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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2023
Laban, Barbara

Der König der Federträger / Mitternachtskatzen Bd.3


sehr gut

Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich mag die liebevollen Details und den Designstil.
Barbara Laban hat einen flüssigen, einfachen und sehr bildhaften Schreibstil.

Die Reise in den dritten Band der Mitternachtskatzen hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Ich fand es schön, bekannte Charaktere zu treffen und habe Nova und die anderen bereits im ersten Band ins Herz geschlossen. Besonders in Nova konnte ich mich gut hineinversetzen, da ich den Wunsch, ihren Vater zu befreien, nur allzu gut nachvollziehen kann.
Aber auch alle anderen Charaktere wurden liebevoll ausgearbeitet und hinreichend vorgestellt, sodass es mir sehr leicht gefallen ist, erneut in die Geschichte zu finden. Jeder einzelne Charakter in diesem Buch wurde detailliert ausgearbeitet und besonders die Katzen erinnerten mich mit ihren Verhaltensweisen in manchen Situationen an Menschen, was sie nur umso sympathischer machte.
Man spürt Barbara Labans Liebe zu Katzen auf jeder Seite. Auch die wunderschönen Illustrationen, die eine jeweils passende Szene darstellen, haben sich wieder perfekt in die Handlung eingefügt.
Die Handlung als solche empfand ich größtenteils als spannend, wenngleich sich die Suche nach den Teilen des magischen Halsbands ein wenig in die Länge gezogen hat. Dadurch hatte das Buch ein paar Längen, was etwas schade war.
Den restlichen Verlauf der Geschichte fand ich aber sehr gelungen - es hat Spaß gemacht, erneut in die Welt der Felidix einzutauchen.

Fazit:
Auch der dritte Band der Mitternachtskatzen konnte mich - abgesehen von ein paar Längen - wieder von sich überzeugen. Ich habe mich in die Welt verliebt, die Barbara Laban hier erschaffen hat und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
4/5 Sterne

Bewertung vom 12.03.2023
Lück, Anne

Das Elixier der Lügen / Silver & Poison Bd.1


sehr gut

Das Cover ist mir sofort ins Auge gestochen, was mich neugierig auf die Geschichte hinter dem wunderschönen Einband gemacht hat. Der Farbschnitt sieht ebenfalls toll aus, auch wenn ich es schöner gefunden hätte, wenn dieser den gesamten Buchschnitt und nicht nur eine Kante bedeckt hätte. So sieht ein Farbschnitt für mich immer etwas unfertig aus.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen, einnehmenden und flüssigen Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, in das Buch zu finden. Sehr angetan war ich vor allem von dem Mix aus Fantasy und Crime, der Anne Lück auch gut gelungen ist.
Avery mochte ich auf Anhieb, da ich es mag, wenn Charaktere sich nicht alles gefallen lassen und auch mal Eigeninitiative ergreifen. Ihren skrupellosen Zweitjob konnte ich ihr aber nicht so ganz abnehmen, da dieser im krassen Gegensatz zu ihrer sonstigen Art stand. Was mich allerdings regelrecht auf die Palme gebracht hat, waren ihre Wiederholungen in Hinblick auf Hayes Augenfarbe.
I mean, wie oft sollen die Leser an seine waldgrünen Augen erinnert werden?
Avery: Ja!
Puh, das war echt zu viel des Guten, sorry.
Aus Hayes, der eigentlich Adam heißt, bin ich hingegen längere Zeit nicht so recht schlau geworden, da ich seine seltsam distanzierte Art auf Dauer etwas anstrengend fand. Außerdem ist der Kerl für sein junges Alter ein echter Überflieger, wobei sich mir nicht ganz erschließt, wie er in kürzester Zeit einen so krassen Karrieresprung hinlegen konnte. Im Laufe der Geschichte bessert sich dies allerdings, wodurch er für mich als Protagonist ein wenig nahbarer wurde.
Von Anfang an herrscht in der Story eine sehr düstere und eher hoffnungslose Atmosphäre, die auch bis zum Schluss spürbar bleibt. Das Magiekonzept hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn ich gerne noch mehr darüber erfahren hätte, da viele Fragen offenbleiben.
Im ersten Drittel plätscherte die Geschichte leider etwas vor sich hin, bevor die Handlung ab einem gewissen Punkt deutlich an Fahrt aufnimmt. Die Erkenntnisse, die Avery während ihrer Nachforschungen erhält, habe ich unglaublich gerne verfolgt, da die Story die ein oder andere Überraschung bereithält, mit der ich nicht gerechnet hätte.
Die Lovestory hingegen hat mich eher zwiegespalten zurückgelassen, da ich die Beziehung zwischen den beiden nicht glaubhaft nachempfinden konnte. Ich meine, die zwei kennen sich bereits von früher, allerdings hatten sie damals nicht wirklich viel miteinander zu tun. Aus diesem Grund erschlossen sich mir die Anziehungskraft und die Gefühle, die von Anfang an herrschten, nicht. Mir fehlte hier einfach dieses Prickeln und gewisse Vibes, die ich bei solchen Geschichten normalerweise fühle.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, ehe der erste Band mit einem fiesen und absolut spannenden Cliffhanger endet, der einen fassungslos zurücklässt. Bravo!

