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Azyria Sun

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Insgesamt 668 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2021
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


sehr gut

Spannend und mitreißend – ein schwieriges Thema und das perfekte Verbrechen

Worum geht’s?
Haavard ist diensthabender Arzt, als ein schwer misshandelnder Junge stirbt. Kurz darauf wird dessen Vater im Gebetsraum aufgefunden. Tot. Für Haavards Frau Clara, die schon lange dafür kämpft, dass Verbrechen an Kindern strenger verfolgt werden, reißt dieser Fall alte Wunden wieder auf.

Meine Meinung:
„Tiefer Fjord“ von Ruth Lillegraven wird vorne als Roman bezeichnet, im Klappentext als Thriller-Sensation gefeiert. Und das Buch ist tatsächlich ein bisschen von beiden. Es ist nicht so blutig, wie man das von einem guten Thriller erwartet. Und es beschäftigt sich mit dem schwierigen Thema der Kindesmisshandlung und dem erfolglosen Kampf einer Politikerin für die Rechte dieser Kinder. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Einfach aber intensiv. Realistisch und lebendig. Die Seiten flogen nur so dahin. Berichtet wurde zum einen aus der Vergangenheit, zum anderen aus der Gegenwart. Wir durften die Geschichte aus der Perspektive der einzelnen Protagonisten erleben.

Hier hatten wir zunächst Haavard, den Arzt und Ehemann von Clara. Ein erfolgreicher Mann aus einer erfolgreichen Familie, der aber auch in Sachen Treue nach seinem Vater kommt. Er liebt seine beide Jungs und würde alles für sie tun – wirklich alles! Auf der anderen Seite steht Clara. Hier gewährt uns die Autorin immer wieder Einblicke in ihre Vergangenheit. Eine schlimme, grausame Vergangenheit. Und Clara war für mich ehrlich gesagt mit eine der größten Überraschungen des Buches. Die Entwicklung ihrer Rolle war absolut unvorhersehbar und doch so logisch! Wir lernen auch noch Claras Vater Leif kennen, ein Kämpfer, der es nicht immer einfach hatte im Leben. Und Roger, einen Kollegen von Haavard, sowie Sabiya, eine Kollegin. Diese beiden Charaktere haben mich ebenfalls sehr überrascht in ihrer Rolle in der Geschichte.

Nachdem der Prolog spannend und verheißungsvoll begonnen hat, ging es dann fast etwas zu langsam weiter. Da wäre ich gerne schneller in die Story eingestiegen. Aber ab dem ersten Drittel wurde es dann richtig spannend und zum Ende hin entwickelte sich das Buch zu einem wahren Psychothriller. Die Ereignisse im Krankenhaus, die Aktivitäten in der Politik. Die Personen untereinander. Die Autorin gibt uns hier einen durchaus realistischen Einblick in das Leben in Norwegen. Gut gefallen haben mir auch die Darstellungen der Landschaften – zu gerne würde ich das Land bereisen und die Fjorde und alles mit eigenen Augen sehen! Die Beschreibungen waren absolut authentisch, wir hatten Spannung und einen genialen Showdown am Schluss von dem nicht sicher war, wie er ausgehen würde. Und das Ende selbst, quasi der Epilog, war einfach nur krass.

Fazit:
Mit „Tiefer Fjord“ schreibt Ruth Lillegraven eine Mischung aus Roman und Psychothriller. Sie beschreibt die erschreckenden Fälle von Kindesmisshandlung und wie die Gesellschaft davor oftmals die Augen verschließt. Und sie baut darum herum - nach einigen kurzen Längen am Anfang - eine wirklich spannende und mitreißende Geschichte auf mit authentischen Charakteren und lebendigen Bildern, die mich absolut ergriffen hat. Und dann wartet die Autorin nach dem fulminanten Showdown noch mit einem kleinen, aber erschreckenden Extra auf – aber lest selbst!

4 Sterne von mir für dieses spannende und fesselnde Buch!

Bewertung vom 23.09.2021
Tsokos, Michael

Abgefackelt / Paul Herzfeld Bd.2


ausgezeichnet

Unglaublich authentisch und spannend – ein absoluter Pageturner

Worum geht’s?
Nach dem Überfall auf seine Verlobte nimmt sich Pau Herzfeld eine Auszeit. Um zur Ruhe zu kommen, übernimmt er kurzfristig die Pathologenstelle in Itzehoe. Doch was eine Auszeit sein sollte, entwickelt sich rasch zu einem noch gefährlicheren Fall, als der zuvor.

Meine Meinung:
Mit „Abgefackelt“, dem zweiten Teil der Thriller-Serie um Paul Herzfeld, übertrifft der Autor Michael Tsokos sich noch einmal deutlich. Schon der erste Teil war mitreißend, aber dieser Teil hat es noch mehr in sich. Seine Kenntnisse als Professor der Rechtsmedizin bringt Tsokos wieder einmal genial ein. Diese Kenntnisse lassen die Beschreibung der Tatorte, der Krankheitsbilder etc. noch plastischer und realistischer wirken. Und auch der Schreibstil ist einfach genial! Das Buch hatte mich von der ersten Seite an.

