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ReadingFoxy
Wohnort: 
Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 665 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


sehr gut

Berührende Familiengeschichte

Als erstes ist mir bei dem Buch "die Erfindung der Sprache" das wunderschön gestaltete Cover aufgefallen. Obwohl es recht zarte Farben sind, hat es mich doch direkt angesprochen und ich wollte wissen um was es geht. Und obwohl es an sich nicht unbedingt das Genre ist, das ich sonst lese, hat es mich direkt in seinen Bann gezogen.

„Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer. Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: „Die Erfindung der Sprache“. Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche.“

Es werden zwei Zeitsprünge beschrieben. Das hier und jetzt und die Vergangenheit. Die Zeitlinien springen in den Kapiteln, doch gewöhnt man sich recht schnell daran und es hat meinen Lesefluss nicht gestört.

Was jedoch einige Leser abschrecken könnte, ist das der Text recht anspruchsvoll ist und es kein Roman ist, der sich nebenbei oder schnell weg lesen lässt. Es werden immer wieder Parallelen zu der Sprachwissenschaft, Literatur und einigen bekannten Schriftstellern gezogen. Dennoch ist der Schreibstil auf eine positive Art besonders und sehr bildhaft. So schafft es die Autorin Anja Baumheier den Leser in diese Geschichte rund um Liebe, Freundschaft und die Bedeutung von Heimat näher zu bringen.

Bewertung vom 15.02.2021
Die Tierolympiade - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren
Wich, Henriette

Die Tierolympiade - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren


sehr gut

Tolle Geschichten

Das Buch umfasst drei Geschichten.
Bei uns kam es schon sehr gut an und wir hatten Freude beim lesen.

Der Aufbau ist eigentlich recht simpel erklärt. Die Geschichten sind nicht vollkommen aus Schrift, sondern Hauptwörter sind durch kleine Bilder ersetzt. So kann das Kind beim lesen Schrift und Bilder direkt miteinander verknüpfen und Zusammenhänge fallen leichter.

Die Illustrationen und auch die kleinen, erklärenden Bilder sind wunderschön und sehr Kindgerecht gezeichnet. Man kann alles erkennen und zuordnen. Sollte dennoch mal etwas nicht verstanden werden, ist hinten eine Erläuterung zu finden, was welches Bildchen bedeutet.

Das einzige, was ich nicht so gut fand, war die Länge der Geschichten. Hier hätte ich sie mir etwas kürzer gewünscht. Für ein Kind, dass gerade in die Welt des Lesens eintaucht, sind sie doch noch etwas zu lang und die Konzentration lässt schnell nach.

Aber alles in allem ein schönes buch, dass wir sicher noch öfter lesen werden.

Bewertung vom 15.02.2021
Das achte Kind (eBook, ePUB)
Grabovac, Alem

Das achte Kind (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Beeindruckend

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Eigentlich schlicht und dennoch gewaltig. Die große Schrift und auch der Titel laden dazu ein, sich näher damit zu beschäftigen. Ich bin sehr froh, das gemacht zu haben, denn sonst wäre das Buch an mir vorbeigegangen.

Der Inhalt ist in drei Abschnitte aufgeteilt, der sich je mit einer der Familienmitglieder beschäftigt. Zunächst geht es um die Mutter Smilja, dann um Sohn Alem und zuletzt um Vater Emir. So bekommt man alle Beteiligten näher gebracht und nicht nur den Sohn und Autor Alem Grabovac.

Das Thema "Gastarbeiterkind" hatte ich bisher tatsächlich kaum auf dem Schirm. ich persönlich hatte und habe Niemanden in meinem Umfeld und daher bin ich umso froher, dass Buch gelesen zu haben. Ich sehe nun vieles anders bzw. erst richtig. Auch das ab und an etwas über seine Großeltern ij Jugoslawien und dem Krieg dort eingebracht wurde fand ich sehr gut und wichtig. All die Aspekte mit denen sich auch Alem beschäftigen (musste).

