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jr17

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Insgesamt 43 Bewertungen
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Bewertung vom 24.08.2021
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


sehr gut

'Der Mauersegler' ist Jasmin Schreibers zweiter Roman. Und ein zweites Mal gelingt ihr, woran so viele zuvor gescheitert sind: Sie beschäftigt sich auf einfühlsame, ehrliche und gerade deshalb sehr interessante Art mit dem Thema Tod. Doch dieses Mal kommt ein zweiter Aspekt hinzu: die Schuld. Wie umgehen, mit dem Gedanken, am Tod eines geliebten Menschen schuldig und wenn nicht schuldig, dann doch mitverantwortlich zu sein? Wie umgehen mit den Blicken der anderen und noch schlimmer, den eigenen Gedanken?
Jasmin Schreiber ist eine junge Autorin, deshalb sei ihr die ein oder andere sprachliche Unsauberkeit nachgesehen, wenn Naturbeobachtungen zu gut formuliert klingen für den 10-Jährigen, der beobachtet. Oder Charaktere in ihrer Sprache im einen Moment sehr gewählt, im nächsten eher flapsig klingen. Doch wenn es um die Innenansicht besonders der männlichen Hauptperson geht, oder wenn man die Art und Weise betrachtet, mit der sie sich an das omnipräsente und doch so oft verschwiegene Thema Tod heranwagt, so bleibt kein Zweifel daran, dass hier eine Autorin am Werk ist, von der noch viel zu erwarten ist.

Bewertung vom 04.05.2021
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


ausgezeichnet

Trent Dalton ist der Meister des Details. Mit seinem Debütroman erschafft er eine ganz eigene Welt, in dessen Mittelpunkt ein Junge steht, der einem von Anfang an sympathisch ist. Während sein Bruder August nicht spricht und stattdessen Wörter in die Luft malt, ist Eli der vorlautere der beiden. Doch so unterschiedlich sie sind: Die Brüder halten zusammen. Gegen das Drogen-Dealende Umfeld, eine heruntergekommene Wohngegend und Menschen, die ihnen das Leben schwer machen möchten. Im Rahmen dieser Handlung öffnet Dalton ein Panorama aus kleinen Geschichten, oft Geschichten in der Geschichte, er geht vom Kleinen ins Kleinste. Und doch: Egal was passiert, welche Entscheidungen getroffen und wessen Vergangenheit hervorgeholt wird, Dalton erzählt unterhaltsam, packend, lebendig. Das Buch zur Seite legen - ein absurder Gedanke.

Bewertung vom 26.04.2021
Levit, Igor;Zinnecker, Florian

Hauskonzert


ausgezeichnet

Igor Levit passt nicht eins zu eins in den Klassik Betrieb. Ihm ist das klar. Dem Publikum ist das klar. Und feiert den Pianisten gerade deshalb. Aber warum eigentlich? Was macht ihn zu etwas Besonderem? "Hauskonzert" ist nun der Versuch, einer breiten Leserschaft Einblick in das Phänomen Levit zu geben - ein Versuch, der überzeugt.
Mit dem erfahrenen Journalisten Florian Zinnecker hat sich Levit einen erfahrenen Mann an die Seite geholt. Jemand, dem es scheinbar mühelos gelingt, aus dem Leben eines Menschen zu erzählen, der polarisiert. Über sich selbst sagt Levit "Ich bin ein sehr politischer Mensch". Trotzdem portraitiert Zinnecker hier nicht jemanden, der immer weiß, was er will. Sondern einen streckenweise verunsicherten Pianisten, der versucht, ein guter Mensch zu sein. Was ihm meistens zu gelingen scheint. "Ich bin zutiefst empfindlich", schreibt Levit im Buch, und: "Alles, was ich im Leben will von anderen, ist gesehen werden. Einfach gesehen werden". Damit gemeint ist allerdings nicht nur Aufmerksamkeit. Levit will als Mensch, als Individuum gesehen werden, nicht nur als jemand, der Beethoven so locker spielt, wie kaum ein anderer. Dieses Buch wird dabei helfen.

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