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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lara89
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Münster
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Geschichten sind das Größte

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2023
Weil da war etwas im Wasser
Kieser, Luca

Weil da war etwas im Wasser


gut

Ansichten eines Kopffüßers
Ein Riesenkalmar (Architeuthis dux) wird von einem Fischereiboot gefangen. An Bord ist Sanja, die ihn mit der Hand berührt und eine Verbindung mit dem Tier spürt. Sie begleitet ihn auf das Forschungsschiff, auf dem er wissenschaftlich untersucht werden soll.
So ein Kalmar kann über zehn Meter lang werden. Er hat acht Arme, und jeder dieser Arme besitzt ein eigenes Gehirn. Durch einen Zusammenstoß mit einem Tiefseekabel erlebte der Kalmar dieser Geschichte eine Belebung und Bewusstwerdung seiner Arme. Dieses Tier besteht aus acht verschiedenen Einzelwesen, die durch Berührung Informationen aufnehmen und miteinander reden.
Sie erzählen die Geschichte von Sanjas Familie und schildern, dass schon einer von Sanjas Vorfahren Kontakt mit einem solchen Meeresungeheuer hatte. Erst nach fünf Generationen ist dieses angsteinflößende Erlebnis in der Familiengeschichte einigermaßen bewältigt. Doch Kalmare leben nur wenige Jahre. All diese Geschichten, auch wenn sie schon Jahrhunderte alt sind, entnehmen die Krakenarme den Berührungen mit anderen Wesen und geben sie hier wieder. Und sie erzählen noch viel mehr. So kommen Jules Verne vor, Peter Benchley und Steven Spielberg. Aber auch Geschichten vom Leben im tiefen, nachtschwarzen Ozean und von Begegnungen mit Walen und einem anderen Kalmar berichten die Arme.
Das ist eine sehr seltsame, eigenartige Angelegenheit. Das Erleben und Empfinden eines so fremdartigen Wesens nachzubilden, ist eine Aufgabe für einen gut recherchierenden Schriftsteller. Es zu genießen ist nicht jedermanns Sache. Das Wiedererkennen einiger Berühmtheiten hilft, sich zurecht zu finden, aber vielleicht wäre weniger Länge leichter zu verdauen gewesen. So sind es zu viele Einzelgeschichten, die zu wenig zusammenhängen. Das Ganze erscheint oft etwas wirr. Die menschlichen Nebenfiguren sind sehr unterschiedlich und alle etwas oberflächlich. Doch der Kalmar wird dem Leser durchaus vertrauter. Was für ein faszinierendes Tier!

Bewertung vom 14.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem Faschismus
Das Bild, das schon in „Das neunte Gemälde‟ gesucht wurde, ist nun aufgetaucht aber sofort wieder verschwunden. Kunstexperte Lomberg wird von einem deutschen Minister beauftragt, es wiederzufinden. Dieses Buch lässt sich auch ohne Kenntnis des ersten Bandes lesen. Aber es geht hier nur vordergründig um ein Kunstwerk. Denn es handelt sich um Beutekunst. Damit führen die Ermittlungen tief in die Geschichte und in den Faschismus in Deutschland und Spanien hinein.
Es ist ein echter Thriller. Es geht Schlag auf Schlag: Jede Szene treibt die Handlung voran. Dabei ist sehr hilfreich, dass sie alle mit Ort und Zeit überschrieben sind. Es gibt außerdem ein Personenverzeichnis im Anhang. Hier erfährt man auch genau, wen es wirklich gegeben hat und wer fiktiv ist.
Man muss sehr aufmerksam lesen, damit einem nichts entgeht. Dies ist kein Buch zum gemütlichen Drinversinken, sondern zum Mitdenken, aber es lohnt sich wirklich. Es ist in einem fort spannend. Man wird hineinversetzt in die deutsche Nachkriegszeit und kommt den Menschen nah, die damals politsche Verantwortung trugen und missbrauchten. Ähnlich in Spanien, das ohne das nach(?)faschistische Deutschland vielleicht keine Francodiktatur gehabt hätte.
Die Geschichte ist toll erzählt. Spannend weil man die Menschen zunächst nicht durchschaut. Wer hat welches Interesse, welchen Bezug? Und immer wieder ist jemand ein anderer als erwartet. Es gibt überraschende Wendungen, und so klar wie das ganze Buch sich liest, so klar endet die Geschichte selber nicht – sondern anders als erwartet. Großartig.

