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omami
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Lannach

Bewertungen

Insgesamt 230 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2024
Dannenberg, Meike

Die Ärztin - Gefährliche Nachtschicht


ausgezeichnet

Die Autorin Meike Dannenberg hat mir mit dieser spannenden und an die Wirklichkeit angelehnten Geschichte eine große Freude gemacht, denn sie verwendet eine Sprache, wie man sie nur noch selten lesen kann. Spannend, verständlich, dezent und doch versteht man sehr gut, was sie sagen will.

Die Handlung ist sehr gut aufgebaut und durch die klaren Kennzeichnungen der Kapitel kann man auch nichts durcheinanderbringen.

Dr. Eva Mares , Ärztin in einem Bremer Krankenhaus, ist diensthabende Ärztin, als eine junge Frau eingeliefert wird, sie ist Opfer eines brutalen Vergewaltigers. Eva erkennt Parallelen zu einem Fall, der sie vor Monaten ebenfalls beschäftigt hat und beginnt, gezielt in ihrer Erinnerung zu forschen.

Auch Frauke Herrschmann, die ermittelnde Kriminalkommissarin, erkennt, nachdem sie und ihr Team längere Zeit im Ungewissen gewesen waren, langsam Zusammenhänge, die aber dann doch im Sand verlaufen. Erst als Evas Tochter Nelly entführt wird, kommt Bewegung ins Team, denn die Ermittlungen haben doch gefruchtet.

Solche Romane wünsche ich mir , bitte mehr davon.

Bewertung vom 23.09.2024
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


sehr gut

Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, ich wurde auch nicht enttäuscht, obwohl ich das Buch so nicht erwartet hatte.
Die Lehrerein Silvia ist unverheiratet und auch in keiner Beziehung. Sie hat früh die Eltern verloren, wuchs im Internat auf, wurde aber von den Großeltern geliebt und regelmäßig dort besucht. Als Lehrerin war sie sehr auf ein bestimmtes Mädchen, Giovanna fixiert, diese tat ihr Leid, weil sie wegen ihrer Lernschwäche vom Vater geschlagen wurde. In der beginnenden Pubertät sprang das Mädchen aus dem Fenster in einen Bach und ertrank.
Silvia allerdings fühlte sich schuldig, weil sie die Eltern über Fehlstunden und schlechte Noten informieren musste.
Daraufhin verschwand sie und versteckte sich in einer verfallenen Hütte, auch sie wollte sterben.
Der Schüler Martino findet sie und versorgte sie mit Lebensmitteln.
Kann er sie aus ihren Tagträumen herausholen und sie zurück ins Dorf holen?

Bewertung vom 13.09.2024
D'Andrea, Luca

In Zeiten des Todes


sehr gut

Dies ist der erste Thriller des Autors Luca D`Andrea, den ich gelesen habe, und mir hat das Lesen viele Gänsehautmomente beschert.
Als an einem äußerst kalten und ungemütlichen Abend im Jahr 1992 bei einer Tankstelle in Bozen eine tote, grausam ermordete junge Prostituierte gefunden wird, läuten die Alarmglocken bei Polizei und Presse.
Commissario Luther Krupp ist der leitende Ermittler, unterstützt wird er von der Streifenpolizistin Arianna Lici, der er vertraut, denn bei seiner Behörde tobt die Korruption.
Und es gibt einen von seinem Vorgesetzten niedergehaltenen, aber engagierten jungen Reporter, der genau hinschaut und vieles hinterfragt, was seit Jahren bei der Polizei im Archiv landet.
Eines steht fest, da ist ein Serienmörder unterwegs, der gnadenlos zuschlägt.
Spannung, Verwirrung, Klarheit und Unklarheit, Korruption, Prostitution und Drogen, gewaltige Verwicklungen machen diese Fälle zu einer Herausforderung für die Polizei, aber auch als Buch für den Leser, der Autor schreibt in mehreren Zeitebenen mit vielen Details.
Das Cover zeigt einen verschneiten Wald, aber auch eine blutige Spur....
Absolut lesenswert.

Bewertung vom 27.08.2024
Mann, Peter

Der Ire


ausgezeichnet

Das vorliegende Buch von Peter Mann beruht auf einer wahren Begebenheit, die aber kreativ verfremdet wurde.
Es geht um zwei nach dem 2. Weltkrieg in Berlingefundene Schriftstücke ,die Begebenheiten während des Krieges aus zweierlei Sichtweisen das Leben und Erleben eines Deutschen und eines Iren und dokumentieren.
Es ist schwierig bis unmöglich, Wahrheiten, Halbwahrheiten und Erfundenes voneinander zu trennen. Die Zeit, in der all dies passiert ist, hat sämtliche Regeln aufgehoben.
Es sind aber trotzdem Zeitzeugnisse, die oft logisch und durchaus nachvollziehbar sind. Nur kann niemand sagen, was wirklich passiert ist, da sämtliche Geschehnisse total gegensätzlich geschildert wurden.
Ein nach Spanien versetzter Offizier, Adrian de Groot, soll einen Iren namens Frank Pike, der dort im Gefängnis sitzt, freibekommen, damit dieser als Agent für Deutschland in seiner irischen Heimat eingesetzt werden soll.
Es kommt, wie so oft, völlig anders und macht das Buch damit zu einem echten Pageturner.
Ein Cover wie aus einem Agentenfilm ergänzt das Feeling.

