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Everett
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Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 699 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2014
Oltmanns, Jutta

Windstochter


gut

1698. Die junge Frau Franke lebt im ostfriesischen Weener bei ihrem Onkel, sie führt ihm den Haus-halt, übernimmt größtenteils seine Arbeit bei einem benachbarten Friesengestüt und wird von ihm trotzdem nur geduldet. Die Pferde, die Arbeit mit ihnen ist ihre große Leidenschaft, und die Freundschaft zum Tierheiler Jakob gibt ihr Halt. Doch dann verschlechtert sich ihre Lage, und dazu erfährt sie etwas über ihre Herkunft und sie schließt sich einem Tross an, der Friesenhengste nach Italien bringt.
Eine recht typische Geschichte um eine starke, nicht unbedingt für ihre Zeit typische, Frau, die auch ihre Liebe findet. Für mich ein Highlight ist, dass es dabei auch um Pferde und die damalige Reitkunst geht. Auch die Art und Weise, wie die verschiedenen Länder und Gestüte miteinander die Tiere austauschten fand ich sehr interessant. Und wie viel von der Reitkunst auch heute noch zu finden ist.
Der Schreibstil hat mir gefallen, die Geschichte war gut zu lesen. Doch irgendwie war vieles vorher-sehbar. Ein gut durchdachte Geschichte, gute Unterhaltung, doch mir fehlte da noch etwas, was mich so richtig an das Buch fesselt.

Bewertung vom 27.02.2014
Zimmermann, Irene;Fritz, Klaus

Gymnasium


sehr gut

Ein Ratgeber für Eltern, deren Kinder aufs Gymnasium kommen, oder bereits sind.
Ausgiebig werden Themen wie Elternabend, Elternsprechtag, Hausaufgaben, Klassenarbeiten, Nachhilfe und die Notengebung behandelt. Ebenso geht es um Lehrer, dem wichtigen Thema Mobbing und sogar Formbriefe sind vorhanden. Also sehr umfassende Themen, wo die wichtigsten Dinge, mit denen sich Eltern von schulpflichtigen Kindern auseinander setzen müssen, behandelt werden.
Das alles ist richtig gut geschrieben, für einen Ratgeber fast schon unterhaltsam zu nennen. Es werden Beispiele aus dem "richtigen" Leben angeführt, was Schülern und Eltern so widerfahren kann.
Es sind anschauliche Erklärungen und Vergleiche, die auch mal den Eltern einen Spiegel vorhalten, und einen an die eigene Schulzeit erinnern.
Grundsätzlich sollte man sich kümmern, voll und ganz hinter seinem Kind stehen, aber auch nicht überreagieren und überwiegend entspannt bleiben.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, das Lesen war unterhaltsam, lehrreich und hat Spaß gemacht. Sicherlich auch für alle anderen Schulformen anzuwenden. Zudem fand ich die Angabe der Telefonnummer von "nummer gegen kummer" toll. Wer weiß, ob das Kind sie nicht mal gebrauchen kann, nicht mit den Eltern sprechen möchte.
Ein rundum gelungener Schulratgeber.

Bewertung vom 25.02.2014
Winslow, Don

Vergeltung


weniger gut

Der Elitesoldat Dave Collins ist im Ruhestand und arbeitet als Sicherheitschef des New Yorker Flughafens. Zu Feiertagen fliegen seine Frau und sein Sohn schon ein Mal vor, zu seinen Schwiegereltern, er will nach Dienstende folgen. Doch das Flugzeug, in dem seine Familie sitzt, explodiert. Die Regierung will scheinbar einen Terroranschlag vertuschen und so heuert Dave eine Söldnertruppe an um die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
"Der beste Thrillerautor unserer Tage", mit der Aussage wird das Buch beworben und ich war gespannt. Der Beginn dieses Thrillers war in Ordnung, gut zu lesen und auch gefühlsmäßig gut nachzuvollziehen. Den eher knappen Schreibstil empfand ich recht angenehm, auch gerade bei der Schilderung des Flugzeugabsturzes und das Leid von Dave Collins danach.
Doch je länger die Truppe aus ehemaligen Elitekämpfern zusammen ist, deren Planung und Einsätze beschrieben werden, desto schwieriger war für mich das Weiterlesen. Stellenweise habe ich die Seiten dann nur noch überflogen, zudem das Ende im Groben gut abzusehen war. Leider habe ich nicht sehr viel davon über die Feinheiten und Kurz-, und Langbezeichnugen von diversen Waffen zu lesen. Auch seltsame Buchstabenkombinationen, die dann netterweise doch immer wieder in Langform dahinter stehen haben mich nicht begeistert. Grundsätzlich eine gute Story, von der Idee her, die Umsetzung hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Eine Anreihung militärischer, waffentechnischer Fachausdrücke und Verständigungskürzel. Die anfängliche knappe, eher gefühllose Schilderung wurde mit Fortschreiten des Romans störender. Für mich kein toller Thriller und der Stil des Autors ist nicht für mich.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2014
Sullivan, Michael J.

