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Sportimaus
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Sport ist mein Leben und natürlich Bücher

Bewertungen

Insgesamt 557 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2019
Bogdan, Isabel

Laufen


ausgezeichnet

-Eine Frau läuft ins Leben zurück-

Eine Frau, um die 40, beginnt wieder mit dem Laufen. Zunächst langsam, wenige Minuten, dann stetig schneller und intensiver. Immer dabei ihre Gedanken, über das Laufen, über ihr Leben, über die Zukunft und die Vergangenheit.
Es fällt ihr schwer, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Immer wieder hat sie das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Bis zur nächsten Ecke, dann dreht sie um, doch sie läuft weiter. Die Gedanken fließen teilweise wild durcheinander, machen aber dennoch Sinn. Sie denkt vor sich hin, teilweise kreuz und quer, immer ein- und ausatmend, immer voraus schauend. Ab und zu wird sie abgelenkt durch andere Menschen und schon hat sie wieder einen Kilometer geschafft. Zu Beginn denkt man, sie schafft es nicht, weil sie selber stark an sich zweifelt. Sie bleibt am Ball und läuft und läuft, das Leben wird langsam leichter.

Man lernt die Frau beim Laufen kennen und erfährt Stück für Stück mehr von ihrem Leben.
Welchen Schicksalsschlag sieerlitten hat, was sie antreibt. Seite um Seite läuft sie weiter, jeden Tag werden die Strecken länger. Das Ziel immer vor Augen, eine längere Strecke schaffen, vielleicht mal wieder eine Stunde laufen. Der Antrieb der Frau ist unaufhaltsam und der Lebenswille ungebrochen, trotz der schweren Zeit, die sie durchgemacht hat.

Zunächst hatte ich den Eindruck, dieses kleine 200 Seiten starke Buch enthält keine großartige Ge-schichte. Doch ich hatte mich getäuscht, von der ersten Seite an war ich gefesselt vom Schreibstil.
Es ist sehr unterhaltsam, der Humor hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte oft den Gedanken, ja genau, so geht es mir auch. Beim Laufen schweift der Geist manchmal ab und es kommen einem Sachen in den Sinn, wie z.B. Hausarbeit, was mache ich morgen, was muss ich einkaufen. Schnell hat man einen weiteren Kilometer hinter sich gebracht.

Witzig finde ich die Seitenzahlen, die normalerweise am Ende einer Seite stehen. In diesem Buch stehen sie an der Seite, sind also tatsächlich Seitenzahlen ;-)
Die Laufstrecke auf dem Cover zieht sich durch das Buch und kennzeichnet die einzelnen Abschnitte. Man sieht am geschlossenen Buch graue Striche, die auf jeder Seite sind, wo ein neues Kapitel anfängt. Ich finde dies sehr gut ausgewählt, da es zum Laufen perfekt passt.
Es ist egal, ob man selber auch läuft, dieses Buch hat einen großen Unterhaltungswert und hat für jeden Leser einige lehrreiche Tipps.

Bewertung vom 25.08.2019
Dabos, Christelle

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast / Die Spiegelreisende Bd.2