Bewertung vom 21.08.2024
Rode, Tibor

Lupus


ausgezeichnet

Der Thriller des Spiegel-Bestseller Autors Tibor Rode läßt dem Leser kaum Zeit zum Luftholen.
Als Jennys Vater von der Jagd nicht nach Hause kommt und sie ihn auch am Handy nicht erreichen kann, denkt sie sich noch nichts Schlimmes. Das passiert aber, als sie sich auf die Suche macht und mitten im Wald eine Truppe Polizei samt Staatsanwalt Hundeführer und Spusi-Team antrifft
Hinter dem obligaten Absperrband der Polizei erkennt sie das Auto ihres Vaters und drinnen sitzt ein verzweifelter Hund, Bruno.
Bald darauf wird ein Toter gefunden, der aber nicht ihr Vater ist und den sie auch nicht kennt.
Und in einem hochtechnisierten Beobachtungszentrum wird ein Zaun, der als Schutzzaun gedacht, aber mit vielen Kameras und verschiedenen Abwehrmöglichkeiten ausgestattet ist, rund um die Uhr überwacht. Mit Erfolg, denn keiner kann glauben, was dort am Zaun zu sehen ist, ein Wolfsmensch, ein Werwolf, ein Spassvogel???
Und dann geht die Geschichte ganz tief in die Vergangenheit, als unter dem Nazi-Regime die abstrusesten Forschungen und Versuche betrieben wurden und Jennys Familie steckt mittendrin.
Das Cover mit dem weissen Wolf sagt einiges über den spannenden und hochinteressanten Inhalt aus.
Ein Buch, das ans Eingemachte geht......

Bewertung vom 16.08.2024
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Nachdem ich schon einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn gereist bin, war das Buch eine Pflichtlektüre für mich.
Die Autorin Sarah Brooks hat mich aber ordentlich überrascht.
Sie schildert die Zugfahrt zu einer Zeit, da viele Landstriche, die von der Bahn durchfahren werden, noch unerforscht und daher "gefährlich" sind.
Die Reise beginnt in Peking und soll bis Moskau führen.
Die Passagiere sind ein bunt zusammengewürfeltes Völkchen mit mehr oder weniger Bildung und eben soviel Phantasie.
Eine Person fällt aber unbedingt auf, das ist das Zugkind, ein während einer Reise geborenes Mädchen, dessen Mutter bei der Geburt verstorben ist, es wurde vom Zugpersonal quasi adoptiert.
Aus der Sicht dieses mittlerweile schon größeren Kindes wird die Fahrt des Zuges beschrieben. Viele kleine Geschichten verschlingen sich untereinander und machen das Buch zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre mit märchenhaften Ranken.
Das Cover zeigt eine der ersten Lokomotiven auf der Strecke der TransSib.

Bewertung vom 30.07.2024
Vermeer, Maarten

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi


ausgezeichnet

Ein Krimi der Sonderklasse von Maarten Vermeer.

574 Seiten
Erschienen bei Harper Collins
Der Thriller beginnt mit einem Rückblick auf den 3.Oktober 1944.
Ein Bombenangriff kostet die Bevölkerung von Westkapelle auf der Insel Walcheren viele, die sich in die alte Mühle geflüchtet hatten, das Leben. Die, die es nicht getroffen hatten, suchten ihre Angehörigen, die meisten zogen weg.
Und das Hauptthema zieht sich eine Vermisstenmeldung und ein für die Hauptkommissarin Liv de Vries sehr unangenehmer Vorfall. Sie erschießt einen Verdächtigen Ausländer und das passiert ihr nicht zum ersten Mal.
Ihr Freund, der gleichzeitig auch ihr Vorgesetzter ist, will sie von der Bildfläche abziehen und überträgt ihr den Fall des vermissten Koches Rob van Loon. Liv übernimmt den Fall, obwohl sie ein ungutes Gefühl und viele Fragen an ihren Chef hat.
Und ihr Gefühl täuscht sie nicht, sie sticht in ein Wespennest, denn es bestehen viele Zusammenhänge zwischen dem 3. Oktober 1944 und der Jetztzeit, die es heraus zu finden gilt.
Das Cover zeigt eine gepflasterte Straße in einem beschaulichen Dorf.

Bewertung vom 22.07.2024
Kempfle, Sarah

Mord im Rotstiftmilieu / Bähr und Klein ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Da habe ich echt ein glückliches Händchen gehabt, mich um dieses Buch zu bewerben.

Es strotzt nur so vor witzigen, schnoddrigen und situationskomischen Begebenheiten.

