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CurlyGirl

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Insgesamt 1067 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2015

7 Wonders Duell (Kartenspiel)


ausgezeichnet

Spielablauf:
[...]

1) Gebäude errichten
Möchte der Spieler die Karte als Gebäude nutzen, bezahlt er deren Kosten und legt sie vor sich aus. Es empfiehlt, für die bessere Übersicht, sich die Karten nach Farben zu sortieren und mehrere Karten versetzt übereinander zu legen, damit deren Effekte zu sehen sind.

Das Errichten der Gebäude verursacht immer unterschiedliche Kosten, manche Gebäude kostet auch gar nichts oder deren Bau ist eine Folgebau eines zugehörigen Gebäudes und dadurch ebenfalls kostenfrei - erkennbar an gleichen Symbolen auf der Karte.
Ansonsten stehen die Kosten links oben in Form von Münzen und/oder Ressourcen, welche der Spieler aufwenden muss.
Münzen müssen dabei immer abgegeben werden, alle anderen Ressourcen müssen "nur" vorhanden sein, d.h. auf vor dem Spieler ausliegenden Karten müssen sie in ausreichender Zahl abgebildet sein!
Falls Ressourcen auf die Art nicht "produziert" werden können, kann fehlendes Gut noch durch Handel angeschafft werden.
Die Kosten für eine Ressource über den Handelsweg errechnen sich durch die Handelsgebühr, die immer 2 Münzen beträgt (kann durch bestimmte Effekte reduziert werden) und der Anzahl an Produktionsstätten des Gegenspielers (in dem Fall Handelspartners)!
Benötigt der aktive Spieler z.B. noch 2 Holz, um einen Kauf zu tätigen und sein Gegenspieler verfügt über 3 Holzproduktionen (auf seinen Karten findet sich dreimal das Holzsymbol), zahlt er 2 + 3 Münzen pro Holz in den Vorrat!

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2) Abwerfen
Man kann sich auch entscheiden die genommene Karte abzuwerfen. Hierfür erhält man dann 2 Münzen und stock so die magere Börse auf.
Auf die Art können auch Karten entsorgt werden, von denen man nicht möchte, dass der Gegenspieler sie erhält, da man sie selbst z.B. noch nicht nehmen kann, aufgrund des Mangels bestimmter Ressourcen.

3) Weltwunder errichten
Um eines der eigenen Weltwunder zu errichten, bezahlt der Spieler die Baukosten mit Hilfe seiner "produzierten" Ressourcen und legt dann die gezogene Zeitalterkarte seitlich unter die Weltwunderkarte, um deren Fertigstellung anzuzeigen.
Weltwunder bringen dem Spieler nicht nur Siegpunkte, sondern häufig auch interessante Effekte ein - ein Überblick dazu findet sich in der Anleitung.
Insgesamt dürfen aber nur 7 Weltwunder erbaut werden, somit muss ein Spieler seine vierte Weltwunderkarte abwerfen, wenn der Gegenspieler seines gebaut hat.

Sobald die Auslage eines Zeitalters komplett geleert wurde, endet das Zeitalter und das Nächste wird vorbereitet. Der militärisch schwächere Spieler darf entscheiden, wer diese Runde beginnt.

Fazit:
Auch die Kartenversion kann völlig überzeugen und beweist die Standfestigkeit des genialen Spielprinzips von "7 Wonders"!

Die Spielmechanik wurde im großen und ganzen erfolgreich in das 2er-Spiel übernommen und bietet weiterhin reichlich Abwechslung. Die vielen Baumöglichkeiten und deren Effekte verlangen taktisches Vorausschauen von den Spielern und gute Planung. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Münzenhorten oder Errichten der Weltwunder, wann lohnt sich ein Handel noch oder in welche Gebäudearten sollte vornehmlich investiert werden?
Der Fokus liegt, titelgebend, auf der Konfrontation und so sind beide Spieler immer auf der Suche, nach der nächsten (indirekten) Angriffsmöglichkeit und zu gleichen Teilen aber bedacht, ihre "Flanken zu schützen" *G*.

Die Spielkomponenten sind gewohnt wertig und die Karten toll gezeichnet, die Regeln relativ eingängig und die Spieldauer angenehm kurz (max. 35min.)!