Fazit:
"Silver & Poison" ist der erste Band einer interessanten und spannenden Urban-Fantasy-Reihe, die mit einem innovativen Magiesystem und einer ordentlichen Portion Crime punkten kann. Aufgrund der oben genannten Punkte ziehe ich einen Stern ab - dennoch freue ich mich schon sehr auf den nächsten Band!
4/5 Sterne

Bewertung vom 08.01.2023
Godoy, Ariana

Through my Heart - Ich begehre nur dich / Hidalgo Brothers Bd.2


weniger gut

Das Cover ist leider überhaupt nicht mein Fall, da ich einfach kein Fan von Personen auf Covern bin.
Ursprünglich ist die Reihe auf Englisch erschienen, was man dem Buch leider deutlich anmerkt. Der Schreibstil war mir oft zu einfach und einige Formulierungen wirkten holprig und eher kindlich.

Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht kenne, hatte ich keinerlei Probleme in die Geschichte zu finden.
Die Kapitel sind in unregelmäßigen Abständen aus der Sicht von Claudia und Artemis geschrieben, was ich anfangs etwas verwirrend fand. Mit der Zeit gewöhnte ich mich jedoch an den Perspektivwechsel.
Die Autorin hat mit Claudia eine recht sympathische Protagonistin erschaffen, die weiß, was sie will und über genügend Selbstbewusstsein verfügt. Mit Artemis hingegen bin ich leider überhaupt nicht warmgeworden, da er sich Claudia gegenüber unmöglich benimmt. Zwar macht er im Laufe der Story eine Entwicklung durch, allerdings konnte ich mich auch bis zum Schluss nicht in ihn hineinversetzen und seine Emotionen nachvollziehen.
Die Nebenfiguren wurden meiner Meinung nach nicht sonderlich gut ausgearbeitet, da ich den Eindruck hatte, nur das Nötigste über die einzelnen Personen zu erfahren.
Die eigentliche Handlung war leider nur mäßig spannend. Insgesamt betrachtet hätte ich mir mehr Tiefe, Twists und echte Emotionen gewünscht.

Fazit:
"Through my Heart" ist eine Geschichte, die man lesen kann, aber nicht lesen muss. Auf emotionaler Ebene konnte mich das Buch leider nicht abholen und auch die Charaktere waren insgesamt betrachtet eher flach. Von mir gibt es keine Leseempfehlung.
2/5

Bewertung vom 08.01.2023
Stankewitz, Sarah

Shatter and Shine / Faith-Reihe Bd.2


gut

Das Cover und der Klappentext haben mich auch dieses Mal von sich überzeugt und da ich bereits den Vorgänger "Rise and Fall" gelesen habe, war ich neugierig auf die Geschichte von Hazel.
Sarah Stankewitz hat einen gewohnt flüssigen und einfühlsamen Schreibstil, den ich bereits aus früheren Werken kenne, sodass ich in einem angenehmen Tempo durch die Geschichte gekommen bin.