Bewertung vom 06.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

Atmosphörisches Gemälde
1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Zwei Jahre später tauchte sie wieder auf. Was dazwischen passierte, wurde nie endgültig geklärt.
Hillenbrand erzählt die Einzelheiten. Er startet wie ein Thriller, dann steigt er tief in die Künstlerszene in Paris ein. Wir treffen Maler wie Picasso, Tänzerin Isadora Duncan, anarchistische Attentäter, Poeten, Magier, Kriminelle und viele andere in den Cafes und Gaststätten der Stadt. Es gibt zwei offizielle Stellen, die den Kunstraub aufklären sollen und dabei miteinander konkurrieren.
Es sind im Ganzen fünf verschiedene Hauptpersonen, deren Geschichten parallel erzählt werden und die alle mit der Mona Lisa verknüpft sind. Untereinander kennen sich diese Personen teilweise gar nicht, teilweise gut. So wird der Roman vielschichtig. Insgesamt ist es eher ein Kaleidoskop als eine Erzählung oder gar ein Kriminalroman. Spannung kommt stets nur kurz auf und ist, wenn die jeweilige Episode zu Ende ist, auch schon wieder vorbei. Doch der Autor ist Profi: Der rote Faden geht nie verloren. Die Menschen sind authentisch und glaubhaft dargestellt. Man taucht ein in die Atmosphäre der Belle Epoque in Paris, dem Zentrum der damaligen Welt. Das lässt sich gemütlich schmökern. Viele bekannte Namen tauchen auf, und wer etwas von Malerei versteht, hat ein zusätzliches Vergnügen.
Lange ehe das gestohlene Gemälde offiziell wieder auftaucht, wissen wir als Lesende, wo es ist und was ihm passiert. Das berühmte Lächeln der Mona Lisa hat einen eigenen Auftritt und wird sogar erklärt. Zum Schluss kehrt sie in den Louvre zurück - das ist Geschichte.
Fazit: Unaufgeregt, gut recherchiert und leicht zu lesen. Eine runde Sache!

Bewertung vom 31.07.2023
Drachenblut - der Fantasy Bestseller (eBook, ePUB)
Buroker, Lindsay

Drachenblut - der Fantasy Bestseller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fantastisch und fesselnd
Dies ist eine spannende Fantasy-Geschichte um einen Soldaten und eine Magierin in einem Land, in dem Magie als Hexenwerk gilt. Da ich dieses E-Book bei einer Gratisaktion bekam, hatte ich nicht viel erwartet und wurde angenehm überrascht. Die Autorin hat bereits mehrere Folgebände geschrieben. Diese Auftaktstory lässt sich auch ohne Fortsetzung genießen.
Der Pilot Grat Zirkander wurde versetzt und soll ein Bergwerk leiten, in dem Sträflinge arbeiten. In der Tiefe des Berges erwacht Ardelle, sie wird von den Arbeitern buchstäblich ausgegraben.
Mir hat die Idee gefallen, die die Geschichte in Gang bringt. In dieser Welt gibt es Drachenflieger, doch es sind Flugmaschinen, die mit Kristallen angetrieben werden. Nach diesen Kristallen wird im Bergwerk geschürft. Was es damit wirklich auf sich hat, ist unbekannt. Magie ist schon lange verboten und gilt als strafbares Hexenwerk.
In die Welt und die Geschichte konnte ich mich gut einfinden. Die Charaktere sind sympathisch – interessante Persönlichkeiten, die sich den Herausforderungen stellen und sich entwickeln.
Das hat Spaß gemacht! Leseempfehlung für Fans guter Fantasy.

Bewertung vom 13.07.2023
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


sehr gut

Heldin ohne Profil
Alex ist eine Prostituierte, aber niemand würde das so nennen. Sie lebt davon, dass reiche Männer sie jung und hübsch finden und sie deshalb einladen - zu einer Nacht, einem Wochenende, einem Urlaub oder noch mehr. Im Gegenzug tut sie alles, damit der Mann, der sie gerade eingeladen hat, sich mit ihr wohlfühlt. Sex steht dabei nicht im Zentrum. Doch im Augenblick ist sie auf der Flucht und froh darüber, sich bei Simon verstecken zu können, einem wohlhabenden Kunsthändler mittleren Alters, der ein Sommerhaus am Meer hat. Aber der will sie plötzlich auch nicht mehr haben, und sie steht vor dem Nichts.

Die Geschichte ist ganz aus der Sicht von Alex geschrieben. Wir begleiten sie durch Pools und Partys reicher Leute und beim geschickten Einschleichen in Gruppen von Jugendlichen, die einander noch nicht so genau kennen. Sie lernt eine Menge Leute kennen, die wie sie in den Häusern der Reichen arbeiten. Sie fühlt sich ihnen verbunden, denn auch sie verkauft eine Dienstleistung.

Was treibt diese Frau an? So richtig nah kommt man ihr nicht. Liebe ist es nicht, Macht ist es auch nicht. Selbst der Reichtum scheint ihr egal zu sein. Sie will keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Sie braucht jemanden, der sie versorgt und ihr sagt, wer sie sein soll.

