Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Mine_B

Bewertungen

Insgesamt 187 Bewertungen
Bewertung vom 13.04.2023
Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2
El-Bahay, Akram

Der Schatten der Nachtfee / Fabula Bd.2


ausgezeichnet

Der Autor Akram El- Bahay hat mit seinem Jugendbuch „Fabula – Der Schatten der Nachtfee“ den zweiten und zeitgleich auch abschließenden Band zu seiner Reihe rund um die Zwillinge Will und Charlotte geschrieben. Ich würde hier empfehlen, dass man bereits „Fabula – Das Portal der dreizehn Reiche“ gelesen hat, damit man in den vollständigen Genuss von der fantastischen Geschichte rund um Fabula kommt.

Mir persönlich hat der erste Band schon gut gefallen, daher war es für mich klar, dass ich auch den abschließenden Band der Dilogie lesen möchte. Voller freudiger Erwartung habe ich mich in dieses fantastische Abenteuer gestürzt. Und ich wurde dabei nicht enttäuscht.
Akram El- Bahay hat einen sehr angenehmen Schreibstil, sodass sich das Buch wirklich flüssig lesen lässt. Ich bin von diesem Autor jedoch auch nichts Anderes gewohnt. Ich mag seinen bildhaften und poetischen Schreibstil, man kann einfach leicht in seine Bücher abtauchen und dabei den Alltag um einen herum vergessen. Gekonnt baut El- Bahay eine dichte Atmosphäre auf und besticht hierbei durch seine Ideen, sodass vor dem geistigen Auge ein buntes Bild entsteht. Man kann sich Fabula mit seinen Geschöpfen sehr gut vorstellen und hat dabei das Gefühl, dass man an der Seite der Charaktere aktiv an den unterschiedlichen Abenteuern teilnimmt. Zusätzlich streut der Autor eine gute Portion Humor mit in die Story ein, gepaart mit einer ausgereiften Portion Spannung und Action. Dabei entsteht ein gelungener Mix, in den man nur zu gerne eintaucht. Gelungen finde ich auch die magische Welt, die El- Bahay hier zeichnet. Diese besticht durch ihren Ideenreichtum und weiß auf sehr unterschiedliche Art zu überzeugen. Die magischen Wesen, die der Autor hier erschaffen hat, konnten mich allesamt überzeugen. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist hier, dass mir persönlich die Drachen ein klein wenig zu kurz gekommen sind.
Der Einstieg ist mir - obwohl es schon ein bisschen her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe – ziemlich leichtgefallen. Sofort wird man in die Handlung hineingezogen und hat das Gefühl, zusammen mit Will und Charlotte ein neues Abenteuer rund um Fabula bestreiten zu müssen. Durch die vielen bekannten Charaktere hat man als Leser ein Gefühl, dass man wieder zu Hause angekommen ist und altbekannte Freunde wieder besucht. Mir hat dieses Feeling wirklich gut gefallen und als Leser freut man sich, diese wiederzusehen. Ich habe mich sofort wieder wohl gefühlt und habe mich gefreut, erneut in diese fantastische Welt abzutauchen.
Überzeugen konnte mich ebenfalls die Charakterdarstellung. Das Wechselspiel zwischen den Zwillingen Will und Charlotte hat mir persönlich hier richtig gut gefallen. Die beiden sind reifer geworden und arbeiten miteinander und unterstützen sich. Die beiden Protagonisten sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben gelernt, mit ihrer Rolle als Fee bzw. als Erzähler umzugehen. Sie sind immer noch dabei, ihre Fähigkeiten zu erlernen und auch ihre Grenzen auszuloten und es macht einfach Spaß dies mitzuverfolgen, wie sie mit ihren Aufgaben umgehen. Aber auch die anderen Charaktere wissen zu überzeugen, sowohl die altbekannten als auch die neuen. Es hat mir viel Spaß gemacht, die Welt mit ihnen zusammen zu retten und sich hier gegen das Böse zu behaupten und eine Lösung für das Problem zu finden. Die Charaktere sind einem ans Herz gewachsen, sodass man mit ihnen mitfiebert und in brenzligen Situationen schon mal um diese bangt.
Allgemein finde ich die Message von dem abschließenden Band sehr gelungen. Die Auflösung in Bezug auf die Nachtfee konnte mich hier vollkommen überzeugen und klingt noch nach, sodass man sich in diesem Zusammenhang noch so seine eigenen Gedanken macht. Doch ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, möchte ich doch nicht zu viel verraten.

Insgesamt konnte mich Akram El- Bahay mit seinem fantastischen Jugendbuch „Fabula – Der Schatten der Nachtfee“ vollständig überzeugen. Auch wurde ich in eine magische Welt entführt, welche voller Abenteuer und liebgewonnenen Charakteren steckt. Der Erzählstil und die wunderbare Welt sorgen noch zusätzlich dazu, dass man dieses Buch nur ungern wieder aus der Hand legen möchte. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.04.2023
Lapvona
Moshfegh, Ottessa

