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Buchwerkstadt

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Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2019
Eine Freundin fällt vom Himmel / Sternschnuppenmädchen Bd.1
Frixe, Katja

Eine Freundin fällt vom Himmel / Sternschnuppenmädchen Bd.1


sehr gut

Manchmal werden Wünsche wahr!! In Stellas Familie ist es Tradition, die Sternschnuppennacht zu feiern. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem großen Bruder Theo, Opa Alwin und dem Hund Jupiter freut sie sich schon sehr auf das Fest, das ihre verstorbene Mutter einst ins Leben gerufen hat. Nach diesem sonderbaren Ereignis bleibt Stella noch alleine in ihrem Baumhaus zurück. Als sie etwas rascheln hört, entdeckt sie im Garten die etwa gleichaltrige und etwas sonderbare Vega. Diese behauptet, ein Sternschnuppenmädchen zu sein. Was Stella anfangs für einen Scherz hält, wird mit der Zeit immer sonderbarer. Warum kribbelt es immer wieder mal in den Füßen von Vega und warum glitzert ihr Kleid dann auch noch so sonderbar? Kann sie etwa wirklich Wünsche erfüllen? Als sie Vega ihrer Familie vorstellt, erscheint die seltsame Frau Cassis und nimmt Vega mit. Stella ist das nicht geheuer und macht sich auf den Weg, um ihre neue Freundin zu suchen. Sie findet sie in einer Sternwarte. Ist vielleicht doch etwas daran, dass Vega Wünsche erfüllen kann? Davon hat sie nämlich reichlich in den Himmel geschickt.

Meine Meinung: Das Buch überzeugt erst einmal von seinem wunderschön gestalteten Cover der Illustration Erica-Jane Waters. Auch im Innenteil des Buches begegnet uns diese immer wieder und haben wirklich etwas Anziehendes. Man verweilt schonmal ein paar Sekunden auf der Seite und blättert nicht direkt weiter. Die Autorin Katja Fricke, deren „Wunschbuchladen-Reihe“ mir ebenfalls bekannt ist, hat auch hier wieder gute Arbeit geleistet und eine tolle Figur erschaffen. Stella, Vega und ihre Freundin Pauline zeigen beispielhaft, wie wichtig Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen ist. Kindgerecht nimmt sich die Autorin auch dem Thema „Trauerbewältigung“ an. Es ist vor allem schön zu sehen, wie der Vater aus seinem Schneckenhaus kommt und wie dadurch auch Stella wieder glücklicher wird. Für mich waren an der einen oder anderen Stelle noch ein paar Fragen offen, aber das klärt sich sicher in den Folgebänden.

Fazit: Für mich gibt es eine klare Leseempfehlung für Kinder ab Jahre 8 – und für Erwachsene auch – und freue mich schon auf Band Nr. 2.

Bewertung vom 05.04.2019
Inselluft mit Honigduft / Sehnsuchtsorte Bd.7
Schmidt, Kerin

Inselluft mit Honigduft / Sehnsuchtsorte Bd.7


ausgezeichnet

Wo andere Urlaub machen und viel Geld für Immobilien und Luxus ausgeben, wächst Kerin Schmidt gut behütet als Bauerntochter einer altfriesischen Familie auf einer Insel auf. SYLT! In ihrem Debütroman schildert sie ihre Kindheit zwischen Schafen und Kühen auf dem familienbetriebenen Bauernhof, von wunderschön blühendem Heidekraut, von Sand, Strand und dem Meer und mit einem Augenzwinkern von dem einen oder anderen Dorftratsch. Sie lässt uns Einblick nehmen in die Geschichte von Sylt – und eine liebevolle aber doch warnende Art erzählt sie uns, wie sich Sylt in all den Jahren gewandelt hat, wie die Insel immer mehr dem Tourismus zugeführt wurde und was es mit Sylt und den Einwohnern gemacht hat. Wir erleben Kerin als Jugendliche, erleben sie mit Freuden, Oma und Opa, begleiten sie in ihrem ersten Urlaub in den Bergen, lässt uns aber auch an einen schlimmen Schicksalsschlag teilhaben, der den Leser sehr berühren wird. Sie wagt einen Neuanfang, um auf eigenen Füßen zu stehen, kehrt Sylt den Rücken um später wieder mit ihrer großen Liebe zurückzukommen.

