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MB
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Rösrath

Bewertungen

Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2024
Nach uns der Himmel
Buchholz, Simone

Nach uns der Himmel


sehr gut

Eine Reise ins Fantastische. Hierzu lädt uns Simone Buchholz mit ihrem neuen Roman "Nach uns der Himmel ein". Und die erste Zeile des Buchrückens spricht wahrlich Bände, was die Entwicklung der Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite betrifft: 'Der Tod ist doch auch nichts anderes als Ferien vom Leben'. Alles scheint zu Beginn gutgegangen zu sein - durch nochmaliges Durchstrarten des Ferienfliegers und einem erneuten, diesmal erfolgreichen Landeversuch auf einer griechischen Insel im Ionischen Meer, können die 8 Protagonist:innen endlich ihre Urlaubsdomizile beziehen. Die Autorin stellt uns zunächst die meist nicht mehr allzuglücklichen Paare und die Eigenarten der Individuen vor; niemanden scheint es zu wundern, wo die anderen Passagiere wohl abgeblieben sind. Seltsame Dinge ereignen sich in der Folge - einsetzender Erinnerungsverlust, die langsame Auflösung von Regeln, neue Paarverbindungen, das Verschwinden von Gebäuden - auch scheint alles um die Urlauber herum enger zu werden. Bis die Frage auftaucht, ob hier wirklich alles mit rechten Dingen zugeht... Ein spannendes Gedankenexperiment, durch das Simone Buchholz die Leser:innen hier schleust... Gibt es vielleicht einen Raum des Übergangs zwischen Leben und Tod, ein Raum, in dem Vieles möglich ist? Großes Lesevergnügen!

Bewertung vom 27.12.2024
Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


ausgezeichnet

Wow!!! Beste Unterhaltung mit Anspruch... und dabei auch eine Art 'Aufklärungsbuch' für Männer, die sich ihrer Rolle in einer emanzipiert-aufgeklärten Welt noch nicht so ganz sicher sind. Und auch ein'entkitschtes' Plädoyer dafür, dass es für die Liebe nie zu spät ist. Man muss nämlich schon um die Fünfzig sein, um so einigermaßen verstanden zu haben, wie die Welt, die Liebe und Beziehung funktioniert. Anika Decker ist da mit ihrem neuen Roman "Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben" etwas Großes gelungen - in eine amüsante Geschichte, handelnd in Berlin, bindet sie die Themen Älterwerden, 'wie funktioniert ein gutes Leben?', 'sich Lieben - ohne sich einander blind zu verfallen', die prägenden Erfahrungen von Kindheit und Jugend, Männerwelten und Frauenzusammenhalt ein. Natürlich bedient sich die Autorin dabei des einen oder anderen Klischees (allein der Handlungsort ist bereits eins) - diese wirken aber an keiner Stelle wie bemühte Plattitüden, weil wir es ja auch in den 2020-ern immer noch mit einer Vielzahl von Rollenklischees zu tun haben... und jede Epoche, jede Generation muss sich wohl mit den Klischees rumschlagen, die sie verdient hat. Nina ist kurz vor dem Fünfzigsten, Mutter zweier erwachsener Kinder und seit 2 Jahren von Phil geschieden, der inzwischen Zwillinge mit der wesentlich jüngeren Influencerin Lulu hat; Nina hat sich auf ihre Weise eingerichtet. Ihre Familie: Eine etwas durchgeknallte, alleinlebende Mutter mit Alkoholproblem und ihre jüngere Schwester Lena, ebenfalls zwei Kinder, verheiratet mit Flori - mit den Jahren nur noch mäßig glücklich. Zwei Dinge ereignen sich (neben anderem...): Nina lernt auf Lenas Geburtstagsparty den um 20 Jahre jüngeren David, Koch und Stullen-Meister, kennen und verliebt sich (man darf sich auf ein spannendes Hin & Her gefasst machern); in der Filmproduktionsfirma, für die Nina arbeitet (und auch Flori), entsteht der Verdacht, dass der beliebte Schauspieler Hotte Günther - das Zugpferd im Stall - seine mächtige (männliche) Position ausnutzt und gegenüber den jungen Schauspielerinnen sexuell übergriffig ist; ein Compliance-Team wird von der Firmenleitung engagiert; die Frauen sollen 'in geschütztem Rahmen ;-) ihre Aussagen machern; Lenas Mann Flori erhält in dem drohenden MeToo-Skandal eine Schlüsselaufgabe... Ständige Wendungen und neu dazukommende Ereignisse machen die 463-Seiten-Story zu einem lebensklugen, vergnüglich-erhellendem Leseerlebnis!!

