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Sissy

Bewertungen

Insgesamt 170 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2020
Die Hölle war der Preis
Lind, Hera

Die Hölle war der Preis


ausgezeichnet

Gisa, genannt Peasy, fühlt sich eingeengt in ihrem Leben in der DDR, möchte sie doch nur ihrem Traum folgen, Tänzerin zu werden - und diesem Traum war sie doch schon so nah. Nachdem einer gemeinsamen Freundin die Flucht in die BRD gelungen ist, reift auch in ihr und ihrem Mann Ed, der ebenfalls gegen die DDR rebelliert, der Gedanke, ob sie es nicht auch wagen sollten. Doch die beiden werden bei ihrem Fluchtversuch verhaftet und Peasy landet letztendlich im Frauenzuchthaus Hoheneck.

Eindrucksvoll erzählt Hera Lind in diesem Tatsachenroman die Erinnerungen von Gisa Stein an die Zeit als der Fluchtplan in dem jungen Paar heranreifte, die Verhaftung und die schreckliche Zeit danach - die U-Haft und die grauenvollen Jahre im Frauenzuchthaus. Am Anfang des Buches gibt es noch ein bisschen Aufatmen durch Kindheitsrückblicke, doch irgendwann durchleidet man mit Peasy ihre persönliche Hölle und fragt sich wie ein Mensch sowas überhaupt aushalten kann - und auch was in den Menschen vorgeht, die zu solchen Quälereien fähig sind.

Dies ist ein Buch, das tief berührt und man gelesen haben sollte, wenn man sich für Geschichte interessiert.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2020
Dünentraumsommer (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Dünentraumsommer (eBook, ePUB)


sehr gut

Die junge Witwe Marieke zieht mit ihrem Sohn Emil auf Anraten seines Arztes nach St.-Peter-Ording, da dessen Asthma immer schlimmer wird. Ziemlich schnell fühlt sie sich dort heimisch, denn ihre Vermieterin Berta nimmt sie herzlich auf - genauso wie ihre neue Chefin. Bei ihrer neuen Arbeit macht Marieke ein bisschen traurig wie einsam manche Senioren sind und als sie Bertas alte Backstube sieht, kommt ihr eine Idee ...

Tanja Janz hat einen wunderschönen, leichten Roman geschrieben, mit dem man sich gedanklich sehr gut an die Nordsee träumen kann. Wohlfühlatmosphäre garantiert.

Die Charaktere in der Geschichte waren mir von der ersten Seite an sehr symphatisch und so fiebert man natürlich gleich mit. Stellenweise war natürlich auch alles ein bisschen viel "Heile-Welt". Aber brauchen wir das nicht alle ab und zu? Dies ist einfach ein Buch zum Einkuscheln, Wegträumen und Geniessen - und der Genuss kommt natürlich auch bei dem vielen Kuchen nicht zu kurz.

Bewertung vom 28.04.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


sehr gut

Nachdem Nina ihren Job verliert, weil die Bibliothek, in der sie arbeitet geschlossen wird, nimmt sie all ihren Mut zusammen und macht sich mit einem Bücherbus selbstständig. Erst ist dies nur ein eine fixe Idee, doch ihre Mitbewohnerin motiviert sie, doch einmal ihre Schüchternheit zu überwinden und ihre Ideen zu verwirklichen. Und nachdem sie in ihrer Heimat aktuell keine Zukunft für sich sieht und sich in Schottland so wohl gefühlt hat, wagt sie es wirklich. Und muss feststellen, das sie über sich hinaus wächst.

Anfangs ist es mir etwas schwer gefallen in die Geschichte hinein zu finden. Nina ist wirklich eine schüchterne, zurückhaltende Person und dementsprechend zäh ist der Anfang der Geschichte. Ganz nett, aber irgendwie scheint sich nichts vorwärts zu bewegenn. Doch trotzdem hat das Buch schon zu diesem Zeitpunkt einen gewissen Zauber. Auch die örtlichen Beschreibungen lassen einen sofort gedanklich verreisen.

Mit der Zeit hat mich die Geschichte dann aber immer mehr gefangen genommen und die Autorin hat es völlig geschafft, mich nach Schottland und in Ninas Welt zu entführen. So einige Dinge in der Geschichte fand ich zwar etwas unrealistisch. Und die Illusion, das es für jeden Menschen das richtige Buch gibt, wurde mir persönlich leider schon genommen. Aber trotzdem war es herrlich, diesem Zauber zu erliegen. Und meiner Meinung nach müssen Bücher nicht immer realistisch sein. Sie dürfen mich einfach gut unterhalten und bezaubern. Und das hat dieses Buch geschafft.