Fazit: Das Buch lebt von den Eindrücken, Emotionen und Sehnsüchten, man spürt die Liebe zur Heimat und ist fast ein bisschen neidisch, nicht die eigene Kindheit auf dieser Insel verbracht zu haben. ;) Die Autorin schreibt so wunderschön und voller Poesie, dass man das Gefühl hat, Kerin sammelt all die Worte und Gedanken, die das Meer über Nacht an den Strand spült, bei ihren morgendlichen Spaziergängen am Morsum Kliff in einem Korb ein und schreibt sie dann in ihre Bücher nieder. Man lacht, man weint, man hofft und fühlt mit der Autorin mit. Soooooo schön! Wer Sylt noch nicht kennt, wird es nach diesem Buch kennenlernen wollen, wer Sylt kennt, der wird voller Sehnsucht an die eigenen wundervollen Momente auf dieser Insel zurückdenken. Für mich ein absolutes Lesehighlight und ich hoffe, noch viel von der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 28.03.2019
Zum Glück gibt es Umwege
Buist, Anne;Simsion, Graeme

Zum Glück gibt es Umwege


sehr gut

Um den Tod ihres Mannes zu verarbeiten reist Zoe von Kalifornien nach Cluny/Frankreich, um ihre langjährige Freundin Camille zu besuchen. Bei einem Souvenirladen entdeckt sie eine Muschel…. und ändert spontan ihre Pläne. Mit wenig Gepäck begibt sie sich auf den Jakobsweg. Zur gleichen Zeit entwickelt Martin, ein Technikfreak aus England, einen Wanderkarren für Rückengeschädigte. Kurzentschlossen entscheidet er sich, diesen persönlich auf dem Camino zu testen; gut vorbereitet mit GPS, Zelt, entsprechender Bekleidung etc. Als sich beide dann schließlich auf dem Jakobsweg begegnen sind sie sich alles andere als sympathisch, denn unterschiedlicher können sie zu dieser Zeit nicht sein. Zudem machen es ihnen die schlechten Wetterbedingungen nicht einfacher. Doch der Weg schweißt zusammen und so begeben sich beide auf eine Reise, die ihr Leben verändern wird...

Wer das Buch zu lesen beginnt, der begibt sich gedanklich direkt mit auf den Camino und begleitet Zoe, Martin und deren Weggefährten bis zum Ende. Leicht ist das durch die kleine Karte, die sich am Anfang des Buches befindet und anhand der man sehen kann, wo man sich gerade im Kapitel befindet und welcher Weg noch vor beiden liegt. Die Landschaft wird an manchen Stellen schön beschrieben und man merkt, dass der Autor selbst vor Ort gewesen sein muss. Man überlegt, wie man selbst an der ein oder anderen Stelle vielleicht reagieren würde, sei es, wenn es um eine Unterkunft für die Nacht geht oder die schlechten Wetterverhältnisse oder was man selbst auf die Reise mitnehmen würde. Man soll sich schließlich von all seinem Ballast befreien. (S. 216 "Und ich lerne, was ich festhalten und was ich loslassen muss") Das Buch ist packend, man fühlt vor allem mit den Protagonisten mit, durch die recht kurzen Kapitel, abwechselnd aus der Sichtweise von Martin und Zoe, ist es für den Leser amüsant zu sehen, wie beide die jeweilige Situation sehen und wie sie diese meistern. Das Buch lebt durch seine wunderschönen Zitate"...ich muss spüren, was ich wirklich will, damit ich nicht verschwinde, bevor ich rausgefunden habe, wer ich eigentlich bin" und am Ende hat man einerseits das Gefühl, diesen Weg gemeinsam mit Zoe und Martin gegangen zu sein, anderseits möchte man die Erfahrung und die Erlebnisse der Zugehörigkeit, des Teamgeistes (der mich immer wieder fasziniert hat) und der Selbstfindung einmal selbst erleben. Für mich auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.03.2019
Der Tote im Schnitzelparadies / Ein Fall für Arno Bussi Bd.1
Fischler, Joe

