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Nele33

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Insgesamt 781 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2021
Haller, Elias

Der Kryptologe


sehr gut

Mit "Der Kryptologe" hat Elias einen neuen Ermittler erschaffen, der in dem Bereich der Kryptologie einer der Führenden in Deutschland ist.

Arne Stiller hatte so richtig Mist gebaut und war für ein Jahr suspendiert. Als er nach einem Jahr zurück zur Mordkomission kommt, ist sein Rückkehr so anders als von ihm erwartet: Sein Büro ist vergeben, er muss mit einer Dachkammer, die seit Jahren nicht genutzt wurde vorlieb nehmen.
Als eine Frau ermordet in den Gewölben unter der Semper gefunden wird, wird Arne von seinem Chef mit der Ermittlung betraut, da die Leiche Zahlen eingeritzt bekommen hat. Es handelt sich um die Frau eines Sensationsreporters und das makabre an der Sache ist, dass die Tochter der beiden entführt wurde.

Stiller ist ein eigener Typ, den ich nicht direkt ins Herz geschlossen habe, der mir aber im Laufe der Ermittlungen gerade durch die Art immer sympathischer wurde. Einengroße Rolle spielt seine Assistentin, die es schafft ihm immer genügend Kontra zu geben.

Die Story ist von Anfang an sehr spannend und ich als Leserin habe mitgefiebert wie sich der Fall entwickelt und ob Stiller den Wettkampf gegen die Zeit gewinnen kann.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet, da wird nicht mit Klischees gearbeitet , sondern menschliches zu Tage gefördert. Die Perspektiven werden immer wieder gewechselt, es wird die Not von Liliana genauso geschildert, wie auch die Gedanken des Mörders.
Dieses Buch ist ein toller Einstieg in neue Serie von Elias Haller, die noch einiges bereit halten kann.

Bewertung vom 29.03.2021
Maibach, Alexandra

Das Robinson-Projekt


sehr gut

Das Robinson Projekt der Autorin Alexandra Maibach verpackt ein aktuelles Thema in einen Thriller.

Eine einsame Insel, ein Fernsehsender der auf Quote machen will, 10 Teilnehmer einer Show und eine Leiche.
Nachdem die Kandidaten des Robinson Projektes auf der Insel angelangt sind, geschieht ein Mord. Ein Mord an der Produzentin der Show, die kurz vorher verkündet hat, dass nun täglich ein Geheimnis der Kandidaten gelüftet und gesendet wird. Wer hat so ein schlimmes Geheimnis, dass er dafür morden muss? Jeder verdächtigt jeden, dann geschieht ein weiterer Mord. Die Kandidaten sind für 10 Tage von der Aussenwelt abgeschnitten, der Mörder hat sowohl die Handys als auch das Not-Funkgerät verschwinden lassen. Die Stimmung kippt und alle wollen die verbleibenden Tage überleben.....
Es entwickelt sich ein Sumpf von Intrigen und wem kann man noch glauben?

Das Thema ist hochaktuell: Wie abhängig sind die jungen Leute von Social Media, was löst Mobbing aus ? Kann man mit einer neuen Identität glücklich werden?
Der Schreibstil hat mich direkt angesprochen und schnell kam ein gelungenes Maß an Spannung auf, welche auch gehalten wurde. Es werden viele Facetten des digitalen Lebens beleuchtet. Die Protagonistin Mia lässt den Leser an ihren Gedanken und Erleben hautnah teilhaben. Die einzelnen Charaktere der Show-Teilnehmer wurden stark herausgearbeitet und es bleibt genügend Spielraum um mit zu rätseln, wessen Geheimnis so gravierend ist um zum Mörder zu werden.
Als Thriller habe ich das Buch trotz der Spannung nicht empfunden, sondern würde es eher als spannenden Krimi einordnen.

Bewertung vom 23.03.2021
Stirkat, Falk;Bräuer, Lars

Der belogene Patient


sehr gut

Die Autoren Falk Stirkat und Lars Bräuer räumen in diesem Buch mit althergrbrachten Ansichten und Meinungen auf. Dies geschieht auf dermassen fesselnde Art und Weise, dass jeder die Möglichkeit hat auch mal wissenschaftlich begründet über den eigenen Tellerrand zu schauen und die eigene Meinung auch noch mal zu überdenken.

