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Xirxe
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Hannover
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Insgesamt 876 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2014
Bantock, Nick

Du bist ein Künstler


sehr gut

Für dieses Buch benötigt man Zeit - und zwar mehr als für andere. Normalerweise habe ich ein Buch mit 200 Seiten in nicht mehr als vier Tagen (wenn überhaupt) gelesen, aber nun bin ich schon fast drei Wochen dabei - und brauche vermutlich nochmal so lange. Denn hier wird nicht nur Lesestoff konsumiert, nein, man muss auch selbst aktiv werden. Und das dauert einfach.
Nicht weniger als in jeder Leserin und jedem Leser die Kreativität zu wecken ist das Ziel von Nick Bantock, der selbst mehr Künstler ist als Autor. Hierzu hat er 49 Übungen entwickelt mit sehr unterschiedlichem Zeitaufwand: Manche sind in 10 Minuten erledigt, an anderen kann man das ganze Wochenende sitzen. Es wird gebastelt, geschrieben, gesprochen, gemalt undundund - unglaublich, wieviele Möglichkeiten in diesem Buch aufgeboten werden. Und das Alles, ohne dass man allzu viele Sachen dafür benötigt. Häufig reicht ein Stift und Papier.
Wie es sich für ein kreativitätsförderndes Buch gehört ;-) ist die Aufmachung ausgesprochen anregend sowie kunst- und phantasievoll. Auf festem weissem Papier finden sich überall zwischen den Anleitungen kleine und große Bilder, Zeichnungen, Collagen, Fotografien von Skulpturen, Alltäglichem undundund. So macht es einfach auch Freude, 'nur' darin herumzublättern.
Wer gerne mal etwas Anderes machen möchte (und vor allem auch die Zeit hat bzw. sie sich nimmt), wird viele schöne Anregungen in diesem Buch entdecken - und vielleicht für sich selbst ein neues Hobby. Ansonsten ist es auch eine wunderschöne Geschenkidee ;-)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2014
Heinzen, Georg; Koch, Uwe

Von der Nutzlosigkeit, erwachsen zu werden


sehr gut

Anfang der 80er gab es potentielle Lehrer ohne Ende - und keine Stellen. Junge Menschen, die sich voller Idealismus in ein Lehramtsstudium gestürzt hatten, mussten feststellen dass ihr Wissen und ihre Kenntnisse nicht gebraucht wurden. Mathias Grewe, geboren 1955, ist einer von ihnen. Von seinen Eltern gefördert und gefordert (er soll es einmal besser haben als sie) sind seine eigenen Erwartungen an das Leben anspruchsvoll: der Beruf soll nicht nur den Lebensunterhalt sichern sondern auch einem höheren Sinn dienen. Die Gesellschaft will er mitgestalten, aktiv in der Demokratie mitwirken. Voller Idealismus und Enthusiasmus engagiert er sich in der Friedensbewegung, demonstriert gegen die Stationierung der Pershing-II-Raketen, schreibt Flugblätter und erledigt so 'nebenbei' sein Studium. Doch irgendwann beginnt er zu realisieren, dass seine Zukunftspläne wohl anders verlaufen werden als geplant, denn es gibt wesentlich weniger Lehrerstellen als Anwärter. Und so findet er sich mit 30 Jahren als Aushilfsfahrer wieder und zieht ein Resümee.
1985 erschien dieses Buch und obwohl ich mehrere Jahre später als der Protagonist an der Uni weilte, sind die Verhältnisse derart exakt beschrieben, dass ich ständig nur zustimmend grinsend nicken konnte. Der Glaube an ein besseres Leben, die Weigerung sich als ein Rädchen in den kritiklosen Konsumkreislauf integrieren zu lassen, sich nicht in einen Kokon des Privatlebens einzuhüllen sondern aktiv auch am politischen Leben teilzunehmen - hehre Vorsätze, die zumeist zugunsten einer möglichen Karriere schnell über Bord geworfen wurden. Und heute, fast 30 Jahre später, sieht es nicht viel anders aus. Nur wird nun die Karriere direkter angestrebt und mögliche anderweitige gute Vorsätze bezüglich einer eventuellen Verbesserung der Gesellschaft häufig nur noch zum eigenen Vorteil verfolgt. Tja, manches ändert sich wohl nur wenig...