ausgezeichnet

-Eine wunderbare Reise in die Welt der Archen-

Kaum hat das Buch begonnen, trifft Ophelia auf Faruk und wird zur Vize-Erzählerin ernannt.
Zunächst geschockt, nimmt sie die Aufgabe an, sie hat sowieso keine Wahl. Was Faruk beschließt, muss getan werden. Dem Familiengeist des Pols kann sich keiner wiedersetzen.
Bereits bei ihrem ersten Auftritt, wird Ophelia ausgebuht. Die Reaktion von Faruk ist erstaunlich, er verbietet die Unterbrechungen.
Diese Szenen mit Faruk konnte ich mir bildhaft vorstellen, wie sich der Familiengeist erhebt und seine Gliedmaßen entfaltet. Seine Körpergröße übersticht alle und jeder ist vor Ehrfurcht geblendet.
Gleichzeitig wirkt er wie ein Kind, da Faruk aufgrund seines miserablen Erinnerungsvermögens einen Gedächtnishelfer benötigt.
Zusätzlich wird es in diesem Buch gefährlich für Ophelia, sie wurde von Faruk beauftragt, die Verschwundenen vom Mondscheinpalast zu finden. Viel Zeit gewährt er ihr nicht, es wird ein brisantes Unterfangen.
Thorns Gefühle für Ophelia stehen weiterhin im Dunkeln. Zeitweise kam es mir so vor, dass er etwas für sie empfindet.
Die Hochzeit von Thorn und Ophelia würde für beide große Vorteile bringen. Da die Kräfte des einen auf den anderen übergehen. Somit würde Ophelia Krallen bekommen und könnte sich noch mehr behaupten in der Welt der Archen. Gleichzeitig würde Thorn Gegenstände lesen können.
Archibald hat wieder geniale Auftritte, er läuft mit Löchern im Pyjama rum und strahlt trotzdem einen Charme aus, dem sich kein weibliches Wesen entziehen kann. Auch Ophelia mag ihm nicht in die Augen blicken.

Weiterhin hat mich die Frage beschäftigt, wer ER ist. Soll ER Gott sein, oder Faruk, oder ganz wer anders? Diese ungeklärte Frage stellt sich dem Leser einige Mal im Buch.
Im Buch sind sogenannte Fragmente gut platziert. Sie erzeugen zwar neue Unklarheiten, trotzdem haben mir diese kurzen Abschnitte gefallen.
Kein Grün zu weiden? Diese Frage taucht immer wieder auf. Was auch immer dieser Satz heißen mag.
Was ich mir wünschen würde, das der Schal von Ophelia mehr Auftritte bekommt. Er erinnert mich an Flappwazzle, den Endolg aus den Büchern von Herbie Brennan.

Ich hätte nicht gedacht, das mir Band 2 noch besser gefallen könnte, da ich Teil 1 schon absolut genial fand. Doch dadurch dass ich die Charaktere bereits gut kenne, hat mir das Lesen noch mehr Spaß gemacht. Die Gestaltung vom Buch finde ich wunderschön. Man findet zu Beginn eine Aufstellung der Familien des Pols und eine Beschreibung der Himmelsburg.
Die bisherigen 2 Bücher sind einfach genial, ich freue mich auf die folgenden 2 Bände, aber bin auch etwas ungehalten, weil nicht alle Unklarheiten beantwortet werden.
Es fehlen mir fast die Worte, um diese große Action zusammen zu fassen. Es war ein grandioses Ende, zwar ein paar offene Fragen, aber im November geht es ja schon weiter.
Ich bin auf jeden Fall super froh, dieses Buch gelesen zu haben.

Bewertung vom 01.07.2019
Mayes, Frances

Das Licht der Toskana


gut

-Himmelhochjauchzende Toskana-

Die Schriftstellerin Kit Raine beobachtet von ihrem Haus, wie in der Villa Assunta 3 Frauen anreisen.
Mit viel Gepäck und einem Hund, die scheinen länger zu bleiben, denkt sie sich.
Tatsächlich stellen sich Camille, Susan und Julia auf einen einjährigen Aufenthalt ein.
Zufällig haben sich die 3 Amerikanerinnen bei einer Hausbesichtigung kennengelernt. Eigentlich spielten alle 3 mit dem Gedanken, in Cornwallis Meadows den Ruhestand zu verbringen.
Cornwallis Meadows ist eine Wohnsiedlung für alleinstehende, einsame, ältere Menschen, wo jeder sein Häuschen hat und in der Gemeinschaft eine Beschäftigung und Unterhaltung findet.

Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den Frauen und sie schmieden einen abenteuerlichen Plan. Auf in die Toskana, nach San Rocco, die Villa Assunta mieten und dort für ein Jahr bleiben.
Die Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Julia ist eine leidenschaftliche Köchin, Susan hat einen impulsiven Charakter und Camille ist ein sehr ruhiger Typ, die früher einmal gemalt hat.
Ein Abenteuer beginnt in einer traumhaften Kulisse, die Toskana bietet den 3 Frauen tolle Möglichkeiten, sich zu entfalten.