Bewertung vom 22.12.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


gut

Groß angelegt. Für meinen Geschmack ein wenig zu groß. Jean-Christophe Grangé ist bekannt für ungewöhnliche Plots in seinen Thrillern. Und auch diesesmal, in seinem neuen Thriller "Blutrotes Karma", erzählt er eine außergewöhnliche Geschichte. Er lässt seine Helden kurz vor Schluss folgendes formulieren: Unsere Geschichte ist doch abwegig! Von der ersten Sekunde an, in der wir die Ermittlungen aufgenommen haben, ist alles abwegig gewesen!" Ist da eventuell eine leichte Selbstkritik des Autors zu hören? Bittet er seine Leserschaft um Nachsicht, weil er selbst weiß, dass er vielleicht ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist? Gleichwohl ist 'Blutrotes Karma' ein durchweg spannender, gut lesbarer, bildsamer und auch unterhaltsamer Roman. Angesiedelt im Paris der Studentenunruhen des Jahres 1968. Zwei Freundinnen der Studentin Nicole werden grausam ermordet und es stecken Botschaften hinter der Art wie die Leichen in Yoga-Posen arrangiert sind. Der Stundent Hervé, befreundet mit Nicole, und sein Bruder JL, Polizist, nehmen die Ermittlungen auf, die sie nicht nur nach Indien in die Welt der Religionen, Sekten und Kulte führen, sondern weit darüber hinaus bis an die Wurzeln des uralten Kampfes zwischen Gut und Böse. Insgesamt eine recht gewagte Konstruktion, die sich auf über 600 Seiten erstreckt.

Bewertung vom 19.12.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


gut

Unterhaltsam. Und nicht nur das - immer wieder ereignet sich beim Lesen / Hören ein leichtes Erröten der Wangen... Mit "Dirty Diana" - dem ersten Band einer geplanten Trilogie - ist den beiden Autorinnen Jen Besser und Shana Feste etwas sehr außergewöhnliches gelungen, nämlich die Beschreibung des Zustandes einer etwas in die Jahre gekommenen Beziehung zu kombinieren mit der Schilderung prickelnder Erotik. Diana und Oliver sind seit Jahren verheiratet und haben mit Emily eine gemeinsame Tochter. Eigentlich könnten die beiden glücklich sein, aber über die Jahre ist die Lust aneinander auf der Strecke geblieben. Ein altes Foto erinnert Diana an ihre heiße Affäre mit dem Fotografen Jasper und ihr eigens Projekt von 'damals' - Frauen für eine Buchveröffentlichung zu ihrer Sexualität zu interviewen. Diana und Oliver beschließen eine Auszeit, in der Hoffnung, auf diese Weise ihre Liebe wiederbeleben zu können. Beide haben ihre Affären... Erotik mit einem guten Schuss Anspruch.

Bewertung vom 13.12.2024
Antichristie
Sanyal, Mithu

Antichristie


gut

Interessant, aber... Und das Wörtchen ABER gehört eigentlich groß geschrieben. Man könnte meinen, das neue Werk von Mithu Sanyal - "Antichriestie" - sei unter dem Einfluss psychedelischer Substanzen entstanden, wenn es denn stimmt, dass die Einnahme derartiger Mittel zu Weitschweifigkeit und Erzähllust, zu verrückten Ideen und nachdenkenswerten Gedanken führt, zu einer wilden Mischung aus Historiendetails und Humor. So war ich während des Leseprozesses hin und her gerissen zwischen Leselust und Lesequal. Schon allein die Story fordert den Lesenden einiges ab - man muss sich einlassen können auf das Phänomen 'Zeitreise'. In der Gegenwartsebene planen Durga und ein 'Kreativteam' die Verfilmung eines Agatha-Christie-Krimis... und was dabei alles zu berücksichtigen ist - bespielsweise welche Hautfarbe Hercule Poirot haben soll... Durga, weiblich mit indischen Wurzeln, entschwindet plötzlich ins England des Jahres 1906, hat einen Penis und findet sich wieder in einer Gruppe indischer Rebellen, die Attentate planen. Über diese Schiene werden die Themen Kolonialismus und Gewalt angerissen. Und Durga switcht immer wieder zwischen beiden Zeitebenen hin und her... und hat nicht nur sich, sondern auch mich dabei ganz schön verwirrt. Aber zwischendrin gibt es auch Großes zu entdecken: "Sie wollte Zeit nicht als verrinnende Masse, sondern als eine Ansammlung von Innehalten. Zwischen den Minuten nistete die Unendlichkeit." Oder auch: "Wenn man sich einmal vom Anker des gesellschaftlichen Konsenses gelöst hatte, trieb man unaufhaltsam hinaus in das Meer der alternativen Realitäten." Also viel Vergnügen auf der Entdeckungsreise.

