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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
mel.e
Wohnort: 
leopoldshöhe

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2021
Ein letzter erster Augenblick
Miller, Holly

Ein letzter erster Augenblick


sehr gut

"Ein letzter erster Augenblick" sprach mich vom Klappentext her sehr an, da er eine interessante und außergewöhnliche Liebesgeschichte versprach. Die Story an sich ist wirklich bezaubernd, aber den Taschentuchalarm den ich mir erhoffte, blieb komplett aus. Ich wusste, was mich erwartete zum Ende hin und es konnte mich einfach nicht mehr packen, denn die Hoffnung auf ein Happy End erfüllte ich nicht, zumindest nicht so, wie ich erwartet hätte.

Ich mag außergewöhnliche Liebesgeschichten, aber "Ein letzter erster Augenblick" gehört leider nicht zu den Büchern, die lange in mir nachhallen und mir ein warmes Gefühl im Bauch schenken. Für meinen Geschmack war es hier und da zu viel und hier und da zu wenig an zu nachvollziehenden Emotionen. Es erschien mir leider nicht ausgewogen genug, um mich komplett überzeugen zu können. Definitiv eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die ich mitunter als zu sehr in die Länge gezogen empfand.

Sich zu verlieben, bzw. zu lieben bedeutet für Joel in die Zukunft sehen zu können, da ihm der geliebte Mensch im Traum erscheint. Er schottet sich komplett ab und gibt zunächst auch seinen Beruf als Tierarzt auf. Durch seine Nachbarin Callie verändert sich sein Leben auf eine sehr gute Art und Weise, wobei er dennoch versucht die Liebe aus seinem Leben zu verdrängen. Schuldgefühle und traumatische Erlebnisse lassen in ihm Ängste gegenüber Bindungen entstehen. Callie schafft es ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken, wobei Callie ebenfalls mit einem großen Verlust zu kämpfen hat. Beide Protagonisten sind scheinbar Seelenverwandte und dennoch stehen ihnen Joels Träume im Weg. Joel ist sogar bereit sich Hilfe zu suchen und kann sich auch endlich mit Haut und Haar auf Callie einlassen, bis hin zu dem Traum, der alles in ihm erstarren lässt. Die Zukunft zu kennen macht alles kaputt, was bis dahin aufgebaut worden ist und zerstört eine Liebe, die scheinbar auf Sand gebaut wurde und nun bedeutet loszulassen.

"Ein letzter erster Augenblick" bietet viele schöne Momente, kann sich aber meiner Meinung nach nicht komplett entfalten. Ein traurig schönes Buch, welches mich aber leider nicht gänzlich überzeugen konnte. Eine Liebesgeschichte, die schnell an Fahrt aufnimmt, leider dann etwas abflacht und am Ende dann doch noch das präsentiert, was Klappentext und Titel des Romans versprechen. Ich vergebe dennoch eine Leseempfehlung, da jedes Buch verdient hat gelesen zu werden, da die Empfindungen eines jeden Lesers unterschiedlich sind, wie wir Menschen es auch sind.

Bewertung vom 31.05.2021
Meer Momente wie dieser (eBook, ePUB)
Lassen, Svenja

Meer Momente wie dieser (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Roman angefüllt mit Wohlfühlmomenten

