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Nele33

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Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2021
Martenstein, Harald

Wut


ausgezeichnet

Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.

Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre Wohnung aufgrund der Demenz verlassen. Bei Frank kommen sehr viele Erinnerungen auf, Erinnerungen an eine Kindheit in der er durch die Erfahrungen der Mutter schwer traumatisiert wurde. Er wird geschlagen, vernachlässigt und alleine gelassen.
Sehr früh wurde Maria Mutter, kommt mit der Situation allerdings nicht zurecht. In der Liebe läuft auch nichts wirklich rund. Sie möchte frei sein, liebt auf der anderen Seite ihren Sohn und kann diesen Spagat nicht lange durchhalten. Frank bekommt keine Liebe gezeigt, wird drangsaliert und schlussendlich auch geschlagen.
Als Leser erfahre ich die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Fank, nein auch andere Protagonisten aus Franks Leben werden beleuchtet.
Der Autor gewährt einen Einblick in die Zerrissenheit einer Generation und die Folgen die sich daraus für folgende Generationen ergeben haben.

Das Frank sich trotz seiner schlimmen Kindheit um seine Mutter kümmert finde ich verständlich, da sie immer noch seine Mutter ist, ein kleiner Frank noch im Erwachsenen schlummert, der den Ansprüchen gerecht werden will. Für sich kann er dadurch einiges klären und sich den Erinnerungen stellen.

Dieses Buch hat für meine Generation eine große Aussagekraft, sind wir doch durch die Erfahrungen unserer Eltern alle ein Stück weit traumatisiert. Heute nennt man dies Transgenerationale Weitergabe und in den letzten Jahren hat man gerade in diesem Bereich in der Forschung große Fortschritte gemacht.
Kein einfaches , aber sehr wichtiges Buch.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2021
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenzorn / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.15


ausgezeichnet

Der 15. Fall mit Ann Kathrin Klaasen beginnt auf meiner Lieblingsinsel Langeoog. Sie wollte dort nur Urlaub machen und wird bestialisch mit einer Stahlschlinge ermordet. Ann Kathrin und ihr Team ermitteln mit Hochdruck und versuchen alles mögliche um den Täter zu finden, doch er schlägt sofort wieder zu. Wieder wurde eine Frau in den Dünen ermordet. Dr. Sommerfeld, der ja bekanntlich im Gefängnis sitzt nimmt auch in diesem Krimi wieder eine Rolle ein. Der Täter nimmt Kontakt zu ihm auf und buhlt um seine Anerkennung. So kommt es, dass auch Ann Kathrin wieder mit Dr. Sommerfeldt zusammen trifft und ihn zur Lösung des Falls als Helfer braucht.

Die Perspektivenwechsel, auch oder gerade die aus Tätersicht, machen das Buch ausserordentlich spannend. Bei den Krimis von Klaus-Peter Wolf schätze ich sehr, dass auch immer ein aktuelles, vielleicht nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit liegendes Thema mit bearbeitet wird, wie in diesem Band das Upskirting. Ruppert, der teilweise wieder sehr schräg agiert ist eine prima Figur im Team und lässt mich doch oft schmunzeln. Durch ihn kommt die genau richtige Prise Humor in die Geschichte, ohne dabie ins alberne abzudriften.
Dr. Sommerfeldt ist die Figur, die ich ja eigentlich nicht mögen dürfte, aber ich finde ihn einfach Klasse und versteh sein Denken viel zu oft. Muss ich nun Angst haben?

Alles in allem ist Ostfrienzorn wieder ein toller Krimi vor schöner Kulisse und mit spannenden Wendungen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2021
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


sehr gut

Die Geschichte beginnt mit Pattys Entlassung aus dem Gefängnis, in dem sie 5 Jahre inhaftiert war. Verurteilt war sie wegen schleichender Vergiftung ihrer Tochter Rose Gold. Um so erstaunter war ich, dass Rose ihre Mutter Patty aus dem Gefängnis abholt und sie sogar bei sich aufnimmt. Rose ist mittlerweile 22 und hat einen eigenen Sohn. Was bezweckt sie mit diesem Sinneswandel nach 4 Jahren Funkstille? Welchen Plan verfolgt sie? Und was hat Patty vor, will sie wirklich ihr Verhältnis zu Rose kitten?