Bewertung vom 09.12.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


sehr gut

Vage. So bleibt vieles in Olga Grjasnowas neuem Roman "Juli, August, September", vage und ohne rechte Gewissheiten. Der in drei größere Kapitel aufgeteilte Roman begleitet die Protagonistin und Ich-Erzählerin Lou durch drei Monate ihres Lebens. Lou ist in den Vierzigern, russisch-stämmige Jüdin, in zweiter Ehe verheiratet mit dem international erfogreichen Pianisten Sergej; die beiden haben eine gemeinsame Tochter, Rosa, die den selben Namen trägt wie die bereits verstorbene Großmutter. Ein Großteil der Familie ist im Rahmen des Holocaust ums Leben gekommern, die Überlebenden haben in Israel Heimat gefunden. Lou lebt mit Mann und Kind in Berlin und pflegt eher keinen Bezug zu ihrem Judentum; Tochter Rosa hat bislang noch keine Synagoge von innen gesehen. Ein Versuch, der Auseinandersetzung mit der eigenen familiären Vergangenheit auszuweichen? Auch zweifelt Lou inzwischen an ihrer Ehe und der Erfolg von Sergej scheint auch keine Garantie für die Zukunft zu sein. Dann lädt Lou's Tante Maya die komplette Familie zur Feier ihres 90. Geburtstages in eine in die Jahre gekommene Hotelanlage auf Gran Canaria ein... und Lou kann der Geschichte ihrer Familie nicht mehr ausweichen; Lou muss dabei feststellen, dass Familiengeschichte jeweils anders erzählt wird, je nachdem, aus welchem Munde sie erzählt wird. Vielleicht wird ja das Erlebte in der Rückschau so umkonstruiert, dass man in der Gegenwart besser damit leben kann. Fantastisch, wie die Autorin die Familienzusammenkunft auf Gran Canaria beschreibt. Verunsichert darüber, was denn nun die richtige Geschichte der Familie ist, reist Lou direkt im Anschluss nach Tel Aviv, um dort mehr von ihrer Tante Maya zu erfahren, beginnt dabei zusehends, die Dinge zu hinterfragen, entwickelt die Fantasie, ihr Mann Segej sei dabei , ihr fremdzugehen und würde sich von ihr trennen wollen; immer mehr gehen Gewissheiten verloren. Ein subtiler Prozess, über 3 Monate hinweg beschrieben. Und vielleicht ist ja eine Gewissheit, die innere Stabilität vermitteln kann, einfach nur Glaubenssache. Die Vergangenheit reicht wohl doch in die Zukunft hinein. Lesenswert!

Bewertung vom 04.12.2024
Die Frauen von Maine
Sullivan, J. Courtney

Die Frauen von Maine


gut

Etwas zäh. "Die Frauen von Maine" von J.Courtney Sullivan ist der Versuch eines Jahrhunderte überspannenden Generationenromans. Der Versuch, die Geschichte eines Lanstriches in Maine zu erzählen; gegenwärtige Schicksale werden verbunden und in Beziehung gesetzt zu vergangenen Schicksalen; von den Frauen dieser Region bis hin zur Geschichte der Indigenen; die Geschichte der in den üblichen Historienerzählungen zu kurz gekommenen. Fixpunkt und auch Sammelbecken für die multiperspektivischen Erzählstränge ist Jane, die in ihrer Jugend das 'Haus auf der Klippe' als ihren Zufluchtort entdeckt hat, den sie mit ihrer Freundin teilt; die Mutter ist alkoholkrank. Jahre später, die Mutter inzwischen verstorben, Jane selbst auch mit Alkoholproblemen, die Liebesbeziehung zu David gescheitert, übernimmt sie den Auftrag der neuen Besitzerin ebendieses Hauses, die Vergangenheit der Bewohner zu erforschen. Dabei geht es sogar ein wenig magisch zu. Die Autorin ist in ihrem Vorhaben etwas weitschweifig und der Roman 'plätschert so vor sich hin'; durchaus gut erzählt, aber - wie gesagt etwas zäh!