Bewertung vom 24.04.2014
Groschupf, Johannes

Der Zorn des Lammes


ausgezeichnet

Jazz und Milan sind zwei junge Menschen die sich noch nie zuvor begegnet sind. Ihre Wege kreuzen sich in Berlin in einem Bus der Linie 29, mit dem Beide immer wieder quer durch die Stadt fahren. Während Jazz den jungen Mann nur beiläufig registriert, ist Milan sofort völlig vernarrt in das Mädchen. Er ist sich sicher: Sie sind füreinander bestimmt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Einmal Jazz, die direkt nach der Schule aus einer Kleinstadt nach Berlin gezogen ist, um dort ein Praktikum bei einer Zeitung zu machen. Sie hat noch schwer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, durch die ihr Leben bei den Eltern stark eingeengt wurde. Und dann Milan: Auch ihn plagt seine Vergangenheit, wenn auch in völlig anderer Art und Weise. Er hört Stimmen in seinem Kopf die ihm heftig zusetzen, immer wieder und wieder, doch er ist sich sicher, sie bezwingen zu können. Ebenso wie er sich sicher ist, dass Jazz und er zusammengehören.
Es ist eine beklemmende Lektüre, Jazz in ihrer Unbedarftheit zu erleben und gleichzeitig zu wissen, welche verrückte Ideen Milans Denken beherrschen. Man ahnt worauf alles hinausläuft und dann - tja, das werde ich hier natürlich nicht schreiben ;-)
In jedem Fall lässt einen die Geschichte nicht so schnell wieder los, denn das Alles wirkt derart realistisch, dass es so und genau so überall immer wieder passieren könnte. Ein klasse Thriller, der zwar als Jugendbuch annociert wird, aber ohne Weiteres auch im 'Erwachsenenbereich' mithalten kann. Und jetzt besorge ich mir noch das erste Buch des Autors ;-)

Bewertung vom 15.04.2014
Haig, Matt

Ich und die Menschen


sehr gut

Ein Wesen aus einer anderen Welt, die ausschließlich von Rationalität und Logik geprägt und deren höchste Wissenschaft die Mathematik ist, schlüpft in die Hülle eines irdischen Mathematikers, um sämtliche Spuren dessen Arbeit zu vernichten. Was die Eliminierung von Menschen, die von seiner Arbeit Kenntnis hatten, mit einschließt. Doch der Auftrag ist nicht so leicht durchzuführen wie gedacht, denn das Wesen findet sich plötzlich wieder inmitten einer Familie, da sein Alter Ego Frau und Sohn hat. Wider Erwarten beginnt er die Menschen als Individuen zu betrachten und entwickelt zu seiner Überraschung Gefühle - etwas, was ihm bislang völlig unbekannt war. Er fragt sich, was die Menschen ausmacht und kommt zu erstaunlichen Erkenntnissen - sowohl für ihn selbst wie auch für die Lesenden.
Eine geschickte Idee, die Kritik an unserer Gesellschaft und unserem Way of Life aus der Warte eines höchst rationalen und logisch denkenden Wesens zu formulieren, das zudem eine Lanze bricht für mehr Gefühl und weniger Ökonomie in jeder Form. Die Umstände und Widersprüchlichkeiten unseres Alltags, in dem Effizienz und Effektivität als höchste Gebote Menschlichkeit und Mitgefühl nur noch wenig Raum lassen und dem wir uns ohne allzu großes Widerstreben nur zu häufig fügen, werden aus Sicht eines Einsteigers in die menschliche Gefühlswelt kritisch hinterfragt. Und nur allzu oft kann man seinen Gedanken nichts weiter als zustimmen. Darumherum rankt sich eine zarte Vater-Sohn- wie auch Liebesgeschichte, die durch die benannten Gegebenheiten nicht eben geradlinig verlaufen, aber genau deshalb immer wieder für komische Situationen gut sind.
Ein unterhaltsames Buch das ernsthafte Fragen aufwirft, ohne jedoch betulich zu wirken. Das könnte sogar Naturwissenschaftlern gefallen ;-)