"Meer Momente wie dieser" ist ein gelungener Roman, der sehr viele kleine und große Wohlfühlmomente verschenken konnte, wobei die Protagonistin Sina zunächst sehr naiv wirkt, wird sie im weiteren Verlauf der Story über sich hinauswachsen und endlich zu leben beginnen. Ihre Ängste wirken zunächst aufgesetzt und haben auch keinen wirklichen Ursprung, dennoch benötigt es eine Urlaubsliste, die es zu erfüllen gilt und die Sina endlich über ihren Schatten springen lässt. Hinzu kommt die traumhafte Kulisse der Insel Sylt. Wie anders wäre diese Reise gewesen, wenn Sina Amelie an ihrer Seite gehabt hätte? Vermutlich wäre Sina weiterhin in ihrem Schneckenhaus geblieben und hätte sich nicht verliebt oder ihre eigenen "Meer - Momente" gefunden. Mir hat der Wandel der verängstigen Sina in eine Frau gefallen, die endlich zu leben beginnt. Natürlich erfüllt der Roman alle sonstigen Klischees die ich bei solch einer Genre erwarte und gerade im Bezug auf diesen besonderen Mann, auf den schon der Klappentext hindeutet, muss Sina erst einmal erkennen, das Martin nicht derjenige ist, den sie sich seit ihrer Jugendzeit an ihrer Seite erträumt hat, da dieser oberflächlich und selbstverliebt bleibt. Die Verletzungen, die er ihr zugefügt hat, werden nicht gelöscht, lediglich geheilt und das ist ein großer Schritt für Neuanfänge, die ebenfalls bedeuten sich auf ganz viel neue Abenteuer einzulassen.
Mir hat "Meer Momente wie dieser" sehr gefallen und auch wenn ich nur während des Lesens verreisen konnte, sprachen mich gerade diese Meer Momente sehr an. Sina verfolgt das Ziel sich viele schöne Momente zu schaffen und vieles gelingt ihr auch, hinzukommt, dass sie viel mehr gewinnt als sie sich je gewünscht hätte. Vielleicht sollten wir alle dahin streben uns auf die vielen wunderbare Begegnungen und Begebenheiten in unserem Leben zu achten und nicht nur immer auf das zu achten, was um uns herum geschieht, damit wir nicht vergessen, was wir wundervolles im Leben haben? Jeder Mensch wünscht sich auf seine eigene Art und Weise Veränderungen, aber sich nur hinzusetzen und darauf zu warten, das uns alles in den Schoß fällt, ist der falsche Weg. Sina steht auf und lässt sich verändern und das ist, was diesen Roman zu echter Schönheit verholfen hat. Immerzu Meckern und Zurückstecken hilft niemanden und das erkennt auch Sina irgendwann und kann sich dadurch auf das Abenteuer ihres Lebens einlassen. Man muss sich einfach nur trauen und manchmal auch einfach nur seine Komfortzone verlassen.☺

Bewertung vom 29.05.2021
Die Liebe, die den Anfang brachte / Vortex Bd.3
Benning, Anna

Die Liebe, die den Anfang brachte / Vortex Bd.3


ausgezeichnet

Finale einer gelungenen Trilogie

"Vortex - Die Liebe, die den Anfang brachte" ist ein gelungener Abschluss einer Trilogie. Während Band 1 und 2 eher ein Auftakt sind, erzählt der dritte Band eine runde Story, die mitreißend erzählt, wie die Vortexe ihren Anfang finden. Krönend ist hierbei die Liebesgeschichte von Elaine und Bale, welche einen extrem hohen Spannungsaufbau erzeugt. Als Leser_in wünscht man sich ein Happy End für diese völlig verrückt erschaffende Welt der Vermengten und deren Mitbewohner, aber eben auch einen gelungenen Abschluss dieser außergewöhnlichen Liebesgeschichte.
Ich konnte mich schon ab Band 1 sehr gut auf die Story einlassen und erwartete nun voller Spannung das Finale und kann nun nach Beenden des Buches sagen: WOW! Die Autorin hat es geschafft mich maßlos zu begeistern, auch wenn ich die Brutalität mitunter als sehr gewagt empfand, bekam ich genügend Emotionen geliefert, die verdeutlichen, wozu der Mensch bereit ist, wenn er liebt. Es ist nicht nur die Liebesgeschichte von Elaine und Bale, sondern viel, viel mehr. Es ist Verlust und Trauer, die Menschen unfähig machen, erneut zu lieben und Wege zu gehen, die anderen eher schaden als nutzen. Es ist großartig widergegeben und ich bekam hier und da Verständnis für die Vergangenheit und den Wunsch den Urvortex zu zerstören.