Der Tote im Schnitzelparadies / Ein Fall für Arno Bussi Bd.1


gut

Der Autor der „Veilchen-Krimi-Reihe“, Joe Fischler, wagt sich mit seinem Buch „Der Tote vom Schnitzelparadies“ an eine neue Krimiserie ran: Einen Alpenkrimi, gespickt mit einer großen Portion Humor:
Es geht um Arno Bussi, ein junger, aufstrebender Polizist, der von der großen Karriere in Wien, London oder Paris träumt, um internationale Verbrecherbanden zu jagen. Doch sein „Jagdtrieb“ hat ihn ausgerechnet ins Bett der Frau vom Innenminister getrieben, was eine Strafversetzung zur Folge hat. Und zwar nach Hinterkitzlingen, ein Dorf, in dem, wenn man einen Blick auf das Dienstgebäude, Technik, Dienstwagen etc. wirft, die Zeit stehengeblieben ist. Und dann wartet auch schon direkt sein erster Fall auf ihn: Einen abgetrennter Kopf in der Tiefkühltruhe vom Schnitzelparadies. Und als sei das noch nicht genug, werden seine Ermittlungen durch die aufkommenden schlechten Wetterbedingungen noch zusätzlich erschwert. Arno ist ab sofort auf sich allein gestellt. Ob er es schafft, den Mörder ausfindig zu machen?
Meine Meinung:
Der Protagonist, Arno Bussi, wird als junger aufstrebender Polizist beschrieben. Allerdings kommt er auch für mich etwas tollpatschig rüber. Die weiteren handelnden Personen erschienen mir auch manchmal etwas zu chaotisch, hektisch, schräg, skurril… ab und zu habe ich mich gefragt, wer in dieser Runde eigentlich noch normal ist? ;) Joe Fischler hat hier wirklich stark auf Humor gesetzt, was mir manchmal schon zuuuuu übertrieben war und mich vom eigentlichen Fall abgelenkt hat.
Beim Lesen hat die Erzählstimme für mich diesen typischen österreichischen Dialekt, das ist dem Autor gut gelungen. Jedoch erinnert es auch etwas an den Eberhofer Franz, der nicht so mein Fall ist, weshalb ich auch mit Arno Bussi am Ende nicht so richtig warm wurde. Beim Arno hätte ich mir einen cooleren Kommissar gewünscht, der den Leuten mal einen passenden Spruch an den Kopf haut, wenn es ihm zuviel wird oder er nur von Chaoten umgeben ist (was ab und zu passierte, jaaaa, aber er selbst durch seine zu arg betonte Schwärmerei für Eva und seine tollpatschigen Aktionen wieder an Sympathie verloren hat). Vielleicht lag es aber auch an den Dialogen?
Das Cover erinnerte ebenfalls sehr an die Eberhofer –Reihe, passt aber wieder zu den typischen Covern der Alpenkrimis (warum eigentlich mal nicht was anderes wagen?). Schön fand ich jedoch die liebevoll gestaltete Karte im Buch von Hinter- und Vorderkitzlingen. Das hilft der Leserin /dem Leser, sich in dem kleinen beschaulichen Dörfchen bildlich zurechtzufinden. ;) Nett!

Fazit: Wer einen heiteren, lockeren Krimiroman mit reichlich Humor sucht, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Der Fall ist gut durchdacht und recherchiert, und am Ende bleiben keine Fragen offen. Somit hat der Arno Bussi seine Arbeit gut gemacht.
Freunde von Alpenkrimis in dieser Art werden das Buch liiiiieben! Davon bin ich überzeugt – auch, dass dies nicht Arno Bussis letzter Fall gewesen sein wird! ;)