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2014
Roger, Marie-Sabine

Das Labyrinth der Wörter


sehr gut

Germain, Mitte 40, ist zumindest wissensmäßig betrachtet ein großes Kind geblieben. Vater unbekannt, von der Mutter nicht geliebt und nur als Last betrachtet, mogelte sich der kleine Germain so durch die Schule und glänzte mehr mit seiner Abwesenheit als durch gute Noten. Da auch sein Lehrer keinerlei Interesse zeigte, mehr Zeit als nötig für ihn aufzubringen, verließ er die Schule praktisch als Analphabet und schlägt sich seitdem mit Gelegenheitsjobs durch. Doch was ihm an Kenntnis und Kultur fehlt, macht er durch Herzensbildung wieder wett. Eines Tages lernt er beim Taubenzählen Margueritte kennen, eine hochgebildete und belesene alte Dame, mit der er sich anfreundet und die ihm die Welt der Wörter, der Bücher und des Denkens nahe bringt. Und Germain beginnt, sich eigene Gedanken zu machen...
Und dieses Buch hat man verfilmt? Ich muss gestehen, dass ich mir das nur schwer vorstellen kann, da ein Großteil der doch eher mageren (da häufig nur halbvollen) 220 Seiten die Gedankenwelt des Protagonisten widerspiegelt. Es ist ein leicht und auch schnell zu lesendes Buch, denn die Autorin behält konsequent die Schlichtheit der Sprache Germains bei. Doch genau durch diese Schlichtheit wirken viele der Überlegungen so anrührend, da komplexe Gedanken durch einfache Sachverhalte erklärt werden - wie bei einem Kind, dem noch die Fähigkeiten fehlen, sich auszudrücken: 'Wenn man unkultiviert ist, heisst das nicht, dass man nicht kultivierbar ist. Man muss nur an einen guten Gärtner geraten.' (Und mit Gartensachen kennt sich Germain aus!).
Schöne, gefühlvolle Unterhaltung, die einen vielleicht den Gedanken 'Mensch, ist die/der dumm!' mit etwas mehr Zurückhaltung benutzen lässt.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.04.2014
Auster, Paul

Mann im Dunkel


ausgezeichnet

Nur eine Nacht umfasst die Rahmenhandlung dieses Buches, doch die Geschichten die darin erzählt werden, würden locker für eine ganze Woche ausreichen.
August Brill, 72jähriger verwitweter Literaturkritiker, lebt seit einem Unfall der ihn zum Krüppel machte, bei seiner geschiedenen Tochter Miriam, die ebenso unglücklich ist wie er. Zu den Beiden gesellt sich noch Augusts Enkelin Katya, Miriams Tochter, die sich die Schuld am Tod ihres Ex-Freundes gibt und deren Lebensenergie gerade noch dazu ausreicht, sich gemeinsam mit ihrem Großvater Filme anzuschauen. Wie in fast jeder Nacht kann Brill nicht schlafen und so beginnt er, sich eine Geschichte auszudenken um möglichen Erinnerungen (und ganz besonders einer bestimmten) aus dem Weg zu gehen. Owen Brick lebt mit seiner Frau ein normales kleines Leben bis er sich eines Morgens in einer Grube wiederfindet, gekleidet in eine Soldatenuniform. Nach und nach wird ihm klar, dass er sich in einer Parallelwelt befindet - aber noch immer in der gleichen Zeit und im gleichen Land. Dort herrscht ein Sezessionskrieg, der schon Tausende Menschen das Leben gekostet hat. Und Owen wurde dazu ausgewählt, diese Barbarei zu beenden. Doch dafür muss er einen Menschen töten...
Wie schon erwähnt, ist dies nicht die einzige Geschichte des Buches. Brill schreckt immer wieder aus seiner Phantasie auf und verliert sich dann in Erinnerungen, in denen ebenfalls wieder Geschichten erzählt werden, die ohne weiteres die Grundlage für ein eigenes Buch sein könnten.
Es sind traurige Erzählungen, die aber zumindest ein kleines bisschen Trost enthalten: die Frau deren Mann verschwand, sie aber immer liebte; der SS-Offizier der das junge Mädchen hoffnungslos liebte und ihr und ihrer Familie zur Flucht verhalf; Owen Brick, der ein Land von einem Krieg befreien soll - doch um welchen Preis? Und Brills Leben selbst, der sich nie verzeihen kann, was er seiner geliebten Sonja antat...
Es ist das erste Buch von Auster, das ich gelesen habe und ich bin hin und weg. Nicht nur dass er gut erzählen kann, er ist auch in der Lage diesen an sich schon packenden Geschichten so viel Hintergründiges mitzugeben, dass man ständig zum Weiterdenken angeregt wird. Da führen die USA mal keinen Krieg gegen Dritte - und schon erheben sie die Waffen gegeneinander. Oder welche Aussagekraft Gegenstände in Filmen entwickeln können - beeindruckend. Soll ein Mensch einen anderen töten, um das Leben vieler anderer zu retten?
Suchte ich nach einem Motto für dieses Buch, wäre es 'Das Leben ist enttäuschend...' - ein Satz der in einem der beschriebenen Filme fällt und vermutlich jeder der Personen in diesem Haus zugeschrieben werden könnte. Doch 'Und die wunderliche Welt dreht sich weiter' - ein Zitat von Rose Hawthorne, das am Ende des Buches auftaucht und (irgendwie allen) wieder Mut macht.