Die Buchsprache ist gut zu lesen und hat mich definitiv mitgerissen. Ich habe das Buch recht schnell gelesen, doch der Inhalt an sich wird garantiert noch länger in Erinnerung bleiben.

Bewertung vom 11.02.2021
Kim Jiyoung, geboren 1982
Cho, Nam-joo

Kim Jiyoung, geboren 1982


ausgezeichnet

Was ist ein Frauenleben wert?

Meine Rezensionen sind meistens eher kurz und auf den Punkt verfasst. Auch ich lese ungern ellenlange Rezensionen, wenn ich hauptsächlich wissen möchte, ob das Buch etwas für mich wäre.
Diese jedoch muss ich länger fassen.
Daher für alle, die an einer kurzen Antwort interessiert sind: Ja! Lest es! Unbedingt!

Es geht um Kim Jiyoung. Eigentlich lebt sie eine „typisches“ Leben. Sie wächst zu Hause auf, geht in die Schule, studiert, arbeitet und gründet eine Familie. Doch was alle sehen und doch gleichzeitig für alle Normalität ist – Männer dominieren immer alles. Egal ob privat oder bei ihrem beruflichen Werdegang. Und das geht nicht nur ihr so, es betrifft alle Frauen. Doch dies ist nun eben stellvertretend die Geschichte von Kim Jiyoung.

Gern möchte ich ein paar Zitate anbringen, die das verdeutlichen:

„Tatsächlich hatte Jiyoung als Mädchen gar nicht wahrgenommen, dass ihr Bruder eine Sonderbehandlung bekam, und war daher nie neidisch auf ihn gewesen. Einfach weil es immer so gewesen war“

„Selbst der Mann, der sich im alltäglichen Umgang normal und vernünftig benimmt, spricht abfällig über eine Frau – nicht über irgendeine, sondern über die, für die er sich interessiert. Ich bin also ein ausgespuckter Kaugummi.“

„Gemäß einer Umfrage, die im gleichen Jahr bei Personalleitern von 50 Großunternehmen durchgeführt wurde, antworteten 44% der Teilnehmer, dass sie männlichen Kandidaten bei ähnlicher Qualifikation den Vorzug gäben, und kein einziger Teilnehmer gab an, Frauen zu bevorzugen.“

Das ist nur ein Bruchteil von Aussagen, die mich schockiert und berührt haben. Obwohl man vieles doch weiß, verdrängt man es selbst. Auch das Thema der Periode. Etwas natürliches, dass wir Frauen uns nicht ausgesucht haben. Und doch schämen sich die meisten Mädchen und Frauen und haben das Gefühl unrein zu sein. „Aber für die meisten Mädchen war die erste Menstruation ein Geheimnis, das sie nur mit ihren Schwestern und der Mutter teilten. Ein etwas lästiges, schmerzhaftes und irgendwie beschämendes Geheimnis.“

Auch das es in Korea tatsächlich akzeptiert wurde, dass man weibliche Föten abtreiben durfte, wenn man eben keine oder nicht noch eine Tochter wollte hat mich sprachlos zurückgelassen. Es sind immer mal kleine Nebensätze und Handlungen, die scheinbar so alltäglich sind und wahrgenommen werden und doch so grausam und Ungerecht sind.

Dieses Buch ist nicht „nur“ ein Roman der den Weg einer jungen Frau beschreibt – es soll und muss! aufrütteln und uns alle zum nachdenken und neu handeln anregen. Die Frau auf dem Cover, sie ohne Gesicht, das kann jede von uns sein. Du und ich. Jede von uns hat schon mal etwas erlebt, dass von Männern dominiert wurde oder unser Handeln abgetan wurde als etwas, dass eben Frauchen machen/nicht können etc.

Und doch möchte ich zum Schluss anmerken, dass es das Buch bzw., die Autorin schafft, all das ohne einen erhobenen Zeigefinger zu beschreiben. Alles ist recht objektiv und ohne „Männerhass“ verfasst. Jede(r) kann und darf sich daher sein eigenes Bild machen. Die Geschichte von Kim Jiyoung sollte daher auch von allen gelesen werden.