Um "Vortex - Die Liebe, die den Anfang brachte" zu begreifen, ist es zwingend notwendig, auch die vorherigen Bücher zu lesen. Es ist viel zu viel neues Geschehen, welches aufeinander aufbaut. Manchmal ist es möglich im zweiten oder sogar erst dritten Band einer Trilogie einzusteigen. Hier ist es nicht möglich, da das Verständnis für die erschaffene Welt fehlen würde.

Insgesamt eine sehr gelungene Buchreihe, wobei ich gestehe, das mir Band 3 am besten gefallen hat. Der erzeugte Spannungsaufbau ist der Wahnsinn und ich konnte das Jugendbuch kaum aus den Händen legen. Wundervoll ist auch der farbige Buchschnitt, welches eine gewisse Wertigkeit verspricht, die auch innerhalb des Buches zu finden ist. Ich bin nicht immer überzeugte Leserin dieses Genre, aber "Vortex - Die Liebe, die den Anfang brachte" hat mich restlos überzeugt. Es ist ein Jugendbuch, welches der Zielgruppe junger Leser_innen ab 12 Jahren komplett angemessen erscheint durch die angenehme Schriftgröße und die kurzen, aber knackigen Kapitel. Die Liebe und viele Geheimnisse werden aufgedeckt und werden dem ausgewählten Buchtitel absolut gerecht.

Eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.05.2021
Sturmvögel
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Eine Frau mit Charakterstärke
"Sturmvögel" ist ein Roman der Erinnerungen. Ein Roman der das bewegte Leben einer 86 jährigen starken Persönlichkeit aufzeigt, die sich nie klein gemacht hat, sondern immer eine Frohnatur und Kämpferin geblieben ist. In Rückblenden nehmen wir teil am Leben einer Frau, deren Schicksal es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. 1907 geboren hat Emmy viel erlebt und dieses prägt definitiv und dennoch gibt es viele kleine und große Hoffnungsträger, die diesen Roman so liebenswert machen. Zum einen ist es Anni, die Emmys Weg durch dramatische Umstände kreuzt und zum anderen sind es die positiven, manchmal traurigen, manchmal amüsanten Ereignisse, die diesen Roman sehr authentisch durchweben. Mir hat es sehr zugesagt in Emmys Vergangenheit einzutauchen, aber auch die Gegenwart zu betrachten.

Emmy ist hier die Person, die am meisten beleuchtet wird. Wir begleiten sie durch ihre Kindheit auf Norderney, später durch die goldenen 20er in Berlin. Die unterschiedlichen Epochen sind unglaublich spannend zu lesen, da das Denken und Handeln der Menschen anders war, als wir es im Heute kennen. Es webt sich wie ein roter Faden und auch das Geheimnis um die Dokumente, die Emmys Tochter im Keller findet, wird einen gelungenen Abschluss finden, denn Emmy sorgt auch für ihren Nachlass, auch wenn es nicht allen passend erscheint. Ich empfand das Ende als rund und gelungen.

Insgesamt ein Roman, der mir einige spannende Lesestunden schenken konnte. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da Romane, die einen gewisse Tiefe und wenig Oberflächlichkeit bieten, sind mir einfach die Liebsten. Es stimmt nachdenklich und wirkt auch nach Beenden noch nach und das ist, was mir immer wieder gefallen wird. "Sturmvögel" beinhaltet einen Story, die wirklich lesenswert ist. Eine Frau, die auf ihr Leben zurückblickt und dadurch ganz viel für sich gewinnen konnte. Freud und Leid liegen oftmals ganz dicht beieinander und manchmal kann man daraus genügend Kraft schöpfen, um weiterzumachen und Liebe weitergeben, von denen dann die Nachkommen zehren können, wenn sie es denn zulassen.