Bewertung vom 06.04.2014
Vieweg, Olivia

Antoinette kehrt zurück


sehr gut

Antoinette, erfolgreich in Kalifornien tätig und mit einem bekanntem Filmstar liiert, scheint eine glückliche junge Frau zu sein. Doch sie schleppt ein Geheimnis mit sich herum, das nicht einmal die ihr am nächsten stehenden Menschen kennen: ihre Kindheit und Jugend in einem kleinen deutschen Örtchen, wo sie von ihren SchulfreundInnen gemobbt wurde. Als sie eines Tages bei einem ihrer häufigen Webcam-'Besuche' in ihrer Heimat sich selbst erkennt, wird ihr bewusst dass nichts vergangen und vergessen ist. So macht sie sich auf eine Reise in ihre Vergangenheit...
Junge Frau setzt sich mit ihrer Mobbing-Vergangenheit auseinander - eine klassische Geschichte, die Olivia Vieweg ganz schön gegen den Strich bürstet. Man liest, schaut und glaubt, mehr oder weniger zu wissen was nun kommt, doch dann - PENG! Von wegen! Es irritiert, schockiert und hat man die weniger als 100 Seiten durch, ist erst mal tiefes Durchatmen angesagt und eine Nacht darüber schlafen. Um es dann nochmal zu lesen... :-) Manche/n mag diese fehlende political correctness befremden und/oder stören, mich brachte es trotz (oder wegen?) einiger Unklarheiten jedoch dazu, das Ganze noch mehrmals zu lesen.
Die Zeichnungen im Buch sind ausschließlich in braun, orange, weiss und schwarz gehalten, sodass nichts durch leuchtende Farben besonders herausgehoben wird. Auch die Gesichter stechen nicht durch besondere Details hervor, sondern deren Darstellung beschränkt sich meist auf Augen, Nase, Mund und Haare, die eher wie skizziert wirken. Dennoch fiel es mir nicht schwer, die einzelnen Personen unterscheiden zu können. Es ist ein eher reduzierter Zeichenstil, durch den die Geschichte jedoch umso mehr wirkte und der eigenen Phantasie viel Freiraum lässt.
Das Buch hat mir gut gefallen, nur war es deutlich zu kurz. Aber wie wäre es mit einer Fortsetzung? Das Ende lässt es zu...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2014
Winslow, Don