Bewertung vom 09.02.2021
Big Sky Country
Wink, Callan

Big Sky Country


sehr gut

Emotional

Als erstes hatte ich mich in das Cover verliebt. Auch wenn es auf den ersten Blick nichts "Besonderes" ist, hat es mich doch in seinen Bann gezogen. Die Straße ins vermeintliche nichts. So wie man es oft auch als Jugendlicher mit seinem Leben sieht. Man hat vielleicht eine Vorstellung was da kommen kann, doch liegt es doch wieder in noch so weiter Ferne. Ganz wie diese Landschaft.

Wir begleiten hier nun August bei seinem Erwachsen werden. Seine Teenagerjahre in Montana, wo absolut nichts spannendes zu passieren scheint. Dennoch macht er neue Erfahrungen, trifft Entscheidungen und lernt immer neue Menschen kennen. Manche prägen ihn mehr, andere weniger.

Für ich war es eine spannende Reise ihn auf seinem Weg zu begleiten. Wenn auch die gewählte Sprache ab und an etwas deftiger war, doch wie hat man denn selbst als Jugendlicher die Welt gesehen und darüber geredet?

Allerdings kann ich auch verstehen, dass man vielleicht nicht ganz so warm mit dem Buch wird. Es ist eben kein Thriller, bei dem auf jeder Seite Jemand anderes abgemetzelt wird. Es ist die Begleitung eines jungen Mannes beim finden seines Lebens.

Bewertung vom 08.02.2021
Die Erfindung des Dosenöffners
Bagci, Tarkan

Die Erfindung des Dosenöffners


ausgezeichnet

Ein großartiges Debüt

Ich muss zugeben, dass ich von dem Autor Tarkan Bagci bisher noch nichts gehört habe, aber ich höre auch nicht sonderlich viel Podcasts. Das werde ich nach lesen des Buches allerdings ändern und auch in seinen Podcast reinhören.

Schon das Cover hatte mich angesprochen. Eigentlich recht minimalistisch und dennoch sticht es heraus.

Aber nun zu dem eigentlichem Buch.
Schon der Klappentext hatte mich sehr angesprochen und sehr neugierig gemacht. Wir alle kennen vermutlich die Phase, in der man viel will, aber gleichzeitig keine Ahnung hat wohin das eigene leben gehen soll. genau an dem Punkt steht Timur unser Protagonist. Er ist Journalist in der Lokalredaktion einer Kleinstadtzeitung. Nicht gerade sein Traum. Der ist größer, aber derzeit so weit weg. Dann trifft er die 70jährige Annette, die angeblich den Dosenöffner erfunden hat und eine witzige, spannende und berührende Reise beginnt.

Und diese Reise hat mich begeistert. Das Buch hat die richtige Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Beziehungen die entstehen und verwoben werden, sind ein wichtiger Bestanteil und sprachlich toll herausgearbeitet. Das Buch ist wundervoll kurzweilig geschrieben und somit hatte ich es recht schnell durchgelesen. Schade eigentlich. daher hoffe ich, dass Herr Bagci bald ein neues buch veröffentlichen wird.

Bewertung vom 04.02.2021
Career Suicide
Kaulitz, Bill

Career Suicide


gut

Die Jugend im Rampenlicht

Ich war in meiner Jugend nie ein Tokio Hotel Fan und konnte den ganzen Hype nie verstehen. Vielleicht war ich damals auch einfach schon aus der Altersgruppe raus. Doch jetzt dachte ich mir, lese ich mal die Biografie. Denn das das alles nicht spurlos an einem vorbeigehen kann, ist ja eigentlich schon klar.

Leider fand ich schon das Vorwort von Benjamin von Stuckrad-Barre persönlich zu lang. Ich wollte nicht lesen, was andere über ihn denken, sondern was er selbst zu erzählen hat.

Die eigenen Kapitel fand ich dann jedoch gut strukturiert und durch die Überschriften war schon etwas zu erahnen um was es gehen wird.