Bewertung vom 07.03.2019
Das schönste Mädchen Havanas
López Rubio, Susana

Das schönste Mädchen Havanas


ausgezeichnet

Aus seiner Heimat Asturien wegen des Spanischen Bürgerkriegs geflüchtet, erreicht der der junge Asturier Patricio 1947 den Hafen von Havanna, um dort ein besseres Leben führen zu können. Schnell hat es ihm der Charme der kubanischen Hauptstadt angetan: Rhythmische Klänge, Sonnenschein, leckere Cocktails und gute Laune. Mittelos in Kuba angekommen, muss sich Patricio zunächst als Schuhputzer etwas dazuverdienen – und gerät direkt ins Schussfeuer von Mafiaboss Carlos. Dank seiner neu gewonnen Freunde geht die Sache gerade nochmal glimpflich für ihn aus – und dank seines guten Verkaufsgeschicks hat er auch schon bald einen Shop im berühmten Kaufhaus El Encanto. Durch seine sympathische Art und seinem guten Aussehen, klettert er bald die Karriereleiter nach oben, was nicht bei allen Kollegen gut ankommt. Mit der hübschen Nely freundet er sich ab dem ersten Tag, er findet sie ebenfalls sympathisch. Doch dann tritt Gloria in sein Leben. Von der ersten Sekunde hat es ihm die hübsche schwarzhaarige Kubanerin mit den vielen Sommersprossen angetan. Er verliebt sich Hals über Kopf in sie – was sein Leben ab diesem Moment völlig auf den Kopf stellen wird. Denn Gloria ist die Frau von Carlos Valdes, und wie alle aus Havanna wissen, sollte man sich mit ihm nicht anlegen. Doch auch Gloria ist dem Charme von Patricio verfallen und schon bald nimmt deren heimliche Liebe ein Ausmaß an, das sich beide hätten nicht vorstellen können. Ob sie je zusammen finden werden?
Meine Meinung:
Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt. Die Autorin beschreibt die Umgebung Kubas, das El Encanto als auch die Protagonisten so detailverliebt, dass man das Gefühl hat, man befindet sich direkt am Schauplatz, umgeben von kubanischer Musik, leckeren Cocktails…und dem Duft von Schmetterlingslilien! ;) Man leidet und zittert mit Patricio und Gloria, aber auch mit Nely. Selbst mit der teils boshaften Schwester von Valdes überkommt einem manchmal ein Hauch von Mitgefühl. Beeindruckend sind die Charaktere von Lala (Glorias Großmutter) und auch Daniela (Tochter von Gloria), die noch später eine beeindruckende "Rolle" übernehmen wird. Auch die "Nebendarsteller" wie die Freunde von Patricio oder Tina wachsen einem mit der Zeit ans Herz und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt, Vertrauen und Freundschaft im Leben sind. Selten habe ich bei einem Buch so mitgefühlt. Die Autorin hat prominente Persönlichkeiten, wie Frank Sinatra, Ava Gardner, Einstein oder auch Che Guevara so geschickt eingefügt, dass das Buch absolut lebendig und authentisch wirkt. Warte schon sehr gespannt auf die Verfilmung. Ich kann diesem Buch eine absolute Leseempfehlung geben, der etwas zur geschichtlichen Entwicklung Kubas erfahren möchte und mal wieder Lust hat, in eine spannende Geschichte voller Gefühl und Poesie einzutauchen. Für mich schon jetzt ein Lesehighlight 2019. Ein paar kleine Fehler seitens des Lektorats haben sich in das Buch geschlichen, eigentlich gibt dies bei mir Punktabzug, aber die Rüge habe ich an den Verlag weitergeleitet. Es wäre schade, wenn dieses großartige Buch von Susanna Lopez Rubio dadurch an Glanz verlieren würde.

Bewertung vom 13.02.2019
Hinter Glas
Rabinowich, Julya

Hinter Glas


ausgezeichnet

Wer auf der Suche nach einem tiefgründigen Jugendbuch ist, das sich mit Problemen wie Mobbing, Vertrauen, Alkohol, Gewalt, Angst und vor allem auch Emanzipation beschäftigt, dem kann ich den neuen Roman von Julya Rabinowich nur ans Herz legen:
Manchmal scheinen die Dinge nicht so, wie sie sind: Nach außen hin wirkt Alice Welt perfekt, es scheint ihr an nichts zu fehlen. Die Eltern sind reich, leben in einem großen prachtvollen Haus. Doch diese Welt liegt eigentlich in tausend (Glas-)Scherben, denn hinter der Fassade brodelt es: Der cholerische Großvater macht der Familie das Leben zur Hölle, in der Schule wird Alice von ihren Mitschülern gemobbt, weil sie so oft krank ist. Doch dann tritt Niko, Alice neuer Klassenkamerad, in ihr Leben und als er für sie in der Schule Partei ergreift, ist sie von ihm fasziniert. Nach einem Streit zu Hause jedoch flieht Alice gemeinsam mit Niko – in der Hoffnung auf ein neues, besseres Leben. Doch der Schein trügt und so muss sie schließlich feststellen, dass Wegrennen nicht immer der beste Weg ist.
Anfangs hatte ich Probleme, mich auf das Buch einzulassen. Die Sätze waren sehr kurz und abgehackt (diese beschreiben jedoch Alice Gedanken). Doch nach einer gewissen Zeit war ich einfach nur angetan von diesem Roman. Julya Rabinowich hat es geschafft, mit viel Gefühl und Poesie auf Probleme aufmerksam zu machen, die gerade bei Jugendlichen nach wie vor noch (leider) aktuell sind: MOBBING und Gewalt. Spannend zeigt sie auf, wie schnell wir unser gegenüber missverstehen, Personen einen Stempel aufdrücken, ohne sie genau zu kennen, und wie schnell man Menschen vertraut und hinterher enttäuscht feststellt, dass man sich in diesem getäuscht hat. Das Buch zeigt, dass es wichtig ist, sich den Problemen zu stellen, sich jemanden anzuvertrauen der bessere Weg ist, als davon wegzulaufen und man zu seinen Taten stehen muss, statt sie zu leugnen und man auch mal hinter die Fassade blicken muss um zu verstehen, warum jemand ist, wie er ist. Es geht um Gerechtigkeit, um Liebe und Zusammenhalt. Und vor allem zeigt es, dass es immer Hoffnung gibt. Am Ende ist alles gut und ist es nicht gut, war es noch nicht das Ende. So oder so ähnlich würde das Zitat von Oscar Wilde zu diesem Buch passen. Eine geballte Ladung voller Emotionen, die so wunderbar auf 196 Seiten auf den Punkt gebracht werden und über das Geschriebene man noch nach der letzten Seite eine Weile nachdenken lässt.
Besonders gelungen fand ich die Idee, einen „ Beobachter“ von Alice’s in das Buch mit einfließen zu lassen, der sie sehr gut zu kennen scheint und deren Worte absolut spannend und packend sind. Bis zum Ende rätselt man mit, um wen man sich hier handeln könnte.
Schon in der Mitte des Buches wusste ich, dass sich das Buch hervorragend als Schullektüre eignen würde, weil es einfach so viel Diskussionspotenzial bietet.
Das Cover finde ich übrigens sehr gut gelungen, weil dies auch den Inhalt der Geschichte gut wiederspiegelt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ein großes Kompliment an die Autorin, die sich diesen Problemen angenommen hat und somit vielen Lesern, die diese Problematik kennen, vielleicht Mut macht, in ihrem Leben etwas zu ändern.