Erzählt wird aus den Perspektiven der beiden Protagonistinnen, bei Rose kommt viel aus der Vergangenheit ans Tageslicht und Patty bleibt fast ausschließlich in der Gegenwart in ihren Strängen. Für beide Protagonistinnen konnte ich nicht viel Sympathie aufbringen, auch wenn die Charaktere sehr gut ausgearbeitet waren. DIe Gedanken von Patty sind von Anfang an vermeintlich zu durchschauen, doch halten sie noch die ein oder andere Überraschung vor.

Dieses Buch würde ich als Psychogramm einer sehr gestörten Mutter-Tochter Beziehung beschreiben, in dem jede die andere für ihre Rache missbraucht.
Aufgrund der manchmal doch vorkommenden Längen reicht es nicht für 5 Sterne.

Bewertung vom 27.01.2021
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


gut

Amy Suiter Clarke hat mit dem Countdown Killer einen Podcast Thriller geschrieben.

20 Jahre sind vergangen seit das letzte Mädchen dem Countdown Killer entkommen konnte und überlebte.
Elle Castillo eine True Crime Podcasterin macht eine Serie über den Countdown Killer, sie will Gerechtigkeit für seine vielen Opfer. Der Countdown Killer ist von Zahlen besessen, er entführt immer 3 Mädchen, eins immer 1 Jahr jünger als die letzte und nach 7 Tagen werden sie tot aufgefunden.
Als wieder ein Mädchen verschwindet, welches nach 20 Jahren in die damalige abgebrochene Reihe passt ist für Elle klar, das der Countdown Killer wieder sein Unwesen treibt. Sie wird regelrecht besessen von dem Gedanken.
Aufgrund ihres guten Drahtes zur Polizei wird sie als externe Beraterin hin zu gezogen. Als dann noch ein zweites Mädchen, 1 Jahr jünger verschwindet ist klar: Er ist zurück und will Elle etwas beweisen.

Die Idee des Podcastes hat mir sehr gut gefallen, die Umsetzung war gut zu lesen. Die geführten Interviews gaben ein gutes Gesamtbild auf die Arbeit der Polizei und das Leid der Opferfamilien. Elles Verhalten jedoch war teilweise zu besessen, da wurde ohne Rücksicht auf Verluste agiert.
Meine Lesefreude wurde dahin gehend getrübt, dass doch sehr viel im Buch vorhersehbar war und bei mir dadurch keine wirkliche Spannung aufkommen wollte.

Bewertung vom 25.01.2021
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


weniger gut

Auf ihrem morgentlichen Strandspaziergang den Rebecca mit ihrer 5 Monate alten Tochter Greta lernt Rebecca Julia kennen. Julia ist nackt, ihr wurden während des Schwimmens ihre Anziesachen gestohlen. Rebecca nimmt sie mit zu sich nach Hause und hilft ihr mit eigener Kleidung aus. Rebecca fühlt sich in der Woche sehr alleine, da ihre Frau Lucy in Hamburg arbeitet und nur Mittwochs und am Wochenende bei ihr und Greta ist. Aus der zufälligen Bekanntschaft entwickelt sich in wenigen Tagen eine Freundschaft, eine Freundschaft, die abrupt endet als Julia plötzlich verschwindet. Rebecca setzt alles daran ihre neue Freundin wieder zu finden. Niemand scheint sie zu kennen oder gesehen zu haben. Warum hat Julia sie angelogen?
Dann ist Lucy tot, gestorben unter mysteriösen Umständen. War es ein Unfall oder Suizid?

Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte und Perspektiven unterteilt. Der erste Teil wird aus der Sicht von Rebecca geschildert, im zweiten Abschnitt erfahren wir den weiteren Verlauf von Edda der Kommissarin die den Tod von Lucy näher untersucht.

Mich konnte die Geschichte leider nicht wirklich erreichen. Ich hatte einen spannenden Thriller mit Wendungen und hohem Spannungsbogen erwartet. Bekommen habe ich eine für mich vorhersehbare Geschichte mit vielen Längen, die ich auf keinen Fall unter dem Genre Thriller einordnen würde.

