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Woertergarten

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2023
Steffens, Nicole

Meine Auszeiten - Westerwald


ausgezeichnet

Der Westerwald: eine Kraftquelle

Der Droste-Verlag, der u.a. für die „Glücksorte“-Reihe bekannt ist, veröffentlicht eine weitere Reihe, die sich mit Wohlfühlmomenten und Auszeitmöglichkeiten befasst. Nach ihren „Glücksorte an der Lahn“ führt Nicole Steffens den Leser in den Westerwald, eine wunderschönen Region, die sich über drei Bundesländer erstreckt.

Wie bei der „Glücksorte“-Reihe versteckt sich am Anfang des Buches ein schönes Zitat. Wenn man das Cover aufklappt, erscheint es.

Nicole Steffens Vorschläge sind in vier Kategorien, nach Dauer des Aufenthaltes, aufgeteilt. Alle Ideen werden in der gleichen Weise vorgestellt: mit einem Foto auf der rechten Seite, eine Beschreibung, sowie die Adresse auf der linken Seite. Zwischendurch gibt es auch zwei Seiten ohne direkte Verbindung zum Westerwald, die Aktivitäten vorstellen, die man für mehr Achtsamkeit in seinem Alltag integrieren kann.

Vielfältig und belebend… Beide Adjektiven zeichnen Nicole Steffens Vorschläge aus. Dieses Buch beweist, dass es viele Möglichkeiten von unterschiedlichen Dauer, eine Auszeit zu nehmen und wieder zu sich zu finden. Ob Natur, Kultur, Handarbeit, Tiere, Kaffee und Kuchen (zum Glück nimmt man beim Lesen nicht zu!), Wellness, Übernachtung…, für jeden ist was dabei.

Dank der Karte am Ende des Buches kann die nächste Auszeit im Westerwald gleich geplant werden. Wann geht es los?

Bewertung vom 09.07.2023
Büchle, Elisabeth

Die Erbin des Bernsteinzimmers


sehr gut

Das prunkvolle Bernsteinzimmer verbindet

Josefine führt ein geruhsames Leben und fürchtet sich vor jeglichem Abenteuer. Als ihr Schulfreund Fynn sie und ihren im Sterben liegenden Großvater aufsucht, um sich über das Verschwinden des sagenhaften Bernsteinzimmer zu erkundigen, entdeckt Josefine, dass die Vergangenheit ihrer Familie möglicherweise eine ganz andere ist, als angenommen. Mit Fynn begibt sich Josefine auf die Suche nach dem verschollenen Schatz und ihrer vergessenen Familiengeschichte.

Das sehr schön gestaltete Cover lockt die Leser*innen mit alten Fotos und Karte, sowie einigen Bernsteinartefakten: Eine geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit erwartet Josefine und die Leser*innen.

Zwei Erzählstränge um Josefine und ihren Großvater Johannes lassen die Leser*innen zwischen dem zweiten Weltkrieg und der Gegenwart pendeln. Ohne Fynn wäre Josefine nie auf die Idee gekommen, dass die Erzählungen ihres Großvaters keine Erfindungen oder Märchen für ein kleines Mädchen waren. Jedoch sind diese Geschichten sehr kryptisch und phantasievoll, so dass es weder für die Leser*innen, noch für die Protagonist*innen, einfach ist, sie zu entziffern.

Sehr stürmisch waren die letzten Zeiten Königsbergs. Genauso bewegt ist der Erzählstrang um den jungen Johannes, seinen Bruder, Charlotte und die Familie Naubereit. Ein Plan wird erarbeitet, um das im Königsberger Schloß ausgestellte Bernsteinzimmer zu stehlen. Dabei soll nicht nur das prunkvolle Juwel gerettet werden, aber auch die Protagonisten.

Der flüssige und angenehme Schreibstil von Elisabeth Büchle verleiht beiden Erzählsträngen eine fesselnde Wirkung. Das Hin und Her der Gefühle fand ich in der Gegenwart teilweise langatmig. Jedoch passt es in der Geschichte rein, da es nicht nur um die Suche nach dem Schatz ging, aber auch um die Suche nach der Familienvergangenheit und nach sich selbst.