Bewertung vom 31.01.2019
Nico, Emmi und der Wetterfrosch
Klöppel, Renate

Nico, Emmi und der Wetterfrosch


ausgezeichnet

Ein gutes Sachbuch für Kinder zu finden, das klar und verständlich geschrieben ist, jedem Kindesalter gerecht wird und zudem auch noch die Neugier weckt, ist manchmal schwer zu finden. Das Buch „Nico, Emmi und der Wetterfrosch“ von Renate Klöppel ist für mich aktuell eines der besten Kindersachbücher zum Thema „Wetter“, welches beim Mirabilis Verlag erschienen ist.

In verschiedenen Abschnitten werden Themen wie Wind, Nebel, Schnee, Gewitter etc. verständlich und kindgerecht erklärt. Damit dies nicht zu langweilig wird, sind diese Themen in eine schöne Alltags-Geschichten über Emmi, Nico und natürlich dem Wetterfrosch verpackt. Wer glaubt, bei dem Wetterfrosch handelt um einen normalen Wetterfrosch, dem sei gesagt, dass es sich hier um den Onkel der Kinder handelt, der als Meteorologe arbeitet. Die Idee hierzu finde ich sehr gut, weil Kinder nicht wirklich an den „Wetterfrosch“ glauben.

Daniela Veit hat die Seiten wunderschön illustriert, aber auch reale Bilder z.B. einer Wetterstation, von Nebel etc. veranschaulichen Kindern noch einmal deutlich das Geschehen.

Zusätzlich wird am Ende eines Kapitels noch einmal alles zusammengefasst, so dass die Kinder das Erlernte nochmal verinnerlichen können. Zu dem Thema Wind hätte sich mein Neffe (9) ein paar Informationen mehr gewünscht (Windstärken), das kam hier etwas zu kurz. Und auch zum Thema „Regenbogen“ wären ein paar Illustrationen zur sog. Lichtbrechung wünschenswert gewesen, da Kinder oftmals Bilder benötigen, um das Erzählte nochmal klar vor Augen zu haben.

Informationen zum Wetter, gespickt mit einer hübschen Geschichten und vielen bunten Bildern, was will man mehr. Hier können sich Kinder im Grundschulalter schon sehr viel Wissen aneignen oder bereits Erlerntes vertiefen.

Für mich trotz der kleinen „Mängel“ eines der besten Sachbücher rund um das Thema Wetter, da es wirklich alle Altersklassen anspricht und auch Erwachsene den ein oder anderen Aha-Effekt haben werden. Daher kann ich diesem Buch eine klare Empfehlung geben.