Paul Herzfeld steckt in diesem Teil ein bisschen in einer Sinnkrise. Seine Verlobte hat sich etwas zurückgezogen nach den Erlebnissen im 1. Teil und auch er selbst sieht in jedem Schatten den ehemaligen Kollegen Schneider. Dennoch lässt sich Herzfeld nicht unterkriegen. Mir gefällt sein Charakter sehr gut. Er ist stark, wirkt real. Er ist verlässlich, umgeht aber auch mal die Gesetzte. Man kann sich auf ihn verlassen und er hat einen Instinkt, der ihm mehr als einmal das Überleben gesichert hat. Auch sein Schwager Lars hat in diesem Band wieder einen kurzen, aber sehr wichtigen Gastauftritt. Ebenso Thomforde ist wieder mit dabei, auch er nur kurz.

Und auch in diesem Teil schafft es Tsokos wieder, reale Fälle, reale Begebenheiten, reale Vorkommnisse in einen außergewöhnlichen Thriller zu verpacken. Vielleicht sind es gerade diese wahren Hintergründe, das Wissen, dass nicht alles komplett erfunden ist, was diesen Thriller noch grausamer macht. Von Anfang an ist eine Spannung da, dich sich zum Ende hin immer mehr und mehr steigert und der Showdown am Schluss ist einfach nur genial! Auch hier lässt uns der Autor wieder mit einem kleinen Cliffhanger stehen – aber zum Glück habe ich den nächsten Teil schon hier liegen.

Fazit:
Mit „Abgefackelt“ setzt Michael Tsokos die Thrillerreihe um Paul Herzfeld fort. Ich fand das Buch noch spannender, noch realistischer, noch mitreißender als den ersten Teil. Überhaupt fasziniert mich, dass Tsokos seine Bücher anhand von realen Vorkommnissen aufbaut, vielleicht werden gerade dadurch die Storys noch krasser. Durch seine Erfahrung als Professor der Rechtsmedizin wirken auch die Tatorte sowie die Taten selbst noch realistischer und grausamer. Hier lässt der Autor wirklich kein Detail aus.

5 Sterne für dieses blutige Meisterwerk – ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 19.09.2021
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Spannend, amüsant, kurzweilig und mystisch – eine wirklich strange Geschichte

Worum geht’s?
The Stranger Times ist die Außenseiterzeitung für das Unerklärliche. Als Hannah nach der Trennung von ihrem Mann Geld braucht und sich auf Jobsuche macht, landet sie dort eher zufällig. Als stellvertretende Chefredakteurin. Zunächst hält sie die Inhalte der Zeitung für Unsinn – bis plötzlich seltsame Ereignisse und Kreaturen auftauchen, die sie ihr bisheriges Weltbild infrage stellen lassen.

Meine Meinung:
Unter dem Pseudonym C.K. McDonnell startet der britische Comedian Caimh McDonnell mit „The Stranger Times“ eine Trilogie, in der sich britischer Humor, Mystik, Spannung und Kurioses gekonnt vermischen. Ein bisschen wurde ich beim Lesen an Christopher Moore erinnert. Genauso gekonnt bringt auch C.K. McDonnell unerklärliche Phänomene mit der Realität in Einklang, sodass sie beim Lesen real wirken. Das Buch ist von Anfang an spannend und ist mit dem schwarzen Schnitt zudem noch ein absoluter Hingucker.

Auch die Charaktere sind einfach einmalig. Hannah, die sich von ihrem reichen Ehemann trennt und einen Job bei The Stranger Times findet. Die ganz ihre Frau steht und sich nicht unterkriegen lässt. Grace, die eigentliche Chefin der Zeitung, die schon ewig da ist und alle im Griff hat. Ox und Reggie, die Journalisten der Zeitung, die so gegensätzlich sind, wie sie sich perfekt ergänzen. Stella, der jüngste Part der Truppe mit ihren grünen Haaren. Manny aus der Druckerei – der von sich selbst in der Mehrzahl und dritten Person spricht und nicht zuletzt Banecroft, der Chefredakteur, der irgendwie mit dem Leben abgeschlossen zu haben scheint und dann auch wieder nicht. Eine Truppe, wie man sie sich nicht kurioser vorstellen könnte und die absolut genial und einmalig ist und die ich unbedingt weiter kennenlernen möchte.