Der kurze Prolog war wunderschön und herzzerreißend zugleich. Ich konnte mich gut in Hazel hineinversetzen, denn auch ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein geliebter Mensch unerwartet aus dem Leben gerissen wird.
Hazel habe ich bereits im ersten Teil ins Herz geschlossen, weshalb es mich überrascht hat, dass ich in "Shatter and Shine" nicht so richtig mit ihr warmgeworden bin.
Das lag vor allem daran, dass ich ihre Gedanken und Handlungen oft als sehr widersprüchlich empfand, was nicht so recht zu ihrer ansonsten eher fürsorglichen und aufopfernden Art passen wollte.
Auch mit Cameron hatte ich ein paar Startschwierigkeiten, da er sehr unnahbar wirkte und auf mich einen oberflächlichen Eindruck gemacht hat. Aus diesem Grund fiel es mir auch schwer, die Gefühle zwischen Hazel und Cameron nachzuempfinden und eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Verstärkt wurde dieser Umstand dadurch, dass es zudem relativ große Zeitsprünge gab.
Im Laufe der Geschichte hat sich das zwar etwas gelegt, allerdings konnte ich auch bis zum Schluss keinen richtigen Draht zu der Liebesgeschichte herstellen.
Die Idee der Story hat mir hingegen sehr gut gefallen, da ich bislang noch kein Buch gelesen habe, in dem das Thema Gebärdensprache eine so große Rolle gespielt hat.
Grundsätzlich wurde dieser Aspekt auch gut umgesetzt (so weit ich das als Laie beurteilen kann). Jedoch war ich an manchen Stellen ein wenig irritiert, da Cameron je nach Situation mal mehr und mal weniger Probleme mit der Gebärdensprache hatte. Da ich mich in dieser Hinsicht aber nicht auskenne, kann ich nicht sagen, wie realistisch das war.
Ansonsten hatte die Geschichte - vor allem im Mittelteil - ein paar Längen und wenig spannende Momente, da die Handlung recht vorhersehbar war. Das Ende hat mir wiederum gut gefallen.

Fazit:
"Shatter and Shine" ist eine schöne Geschichte, die viele wichtige Themen beinhaltet. Auch wenn mich die Liebesgeschichte auf emotionaler Ebene nicht erreichen konnte, habe ich das Buch ganz gerne gelesen.
3/5 Sterne

Bewertung vom 30.12.2022
McDonnell, C. K.

This Charming Man / The Stranger Times Bd.2


sehr gut

Auch das Design des zweiten Bandes gefällt mir wieder richtig gut, da sich der Stil von vielen anderen Covern aus diesem Genre abhebt. Außerdem passt der abgebildete Sarg super zum Inhalt.
Schon seit Monaten freue ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung der Stranger Times. Ich liebe den schwarzen Humor, der auf jeder Seite zu finden ist, und habe mich auf ein Wiedersehen der Charaktere, die ich bereits in Band 1 ins Herz geschlossen habe, unheimlich gefreut. Der Roman lebt von seinen Figuren, die C. K. McDonnal wundervoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt hat.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und wundervoll humorvoll (den schwarzen britischen Humor findet man hier auf jeder Seite, worüber ich mich erneut köstlich amüsiert habe).

Das chaotische Team rund um Vincent Banecroft habe ich bereits im ersten Band ins Herz geschlossen, weshalb ich mich unheimlich auf ein Wiedersehen mit allen Charakteren gefreut habe. Die Dynamik der einzelnen Personen untereinander und die teilweise sehr abstrusen Gespräche haben mir wieder den ein oder anderen Lacher beschert und haben zudem die Stimmung gehörig aufgelockert. Der zweite Band hat nur wenige Seiten benötigt, um bei mir dieses "Wohlfühlfeeling" auszulösen, was bei mir eher selten der Fall ist.
Die Storyline hat mir auch hier gut gefallen, da ich ein Faible für Vampirgeschichten habe und gespannt war, wie der Autor diese Thematik einbinden würde. Grundsätzlich ist ihm dies auch gelungen, allerdings hatte das Buch vor allem in der Mitte ein paar Längen, was zur Folge hatte, dass in diesen Abschnitten kaum Spannung aufkam. Gegen Ende nahm die Handlung dann allerdings noch mal an Fahrt auf und überzeugt mit vielschichtigen Charakteren und unterhaltsamen Dialogen.

