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Lisi891

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2016
Der Kaffeedieb
Hillenbrand, Tom

Der Kaffeedieb


ausgezeichnet

Tom Hillenbrand schafft mit "Der Kaffeedieb" einen wirklich spannenden und bestens recherchierten historischen Roman. Von der ersten Seite an kann man sich wunderbar in die Welt des Obediah Chalon einfühlen. Sowohl vielfältige Details als auch die perfekte und vollständig durchgehaltene historische Sprache lassen den Leser denken, dass er sich tatsächlich im 17. Jahrhundert befindet. Obediah, dem das Schicksal schon mehrmals übel mitgespielt hat, ist eigentlich ein Virtuoso und Naturphilosoph. Um sich dieses Leben allerdings finanzieren zu können muss er neben der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Traktaten, auch Betrügereien begehen. Ein großer Coup ist dabei das Fälschen von Wechseln der Holländischen VOC, dem Vorläufer der Geldscheine. Leider läuft alles nicht so wunderbar wie geplant und er muss auf den Kontinent fliehen, ausgerechnet in den Niederlanden fasst er wieder Fuß und kann sein Leben fortführen. Um das Ganze abzukürzen: Er fliegt nochmals auf und landet im schlimmsten Gefängnis Hollands. Da holt ihn niemand anderes als die VOC wieder heraus, da sie jemanden mit Obediahs Verstand und Wissen brauchen, der vollständig von Hilfe abhängig ist, so wie es auf ihn auch zutrifft. Zur damaligen Zeit, Ende des 17. Jahrhunderts beginnt der Kaffee langsam in ganz Europa sehr beliebt und viel verkauft zu werden. Kaffee wird allerdings nur in einer Stadt der Welt, in Mocha, angebaut, und diese vollständig von den Türken kontrolliert und bewacht. Diese haben also das Monopol auf den gesamten Kaffeehandel der Welt, auch dadurch, dass sie nur abgekochte und unfruchtbare Bohnen verkaufen. Obediah soll nun für die Holländer eine Seereise mit einem perfekt ausgerüsteten und zusammengestellten Team organisieren, nach Mocha fahren, dort Kaffeebäume stehlen und diese wohlbehalten nach Amsterdam bringen. Dafür winken ihm Straffreiheit und ihm und den Mitgliedern seines Teams Reichtum und Wohlstand. Natürlich lässt sich Obediah darauf ein, es ist der einzige Strohhalm, der ihm bleibt. Etwas verwundert hat mich die Tatsache, dass es mehr als die Hälfte des über 400-Seiten-Buches braucht, bis das Team sich endlich auf die Reise macht. Doch es ist alles was spannend ist, vorhanden: die geheimnisvollen Vorbereitungen, verschlüsselte Botschaften, eine abenteuerliche Seereise, Liebe und Leidenschaft, Briefe und Erzählung aus der Sicht der Feinde und Gegenspieler, Katastrophen, Wunder, ein retardierender Moment und ein überraschendes Ende - denn das ist es wirklich, obwohl man sich als Leser abwechselnd sicher zu sein glaubt, dass sie es schaffen, dann dass sie es nicht schaffen und wieder von vorne.
Wenn man sich aber die Welt wie sie dann im 18. Jahrhundert war, und auch die heutige Welt so ansieht, kann man sicher sein, dass es wohl eine oder mehrere solcher Aktionen gegeben haben muss, sonst wäre der Kaffee sicher nicht so beliebt geblieben oder hätte so weite Verbreitung gefunden.
Alles in allem der beste historische Roman, den ich seit langem gelesen habe.