Wahre Gegebenheiten und Ereignissen, von denen die Autorin berichtet, werden anhand Noten und Personenregister zusätzlich erklärt. Es beweist ein hohes Maß an Recherchearbeit für diesen spannenden Roman.

Bewertung vom 09.07.2023
Borner, Matthias

Ostwestfalen-Lippe. Das Heimat-Quiz


ausgezeichnet

Ostwestfalen-Lippe in 100 Fragen entdecken

Die farbenfrohe Box mit modernen Design ist auf jeden Tisch ein Hingucker. Dank der verspielten Darstellungen von berühmten Sehenswürdigkeitenerkennt man sofort, dass es bei diesem Heimat-Quiz um Ostwestfalen-Lippe geht. Der Hermann ist nicht zu übersehen. Genauso wenig wie die Externsteine oder die Sparrenburg. Aufgrund vom Format passt das Spiel sehr gut in der Tasche oder im Koffer und sorgt für Spaß und Animation bei einer Reise oder einer Party.
Die hochwertigen Quiz-Karten sind vom Design schlichter als die Schachtel. Sie sind gut lesbar. Auf der Vorderseite, eine Multiple-Choice-Frage oder offene eine Frage. Auf der Hinterseite findet sich die Antwort mit wertvollen Informationen und Erklärungen, so dass man seine Kenntnisse über OWL noch erweitert kann.
Vielen Fächer und Themen werden abgefragt: Natur, Geschichte, Erdkunde, Literatur, Kultur, Kunst, Musik, Gastronomie… aber auch ungewöhnliche Anekdoten: Für jeden ist was dabei.
Einheimische haben einen deutlichen Vorteil bei diesem Quiz. Aber auch als OWL-Newbie hat man auch Spaß, diese besondere Region auf einer spielerischen Weise kennen.
Als Mitbringsel hat das Heimat-Quizz Ostwestfalen-Lippe von Matthias Borner sehr gute Chancen auf Erfolg. Es eignet sich auch perfekt als Geschenk für eine Verabschiedung oder einen Einzug in eine der Städte oder Gemeinden dieser wunderschönen Gegend.

Bewertung vom 09.07.2023
Heineke, Andreas

Auslese à la Provence


ausgezeichnet

Spannender „Jahrgang“!

Pascal Chevrier arbeitet als Dorfgendarm in Lucasson, Mitte im Lubéron. Dort hat er seit einigen Jahren seine Heimat gefunden und bereut nicht, Paris den Rücken gekehrt zu haben. Ganz ruhig ist es in der Provence während der Erntezeit aber auch nicht. Bei einem Brandanschlag auf einem Weinberg stirbt eine junge Frau. Audrey von der Police Nationale und Pascal ermitteln.

Das schöne Cover versetzt den Leser sofort in die Provence. Mit diesem Bild versteht man problemlos, dass Pascal Chevrier sich im Lubéron niedergelassen hat. Weitere Ausblicke dieser wunderschönen Gegend beschreibt der Autor in einer ziemlich realistischen Weise im ganzen Buch.

Andreas Heineke hat zum Thema Weinanbau sehr gut recherchiert und teilt dieses Wissen mit den Lesern. Die „3000 saveurs“ (Geschmacksrichtungen) der Provence bringt er auch gut zur Geltung: von der gastronomischen Lokalkolorit bekommt man einen wässrigen Mund.

In diesem südfranzösischen Paradies wirken die Protagonisten, die der Autor zum Leben erweckt hat, mit ihren Ecken und Kanten sehr authentisch. Sie haben eine Vergangenheit und somit eine Familie, die in diesem Buch was zu feiern hat. Und der Leser feiert einfach mit.

Die Geschichte selber ist sehr fesselnd, mit vielen unerwarteten Wendungen und einige Verschwinden. Die Spannung wird durch den flüssigen und lebendigen Schreibstil des Autors, sowie kurze Kapitel, unterstützt. Der Plot ist sehr gut verarbeitet: Auf die Lösung kommen wahrscheinlich nur die wenigsten, jedoch wirkt die ganze Handlung schlüssig.

