BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 177 BewertungenBewertung vom 20.02.2023 | ||
![]() |
Der zweite Teil der Reihe um die texanische Drogenfahnderin mit polnischen Wurzeln beginnt da, wo der erste Band endete. Nach den körperlichen und psychischen Schäden, die Betty Rhyzyk davongetragen hat, wird sie auf Sparflamme eingesetzt. Innendienst ist allerdings nicht das, was sich die harte Ermittlerin unter Polizeiarbeit vorstellt. Auch ihre Frau leidet unter den Launen der Polizistin. Als ein Killer Jagd auf Drogendealer macht und zudem Gerüchte um korrupte Polizisten die Runde machen, kann Betty nicht ruhig in ihrem Büro sitzen bleiben. Sie ermittelt privat und stößt in ein Wespennest. |
|
Bewertung vom 14.12.2022 | ||
![]() |
Eine Brandserie erschüttert Berlin, immer wieder brennen Autos. Als auch noch ein Mensch fast stirbt, kocht der Volkszorn über und Bürgerwehren machen mobil. Die Polizei ist Brände gewohnt, versucht die üblichen Ermittlungsmethoden. Eine junge Polizistin will auf eigene Faust den Täter finden, von dem sie ein genaues Bild im Kopf hat. Dabei trifft sie neben einer Journalistin auch auf eine sektenähnliche Glaubensgemeinschaft. Verschiedene Kulturen und Welten treffen aufeinander. |
|
Bewertung vom 27.11.2022 | ||
![]() |
Harry Hole lebt in Amerika, am Boden zerstört, dem Alkohol verfallen, wartend auf das Ende. Zufällig rettet er eine ältere Frau vor ein paar Geldeintreibern. Damit gerät Harry unversehens in eine Mordermittlung, die ihn zurück in die Vergangenheit und sein Heimatland bringt. |
|
Bewertung vom 15.10.2022 | ||
![]() |
Gaia (im griechischen die Muttergottheit) ist die letzte Mutantin. Vor langer Zeit wurde die Zivilisation auf der Erde von einer Katastrophe überrollt, nur wenige Menschen haben überlebt und sind in verschiedenen Gemeinschaften organisiert. Alle Mutanten (Opfer von Radioaktivität?) wurden gejagt und getötet. Nur Gaia hat durch den Schutz zweier Männer überlebt. Im Wald wurde sie erzogen und trainiert. Doch eines Tages wird sie aufgegriffen, entkommt dem Tod nur deshalb, weil sie lesen kann. Dieses Privileg wird nur ganz wenigen Menschen gewährt. Gaia bekommt von einem der Herrscher den Auftrag, die letzten Bücher zu finden. Sie macht sich auf eine lange und blutige Reise. |
|
Bewertung vom 02.10.2022 | ||
![]() |
1995. Al Pacino und Robert de Niro in einem Actionthriller von Michael Mann. Lose auf wahren Figuren basierend, entstand ein Kultfilm. Als Jahre später Gerüchte über eine Fortsetzung zu "Heat" auftauchten, wurde die Filmwelt hellhörig. Nun ist der zweite Teil erschienen, allerdings als Buch. Kann dies funktionieren? Zusammen mit der Krimiautorin Meg Gardiner hat Michael Mann einen Roman geschrieben, der die Geschehnisse um den Film aufnimmt und weiterspinnt. Man muss den Film nicht zwingend gesehen haben, das erste Kapitel gibt kurz die Geschichte wieder, aber den vollen Genuss hat man, wenn man (am besten noch einmal kurz vor dem Lesen) den Film gesehen hat. Die Figuren spielen dann sozusagen fließend im Buch weiter, dass in den Abschnitten sowohl die Jahre vor der Filmhandlung, als auch die weitere Entwicklung zeigt. Einer der Protagonisten aus dem Film, der Polizist Hanna, jagt immer noch gnadenlos nach Verbrechern. Die Ereignisse um Neil haben ihn nie losgelassen und der flüchtige Chris spukt |
|
Bewertung vom 25.09.2022 | ||
![]() |
Toni ist in den besten Jahren, Lehrer mit Passion zur Philosophie, geschieden, gesund. Ein ganz normaler Durchschnittsmensch, der vom Leben allerdings nichts mehr erwartet und glaubt, auch nichts mehr erwarten zu können. Deshalb sein Plan: noch ein Jahr, dann wird er sich das Leben nehmen. |
|
Bewertung vom 18.07.2022 | ||
![]() |
Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden Die Geschichte begleitet eine kinderreiche Familie auf einem Abenteuerreise, die mit einer Petition beginnt und einer Sensation endet. Durch die Erzählerin und die Themenwahl (erster Mädchenschwarm sei genannt) richtet sich das Buch eher an Mädchen, kann aber bestimmt auch den einen oder anderen, lesefreudigen Jungen erfreuen. Die Geschichte ist gemäß der Altersangabe ab 10 Jahren empfohlen, was der Thematik entspricht. Umweltschutz, erste Liebe, Teenagerprobleme sind für Jüngere eher nicht so interessant. Geringe Abstriche an dem Erzählstil muss man dann machen, wenn die erwachsene Autorin ihrer vorpubertären Protagonistin Worte in den Mund legt wie "mit 70 entlangbrettern". Das habe ich noch kein Kind in dem Alter sagen hören. Ansonsten kann man aber nichts an der Schreibweise aussetzen. Der Text ist nicht zu kompliziert, wenn auch bei Verknüpfungen mit der deutschen Vergangenheit vielleicht die eine oder andere Frage auf die Erwachsenen zukommen könnte. Gelegentlich wird das Buch durch einfache Illustrationen aufgelockert, die mehr oder weniger ins Bild passen. Um das Lesen etwas zu entspannen, wären davon ein paar mehr wünschenswert gewesen. Im Fazit ein geeignetes Buch für zukünftige Weltverbesserer, wenn auch dieser Aspekt stellenweise ruhig mehr Umfang bekommen könnte. |
|
Bewertung vom 26.04.2022 | ||
![]() |
4800. Das ist die ungefähre Anzahl der neu veröffentlichten Bücher laut der UNESCO, pro Tag! Also selbst wer viel liest, mehrsprachig liest, wird nur einen winzigen Bruchteil der Bücher in seinem Leben lesen können. Das großartige Sachbuch von Irene Vallejo gehört für Literaturliebhaber meiner Meinung nach zu den Büchern, die man lesen sollte, wenn man mehr über die faszinierende Geschichte der Bücher, der Sprache und der Bedeutung der Literatur erfahren will. Zunächst wird man durch das schlichte, aber dennoch wunderschöne Cover mit der gold-grünen Darstellung einer Papyruspflanze neugierig gemacht. Der Untertitel "Die Geschichte der Welt in Büchern" zeigt, in welche Richtung das Sachbuch tendiert. Es soll keine bloße Geschichte über Bücher sein, sondern vielmehr die Verknüpfung der Weltgeschichte mit der geschriebenen Sprache verdeutlichen. Die Seitenzahl von 750 sollte den Leser nicht abschrecken, das Format ist handlich und das Buch liegt überraschend leicht in der Hand. Ich konnte es kaum weglegen, habe Seite um Seite verschlungen, im Liegen, im Sitzen, im Stehen. Selten gelingt es einem Sachbuch, so zu fesseln, teilweise spannend wie ein Krimi, immer informativ und nie belehrend. Beginnend bei der berühmtesten Bibliothek der Geschichte in Alexandria, umspannt das Buch den Jahrtausende währenden Verlauf der Jagd und Sucht nach Büchern, die darin enthaltenden Geheimnisse, ihre Bedeutung oder auch ihre Bedeutungslosigkeit je nach Betrachtungsweise. Wer absolut keinen Bezug zur Geschichte hat, Politik abschreckend findet, wird vielleicht gelangweilt oder überfordert das Buch zur Seite legen. Wer lebhafte Geschichtsschreibung, interessante Anekdoten und viele Anreize für ein vertiefendes Lesestudium der sogenannten Klassiker sucht, wird auf jeder Seite fündig. Wussten Sie zum Beispiel, wer der erste Celebrity war? Oder wie Oxford die schiere Menge der Bücher bewältigt, die jeden Tag um Hunderte ansteigt? Es gibt viel zu entdecken. Von der Entwicklung des Alphabetes bis zu den modernen e-books, von den ersten, brotlosen Schriftstellern bis zu neuzeitlichen Deutungen der alten Griechen. Vallejo entpuppt sich freudiger Weise nicht als Puristin. Auch der Bezug zu Filmen, die literarische Themen aufgreifen oder durch die Macht der Bilder und Töne aus Büchern neue Kunstwerke schaffen, wird hergestellt. Natürlich kann und will das Buch keine Leseempfehlungen aussprechen, der