Der Stil ist gut zu lesen und macht Freude. Die zwischenmenschlichen Situationen und die Personen sind sehr genau beobachtet. Die Oberflächlichkeit der Reichen und die Anpassung derjenigen, die für sie arbeiten werden anschaulich dargestellt, man ist fast dabei. Manchmal liest es sich wie eine Dystopie, in der man am besten reich auf die Welt kommt. Aber auch die Kinder der Reichen sind nicht glücklich. Sie sind ebenso unselbständig und hilflos wie Alex. Warum sollten sie auch Verantwortung übernehmen, wenn sie doch reich sind? Was könnte sie antreiben?

Die „Einladung” ist ein Angebot, auf ein eigenes Leben und eine eigene Identität zu verzichten. Weil es das ist, was Alex tut, wird auch nicht klar, wer sie wirklich ist und was sie will. Das ist ungewohnt zu lesen: eine Hauptperson ohne Profil. Wer das aushält, findet einen unterhaltsamen Sommerroman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 07.07.2023
Nincshof
Sebauer, Johanna

Nincshof


sehr gut

Verrückte Geschichten in Schilf
Nincshof liegt am Neusiedler See im österreichischen Burgenland. Es ist klein, unbedeutend und kaum bekannt. Das soll auch so bleiben! Doch Neue ziehen zu: Ein Ehepaar aus Wien hat hier eine alte Mühle restauriert und sich südamerikanische Ziegen angeschafft.
Die Autorin stammt aus dem Burgenland und kennt die Gegend und die Sonderbarkeiten der Einheimischen sehr gut. Dies ist ihr erster Roman; eine frühere Fassung erhielt bereits einen Preis.
Die Menschen, die in Nincshof leben, sind fast ganz normale Leute. So selbstverständlich wie sie einen schwulen Schwiegersohn akzeptieren ( „du hast doch auch einen Mann zuhause!"), so schräg sind ihre Einfälle. Ist es nicht naheliegend, in heißen Sommernächten im Pool der Nachbarin zu schwimmen, wenn diese in Urlaub ist? Ist es nicht vernünftig, Straßenschilder zu entfernen, wenn man von Fremden nicht aufgesucht werden möchte?
Einer Legende zufolge lag das Dorf einst vollkommen unbekannt und vor der Außenwelt verborgen im Schilf, ohne Bürgermeister und Pfarrer, ohne Geld, ohne Steuern und ohne Gesetze. Dann wurde es eines Tages „entdeckt".
Ist das wahr? Und ist es wichtig, ob das wahr ist? Hier prallen die Vorstellungen der Zugezogenen Isa Bachgasser und der Einheimischen Erna Rohdiebl aufeinander. Es sei, so Erna Rohdiebl, die erzählte Wahrheit. Die Geschichte wird aus der Perspektive dieser beiden Personen geschildert. Beide sind sehr sympathisch, verändern sich aber kaum im Laufe dieses Sommers.
Beim Lesen kommt kein Zweifel auf, dass alles wirklich so passiert ist. Dass mitten in Europa so ein versteckter Ort noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts existiert hat.
Schilderungen der Sommerhitze und der Umgebung lesen sich durchweg poetisch, ebenso wie Betrachtungen über das Leben. Zum Schluss glaubt man sogar, dass Irrziegen beim Gebären zu leuchten beginnen. Das ist verrückt, schön und wirklich ausgefallen. Eine ganz besondere Geschichte. Lesen!

Bewertung vom 25.06.2023
Über Leben in der Klimakrise
Glimbovski, Milena

Über Leben in der Klimakrise


gut

Was wird sein, was können wir tun?
Der Klimawandel wird die ganze Welt praktisch unbewohnbar machen, und das schon bald. Die Autorin hat die ersten Unverpackt-Läden gegründet und denkt hier weiter.
Für Klimaschutz sei es zu spät, so ihre These, die sie ausführlich begründet. Das sei kein Grund, damit aufzuhören. Doch jetzt, so der zweite, umfassendere Teil des Buches, sei es wichtig, sich anzupassen.
Nun werden verschiedene Aspekte bearbeitet, in denen Klimaanpassung erforderlich und möglich ist, beginnend mit der Wasserversorgung über Energie, Landwirtschaft und Wirtschaft allgemein. Hier schildert sie auch, warum sich ihre Unternehmensidee nicht durchsetzte und woran sie vermutlich scheiterte. Sie betrachtet Zukunfsperspektiven für ein Leben in der Stadt und auf dem Land, bis hin zu Selbstversorgung und Katastrophenschutz. Doch zum Schluss werden wir Flüchtlinge auf dem eigenen Planeten. Denn unsere Fähigkeit zur Anpassung hat Grenzen.
Das Buch ist gut recherchiert und leicht verständlich geschrieben. Die Autorin hat viele Gespräche geführt und einige Ideen verfolgt, mit denen man weiterleben könnte.
Interessant fand ich den radikal persönlichen Zugang zum Thema. Nicht nur, dass die Autorin als Unternehmerin versuchte, etwas zu verbessern. Sie schildert eindringlich, wie es sich anfühlt, wenn man das Bevorstehende nicht mehr verdrängt – Klimaangst.
Nicht so gut gefallen hat mir, dass es wohl keine Lösung gibt. Aber das liegt nicht an der Autorin.