Bewertung vom 20.04.2020
Sommerzauber in Paris
Morgan, Sarah

Sommerzauber in Paris


ausgezeichnet

Grace möchte ihren Mann an ihrem 25. Hochzeitstag mit einer Reise nach Paris überraschen. Da ihre Tochter nun aufs College gehen wird, denkt sie, das könnte ein wunderbarer Start in einen neue Zeit zu zweit sein. Doch dann gesteht ihr Mann ihr, das er einen Affäre hat und sich von ihr trennen will. Mit gebrochenem Herzen reist Grace letztendlich alleine nach Paris, in die Stadt, in der ihre erste große Liebe lebt.

Die 18jährige Audrey lebt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter zusammen und ist Legasthenikerin. Als ihre Mutter wieder heiratet, flüchtet sie nach Paris. Sie hofft, das ihre Mutter nun in guten Händen ist, und sie ihr eigenes Leben leben beginnen kann.

Durch Zufall lernen Grace und Audrey sich kennen. Die Lehrerin Grace erkennt ziemlich schnell Audreys Problem und da sie gewohnt ist zu helfen und Audrey auf Anhieb mag, bietet sie sofort ihre Hilfe an. Erst möchte Audrey diese nicht annehmen, doch dann braucht sie sie doch - und zwischen den beiden entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Denn auch Grace lernt von Audrey so einiges ...

Ich lese sehr gerne die Bücher der Autorin. Sie hat einfach einen tollen Schreibstil, der einen in ihre Romane hineinzieht. Ich war sofort gefangen in der Geschichte. Beide Geschichten sind sehr gefühlsvoll erzählt und mir kamen etliche Male die Tränen - vor allem bei Audrey. Auch ihre Legasthenie wurde sehr gut dargestellt (da mein Sohn Legastheniker ist kann ich hier annähernd mitfühlen). Doch auch Grace tat mir sehr leid, denn auch sie hat eine schwere Kindheit hinter sich und daraus dementsprechende Verhaltensweisen im Erwachsenenalter entwickelt. Und dann noch die Trennung von ihrem Mann. Was die Thematik "Alkoholprobleme in der Familie" bei Kindern anrichtet, wurde hier sehr einfühlsam dargestellt.

Doch auch Paris kam nicht zu kurz. Vielleicht nicht ganz Paris, aber der Pariser Flair - in meinem Kopf war ich beim Lesen wirklich im Sommer im Paris.

Dies ist eine wunderschöner Roman, den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 02.04.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


gut

Die jüdische Lehrerin Anni Reiner zieht 1925 gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Töchtern nach Juist. Sie und ihr Mann wollen sich zusammen mit anderen Lehrern eine Vision erfüllen und gründen auf Juist ein Internat.

In dem Buch begleiten wir Anni und ihre Familie, die Lehrer und die Schüler über einen Zeitraum von 9 Jahren. Es ist interessant, die Personen zu beobachten. Vor allem vor dem Aspekt, das es dieses Internat wirklich gegeben hat und auch einen Teil der im Buch vorkommenden Personen. Die Schule ist einigen Bewohnern auf Juist ein Dorn im Auge, unter anderem auch die Juden, die dort leben. Dies lässt natürlich immer wieder beklemmende, ergreifende Situationen entstehen.

Doch so interessant das Buch auch auf der einen Seite war, vor allem aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds. Leider plätscherte die Geschichte für mich eher an der Oberfläche. Ich fand leider nicht wirklich einen Bezug zu den Personen in der Geschichte. Für mich war es vielmehr als würde ich ein Sachbuch lesen. Daher für mich nur 3,5 Sterne.

Bewertung vom 10.03.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


sehr gut

Sophia ist mitten in ihrem Chemie-Studium als ihr Leben zu einem Scherbenhaufen zerbricht. Sie ist von ihrem Dozenten schwanger geworden. Doch dieser will auf einmal nichts mehr von der vermeintlichen Trennung von seiner Frau wissen - und ihr Vater wirft sie aus dem Haus. Völlig mittellos wird Sophia von ihrer besten Freundin, einer Tänzerin, aufgefangen. Und als diese das Angebot bekommt nach Paris zu gehen, geht sie mit - in der Hoffnung, dort ein neues Leben beginnen zu können. Nach einem weiteren Schicksalsschlag nimmt Sophia all ihren Mut auf und spricht bei der legendären Helena Rubinstein vor, da sie gerne wieder als Chemikerin arbeiten möchte. Madame Rubinstein gibt ihr eine Chance und nimmt Sophia mit nach New York.

