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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 976 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2022
Peters, Julie

Käthe Kruse und die Träume der Kinder / Die Puppen-Saga Bd.1


sehr gut

Aufgewachsen als uneheliches Kind einer Näherin, das Geld war immer knapp und oft ging Katharina Simon (Käthe genannt) abends hungrig ins Bett. Mit 8 Jahren bekommt sie von ihrer Tante Paula eine Puppe geschenkt – Perdita. An dieser Puppe findet sie aber keinen Gefallen. Zu unnatürlich, nicht kindgerecht, in ihren Augen einfach nur hässlich. Damit fing alles an….
Die Autorin versteht es den Lesern die Armut im Leben von Käthe und ihrer Mutter Christiane zu vermitteln wie auch die Abhängigkeit ihrer Mutter gegenüber dem verheirateten leiblichen Vater. Den konnte ich nur verachten. Wie kann man nur so grausam zu seiner kleinen Tochter sein, nur um sie fürs Leben zu wappnen?
Käthe will als junges Mädchen aus dieser Armut und der Abhängigkeit heraus und geht, als Jungschauspielerin nach Berlin – mit Erfolg. Doch dann verliebt sie sich in den in Künstlerkreisen bekannten, 30 Jahre älteren Max Kruse. Geschickt beschreibt die Autorin die Abhängigkeit von Käthe zu ihrem Liebsten, denn heiraten will er sie nicht, wohl aber ihren weiteren Entwicklungsweg bestimmen. Als sie dann schwanger wird, sieht sie sich in der gleichen Lage wie ihre Mutter damals. Immer wieder begehrt Käthe Max gegenüber auf. Geht aber auch immer wieder Kompromisse ein, schließlich liebt sie ja - ihren Max. Wie groß ihre Zugeständnisse an ihre Liebe sind sollte jeder selbst nachlesen. Denn das Buch ist wirklich sehr unterhaltsam, manchmal unfassbar und man erfährt wie aus Abscheu (gegenüber ihrer damaligen Puppe), die Vision zu einer kindgerechten Puppe entsteht und wie schwer und weit der Weg zum Erfolg war. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.05.2022
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


sehr gut

In meinen Augen ist die Fortsetzung gelungen. Denn wieder geht es turbulent im Leben der beiden so fortschrittlich denkenden Frauen (Anne und Helene) weiter. Beide versuchen den in Hamburg wartenden Auswanderern zur Seite zu stehen und geraten dabei nicht nur in Lebensgefahr, sondern stehen auch noch unter Mordverdacht …..
Ich fand es geschickt und unterhaltsam, wie Henrike Engel Hauptkommissar, Berthold Rheydt, die gefundenen Beweise gedanklich durchspielen lässt. Nicht immer liegt er in seinen Schlussfolgerungen richtig. Ist sich aber nicht zu fein, das auch zuzugeben. Ich mag diesen Kommissar, der so langsam seine Inseltragödie verarbeitet, sich neue Gefühle aber nicht erlaubt.
Auch Dr. Anne Fitzpatricks Gradwanderung zwischen Wissen und Wissen weitergeben fand ich überzeugend geschildert. Eine starke Frau, die sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen Lässt. Wie verzweifelt, wohl eher wütend, muss sie gewesen sein, um einen Deal mit dem Erzfeind ihres Vaters einzugehen. Doch auch Helene wird, wenn auch recht langsam, erwachsen.
Als Wertmutstropfen habe ich allerdings die häufigen Bezugnahmen und Verweise auf dem ersten Teil empfunden. Dabei ist dieser Teil völlig losgelöst und man muss Teil 1 nicht gelesen haben.
Ich habe mich kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.05.2022
Finn, Thomas