Das Buch erzählt ausführlich den Kontakt der Schriftstellerin Kit und den Neuankömmlingen. Teilweise sehr ausschweifend wird vom Leben der Menschen dort erzählt.

Die ersten 40 Seiten fand ich recht quälend und ich musste mich durch arbeiten, um nicht die Lust am Buch zu verlieren.
Wenn man den ersten Teil geschafft hat, ein schwülstiger Stil mit Stolpersteinen, dann beginnt das Buch etwas an Fahrt zu gewinnen.
Der Titel passt sehr gut, denn es gibt sehr viel Licht im Buch, fast zu viel für meinen Geschmack, viel Glückseligkeit und übertriebene Zufriedenheit.
Es ist eine nette Geschichte über die tiefe Bedeutung von Freundschaft, Vertrauen und Neuanfängen.
Doch mir war es zu viel an Happiness und verschwenderischen Geldausgaben.
Trotzdem möchte ich das Buch nicht missen, es war eine interessante Erfahrung, auch wenn es teilweise sehr zäh zu lesen war.

Mein Urteil beläuft sich auf 3 Sterne, da der Unterhaltungswert mir zu viel gemindert wurde, durch viele Metapher und den zeitweise zu poetischen Schreibstil.

Bewertung vom 25.05.2019
Weston, Carol

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt


ausgezeichnet

-Eine Jugendliche kämpft gegen den Verlust ihrer Mutter-

Die vierzehnjährige Sofia kämpft mit der Trauer um ihre verstorbene Mutter.
Es heißt, die Zeit heil alle Wunden, doch auch nach über einem Jahr, kann Sofia darin keinen Sinn erkennen.
Sofia war immer eine leidenschaftliche Sängerin, doch daran hat sie kein Interesse mehr. Die Erinnerung an ihre Mutter, die ihr so gerne zugehört hat, ist zu schmerzhaft. Zum Glück hat sie ihre Freundinnen, darunter Kiki, die ihr stets zur Seite stehen. Doch auch die können ihren Kummer nicht nachvollziehen. Ob das Leben wieder einfacher wird?
Dann tritt an ihrer Schule eine Frau auf, die Jugendlichen gute Tipps gibt. „Frag Kate“ heißt ihr Hilfsangebot. Sofia hält zuerst nichts davon, doch da sie mit ihrem Vater nicht über ihren Kummer reden kann, schreibt sie Kate eine E-Mail. Sofia bekommt Antwort und ist begeistert von Kate.
Nun kann sie sich ihren Schmerz und ihre Teenie-Fragen von der Seele schreiben. Der Austausch ist amüsant und hilft Sofia sehr.
Der Titel vom Buch sagt alles über Sofias Traurigkeit aus, ich finde den sehr gut ausgewählt.
Den Schmerz, den Sofia mit sich trägt, wird sehr gefühlvoll erzählt. Der Stil gefällt mir sehr im Buch, die Charaktere wachsen einem schnell ans Herz. Sofia möchte man am liebsten in den Arm nehmen und ihr helfen, denn Verlust zu verarbeiten.
Es ist ein Jugendbuch, aber mir als Erwachsene hat es total gut gefallen. Von der ersten Seite an, hatte ich viel Freude an dem Buch. Aber auch die Traurigkeit und die Tränen werden gut erzählt, ohne kitschig zu wirken.
Es ist nicht einfach, wie geht man mit so einem jungen Menschen um, der seine Mami verloren hat. Auch das Umfeld von Sofia ist da eher hilflos. Die richtigen Worte werden nicht gefunden und man traut sich nicht, weil man etwas Falsches sagen könnte. Da ist Kate ein Glücksgriff, sie ist eine gute Wahl der Autorin und kommt nicht mit erhobenem Zeigefinger daher.
Der Humor ist klasse im Buch, ich habe mich teilweise köstlich amüsiert. Die Sprache ist nicht zu jugendlich, so dass man auch als Erwachsener eine sehr schöne Geschichte vorfindet.
Am Ende habe ich leise geseufzt, schade, das Buch ist ausgelesen. Gerne würde ich noch mehr Sofia wissen und noch mehr über die Menschen um sie herum erfahren.
Vielleicht gibt es eine Fortsetzung?