Ungefähr bis zu diesem Punkt hat mich das Buch völlig gefangen genommen. Eigentlich ist das Thema Kosmetik nicht so mein Interessengebiet, aber da ich die Autorin sehr gerne lese, war ich natürlich auch neugierig auf dieses Buch. Und auf New York zur damaligen Zeit. Die Erwartung von New York war dann mein kurzer Knackpunkt. Die Zeit in Berlin und Paris, der Rauswurf, die Schwangerschaft, das alles hat mich völlig gefangen genommen - zumal ich den Schreibstil der Autorin mag. Als Sophia dann in New York war, war ich allerdings ein bisschen enttäuscht. Für mich ist die Handlung etwas abgeflacht. Irgendwie hatte ich mir mehr versprochen, das ich New York zur damaligen Zeit kennenlerne. Aber Sophia lebt eigentlich nur noch für die Arbeit, zudem sind die Zeitsprünge recht groß, so daß ich in die Handlungen irgendwie nicht mehr so tief einsteigen konnte und auch Sophias Gefühle für mich eher oberflächlich blieben.

Allerdings kam dann das Ende des Buches - und das hat mich dann wieder völlig entschädigt für diese kurze Abflachung. Ich war wieder völlig drinnen in der Geschichte, habe mit Sophia mitgelitten und das Buch voller Spannung beendet. Und natürlich muss ich jetzt auch wissen wie es weitergeht in Sophias Leben.

Durch diesen kurzen Durchhänger, den die Geschichte für mich hatte, vergebe ich 4,5 Sterne.

Bewertung vom 19.02.2020
Die Galerie am Potsdamer Platz / Die Galeristinnen-Saga Bd.1
Cedrino, Alexandra

Die Galerie am Potsdamer Platz / Die Galeristinnen-Saga Bd.1


weniger gut

Berlin 1930: Alice kommt nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin und möchte Antworten von ihrer Großmutter, die ihre Tochter verstoßen und auf keinerlei Annäherung reagiert hat. Doch diese weist Alice kaltherzig zurück. Von ihren Onkeln wird sie dagegen offenherzig aufgenommen. Und ihre Tante Rosa, die mit der Schwiegermutter im Dauerclinch liegt, scheint begeistert, die alte Dame mit Alice zu konfrontieren. Anfangs tut sich Alice deswegen auch mit der Freundlichkeit ihrer Tante etwas schwer. Doch Berlin und die Kunstszene, die Möglichkeiten dort, faszinieren sie zu sehr, um ihre Tante zurückzuweisen. Außerdem ist da auch noch der Deutsch-Ire John, der sie interessiert.

Ein Buch, das im Berlin um diese Zeit spielt, noch dazu diese Geschichte um Alice und ihre Großmutter. Da dachte ich, eindeutig ein Buch für mich. Doch leider konnte mich, nachdem die Leseprobe so vielversprechend klang, das Buch einfach nicht gefangen nehmen. Ich musste mich stellenweise wirklich zum Lesen zwingen.

Was mir gefallen hat an dem Buch, das war der Flair des Berlins 1930. Und auch die Kunstszene war ganz interessant. Aber ich konnte keinerlei Beziehung zu den Charakteren in diesem Buch aufbauen. Sie blieben für mich völlig an der Oberfläche. Und gerade das ist für mich als Leserin äußerst wichtig. Somit hat mich die Geschichte eher gelangweilt.

Bewertung vom 11.02.2020
Wer flüstert, der liebt / Mischief Bay Bd.1 (eBook, ePUB)
Mallery, Susan

Wer flüstert, der liebt / Mischief Bay Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nicole, Shannon und Pam haben sich in Nicoles Pilateskurs kennengelernt und Freundschaft geschlossen. Obwohl die drei Frauen sehr unterschiedlich sind, können sie sich jederzeit aufeinander verlassen. Nicole, die nicht mehr glücklich in ihrer Ehe ist. Shannon, die Karrierefrau, die sich nach echter Liebe und einer Familie sehnt und Pam, die Angst vorm Älterwerden hat.