Whispering Fields - Blutige Ernte


sehr gut

Ich bin kein Leser von Fantasieromanen, aber die Kurzbeschreibung hat mich neugierig gemacht, vor allem weil die Geschichte im Spreewald spielt. Und ich kann eines gleich am Anfang sagen: ich habe es nicht bereut zu diesem Buch zu gegriffen zu haben. Da gibt es alte Sagen und Legenden, die sich auf die große Dürre im Jahre 1772 beziehen und auch die schwarze Mühle sicher kennt jeder die Geschichte um Krabat und seine Lehre beim Müller in der schwarzen Mühle. All das spielt in diese Geschichte mit rein, macht sie wendungsreich und spannend, da die dunklen Mächte immer mehr Opfer fordern und die Polizei dem recht hilflos gegenübersteht. Ich habe zwar nicht unbedingt kribbelnde Spannung verspürt und doch hat das Buch mich gefesselt. Einfach dadurch, weil meine Neugier geweckt wurde und ich unbedingt wissen wollte, welche weiteren Mythen, dunkle Mächte der Autor noch eingearbeitet hat.
Besonders der Ort Kutzlarnitz, mit seinen abgeschirmt lebenden Menschen, in denen die drei Weisen recht umfangreiches Wissen um die Schwarze Mühle, die Mittagsfrau und dem Zauberbuch, hier Koraktor genannt, haben mich gefesselt. Super vom Autor vermittelt, so dass ich diesem Horror-Thriller gerne 4 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 10.05.2022
Hartung, Alexander

Die Leere der Nacht


gut

Ignatz Mang, erfahrener Investigativ-Journalist, wendet sich mit einem Brief an Gerwald Arentz mit der Bitte um Hilfe. Weiß er denn nicht, dass Arentz tot ist? Als Alina Grimm den Journalisten kontaktieren will, ist auch er tot – Selbstmord. Kann das sein? Warum bittet er um Hilfe, wenn er sich dann das Leben nimmt? Das gemeinsam agierende Trio - Alina, Elias und Lennard gehen dem nach …
Der Einstieg in die Geschichte ist mir schwergefallen. In meinen Augen lag das daran, dass der Autor den Leser gleich mit dem „Trio“ konfrontiert, ohne ihm vorher die Hintergründe für ihre Zusammenarbeit und die Beziehung zueinander vermittelt. Ich habe zwar den ersten Teil „Nichts als Staub“ auch gelesen, doch trotzdem ist es mir schwergefallen diese Hauptakteure wieder richtig einzuordnen. Anfangs kommt es mir auch so vor, als wenn Alina während der Diskussionen untereinander die Polizei und deren Vorgehen immer in Schutz nehmen will. Dabei ist sie ja nicht mehr Teil davon.
Die Aktionen der drei sind anfangs etwas laienhaft und unüberlegt. Professionalität war da nicht zu spüren. Erst mit Lesefortschrift konnte ich so etwas wie Spannung empfinden. Denn um an die Hintergründe zu kommen gehen sie beachtliche Risiken ein. Insgesamt gesehen gebe ich 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 10.05.2022
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


ausgezeichnet

Der Leser wird gleich zu Anfang konfrontiert mit kryptischen Beschreibungen wie Nordland, Südland, Fremdlinge, Wächter. Das regt die Fantasie an und ich fühlte mich herausgefordert dahinterzukommen, was damit gemeint sein kann. Die 16jährige Tochter, Juno, für ihr Alter sehr kindlich beschrieben, was sicher auf die Abgeschiedenheit in der die Familie lebt zurückzuführen ist. Überhaupt stellt sich die Familie und besonders die Erziehung der Kinder als sehr eigenwillig heraus. Da gibt es Gebote, wie in der Kirche, jedoch mit völlig anderem Inhalt und drastischen Strafen bei Vergehen dazu.
Dem Autor gelingt es sehr gut die Eigenarten in Junos Verhalten, ihrer Wortwahl und ihrem Denken zu vermitteln. Insbesondere als sich bei ihr die Sehnsucht nach dem Leben am anderen Ufer – in Freiheit, dem Bauchkribbeln nach der ersten Begegnung mit Luca einstellen. Alles wird aber überschattet vom Überwachungswahn der Eltern und deren dramatischen Strafen. Die Eltern sind so misstrauisch, unberechenbar und streng gegenüber den Kindern. Da kam bei mir regelrechte Wut auf. Alles kommt so glaubhaft rüber, dass ich mit Juno und Boy gelitten habe. Gelungen fand ich auch die Beschreibungen, als Juno erste Erfahrungen mit dem cellulare (Smartphone) gemacht hat, welches Luca ihr gegeben hat. Für mich ein absolut gelungenes Buch, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 25.04.2022
Eyssen, Remy