Insgesamt kann die 2er-Spiel-Version bedenkenlos empfohlen werden und findet sicherlich raschen Einzug bei Fans des großen Bruders und allen interessierten Taktikspielern.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2015

Star Wars - Battlefront


gut

Das SciFi-Epos wurde endlich angemessen umgesetzt, soviel schon einmal vorab!
Was einem hier an Grafik und Grafikeffekten sowie Sound- und Musikkulisse geboten wird, findet man nur in den Filmen wieder. Eine bombastische Atmosphäre im wahrsten Sinne prasselt hier auf den Spieler ein, sobald eine der vielen Spieloptionen gestartet wird.

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Nach kurzer Zeit hat man sich ins Spiel hineingefuchst, da es im Prinzip wie jeder Shooter funktioniert. Die vielen Missionen, die man solo abschliessen kann, spielen sich denn auch relativ klassisch, abgesehen vom Star Wars – Atmosphäre-Bonus :), und sorgen für einige Abwechslung.
So bleibt eigentlich nichts aussen vor und man kann aus allen Filmen Szenarien nachspielen, sei es mit dem X-Wing/Tie-Fighter oder per pedes durch die Eiswüste oder via Speedbike durch Endors Dschungel, u.v.m. – halt alles aus den “alten” Filmen. Die KI-Gegner und KI-Kameraden agieren dabei recht glaubwürdig und in der Hitze des Gefechts waren kaum wirkliche Aussetzer bei diesen auszumachen.

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In den vielen Testspielen hat sich aber bald gezeigt, dass unter der Haube halt “nur” Hausmannskost geboten wird, was nicht wirklich schlimm ist, denn es funktioniert und wird fantastisch präsentiert. Aber wirkliche Innovationen werden vermisst, bleibt abzuwarten, was die kommenden DLCs oder Erweiterungen bzw. Fortsetzungen alles noch bringen (und erweitern) werden – die “neuen” Filme z.B. -, dann hoffentlich auch mit “echten” Stories, so dass man für mehr als nur die einzeilige Szenariobeschreibung in den Kampf läuft! Zugegebenermaßen cool ist der Heldenmodus, in dem man mal Han Solo oder Boba Fett spielen kann.

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Ansonsten kann man durchweg Spass haben, wenn man – gerade auf größeren Karten – durch das Szenario flitzt, die Kameraden der eigenen Fraktion sucht und mit diesen Seite an Seite den Gegnern das Fürchten lehrt….naja, mehr oder weniger, denn dank der verschiedensten Waffengattungen und Zusätzen, verläuft ein Duell selten länger als ein Augenzwinkern^^.

Nach jedem Kampf, ob gewonnen oder verloren, erhält der Spieler entsprechend seiner Kampfleistung Punkte in Credit-Form und mit diesen kann er anschliessend einkaufen gehen. So gelangt man alsbald an diverse neue Blaster und Granaten, Rüstungen, schicke Outfits oder neuen Kartenzusammenstellungen (die sogenannten Sternenkarten geben im Spiel passive Boni und besondere Waffen mit ins Gefecht) – so denn freigeschaltet.

Das Grafikgerüst ist wie schon mehrfach erwähnt schlicht genial! Was hier für die Augen geboten wird ist fantastisch und eigentlich möchte man stellenweise nur Bauklätze staunen und fühlt sich wirklich in die Filme versetzt, doch dann fetzen einem schon wieder Blastersalven um die Ohren und man steigt in die Action ein^^. Und die Blaster fetzen wirklich, alle Sounds sind quasi 1:1 aus den Filmen entnommen und so hören wir allenthalben kreischende Tie-Fighter, dröhnende Sonden, dumpfes Stapfen der AT-ATs und krachende Explosionen.
Die Steuerung ist komplett einstellbar und dürfte somit jedem gut von der Hand gehen, einzig die Raumschiffe sind sehr schwer zur Zusammenarbeit zu bewegen. Das liegt paradoxerweise an der simplen Steuerung, da die Jäger fast von allein fliegen, aber die Geschwindigkeit und das träge Zielen verlangen vom Spieler viel Geduld und Einspielzeit, bis das so halbwegs klappt.

Alles in allem wurde hier ein unglaubliches dichtes Star Wars – Spiel abgeliefert, das in Sachen Präsentation seinesgleichen sucht, aber hie und da dennoch schwächelt, denn nur Schein muss nicht sein^^!

Bewertung vom 11.12.2015

Tumult Royal (Spiel)


ausgezeichnet

Spielablauf:
Das Spiel verläuft über mehrere Runden und jede Runde ist in 7 Phasen eingeteilt.