Lapvona


gut

Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Jedoch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil jemand die groteske und verstörende Welt von diesem Roman vermerkt hat. Auch der Klappentext hat mein Interesse an diesem Werk noch gesteigert, sodass ich mich ohne große Erwartungen oder Hoffnungen an dieses Buch herangewagt habe. Doch leider konnte mich „Lapvona“ nicht von sich überzeugen.
Der Schreibstil von Moshfegh ist ziemlich direkt und bildgewaltig. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Bilder entstehen zu lassen. Zum Teil ist der Stil auch recht poetisch, fast schon blumig. Dies kommt eher dann vor, wenn dieser Stil im extremen Gegensatz zu der Handlung steht. Die gewalttätigsten und grausamsten Szenen werden in der blumigsten Sprache erzählt, sodass eine skurrile Sogwirkung entsteht. Moshfegh hat in ihrem Roman eine verstörende Welt verschaffen, welche recht rückständig wirkt. Sie ist recht bäuerlich gehalten, in dem aber ein Monarch über sein Dorf herrscht und dieses auf seine recht persönliche Art terrorisiert und in Angst versetzt. Auch sind die Bewohner ziemlich religiös und werden davon geleitet. Diese bizarre Welt weiß zu verstören, es geschehen einige unglückliche Situationen in dieser, allgemein wirkt sie ehr gefühlsarm und kalt. Jeder scheint sich selbst am nächsten zu sein und Ungerechtigkeiten und Gewalt scheinen auf der Tagesordnung zu stehen. Dies ist wirklich kein Roman für schwache Nerven. Es werden Grausamkeiten in die Handlung eingebunden, welche obszön oder auch verstörend sind, die Gewalt wird wortgewaltig geschildert und Ungerechtigkeit steht hier auf der Tagesordnung. Moshfegh möchte mit diesem Roman provozieren und zum Nachdenken anregen. Es reihen sich viele Grausamkeiten aneinander, oftmals hat man Gänsehaut beim Lesen oder ein eiskalter Schauder fährt einem den Rücken herunter. Hier reiht sich eine böse Tat an die nächste, teilweise sind diese gewaltverherrlichend. Dies hat dazu geführt, dass mich persönlich dies eher kalt gelassen hat. Irgendwann waren es mir persönlich zu viele Schockmomente, Moshfegh hat es mit dem Provozieren in meinen Augen etwas übertrieben, sodass die gewünschte Wirkung bei mir persönlich ausgeblieben ist. Zwischen all diesen harten Tönen schwingt immer eine gewisse Gesellschaftskritik mit. Teilweise ist diese recht unterschwellig und zum Teil recht offensichtlich. Aber dieses Aneinanderreihen des Schauderkabinetts hat bei mir dazu geführt, dass die Intention des Buches bei mir nicht vollständig gewirkt hat.
Auch die Charaktere sind allesamt so angelegt, dass keiner auf den Leser sympathisch wirken soll. Hier hat jeder seine Schattenseiten, welche stark ausgeprägt sind. Keiner besticht durch seine überwiegend positiven Eigenschaften, sondern allesamt werden sie durch negative Charakterzüge dominiert. Das Schaudermärchen wird nicht nur in der Handlung ausgeprägt, sondern auch gekonnt in der Charakterdarstellung fortgeführt und zum Höhepunkt gebracht. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich zu keinem Charakter, auch nicht zum Protagonisten, eine Bindung aufgebaut habe. Ihr Leider oder auch Bangen ist mir nicht nahegegangen, ihr Schicksal hat mich nicht berührt oder mich zum Nachdenken angeregt. Mir fehlte hier einfach der Bezug zu den Personen, es war mir eigentlich egal, ob jemand leiden musste oder welche Abscheulichkeiten dieser erdulden musste. Auch das Schicksal oder die Vergangenheit der einzelnen Charaktere hat mich nicht berührt. Dies hat dazu geführt, dass der Roman nicht richtig nachgewirkt hat, dass er mich erschaudern lies oder das ich über die einzelnen Szenen und dessen Gesellschaftskritik darin weiter nachdenken wollte.

Insgesamt konnte mich Otessa Moshfegh mit ihrem Roman „Lapvona“ nicht komplett überzeugen. Dieses Werk weiß zu provozieren, es ähnelt einem Schauderkabinett an obszönen und skurrilen Situationen, in denen gesellschaftskritische Äußerungen mitschwingen. Doch mich hat dieser Roman nicht berührt, mir fehlte die Bindung – sowohl zu den Charakteren als auch zur Handlung selbst. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 26.03.2023
Jack Bannister - Herr der Karibik
Lorne, Mac P.

Jack Bannister - Herr der Karibik


sehr gut

Der Autor Mac P. Lorne hat mit „Jack Bannister – Herr der Karibik“ seinen neusten historischen Roman geschrieben. Dieser spielt im 17. Jahrhundert und ist ein eigenständiges Werk, in dem das Leben und das Schaffen von Kapitän Jack Bannister erzählt wird.