Isa, Lehrerin nicht ganz aus Überzeugung, meldet sich als Aushilfe an eine andere Schule, weil dort ein Lehrer bei einem Gasunfall ums Leben gekommen ist.

Isa ist eine äusserst neugierige Natur und als das Gerücht die Runde macht, dass vielleicht sogar Mord dahintersteckt, ist sie nicht mehr zu halten.

Sie will den "Fall" unbedingt aufklären, auch wenn Kommissar Bähr, den sie bereits bei einer anderen Gelegenheit "unterstützt" hat, nicht besonders begeistert wirkt.

Aber das kann sich ja alles ändern. Was Isa bei ihren Ermittlungsversuchen so alles erlebt, füllt das Buch von der ersten bis zur letzten Seite mit witzigen, spannenden, emotionsgeladenen und "Sternchen" - Momenten. Man kann jedenfalls einfach nicht aufhören, zu lesen.

Das Cover spricht für sich...

Bewertung vom 22.07.2024
Strömberg, Sara

Im Unterholz / Vera Bergström Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Kriminalroman von Sara Strömberg hat mich von Anfang an gefesselt.
Sie beschreibt das Leben von zwei total unterschiedlichen Frauen. Die Eine jung, unerfahren, Halbwaise, die Andere, angekommen in der Mitte ihres Lebens, Job verloren, Mann verloren, unentschlossen, wie es weitergehen soll.
Schwedens Schiort Are in der Nähe des Ortes der Handlung, alles eher trist und hoffnungslos. Die Autorin beschreibt schonungslos, welche Probleme den Leuten dort zu schaffen machen.
Vera Bergström, die ältere der beiden beschriebenen Frauen, hat jahrelang als Journalistin gearbeitet, bis sie gekündigt wurde. Sie zieht zurück in ihr Heimatdorf, nachdem sie von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassen wurde.
Da geschieht im Wald in der Nähe ein grausamer Mord, die jüngere der beiden beschriebenen Frauen, wird tot aufgefunden.
Der ehemalige Chef von Vera meldet sich bei ihr und möchte eine Hintergrundgeschichte über den Mord. Sara sagt zu und plötzlich ist sie mitten im Geschehen, weil sie tiefer nachfragt als die Polizei und kommt sehr nahe an unschöne Fakten, die sie nicht erwartet hatte.
Sie rollt das Leben der Ermordeten auf, dabei kommen Überraschungen zu Tage, die das Geschehen aus einer völlig anderen Sichtweise beleuchten.
Ein beeindruckend ehrlicher Roman, der viel über das Leben in der betreffenden Gegend und die sozialen Lebensumstände der Menschen, die dort leben, offen legt.
Das Cover in Schwarz-Weiss passt wunderbar dazu.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 02.07.2024
Trinchieri, Camilla

Toskanisches Verhängnis


sehr gut

Die Autorin Camilla Trinchieri beschreibt alles, was in ihren Romanen geschieht, sehr ausführlich. Und weil es ein italienischer Roman ist, kommen auch viele Figuren darin vor, weil die Italiener halt ein geselliges Volk sind. Die Personenaufstellung am Ende des Buches kann daher sehr hilfreich sein.
Die Handlung des Krimis dagegen ist perfekt ausgetüftelt. Eines Morgens erhält der ehemalige Cop des NYDP einen Anruf, mit der Bitte, eine Befragung in englischer Sprache zu führen, weil die Dame, um die es geht, kein Italienisch versteht.
Ein Mordfall, Signora Nora Salivati, eine reiche Witwe, wurde erdrosselt auf ihrem Klavier liegend, aufgefunden. Im Haus befindet sich nur eine Engländerin, die schon öfters bei Nora zu Besuch war.
Da überschlagen sich die Ereignisse, denn jeder der Protagonisten hat ja auch noch ein Privatleben und demzufolge auch entsprechende Probleme. Das alles muss erst in die richtige Reihenfolge kommen, damit die Handlung fortschreiten kann.
Die Ermordete hat zwei Töchter, aber kein besonders enges Verhältnis zu ihnen, und die Anzahl der Hausangestellten ist kräftig reduziert worden.
Auch viel und wertvoller Schmuck ist vorhanden, versteckt in einem Sack voll Mist. Wovon aber beinahe jeder Bescheid wusste.
Eine alte Uhrkette will Miss Barron, so heißt die englische Bekannte, die Nora tot aufgefunden hat, allerdings von Nora geschenkt bekommen haben.
Das italienisch/amerikanische Team macht sich auf die Suche nach Verdächtigen und dabei kommen viele Umstände privater und geschäftlicher Natur ans Tageslicht.
Nico ist stark gefordert, da ihm Miss Barron gar nicht unsympathisch ist, aber sie ist verdächtig.
Privat kocht Nico im Lokal seiner italienischen Verwandten, und gar nicht schlecht. Außerdem hat er sich verliebt in Nelli und fragt sich, ob sie die Richtige für ihn wäre.
Und so kocht und befragt sich Nico Doyle durch den Roman, bis er am Ende weiß, wer Nora Salviati ermordet hat.