Bewertung vom 03.05.2019
Adkins, Mary

Wenn du das hier liest


ausgezeichnet

-Sehr interessant und gefühlvoll-

Das Leben von Jade Massey gerät aus der Spur. Ihre Schwester Iris ist an Krebs gestorben, ihre Ehe ist am Ende, der Job als Sterneköchin in New York läuft auch aus dem Ruder.
Das Gefühlschaos wird noch mehr aufgewühlt, als sie erfährt, dass Smith Simonyi ihrer toten Schwester immer noch E-Mails schreibt. Smith ist ein nicht gerade erfolgreicher PR-Agent und Iris war seine Assistentin.
Warum schreibt er noch an Iris? Als Jade das Postfach ihrer Schwester öffnet, entdeckt sie die Nachrichten und ist überrascht, war Smith in Iris verliebt?

Es beginnt ein reger Austausch zwischen Smith und Jade, sie treffen sich auch im wirklichen Leben.
Eine Freundschaft wächst heran. Bis zu dem Tag, wo Jade erfährt, ihre Schwester hat bis zu ihrem Tod einen Blog über ihre Krankheit geschrieben. Diesen Blog will Smith als Buch veröffentlich, da es der Wunsch von Iris gewesen sein soll. Jade ist entsetzt und enttäuscht, wie kann Smith nur so etwas tun. Die gerade erst beginnende Freundschaft droht zu zerbrechen.

Am Anfang war ich höchst skeptisch, als ich das Buch geschenkt bekommen habe.
Beim Durchblättern habe ich seltsame Zeichnungen gesehen (Iris erklärt damit ihre Gefühle und den Krebs).
Der Stil war mir suspekt, nur E-Mails, Blogbeiträge, SMS, wie kann da eine Story entstehen?
Nachdem ich angefangen habe zu lesen, waren alle Zweifel dahin. Das Buch ist sehr unterhaltsam, voller Gefühle und die Geschichte beginnt zu wachsen. Es steckt viel Humor drin und die Erkenntnis, für Träume ist es nie zu spät.

Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, die Schrift ist leicht erhaben. Das Buch unter dem Schutzumschlag wirkt auf den ersten Blick neutral weiß, nur der seitliche Schriftzug ist schillernd Türkis. Doch je nach Lichteinfall, schimmert es in allen möglichen Farben. Am Ende war ich total begeistert und ich kann das Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 23.03.2019
Birchall, Katy

Mein Leben im Hotel Royal - Reality-TV, It-Bags und das ganz normale Chaos


ausgezeichnet

-Dackel Fritz ist zurück-

Felicitas Royal, genannt Flick ist die junge Hotelerbin, die mit ihrem Dackel Fritz im Hotel Royal lebt.
Fritz hat ein eigenes Profil im Internet und jede Menge Follower. Jeden Tag postet Flick ein Foto ihres Lieblings.
Das Leben könnte nicht besser sein, sie hat liebe Freunde, eine tolle Mutter und das Leben im Hotel ist einfach nur großartig. So ganz unkompliziert ist es nicht, denn Flick tritt in einige Fettnäpfchen und macht sich u.a. die Klatschkolumnistin Nancy Rose zur Feindin.
Nach einen Gerangel um eine Handtasche auf einer Präsentation des berühmten Designers Lewis Blume bekomme Nancy so richtig Stoff für ihren Blog.
Nun ist es Flick, ihren guten Ruf wieder herzustellen und zu vermeiden, dass sie als Diva dargestellt wird. Nancy lässt keine Gelegenheit unversucht, um Flick bloß zu stellen.
Da kommt Tante Hazel genau richtig, sie versucht mit einer Reality-Show Flicks Leben wieder in Ordnung zu bringen. Flick ist hellauf begeistert, nur ihre Mutter hält von so einer Show gar nichts.
Es kostet Flick einige Überredungskunst, um ihre Mutter davon zu überzeugen, die Show doch zu drehen. Ein Filmteam reist an und bringt noch mehr Chaos in Flicks Leben. Ihre Beliebtheit rutscht ins Bodenlose, was kann nun noch helfen? Auch ihre Freunde sind ratlos.