Fazit:
Im Gegensatz zum Vorgängerband schwächelt "This Charming Man" etwas. Da diese Reihe jedoch hauptsächlich von den wahnsinnig skurrilen Charakteren, die CK McDonnell hier erschaffen hat, lebt, kann ich über die vereinzelten Längen großzügig hinwegsehen. Ich liebe den schwarzen britischen Humor und den Sarkasmus, der auf jeder Seite zu finden ist, und freue mich schon sehr auf den nächsten Band rund um die Stranger Times.
4/5 Sterne

Bewertung vom 17.12.2022
Brown, Sandra

Vertrau ihm nicht


gut

Das Cover passt zu den anderen Buchcovern der Autorin, die zwar nicht zu meinen Favoriten zählen, aber dennoch solide sind.
Sandra Brown hat einen sehr einfachen und flüssigen Schreibstil, der ohne viel Schnickschnack auskommt und mich in einem angenehmen Tempo durch die Geschichte geführt hat.

Die Kapitel haben eine gute Länge, die hauptsächlich aus der Sicht von Arden - unserer Hauptprotagonistin - erzählt werden. Ab und an wechseln diese sowohl in die Perspektive von Ledge, Rusty, Joe, Ardens Schwester Lisa und weiteren Personen, die sich ebenfalls zu Wort melden. Zudem springen die Ereignisse zurück in das Jahr 2000, um die Geschehnisse rund um den Raubüberfall näher zu beleuchten.
Arden mochte ich als Charakter auf Anhieb. Durch einen schweren Schicksalsschlag, den sie zu Beginn der Geschichte erleiden muss, habe ich mich ihr emotional noch näher gefühlt. Sie ist eine eigensinnige und starke Persönlichkeit, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt. An manchen Stellen war sie mir etwas zu sprunghaft in ihren Entscheidungen; nichtsdestotrotz waren ihre Gedanken und Gefühle die meiste Zeit nachvollziehbar für mich.
Auch Ledge, der mir mit seiner eher reservierten und unnahbaren Art zunächst ein wenig suspekt war, habe ich im Laufe der Story lieb gewonnen. Er macht eine glaubhafte Entwicklung durch und öffnet sich mit Voranschreiten der Ereignisse immer mehr, was mir gut gefallen hat.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Arden und Ledge entwickelt hat, fand ich leider weniger gut gelungen, da ich nicht das Gefühl hatte, dass die beiden einander wirklich glaubhaft nähergekommen sind. Plötzlich gab es da diesen Sprung, der meiner Meinung nach nicht authentisch war. Vielmehr wirkte das Ganze auf mich, als würden sich die beiden lediglich körperlich anziehend finden, weshalb ich die doch sehr abrupte Entwicklung emotional nicht nachempfinden konnte.
Die restlichen Charaktere waren mir mal mehr und mal weniger sympathisch.
Spannungstechnisch fand ich das Buch leider sehr mager. Die Geschichte plätscherte die meiste Zeit vor sich hin, da es (für mich) keine unerwarteten Wendungen gab, die für etwas Thrill gesorgt hätten. Die Handlung war nett und unaufgeregt - das war es aber auch schon.
Erst gegen Ende kommt dann endlich ein Hauch von Spannung und Action auf, was für meinen Geschmack allerdings deutlich zu spät war. Den Twist am Schluss habe ich jedoch nicht kommen gesehen, was für mich ein Pluspunkt war.

Fazit:
"Vertrau ihm nicht" ist mein zweites Buch von Sandra Brown, das mich dieses Mal leider nicht auf ganzer Linie von sich überzeugen konnte. Die Handlung erinnert, bis auf den Schluss, mehr an einen Familienroman als an einen Thriller, was ich persönlich schade fand. Dennoch bietet das Buch eine solide Story mit interessanten Charakteren und einem unerwarteten Ausgang.
3/5 Sterne

Bewertung vom 09.12.2022
Aveyard, Victoria

Das Reich der Klingen / Realm Breaker Bd.2


gut

Das Cover passt perfekt zum ersten Teil der Reihe und gefällt mir durch die schlichte und zugleich edle Optik wieder ausgesprochen gut. Zudem passt es auch inhaltlich zur Geschichte.
Der Schreibstil von Victoria Aveyard ist sehr bildhaft und detailreich, was mir zwar einerseits gut gefallen hat, mir auf der anderen Seite aber oft auch zu ausschweifend war, wodurch ich nur wahnsinnig langsam durch das Buch gekommen bin.