Bewertung vom 15.06.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


sehr gut

Schön, zart, anrührend
Will und Rosie lernen sich in der Schule kennen. Sie spielt Klavier und singt, er liebt Motorräder und arbeitet in einer Werkstatt. Doch beide tragen tiefe innere Verletzungen in sich, von denen man zum Teil erst mitten im Buch erfährt. Dann geschieht ein schweres Unglück.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen erzählt, doch es ist immer sehr klar, wessen Sichtweise wir gerade lesen. Mir hat gefallen, dass nicht versucht wird, irgendeinem Ideal von Liebe oder Beziehung zu entsprechen oder sich an irgendwelchen Verhaltensregeln zu orientieren. So wirken die Gefühle, mit denen die beiden umgehen, immer echt. Beide Personen erleben eine Menge auf ihren unterschiedlichen Lebenswegen. Sie nähern sich an und entfernen sich wieder von einander. Und oft ist der andere nur einen Handyanruf weit weg.
Das ist anrührend und emotional geschildert. Die Entwicklung der Personen bis zum Ende ist glaubhaft. Mich hat die Geschichte gut unterhalten und insbesondere der Schluss sehr berührt.

Bewertung vom 10.06.2023
Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


gut

Ein Klimaroman
Der Autor hat sich bereits mit „Der Wal und das Ende der Welt‟ und „Das Jahr des Dugong‟ einen Namen gemacht. Nun also ein Eisbär.
Ein Politiker und ein Student wetten in einer Kneipe in Cornwall, dass das Haus des Politikers in 50 Jahren durch den Anstieg des Meerespiegels (nicht) überflutet sein wird. Der Roman umfasst tatsächlich Zeiträume, die für ein Menschenleben sehr lang sind. Die letzten Szenen spielen 80 Jahre später.
Der Stil ist sehr distanziert. Der Autor schildert seine Personen wie ein Theaterregisseur, der sein Personal auf einer Bühne platziert. Mir hat das beim Lesen wenig Freude gemacht. Einzig der zentrale Abschnitt, in dem auch der Eisbär auftritt, ist so geschrieben, dass man wirklich dabei ist. Hier findet sich auch eine Schilderung des Karbonzeitalters und der weiten Entwicklung der Erdgeschichte. Das zeigt die Bedeutung des Kohlendioxids für unser Klima, auf sehr populäre und verständliche Weise. Einzig eine namenlose Mikrobe habe die Erde für uns bewohnbar gemacht.
Sosehr mich dieser Abschnitt begeisterte, so wenig überzeugend fand ich den Roman als Ganzes. Dazu trägt auch bei, dass die Zeitsprünge manchmal sehr groß sind, was vielleicht weges des Klimathemas auch sein müssen.
Mein Fazit: Klima taugt nicht als Thema für einen Roman. Hier klappt es jedenfalls nicht.

Bewertung vom 06.06.2023
Anne auf Green Gables
Marsden, Mariah

Anne auf Green Gables


sehr gut

Kesse kleine Kanadierin
Die Geschichte von Anne ist ein Klassiker im englischsprachigen Raum und wurde vielfach aufgelegt und verfilmt. Es gibt mehrere Fortsetzungen. Dies ist ein Comic, eine Graphic Novel.
Ende des 19. Jahrhunderts kommt das Waisenkind Anne auf den Hof der Geschwister Cuthbert. Mit ihrer Lebhaftigkeit und ihrer Fantasie bringt sie das Leben der beiden gehörig durcheinander.
Die Darstellungen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Es sind farbige Zeichnungen, die Augen teilweise nur Punkte oder Striche, die Gesichter eher angedeutet. Doch Haltung, Kleidung und Gesichtsausdrücke der Menschen machen ihre Gefühle und ihr Selbstbild sehr deutlich. Es gibt mehr ausdrucksstarke Bilder anzuschauen als Worte und Sprechblasen zu lesen. Die Farben sind angenehm kräftig, ohne grell zu sein. Die starken Emotionen der Hauptfigur prägen die Geschichte. Mir hat gefallen, wie überschwenglich Anne auf die Farben der Natur reagiert – ein Gegenstand, der für die Menschen, die in dem Ort leben, Alltag ist.
Ein schönes Kinderbuch, besonders für Erwachsene.