Bewertung vom 29.05.2021
Der Himmel ist hier weiter als anderswo
Pauling, Valerie

Der Himmel ist hier weiter als anderswo


sehr gut

Schmerzlich berührend und voller Neuanfänge

Der Roman "Der Himmel ist hier weiter als anderswo" zeigt schmerzlich den Kampf zurück ins Leben einer Witwe, die gemeinsam mit ihren vier Kindern einen Weg finden muss, die Trauer um ihren geliebten Mann Jan zu verarbeiten. Der Umzug in das alte Land ist ein Schritt in die richtige Richtung, wobei die Mauern, die Fee um sich herum errichtet hat, erst nach und nach zu bröckeln beginnen. Auch für die Kinder ist es eine große Umstellung und nicht immer einfach, da jedes der vier Kinder auf die neue Situation anders reagiert. Es ist zum einen das Alter, aber eben auch die Besonderheit des jeweiligen Charakters sich nicht unbedingt sofort zurecht zu finden. Wunderbar gezeichnet ist hier der Familienzusammenhalt, auch wenn nicht immer alles glatt und ohne Schwierigkeiten verläuft, zeigt sich doch, das alle ganz wunderbar miteinander agieren können. Es ist ein Lernprozess sich als alleinerziehende Mutter zu behaupten und nicht alle Menschen im Alten Land sind der Familie wohlgesonnen, was sich spätestens dann zeigt, als das eröffnete Cafè im ehemaligen Gasthaus durch einen Unfall in der Presse und diversen Internetportalen an den Pranger gestellt wird. Wieder steht die Familie vor Entscheidungen, die zu treffen Fee komplett überfordern.

Mir hat sehr zugesagt, dass dieser mitunter sehr berührende Roman sehr facettenreich geschrieben ist und die Probleme und Belastungen einer Familie zeigt, die mitunter auch sehr wütend macht. Das Leben könnte so einfach sein, wenn es nicht immer Menschen geben würde, die ein falsches Spiel spielen oder auch Mobbing unter Kindern, die andere aufgrund ihrer Begabungen nicht akzeptieren können. Martha ist ein ganz Besonderes Kind, welches so spontan ausgelegt an einer Autismus Spektrum Störung leidet und dennoch ganz wunderbar in Fees außergewöhnliche Familie passt. Überhaupt sind Fees Kinder, wenn auch hier und da sehr pubertär in ihren Eigenschaften sehr gelungen gezeichnet. Der ältere Sohn der sich in allem zurückhält, um seine Mutter nicht weiter zu belasten und doch einen großen Anteil daran nimmt, seiner Mutter den Rücken zu stärken. Der jüngste Sohn, der immer wieder dazu auffordert, das Fee ihre Geige wieder zur Hand nimmt und Rieke, die immer wieder neue Ideen entwickelt, die finanzielle Situation zu verbessern, dabei mitunter auch über das Ziel hinausschießt. Es ist eine Familie, die man sofort ins Herz schließt und daher ist es nicht verwunderlich, dass es eben auch den Nachbarn gibt, dem nicht verborgen bleibt, wie attraktiv und liebenswert Fee ist.

Letztendlich ist "Der Himmel ist hier weiter als anderswo" die Verarbeitung eines Traumas, die mehr als gelungen in eine Liebesgeschichte verpackt wurde , zudem ein idyllischer Schauplatz, der schon beim Lesen Ruhe und Heilung innerer Wunden verspricht. Insgesamt ein Wohlfühlroman trotz Trauer und der Wut zwischendurch auf Menschen, die nicht ahnen können, wie sehr sie durch ihr Verhalten verletzen können. Mir haben auch die vielen Nebencharaktere sehr gefallen, die Fee und ihre Kinder auf ihrem Weg begleiten. Es gibt Menschen die Mut zu sprechen, andere die einfach in den Arm nehmen und trösten und dann die, die durch handwerkliches Geschick den Zustand des Wohnhauses verbessern, ohne Fee dabei in den Ruin zu stoßen. Ein Happy End ist inbegriffen, da Fee irgendwann erkennt, wie wertvoll das Leben im Alten Land für ihre Familie ist und tiefe innere Wunden nach und nach heilen können. Nicht alles, was Fee anfängt hat ein gutes Ende, aber letztendlich ist es auch die Geige, die ihr helfen wird ihren Beruf als Musikerin wieder aufzunehmen, wenn sich dieses zwar anders als zuvor gestaltet, sind die Töne, die die Geige hervorbringt Teil des Heilungsprozesses.