Obwohl ich es mit mystischen Romanen nicht so habe, hatte mich der Autor mit der Geschichte doch sofort gefesselt. Es gab Szenen, die einfach nur zum Schmunzeln waren. Und immer, wenn es zu mystisch für mich wurde, war es dennoch zugleich so spannend, dass es wieder absolut der Hammer war. Ich konnte nicht aufhören zu lesen! Es war so fantasievoll und lebendig, das Buch hat mich wirklich begeistert. Die Story selbst war so unglaublich wie außergewöhnlich und hatte am Ende – wie ein guter Thriller – einen fulminanten Showdown, der auch ein Ende hätte sein können, wenn man nicht wüsste, dass es sich um eine Trilogie handelt. Umso mehr kann ich mich nun auf den zweiten Teil freuen und hoffe, dass dieser nicht zu lange auf sich warten lässt.

Fazit:
Mit „The Stranger Times“, dem ersten Teil seiner Trilogie, lässt C.K. McDonnell das Unmögliche und Mystische wahr werden. Die Story hatte mich sofort gepackt. Die Charaktere waren einfach nur genial. Es war spannend und mitreißend, amüsant und unglaublich. Ein Buch, das Fantasie, Magie und Thriller in sich vereint – und mich auch ein bisschen an die Bücher von Christopher Moore erinnert hat. C.K. McDonnell hat mit diesem Buch einen sehr gelungenen Auftakt geschaffen, mich zum Lachen, zum Mitfiebern und zum immer Weiterlesen gebracht.

5 Sterne von mir für dieses ungewöhnliche aber auch außergewöhnliche Buch mit den großartigen Figuren, die ich unbedingt wiedertreffen möchte!

Bewertung vom 18.09.2021
Tsokos, Michael

Abgeschlagen / Paul Herzfeld Bd.1


sehr gut

Packender Auftakt einer neuen Thrillerserie

Worum geht’s?
Zwei Leichen werden in einem Park entdeckt – grausam hergerichtet und zerstückelt. Neben den Leichen eine Machete, die eigentlich in der Asservatenkammer im rechtsmedizinischen Institut liegen sollte. Wie kommt die Machete dahin? Als dann auch noch der Hausmeister des Instituts mit einer mysteriösen Nachricht zu Paul Herzfeld kommt, glaubt der nicht mehr an den scheinbar bereits gefundenen Täter.

Meine Meinung:
Mit „Abgeschlagen“ startet Michael Tsokos in eine Thrillerserie, die sich um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld dreht, den wir schon aus seinen anderen Büchern kennen. Wie wir es von Tsokos gewohnt sind, startet auch dieses Buch direkt mit einer großen Portion Spannung, die sich im Verlauf des Geschehens immer mehr aufbaut. Die Story ist einerseits vorhersehbar, andererseits dennoch undurchsichtig und gespickt mit blutigen Details, die definitiv nichts für schwache Nerven sind.

Hauptprotagonist ist Paul Herzfeld. Er lebt zusammen mit seiner Verlobten Petra und der gemeinsamen Tochter Hannah in Kiel. Dort arbeitet er seit etwas über einem Jahr als Rechtsmediziner. Darüber hinaus hat er ein perfektes kriminalistisches Gespür und denkt über den Sektionssaal hinaus. Er gefällt mir sehr gut. Ist familiär, zielstrebig und gerissen. Dann treffen wir auch den Ermittler Thomforde wieder. Ihn kennen wir ebenfalls aus den anderen Büchern des Autors und auch er ist ein authentischer Charakter und ich hoffe, dass er auch in den weiteren Teilen gemeinsam mit Paul Herzfeld ermittelt. Genauso hoffe ich, dass wir auch die Gastrechtsmedizinerin Tattoli weidersehen werden – militärisch ausgebildet und gewieft hätte ich von ihr gerne noch viel mehr erfahren.

Der Fall selbst hatte mich von der ersten Seite an. Lediglich die vielen weiteren Sektionen hatten mich etwas verwirrt. Da hatte die Geschichte am Anfang für mich doch einige Längen, die aber schnell verfolgen sind und im Nachhinein hat man dann auch den Sinn des Ganzen erkannt. Das Buch war dann einfach nur packend und Tsokos hat den Fall gekonnt aufgebaut, immer wieder Spannungspeaks eingebaut und der Showdown am Ende hat die Seiten nur so dahinfliegen lassen! Und ganz am Ende gab es dann noch einen Cliffhanger und einen Zeitungsartikel, der uns schon auf das nächste Buch hoffen lässt und ich bin froh, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, da ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht!!!

Fazit:
Mit „Abgeschlagen“ gelingt Michael Tsokos ein genialer Serienauftakt in seine neue Thrillerserie um den Rechtsmediziner Paul Herzfeld. Die Charaktere, die wir teilweise bereits aus den anderen Büchern des Autors kennen, sind perfekt gewählt und absolut authentisch. Nach einer kleineren Länge am Beginn des Buches war ich dann sofort drin in der Geschichte. Es war blutig und spannend. Man kam der Lösung immer näher und war sich doch erstmal nicht sicher, bis man endlich mit einem fulminanten Showdown am Schluss erlöst wurde – und dennoch auch noch einen Cliffhanger hatte bei dem ich froh bin, dass ich den nächsten Teil bereits hier habe, weil ich unbedingt weiterlesen muss!!!