Bewertung vom 18.01.2021
Dazieri, Sandrone

Opferstille / Colomba Caselli und Dante Torre Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Mit Opferstille schreibt der Autor die Geschichte von Colomba Caselli genannt CC und Dante weiter.

Es handelt sich um den dritten Band um Colomba, die nach ihrem letzten traumtischen Einsatz der Polizei den Rücken gekehrt hat und seitdem völlig apatisch in ihrem Haus auf dem Land vor sich hin vegetiert.
Immer mit den Gedanken bei Dante. Mit Schuldgefühlen kämpfend und mit dem Verlust um Dante ringend lernen wir ihren Zustand kennen.
Dieser ändert sich schlagartig als sie in ihrer Scheune einen blutbesudelten jungen Mann findet, der nicht redet und nur einen Zettel in der Hand hält auf dem der Name Tommy steht. Tommy ist völlig verstört, zeigt ähnliche Verhaltensweisen wie seinerzeit Dante und steht unter dem Verdacht seine Eltern ermordet zu haben. Dies weckt alle Lebensgeister von CC und trotz ihrer desolaten Lage will sie Tommy helfen und den wahren Verbrecher finden. Es gibt immer mehr Tote und es offenbart sich ein komplexes Gesamtbild der Taten.

Die Geschichte wird aus unterschiedliche Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, so dass ich als Leser genügend Hintergrundinformationen bekam. Jede einzelne Sequenz ist für sich spannend geschrieben. Einmal in der Geschichte gefangen, fiel es mir schwer das Buch auf Seite zu legen. Einzig das für mich doch leicht überspitze konstruiert wirkende Ende trübte meine Lesefreude dann ein weinig.

Alles in Allem ist Opferstille der gelungene Abschluss der Thriller-Trilogie.

Um dem Sachverhalt und dem Fall folgen zu können sollte zumindest der letzte Band der Reihe bekannt sein, ansonsten könnte es vielleicht etwas schwierig sein der komplexen Geschichte zu folgen.

Bewertung vom 18.01.2021
Walter, Patricia

Blutroter Schatten


ausgezeichnet

Mit „Blutroter Schatten“ hat Patricia Walter einen Thriller mit toller Spannung bis zur letzten Seite geschrieben.

" Mit den besten Grüßen von Thomas Rhode", was sich wie ein netter Satz anhört, beinhaltet in diesem Buch das pure Grauen. Denn Thomas Rhode befindet sich seit Jahren im Sicherheitstrakt der Psychiatrie. Er scheint den Täter zu kennen, doch weigert er sich mit Polizei zusammen zu arbeiten. Nun stellt er Bedinungen, die erste lautet: Er spricht nur mit seiner Tochter Sam, die seit Jahren den Kontakt zu ihm angebrochen hat.

Innerhalb weniger Tage werden in München 4 Leichen gefunden, die auf bestialische Weise ermordet wurden. Die Presse gibt dem Serienkiller den Namen "der Schlitzer". Im Mittelpunkt der Story steht Sam, die mittlerweile ihr Studium abgeschlossen hat und sich gerade eine Existenz aufbaut. Sam, die nie wieder etwas mit dem Monster, ihren Vater zu tun haben will. Im Laufe des Buches wächst diese junge Frau über sich hinaus, eine Frau, die schwer traumatisiert ist muss sich ihrem größten Angst-und Hass Objekt stellen, will sie weitere Morde des Schlitzers verhindern. Doch Thomas Rhode spielt sowohl mit der Polizei als auch mit seiner Tochter. Währenddessen geht das Morden munter weiter.
Die Geschichte wird in verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen erzählt, so dass ich als Leser auch immer die Gedanken des Mörders mitbekomme.

Der Thriller ist packend von der ersten bis zur letzten Seite, und auch die Danksagung ist wirklich lesenswert.
Für mich war das BUch ein Thriller-Highlight welches ich kaum aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 13.01.2021
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


gut

Mit "Miss Bensons Reise" hat die Autorin Rachel Joyce ein Buch über eine besondere Frauenfreundschaft geschrieben.