Ein wunderschöner Roman, der durch seine vielen unterschiedlichen Emotionen eine Leseempfehlung verdient!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Hillary
Sittenfeld, Curtis

Hillary


ausgezeichnet

Eine starke Persönlichkeit treffend gezeichnet

"Hillary" ist mitunter wie ein Sachbuch geschrieben und dennoch flüssig wie ein Roman zu lesen. Mir gefällt die Grundidee Hillary Clinton in einem ganz anderen Setting zu beschreiben, denn dieser beschriebene politische Weg beschert ihr weder Mann und Kind, lässt sie einsam wirken und dennoch stark. Im Roman ist die Entscheidung Bill Clinton nicht zu heiraten und als Hillary Rodham ihren Weg zu gehen sehr eindrücklich beschrieben. Wer sich mit der Lebensgeschichte des Ehepaares zuvor schon auseinandergesetzt hat, wird einige Parallelen entdecken, gerade in Bezug auf die #metoo Bewegung. Niemand darf sich jemanden annähern, wenn dieser nicht gewillt ist Nähe zuzulassen. Der Roman lässt Bill Clinton nicht immer in einem positiven Licht erstrahlen und diesbezüglich ist die Entscheidung Hillarys in dieser Fan Fiction absolut nachvollziehbar. Politisch sehr fundiert erzählt und auch zutreffend in vielen Bereichen dieser sehr interessant gezeichneten Frau. Die etwas über 500 Seiten waren zügig gelesen, auch wenn Politik nicht meine große Leidenschaft ist, war diese Erzählung wirklich phänomenal geschrieben.
Die Wege von Bill und Hillary treffen oftmals aufeinander, dennoch werden sie kein Paar, auch wenn es so erscheint, als wäre Bill Hillarys große Liebe, denn sie bleibt ehe - und kinderlos. Hillary hat sich ganz bewusst gegen eine Ehe mit Bill entschieden, auch wenn ihre Beziehung voller Leidenschaft geprägt war, aber einige Begebenheiten lassen sie umdenken und dieses ist auch in meinen Augen die einzig richtige Entscheidung. Um sich komplett auf die Präsidentschaftswahl vorzubereiten, vielleicht die einzige Möglichkeit, um komplett skandalfrei zu bleiben. Anders als Bill, der aufgrund seiner ausschweifenden Leidenschaft immer wieder unangenehm auffällt. Auch Hillary begeht den einen oder anderen Faux Pax, der ihr durch Medien anders ausgelegt wird, um ihre reine Weste zu beschmutzen. Es ist die Realität, das Dinge ausgegraben werden, die dem anderen schaden. Politik ist das eine, ein Land zu regieren das andere und dennoch sollten Affären und diverse andere Dinge einfach in der Vergangenheit bleiben dürfen ohne an die Oberfläche zu geraten. Es zeigt sich, das es immer wieder Menschen gibt, die für Geld oder ihre eigene Popularität Verleumdungen begehen oder einfach nur übertreiben, um Schaden anzurichten, der sich nicht so schnell beseitigen lässt.
"Hillary" ist absolut gelungen und es hat diese starke Frau in ein anderes Licht rücken können. Zuvor war sie nur die Frau des Präsidenten, nun mausert sie sich selbst in ein wohlwollendes Licht. Der Autorin ist es gelungen diesem Roman Leben einzuhauchen und eine Protagonistin zu erschaffen, auf deren Leben keine großen Schatten liegen. Fiktiv und mit Wahrheiten angefüllt insgesamt ein Meisterwerk, welches zu lesen lohnte. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung!