4 Sterne von mir für diesen sehr gelungenen Auftakt zu einer neuen Thrillerserie, die definitiv auf meine Must-Read-Liste kommt!

Bewertung vom 14.09.2021
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

Unglaublich spannend, mitreißend und informativ – ein absoluter Pageturner

Worum geht’s?
Eva sieht auf dem Titelbild einer Zeitung ein Phantombild, das ihr zum Verwechseln ähnlichsieht. Doch die Frau auf dem Bild ist in den 1970er Jahren tot in Norwegen aufgefunden wurde. Wer ist diese Frau? Ist sie eines natürlichen Todes gestorben? Eva begibt sich auf den Fußspuren der Unbekannten, die sie in die dunkle Vergangenheit ihrer Vorfahren führen.

Meine Meinung:
Anja Jonuleit hat mit „Das letzte Bild“ einen wirklich außergewöhnlich intensiven Roman geschrieben. Basierend auf einer wahren Begebenheit, nämlich dem Fall der Isdal-Frau, hat sie recherchiert und einen Roman zu Papier gebracht, der Wahrheit und Fiktion perfekt vereint. Besonders erwähnenswert ist die Herangehensweise, wie die Autorin das Buch aufgebaut hat. Immer wieder bekommen wir Ausschnitte aus der Zeitung Die Zeit aus dem Jahr 2018. Dazwischen begleiten wir einmal Eva in der Gegenwart und zum anderen Margarete/Marguerite in der Vergangenheit. Beide Parts, Gegenwart und Vergangenheit, nähern sich immer mehr an und bilden am Ende für die LeserInnen ein perfektes und rundes Bild.

Die Geschichte selbst ist so faszinierend wie traurig. Margarete wird als kleines Kind von ihrer Zwillingsschwester Ingrid (Evas Mama) und ihrer Mutter getrennt. Sie wächst bei einer Familie auf, die sie aufgenommen hat und macht sich dann als junge Erwachsene auf die Suche nach ihrer vermissten Familie. Mir gefällt die Stärke, die Margarete hat. Andererseits stellt die Autorin auch das Getriebene, das Haltlose perfekt dar. Der fehlende Halt einer Familie scheint Margarete auch im Leben eine gewisse Unruhe gegeben zu haben. Ihre Suche bringt sie durch Belgien und Deutschland nach Rom, wo sie Damiano, den Fotografen kennenlernt. Er scheint fast eine Art Doppelleben zu führen – warum, das erfahrt ihr im Buch. Er nimmt Margarete mit nach Norwegen, wo sie ihrer Familie immer näherkommt.

Auf der anderen Seite haben wir Eva, die ihrer Tante unglaublich ähnlichsieht und mehrmals deswegen erschrockene Blicke erntet von Leuten, die ihre Tante persönlich kannten. Sie reist nach Norwegen. Der Polizist Solberg und die Übersetzerin Moen unterstützen sie bei ihrer Suche, die erschreckende Dinge zu Tage fördert. Aber deren Ergebnis Ingrid, der Mutter von Eva, auch eine große Last nehmen.

Und ich habe in dem Buch so viele neue Dinge erfahren. Lebensbornheime – davon hatte ich noch nie zuvor gehört. Ein erschreckender Einblick in die Zeit des 2. Weltkriegs, den uns die Autorin da gibt. Die Geschichte ist schon fast ein Krimi. Sowohl Margarete als auch Eva kommen der Wahrheit immer näher und am Ende gibt es dann einen so erschreckenden wie unerwarteten Showdown, ein Ergebnis, das die Geschichte ändert! Das Buch hat mich wirklich von Anfang bis Ende gefesselt und ich konnte es nicht aus der Hand legen! Es war mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch von Anja Jonuleit!

Fazit:
„Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist ein Roman, aber zugleich auch ein Krimi und ein Blick in die Schrecken des Dritten Reichs. Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt die Autorin mal aus der Vergangenheit aus Sicht von Margarete, mal aus Evas Sicht aus der Gegenwart. Sie führt beide Geschichten immer näher zueinander, eine außergewöhnlich geniale Art, einen Roman aufzubauen. Und auch die Story selbst ist unglaublich! Jedes Detail wurde beachtet, es ist perfekt recherchiert. Es ist mitreißend und fesselnd und das Ende ist absolut unerwartet.