Der Einstieg in die Story ist mir unheimlich schwergefallen, da ich wirklich lange gebraucht habe, um in die Handlung zu finden und die zahlreichen Charaktere zuzuordnen. Teilweise musste ich mich regelrecht dazu zwingen, weiterzulesen, da ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte nicht richtig an Fahrt aufnimmt und oft auf der Stelle tritt bzw. viele Szenen stark in die Länge gezogen werden. Durch diese langatmigen Passagen kam kaum Spannung auf, was es mir wiederum nicht leichtgemacht hat, nicht den Faden zu verlieren.
Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die sich kapitelweise abwechseln, sodass man das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln erleben kann. Dadurch erhält man als Leser einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Ereignisse, was mir gut gefallen hat, da die Welt, die die Autorin erschaffen hat, wahnsinnig groß und komplex ist.
Am interessantesten fand ich Eridas Perspektive, denn mit Tristan an ihrer Seite ist sie nicht mehr zu stoppen. Die beiden ergänzen sich perfekt und sind ein tödliches und zugleich faszinierendes Duo, das vor nichts zurückschreckt.
Die restlichen Charaktere entwickeln sich leider kaum weiter, lediglich Corayne scheint mit den Herausforderungen zu wachsen. Ein Problem ist hierbei, dass die Autorin für meinen Geschmack zu viele Figuren in die Geschichte eingebunden hat, denen sie einfach nicht gerecht werden kann.
Was mir jedoch gut gefallen hat, ist die Verbundenheit der Protagonisten zueinander, die unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Ein weiterer Pluspunkt ist das grandiose Worldbuilding. Victoria Aveyard beschreibt ihre Welt und die zahlreichen Schauplätze so detailliert, sodass man sich diese bildlich vorstellen kann. Als kleines Extra finden wir im Buch eine wunderschöne Karte, die besonders hilfreich ist, um der Gruppe auf ihrer Reise folgen zu können.
Insgesamt betrachtet war der zweite Band leider viel zu langatmig. Einige Szenen wurden unnötig in die Länge gezogen, wodurch die Spannung nicht gehalten oder überhaupt aufgebaut werden konnte. Zudem gab es zu viele Landschaftsbeschreibungen, die nichts zur Story beigetragen und überflüssig ausgeschmückte Kampfszenen, die irgendwann ihren Reiz verloren haben.
Erst in den letzten Kapiteln kamen endlich etwas mehr Spannung und Tempo ins Geschehen. Allerdings wurde mir die Handlung, die am Anfang zu langsam war, am Ende ein wenig zu schnell abgehandelt.

Fazit:
»Das Reich der Klingen« ist eine eher zähe Fortsetzung, die ich nur bedingt weiterempfehlen kann. Pluspunkte gibt es für das tolle Worldbuilding und die interessanten Charaktere. Gänzlich überzeugt hat mich der zweite Band leider nicht.
3/5 Sterne

Bewertung vom 01.12.2022
Natsukawa, Sosuke

Die Katze, die von Büchern träumte


ausgezeichnet

Das Cover war Liebe auf den ersten Blick. Ich liebe die kleinen liebevollen Details, die auch in der Geschichte wiederzufinden sind, und freue mich, dieses Schmuckstück in meinem Bücherregal stehen zu haben.
Der Schreibstil von Sosuke Natsukawa hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn er ein wenig speziell ist. Aber gerade diese ruhige und zugleich magisch angehauchte und philosophische Art hat es mir besonders angetan.

Gleich zu Beginn der Geschichte wird man mitten in die Handlung geworfen, was ich mochte. Wir lernen Rintaro kennen, der erst kürzlich seinen Großvater verloren hat und noch nicht so richtig weiß, welchen Weg er in seinem Leben einschlagen möchte. Er ist ein eher ruhiger, zurückgezogener Protagonist, der im Umgang mit seinen Mitschülern etwas unbeholfen wirkt, was sich allerdings im Verlauf der Story nach und nach ändert. Seine Liebe zu Büchern ist auf jeder einzelnen Seite spürbar, womit ich mich auch selbst identifizieren konnte.
So begleiten wir den jungen Helden samt Katze und seiner Klassenkameradin auf verschiedene abenteuerliche, magische und nicht immer ungefährliche Rettungsmissionen. Jedes Labyrinth birgt neue spannende Erkenntnisse, philosophische Gedanken über die Bedeutung und die Seele von Büchern und interessante Charaktere, die zum Nachdenken anregen. Dabei wird Rintaro mit einigen philosophisch anmutenden Fragen rund um die Bücherwelt konfrontiert, die mir den ein oder anderen Blickwinkel auf gewisse Dinge offenbart haben.
Im Laufe der knapp 200 Seiten wird jedoch auch klar, dass es nicht nur um die Rettung der Bücher geht, sondern vor allem um die Rettung des Jungen, der mit jeder Mission stärker und selbstbewusster wird und lernt, sich für sich und seine Mitmenschen einzusetzen.
Die Charakterentwicklung von Rintaro hat mir neben den tollen Zitaten und der liebevollen Coming-of-Age Geschichte besonders gut gefallen. Wenn es nach mir ginge, hätte das Buch gerne doppelt so lang sein können, da ich mich in die Welt und in die Charaktere, die der Autor erschaffen hat, total verliebt habe.