4,5 *****

Bewertung vom 17.05.2021
Die Geschichte von Kat und Easy
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


sehr gut

Es fehlt das "Echte" und "Authentische" um komplett zu überzeugen

"Die Geschichte von Kat und Easy" ist ein sanfter Roman, der aufzeigt, wie wichtig es ist, Begebenheiten auszusprechen, um innerlich heilen zu können oder Erlebtes besser zu verarbeiten. Dadurch, das Kat und Easy eher flüchten als eine Aussprache herbeizusehnen belastet es ihre Freundschaft sehr. Sie verlieren sich aus den Augen und treffen sich nach langer Zeit auf Korfu wieder. Die Insel ist ein sehr gelungener Schauplatz, obwohl er für mich noch ein klein wenig mehr hätte beschrieben werden können. Die griechischen Nachbarn sind definitiv ein Highlight und geben dem Roman ein klein wenig Sorglosigkeit, da die Vergangenheit der beiden Freundinnen doch recht traumatisch ist. Dinge zu verschweigen birgt einfach eine große Anspannung und zeigt auf, wie viel weniger schmerzvoll die erste große Liebe verlaufen wäre. Kat hätte sich vielleicht auf Beziehungen einlassen können, wobei dieses natürlich reine Spekulation ist.
Mir hat gefallen, das "Die Geschichte von Kat und Easy" eine kleine Zeitreise ist, die mir zwar nicht immer gefallen wollte, denn Drogen und der hohe Konsum von Alkohol ist mir komplett fremd. Feiern geht auch sehr gut, wenn man sich nicht zudröhnt, aber das ist lediglich meine eigene Meinung. Hier im Roman nimmt dieses mitunter Überhand und junge Frauen, die einfach nur berauscht sind, empfinde ich als sehr suspekt, da die Leichtigkeit verloren geht. Sich zu verlieben ist natürlich wundervoll, aber legt einen Schatten auf die Freundschaft von Kat und Easy, da sie nicht miteinander reden und sich gegenseitig belügen. Dieses ist etwas, was sich erst nach und nach herausstellt und der Story echtes Drama bietet.
Ich konnte mich gut auf die Story einlassen, muss aber gestehen, das es mich emotional nicht packen konnte, da ich sowohl Kat, als auch Easy als sehr oberflächlich wahrnahm. Auch die Aussprache am Ende konnte wenig retten. Ein Roman, der viele Geheimnisse in sich verbirgt, die aufzeigen, wie wenig Schmerz und Freuden auseinander liegen, dennoch fehlt mir das "Echte" und Authentische, denn so wirken beide Frauen doch recht blass.
Insgesamt nett zu lesen, aber komplett erreicht hat mich die Story nicht, sodass ich eine eingeschränkte Leseempfehlung vergebe. Die Grundidee ist gelungen, hätte aber hier und da ein klein wenig mehr Wärme benötigt, um mich begeistern zu können. Die Veränderungen, die Kat und Easy nach ihrer Jugendzeit durchleben ist gekonnt in Szene gesetzt, wobei mir die gemeinsame Vergangenheit ein klein wenig zu zugedröhnt und unwirklich erschien.