5 Sterne von mir und vielen Dank für diesen mehr als gelungenen Einblick in das Schicksal der Isdal-Frau!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2021
French, Tana

Der Sucher


sehr gut

Eine spannende Geschichte, ein dunkles Geheimnis und die Verbindung eines Dorfes

Worum geht’s?
Cal Hooper ist ein ehemaliger Cop, der genug von seinem Beruf hat. Er kauft sich in einem kleinen Ort ein baufälliges Haus, das er renovieren möchte und wo er einen Neuanfang machen möchte. Doch als Trey bei ihm auftaucht, wird er wieder in seine Rolle als Cop gedrängt und deckt Dinge auf, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
„Der Sucher“ von Tana French ist mein erstes Buch der Autorin. Es ist ein Roman, der aber durchaus sehr spannende, krimiartige Elemente in sich birgt. Mir gefällt die Sprache der Autorin gut, in der sie uns die Geschichte von Cal erzählt. Bodenständig, wie auch Cal ist, führt sie uns durch die Geschichte. Achtet auf all die kleinen Details, die Krähen, die Landschaft, die Leute. Sie schafft mit Worten eine wunderschöne Welt, in der wir für eine kurze Weile verschwinden dürfen.

Cal gefällt mir sehr gut. Er ist so, wie ich mir einen ehemaligen Cop vorstellen würde. Er wirkt ein bisschen bärbeißig, aber hat ein gutes Herz und will helfen. Und obwohl er vor seiner Vergangenheit als Cop fliehen möchte, schafft er es eben doch nicht ganz. Mir gefällt die Entwicklung, die er macht. Die Beschreibung, wie es sich in das Dorf und die Leute dort einbindet und doch nie einer von ihnen ist. Dann Trey. Trey ist anders, als ich dachte. Trey bringt Cal dazu, nach Brandon zu suchen. Und dann die ganzen anderen Charaktere. Cals Nachbar Mart, der ein bisschen der Chef des Dorfes ist. Noreen, die alles über jeden weiß. Lena, Noreens Schwester, die bestimmt die perfekte Frau für Cal wäre und all die anderen. Eine Dorfgemeinschaft, die man direkt vor sich sieht und die authentischer nicht sein könnte.

Auch die Story selbst gefällt mir gut. Wir leben uns gemeinsam mit Cal im Ort ein, besonders die Szene mit Malachys Selbstgebranntem ist mir im Gedächtnis geblieben. Alte Männer, die immer noch kleine Jungs sind. Und neben diesem Einleben in den Ort baut die Autorin noch einen Fall auf über einen verschwundenen Jungen, der spannend ist. Undurchsichtig. Und der die LeserInnen am Ende an einen Punkt bringt – ich hatte das niemals so vorausgesehen. Das Buch war spannend, hatte einige wenige Längen zwischendurch, da hätte ich mir teilweise ein bisschen weniger gewünscht. Ansonsten hatte das Buch alles, was einen unterhaltsamen, kurzweiligen, spannenden und interessanten Roman ausmacht. Und auch die Lösung am Ende – ein bisschen hat man sich in ein kleines sizilianisches Dorf versetzt gefühlt, wo die Mafia das Sagen hat.

Fazit:
„Der Sucher“ von Tana French ist ein Roman, der einige wenige Längen hat, aber ansonsten unterhaltsam ist und spannend. Die Autorin schafft das Bild eines kleinen Dorfes, in das sich der Ex-Cop Cal einlebt. Die Menschen in dem Dorf werden in dem Buch so lebendig, man sieht sie direkt vor sich. Auch die Landschaft, das Örtchen – absolut perfekt dargestellt! Und neben der Geschichte von dem Aussteiger Cal, der sich selbst neu erfinden möchte, kommen wir hinein in einen Vermisstenfall, der Spannung mit sich bringt und den man unbedingt lösen möchte.

4 Sterne von mir für dieses durchaus fesselnde Buch!

Bewertung vom 09.09.2021
Regener, Sven

Glitterschnitter


sehr gut

Wie ein Wiedersehen mit alten Freunden – lustig, skurril und bunt

Worum geht’s?
Berlin 1980: Während Freddie in einer Klinik an einer Medikamentenstudie teilnimmt, hilft sein kleiner Bruder im Café Einfall aus. Er lebt sich langsam in Berlin ein und hat eine Menge neue Bekanntschaften geschlossen, ein bunter Haufen aus Künstlern und solchen, die es werden wollen. Während Frank den Milchkaffee einführt, versuchen Glitterschnitter einen Platz auf der Wall City Noise zu ergattern und H.R. Ledigt auf der Wall City Berlin 1980.

Meine Meinung:
Mit „Glitterschnitter“ (Kiepenheuer & Witsch, Ausg. 2021) schreibt Sven Regener die Geschichte um seinen Protagonisten Frank Lehman weiter. Es ist inzwischen der 6. Teil und immer wieder schön, von allen zu lesen. Ein bisschen, als würde man alte Bekannte wiedersehen. Besonders Sven Regeners Schreibstil gefällt mir sehr. Er wechselt von einem zum anderen Abschnitt die Sicht, aus der er schreibt. Liest man den eine Abschnitt aus Sicht von Frank, so handelt der nächste aus der Sicht z.B. der ArschArt-Leute. Und neben der eigentlichen Erzählung lässt er parallel zu dem gesprochenen Wort die Gedanken des Sprechers einfließen. Wie im echten Leben! Oft sagt man das eine und denkt das andere. Man hat das Gefühl, der Autor schreibt einfach locker von der Leber weg, was ihm so in den Sinn kommt, und das macht das Ganze so unterhaltsam und amüsant. Man fühlt die Atmosphäre, das bunte Berlin der 1980er Jahre, die Künstler, Punks und all die anderen.