Stürmisches Lavandou / Leon Ritter Bd.8


ausgezeichnet

Auch in diesem Band um den Gerichtsmediziner Leon Ritter ist es dem Autor gelungen die Beschaulichkeit und die malerische Schönheit dieses kleinen französischen Küstenortes Lavandou zu vermitteln. Leon, der ursprünglich aus Frankfurt kommt, der jetzt hier als Medicin Legiste (Gerichtsmediziner) für die Staatsanwaltschaft Toulon arbeitet und darüber hinaus versucht auf dem geerbten Weingut zu entschleunigen, finde ich sehr sympathisch. Gewissenhaft in der Arbeit, weltlichen Genüssen aufgeschlossen, versucht er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Isabelle Morell, der stellvertretenden örtlichen Polizei-Chefin, das Leben zu genießen. Wäre da nicht der brutale Doppelmord an dem jungen Urlauberpärchen….
Für mich sind diese Krimis immer ein Erlebnis. Auf der einen Seite ist da die Spannung, wer hinter den Morden steckt. Auf der anderen Seite gibt es auch immer einen herrlichen, wie aus dem Leben gegriffenen Einblick in die Eitelkeiten bei der örtlichen Polizei und den Politikern. Beide wollen das gelingen der Surfmeisterschaft als Touristenmagnet erreichen. Da passt ein Doppelmord nun gar nicht zu. Polizeichef Zerna kann diesen besserwisserischen Deutschen schon gar nicht leiden. Jetzt vermutet Dr. Ritter auch noch, dass möglicherweise ein Serienkiller hinter den Morden steckt und weitere Taten folgen könnten. Da ist Ärger vorprogrammiert. Nicht zu vergessen das Chez Miou (örtliches Cafè) mit seinen etwas skurrilen Stammgästen und der Inhaberin Yolande, die als Königin des Klatsches in Lavandou gilt.
Ich habe mich wieder wunderbar spannend und kurzweilig unterhalten gefühlt und gebe daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2022
Hundt, Cecily von

Narbenkinder


gut

Frauen werden in Berlin ermordet und der Täter hinterlässt bei der Leiche eine Nachricht für die Polizei. Zwischen den drei toten Frauen gibt es keinerlei Verbindung, so dass die Polizei, stark unter Zeitdruck stehend, bei den Ermittlungen nicht vorankommt. Bis der Mörder die Journalistin Penny Kalunke dazu auffordert als Einzige über seine Untaten zu berichten…
Das hat sich für mich spannend angehört, aber… Penny ist natürlich neugierig, wie eine Journalistin auf der Suche nach DER Story sein muss, doch leider hat sie ein Handicap – sie leidet unter bipolaren Störungen. D.h. unter starken Gefühlsschwankungen, in einem Moment himmelhochjauchzend, im nächsten zu Tode betrübt. Das ist bei ihrer Arbeit natürlich nicht zuträglich. Die Ausführungen der Auswirkungen dieser Krankheit stehen meiner Meinung nach zu sehr im Vordergrund. So haben mich die Ausführungen dazu, wie auch die Beschreibungen zu Pennys mitunter sonderbarem Verhalten und das gestörte Verhältnis zu ihrem Vater zu sehr von den eigentlichen Mordermittlung abgelenkt. Spannung konnte ich daher kaum empfinden. Die einzige Stelle, die bei mir etwas Gänsehaut hervorgerufen hat, ist als Penny mit Tom in der verlassenen Grunewalder Villa im Dunkeln Fotos machen wollen.
Von mir gibt’s daher auch nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 25.04.2022
Grangé, Jean-Christophe