Fazit: Ein großartiger Provence-Krimi mit viel Spannung und Lokalkolorit. Ein guter Jahrgang!

Bewertung vom 08.07.2023
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia


sehr gut

Tierischer Spaß für Erstleser im Universum der Asterix-Bücher!

Der Hahn Sinfonix ist der wahre Wecker von Lutetia: ohne ihn läuft es in Galliens Hauptstadt gar nicht. Jedoch fühlt sich die römische Katze Monalisa, die wegen ihres Herrchens die ewige Stadt Rom für das ländliche Städtchen Lutetia in Gallien verlassen musste, von ihm gestört. Sie erarbeitet einen teuflischen Plan, um ihre Ruhe wiederzufinden. Mit Idefix und seinen unbeugsamen Freunden hat Monalisa allerdings nicht mitgerechnet.

In diesem Buch, das auf das Universum der berühmten Comics aufbaut, findet man die typischen Namen und einige Ausdrücke, die als Markenzeichen der Asterix-Bücher gelten, wieder. Allerdings handelt es sich in diesem Fall um einen Kinderroman für Erstleser, nicht um einen Comic.

Nach einer kurzen Vorstellung der Protagonisten anhand Steckbriefe geht es mit dem Plot los. Die Geschichte ist in fünf Kapiteln unterschiedlicher Länge aufgeteilt. Nur wenige Bilder aus der Fernsehserie illustrieren die Vorkommnisse. Die Schriftgröße ist für Erstleser gut geeignet. Der Schreibstil und der genutzte Wortschatz können für ungeübte Erstleser manchmal herausfordernd sein. Jedoch sollte das Buch am Ende der ersten Klasse keine unüberwindbare Hürde sein.

Das Buch lässt sich auch gut vorlesen, so dass auch Kinder, die noch nicht lesen können, Spaß an der Geschichte haben können. Dabei erinnert sich der erwachsene Vorleser möglicherweise an seiner Kindheit mit den Asterix-Comics, die ich persönlich noch besser finde.

Bewertung vom 06.07.2023
Steinhäuser, Vera

Die Machtzentrale


sehr gut

Frauen an die Macht: Es gibt noch einiges zu tun!

Zusätzlich zur ihrer Arbeit als Coachin und Unternehmensberaterin betreibt die Österreicherin Vera Steinhäuser den Podcast „die Macht Zentrale“, in dem sie sich mit erfolgreichen Geschäftsfrauen und Gestalterinnen über eine andere Führungsweise unterhält. Einige dieser Gespräche werden anhand QR-Codes in diesem Buch verlinkt.

In ihrem Vorwort stellt die Autorin in einer sehr luziden und realistischen Weise ihre erfolgreiche Laufbahn und ihre Motivation für dieses Buch vor. Sie lädt Leser*innen dann zu einer Zeitreise ein: Was ist „Macht“? Wie ist es zu der derzeitigen ungleichen Verteilung gekommen?

Vera Steinhäuser befasst sich mit der Machtverteilung in der Arbeitswelt, aber auch in der Gesellschaft und in der Familie. Zahlreiche Beispiele aus unterschiedlichen Kreisen und Ländern illustrieren ihre Äußerungen.

Nach diesen Grundlagen kann die Autorin sich auf ihre Erfahrungen verlassen, um die Persönlichkeitsentwicklung in den Vordergrund zu stellen. Sie regt Leser*innen an, sich selbst zu reflektieren, und erklärt ihnen einige Methoden und Maßnahmen, die ziemlich einfach umgesetzt werden können.

Als Einstieg in die Themen Machtverteilung und Gleichberechtigung ist dieses Buch perfekt: Die Autorin hat dafür sehr gut recherchiert und jede Menge Fakten und Aspekte dazu gesammelt. Die Vorschläge zur persönlichen Entwicklung runden dieses Sachbuch ab.

