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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 714 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2021
Gyasi, Yaa

Heimkehren


ausgezeichnet

Beeindruckend

Das Buch hat mich sehr berührt.
Gerade wenn man selbst nicht diesen Problemen ausgesetzt ist, ist es erschreckend was andere Menschen ertragen und mitmachen müssen. Die über Generationen hinweg erlebte Geschichte ist unfassbar mitreißend.
Obwohl ich des öfteren schlucken musste, konnte ich es dennoch nicht aus der Hand legen und wollte es weiter lesen.

Die Sprachgewalt der Autorin Yaa Gyasi ist wirklich stark und ich hatte das Gefühl bei den Geschehnissen dabei zu sein und nicht nur darüber zu lesen.

Bewertung vom 08.03.2021
Wells, Benedict

Hard Land


ausgezeichnet

Einen Sommer lang

Nicht noch ein „Coming of Age“ Roman könnte man bei der Beschreibung des Inhaltes denken. Doch was Benedict Wells aus diesem Thema gemacht hat ist anders, besonders.
Wir begleiten den 15jährigen Sam bei seinem Sommer des Erwachsenwerdens. Er möchte von zu Hause fliehen und alles hinter sich lassen.
„... einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt.„
Doch auch Geheimnisse und unschöne Erlebnisse begleiten ihn. Gefühle erwachen, die vorher nicht da waren und Sam muss lernen mit diesem umzugehen.

Das Gespür für die Beschreibungen von noch so kleinen Emotionen lässt den Leser direkt an der Geschichte teilhaben. Man hat das Gefühl nicht nur Leser, sondern einer der Begleiter von Sam zu sein. Auch die Beschreibungen der 80er Jahre, der Ortschaften und weiteren Protagonisten was so glaubwürdig, dass ich das Gefühl hatte selbst in dieser Zeit gelebt zu haben und mich daran erinnern zu können.

Von mir gibt es für dieses wirklich tolle Werk 5 Sterne.

Bewertung vom 04.03.2021
Noll, Ingrid

Kein Feuer kann brennen so heiß


ausgezeichnet

Eine Mischung aus Krimi und Humor

Es ist mein erstes Buch von Ingrid Noll, aber bestimmt nicht mein letztes.
Es hat mir ein paar kurzweilige und unterhaltsame Stunden geleistet, sodass ich auf jeden Fall noch weitere Werke von ihr lesen möchte.

Doch nun erstmal zu diesem Buch. Lorina ist Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen. Doch wer denkt, dass das ein langweiliger Job ist, hat sich getäuscht. Es passiert eine Menge.

Der Schreibstil ist sehr unterhaltsam und humorvoll. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und obwohl manchmal etwas schrullig, doch irgendwie wieder direkt aus dem Leben geholt.

Ich möchte dieses wirklich fesselnde und unterhaltsame Buch jedem ans Herz legen.

Bewertung vom 03.03.2021
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


gut

Solider Thriller

Ich persönlich finde das Thema rund um True Crime sehr spannend und beginne auch immer öfter Podcasts dazu zu hören. Daher war dieser Thriller, der die beiden Themen zusammenbringt für mich wie gemacht. Die Grundidee, das die True-Crime-Podcasterin Elle Castillo einen Fall beleuchten bzw. später auch aufklären möchte finde ich toll. Mal kein Polizist/Rechtsmediziner etc.

Der Anfang beginnt auch wirklich spannend und ich wollte das Buch zeitweise gar nicht aus der Hand legen. Doch leider wurde die Handlung, je länger das Buch bzw. die Geschichte ging immer etwas weicher. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, der Autorin ging zum Ende selber etwas die Idee aus. Es hat so toll angefangen. Ich habe es dennoch zu Ende gelesen, da ich nun natürlich wissen wollte wie es ausgeht. Es war ok und nachvollziehbar, doch hat eben der Klick gefehlt.

Dennoch hoffe ich, dass da noch mehr kommt und es besser wird.

Bewertung vom 03.03.2021
Ditlevsen, Tove

Abhängigkeit / Die Kopenhagen-Trilogie Bd.3


sehr gut

Der Abschluss

"Abhängigkeit“ ist nun also der dritte und letzte Teil der Kopenhagen-Trilogie. Nachdem wir Tove durch ihre Kindheit und Jugend begleitet haben, ist sie nun eine verheiratete Frau. Doch auch hier zeigt sich schnell, dass das was sie sich erhofft hat nicht eintreffen wird. Denn ihr Mann geizig und ihr gegenüber eher gleichgültig. So flüchtet sie sich schnell in die Arme von Piet.

Es ist ein melancholisches Buch über eine Frau, die ihrem Glück hinterherjagt. Kurzzeitig sieht es so aus, als hätte sie es geschafft, nur um dann in der Drogensucht zu enden.

Es ist wie auch die beiden Vorgänger nicht einfach zu lesen und doch bin ich froh, diese Trilogie gefunden zu haben. Man benötigt Zeit um das gelesene zu verarbeiten.