Bewertung vom 17.05.2021
Was wir sehen, wenn wir lieben
Moninger, Kristina

Was wir sehen, wenn wir lieben


sehr gut

Amnesie und ihre Folgen

"Was wir sehen, wenn wir lieben" ist ein Roman, der definitiv nachdenklich stimmt. Sich nicht an die letzten fünf Jahre seines Lebens zu erinnern, wird für Teresa zur schmerzlichen Wahrheit, zumal sie dadurch viel aufzuarbeiten hat. Ihr jetziges Leben ist ihr komplett fremd, was ihren Wohnort, ihre Arbeitsstelle und auch die Männer in ihrem Leben betrifft. Alte Freundschaften scheinen zerstört, ihre Begabung des Tätowierens ad acta gelegt und Henry nicht mehr präsent in ihrem Leben? Es ist zunächst ein Schock, aber die Chance etwas wunderbares aus dem "Jetzt" zu machen. Romane, die sehr viel Tiefgang haben und nicht nur eine schnöde, vorhersehbare Liebesgeschichte erzählen, können mich immer wieder begeistern, sodass ich durch die Seiten meines E-Books förmlich flog und mich jede Seite mehr und mehr überzeugen konnte. Theresa ist kreativ, witzig und auf dem besten Weg sich selbst zu finden. Sie hat vieles aufzuarbeiten, vieles davon schmerzt und dennoch findet sie letztendlich in ihr altes Leben zurück, was mir mehr zusagt, als das "Jetzt", welches vor Oberflächlichkeit nur strotzt. Es scheint absolut nicht passend zu sein zu der einfühlsamen und liebenswerten Theresa, die ich kennenlerne. Die Amnesie hat in ihrem Fall etwas sehr Positives.
Auch wenn Theresa hier und da erneut verletzt wird, beginnt sie zu kämpfen. Sie kämpft um sich selbst und ihre Liebe, wobei sie hier einige Erkenntnisse gewinnt, die sehr schmerzen. Es ist ein großer Verlust und ein Versprechen, welches Theresa gibt und dabei selbst sehr unglücklich wird. Die Autorin rollt hier einiges auf, was letztendlich zur Persönlichkeit der Protagonistin absolut passend erscheint. Theresa ist nicht oberflächlich, sondern sehr bedacht, wobei es ihr ein großes Päckchen an Schmerz aufbürdet. Ihre Schwester Sophie ist da nicht besonders hilfreich, da sie das gegebene Versprechen in den Fokus rückt und Theresa dadurch immer wieder ein schlechtes Gewissen macht. Es zeigt sich, das Sophie ihre eigenen inneren Kämpfe ausfechten muss und gebrochen ist vor Trauer. Der Roman besitzt ganz viel Tiefe, was mir sehr gefallen hat, auch wenn ich selbst gerade mit Verlusten zurecht kommen muss, ist es ein großer Trost zu erkennen, dass der Schmerz irgendwann erträglich wird.
Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an einen ganz wunderbaren Roman, der mit ganz viel Liebe und wundervollen Begebenheiten angefüllt war, das mir das Lesen eine wahre Freude war. Die verschiedenen Perspektiven lassen ihn lebendig wirken und geben Einblicke auf ein Leben, welches aus den Fügen gerät und dennoch die Möglichkeit bietet, kleine und große Schritte auf eine wunderbare Zukunft zu richten.

Bewertung vom 17.05.2021
Möwensommer
Römer, Lotte

Möwensommer


sehr gut

Eine gelungene Strandlektüre
"Möwensommer" ist eine gelungene Strandlektüre, wenn Reisen dann wieder möglich wäre, wäre der Roman absolut ideal, um in den Koffer gepackt zu werden. Die beschriebenen Begebenheiten verbreiten einfach gute Laune und da Norderney ein gut gewählter Schauplatz für die Story ist, zumal Land und Leute einfach herrlich sind, um das Herz zu erwärmen, wirkt dieses Buch wie Urlaub. Hinzu kommt ein verträumter Blumenladen mit außergewöhnlichen Kunden, wie schon erwähnt eine traumhafte Kulisse am Meer und echter Herzschmerz, wobei dieser nicht nötig wäre, wenn es Aussprachen gegeben hätte. Manchmal spielt das Leben verrückt und man rollt sich selbst Steine in den Weg, die unüberwindbar erscheinen. Lina steht sich mitunter selbst im Weg und kann oftmals nicht einschätzen, was sie wirklich will. Ihre Kreativität wird oft ausgebremst, sodass sie sich lediglich fügt, anstatt zu rebellieren. Mitunter wirkt sie daher sehr naiv und kann sich im weiteren Verlauf der Story endlich behaupten. Ob es an Bent liegt, der ein falsches Spiel mit ihr spielt?
Insgesamt ein wirklich schöner Plot mit vielen Höhen und Tiefen, die dem Leben entsprechen. Wer will denn auch immer heiter Sonnenschein? Manchmal ist es wichtig auch mal auf die Nase zu fallen, um daraus zu lernen oder zumindest Mattis betreffend, endlich mal eine Aussprache zu erzwingen. Für Lina öffnen sich sehr viele Möglichkeiten, die sie ergreifen kann, sei es beruflich, als auch die Liebe betreffend. Einen besten Freund zu haben ist absolut wichtig, dieses wird allerdings dadurch erschwert, da Lina auch andere Gefühle als Freundschaft für Mattis hegt. Es ist mehr als offensichtlich, was letztendlich geschehen wird, dennoch ist es das, was diese Story gebraucht hat.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen absoluten Wohlfühlroman, der den Alltag ausgeblendet hat und mir viele kleine und große Momente der Ablenkung beschert hat, die mal komisch, mal traurig und oftmals auch sehr liebenswert geschildert wurden. Der Titel des Romans klingt zunächst ungewöhnlich, wird sich aber im Verlauf der Story als sehr passend erweisen.