Dieses Buch ist der 2. Teil vom Hotel Royal, aber man muss den 1. Teil nicht zwingend lesen, ich bin auch so super ins Buch gekommen. Ich habe mich köstlich amüsiert, die Dialoge sind höchst amüsant. Obwohl es ein Jugendbuch ist, habe ich mich auch als Erwachsene prima unterhalten gefühlt.
Man möchte Flick gerne helfen, dieses kleine Desaster auszubaden, man leidet förmlich mit ihr.
Der Schreibstil ist locker flockig und es wird durch kleine Sprechblasen beim Chatten mit ihren Freunden aufgepeppt.
Für junge Mädchen absolut empfehlenswert, aber auch für Ü40 Leserinnen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2019
Cartmel, Andrew

Murder Swing / Vinyl-Detektiv Bd.1


ausgezeichnet

*Humorvolle Jagd nach seltenen Objekten*

Schallplatten sind seine Leidenschaft, er ist Experte für seltene LPs und auch für das Equipment.
Eine LP kann man nicht einfach abspielen, man benötigt den richtigen Ort und den absolut korrekten Player dafür.
Er hat ein Faible für Trödelmärkte, Garagenverkäufe, Kofferraum-Verkäufe etc.
Eines Tages steht eine geheimnisvolle und schöne Frau vor seiner Tür, in der Hand eine Visitenkarte,
Vinyldetektiv steht drauf. Diese Karten hat er vor langer Zeit mal aus Langeweile drucken lassen.

Nun hat Nevada Warren einen Auftrag für ihn, eine sehr seltene LP zu finden. Natürlich wird er dafür auch gut belohnt.
Es beginnt eine extrem unterhaltsame und äußerst amüsante Suche nach der gewünschten LP.
Der Schlagabtausch zwischen Nevada und dem Detektiv ist einfach köstlich, es macht einen riesen Spaß den beiden quer durch London zu folgen.
Das Abenteuer gestaltet sich jedoch nicht ungefährlich, es sind noch andere hinter der gesuchten LP hinterher. Und schon gibt es die erste Leiche und der namenlose Detektiv und Nevada müssen auf der Hut sein, damit nicht die nächste Kugel einen von ihnen trifft.

Das Buch ist in der „Ich-Form“ geschrieben, daher bleibt unser Vinyl-Experte der große Unbekannte.
Ich muss gestehen, mir ist erst beim Schreiben der Rezension aufgefallen, man weiß nicht den Namen vom Vinyl-Detektiv. Das hat mich sehr amüsiert und es ist ein großes Lob an den Autor, denn das Buch verliert nie an Spannung und Unterhaltungswert trotz der fehlenden Information.
Es ist nicht von Bedeutung, da die Geschichte großartig ist und ich mich nie gelangweilt habe.
Von der ersten Seite an bis zur letzten Seite bin ich restlos begeistert, der Humor ist grandios.
Ich möchte natürlich den Namen vom Vinyl-Detektiv wissen, doch da muss ich mich wohl auf eine Fortsetzung gedulden.
Ich hoffe sehr, der Autor schwingt erneut seine Feder und schreibt ein weiteres Abenteuer über den Vinyldetektiv.