Bewertung vom 09.09.2016
Frühstück mit Sophie
Bentz, Jennifer

Frühstück mit Sophie


ausgezeichnet

Louisa ist eine Spießerin wie sie im Buche steht. Sie ist langweilige Bürokraft bei einer langweiligen Firma. Ihr Traum ist - seltsam genug - Controllerin zu werden und den ganzen Tag mit Bilanzen und Zahlen jonglieren zu dürfen. Das wird ihr in Ihrer Firma verwehrt, nicht nur, weil sie das benötigte Studium nicht hat (die Fähigkeiten hat sie sich selber beigebracht), sondern vor allem weil sie sich gar nicht danach fragen traut. Ihr Privatleben ist genauso spießig: Mit ihrem Freund verbindet sie nichts. Sie lieben sich nicht wirklich, sondern sind mehr eine Zweckgemeinschaft. Als sie zusammen am Valentinstag fein ausgehen, erwartet Louisa das, was an dieser Stelle normal wäre in ihrem normalen Leben: Einen Heiratsantrag. Stattdessen eröffnet ihr Freund ihr, dass er aus Versehen auf der Weihnachtsfeier eine Kollegin geschwängert hat. An den Valentinstag hat er gar nicht gedacht. Louisa bricht völlig aus, macht ihm mitten im Restaurant eine Szene und flüchtet sich zu Wein und einer völlig fremden: Sophie. Sie wird getröstet, beruhigt und zur Revolte angestachelt: Noch in der gleichen Nacht packt sie all ihre Sachen und zieht zu Sophie und Paul, einem über 60 Jährigen Studentenpärchen. Von nun an wird ihr Leben komplett auf den Kopf gestellt und sie lernt nicht nur, spontaner und flexibler zu sein, sondern auch auf ihre Träume zu hören. Und am Ende findet sie - nach einigen Verzögerungen - sogar noch ihre wahre Liebe.

Mit Ihrem Buch "Frühstück mit Sophie" schafft Jennifer Bentz einen wundervollen Roman für alle, die auch der Meinung sind, dass ihr Leben immer von vorne bis hinten durchgeplant sein muss und alles "normal" ablaufen soll. Man wird von dieser Lebenseinstellung geheilt, ganz ohne psychologische Betreuung. Nach dieser Lektüre ist man viel entspannter und macht im Alltag auch mal was spontan! Es lohnt sich!

Bewertung vom 09.12.2015
Dixit (Spiel des Jahres 2010)

Dixit (Spiel des Jahres 2010)


ausgezeichnet

Von den liebevoll gestalteten Karten bis hin zu den Geschichten, die im Laufe des Spiels erzählt werden, ist Dixit einfach ein Traum von einem Spiel. Man hat verschiedene Bildkarten auf der Hand und überlegt sich zu einer davon einen Spruch, ein Wort, ein Zitat, ein Geräusch,... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die anderen Spieler suchen dann aus ihren Handkarten eine heraus, die zu dem Ausspruch passt, alles natürlich verdeckt. Anschließend werden die ausgewählten und die ursprüngliche Karte gemischt und die Spieler müssen versuchen die ursprüngliche Karte herauszufinden, dann gibt es Punkte. Es ist aber weder gut für den Erzähler, wenn man es zu leicht macht und alle die Karte identifizieren, noch wenn man es zu schwer macht und keiner die Karte errät, dann gibt es nämlich jedes Mal null Punkte. Ein spannendes Spiel das der ganzen Familie Spaß macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2015
Hanabi (Spiel des Jahres 2013)

Hanabi (Spiel des Jahres 2013)


sehr gut

Hanabi ist ein wirklich außergewöhnliches Spiel! Man spielt kooperativ, das heißt alle helfen zusammen um das Ziel zu erreichen, und darf dabei nicht mal seine eigenen Handkarten sehen! Natürlich muss man sich trotzdem an die Regeln halten, also nichts über die erlaubten Tipps hinaus verraten, sonst macht es keinen Spaß. Zu zweit ist es ein bisschen schwierig, weil man kaum weiter kommt und deswegen oft versucht ist zu mogeln, aber zu dritt oder zu viert macht es super Spaß und es ist wirklich anspruchsvoll, sich zu merken, welche Tipps man selber bekommen hat, über welche Karten die anderen schon Bescheid wissen und welche Karten noch kommen könnten. Ein Kartenspaß für die ganze Familie!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2015
Machi Koro (Kartenspiel)

Machi Koro (Kartenspiel)


sehr gut

Ein wirklich schönes und spannendes Städtebauspiel, das man auch zu zweit gut spielen kann. Es ist vielleicht nicht so aufwändig gemacht und so vielseitig wie z.B. Suburbia, dafür gehen Auf- und Abbau deutlich schneller und der Spaß ist genauso groß. Mit der neuen Erweiterung "Großstadt", die es seit kurzem gibt, bestimmt noch spannender!