Ich hatte bereits ein paar Bücher aus der Feder von Lorne gelesen. Besonders „Der Pirat – Ein Francis-Drake-Roman“ und „Der Herr der Bogenschützen“ sind mir hierbei positiv in Erinnerung geblieben. Daher habe ich mich voller Vorfreude in das neue Abenteuer gewagt und freute mich auf die Geschichte von Jack Bannister, dessen Name mir im Vorfeld nicht bekannt war.
Schon der erste Eindruck ist ein positiver. „Jack Bannister – Herr der Karibik“ ist mit umfangreichen und hilfreichen Bonusmaterial ausgestattet. Zum Beispiel eine historische Karte oder auch der Aufbau eines Schiffes mit den entsprechenden Fachbegriffen.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werken gewohnt war, sehr angenehm und hat sich flüssig lesen lassen. Dabei ist der Stil von Lorne sehr bildhaft, gekonnt schafft er es, dass Bilder vor dem geistigen Auge entstehen. Sei es auf Land oder auch dem Seeweg, Lorne schafft eine dichte Atmosphäre und der Leser wird dabei in das 17. Jahrhundert entführt. Schon auf den ersten Seiten wird man sofort mitten in die Geschichte hineingesogen und lernt dabei die Charaktere kennen. Die Handlung ist permanent spannend gehalten und viele unerwartete Wendungen halten hierbei den Spannungsbogen permanent oben. Auf vielseitige Weise wird hier Spannung erzeugt und dabei wird die Handlung nie langwierig. Es gibt immer neue Abenteuer zu bestreiten. Das Buch entwickelt eine Art Sogwirkung und der flüssige Stil tut hierbei sein übrigens, sodass man das Buch nur ungern aus der Hand legen möchte. Außerdem merkt man dem Buch an, dass Lorne dem historischen Roman eine umfangreiche Recherche zu Grunde gelegt hat. Im Nachwort geht der Autor ebenfalls nochmal auf die Recherche ein und klärt auf, was hier seiner Fiktion und was eher den Fakten entspricht. Auch wie es mit Jack Bannister weitergeht und ob seine Wünsche in Erfüllung gegangen sind, wird hierbei geklärt. Im Verlauf der Handlung werden einige nautische Begriffe mit eingebunden, aber auch ohne Verständnis vom Aufbau eines Schiffes kann man die Handlung sehr gut nachvollziehen und die Erklärung hierzu zu Beginn des Werkes sind recht hilfreich.
Die Charaktere sind ebenfalls authentisch gestaltet. Besonders der Protagonist Jack ist hierbei gelungen. Er ist ein sympathischer Charakter, welcher vielseitig angelegt ist und dabei seine eigenen Ecken und Kanten hat. Jack wächst einem dabei ans Herz und man fiebert mit ihm mit und verfolgt nur zu gerne seine Abenteuer. Dabei muss Jack einige Hürden meistern und geht seinen Weg. Aber auch einige interessante Nebencharaktere bevölkern dieses Buch. Seine Frau Marie- Claire hat hierbei auch recht viele Facetten und nicht immer war sie mir sympathisch. Teilweise hat sie sich hier alles etwas zu schön gezeichnet, damit sie ihr Fehlverhalten rechtfertigen konnte. Dennoch konnte mich auch ihr Erzählstrang in den Bann ziehen und gefesselt habe ich ihre Story verfolgt. Aber auch andere Charaktere wissen zu überzeugen und beleben die Handlung ungemein.

Insgesamt hat mich der historische Roman „Jack Bannister – Der Herr der Karibik“ aus der Feder von Mac P. Lorne gut unterhalten. Die Handlung ist spannend und besticht durch seine Vielseitigkeit und den Abwechslungen im Verlauf der Story. Auch die Charaktere sind authentisch und wissen zu überzeugen. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben und gebe eine Leseempfehlung für Liebhaber von historischen Romanen mit einem Piratensetting.

Bewertung vom 19.03.2023
Do not eat!
Hearne, Kevin

Do not eat!


sehr gut

Der Autor Kevin Hearne hat mit „Do not eat! Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte“ einen nicht allzu umfangreichen Roman geschrieben, welcher ohne jegliche Vorkenntnisse aus anderen Werken des Autors gelesen werden kann.

Schon der Klappentext konnte mein Interesse an dem Buch wecken, dies klang nach einem humorvollen Ausflug ins Science-Fiction- Genre. Auch habe ich von dem Autor schon so ein paar Bücher gelesen, hauptsächlich im Fantasy- Genre, daher wusste ich in etwa, auf welchen Stil ich mich bei Hearne einlasse. Daher verwundert es nicht, dass meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch waren.
Was man sich bei diesem Buch als erstes vor dem Lesen bewusst sein söllte: es ist ein wirklich kurzer Roman. Außerdem ist ein großer Teil vom Umfang eine Leseprobe zu einem weiteren Werk von Hearne. Dies sollte man sich vorweg bewusstmachen, sonst ist die Enttäuschung am Ende groß. Ich war mitten im Geschehen und habe mich auf ein paar weitere Seiten Lesevergnügen gefreut, da war das Buch schon zu Ende und das restliche Buch war eine Leseprobe. Dies hat mein persönliches Lesevergnügen schon ganz schön geschmälert.
Der Schreibstil ist, wie ich es bereits aus anderen Werken aus der Feder von Hearne kannte, sehr angenehm und humorvoll. Dieses Buch hat eine gute Portion schwarzen Humor und Sarkasmus. Auch bindet Hearne einige interessante Wendungen in die Story ein. Allgemein ist die Handlung sehr unterhaltsam, die Grundidee hat mir wirklich gefallen und auch die Umsetzung fand ich gelungen. Ebenfalls das Setting mit dem Raumschiff konnte mich überzeugen, hier wurden einige interessante Ideen eingebunden und umgesetzt. Da dies ein kurzer Roman ist, verwundert es nicht, dass man sofort in das Geschehen hineingeworfen wurde. Gleich auf den ersten Seiten ist man mitten in der Handlung und bekommt die wichtigsten Informationen. Es dauert nicht lange, da sind die Menschen schon auf dem Raumschiff und die auserwählten Menschen planen ihren Ausbruchversuch und wollen gegen die Aliens, welche sie gefangen halten, rebellieren. Natürlich nehmen die Aliens dies nicht ernst und so nimmt die Geschichte seinen Lauf, welche humorvoll erzählt wird. Dabei gibt es einige spannende Szene und unerwartete Wendungen. Dabei legt Hearne ein hohes Erzähltempo an den Tag und zügig wird die Geschichte vorangetrieben.
Das Ende fand ich persönlich etwas zu abrupt. Hier hätte man die Story noch ein bisschen ausbauen können.

Insgesamt hat mich „Do not eat! Wie ein T-Shirt mich vor Aliens bewahrte“ aus der Feder von Kevin Hearne gut unterhalten. Man sollte sich halt vorher bewusstwerden, dass dies ein Kurzroman ist. Dafür hat mich die Umsetzung und auch der humorvolle Stil überzeugen können. Daher gibt es von mir 4 Sterne für dieses kurzweilige Vergnügen.

Bewertung vom 26.02.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Das Jugendbuch „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ stammt aus der Feder von Janelle McCurdy. Dies ist der erste Band einer Fantasyreihe, welche eine fantastische Welt und eine actionreiche Handlung verspricht.