Auf der einen Seite begleiten wir Frank, der gleichzeitig bei allem auch ein bisschen der Beobachter ist, sich seinen Teil denkt. Er kämpft sich durch, hat seine Meinung ist aber durchaus zuverlässig und empathisch. Dann die Leute von ArschArt, das „Gefolge“ von P. Immel, der Möchtegern-Hausbesetzer, der eigentlich Hausbesitzer ist und von irgendwoher Geld hat. Diese Gruppe, die immer ein bisschen Aktionismus betreibt und hier auf Österreicher macht. Ich habe den Dialekt beim Lesen immer im Kopf gehabt. Die ihre Kneipe „Intimfrisur“ – was für ein Name – in ein Wiener Café umwandeln wollen. Und die Gruppe um die Band „Glitterschnitter“, von denen auch der Titel des Buches kommt. Musik vs. Bohrmaschine. Ebenso eine Truppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte und dennoch ein geniales Zusammenspiel hat. Und wir haben noch H.R. Ledigt, den Geldgeber hinter dem Ganzen. Der ein Künstler sein will, aber mit Aktionismus und nicht auf Leinwand.

Ich kann nicht genug bekommen von der Art, wie Sven Regener schreibt. Die pragmatischen und dadurch lockeren und amüsanten Dialoge. Das agieren der Charaktere und Gruppen untereinander. Es ist bunt, es ist lustig, es schillert, ist laut und grell. Das Buch ist das reine Leben, auch wenn Frank, mit dem damals alles begann, hier fast ein bisschen zu kurz kommt. Von ihm und auch von Freddie hätte ich gerne noch mehr gelesen. Das Buch hat mich fasziniert. Ich weiß nicht, was es ist, aber P. Immel, Kacki (und ihr Kampf in Versen von Shakespeare), Frank, Erwin und wie sie alle heißen ziehen mich immer wieder in ihren Bann und ich möchte noch mehr und mehr von ihnen erfahren und hoffe, dass dies nicht das letzte Buch war!

Fazit:
Mit „Glitterschnitter“ hat Sven Regener die Reihe um Frank Lehmann & Co fortgesetzt. In dem Buch tobt das Leben im Berlin der 1980er Jahre. Die Künstlerszene, die Hausbesetzer, das Café Einfall – wir treffen alle alten Bekannte wieder. P. Immel und seine Leute von ArschArt, die in diesem Buch Wienerisch reden. „Glitterschnitter“, die als Band groß rauskommen wollen. Und besonders genial: Die Ottakringer Shakespeare-Schlacht zwischen P. Immel und Kacki.

4 Punkte für diese gelungene Fortsetzung, ich hoffe, wir lesen bald mehr von unseren Freunden!

Bewertung vom 07.09.2021
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Absolut psycho – besser geht nicht!

Worum geht’s?
Es ist Weihnachten. Esther fährt los, um ihre Schwester Sue in ihrem Haus im Wald zu besuchen. Sie will bald zurück zu ihrem Mann Martin und ihrer Familie, doch ein Schneesturm hält sie fest. Die Schwestern trinken Wein und es kommen Dinge ans Licht, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Meine Meinung:
„SCHWEIG!“ von Judith Merchant ist ein Psychothriller, der wirklich herausragend in diesem Genre ist. Zunächst aus Sicht von Esther und Sue, später aus Sicht von Martin und dem Mädchen erzählt die Autorin eine Geschichte, die kontroverser nicht sein könnte. Jeder hat eine andere Sicht auf die Dinge. Durch die Rückblicke wird alles vermeintlich verständlicher und dann doch noch verwirrender. Die Sprache, die die Autorin verwendet, ist absolut intensiv und ihre Worte dringen einem direkt unter die Haut.

Zunächst lernen wir Esther, die große Schwester kennen. Verheiratet mit Martin, zwei Kinder. Sie scheint eine perfekte Ehe zu führen. Aber tut sie das wirklich? Sie besucht ihre Schwester Sue, um ihr an Weihnachten ein Geschenk zu bringen, weil sie sich um sie sorgt und nicht möchte, dass sie alleine ist. Aber tut sie das wirklich? Sue, die kleine Schwester. Sie wurde immer von Esther beschützt, oder etwa nicht? Und zuletzt Martin, der Ehemann von Esther. Ein Mann, der alles zu haben scheint. Eine Frau, die hinter ihm steht. Zwei Kinder, einen großen Jungen und ein kleines Mädchen. Selbst aus Sicht einer Versicherung die ideale Familie. Aber ist wirklich alles so, wie es scheint?

