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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 776 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2022
Mishani, Dror

Vertrauen


ausgezeichnet

Außergewöhnlicher Krimi

Ich habe vor einiger Zeit bereits "Drei" von Dror Mishani gelesen und fand es einen wirklich guten Krimi. Lange hatte man nicht gewusst, wie es ausgehen wird und daher habe ich mich sehr auf das neue Buch und den Aufbau gefreut.

Dieses mal wird ein Neugeborenes entführt und damit beginnt ein wirklich guter und wieder einmal außergewöhnlicher Krimi. Was man nicht erwarten darf ist Action im klassischem Sinn. Dennoch ist Spannung gegeben.

In verschiedenen Handlungssträngen wird dem Leser in einem recht trockenen, aber dennoch kurzweiligem Schreibstil die Geschichte näher gebracht. Wir begleiten den Inspektor Avi Avraham bei seinen Recherchen und auch in seinen privaten Gedanken.

Als Leser muss man sich darauf einstellen, dass es viele Dialoge gibt und man das Buch nicht einfach nebenbei lesen kann. Es braucht die Aufmerksamkeit des Lesers.

Bewertung vom 20.03.2022
Lee, Jonathan

Der große Fehler


sehr gut

Ein Fehler?

Zuerst muss gesagt sein, dass es kein buch ist, dass man nebenbei lesen kann oder sollte. Man muss sich auf das Geschriebene und die Protagonisten einlasen (können). Der Schreibstil ist etwas außergewöhnlich und zu Beginn habe ich etwas gebraucht um in die Geschichte zu kommen. Doch als mir das dann gelungen ist, fand ich das Buch alles in allem sehr unterhaltsam.

Auch wenn es den Anschein eines Krimis macht, ist es doch keiner im klassischem Sinne. Hauptsächlich geht es um all die Personen und um das Opfer Andrew Green selbst. Durch zwei Handlungszeiten wird uns auf der einen Seite Andrew und sein Leben beschrieben, in der anderen Zeitebene die Ermittlung rund um seinen Mord. Ich persönlich finde Bücher mit mehrere Zeiten sehr spannend. So bekommt man mehr von den Personen und den Geschehnissen mit. Man kann Dinge besser verknüpfen und besser nachvollziehen.

Bewertung vom 20.03.2022
Yuzuki, Asako

Butter


gut

Eine andere Art des Lesens

"Eine junge Journalistin recherchiert über die Serienmöderin Manako Kajii, die Männer mit ihren Kochkünsten verführt und anschließend umgebracht haben soll."
Als ich das gelesen habe, hat zuerst mein kleines True Crime Herz höher geschlagen. Auch wenn es hier nicht um einen realen Fall geht, hat es doch etwas den Anschein.

Doch war das Buch ganz anders als erwartet. Und leider - zumindest für mich - in eine eher schlechtere Richtung. Es ging mir zu sehr um die angedachte, perfekte japanische Frau. Schlank! muss sie vor allem sein. Auch bin ich mit den Protagonisten nicht warm geworden. Es gab von Dingen zu viel Beschreibungen - wie zum Beispiel der titelgebenden Butter und dafür in anderen Bereichen zu wenig.

Vielleicht war es auch einfach meine falsche Vorstellung von dem Buch, doch für mich war es leider kein Lesevergnügen.

Bewertung vom 15.03.2022
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Grenzmord

Das Thema an sich ist nicht ganz neu. Ein Mord passiert direkt auf der Grenze bzw. das Mordopfer hat eine Staastsbürgerschaft, wird aber direkt hinter der direkten Grenze gefunden. Wer ist zuständig? Müssen Dienststellen zusammenarbeiten? Und geht das gut? Was im realen Leben sicher alles gut vorgeschrieben ist, wird in Krimis gern etwas aufgeweicht und das passiert eben auch hier. Denn eine Leiche wird im Watt auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gefunden. Also arbeiten Lykke Teit und der deutsche Rudi Lehmann nun zusammen.

Ich fand gut, dass das Ermittlerteam sich tatsächlich versteht und scheinbar direkt gut miteinander arbeiten kann. Oft werden noch Spannungen untereinander eingebaut um eventuelle private Angelegenheiten der Ermittler einzuspannen oder klar machen zu wollen, wer denn eigentlich die Oberhand hat. Erfrischender weise war es hier eben nicht der Fall und so konnte ich mich ganz dem Fall widmen.

Die meisten Protagonisten fand ich zugänglich und konnte mich in ihre Gedanken und Handlungen versetzen. Der Schreibstil an sich war flüssig und kurzweilig. Alles in allem war es eher ein "seichter" Thriller, aber dennoch spannend und unterhaltsam. Ich habe mit gerätselt und fand die Herangehensweise der Ermittler und auch ihre Ermittlungen recht authentisch beschrieben.

Ich freue mich auf jeden Fall, wenn es hier mehr Fälle von dem Duo geben wird. Von mir eine klare Leseempfehlung. Spannung, nordisches Flair und eine mitreißende Geschichte sind auf jeden Fall garantiert.

Bewertung vom 14.03.2022
Klönne, Gisa

Für diesen Sommer (eBook, ePUB)


sehr gut

Was bedeutet Familie?

Das Cover lässt auf einen seichten Sommerroman schließen. Am See liegen, kleine Liebesgeschichten und am Abend werden Geschichten ausgetauscht? Doch das ist er definitiv nicht. Wir begleiten die Protagonistin Franziska, die sich um ihren Vater kümmern muss. Beide hatten sich voneinander entfernt und nun müssen sie wieder zusammen leben.