Sie machen vor nichts Halt: die Homöopathie kommt genauso auf den Prüfstand wie die Unmengen Antibiotika die jährlich noch in die Menschen gepumpt werden. Die belegbaren Studien, die nachlesbar sind stellen diesen Buch auf ein gutes Fundament. Wer kennt es nicht, die schnelle Spritze gegen Schmerzen, die dem Empfinden nach wirklich hilft. Angerissen wird noch der Placebo Effekt, für den sich für mich schon fast ein eigenes Buch lohnen würde. Schade finde ich persönlich, dass nicht auf die Psycho-Somatischen Erkrankungen eingegangen wurde, die in meinen Augen einen Großteil vieler Zivilisations-Krankheiten ausmachen.
Die Experten Interviews tragen ihr übriges dazu bei gutes Wissen vermittelt zu bekommen.
Alle Heilpraktiker nun an den Pranger zu stellen-dies gefällt mir da so gar nicht, gibt es doch in allen Bereichen solche und solche. Ein sehr kontroversen auslösenden Buch, welches für viel Gesprächsstoff sorgen wird.

Dieses Buch ist wirklichzu empfehlen und ich würde mich über die ein oder andere Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 22.03.2021
Klass, David

Klima


sehr gut

Wer ist der Green Man? Wer kann ihn stoppen? Gibt es Öko-Terrorismus? Oder heiligt der Zweck die Mittel?
Diese Frage stellte sich mir mehrmals beim Lesen dieses wirklich hochaktuellen Buches. Ich muss gestehen, dass sich meine eigene Meinung im Verlauf des Buches mehrfach änderte.

Tom ist jung und wird vom FBI angeheuert um bei der Suche nach Green Man zu helfen. Er beobachtet und analysiert sehr genau, doch der Green Man scheint immer einen Tick voraus zu sein. Häufig zweifelt Tom an seiner Aufgabe den Green Man zu jagen, da er auch die Beweggründe des Gejagten sehr gut nachvollziehen kann. Wer möchte die Erde für unsere Nachkommen nicht erhalten?

Die Story ist schon sehr amerikanisch angehaucht, ein bisschen Kitsch darf da selbst bei diesem aktuellen und brisanten Thema nicht fehlen. Mich hat es nicht gestört, da die Protagonisten sehr realistisch und vielschichtig gezeichnet waren, ein gewisses Maß an Spannung durchweg vorhanden ist und das Thema KLima sehr gut recherhiert war(einschließlich der Hintergründe)
Ein wenig hat mir der Thrill, der versprochen wurde in der Geschichte gefehlt.

Insgesamt ein Buch, welches sich zu lesen lohnt und dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Bewertung vom 21.03.2021
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


ausgezeichnet

August Snow, Sohn eines afroamerikanischen Polizisten und einer mexikanisch-amerikanischen Malerin hatte es geschafft: Er war ein angesehenes Mitglied des Detroiter Polizeiapparates bis zu dem Moment, als er gegen den koruppten und maroden Haufen ausgesagt hat und nicht nur die kleinen ihre Strafe bekamen. Seitdem ist er für viele der ehemaligen Kollegen ein Verräter der übelsten Sorte.
Mit der Entschädigungssumme von 12 Millionen , die er nach seiner Entlassung erstritten hat reist er für ein Jahr durch die Welt. Als er anschließend zurück in die Strasse seiner Kindheit kommt, wo er ein paar Häuser kauft und diese renoviert, bittet ihn Besitzerin der einflussreichsten Bank des Ortes um Hilfe, diese lehnt er ab. Wenige Tage später wird diese nach einem vermeintlichen Suizid tot aufgefunden.

August schlechtes Gewissen ob der versagten Unterstützung für sie und die Umstände lassen ihn nicht an Zufall glauben und er ist schneller in eine ganz üble Sache verstrickt, als ich als Leserin lesen konnte. Wieder bewegt er sich am Abgrund und kommt den ganz hohen Tieren der Finanzwelt ein wenig zu nah.

Stephen Mack Jones und sein Thriller "Der gekaufte Tod" hat mich von Anfang an mit einem tollen Schreibstil überrascht. Detroits Seele und die Menschen die dort leben werden so eindrücklich beschrieben, dass die Atmosphäre mich gefangen genommen hat. Für meinen Geschmack hat dieser Krimi die richtige Menge Humor, gepaart mit herrlichem, pointionierten Sarkasmus und einer gehörigen Prise Zynismus gewürzt.
Mir hat der Character und die Person August Snow super gut gefallen und ich freue mich,falls der Verlag auch die anderen Bände verlegt.

Bewertung vom 19.03.2021
Helfer, Monika

Vati


sehr gut

Mit "Vati" erscheint der zweite autobiographische Roman von Monika Helfer nach dem ersten Band "Die Bagage".