Margery ist ihr Leben als graue Maus leid, als es in der Schule in der sie arbeitet zum Eklat kommt beschließt sie sich einen lang vergessenen Traum zu erfüllen: Den goldenen Käfer in Neukadelonien zu finden. Ob es ihn wirklich gibt ist ungewiss, da sie nur vage Erinnerungen an Erzählungen ihres Vaters hat. Kuzentschlossen bucht sie eine Reise nach Neukadelonien. Alles was ihr nochn fehlt ist ein Assistent für die Reise. Nach einigen erfolglosen Treffen mit möglichen Kandidaten bleibt am Ende nur noch Enid über. Enid, die das genaue Gegenteil von Magery ist, laut, schrill und bunt.Beide haben jedoch ein Ziel: Raus aus England, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Der Anfang des Buches hat mich schnell gefangen genommen. Die Charaktere waren ein wenig überspitzt dargestellt und machten echt Spass. Leider konnte dies nicht über die gesamte Länge des Buches gehalten werden. Es kommt zu langatmigen Wiederholungen und manche Szenen sind so skurril, dass sie dadurch leider unglaubwürdig wirkten. Die Rolle von Munic in der ganzen Geschichte war mir nicht so wirklich klar und hat mich von der eigentlich netten Geschichte um Margery und Enid unnötig abgelenkt.
Von mir 3.5 Sterne für dieses Buch.

Bewertung vom 12.01.2021
Marrs, John

Wenn Schweigen tötet


ausgezeichnet

Mit " Wenn Schweigen tötet" hat John Marris einen Psychothriller dichter als ein Kammerspiel geschrieben.

Maggie und Nina essen jeden zweiten Abned miteinander. Nach dem Essen bringt Nina Maggie zurück in ihr Zimmer im Dachgeschoss und legt sie wieder in Ketten. Dies macht sie nun schon seit 2 Jahren. Zwei lange Jahre, in denen Maggie bezahlen soll für Dinge die sie in der Vergangenheit getan hat. Dinge, von denen Nina nicht die ganze Wahrheit kennt und so soll es auch bleiben. Aber kennt denn Maggie die ganze Wahrheit?

Die Geschichte wird in den unterschiedlichsten Zeitebenen erzählt, welche immer so gekennzeichnet sind, dass keinerlei Verwirrung auftreten kann. Es gibt sowohl die Gegenwart, als auch 25 Jahre Rückblick jeweils aus der Sicht der einzelnen Frau.

Die Protagonistinnen sind super charakteriesiert und haben mich von der ersten Seite an in ihrer Vielschichtigkeit und ihren Geheimnissen gefesselt. Der Autor geht hier psychisch sehr in die Tiefe, was mir immer sehr gut gefällt.
Von mir bekommt die Story und die Umsetzung gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 05.01.2021
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Autorin Anne Mette Hancock hat mich Leichenblume ein spannendes Debut geschrieben.

Die Journalistin Heloise Kaldan bekommt Briefe von der seit Jahren gesuchten Mörderin Anna Kiel. Anna Kiel soll vor Jahren einen jungen Anwalt anscheinend ohne Motiv kaltblütig ermordet haben. Heloise die gerade ohne festen Auftrag ist, will sich die Chance einer guten STory nicht entgehen lassen.
Nur sind die Briefe leider sehr skryptisch verfasst, so dass Heloise keine wirklichen Anhaltspunkte findet. Zur gleichen Zeit bekommt Erik Schäfer, der damals ermittelnde Kommissar einen Hinweis darauf, dass Anna Kiel in Frankreich gesehen wurde. Auch Heloise wendet sich mit ihren Briefen an ihn.
Warum bekommt sie die Briefe, sie kennt Anne nicht? Gemeinsam entwickeln Erik und Heloise eine Strategie um Anne zu finden. Welche Rolle spielt Heloise Privatleben bei der ganzen Geschichte?

Mir ist der Einstieg in die Geschichte leicht gefallen. Die Autorin schafft es von der ersten Seite an eine Neugier auf das weitere Geschehen zu wecken und würzt dies noch mit der nötigen Prise Spannung. Die Charaktere werden gut eingeführt, es wird nicht zu viel von ihnen preisgegeben, so dass für die weiteren Bände noch ausreichend Möglichkeiten bestehen ein paar Ecken und Kanten zuzufügen.

Für mich war "Leichenblume" jedoch eher als Krimi einzustufen, da mir zu einem Thriller doch einige Elemente fehlten.