Der Klappentext klang vielversprechend, sodass ich mich zwar mit großer Vorfreude aber ohne große Erwartungen in dieses Buch hereingestürzt habe.
Schon der erste Eindruck, welcher das Buch hinterlassen hat, war positiv. Die Gestaltung ist ansprechend und steigert das Interesse an dem Buch. Leider habe ich hier eine Karte vermisst. In dem Buch reist die Gruppe durch das Land, um ein Problem zu lösen, müssen sie in eine andere Stadt, da hätte hier eine Karte geholfen, sich besser in der Welt zu orientieren.
Dieser Reihenauftakt ist ein Jugendbuch, welches ab einem Alter von 10 Jahren empfohlen wird. Dies merkt man auch am Schreibstil, dieser ist recht leicht gehalten, die Sätze sind einfach gehalten und auch die Dialoge sind einfach. Dennoch ist der Stil angenehm und das Buch lässt sich flüssig lesen. Die bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass eine dichte Atmosphäre aufgebaut wird und quasi eine Sogwirkung entsteht. Ich konnte dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen, da ich nur zu gerne wissen wollte, wie die Handlung weitergeht. Das Worldbuilding hat interessante Ansätze. Eine Welt, welche in der Dunkelheit verschwindet und wo es nur noch wenige Gebiete gibt, in dem Sonnenlicht existiert. Auch der Aspekt mit dem König der Finsternis und der vergangene Kampf mit der Königin, welche zu dieser Spaltung geführt hat, sind vielversprechend. Hier hätte ich mir jedoch ein paar Details mehr gewünscht. Hier hat es mir ein bisschen an Tiefe gefehlt. Auch wenn dies ein Jugendbuch ist, hätte man diese fiktive Welt etwas intensiver einführen können. Der Aspekt mit den Umbras ist ebenfalls vielversprechend und hat Potential. Aber auch hier haben mir ein paar Details gefehlt, ein wenig Hintergrundwissen hätte ich mir hier ebenfalls gewünscht. Etwas schade fand ich auch, dass die Magie, welche in dieser fantastischen Welt existiert, nur so am Rande erwähnt wird. Es passt zwar irgendwie zur Story, dass der Leser zusammen mit der Protagonistin erst die Magie entdecken muss und diese erst kennen lernen muss. Dennoch hätte ich mir hier ebenfalls ein paar Erklärungen gewünscht. Allgemein fehlen in diesem Buch die hilfreichen Erklärungen und Details, auch bei einem Jugendbuch kann man erwarten, dass das Buch eine gewisse Tiefe vorweisen kann. Ein Kritikpunkt meinerseits sind auch ein paar Logikfehler, welche jedoch meinem Lesevergnügen nur wenig geschadet haben.
Positiv zu erwähnen ist, dass die Story spannend und voller Action ist. Es gibt einige Wendungen, welche so nicht zu erwarten gewesen wären. Auch müssen einige Hürden genommen werden, sodass der Spannungsbogen permanent hochgehalten wird. Außerdem konnten mich die Charaktere überzeugen. Mia ist ein junges Mädchen, welches in Nubis lebt, eine Stadt in vollkommener Dunkelheit. Sie lebt recht wohlbehalten auf. Eine schicksalshafte Begegnung um Wald lässt sie ihre Beziehung zu den Umbra überdenken. Sie hat Angst vor ihnen und dennoch schlägt sie den Weg zur Zähmerin ein, damit ihre Familie zufrieden ist. Mia wächst mit ihren Aufgaben und stellt sich dabei ihren Ängsten. Dies hat mir gut gefallen, sie ist nicht immer nur das toughe junge Mädchen, dem alles gelingt. Manchmal geht auch etwas schief und nicht immer stürzt sie sich ohne Vorbehalte in neue Schwierigkeiten. Auch die Sorge um ihren kleinen Bruder finde ich rührend, die beiden sind wirklich ein herzerwärmendes Team. Etwas schade fand ich die mangelnde Tiefgründigkeit der Bösen, hier hätte ich mir ein bisschen Komplexität gewünscht. Es gibt ein paar interessante Ansätze bei Miles, doch leider verschwimmt mir dies zu sehr am Ende des Buches, der Faden geht leider ins Leere.

Insgesamt hat mich Janelle McCurdy mit ihrem Reihenauftakt „Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts“ gut unterhalten. Dieses Jugendbuch bietet viel Action, eine spannende Handlung und gelungene Charaktere. Aufgrund ein paar kleinerer Schwächen möchte ich dem Buch 4 Sterne vergeben und freue mich schon auf die Weiterführung der Buchreihe.

Bewertung vom 15.02.2023
Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


gut

Die Autorin Jennifer Benkau hat mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ den Auftakt zu einer Dilogie geschrieben. Hierbei spielt aber diese Reihe in der selben Fantasy- Welt, wie auch schon die Reihe „One true queen“ und „Das Reich der Schatten“. Dennoch lässt sich „Wer die Nacht malt“ ohne weitere Vorkenntnisse aus vorherigen Werken lesen.