Tag der Asche / Pierre Niémans Bd.3


sehr gut

Im Elsass sind die letzten Tage der Weinlese als in einer Kapelle unter Trümmern und Gerüstteilen die Leiche von Samuel, einem Mitglied der Täufergemeinde gefunden wird. Ist er von der herabstürzenden Decke und der Rüstung erschlagen worden? Oder liegt vielleicht sogar ein Mord vor? Um das zu ermitteln fährt Pierre Niemans ins Elsass und parallel dazu schleust sich seine junge Kollegin als Saisonarbeiterin auf das abgeschottete Weingut der Glaubensgemeinschaft ein. Kein ungefährliches Unterfangen, wie sich bald herausstellt.
Dem Autor ist es gelungen, die Abgeschiedenheit und den bizarren Glauben dieser isolierten Gemeinschaft zu vermitteln, auch wenn ich ihm nicht alles glauben konnte. Während des Lesens trifft man immer wieder auf wunderbar bildhafte Beschreibungen. Das hat mir gefallen. Ein Beispiel dazu ist die Beschreibung von Ivanas Erziehung. Sie ist in Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen und der Autor beschreibt ihr Wesen als „geflickten Mantel, der eine Menge Zugluft“ durchlässt. Der Krimi lebt auch durch die schon eigenwillige Hauptfigur – Pierre Niemans. Pierre ist kein Mensch, der auf Harmonie aus ist. Er ist auch nicht unbedingt was man einen Menschenfreund nennt. Was er an diesem Tatort vorfindet, hebt seine Sympathien gegenüber den örtlichen Ermittlern keinesfalls. Mehrmals zitierte Anweisung an die örtliche Polizeichefin, Capitaine Stephane Desnos: „Hör auf Antworten zu geben, bevor du Fragen gestellt hast.“ Trotzdem hat mir dieser Ermittler gefallen.
Das ganze Ausmaß der Lebensweise dieser, ja ich möchte sie schon Sekte nennen, ahnt man anfangs nicht. Dieses Buch zeigt aber, dass es immer noch Steigerungen gibt. Ich fand es interessant, wenn auch nicht immer glaubhaft. Von mir gibt’s 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 25.04.2022
Kliewe, Karen

Toxische Tiefe: Ostsee / Ein Fall für Journalistin Arnold Bd.3


ausgezeichnet

Johanna Arnold sieht in der Teilnahme in der Forschungsfahrt der Neptun ihre Change viel Input für ihre Masterarbeit als Wirtschaftsjournalistin zu finden. Doch leider verschwindet Alette Roux ihre Mitbewohnerin nach wenigen See-Tagen. Alles weist darauf hin, dass sie gewaltsam über Bord gestoßen wurde. Ein Tatverdächtiger ist bald gefunden, aber ist er es wirklich gewesen und was steckt dahinter???
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen, weil er so wendungsreich geschrieben ist und man erst ganz am Schluss die wahren Hintergründe des Verschwindens erfährt. So muss ein Krimi sein – spannend bis zum Schluss.
Interessant finde ich es, wie Johanna, genannt Ann, sich die Abläufe des Verschwindens von Alette und Hauke im Kopf durchspielt. Dabei Widersprüche feststellt, auch mal in Dialog mit Eigil (ihrer inneren Stimme) geht und so versucht die Abläufe zu rekonstruieren. Vielleicht sollte Ann doch von Wirtschaftsjournalistik in den Kriminal-/Polizeibereich wechseln. Das Potential dazu hat sie auf jeden Fall und die richtigen Freunde. Die Autorin hat es verstanden nicht nur einen spannenden Krimi für uns Leser zu schreiben, sie hat gleichzeitig noch auf die akuten Umweltveränderungen in der Ostsee hinzuweisen. Für mich war dieses Wissen ehrlich gesagt Neuland. Da geht es mir wie Ann – ich höre nicht aufmerksam genug bei diesen Themen zu, verdränge sie und hoffe, dass es nicht so schlimm kommt. Aber jetzt bin ich durch dieses Buch wachgerüttelt und finde es beängstigend.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.