Vergeltung


weniger gut

Was war denn das? Engagiert die National Rifle Association (NRA), die Waffenlobby in den USA, nun schon Schriftsteller, um für den Nutzen von Kampfgerät zu werben? Lieber Don Winslow, war das Honorar sooo hoch, dass Sie nicht widerstehen konnten?
Zum besseren Verständnis: In seinem neuesten Roman schickt Winslow einen Ex-Elitesoldaten auf einen Rachefeldzug, nachdem dessen Frau und Kind bei einem terroristischen Anschlag ums Leben kamen. Dieser rekrutiert hierfür eine private Söldnerarmee, die sich umgehend an die Arbeit macht und die Urheber dieses Attentats zur Rechenschaft zieht.
Ist der Autor der dies schrieb, tatsächlich derselbe der auch 'Kings of Cool' verfasst hat? Kaum zu glauben, aber offensichtlich wahr. Zugegeben, Vergeltung ist durchaus spannend (trotz der Vorhersehbarkeit der Handlung), aber das ist bedauerlicherweise auch das Einzige was man diesem Buch zugute halten kann. Die Figuren sind derartig eindimensional und platt, dass es schmerzt. Die Bösen sind böse und die Guten so gut, dass man kaum glauben mag, einen Roman von Winslow vor sich zu haben. Der einzige 'Gute' der nicht ganz so anständig ist wie der Rest, verlässt die Kampfzone auch als Erster. Die Terroristen werden einer nach dem Anderen niedergemetzelt (ebenso wie Dutzende anderer Feinde auch) und wie erwartet gibt es nach all den Massakern und diversen formidablen Materialschlachten ein Happyend. Zweifel an der Richtigkeit und Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns werden in Kurzform abgehandelt (alles ok) und natürlich sind die Helden so toll, dass es noch nicht einmal zu Kollateralschäden kommt (was den bösen Buben selbstverständlich völlig egal ist). Hach, was sind das nur für tüchtige Jungs!
Mindestens genauso nervig wenn nicht sogar noch mehr waren die bis ins Detail erfolgten technischen Beschreibungen: 'Bei nicht ganz 40 Pfund und einer Länge von 94 cm verschießt die MK47 40 x 53 mm Munition bei einer Kadenz von 250 Schuss pro Minute. Das superleichte AN/PWG-1 Videovisier sendet 3fach vergrößerte Bilder...' (S. 426) Solche Sätze sind keine Seltenheit, sondern ein fester Bestandteil des Romans - Waffenbegeisterte werden sich sicherlich darüber freuen.
Alle Anderen aber...

Bewertung vom 31.03.2014
Scheunemann, Frauke

Agent auf leisen Pfoten / Winston Bd.2 (3 Audio-CDs)


sehr gut

Winston, ein gebildeter Kater aus gutem Hause, entdeckt zufällig ein Verbrechen. Emilia, eine Klassenkameradin von Kira (die wie er im Haushalt seines Herrchens lebt) scheint krank zu sein. Doch ihre Eltern verhalten sich so merkwürdig, dass Winstons Misstrauen geweckt ist. Gemeinsam mit Odette, der wunderschönen und intelligenten Hofkatze, versucht er das Geheimnis zu lüften. Die Beiden sind erfolgreich, doch nun brauchen sie die Hilfe Kiras und deren Freunde...
Es ist eine ausgesprochen humorvolle wie ebenso spannende Geschichte, wie Winston mit seinen Katzen- und Menschenfreunden das Dunkel um Emilias Verschwinden erhellt. Witzige Einfälle (die vier Muskeltiere), schräge Dialoge (Ist ein Mann ein Mensch oder nicht?) - ich hörte alle drei CDs mit einem ständigen Grinsen im Gesicht. Kalkofe ist aber auch ein herrlicher Erzähler, wenn er den leicht blasierten, britisch angehauchten Tonfall Winstons anschlägt. Doch auch die anderen Figuren gelingen ihm überzeugend: Anna, Kiras Mutter, die ich zwar zuerst in Richtung Italien eingeordnet hätte oder Babooshka, die Oma von Kira. Beide konnte ich richtig vor mir sehen!
Der Krimi ist wunderbar kindgerecht, der vermutlich schon ab 8 Jahren gerne gehört und auch verstanden werden wird, denn sämtliche Begriffe, die eventuell zu kompliziert werden könnten, werden ausführlich erklärt.
Weshalb dann nicht die volle Punktzahl? Weil Oliver Kalkofe nun doch nicht ganz so gut ist wie Cathleen Gawlich, die seit 'Happy Smekday' meine Favoritin ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.