Kanon wird erwähnt, aber nicht verklärt. Im 80seitigen Glossar gibt es weiterführende Literatur, die Zitate des Buches schreien dem Literaten entgegen: "Lies mich!". Ein zurecht preisgekröntes Sachbuch, das einen Spagat zwischen Antike und Moderne schafft, aber natürlich trotzdem nur einen Teil der grandiosen Geschichte der Bücher und der in ihnen widergespiegelten Welt ausbreiten kann. Ein von Anfang bis Ende lesenswertes Vergnügen und ein schier unerschöpflicher Quell des Wissens und der Informationen. Und ein Vermächtnis an all die Literatur, die im Laufe der Jahrtausende verschwunden ist, teilweise gerade noch in Fragmenten überliefert wurde. |
|
Bewertung vom 18.03.2022 | ||
![]() |
New York und der Rest der Welt Der Titel des Buches gibt die Grundhaltung der New Yorker (und auch der Autorin) treffend wieder: New York first, der Rest ist Teil eines Freilichtmuseums, das man bei Bedarf oder Langeweile beachtet (siehe Europa-Reisen). Lebowitz gliedert ihr Buch nach diversen Themengebieten, die ohne direkten Zusammenhang sind. Das ist Teil des Grundproblems mit Essay- und Kolumnensammlungen. Was nimmt man darin auf? Was hat Relevanz? Mit der Relevanz des Buches ist es zwangsweise nicht so gut bestellt. Denn das Buch zieht sich über fast 50 Jahre hin, viele der Namen und Orte sind nur New Yorkern ein Begriff oder schon so weit aus der Zeit gefallen, dass man gar nicht weiß, wer da für eine witzige Pointe herhalten musste. Politik ist sowieso außen vor, die Wahl des richtigen Restaurants und Modefragen deutlich präsenter. Lebowitz hat Sprachwitz, manche Kapitel haben Esprit und produzieren amüsante bon mots. Als Beispiel seien hier die Abhandlungen zum Thema Wissenschaft herausgestellt. Andere Auszüge sind weniger lesenswert, da sie wie gesagt nur für New Yorker verständlich sein werden. Die Autorin kokettiert mit der Selbstbezogenheit der New Yorker, dieser zur Perfektion gebrachten Borniertheit und Oberflächlichkeit. Als Teil dieser Parallelwelt darf Lebowitz sich darüber lustig machen, ohne selbst großen Schaden zu erleiden. Bessere Einblicke in die Gedankenwelt der LA-verachtenden New Yorker Society liefert allerdings zum Beispiel Woody Allen. Das vorliegende Buch lässt sich bequem an zwei Nachmittagen lesen. Es hinterlässt keine bleibenden Schäden, offenbart allerdings auch keine tiefenpsychologischen Einblicke, die es wert wären, gelesen zu werden. Für Fans der Autorin vermutlich ein Kauf wert. Alle anderen, die keinen Bezug zu New York haben, dürfen sich die humoristische Nabelschau ruhig verkneifen. |
|
Bewertung vom 05.03.2022 | ||
![]() |
Mir war weder der Autor noch der Verlag bekannt. Die Wahrscheinlichkeit, diesen literarischen Schatz zu entdecken also entsprechend klein, wie die Suche nach einer schwarzen, besonders wertvollen Perle in einem Berg Muscheln. Die Handlung des Buches richtet sich an einem wahren Fall aus: ein pensionierter Lehrer wird des Mordes an einer jungen Frau bezichtigt. Sein Lebenswandel als einsamer Sonderling, der viel liest, Musik hört und kaum Kontakte pflegt, macht ihn zum geborenen Ziel der Presse. Ein Monster wird erschaffen. Bevor seine Schuld auch nur annähernd bewiesen werden kann, vernichten ihn die Medien. Und auch die Polizei verliert ihre Objektivität. Zu verlockend die Aussicht auf eine schnelle Lösung des Falles, eine sauberen Abschluss. Ja, wäre da nicht ein Beamter der Polizei, der eine besondere Beziehung zu dem Verdächtigen hat. Denn der mutmaßliche Täter war einst sein Lehrer. Damit wird der Fall kompliziert und führt die Fahnder viele Jahre zurück an eine der berüchtigten Schulen in England, die dominiert wurden von machtbesessenen Lehrern, die sich teilweise mehr als nur psychologisch an ihren Schülern vergangen haben. |
|