Das Buch wird zwar hauptsächlich aus der Perspektive von Franziska geschrieben, doch lesen wir hin und wieder auch die des Vaters. Ab und zu hat es mich aus dem Lesefluss gerissen, denn es ist nicht übertitelt wen wir gerade begleiten. Sonst ist der Schreibstil jedoch sehr flüssig und tiefgründig. Dennoch habe ich mich oft gefragt wo eigentlich der Rest der Familie, vor allem die Mutter ist. Auch ein paar mehr Informationen zum Werdegang wären sicher interessant gewesen.

Dennoch möchte ich das Buch empfehlen. Es ist stark und lässt einen so schnell nicht mehr los. Man muss sich jedoch darauf einlasen. Es ist definitiv kein seichter Sommerroman, den man mal nebenbei lesen kann.

Bewertung vom 13.03.2022
Hoorn, Heike van

Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1


gut

Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut. Der Plott hörte sich spannend an und auch die angeteaserte Freundschaft zwischen Polizei und Journalistin hätte interessant werden können.

Doch schon zu Beginn sind die Protagonisten eher blass gezeichnet und auch die Handlung ist recht schnell durchschaubar. Bestimmte Motive und Gegenstände werden immer wieder beschrieben und am Ende nicht aufgeklärt.

Die Freundschaft findet so, wie man es gedacht hat auch nicht statt. Am ersten Abend wird zusammen getrunken und dann eigentlich fast nur noch gegeneinander gearbeitet.

Leider war der Krimi für mich nicht gut.

Bewertung vom 13.03.2022
Vigan, Delphine

Die Kinder sind Könige


sehr gut

Sucht nach Aufmerksamkeit

Wer zeigt nicht gern die Bilder seiner Kinder? Machen sie doch immer mal lustige Sachen oder ziehen Grimassen. Oder hier, liegt das Kind so süß im Gras... Doch sollten diese Aufnahmen nicht nur für das eigene Album sein? Vielleicht mal ein Abzug für die Großeltern - aber der Rest der Welt? Für den sollten diese Bilder und Videos verschlossen bleiben, sofern das Kind später nicht mal selbst entscheidet sie zu zeigen.

Und darum geht es in diesem sehr spannenden und kurzweiligen Buch. Die Protagonistin Mélanie, Mutter von zwei Kindern, stellt so ziemlich alles online. Sie und ihr Mannverdienen auf dem Rücken der Kinder jede Menge Geld, doch dann geschieht etwas, das keine je erleben will - ein Kind wird entführt.

Delphine de Vigan nimmt uns mit in die Welt rund um Social Media. Die Figuren und Handlungen sind immer gut beschrieben und man kann gut in die Welt eintauchen. Zumal vieles der beschriebenen Dinge schon Realität ist und man immer damit konfrontiert wird.

Dennoch hat mir irgendwas gefehlt. Ich kann nicht richtig greifen, was es war. Aber alles in allem war es ein wirklich gutes und wichtiges Buch.

Bewertung vom 21.02.2022
Leo, Maxim

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße


ausgezeichnet

5 Minuten Ruhm

Angeblich wollen wir die alle mal im Leben haben. Aber was ist, wenn diese auf einer Lüge aufbauen? Wie kommt man da wieder raus und was macht es mit einem?

Völlig ungewollt geht es unserem Protagonisten Michael Hartung so. Durch ein Missverständnis (und ein bisschen Geld) wird er zu einem Helden, der bei einer Massenflucht aus der DDR, bei der 127 Menschen in einem S-Bahnzug am Bahnhof Friedrichstraße in den Westen gelangten geholfen haben soll.

Dem Autor Maxim Leo gelingt es mit einer Mischung aus Humor, Ironie und dennoch einer gewissen Deutlichkeit den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Es werden Vorurteile aufgegriffen und verwoben, völliges Chaos trifft auf die Liebe und mittendrin ist Michael der plötzlich eine Aufmerksamkeit bekommt, die er eigentlich nie wollte. Der Wunsch nach dem persönlichem Glück und einer heilen Familienwelt haben ihn in ein Durcheinander trudeln lassen, aus dem er sich eigentlich nicht mehr befreien kann, ohne wieder als der dazustehen, der er am Anfang des Romans ist - ein erfolgloser und einsamer Videothekenbesitzer. Wies nun endet? Das muss und soll jeder Leser selbst entdecken.

Für mich war es ein wunderbares und kurzweiliges Lesevergnügen. Gern hätte ich Michael noch ein bisschen länger begleitet. Zudem wird es nicht das letzte Buch von Maxim Leo für mich gewesen sein.

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Bewertung vom 21.02.2022
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


sehr gut

Familiengeschichte

Wer ist meine Mutter? Warum sagt mein Vater nichts über sie oder über die Vergangenheit? All das sind Fragen, die sich Marie stellt. Da ihr sonst so liebevoller Vater bei diesen Themen ausweicht, will sie nun auf eigene Faust recherchieren.
Hier passen Cover, Titel und Plott sehr gut zusammen. Das eine ergänzt das andere. Man kann schon am Titel und auch am Cover gut erkennen, was uns erwartet. Ein Geheimnis - doch wie wird das ausgehen?

Auch wenn es alles in allem keine große, neue Idee war, hat mich die Geschichte doch sehr interessiert. Ich bin selbst Jemand der gern Mäuschen spielt und etwas rumschnüffeln möchte.

Doch so ganz konnte es mich doch nicht mitnehmen. Auch wenn die Protagonisten an sich gut dargestellt sind, bin ich nicht mit Marie warm geworden. Oft handelt sie recht naiv und nicht nachvollziehbar. Das hat mir etwas die Spannung genommen.

Dennoch gebe ich 4 Sterne. Denn die Geschichte an sich und auch der kurzweilige und gut nachzuvollziehende Schreibstil haben mich am Ende doch zu Ende lesen lassen.