Fazit:
"Die Katze, die von Büchern träumte" ist eine kleine Liebeserklärung an alle Bücher dieser Welt. Spannend, herzerwärmend, philosophisch und magisch zugleich - ein Buch, das man sich nicht entgegen lassen sollte!

Bewertung vom 22.11.2022
Moreno-Garcia, Silvia

Der mexikanische Fluch


sehr gut

Trotz meiner Abneigung gegenüber Personen auf Covern gefällt mir diese Version erstaunlich gut, da ich mir Naomi genauso vorgestellt habe.
Der Schreibstil von Silvia Moreno-Garcia ist sehr atmosphärisch und einnehmend, obwohl die teilweise sehr ausschweifenden Beschreibungen und Wiederholungen zunächst gewöhnungsbedürftig waren. Trotz allem gelingt es der Autorin eine düstere, bedrückende und stimmungsvolle Atmosphäre zu erschaffen, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr zugespitzt hat.

Den Einstieg in das Buch fand ich leider ein wenig langatmig, da die Story eine gewisse Zeit benötigt, um an Fahrt aufzunehmen. Meine kleinen Highlights waren hier die Träume von Naomi, die mit dem Voranschreiten der Handlung an Intensität, Spannung und schaurigen Szenen zugenommen haben.
Was ich besonders hervorheben möchte, ist der Schauplatz des Romans. High Place ist die perverse Version eines Heims, das seine Bewohner fest im Griff hat und nur so vor Geheimnissen und unliebsamen Ereignissen strotzt. Dieses Haus ist der Stoff, aus dem Albträume gemacht werden, da bin ich mir sicher.
Die Autorin hat es geschafft, diesen Ort in eine lebendige Hülle zu verpacken und kreiert damit den perfekten Nährboden für all die Schrecken, denen wir begegnen.
Die Charaktere in diesem Buch wurden ausführlich und interessant ausgearbeitet. Besonders die Doyles waren jeder für sich unheimlich spannende, mysteriöse und unsympathische Figuren, die perfekt zur Szenerie gepasst haben. Lediglich Francis sticht dabei positiv heraus, so scheint dieser so gar nicht zum Rest seiner Familie zu passen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Naomi. Einer eigensinnigen, selbstbewussten, intelligenten und sehr entschlossenen jungen Frau, die dem Geheimnis auf den Grund gehen will.
Gerade am Anfang mochte ich sie als Protagonistin wirklich gerne, im Laufe der Geschichte hatte ich jedoch das Gefühl, dass sie zunehmend ihren Biss verloren hatte. Ihre schwachen Versuche, sich gegen die Doyles aufzulehnen, haben mir lediglich ein müdes Lächeln entlockt und erinnerten mehr an das trotzige Verhalten eines Kindes.
Weniger gut gefallen hat mir, dass ich bei keinem der Charaktere eine Entwicklung feststellen konnte (bis auf Francis). Die Rollen waren von Anfang an klar verteilt, sodass es in dieser Hinsicht keine Überraschungen gab.
Auf den ersten über 200 Seiten passiert im Großen und Ganzen nichts Nennenswertes. Sicher, die Autorin streut von Zeit zu Zeit Informationen ein, die immer mehr Fragen aufgeworfen haben und die Handlung in kleinen Schritten vorangetrieben hat. Zudem begleiten wir Naomi, die das Haus und das Grundstück erkundet, und erleben ihre Albträume hautnah mit, allerdings gab es keine richtige Entwicklung.
Erst im letzten Drittel spitzt sich die Handlung in High Place merklich zu, was mir zwar einerseits gut gefallen hat, mir aber andererseits das Gefühl gegeben hat, dass die Autorin auf den letzten Seiten möglichst viele Twists und Informationen reinquetschen wollte. Dadurch war das Ende leider etwas überladen und für meinen Geschmack zu hektisch.
An dieser Stelle möchte ich noch sagen, dass die eigentliche Auflösung der Geschichte zwar ziemlich krank, abgedreht, pervers und ein wenig drüber war, ich aber genau diesen Aspekt auf der anderen Seite total genial fand. Ich bin mir sicher, dass sich hier die Geister scheiden werden.