Bewertung vom 17.05.2021
Everything we had / Love and Trust Bd.1
Bright, Jennifer

Everything we had / Love and Trust Bd.1


sehr gut

Zerbrochen in einer Nacht
Vorsicht Spoiler / Triggerwarnung!

"Zu heilen bedeutet nicht, dass der Schaden nie angerichtet wurde und nicht existiert. Es bedeutet aber, dass das, was passiert ist, nicht unser Leben kontrolliert." Zitat aus dem Roman "Everything we had"

Das Cover des New Adult Romans stach mir mehrfach ins Auge und machte mich neugierig, hinzu kam die Tatsache, das es ein Buch, geschrieben von einer Bloggerin ist, die ich auch schon verfolgt habe. Viele Faktoren trafen aufeinander und meine Neugier stieß ins Unermessliche. Ich gestehe, dass ich "Everything we had" mit einem weinenden und einem lachenden Auge gelesen habe. Die Triggerwarnung am Ende betrifft mich zwar nicht, aber es erschüttert mich dennoch bis ins Mark zu lesen, was Menschen ertragen müssen und daran regelrecht zerbrechen. Ich bin dankbar, dass es Hilfen gibt, die auch am Ende des Romans zu finden sind und es Heilung geben kann. Ich schrieb bewusst "kann", denn nicht alle Mädchen / Frauen können vergessen und sind innerlich so zerbrochen, dass der Schmerz, die Angst, die Panik erhalten bleibt. Diesbezüglich ist "Everything we had" keine leichte Kost, auch wenn eine ganz bezaubernde Liebesgeschichte echte Schönheit bietet, die Tatsache etwas Grausames erlebt zu haben, ist in diesem Roman vorrangig. Ich fand es gut, denn gerade jungen Frauen muss bewusst werden, dass man nicht blauäugig jedem vertrauen darf. Lässt sich leicht sagen, aber vielleicht sollte es doch eine Kernaussage werden?

Der Titel ist sehr gut gewählt, da alles was wir hatten zum Trage kommt und absolut angemessen erscheint. Es sind die Begebenheiten und Ereignisse des Lebens, die einen Menschen verändern und ihn prägen. Es ist wichtig sich aus der Asche zu erheben und weiterzumachen, auch wenn Alpträume und Panikattacken das Leben erschweren, so zumindest ergeht es Kate. Auch Aiden trägt sein Päckchen, dennoch hat er seinen Optimus nicht verloren, sondern hat gelernt zu kämpfen, um zu überleben. Beide Protagonisten sind dabei sich einen Traum zu erfüllen und sind anfangs Konkurrenten. Da ich einen Liebesroman erwartet habe, war ich sehr erstaunt, wie tiefgründig "Everything we had" letztendlich ist, denn eine schnöde und langweilige Romanze las ich definitiv nicht. Es gibt viel Grund nachdenklich zu sein, mitunter schockiert, aber eben auch sehr angetan von dem warmen Gefühl in meinem Bauch, als sich ein Happy End annähert, welches ich mir ersehnt und erhofft hatte.

Insgesamt ist "Everything we had" kein einfaches Buch, da die Problematik rund um Kates Erleben wirklich grausam ist und im Detail beschrieben wird. Es ging mir nah und auch die Versöhnung / Aussprache mit ihrer Freundin trifft mich bis ins Mark. Es ist ein Roman, der nicht nebenbei gelesen werden kann, da er wirklich nachhallt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich Romane auch mit ernsten Themen wirklich wertschätze und auch wenn ich mich hier und da einfach nur fallen lassen möchte, wird es dem Leser / die Leserin hier schwer haben, da manche Traumata auch beim Lesen eines Romans miterlebt werden können