Bisher habe ich aus der Feder von Jennifer Benkau noch kein Buch gelesen, hatte dies aber schon länger vor. Daher habe ich kurzerhand ihren neusten Roman gelesen, um mir einen Eindruck von ihren Werken zu bekommen.
Der Schreibstil von Benkau ist leicht und angenehm. In diesem Fantasy-Werk wird eine dichte Atmosphäre erschaffen, sodass eine Art Sogwirkung entsteht, man fühlt sich in dieses Buch hineingesogen und kann sich alles gut vorstellen. Dabei schafft es die Autorin, eine vielseitige und interessante Welt zu gestalten. Es gibt viele liebevolle Details, welche die Welt authentisch und komplex erscheinen lässt. Mich konnte diese fiktive Welt in seinen Bann ziehen. Da weitere Fantasy- Werke von Benkau in dieser komplexen Welt spielen, bin ich schon auf mehr Einzelheiten gespannt. Benkau erzählt die Story in mehreren Erzählsträngen und Perspektiven, sodass der Leser einen vielseitigen Eindruck bekommt. Hierbei werden geschickt Rückblenden eingebunden, sodass man einen Eindruck von der Vergangenheit von Mirulay, einem wesentlichen Charakter, erhält. Stück für Stück setzen sich die Puzzleteile zusammen und man erkennt die Zusammenhänge. Außerdem wird die Story aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man sich gut in die Gedankengänge und Vergangenheit der Protagonisten Kaya und Mirulay hineinversetzen kann. Dadurch kann man der Geschichte besser folgen und die Handlungen besser nachvollziehen kann. Die Story an sich ist recht unterhaltsam und es gibt auch einige interessante Aspekte, welche mich positiv überraschen konnten. Des Weiteren gibt es ein paar Wendungen, welche die Spannung steigern. Doch leider empfand ich den Einstieg in das Buch nicht so gelungen, ich musste mich durch die ersten Seiten ein bisschen durchkämpfen, doch das Durchhalten wurde belohnt. Besonders zu Beginn hätte ich mir einen größeren fantastischen Part gewünscht. Dieser ist ein wenig knapp ausgefallen und auch die Ausführungen dazu sind eher mau. Hier hätte ich mir einfach ein bisschen mehr gewünscht, aber der Fokus der Geschichte liegt wohl auf einem anderen Schwerpunkt. Dafür hat mir die Art der Magie gefallen und auch die Umsetzung, wie diese funktioniert.
Die Charaktere an sich haben mir ebenfalls zugesagt. Kaya ist eine junge Schmiedin, welche ihren Platz in der Welt sucht. Sie hat ein magisches Talent, muss dies aber verbergen, da ihr dadurch Gefahr droht. Durch einen Zufall begibt sich Kaya auf eine Reise, auf der die Reisetruppe überfallen wird und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Zusammen mit Kaya lernt man die Welt und die Details dieser immer besser kennen. Auch lernt man die Protagonistin dabei immer besser kennen. Sie ist recht taff und stellenweise recht stark und kämpft dabei für ihre Angehörigen. Sie wächst über sich hinaus und lernt mit ihren Aufgaben dazu, auch ändern sich ihre Sichtweisen und sie kann ihre Meinung ändern und auf die neuen Gegebenheiten reagieren. Dennoch ist Kaya recht naiv, aber dies ist in Ordnung, ist sie bisher nie aus ihrem kleinen Dorf herausgekommen. Der männliche Gegenpart ist Mirulay. Man lernt ihn zunächst nur wenig kennen, er gibt nicht viel von sich preis. Doch trotzdem erkennt man, dass hinter der rauen Schale ein guter Kern steckt. Die beiden Protagonisten für sich haben mir gefallen. Störend fand ich dagegen die Beziehung zwischen den beiden. Diese entwickelt sich zwar nur seitenweise und nicht abrupt, dennoch konnte ich dies nicht nachvollziehen. Auch manche Handlungen der einzelnen Person konnte ich nicht verstehen, warum diese so gehandelt haben. Ich bin mit dieser Entwicklung der Story nicht warm geworden und kann diese auch nicht nachvollziehen. Leider war dies ein wesentlicher Kritikpunkt meinerseits. Und da dies ein wesentlicher Part des Buches ist, hat mich dieses Detail doch sehr gestört. Aber dies ist wirklich Geschmackssache, dennoch hat mir dieser Punkt die Bewertung vom Werk im Ganzen herabgesetzt.

Insgesamt konnte mich die Autorin Jennifer Benkau mit „Wer die Nacht malt – The lost crown“ in einigen Aspekten überzeugen. Die fantastische Welt und auch die Komplexität dieser konnte mich begeistern und auch die Story ist unterhaltsam, auch wenn hier nichts Neues erschaffen wird. Doch leider hat mir die Beziehung der Protagonisten zueinander das Buch etwas vermiest. Daher kann ich leider nur 3,5 Sterne vergeben. Dennoch bin ich neugierig, wie andere Werke der Autorin sind und werde mich an die „One True Queen“- Reihe voller Vorfreude heranwagen.

Bewertung vom 07.02.2023
Als die Nacht begann
Hartung, Alexander

Als die Nacht begann


sehr gut

Der Thriller „Als die Nacht begann“ ist aus der Feder von Alexander Hartung. Dieses Buch ist bereits der siebte Band aus der Reihe, in dem der Ermittler Jan Tommen im Zentrum steht. Jedoch kann man meiner Meinung nach dieses Werk auch ohne Vorkenntnisse aus vorherigen Teilen lesen, ohne Probleme mit den Zusammenhängen zu haben.