Bewertung vom 01.12.2024
Invictum
Trussoni, Danielle

Invictum


gut

Hintergründig. Durchaus. Weil in "Invictum" von Danielle Trussoni jeder Hinweis eine Täuschung, ein Ablenkungsmanöver sein kann - und eine falsche Handlung kann tödlich enden. Wie man es (eigentlich) von einem Thriller, der funktionieren will, erwarten kann. Im Rahmen eines Wettbewerbs will der japanische Kaiser das Geheimnis der Jahrhunderte alten, legendenumwobenen Drachen-Rätselbox lösen lassen; schon viele sind gescheitert und haben beim Versuch, das Rätsel zu lösen, ihr Leben verloren. Eine Box, erschaffen aus 21 verschiedenen Holzsorten; enthalten sein soll ein bedeutsames Geheimnis. Das Rätselgenie Mike Brink erhält eine persönliche Einladung, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Mike ist besonders geeignet, weil er nach einer Schädelverletzung über ungeöhnliche Inselbegabungen wie ein fotografisches Gedächtnis und ein Gespür für das Erkennen von Mustern verfügt. Zusammen mit seinem Hund und einer Partnerin macht er sich auf den Weg... und selbstverständlich läuft nicht alles rund, gibt es Widersacher mit ganz eigenen Plänen. Spannend? Nicht wirklich. Viele Details zur japanischen Geschichte unterbrechen immer wieder den Spannungsbogen und geben ihm keine wirkliche Chance. Pageturner? Nicht wirklich. Die Geschichte entwickelt sich ein wenig wie ein Game - Prüfungen sind zu bestehen, Rätsel sind zu bestehen, um zum eigentlichen Rätsel vorzudringen. Vielleicht muss man selbst ja auch Rätselfan sein, um die Story zu mögen - mich hat sie nur mäßig angesprochen.

Bewertung vom 29.11.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Verstörend gut. Maud Ventura ist mit ihrem Erstling "Mein Mann" etwas in der Literatur selten Vorzufindendes gelungen. Über knapp 300 Seiten hinweg lässt sie ihre Leserschaft teilhaben an einer 'ganz normalen Woche' einer verheirateten Frau um die Vierzig, verheiratet mit einem Mann, den sie liebt, gemeinsam haben die beiden zwei Kinder. Das Besondere: Die Neurosen der Frau. Ständig auf der Suche nach Liebesbeweisen ihres Mannes; ihre überdrehten Vorstellungen, er könne sie nicht mehr lieben, ihr sich für den Mann in Szene setzen - mit dem Ziel, dass dieser stets genau den für den Augenblick stimmigen Eindruck von ihr bekommt, sich entsprechend fühlt und handelt; bleiben Liebesanzeichen aus, wird dieses akribisch notiert und mit Strafmaßnahmen reagiert, z.B. nicht ans Handy zu gehen, wenn der Mann anruft, erst nach mehreren Versuchen des Mannes zurückzurufen; allem wird eine Bedeutung zugeschrieben, nichts ist Zufall und wird dem Zufall überlassen... insgesamt eine hochneurotische Beziehungsgestaltung, ein Leben, welches rund um den eigenen Mann aufgebaut ist... für mich als Leser bis an die absolute Schmerzgrenze heran. Aber dann kommt der unerwartete Turn am Schluss, der natürlicherweise hier nicht verraten wird. Ein absoluter Lesegenuss. Vielleicht ordnen Sie ja nach der Lektüre von "Mein Mann" den Wochentagen auch Farben zu... auch Farben haben ihre spezifische Bedeutung ;-))

Bewertung vom 28.11.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


sehr gut

Außergewöhnlich. Schon allein der Einband und die Buchcover-Gestaltung machenTore Renbergs Roman "Die Lungenschwimmprobe" zu etwas ganz Besonderem. Mit der Bezeichnung 'Roman' tue ich mich allerdings ein wenig schwer - in einer filmischen Umsetzung würde man wohl von einem 'Doku-Drama' sprechen. Sorgfältig und zeitaufwendig recherchiert und die Recherchelücken und andere Unklarheiten mittels fiktionaler Kompetenz des Romanautors aufgefüllt (so meldet sich zwischendurch auch der Autor 'himself' zu Wort). Die Geschichte erstreckt sich nahezu über ein halbes Jahrhundert und beschreibt anhand der Geschichte der vermeintlichen Kindsmörderin Anna Voigt sehr eindrücklich, wie die Vormachtstellung der Kirche mehr und mehr durch die Wissenschaft in Frage gestellt wird. Die Wissenschaft kann nämlich beweisen (mittels Lungenschwimm-probe), ob ein Kind bereits im Mutterleib tot war oder erst nach der Geburt gestorben ist. Alte Machtstrukturen aber bremsen die Wissenschaft aus. Tore Renberg erweckt tatsächliche Personen zum Leben und gibt ihnen sehr treffende Charaktere, was zuweilen durchaus vergnüglich anmutet, weil er dem einen oder der anderen auch kleine 'Macken' und Eigenheiten andichtet; die Erzählweise ist multiperspektivisch; auch vermittelt der Autor der Leserschaft einen hervorragenden Eindruck dieser Zeit, in der alles noch sehr düster ist. Die Sprache ist ein wenig der geschilderten Epoche angepasst, aber dennoch sehr gut lesbar. Was insgesamt zu einem Lerseerlebnis der ganz besonderen Art führt. Unbedingte Empfehlung!