Ein Punktabzug gibt es allerdings für die vielen englischen Begriffe und die zwischendurch nicht übersetzten englischen Zitaten, die weniger gebildeten Frauen möglicherweise ausschließen könnten. Auch die Aufmachung, besonders das grelle Pink, ist verbesserungsfähig: Muss es rosa sein, nur weil es um Frauen geht?

Mit diesem Buch zeigt Vera Steinhäuser, dass Frauen, die gestalten wollen, auch einen Platz an der Macht verdient haben. Und das ist schon viel Wert!

Bewertung vom 06.07.2023
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


gut

Sommerliche Lesestunden in Paris

Als sie erfährt, dass ihre Großmutter Rose verschwunden ist, verlässt Lola Mercier Bordeaux und fährt nach Paris Rive gauche zu ihrer Familie zurück. Im Quartier Latin trifft sie einige besonderen Figuren ihrer Vergangenheit wieder.

Das zuckersüße Cover versetzt die Leser in eine besondere Atmosphäre und an einen Ort, in den man ein Verschwinden für unwahrscheinlich halten würde. Am Tisch der Autorin möchte man sitzen, um ihre Geschichte zu hören.

In einem unkonventionellen Prolog setzt die Erzählerin die Einwohner des Quartier Latin, ihre Protagonisten, liebevoll in Szene. Sei es die Opernsängerin oder der korsische Lebkuchenverkäufer, alle Figuren mit ihren Ecken und Kanten wirken in der Geschichte authentisch, obwohl die Wahrscheinlichkeit, sie in der Wirklichkeit zu treffen, gering ist.

Das Verschwinden der Großmutter Rose ist den Grund für Lolas Rückkehr nach Paris. Allerdings baut die Handlung nur sehr wenig darauf. Die Geschichte wirkt deswegen planlos und unfokussiert vor, genauso wie ihre Hauptprotagonistin, die wenig Neugier für ihre Familie und ihre Umfeld pflegt.

Lily Martins flüssiger und angenehmer Schreibstil verleiht der Geschichte die für einen Sommerroman benötigte Leichtigkeit.
Für die Lokalkolorit sorgen die üblichen Klischees über Frankreich. Auch französische Wörtern und Ausdrücken finden öfters einen Platz in den Kapiteln. Allerdings wäre dafür ein Korrekturlesen durch eine französischsprachige Person durchaus empfehlenswert.

Fazit: Für einige Entspannungsstunden unter dem Sonnenschirm eignet sich dieser leichte Roman gut. Unvergänglich wird die Erinnerung daran wahrscheinlich aber nicht.

Bewertung vom 22.06.2023
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


sehr gut

Ein erfrischender Roman mit addiktiven Schreibstil

Sadie und Sam haben sich als Teenies in einem kalifornischen Krankenhaus kennengelernt und vor der Spielkonsole angefreundet. Jedoch nach einigen Zeiten haben sie sich wegen eines Missverständnis aus den Augen verloren.

Bis zu einem Tag kurz vor Weihnachten in Boston… Beide studieren in der Stadt und wagen sich zusammen an der Konzeption eines Videospiels. Wegen des Erfolgs gründen sie sogar ihre eigene Firma.

Die große Welle von Kanagawa, die im Roman eine Rolle spielt, dient, auf dem Cover, als Kulisse für den theatralischen Titel, der einen bunten Farbverlauf als Kostüm angezogen hat. Erst wenn man den Roman gelesen hat, merkt man wie passend das Cover gestaltet wurde.

Da Gaming nicht zu meinen Hobbys gehört, war dieser Roman wie eine faszinierende Reise in eines fremdes Land. Der Einblick in den kreativen Prozess, der für die Konzeption und das Marketing eines Videospiels nötig ist, lässt den Leser eine ungewöhnliche Welt entdecken, in der das Produkt einem Kunstwerk gleicht.

Gabrielle Zevin erweckt in ihrem fesselnden Roman gut erarbeiteten nerdigen Protagonisten zum Leben. Ihre Dilemmas und Widersprüche wirken realistisch und verleihen der Geschichte Würze.