Da ich die Bücher der Autorin ganz gerne mag, war ich auch neugierig auf diese neue Reihe. Wobei ich gestehen muss, das quietschige Cover hat mich doch erst etwas abgeschreckt - zu unrecht. Als ich den Klappentext gelesen habe, wurde ich dann doch vor allem auf Pam neugierig, da sie nur ein paar Jahre älter ist als ich. Allerdings hat mich dann anfangs vor allem Pam ziemlich abgeschreckt und ich dachte wirklich, ich habe dieses Mal zum falschen Buch gegriffen. Ihre extreme Angst vorm Altern konnte ich so gar nicht nachvollziehen, genauso wenig wie ihr extremes Gehätschel mit ihrem Hund (ich habe selber kleine Hunde). Aber je tiefer ich in die Geschichte hineingestiegen bin, umso mehr hat mich jede der drei Geschichten gepackt. Die Autorin hat es auch hier wieder verstanden, einem die Frauen nahezubringen. Und auch Pam hätte ich irgendwann am liebsten nur noch in den Arm genommen.

Wer bewegende Frauenschicksale lesen möchte, manches auch etwas überspitzt geschrieben oder sehr ausführlich in die Tiefe behandelt, dem kann ich dieses Buch eindeutig empfehlen.

Bewertung vom 21.01.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


sehr gut

Dieses Buch entführt uns nach Berlin ins Jahr 1918. Der 1. Weltkrieg wurde gerade beendet, doch in der Stadt brodelt es gewaltig. Da nimmt die Schneiderin Vera eher unfreiwillig den Matrosen Benno mit heim als sie eigentlich Medikamente für ihre kranke Mutter besorgen will. Er bittet sie, ihn wenigstens für eine Nacht zu verstecken - und irgendwie rührt er ihr Herz. Zur selben Zeit macht sich Bennos Jugendfreundin Fritzi auf in die große Stadt, um ihn zu suchen. Sie möchte ihn nach Hause holen und ihm endlich persönlich mitteilen, das er Vater einer entzückenden Tochter ist. Hanna stammt aus gutem Hause und war als Krankenschwester an der Front tätig. Sie möchte gerne eine Ausbildung machen und mit ihrer Geliebten zusammen leben. Doch ihre Eltern haben anderes im Sinn - sie wollen sie vermögend verheiraten. Kann sie ihren geliebten Papa davon abbringen?

Die Geschichte wurde in einem flüssigen, angenehmen Ton erzählt. Mir hat es gut gefallen, den drei Frauen zu folgen. Den Weg, den sie gehen. Vor allem mit dem geschichtlichen Hintergrund, der gut in das Geschehen eingeflochten wurde. Ich habe mich gut in das Berlin der damaligen Zeit versetzt gefühlt. Auch der Wechsel zwischen den drei Frauen hat mir sehr gut gefallen. Für mich war dies eindeutig ein lesenswerter Roman.

Bewertung vom 15.01.2020
Der kleine Weihnachtsbuchladen am Meer / Friekes Buchladen Bd.3 (eBook, ePUB)
Peters, Julie

Der kleine Weihnachtsbuchladen am Meer / Friekes Buchladen Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Vorweihnachtszeit auf der Insel Spiekeroog. Frieke und Bengt erwarten ein Baby: Nachdem die beiden auf einer Hochzeit eingeladen waren, wirft Frieke in den Raum, das sie auch gerne heiraten würde. Bengt ist davon völlig überfordert - und Frieke hat den Eindruck, er zieht sich von ihr zurück. Noch dazu bekommt sie seltsame Briefe in Form eines Adventskalenders. Das alles bringt ihr Gefühlsleben ziemlich durcheinander - und dann scheint auch noch ihre Freundin Meike, die eigentlich nur für eine Auszeit auf der Insel gelandet war, ein ziemliches seelisches Problem zu haben.

In Friekes (Gefühls-)leben geht es ziemlich turbulent daher - stellenweise war mir das schon direkt etwas zu viel, so das mich ihr Verhalten bei allem Verständnis doch teilweise genervt hat. Stellenweise habe ich mich beim Lesen direkt mit gestresst gefühlt. Was ich aber auf jeden Fall toll fand, das war der Zusammenhalt der Freundinnen und auch Bengts Reaktion auf so einiges (wie er sie kommentarlos vor Chaos bewahrt hat).

Gerne gelesen habe ich die Geschichte aber trotzdem. Zum einen war es schön, zu lesen wie es mit Frieke und Bengt und auch ihren Freundinnen weiter geht. Und auch wenn ich das Buch nun nach Weihnachten gelesen habe, es hat mir auch jetzt noch das Weihnachtsfeeling nahe gebracht.