Ich habe bereits ein anderes Werk von dem Autor Alexander Hartung gelesen, jedoch aus der Alina- Grimm- Reihe. Dieses konnte mich nicht vollständig überzeugen, daher waren meine Erwartungen an dieses Werk nicht allzu hoch, daher wurde ich positiv überrascht.
Der Erzählstil ist recht einfach gehalten und ist ziemlich kurzweilig. Der Schreibstil ist flüssig, sodass sich das Buch zügig und angenehm lesen zu lässt. Hierbei wird der aktuelle Fall in Berlin temporeich und rasant erzählt. In „Als die Nacht begann“ wird man unmittelbar mitten in das Geschehen geworfen, sodass man sofort in der Geschichte drin ist. Spannend werden die Ermittlungen erzählt, es ergeben sich immer neue Umstände und das Ermittlungsteam erlangt hierbei neue Erkenntnisse und der Fall nimmt immer neue Entwicklungen. Der Fall entwickelt sich anders, als man zunächst vermuten würde und hinter dem Mordfall steckt mehr als auf den ersten Seiten zu erahnen ist. Teilweise sind diese Ermittlungsarbeiten beziehungsweise auch die Methoden, welche hier angewendet werden, ein wenig unrealistisch. Stellenweise sind diese recht grenzwertig und der Autor übertreibt es hier ein wenig. Gelungen fand ich, dass auch Misserfolge in die Handlung eingebaut werden, nicht jede Spur führt zum unmittelbaren Erfolg. Doch das Ermittlungsteam gibt nicht auf und findet dabei neue Ansätze, welche ein weiteres Puzzlestück in die richtige Richtung ist. Dabei werden einige Wendungen in die Handlung eingebaut, viele waren hier nicht vorhersehbar und haben dazu geführt, dass der Spannungsbogen permanent aufrechterhalten wird. Als Leser rätselt man permanent mit. Man möchte einfach wissen, was hinter all dem steckt und warum diese Mordfälle genau begangen wurden. Aber auch die Handlung an sich hat mich gut unterhalten, die Ermittlungsarbeiten werden hier gekonnt erzählt und die Story entwickelt eine Art Sogwirkung.
Gefallen haben mir hierbei auch die Darstellungen der Charaktere und insbesondere vom Ermittlungsteam. Der Protagonist ist der Ermittler Jan Tommen, welcher auch privat gerade einiges um die Ohren hat. Dennoch bleibt Tommen relativ ruhig und bedacht. Er handelt überlegt und versucht auf seine Art, diesen vielseitigen Fall zu lösen. Aber auch sein Team finde ich interessant dargestellt. Dabei scharrt Tommen diverse Spezialisten um sich, zum Beispiel auf dem Gebiet der IT oder der Rechtsmedizin. Auch wenn man die vorherigen Bücher nicht kennt, ist das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere unterhaltsam zu lesen und es macht Spaß, dies mitzuverfolgen. Das Ermittlungsteam ist vielversprechend und besticht durch seine Vielseitigkeit. Aber auch ein paar Nebencharaktere sind ansprechend dargestellt wurden, sodass das Buch lebendig wirkt.

Insgesamt hat mich der Thriller „Als die Nacht begann“ vom Autor Alexander Hartung ein unterhaltsamer und temporeicher Roman. Die Ermittlungsarbeiten sind spannend beschrieben und auch die Charaktere sind interessant und wissen zu überzeugen. Mich hat dieses Buch gefallen, insgesamt möchte ich 4 Sterne dafür vergeben.

Bewertung vom 11.01.2023
Der gläserne Kaiser / Schattenelfen Bd.2
Hennen, Bernhard

Der gläserne Kaiser / Schattenelfen Bd.2


ausgezeichnet

Der bekannte Fantasy-Autor Bernhard Hennen hat mit „Der gläserne Kaiser“ den zweiten Teil seiner Schattenelfen- Saga auf den Büchermarkt gebracht. Der Vorgängerroman trägt den Titel „Die Blutkönigin“, fortgesetzt wird mit „Das eherne Wort“. Meiner Meinung nach kann man „Der gläserne Kaiser“ auch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch geht einem hier viel von dem Lesevergnügen verloren. Daher würde ich empfehlen, dass man diese Reihe in der entsprechenden Reihenfolge liest.
Zunächst möchte ich das umfangreiche Bonusmaterial positiv erwähnen. In diesem Buch wurden in der Klappbroschur hilfreiche Karten beigefügt, welche ich während des Lesens nur zu gerne zur Hilfestellung genommen habe, auch um mich in dieser komplexen Welt besser orientieren zu können. Aber auch ein hilfreiches Personenregister befindet sich im Anhang, sowie ein Glossar mit den wesentlichen Begriffen.
Wie ich es bereits aus anderen Werken aus der Feder von Bernhard Hennen gewohnt war, empfand ich auch dieses Mal den Erzählstil wieder als sehr angenehm. Hennen hat einen fesselnden, leichten und zugleich poetischen Schreibstil. Gekonnt schafft es der Autor, dass auf den Leser eine Art Sogwirkung entsteht, sodass man beim Lesen des Werkes alles um sich herum vergisst und vollkommen in diese fantastische Welt abtaucht. Eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, sodass ich das Gefühl hatte, selbst mitten in diesem Abenteuer zu stecken und dieses zusammen mit den Charakteren zu bestreiten. Auch der Humor hat mir persönlich zugesagt. Oftmals hatte ich ein Schmunzeln im Gesicht und viele Dialoge oder auch Bemerkungen haben dieses Buch auf humorvolle Art bereichert. Aber auch die Fantasyelemente konnten mich wieder überzeugen. Hennen schafft es immer wieder, etwas Altbewährtes neu zu erfinden und somit etwas charakteristisches Neues zu erschaffen. Man hat hierbei das Gefühl, dass Hennen niemals die Ideen ausgehen und dies versetzt mich immer wieder ins Staunen. Auf vielseitige Weise wird Spannung erzeugt. Einige unerwartete Wendungen werden in die Story eingebaut. Aber auch charakterliche Entwicklungen erzeugen Spannung und wissen zu überraschen. Dies führt dazu, dass permanent der Spannungsbogen oben gehalten wird, die Spannung bricht nicht ab. Das Worldbuilding weiß ebenfalls zu überzeugen. Komplex ist diese fantastische Welt angelegt, immer wieder gibt es neue Details zu entdecken und fortwährend wird diese ausgebaut. Aber auch bereits bekannte Details werden wieder in die Handlung eingebunden, sodass man die Welt immer besser kennen lernt. Mittlerweile ist diese sehr ausgebaut und dennoch hat man als Leser immer wieder das Gefühl, dass man neue Facetten kennen lernt und diese auch im Nachhinein Sinn ergeben. Komplexe Zusammenhänge werden gekonnt gelöst und werden mit einer Leichtigkeit in die Handlung eingebunden. Hier muss man einfach seinen imaginären Hut vor dem Talent von Hennen ziehen. Dies alles führt dazu, dass man als Leser nur ungern das Buch wieder aus der Hand legen möchte, eine regelrechte Sogwirkung entsteht.
Auch die Charaktere, welche in dieser komplexen, fantasiereichen Welt wandern, wissen zu überzeugen. Sei es Elfe, Kobold oder Drache – jeder ist auf seine Art einzigartig. Nicht nur die Protagonisten sind komplex angelegt, auch viele Randfiguren haben eine eigene Geschichte zu erzählen und sind facettenreich angelegt. Dies belebt die Story ungemein. Die Protagonisten sind vielseitig und jeder hat hier seine eigene Vorgeschichte, aber auch Motivationsgründe. Sie haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und man fiebert einfach mit ihnen mit. Ich persönlich kann mich gar nicht entscheiden, welcher Charakter mir am besten gefallen hat. Die Umsetzung vom Gläsernen Kaiser konnte mich ebenfalls in seinen Bann ziehen. Denn hier ist das Wort gläsern wortwörtlich gemeint. Auch die Beweggründe, warum jemand durchscheinend sein möchte, werden dargelegt. Aber seitenweise bekommt man einen immer besseren Eindruck, welche Tücken dies hat. Allein die Vorstellung, dass der Gesprächspartner gläsern ist, lässt mich erschaudern. Hier fand ich die Umsetzung sehr gelungen, bekommt man doch die Vor- und Nachteile eindrucksvoll erzählt. Allgemein hat mir die Komplexität der Charaktere sehr gefallen, jeder ist wirklich einzigartig und bekommt vom Autor Leben eingehaucht.
Das Ende ist recht offengehalten. Es verwundert nicht, soll es doch die Vorfreude und die Neugierde auf den Folgeband erzeugen. Dies hat bei mir persönlich auf jeden Fall funktioniert. Nur zu gerne möchte ich wissen, wie es mit den liebgewonnenen Charakteren weitergeht.