Bewertung vom 05.03.2019
Dabos, Christelle

Die Verlobten des Winters / Die Spiegelreisende Bd.1


ausgezeichnet

*Phantastisch, genial, humorvoll, grandios*

Die Welt existiert nicht mehr, sie ist zerschlagen. Verteilt auf 21 großen und unzähligen kleinen Archen lebt die Menschheit weiter.
Jede Arche ist in Gestaltung, Klima und Bewohnern unterschiedlich. Anima ist grün und lebhaft, alle sind Cousin und Cousine, es gibt keine Bedienstete.
Dort lebt Ophelia ein recht unbeschwertes Leben. Als Spiegelreisende und „Leserin“ arbeitet sie in der Bibliothek. Mit ihren Händen kann sie Gegenstände lesen, um etwas über seine Herkunft zu erfahren. Spiegel kann sie als Abkürzung benutzen, sie muss sich nur den Ziel-Spiegel vorstellen und sie kommt am richtigen Ort wieder raus.

Das Leben könnte so weiter gehen, doch die Familie hat andere Pläne mit Ophelia. Sie soll Thorn von der Arche Pol heiraten, um Zwistigkeiten zu beseitigen und beide Seiten zu festigen.

Kaum hat sie Thorn kennengelernt, reist sie auch schon mit ihm ab. Der sehr kühle und schweigsame Verlobte trägt nicht dazu bei, dass Ophelia mehr über ihre Zukunft auf Pol erfährt.

Durch drohende Intrigen und üble Machenschaften muss sie schließlich mit Berenilde und Tante Rosaline zum Mondscheinpalast reisen, kaum dass sie am Pol angekommen sind.

Ein phantastisches Buch mit skurrilen Personen, interessanten Charakteren, mystischen Archen, seltsamen Illusionen, verkehrten Räumen, verdrehten Zeiten und jede Menge Spaß und guter Unterhaltung. Mir hat die Geschichte von Anfang an sehr gut gefallen.
Den Vergleich mit Harry Potter kann ich nicht nachvollziehen, diese beiden Geschichten gehen sehr auseinander. Die Spiegelreisende kann man damit nicht gleich ziehen. Dieses Abenteuer ist für mich größer und spannender. Durch diesen Vergleich wird mancher Leser nur enttäuscht, weil er einen anderen Stil erwartet. Vielleicht ist die einzige Ähnlichkeit, dass sich die Räume verändern.

Die Gestaltung des Mondscheinpalastes ist recht verwirrend, trotzdem hoch interessant und macht sehr neugierig. Da möchte man mit Ophelia durch die Spiegel reisen und jeden Raum erkunden.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Heldin mal keine schillernde Persönlichkeit ist, die bildhübsch, geschickt und wortgewandt ist. Es war sehr erfrischend genau das Gegenteil vorzufinden. Ophelia ist struwwelig, tollpatschig, redet zu leise und hat keine besondere Gabe sich zu kleiden oder hervor zu tun.
Trotzdem ist sie mir total sympathisch und ich möchte auf jeden Fall ein weiteres Abenteuer mit ihr bestehen.
Ich freue mich riesig auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten, bis Band 2 erscheint.

Bewertung vom 30.01.2019
Reardon, Bryan

Wer ist Michael Swann? (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In New York explodiert eine Bombe mit schlimmen Folgen. Auf einer gekörnten Videoaufnahme sieht man an der Penn Station einen Mann mit einem Koffer davon laufen.
Sofort stürzen sich die Medien und die Polizei auf den noch unbekannten Mann. Recht schnell wird der Name veröffentlicht und es wird Jagd auf die Person gemacht.

Julia Swann sitzt zu Hause und versucht ihren Mann Michael zu erreichen. Er hatte sich aus der U-Bahnstation gemeldet, es gäbe Probleme und Verspätungen. Die Verbindung wird getrennt und kurz danach passiert das Unglück. Julia ist zu Hause mir ihren 2 Jungs und dreht langsam durch. Sie hört die Meldungen von Toten und Verletzten und hofft sehr, ihr Mann kommt nach Hause.

Verzweifelt versucht sie mit dem Auto zu dem eingestürzten Tunnel zu kommen, doch es ist alles abgeriegelt. Die Suche nach ihrem Mann scheint erfolglos. Die Polizei ist ihr gegenüber sehr hilfsbereit, was einem ein wenig seltsam vorkommt. Die Behörden scheinen mehr zu wissen, als sie Julia gegenüber äußern.