Der Thron von Melengar / Riyria Bd.1


gut

Zwei hervorragende, besondere Diebe. Doch Hadrian und Royce werden in eine Falle gelockt, sie sollen den König getötet haben, sind Opfer einer Intrige geworden. Natürlich können sie mit etwas Hilfe entkommen und den Erben des Königs so auch wieder zu Diensten sein.
Dies ist der Auftakt einer Serie über den Diebesbund Riyiria. Die Geschichte von Royce und Hadrian liest sich, die Beiden waren mir gleich sympathisch, zu Anfang waren da wirklich herrli-che Dialoge. Ein wenig davon kam im Verlauf der Geschichte wieder hervor. Doch die zwei Hauptcharaktere blieben leider etwas flach, wo doch so viel Potenzial in ihnen steckt! An Fantasy war ein wenig Magie vorhanden, aber trotz allem erinnerte mich das alles eher an Mittelalter als an eine Fanstasywelt. Die vielen verschiedenen, genannten Ländereien von Grafen, Gefolgsleuten waren für die Geschichte eher unbedeutend.
Eine Geschichte, die so jetzt nicht total neu ist, aber durchaus ausbaufähig ist, aus der man noch mehr hätte machen können. Die Abenteuer von Hadrian und Royce lasen sich aber gut und flüssig und das Buch hat mir gefallen. Vielleicht sind die weiteren Bände um die Riyiria etwas ausge-reifter und das Geheimnis um Royce Abstammung wird auch noch gelöst.
Eine gute Geschichte, die durchaus noch ausbaufähig ist, und gut unterhält.

Bewertung vom 05.02.2014
Rabisch, Birgit

Die vier Liebeszeiten


ausgezeichnet

Die junge Rena lernt auf einer Geburtstagsfeier den älteren Hauke kennen. Zwischen den Beiden entwickeln sich schnell tiefere Gefühle. Rena erzählt Hauke von ihrer Kindheit und Jugend und ihrer Oma Anna, dem nicht guten Verhältnis zu ihrer Mutter.
Beide genießen ihre freie Zeit mit einem kleinen Boot auf der Elbe und im Watt. Hauke wird Schriftsteller, Rena wird Astronomin und sie haben zwei Kinder.
Durch die verschiedenen Lebenszeiten und der Liebe zwischen Rena und Hauke führt die Autorin in einer angenehmen und ergreifenden Sprache, die dem Thema völlig gerecht wird. Gerade, dass man die Geschichte so schnörkellos lesen kann, macht sie lesenswert.
Hauke und Rena stehen zu ihrer Liebe, schaffen gemeinsam Höhen und Tiefen, Schwierigkei-ten mit den Kindern und sprechen dann irgendwann zwangsläufig über das Ende des Lebens. Doch wenn es dann kommt, ist kaum auszuhalten. Auch gerade das, den Winter, hat die Autorin Birgit Rabisch so intensiv beschrieben, dass ich als Leser tief mitfühlen konnte, sehr berührt war, und das Buch noch lange wirkte. Das Zitat am Anfang des Buche "Was ist Liebe? Man erfährt es erst unterwegs", sagt schon so viel aus. Und so eine Liebe wünscht man sich, wünsche ich mir, die bleibt und wichtig ist, trotz des Alltages, und dort nie vergessen wird. Das Verlieren ist leider so schmerzhaft.
Die Einteilung in vier Liebeszeiten, in die vier Jahreszeiten ist so passend. Ein sehr schönes Buch, immer gut zu lesen, was mir sehr gut gefallen hat und auch zum Nachdenken anregt, was überhaupt wichtig ist.

Bewertung vom 28.01.2014
D'Urbano, Valentina

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung


gut

Vielleicht ein wenig Verarbeitung der eigenen Kindheit, Jugend der Autor? Auf jeden Fall wuchs sie in einem ähnlichen Viertel auf, wie im Roman beschrieben. In einem armen Viertel.
Es wird die Geschichte zwischen Beatrice und Alfredo erzählt, wie sie zusammen kamen, die kurze Zeit ihrer Jugend in der sie zusammen sind, und das Ende. Genannt werden die Beiden die Zwillinge, und es scheint, dass sie eine Art Hassliebe verbindet. Alfredo wird von seinem Vater immer wieder schlimm verprügelt. Doch er kann sich irgendwie nicht von ihm befreien, Beatrice hätte es gekonnt. Und Alfredo hat einen Bruder.
Aber bereits mit zwanzig Jahren steht Beatrice an Alfredos Grab. Ist es eine Chance für sie?
Mit Sicherheit ein wichtige Geschichte, wo sich Arm und Reich immer mehr entfernen und die Jugend aus solchen Vierteln wenig Halt hat.
Die Darstellung der ambivalenten Gefühle der "Zwillinge" zueinander, zur Umgebung und allem.
Das Coverbild, passend und irgendwie schön. Die junge Frau im schwarzen Kleid vor einem alten Treppenaufgang.
Leider konnte ich mit dem Buch nicht richtig warm werden, es konnte mich nicht fesseln, viel-leicht weil das Thema, oder die Art, nicht unbedingt mein Lesestoff ist.
Es ist etwas distanziert geschrieben, ein wenig gefühllos. So, wie es vielleicht wirklich ist, wenn man in so einer Situation wie Bea und Alfredo lebt.
Ich kann dieses Buch von mir aus nicht empfehlen, aber ich kann es auch nicht negativ beurtei-len, nur weil es meinen persönlichen Geschmack nicht richtig getroffen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2014
Groeper, Kerstin