Insgesamt konnte mich der Autor Bernhard Hennen mit seinem Fantasy-Werk „Der gläserne Kaiser“ in seinen Bann ziehen. Sowohl die Story, der Erzählstil, das Worldbuilding als auch die Charaktere wissen zu überzeugen. Da mir persönlich aber noch das letzte i-Tüpfelchen gefehlt hat, möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.

Bewertung vom 09.01.2023
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


gut

Die Autorin Natasha Pulley hat mit „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ ihren nächsten Fantasy- Roman auf den Buchmarkt gebracht. Dieses ist bisher ein eigenständiges Buch und die Story an sich ist abgeschlossen, sodass mit einer Fortsetzung nicht zu rechnen ist.

Aus der Feder von Pulley hatte ich bereits ihren vorherigen Fantasyroman „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ gelesen. Dieser konnte mich auf eine ganz bestimmte Weise überzeugen, da dies doch eher ein außergewöhnlicher Roman war. Daher war ich sehr auf ein weiteres Werk von dieser Autorin gespannt. Als ich dann den Klappentext zu „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ gelesen habe, konnte ich es kaum erwarten. Ich war sehr auf den Inhalt und das Buch an sich gespannt, doch leider konnten meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt werden.
Der Schreibstil von Pulley ist packend und authentisch. Sie schafft es, dass man manchmal den Wind um die Nase spürt – eine dichte Atmosphäre wird erschaffen, sodass man stellenweise das Gefühl hat, dass man als Leser mitten im Geschehen steckt. In unterschiedlichen Zeitsträngen wird die Handlung erzählt und wie der Titel es schon erahnen lässt, sind Zeitreisen ein relevantes Thema. Diese Zeitstränge hängen zusammen und stückchenweise erkennt man die Verknüpfungen. Dabei gibt es die ein oder andere blutige Szene und auch manche klingen nach. Ein paar historische Gegebenheiten und Details werden in die Handlung eingebunden, auch ein paar Gedanken über die Auswirkungen von Zeitreisen, diese bieten interessante Ansätze – diese machen die Story authentischer, aber manchmal wirkten sie auf mich sperrig und erzwungen. Leider wird meiner Meinung nach nicht konsequent die Spannung aufrechterhalten. Ich empfand es stellenweise etwas zäh und langatmig, manche Szenen hätte man meiner Meinung nach kürzen können, sodass stellenweise Längen entstehen. Nicht immer konnte mich dieses Buch packen und seitenweise musste ich mich ein wenig durch dieses Fantasywerk durchkämpfen.
Dafür empfand ich die Grundidee als gelungen, auch hatte die Autorin einige interessante Ansätze. In der Umsetzung fand ich auch ein paar überzeugende Szenen, welche mich stellenweise wirklich überzeugen konnten. Aber diese waren meiner Meinung nach leider eher rar gesät. Man hätte viel aus der Idee machen können, doch die Geschichte hat sich anders entwickelt als ich gedacht habe und diese Entwicklung konnte mich leider nicht wirklich packen. Was es mir auch schwer gemacht hat, zu diesem Buch eine Beziehung aufzubauen, war der fehlende Zugang zu den Charakteren und zu den Protagonisten. Die Protagonisten wirkten in sich stimmig und authentisch, auch hatten sie ihre ganz persönlichen Ecken und Kanten, hatten ihr eigenes Paket zu tragen – dennoch konnte ich zu ihnen keine Verbindung aufbauen. Sie sind mir einfach nicht ans Herz gewachsen und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern. Ich habe ihre Story gelesen, aber diese hat mich einfach nicht berührt. Stellenweise war es mir sogar egal, ob ihnen etwas passiert und ob sie am Ende das große Geheimnis lüften können.
Dafür hat mich das Ende positiv überrascht. Am Ende wurden noch mal ein paar Themen angesprochen, welche noch recht rätselhaft waren. Ein paar Fragen wurden geklärt und für mich waren am Ende keine mehr offen. Pulley schafft es, den Bogen gekonnt zu spannend, sodass das Buch am Ende rund erscheint. Vieles ergibt abschließend Sinn und auch wenn mir manche Details am Ende nicht ganz zugesagt haben, konnte mich das Ende dennoch überzeugen.