Bewertung vom 02.01.2019
Die Bildermacherin Bd.1
Omasreiter, Christiane;Scheck, Kathrin

Die Bildermacherin Bd.1


ausgezeichnet

Als Amalia erfährt, dass ihre Oma erschossen wurde, macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat, nach Pfunders/Südtirol. Und als sei dies noch nicht schlimm genug (Amalia wurde von ihrer Großmutter großgezogen und hatte daher ein enges Verhältnis zu ihr), muss sie an deren Beerdigung auch noch erfahren, dass sie nicht eines natürlichen Todes gestorben ist, sondern erschossen wurde. Und vom anfänglichen Gerücht eines „Jagdunfalls“ gehen die Ermittler nach kurzer Zeit sogar von Mord aus. Amalia kann dies nicht glauben, wo doch ihre Oma Zille bei den Dorfbewohnern so beliebt war. Auf der Suche nach dem Motiv begibt sich Amalia auf Spurensuche in Zilles Vergangenheit und erfährt durch Gespräche mit den Dorfbewohnern, dass nicht immer alles so war, wie es den Eindruck erweckte. Schließlich stößt sie auf ein Geheimnis ihrer Großmutter, dass bis zur Zeit der Südtiroler Freiheitskämpfe zurückreicht und Amalia ahnt, dass wohl hier der Ursprung des Mordes zu finden ist. Doch wer ist Freund, wer ist Feind? Wem kann Amalia noch trauen?

Der Krimi hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Protagonistin wirkt sympathisch, die Dialoge authentisch (dies vor allem durch den Südtiroler Dialekt, der teilweise eingebaut wurde). Die Landschaften sind naturgetreu beschrieben, daher kann man sich den Schauplatz in Pfunders/ Südtirol auch sehr gut vorstellen. Der Schreibstil ist genau perfekt, nicht zu übertrieben dargestellt, keine Personen, die extrem nerven und keine unnötigen in die längen gezogene Passagen, die eine Geschichte nur in die Länge ziehen und für den Leser ermüdend wirken. Die Autorinnen kommen auf den Punkt, schaffen es, durchweg den Spannungsbogen zu halten. Auch der Einbau einer weiteren Zeitschiene, nämlich in die Vergangenheit Südtirols, ist absolut gelungen. Der Leser erhält hierzu einen geschichtlichen Hintergrund zur Zeit der Freiheitskämpfe Südtirols, die wirklich spannend, aber auch bestürzend zugleich geschildert werden. Für mich ein absolut gelungener Debütroman, dessen Fortsetzung ich mir definitiv nicht entgehen lassen werde. Ich wünsche mir noch viele weitere Krimis /Romane dieser beiden Autorinnen. Was soll ich sagen, ich habe an diesem Buch wirklich nichts zu bemängeln, das Buch war eines meiner besten Krimibücher 2018, von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.11.2018
Hildegards Schatzkiste
Hildegard von Bingen

Hildegards Schatzkiste


sehr gut

Wer schon einmal von Hildegard von Bingen gehört hat, bisher aber noch nicht sehr viel über diese äußerst kluge Persönlichkeit weiß, der liegt mit diesem Büchlein der Autorin Maria Regina Kaiser genau richtig.
Auf modere Weise gibt sie hier einen umfassenden Einblick über das Wissen von Hildegard von Bingen zu den verschiedensten Themen: Lebensführung und Wohlergehen, Heilkräuter, gesunde Ernährung (Rezepte inklusive), Seelsorge und auch Interessantes über Männer und Frauen wird auf insgesamt 144 Seiten faszinierend geschildert.
Fazit: Das Buch ist wie eingangs beschrieben sehr modern. Man mag als Leser kaum glauben, dass diese Frau schon vor über 900 Jahren gelebt und ihr Wissen (glücklicherweise) niedergeschrieben hat. Sie war ihrer Zeit unglaublich weit voraus und oftmals denkt man beim Lesen darüber nach, wie sie wohl heute auf die aktuelle Themen in der Welt reagieren würde, welche Ratschläge sie für uns hätte.
Das Buch liest sich durch die kurzen Kapitel sehr flüssig, ist ein kleiner Zeitvertreib, der sich zu schmökern auf jeden Fall lohnt. Durch die Größe passt es in jede (Hand-)Tasche, doch sei gesagt, dass das Buch durchaus auch etwas für Männer ist, schließlich lobt sie auch den Genuss von Bier! ;)
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich nicht durch all die bereits erschienen Bücher von Hildegard von Bingen „quälen“ möchte, es eignet sich perfekt als Starter-Buch.