Wie ein Funke im Feuer


sehr gut

Die Black Hills um 1790, wo die Indianerstämme der Plains noch unbehelligt von den Weißen leben. Hier trifft der junge Lakota-Krieger Tanzt-im-Feuer auf einem Erkundungsritt mit seinem Bruder auf die junge Cheyenne Taischee. Mit Mühe kann er verhindern, dass sein Bruder dieses Mädchen erschlägt, und sie lassen sie verletzt zurück. Den ganzen Winter über kann Tanzt-im-Feuer dieses fremde Mädchen nicht vergessen. Dann bringt sein Bruder ihm gerade das Mädchen nach einem Raubzug. Tanzt-im-Feuer bringt Taischee zurück zu ihrem Volk und der Weg dorthin ist voller Gefahren, Überraschungen und neuen Erfahrungen.
Ein guter Roman über die Liebe zwischen zwei Mitgliedern verschiedener Stämme. Historisch, ich weiß nicht, denn im Buch kommt für mir da wenig historisches Hintergrundwissen rüber. Aus Sicht der Indianer vielleicht so richtig. Wobei ich die Behauptung gelesen habe, dass die Arikara und Palani ein und dasselbe Volk sind, das konnte im Buch jetzt so nicht erlesen. Und dass die Lakota bis vor kurzem in dem Roman keine Bisons kannten? Gut. Auf jeden Fall kommt die Liebe, das Engagement der Autorin für diese Völker sehr gut rüber und trägt den Roman. Eine schöne Geschichte, die dem Leser etwas vom damaligen Leben der sog. Prärieindiander zeigt, auch anhand von einzelnen Personen, wie den Freunden, Stammes- und Familienmitgliedern von Tanzt-im-Feuer. Auch die Landschaft, die Jahreszeiten und die Unbillen der Natur sind gut dargestellt.
Wie ein Funke im Feuer ist ein gut lesbarer Roman. Das Ende, ich bin sicher, da scheiden sich die Geister. Für mich hätten es auch gut etwas weniger Seiten sein können. Obwohl ich das Gefühl hatte, dass nichts aus der Geschichte weg gelassen werden könnte, zog sich das Ganze für mich an manchen Stellen schon. Für das Buch ist das Coverbild sehr ansprechend und passend.

Bewertung vom 12.01.2014
Dr. Wolf

Ein Doc für alle Felle


ausgezeichnet

Seit über vierzig Jahren ist Dr. Wolf Tierarzt, wo er doch eigentlich Humanmediziner werden wollte. Wir kennen ihn mittlerweile aus der Fernsendung hundkatzemaus. Dr. Wolf hat auch eine Woh-nung in Namibia und engagiert sich dort für Tiere, besonders für die afrikanischen Wildhunde, die vom Aussterben bedroht sind. Auf einem Flug nach Namibia erinnert sich Dr. Wolf an sein Leben und erzählt davon. Angefangen von seiner Kindheit, die schon von einem tierlieben Vater geprägt ist, von seiner Studienzeit und dem Aufbau einer Praxis mit eigener Pferdeklinik. Dann kommt die Trennung von seiner Frau, die einen schon mit trifft, die aber kurz abgehandelt wird, ohne Gefühlsduselei. Dann zieht es Dr. Wolf ins Ausland, durch Kongresse, als Tierarzt und dann auch als Fernsehtierarzt. Er erzählt viele tierische Geschichten, von geglückten Heilungen und von nicht so schönen Seiten eines Tierarztes.
Das alles ist ganz normal geschildert, nicht in ausgefeilten Texten, und das gefällt mir gut so. Dadurch hat man das Gefühl, dass der Doc wirklich bei einem ist und seine Geschichten erzählt. Die Episoden habe genau die richtige Länge, die Erklärungen ebenfalls, eine richtig gute Mischung. Enorm, was er alles durch die Tiere erlebt hat. Dass ein Flug nach Namibia als grober Rahmen dient finde ich eine gute Idee. Gerne würde ich noch mehr tierische Geschichten hören bzw. lesen.