Bewertung vom 03.03.2021
Ditlevsen, Tove

Jugend / Die Kopenhagen-Trilogie Bd.2


sehr gut

Erwachsenwerden

„Jugend” ist der zweite Teil der „Kopenhagen Trilogie“ von Tove Ditlevsen.
Grob zusammengefasst geht es um das Erwachsenwerden und was dieser große Schritt alles mit sich bringt.
Tove versucht, sich mehr und mehr von der Familie zu emanzipieren und ihren eigenen Weg zu gehen.

Obwohl in der in der Haupthandlung eher düsteren Grundstimmung, ist es allgemein ein doch recht positiver und schonungslos realistischer Roman. Es lässt sich zwar nicht leicht und locker weg lesen, doch steckt so viel Gefühl und ein Hauch Melancholie darin, dass es sich zu lesen lohnt.

Ich hoffe sehr, dass auch der dritte Teil dieses Level halten kann und bin schon gespannt ihn zu lesen.

Bewertung vom 27.02.2021
Goosen, Frank

Sweet Dreams


sehr gut

Erinnerungen

Auch wenn ich selbst 1985 geboren bin, ist es eine Zeit die ich leider nie aktiv miterlebt habe, bzw. mich nicht daran erinnern kann. Dennoch fasziniert mich dieses Jahrzehnt und daher lese ich gern Bücher rund um die 80er. Also auch dieses hier.

Frank Goosen hat diese Zeit miterlebt und berichtet uns nun in witzigen und lebhaften Episoden darüber. Was uns hier immer begleitet ist die Musik. Es wird viel Bezug darauf genommen und das mag ich sehr. Viele Titel kannte ich und man hatte sie beim lesen direkt im Ohr.

Es ist eine schöne und kurzweilige Erinnerung an die 80ger,

Bewertung vom 27.02.2021
Fleischhauer, Wolfram

Die dritte Frau


ausgezeichnet

Mysteriös

Als erstes hat mich das Cover angesprochen. Das es sich um ein Gemälde handelt, sieht man zwar auf den ersten Blick - aber um welches? Was hat es damit auf sich und warum geht es genau darum? Was will uns der Blick der Dame sagen und ist sie die dritte Frau oder schaut sie auf diese? All diese Fragen haben mich dazu bewogen dieses Buch zu lesen.

Durch den Klappentext weiß man zumindest schon mal, das es sich um das geheimnisvolle Renaissance-Gemälde "Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern" handelt. Gabrielle d’Estrées und eine ihrer Schwestern ist ein Doppelporträt eines unbekannten Malers. Es zeigt Gabrielle d’Estrées, Geliebte von Heinrich IV., und vermutlich eine ihrer Schwestern, die Herzogin von Villars.

Es werden zwei Zeitstränge miteinander verknüpft. Zum einen geht es um einen Autor, der recherchiert um einen Fortsetzungsroman schreiben zu können. Zum anderen geht es ins 16. und 17. Jahrhundert. Und immer geht es um eben jenes Gemälde.

Wolfram Fleischhauer kann wahnsinnig gut mit Worten umgehen. er schafft es immer wieder Dinge so plastisch und authentisch beschreiben, dass man das Gefühl hat Teil dieses Romanes zu sein und nicht nur der Leser. Zudem sind viele geschichtliche Hintergründe sehr gut recherchiert, sodass ich im Nachgang selbst noch etwas mehr rund um den Hintergrund und diese Zeit lernen wollte.

Wer etwas mit Geschichte und kleinen Irrungen und Wirrungen mag, dem sei dieses Buch sehr ans herz gelegt.

Bewertung vom 26.02.2021
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


sehr gut

Berührende Familiengeschichte

Als erstes ist mir bei dem Buch "die Erfindung der Sprache" das wunderschön gestaltete Cover aufgefallen. Obwohl es recht zarte Farben sind, hat es mich doch direkt angesprochen und ich wollte wissen um was es geht. Und obwohl es an sich nicht unbedingt das Genre ist, das ich sonst lese, hat es mich direkt in seinen Bann gezogen.

„Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer. Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche.“

Es werden zwei Zeitsprünge beschrieben. Das hier und jetzt und die Vergangenheit. Die Zeitlinien springen in den Kapiteln, doch gewöhnt man sich recht schnell daran und es hat meinen Lesefluss nicht gestört.

Was jedoch einige Leser abschrecken könnte, ist das der Text recht anspruchsvoll ist und es kein Roman ist, der sich nebenbei oder schnell weg lesen lässt. Es werden immer wieder Parallelen zu der Sprachwissenschaft, Literatur und einigen bekannten Schriftstellern gezogen. Dennoch ist der Schreibstil auf eine positive Art besonders und sehr bildhaft. So schafft es die Autorin Anja Baumheier den Leser in diese Geschichte rund um Liebe, Freundschaft und die Bedeutung von Heimat näher zu bringen.