Fazit:
"Der mexikanische Fluch" ist ein Buch, das besonders durch seine beklemmende Atmosphäre und das geniale Setting punkten kann. Trotz kleiner Kritikpunkte hat diese Geschichte eine regelrechte Sogwirkung entwickelt, der ich mich nicht entziehen konnte und wollte. Ich freue mich auf weitere Werke der Autorin und empfehle jedem, sich unvoreingenommen auf das Buch einzulassen.
4/5 Sterne

Bewertung vom 22.11.2022
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


sehr gut

Vom Cover war ich zunächst kein großer Fan, da gerade die Krone seltsam deplatziert wirkt. Bei genauerem Betrachten kommt diese allerdings durch die Veredelung deutlich besser zur Geltung, wodurch ich das Cover im Gesamten recht hübsch finde.
Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist angenehm flüssig und bildhaft, sodass man sich als Leser*in gut in das Gelesene hineinversetzen kann.

Die Geschichte punktet vor allem mit einer starken, sympathischen und hilfsbereiten Protagonistin und einem faszinierenden und interessanten Worldbuilding. Gefallen haben mir auch die Beschreibungen der verschiedenen Kulturen, des Zusammenhalts zwischen einzelnen Gruppierungen und die unterschiedliche Vegetation.
Besonders interessant fand ich das Magiesystem der Runen und Farben, das sich von vielen anderen Fantasyromanen abhebt.

Der Einstieg in die Story ist mir wirklich leichtgefallen. Ich mochte die vorgestellten Charaktere, die Welt drumherum und war neugierig darauf, mehr über Kayas Gabe zu erfahren. Zwar gab es immer mal wieder Szenen, die durchaus spannend und interessant waren, allerdings hatte ich vor allem im Mittelteil das Gefühl, dass die Geschichte auf der Stelle tritt. Da haben mir die Kapitel aus Mirulays Sicht, in denen wir einen Einblick in seine Vergangenheit erhalten haben, schon deutlich mehr gefallen. Die Autorin hätte hiervon gerne weitere Szenen einstreuen können, da diese sehr spannend und aufschlussreich waren.
Und obwohl ich Kaya als Protagonistin wirklich mochte, so konnte ich einige ihrer Handlungen leider nicht nachvollziehen. Das lag vermutlich auch daran, dass die Beziehung zwischen ihr und Mirulay für mich einfach nicht greifbar war. Hier hätte ich mir deutlich mehr echte Momente zwischen den beiden gewünscht, in denen sie die Möglichkeit gehabt hätten, aneinander wirklich nahezukommen. Aus diesem Grund hat sich mir auch nicht erschlossen, aus welchem Beweggründen sich Kaya ausgerechnet ihrem Entführer anvertraut hat, obwohl sie doch wusste, wie gefährlich die Wahrheit sein konnte.
Im letzten Drittel nahm die Handlung dann noch mal ordentlich an Fahrt auf. Besonders spannend waren dabei die Kampf- und Fluchtszenen, die sehr bildlich beschrieben wurden.
Der Twist am Ende hat mich wider Erwarten doch ziemlich erwischt, da ich diese Wendung aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht auf dem Schirm hatte. Demnach bin ich schon sehr gespannt, ob sich die Vermutung im nächsten Band tatsächlich bestätigen wird.

Fazit:
Mit dem Auftakt ihrer neuen Romantasy-Reihe ist Jennifer Benkau eine interessante und magische Geschichte gelungen, die mich größtenteils von sich überzeugen konnte. Für den nächsten Band wünsche ich mir mehr Szenen zwischen Kaya und Mirulay und deutlich mehr Spannung.
4/5 Sterne