Das Buch fängt so harmlos an. Nur der Klappentext verrät, dass im Laufe des Buches etwas passieren wird. Und mit diesem Gedanken im Hinterkopf ist man schon nach den ersten Kapiteln total verwirrt. Man versteht die Sicht der einzelnen Protagonisten, aber wer ist jetzt echt? Wer ist normal? Wer will was wirklich? Die Autorin spielt mit ihren LeserInnen und schon bald weiß man nicht mehr, wem man vertrauen kann oder wem man glauben will. Es baut sich immer mehr Spannung auf, es wird immer undurchsichtiger und als dann endlich das passiert, worauf man wartet, ist es fast schon wie ein Aufatmen. Und dennoch ist das Ende erst der Anfang von etwas vielleicht noch viel Schlimmeren. Selten habe ich so ein geniales, intensives und verwirrendes Buch gelesen, wie diesen Psychothriller!

Fazit:
Mit „SCHWEIG!“ setzt Judith Merchant einen neuen Maßstab im Genre der Psychothriller. Die Charaktere sind perfekt gewählt. Sie verwirrt ihre LeserInnen bereits in den ersten Kapiteln. Man weiß nicht, wem man vertrauen kann oder wer ein falsches Spiel spielt. Jedes Mal, wenn man glaubt, dahinterzukommen, passiert etwas, das noch mehr verwirrt. Beim Showdown im Haus im Wald ist es fast schon eine Erleichterung und dennoch ist dies erst der Anfang vom Ende. Selten habe ich einen so außergewöhnlichen Thriller gelesen, der in den Kapiteln in sich so normal wirkt und dennoch so unglaubliche Eindrücke in abgrundtiefe Psychen und toxische Beziehungen wirft.

5 Sterne von mir für diesen Thriller, der wirklich unter die Haut geht!

Bewertung vom 07.09.2021
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern auch ein Roman, der nachdenklich stimmt

Worum geht’s?
Herr Schmidt ist ein Mann, der sein Leben lang für die Familie gesorgt hat. Um Haushalt und Küche hat sich seine Frau Barbara gekümmert. Doch als Barbara nicht mehr aufstehen kann, fällt ihm dieses traditionelle Rollenverhalten auf die Füße. Nach 52 Jahren Ehe muss er versuchen, im Haushalt zurechtzukommen und sich gleichzeitig um Barbara zu kümmern.

Meine Meinung:
Mit „Barbara stirbt nicht“ (Kiepenheuer & Witsch, Ausg. 2021) hat Alina Bronsky einen Roman zu Papier gebracht, den das Leben nicht besser schreiben könnte. Auf eine lockere und amüsante Art beschreibt sie anhand vieler lustiger und tragischer Beispiele die Entwicklung von Herrn Schmidt. Und obwohl alle Personen in dem Buch mit Vornamen genannt werden, bleibt Walter Schmidt durchgehend Herr Schmidt. Was vielleicht auch ein bisschen verdeutlichen soll, dass er sich in seinen Augen von den anderen abhebt. Der Versorger ist, der Boss. Das Buch liest sich leicht, ist die perfekte Lektüre für zwischendurch, obwohl das Thema auch gleichzeitig nachdenklich stimmt.

Hauptfigur ist Herr Schmidt, der sein Leben lang der Ernährer war. Er ging arbeiten, Barbara war für die traditionellen 3 K (Kinder, Küche, Kirche) zuständig. Alles wie selbstverständlich, bis Barbara im 52. Ehejahr nicht mehr aufstehen kann. Aus Altersschwäche? Herr Schmidt, der nie irgendetwas im Haushalt tun musste, ist plötzlich gezwungen, sich alles selbst beizubringen. Als Techniker möchte er genaue Anleitungen und es gelingt ihm tatsächlich, sich diese überall zu holen und sich so nach und nach Dinge beizubringen, vom Kaffee kochen bis hin zum Kuchen backen. Nebenbei kümmert er sich rührselig um seine Frau, sorgt sich um sie und versucht alles, um sie zum Essen zu bringen und wieder aufzubauen. An seiner Seite immer sein Hund Helmut, seine Kinder Kerstin und Sebastian und – ganz aus Versehen – plötzlich eine komplette Internetcommunity, die ihm mit Rat und Rezepten zur Seite steht.