Als die Mitteilung durch die Medien geht, der Täter sei Michael Swann, bricht für Julia beinah die Welt zusammen. Um sie herum wenden sich Freunde und Bekannte ab. Nur Julia glaubt an einen Fehler und an seine Unschuld und fährt mit ihrer Suche nach ihrem Mann fort.

Eine spannende Jagd beginnt, in der sich Julia in Gefahr begibt, die Polizei austrickst und es immer wieder schafft, den Glauben nicht zu verlieren. Auch wenn ihre Psyche einen gewaltigen Knacks bekommen hat, sie muss stark sein für ihre Kinder.

Das Buch ist sehr gut geschrieben, die abschnittsweise eingeschobenen Rückblicke auf die Beziehung von Julia und Michael zeigen einem ein interessantes Bild. Man bekommt selber Zweifel an Michael, ist er eventuell doch der Täter?

Man spürt, dass der Autor Psychologie studiert hat, manche Szenen sind sehr intensiv und aufwühlend. Das Seelenleben von Julia wird eingängig offenbart, man leidet förmlich mit ihr.

Es gibt hier und da ein paar Ungereimtheiten, aber im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Spannung steigert sich am Ende stark, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende kam für mich sehr überraschend, ich hatte diverse Spekulationen angestellt, in welche Richtung die Story geht und wer der wahre Täter sein könnte.

Das Buch ist die erste Veröffentlichung vom Autor in Deutschland, ich würde gerne mehr von Bryan Reardon lesen.

Bewertung vom 27.01.2019
Brand, Christine

Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Blind von Christine Brand
Erschienen bei blanvalent 01/2019

Im kurzen Prolog erfährt man von einem schlimmen Unglück in einer Familie. Die Eltern und die Tochter wurden erschossen, ein elfjähriger Junge hat einen Kopfschuss erlitten und kämpft ums Überleben.

Einige Jahre später beginnt die Geschichte, Nathaniel hat die damalige Kopfverletzung überstanden, ist allerdings seit dem Tag blind. Seine treue Hündin Alisha begleitet ihn treu durch den Tag.
Alisha hat ihre Eigenarten und so geben die Beiden mitunter ein amüsantes Bild ab, Alisha jagt vorne weg und Nathaniel hängt quasi an der Leine und stolpert hinterher. Trotzdem funktionieren sie gut zusammen, Alisha hört auf Befehle und spürt die Stimmungslage ihres Herrchens.

Nathaniel nutzt regelmäßig die App „Be my eyes“ um sich Dinge erläutern zu lassen, u.a. welches seiner Hemden blau ist. Die App hat ihm schon oft geholfen, z.B. ob ein Käse verschimmelt ist, oder welches Haltbarkeitsdatum ein Joghurt hat.

An diesem Tag hilft ihm Carole, doch während des Gesprächs hört er ein Poltern und die Leitung bricht ab. Nathaniel ist sich sicher, da ist was passiert, Carole wurde überfallen.
Doch wer glaubt einem Blinden? Die Polizei nimmt ihn nicht ernst und hält es für ein Gehirngespinst.
Er schaltet die Journalistin Milla ein, mit der er seit einiger Zeit befreundet ist. Mit ihrer Hilfe hofft er, an Informationen heran zu kommen, was mit Carole passiert sein könnte.

Christine Brand hat eine überaus spannende Geschichte geschrieben. Das Buch entwickelt einen Nervenkitzel, der kaum auszuhalten ist. Seite für Seite ist man als Leser gefesselt von der Story. Die Kapitel wechseln sich in den Sichtweisen der Hauptdarsteller ab und so ist man gezwungen, immer weiter zu lesen, um dem vermeintlichen Verbrechen auf die Spur zu kommen.

Die Spannung ist immens hoch, ich war völlig gebannt vom Buch und habe mich regelrecht darin verloren. Die Zeit flog dahin, weil ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen konnte. Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne, ich würde noch mehr vergeben, wenn ich könnte. Ich war restlos begeistert und bin gespannt, wie sich die anderen Bücher von Frau Brand lesen.