Insgesamt konnte mich die Autorin Natasha Pulley mit ihrem Fantasybuch „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ leider nicht komplett überzeugen. Es gab ein paar interessante Ansätze und auch die Grundidee weiß zu überzeugen, dennoch empfand ich die Umsetzung als mangelhaft, sodass mich das Buch nicht wirklich packen konnte. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 08.01.2023
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Auf das neue Buch von dem Bestseller- Autor Kai Meyer habe ich mich schon seit der Ankündigung gefreut. Schon seit meiner frühen Jugendzeit lese ich seine Werke und bisher konnte mich der Autor auf verschiedene Weise überzeugen. Auch thematisch fand ich „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ansprechend. Dieser historische Roman ist ein abgeschlossenes Buch und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Schon der Klappentext zu dem neuen historischen Roman aus der Feder von Kai Meyer konnte mich in seinen Bann ziehen. Zu der Stadt Leipzig habe ich seit meinem damaligen dortigen Studium ein besonderes Verhältnis und daher war ich sehr gespannt auf den Inhalt. Auch konnten mich die bisherigen Werke von Meyer immer begeistern. Daher war meine Messlatte an dieses Buch ziemlich hoch und dennoch wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.
Der Erzählstil von Kai Meyer ist, wie ich es aus seinen bisherigen Büchern schon gewohnt war, sehr angenehm. Der Autor hat einen fesselnden Schreibstil und so schafft er es, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Dabei schafft er eine dichte und packende Atmosphäre, welche mit so viel Liebe und Leben gefüllt werden, dass man als Leser das Gefühl hat, in die damalige Zeit hineingezogen zu werden. Meyer katapultiert einen in die damalige Zeit und man hat das Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist und zusammen mit den Charakteren diese Abenteuer erlebt. Dabei spickt der Autor die Story mit vielen Details, und so habe ich noch einiges über die damalige Zeit und das Leben in dieser erfahren. Gekonnt schafft es Meyer, ein packendes Zusammenspiel zwischen Fakten und Fiktion zu erschaffen. Die fiktionale Geschichte verbindet sich wie ein gut geschmiertes Zahnrad mit dem historischen Hintergrund. Dabei können einige Aspekte überzeugen. Oftmals habe ich mich gefragt, was hiervon real war und welche Szenen den Gedankengängen des Autors entsponnen sind. Mir persönlich haben hier ein paar Erklärungen gefehlt. Ein Nachwort mit ein paar Ausführungen hätte mir persönlich gefallen, sodass man besser zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden könnte.
Das Buch wird in mehreren Zeiten erzählt. Dabei spielt einer im Jahre 1943, dann einer im Jahre 1933 und ein weiterer im Jahre 1971. Dabei sind die wesentlichen Charaktere unterschiedlich und auch die Handlung weißt nur wenige Gemeinsamkeiten auf. Ein wesentlicher Zusammenhang und somit der rote Faden in „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ sind – was könnte es auch anders sein – die Liebe zu den Büchern. Langsam lernt man die Charaktere besser kennen und erfährt mehr über ihr Leben und was diese bewegt. Im Zeitstrang von 1933 spielt der Buchbinder Jakob eine wesentliche Rolle. Man merkt dieser Zeit den Umschwung an, es gibt unterschwellige Spannungen, welche sich immer mehr zuspitzen. Hier ist der Kern der Zeit gut getroffen und mir hat dieser Erzählstrang sehr zugesagt. In diesem hat man einiges über das historische Geschehen und auch die Stadt Leipzig erfahren. Der Strang aus dem Jahre 1943 handelt von einem kleinen Jungen, welcher aus einem bombardierten Haus fliehen muss und dabei unerwartet Hilfe bekommt. Die Story aus dem Jahr 1971 handelt von Robert und seiner Bekannten Marie, welche sich durch ihre beruflichen Gemeinsamkeiten immer mal wieder begegnen. Seite für Seite erkennt man das Zusammenspiel zwischen den jeweiligen Zeitsträngen. Dabei kann ich mich gar nicht entscheiden, welcher Strang mich am meisten in seinen Bann ziehen konnte, welcher mich mehr gepackt hat. Und dabei muss ich sagen, dass jeder Strang so seine Reize hat, welche ihn spannend macht. Der Autor schafft es gekonnt, die Spannung von Seite zu Seite zu steigern und durch unterschiedliche Weise bringt er diese zu immer neuen Höhen. Jedoch muss ich sagen, dass ich für den Einstieg etwas gebraucht habe. Ich musste mich erst mal in die Story einfinden und mich orientieren. Schon recht früh kristallisiert sich heraus, wie das Buch ausgehen könnte. Aber der Weg und auch die Einzelheiten dieser Zusammenhänge machen die Reise dahin zu etwas Besonderem, sodass man dennoch das Werk ungern aus der Hand legen möchte. Die sympathischen Charaktere und die spannende Handlung haben es mir dann leichtgemacht, mich in diesem Buch zurecht zu finden. Daher hat es mich immer mehr in seinen Bann gezogen und am Ende habe ich dieses packende Werk zufrieden zugeklappt.

Insgesamt konnte mich Kai Meyer mit seinem historischen Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ wieder in seinen Bann ziehen und zusammen mit den Protagonisten habe ich ein packendes Abenteuer erlebt und bin diversen Geheimnissen auf den Grund gegangen. Daher möchte ich 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung vergeben.