Auch die einzelnen Episoden gefallen mir gut. Die Geschichten sind warmherzig geschrieben und lustig. Zugleich zeigt einem Alina Bronsky aber auch auf, dass das Leben eben nicht endlos, sondern endlich ist. Keiner wird jünger und jeder kann zum Pflegefall werden. Das ist die traurige Seite der Geschichte. Und Herr Schmidt, der scheinbar als einziger die Augen vor der Realität verschließt und auf den Tag wartet, da Barbara wieder aufsteht. Auch wenn er manchmal ein bisschen ruppig oder bärbeißig ist, hat er dennoch ein gutes Herz und macht alles für seine Frau. Mir gefallen auch die Nebensätze, in denen er bemerkt, wie schön seine Frau ist, wie jung sie noch aussieht. Da merkt man, dass er sie wirklich liebt. Besonders die Szene am Schluss mit Arthur hat mir sehr gut gefallen – warum? Das müsst ihr schon selbst lesen!

Fazit:
Alina Bronskys Buch „Barbara stirbt nicht“ ist einerseits amüsant und unterhaltsam, auf der anderen Seite hat es mich jedoch auch zum Nachdenken gebracht. Über das Leben. Das Altwerden. Die plötzliche Hilflosigkeit. Mir hat es gefallen, wie die Autorin die Entwicklung von Herrn Schmidt dargestellt hat. Seine ersten Schritte beim Kochen, im Internet. Wie er sich um seine Frau Barbara gekümmert hat. Ein liebevoller Roman über zwei Menschen, die ein Leben teilen und in guten und schlechten Zeiten füreinander da sind.

5 Sterne von mir für dieses leider viel zu kurze Buch – ich hätte Herrn Schmidt gerne noch länger begleitet!

Bewertung vom 05.09.2021
Elliot, Kendra

Die verhängnisvolle Stille


gut

Spannend und undurchsichtig, ein guter Thriller

Worum geht’s?
Am Tatort werden Pläne für ein Attentat gefunden. Als die Polizei am möglichen Tatort erscheint, finden sie keine Bombe vor, aber einen Schützen, der es auf die Polizisten abgesehen hat. Wer steckt hinter den Attentaten? Und wie hängt das Verschwinden von Jayne, der Schwester von FBI-Agentin Ava McLane damit zusammen?

Meine Meinung:
„Die verhängnisvolle Stille“ von Kendra Elliot ist der zweite Teil der Thriller-Serie um FBI-Agentin Ava McLane. Obwohl ich den ersten Teil nicht gelesen habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir Informationen gefehlt haben. Ich war schnell drin in der Geschichte und die Autorin hat eine mitreißende Sprache und versteht es, die LeserInnen immer wieder auf falsche Fährten zu führen. Anfangs hat es etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war, aber im Mittelteil hat die Story dann richtig Fahrt aufgenommen und ich konnte mich nicht mehr losreißen von dem Buch.

Der Charakter von Ava gefällt mir ganz gut. Sie und Mason, ebenfalls Polizist, sind ein tolles Paar. Ava ist eine gute FBI-Agentin, auch wenn dadurch oftmals ihre privaten und familiären Verbindungen zurückstecken müssen. Aber das liegt vielleicht auch an ihrer Vergangenheit. Auch Jayne, ihre Zwillingsschwester, ist ein interessanter Charakter. Immer da, aber nie greifbar. Die Entwicklung in Bezug auf Jayne hat mich daher am Ende etwas enttäuscht, da diese überhaupt nicht zu ihr passt. Auch die anderen Charaktere, seien es die Täter oder die Ermittler-Kollegen, haben mir gut gefallen. Alles in allem solide Personen und interessante Täter, die alle authentisch wirken.

Die Geschichte selbst, wie gesagt, war anfangs für mich etwas zäh. Dann jedoch nahm das Ganze richtig Fahrt auf. Es war verwirrend, es gab immer wieder interessante und spannende Plottwists. Nichts war, wie es schien. Mit vielen Wendungen hätte ich so niemals gerechnet und auch am Ende wurde ich nochmal überrascht. Die Handlung hat mich durchaus mitgerissen und begeistert. Nur vom Ende hätte ich mir dann etwas mehr erhofft. Da war dann alles plötzlich recht unspektakulär vorbei. Ich hätte zu gerne einen Blick in den Kopf des Täters geworfen. Mehr über die Hintergründe erfahren. So bleiben doch recht viele Fragen offen. Dennoch ein guter und unterhaltsamer Thriller.

Fazit:
„Die verhängnisvolle Stille“ von Kendra Elliot ist der zweite Teil der Thriller-Serie um FBI-Agentin Ava McLane, den man auch unabhängig vom ersten Teil lesen kann. Anfangs bin ich etwas zäh in die Geschichte hereingekommen, aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin hat gekonnt mit einer sehr bildhaften Sprache und authentischen Charakteren mit ihren LeserInnen gespielt. Falsche Fährten gelegt. Immer wieder neu die Spannung ansteigen lassen. Leider hat mich dadurch dann auch das Ende etwas überrascht, da es zu schnell vorbei war und man mit vielen Fragen zurückgelassen wurde.

Gute 3 Sterne von mir für dieses dennoch sehr unterhaltsame Buch.