1) Volkes Stimmung erkunden
Der König dreht den Pfeil der Tumult-Scheibe und stellt so fest, wie viele Waren von JEDER Sorte das Volk diese Runde begehrt, wenn der Pfeil auf einer Zahl stehenbleibt. In dem Falle, dass der Pfeil zwischen zwei Zahlen stehenbleibt, wird die kleinere Zahl gewählt!

2) Steuer-Raubphase
In dieser Phase wird zunächst immer erst ein Teil der vorhandenen Warenplättchen temporär entfernt. Dazu nimmt jeder Spieler 3 beliebige Warenplättchen und legt sie (weiterhin verdeckt) zur Seite. Dadurch wird gewährleistet, dass nie die selben Warenplättchen liegen bleiben, oder, dass sich jemand merken könnte, welche Plättchen ausliegen. Die restlichen Warenplättchen sollten nun einzeln und gut erreichbar für jeden in der Tischmitte ausliegen.

Nun beginnt das "Rauben" der Waren und alle Spieler grabschen gleichzeitig nach den Warenplättchen, sobald der König die Sanduhr umgedreht hat.

Zuvor sollten sich die Spieler genau überlegen, welche Warenplättchen sie am ehesten benötigen. Die Statuen verlangen zum Bau unterschiedlichen Arten und Mengen an Waren, je nachdem wo sie gebaut werden sollen. Eine Übersicht hierzu ist auf der linken Seite jeder Burgtafel vermerkt.

Die Spieler haben nun also 20 Sekunden Zeit mit einer Hand sich einzelne Warenplättchen zu nehmen und anzuschauen. Dann behalten sie sie entweder oder legen sie wieder rasch verdeckt zurück.
Entsprechend dem Bauvorhaben sollten die Spieler also dringend benötigte Warenplättchen auf ihre Burgtafel legen und andere wieder zurückgeben, ABER immer dabei beachten, wieviele Waren das Volk "behalten" will! Wer sich hier lauter 3er-Warenplättchen aneignet, hat am Ende vielleicht zuviel "Steuern" erhoben und wird als Gierigster abgestraft.

Sobald die Sanduhr durchgelaufen ist und ein Spieler "STOP!" ruft, endet der Steuernraub und alle Spieler lassen die Hände ruhen^^. Nun werden alle Warenplättchen aufgedeckt.

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Fazit:
"TR" ist mal was anderes und dabei auch noch sehr interessant. Das Spiel aus dem berühmten Hause Teuber weiss durchaus zu gefallen und bietet interessante Spielabläufe.

Die Regeln sind zum Teil etwas nachlesensbedürftig geschrieben, ergeben aber nach den ersten Runden durchweg wieder Klarheit beim Spieler und so gestalten sich die Spielrunden auf Dauer relativ kurzweilig.
Spannung kommt immer bei der Nutzung der Tumult-Scheibe und dem anschliessenden Räubern auf, denn jedes Mal hofft man, das das Glück diesmal mit einem ist. Und hier kommt es dann auch u.U. auf Dauer zu einer Unausgeglichenheit zwischen den Spielern, denn wen das Pech anhaltend verfolgt, hat kaum Chancen auch nur in die Nähe einer brauchbaren Punkte-Endwertung zu gelangen.

So mussten in einigen Testrunden vereinzelt Spieler feststellen, dass das Spiel an ihnen vorbeilief und so witzig das Zuschauen auch eine Weile ist, kam dann eher Desinteresse auf. Dies ist natürlich extremes Pech, aber auch sonst ist das Spiel schnell auf einem sich wiederholendem Level angelangt, so dass nach einer Partie meist erst eine Pause und Ablenkung mit "anderem" gesucht wird.

Taktische Tiefe ergibt sich für die motivierten Spieler durchaus mit der vorausschauenden Platzierung der Statuen auf den unterschiedlichen Landschaftsfeldern, sowie mit deren Bestückung und Kostenabwägung. Interaktion dagegen kaum, ausser indem den eh schon "verpechten" Spielern noch schön die Felder auf den Landschaftskarten zugebaut werden.

Dabei weiss das Spiel ansonsten ja zu gefallen, Idee, Gestaltung, Komponentenqualität, alles passt zum Autor- und Verlagsstandard, aber zum ganz großen Wurf reicht es dann doch nicht. So bleibt ein feines Spiel, das gerne mal hervorgeholt wird, nur eben nicht so oft.