Nun kann man sich zu recht fragen, ob man mit 30 schon eine Biografie schreiben muss. Auf der anderen Seite hat Bill Kaulitz in diesen Jahren schon mehr erlebt als so mancher von uns in seinem ganzen Leben. Ich bin etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite war es interessant zu lesen, wie es ihm mit all dem erging, doch auf der anderen Seite war es mir ab und an etwas zu pathetisch.

Aber für Fans von damals sicher eine gute Lektüre und Ergänzung zu der Zeit.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2021
Dein bester Freund? Bist du!
Kienle, Dela

Dein bester Freund? Bist du!


sehr gut

Eine gute Hilfe

Das Buch soll Kindern und Jugendlichen helfen mit sich selbst und der Umwelt besser klar zu kommen. Es ist ab 10, doch würde ich es eher ab 12/13 einsetzen. Aber das muss am Ende jedes Elternteil eh individuell für das eigene Kind entscheiden.

Es ist in verschiedene Kapitel eingeteilt, die dann im Buch auch farblich passend eingefärbt sind. Von "Tank Superkräfte" und "Was ist gerade wichtig" sind die Bereiche gut eingeteilt. Neben vielem Wissen (Was passiert Nachts in deinem Körper) gibt es Tests und Ausfüllaufgaben zum mitmachen. So ist es eine gute Mischung aus Informationen und einem Buch, dass man immer wieder zur Hand nehmen kann um sich selbst ausdrücken zu können.

Die Illustrationen und Schriften finde ich sehr gut und passend für das Alter. Durch die verschiedenen Farben, weiß man direkt in welchem Kapitel man sich befindet.

Wie gesagt, dass einzige was ich persönlich finde, ist das es nicht unbedingt ab 10 ist.

Bewertung vom 03.02.2021
Die Frau vom Strand
Johann, Petra

Die Frau vom Strand


ausgezeichnet

Wem kann man trauen?

Diese Frage hätte sich Rebecca vermutlich ganz zu Beginn des Treffens mit der Unbekannten vom Strand fragen sollen. Das scheinbar so perfekte Glück von Rebecca, ihrer Frau Lucy und der der gemeinsamen Tochter, gerät ins wanken. Bis nicht nur die unbekannte Frau verschwindet, sondern auch ihre eigene Frau tot aufgefunden wird.

Der Schreibstil ist sehr gut und zieht einen in den Bann. Das raten und doch wieder verwerfen von Gedanken ist zwar ein "alter Hut" bei Thrillern, aber wird hier dennoch sehr gut umgesetzt. Ich hatte zwar dann doch bald eine korrekt Vermutung, doch solang man es durch die Auflösung nicht zu 100% weiß, kann man immer noch gut mit fiebern.

Ein kleines Problem hatte ich dennoch - und zwar das die Namen der Protagonisten nicht immer konstant genutzt wurden. Mak Vor- mal Nachname. Irgendwann konnte man es sich merken, aber gerade zu Beginn war es dennoch etwas störend. Das ist aber meckern auf - in diesem Fall - hohem Niveau.

Bewertung vom 02.02.2021
Klo-Psychologe
Clever, Konrad;Kirchner, Moritz

Klo-Psychologe


ausgezeichnet

Wissenswert

Das Thema der Psychologie interessiert mich schon immer sehr und daher fand ich das Konzept, kurze "Sitzungen" zu haben eine super Idee. Und das Wort Sitzungen passt so wunderbar zu beidem Themen. Einmal auf der Toilette, einmal beim Psychiater.

Das Cover mag ich sehr. Auffällig und witzig.

Zum Inhalt - Ich habe das Buch wirklich sehr hilfreich gefunden. Wenn mich etwas tiefer interessiert hat, dann habe ich selbst nach recherchiert. Es gibt auf jeden Fall gute Anregungen.

Ich habe gesehen, dass es noch so ein Buch zum Thema Philosophie gibt. Auch das werde ich mir sicher holen.