Monika Helfer sucht in diesem Buch Erinnerungen an ihren Vati, Erinnerungen an einen Mann, der es in seinem Leben nicht leicht hatte. Kurz vor der Matura fand er sich auf dem Schlachtfeld des zweiten Weltkrieges wieder. Er verlor dort soviel mehr als sein Bein. Er verlor sich in seinen Büchern, die ihm Zeitlebens wichtig blieben. Traumatisierungen wurden damals nicht erkannt geschweige dann behandelt. Trotzdem erlebt Monika als Kind auch gute Zeiten in Tschengla, ein Hochplateau in Voralberg. Als die Mutter jung stirbt ändert sich ihr Leben drastisch, wird der Vater durch den Verlust doch für die Kinder nicht mehr wirklich greifbar.

Monika Helfer beschreibt ohne Zorn und Schuldzuweisungen ihren Vater mit all seinen Facetten, guten wie schlechten Eigenschaften und lässt mich als Leser wie einen gebetenen Zaungast daran teilnehmen. Die Trauer und den Schmerz war greifbar und die Rückblicke auf die Kindheit sind beeindruckend. Dies ist eine Biographie, die ohne viel Emotionaliät doch sehr nahe geht und zeigt, wie über Generationen hinweg Traumatisierungen weiter gegeben werden.

Für mich ein gelungenes Buch, dem ich sehr gerne 4 gute Sterne gebe.

Bewertung vom 18.03.2021
Atkinson, Kate

Die vierte Schwester / Jackson Brodie Bd.1


gut

Die vierte Schwester" der Autorin Kate Atkinson beschreibt in verschiedenen Handlungssträngen Familien die grausame Verluste hinnehmen mussten. Jede hat auf andere Art ein Kind verloren. Anwalt Theo Wyre, der seit Jahren versucht, den Mörder seiner Tochter Laura zu finden und Michelle, die wegen Mordes an ihrem Mann Keith verurteilt wurde.

Alle Fälle landen auf unterschiedliche Weise bei Jackson Brodie, ein ehemaliger Inspector. Der Einstieg in die Geschichte funktionierte gut und hat hat mich auch direkt abgeholt. Nachdem der Vater von Amalia, Julia und Sylvia finden sie in seinem Nachlass das Kuscheltier ihrer vor Jahrzehnten verschwundenen Schwester Olivia. Sie beauftragen Brodie in den Hintergründen zu recherchieren. Sie wollen endlich Klarheit über den Verbleib ihrer Schwester.
Gleichzeitig sucht er den Mörder von Laura, der vor 10 Jahren anscheinend völlig willkürlich zugeschlagen hat.

Im Verlauf des Buches waren einige Spünge, die es mir teilweise schwer machten den einzelnen Handlungen flüssig und schlüssig zu folgen. Die einzelnen Protagonisten waren sehr gut ausgearbeitet, die Nöte und Eigenarten wurden super transportiert. Das Auftreten der Personen war stimmig zum Ablauf der Geschichte.

Zum Ende hin löst sich einiges auf, wer aber wie ich einen Kriminalroman erwartet hat, wird sicherlich enttäuscht sein.

Bewertung vom 15.03.2021
Casagrande, Romina

Als wir uns die Welt versprachen


gut

Das Buch " Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande erzählt die Geschichte von Edna, die las Kind als ein sogenanntes "Schwabenkind" nach Schwaben "verkauft" wurde um dort bei Großbauern Geld zu verdienen.

Die Geschichte von Edna steht für unzählige Kinder, deren Eltern keinen anderen Ausweg sahen, als ihre Kinder zu verkaufen um über die Runden zu kommen und zu überleben. Das Leben dieser Kinder war hart und unmenschlich, sie wurden ausgebeutet, wie Vieh behandelt, nicht selten geschlagen und missbraucht.

Ednas Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: da ist die Gegenwart der 90-jährigen Edna, die mit Emil ihrem Papagei in einem kleinen Häuschen lebt und kurz vor dem Einzug in ein Altenheim steht. Auf der anderen Seite gibt es Rückblenden in ihre Kindheit als Schwabenkind, in der sie Jacob als treuen Freund und ihren Retter an ihrer Seite hatte bis zu dem schiksalhaften Fluchtversuch bei dem sie getrennt wurden. Nachdem Edna mit fast 90 Jahren durch eine Zeitungsartikel von einem Unfall Jacobs erfährt macht sie sich mit Emil auf den Weg ins Krankenhaus. Sie hat noch eine alte gezeichnete Karte von Jacob, genau diesen Weg will sie als eigenen "Jakobs-Weg gehen um ihre Schuld zu sühnen.