In einigen Kapiteln hat die Autorin zusätzlich Stilübungen eingearbeitet, die für eine spannende Abwechslung sorgen. Mit ihrem additktiven Schreibstil lässt Gabrielle Zevin den Leser Seite für Seite erneut staunen. Ein solches Tempo lässt der Langeweile keine Chance. Der Roman würde sich perfekt für eine Fernsehserie oder einen Film eignen.

Bewertung vom 17.06.2023
Kuhn, Birgit

Outdoor-Experimente für Vorschulkinder


ausgezeichnet

Lass mich Dir zeigen, wie viel Spaß Wissenschaft bereitet!

Sechsundvierzig vielfältigen Experimente hat die Autorin dieses Buches zusammengestellt, damit Vorschulkinder die Natur und einige Phänomene der Physik und der Chemie erkunden können. Die Experimente sind in fünf für Vorschulkinder interessanten Kategorien aufgeteilt: Wasser, Wind und Luft, Feuer und Licht. Aber auch Pflanzen und Tiere gehören dazu.
Ganz wichtig: Für jedes Experiment, das die Beobachtung eines Tieres involviert, erinnert die Autorin daran, dass das Tier am Ende des Experiments zurückgebracht werden muss. Sehr vernünftig!
Die Experimente sind alle gleich aufgebaut: Ähnlich wie bei den Rezepten eines Kochbuches gibt es jeweils eine Materialliste. Die verschiedenen Arbeitsschritte sind klar beschrieben, so dass Vorschulkinder in Begleitung eines Erwachsenen (mindestens fürs Vorlesen) sie problemlos durchführen können. Das im Experiment beobachtete Phänomen und seine Folgen wird in einem geeigneten Wortschatz erklärt. Zusätzlich gibt es für die schwierigen Wörter ein Glossar am Ende des Buches.
Dieses Buch ist eine tolle Ideenquelle, um die Kinder drin oder draußen sinnvoll zu beschäftigen und sie in die faszinierende Welt der Wissenschaft einzuweihen!

Bewertung vom 04.05.2023
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Erkundungstour in Siebenbürgen

Der Investigativjournalist Paul Schwartzmüller begibt sich aus persönlichen Gründen nach Rumänien und knüpft an seiner Jugend wieder an. Nach dem grausamen Mord an einem deutschen Unternehmer im Dracula-Schloss Bran gilt Pauls Kindheitsfreund als mutmaßlicher Täter. Paul will versuchen, seinen Unschuld zu beweisen und stellt deswegen in Siebenbürgen Nachforschungen an. Parallel dazu kommen auch Geheimnisse aus Pauls rumänischen Vergangenheit ans Licht.

Der Tatort (Schloss Bran) wurde auf dem Cover in einem goldenen Licht festgehalten. Damit kann der Leser von Anfang an in dieser für deutsche Krimis unübliche Gegend eintauchen. Die Erkundung dieser mir unbekannten Region ist genau das, was mir an diesem Buch gefallen hat.

Mit diesem Roman zeigt Lioba Werrelmann, dass Siebenbürgen noch viel mehr zu bieten hat, als nur den berühmten Graf Dracula. Sie beschreibt in einer lebendigen Weise die Landschaft, die Städte und Orte, in der Paul „ermittelt“, wie Sibiu (Hermannstadt) oder Schloss Bran und die Traditionen der Region. Bei den zahlreichen beschriebenen kulinarischen Spezialitäten läuft einem sogar das Wasser im Munde zusammen.

Dagegen wirkt der Plot, mit dem der Leser abgespeist wird, ziemlich schwach. Genauso wie Pauls Fähigkeiten. Trotz seines Berufs ist Paul Schwartzmüller in Siebenbürgen ein armseliger Ermittler. Und er verzettelt sich auch noch mit seiner eigenen Vergangenheit.

Leser, die sich auf einen spannenden Krimi freuen, droht die Enttäuschung. Wer sich aber auf die Reise nach Siebenbürgen einlässt, der wird eine erstaunliche und traditionsreiche Gegend erkunden können.