Mich konnte das Buch zu Anfang schnell fesseln, die Beschreibung von Edna und ihren Gedanken waren sehr ausgefeilt und berührend. Fast las es sich wie ein Abenteuerroman, ein allerdings trauriges Abenteuer am Ende eine langen und zurückgezogenen Lebens, in denen die Kindheitstraumata nie bearbeitet wurden.
Im Verlauf des Buches hat mich die Autorin leider verloren, da doch manche Begegnungen auf Ednas Reise für mich zu esoterisch und belehrend wirkten. Einiges wurde mir auch zu unglaubwürdig, die Frau ist fast 90 in der Geschichte und scheint in manchen Situatioinen fast schon übermenschlich.

Die Wichtigkeit dieses Buches ist für mich ein Stückweit unter Phrasen und gestellte Lebensweisheiten verloren gegangen, darum kann ich dem Buch insgesamt leider nur 2,5 Sterne geben.

Bewertung vom 11.03.2021
Sigurðardóttir, Lilja

Der Käfig / Island-Trilogie Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Käfig von Lilja Sigurðardóttir ist der gelungene Abschluss der Island Trilogie.

Sonja hatte sehr auf ein neues, freies Leben in London mit ihrem Sohn gehofft, doch wieder einmal macht ihr die Realität einen Strich durch die Rechnung. Tómas lebt im Internet und der Bodygard muss immer noch veschlungene Wege fahren um ihn nach Hause zu holen.
Agla, ihre Exfreundin hat ihre Strafe abgesessen und wird gebeten, in der Aluminium Branche zu recherchieren um ungehörige Machenschaften aufzudecken. Dies versucht sie mit Hilfe ihrer Erzefeindin der investigativen Journalistin María zu bewerkstelligen. Nach der Zusage von Maria und deren ersten Kontakte zu den Mächtigen gerät sie in höchste Gefahr. Sie hat in ein Wespennest gestochen. Der alte bekannte Ingimar hat auch wieder seine Finger im Spiel, wie hängen seine einflussreichen Freunde mit in der Geschichte.
Sonja muss zurück nach Island um ihr Imperium aufrecht zu erhalten. Agla und Sonja treffen aufeinander und ahnen noch nicht, in wieweit sie beide in denn gleichen Fall verwickelt sind.

Der Käfig ist ein guter Abschluss um Sonja und Agla. Deren Leben wird konsequent weiter erzählt. Die Charaktere sind weiterhin mit allen Ecken und Kanten ausgestattet. Anfangs haben die vielen Namen wieder verwirrt, ich war jedoch schnell wieder in der Geschichte drin.
Die Spannung wurde im Verkauf der Geschichte gesteigert und fand zum Ende hin ihren Höhepunkt.

Bewertung vom 11.03.2021
Kucher, Felix

Sie haben mich nicht gekriegt


sehr gut

"Sie haben mich nicht gekriegt" von Felix Kucher zeichnet die Geschichte zweier starker Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch unheimlich viel gemeinsam haben.

Da ist Tina, die in ärmlichen Verhältnissen in Italien geboren wird. Schon sehr fürh muss sie ums überleben von sich und ihrer Familie kämpfen. Als der Vater nach Amerika emigriert, ist sie mit 8 Jahren die Hauptverdienerin der Familie.
Ab da sitzt sie unter unmenschlichen Bedingungen am Webstuhl. Immer hat sie im Hintergrund im Kopf, einmal was gegen die ungerechte Verteilung der Güter und der Macht auf dieser Welt zu ändern. Ihr Weg führt sie über AMrika nach Mexiko, bis sie der Partei betritt und schließlich in der ganzen Welt für den Kommunismus kämpft.

Auf der anderen Seite ist Marie, das dritte Kind einer jüdischen Familie in Bayern. Marie hat große Träume, Ärztin möchte sie werden. Studieren und weit weg aus dem konservativen Fürth. Sie bekommt keine Chance, ihr Vater bestimmt, dass sie den Buchladen übernehmen muss. Bald hält der Faschismus Einzug in Deutschland und auch Marie muss kämpfen um nicht alles, besonders ihr Leben zu verlieren.

Mich hat der Schreibstil des Autors schnell gepackt. Die Geschichte der beiden unterschiedlichen Frauen wird in schneller Abwechslung erzählt. Dies machte das Buch für mich sehr kurzweilig, und nahm mich mit in eine Welt des Kommunismus, die mir nicht so bekannt war. Die ganzen bekannten Leute, die Tina kannte( Frida Kalo etc) waren ein tolles eingebautes extra.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und mit vielen Charaktereigenschaften gezeichnet worden.

Mich hat das Buch sehr begeistert.