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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2022
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Molly ist Zimmermädchen und ihr Antrieb ist es, jeden Tag auf´s Neue die Zimmer in einen tadellosen Zustand zurückzuversetzen. Dann findet sie aber eines Tages eine Leiche, der unsympathische, schwerreiche Mr. Back ist tot - und Molly gerät unter Verdacht.

Molly ist ein ganz besonderer Mensch. Es wird nicht näher thematisiert, aber sie braucht feste Abläufe und nimmt alles sehr wörtlich. Ich vermute, sie ist Autistin bzw. hat das Asperger-Syndrom?
Anfangs erscheint sie auch etwas naiv, doch schnell wird klar, Molly ist eben besonders - und keineswegs naiv. Ich habe sie sehr schnell in mein Herz geschlossen.
Und Molly ist es auch, die das Buch zu etwas ganz Besonderem macht.
Ihr Glaube an das Gute im Menschen, ihre Zielstrebigkeit, die Sprüche der Oma als Leitweg und letztendlich ihre Konsequenz - einfach schön.

Ja, es ist ein Krimi, aber ein sog. Cosy Crime. Die menschlichen Begegnungen, Freundschaften und Bösartigkeiten sind das eigentliche Highlight.
Das Buch bekommt keine fünf Sterne für den herausragenden Spannungsbogen (wobei es nicht seicht und vorhersehbar ist!), aber mindestens fünf Sterne für das Gesamtpaket.

Allerfeinste Unterhaltung - und das Genre Cosy Crime ist nicht mein bevorzugtes, ich kann in den meisten Fällen nichts damit anfangen und langweile mich schnell. Hier hat Nita Prose gezeigt, dass es auch anders geht und dass es nicht immer große Gewalt, Brutalität und Hochspannung braucht.

Bewertung vom 23.01.2022
Mohn, Kira

The Sky in your Eyes / Island-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist so schön - eine Lovestory im magischen Island, ich habe mich gefreut.
Bekommen habe ich mehr als eine der typischen Liebesgeschichten.
Ich würde sogar sagen, dass das eigentliche Thema des Buches Bodyshaming ist und die Liebesgeschichte sogar nur die Ergänzung dazu ist.

Elín hat eine richtig schlimme Trennung hinter sich und wohnt wieder bei ihren Eltern. Ihr Job ist auch nicht mehr das, was er mal war, ihre beste Freundin weit weg. Ihr täglicher Gang zum Strand und ihr wöchentlicher Kochkurs sind aktuell die einzigen Highlights in ihrem Leben. Und dann ist da nun Jón...

Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich völlig mit Elín identifizieren konnte. Von klein auf wurde ihr vermittelt, dass sie "moppelig" ist und findet sich als Erwachsene einfach nur dick. Sie reduziert fast alles auf ihr Körpergewicht - und ja, wenn man eintaucht in ihr Leben, dann kann man das nicht nur nachvollziehen, sondern man ahnt wirklich, wie schlecht es ihr deshalb geht. Das fand ich sehr gut geschrieben, ich habe mir dazu bislang kaum einen Kopf gemacht und finde, dass das Buch hier auch Augen öffnet.
Neben den Fieslingen, die es überall gibt, haben auch die eigene Familie und Freunde - immer in bester Absicht - ihren Teil dazu beigetragen. Gut gemeint ist leider nicht immer gut gemacht.

Dazu das Island-Setting, die zarte und sehr schöne Lovestory plus zwei Rezeptvorschläge passend zum Thema. Ach ja, hungrig sollte man das Buch übrigens nicht lesen!

Lediglich Jón war mir als Figur etwas sehr dick aufgetragen. Sieht aus wie ein Modell, ist sensibel und zugwandt, hat alle Geduld der Welt und natürlich gibt es da auch noch verbindende Kindheitserlebnisse und Zukunftswünsche. Jaaaa...eine Spur realistischer hätte ich hier gut gefunden.

Insgesamt fand ich das Buch aber sehr gelungen, 4,5 Sterne, gerundet auf 5.

Bewertung vom 18.01.2022
Fuchs, Kirsten

Mädchenmeuterei


weniger gut

Bei dem Buch hat mich das Cover total angesprochen. Dann war auch noch der Klappentext vielversprechend, Mädchenfreundschaft, Reise mit einem Containerschiff, wow, genau mein Ding.

Tja, so kann man sich täuschen.
Das Buch startet mit Bea, die unkommentierte Videos an ihre Freundin Charlotte schickt. Ein Hilferuf, ganz klar. So startet ein Trip mit einem Containerschiff über das Meer.

Ich konnte mit der Handlung nichts anfangen. Wirre Videosequenzen, die seitens Bea ohne weitere Erläuterung gesendet werden (sind die heutigen Jugendlichen so drauf? Ich dachte, sie chatten ununterbrochen?), viel zu viele Storys in der Story auf dem Schiff, die auch noch völlig absurd waren und dazu noch ein Schreibstil, den ich anstrengend fand.

Insgesamt fand ich das Ganze auch unglaubwürdig. Ob das Verhalten der Besatzung, der Mädchen, der mitreisenden Begleitung und der Eltern, die...nein, tiefer kann ich hier nicht einsteigen ohne zu spoilern. Jedenfalls konnte ich keine der Handlungen nachvollziehen.

Gut beschrieben war jedoch die Monotonie einer Containerschiffsreise, fernab von jeglichem Kreuzfahrtglamour. Ich bin schon mal mit einem Frachtschiff gereist, hier hat mich das Buch tatsächlich abgeholt.

Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für das Buch, die meuternden Mädchen sind 15 und 16 Jahre alt - ich hoffe mal, dass diese Zielgruppe das Buch mag.

Bewertung vom 16.01.2022
Farnaby, Simon

Merdyns magische Missgeschicke: Zaubern will gelernt sein! / Merdyn Bd.1


ausgezeichnet

Schockschwerenot! Was für ein Buch!
Es beginnt schon damit, dass wir direkt angesprochen werden. Gleich zum Start, aber auch immer wieder im Buch. Das beamt einen sofort hinein und macht einen fast zum Teil der Geschichte, man ist ganz nah dran.

Kurz zur Handlung: Rosie ist ein kleines Mädchen und möchte eine berühmte Sängerin werden. Dumm nur, dass sie gar nicht gut singen kann. Außerdem lebt sie mit ihrer Mutter und ihrem Teenie-Bruder zusammen und die kleine Familie ist immer noch schwer getroffen vom Tod des Vaters. Ziemlich traurige Ausganglage.
Rosie hat dann noch Pupsie, ihr Meerschweinchen, das aber gar keine so tragende Rolle im Buch hat. Vielmehr beschränkt es sich größtenteils auf...naja, der Name verrät es schon & weitergehende Körperausscheidungen.

Doch dann tritt Merdyn, ein ehemals großer Hexenmeister in ihr Leben. Jetzt aber dummerweise verbannt, vom Mittelalter in unsere Zeit und alleine das bringt sehr viele, sehr lustige Turbulenzen.

Das Buch ist so richtig schön schräg. Witzig-schräg, nicht sinnlos schräg, wohlgemerkt. Echter britischer Humor, kindgerecht (und erwachsenengerecht). Besonders witzig fand ich die mittelalterlichen Flüche und sonstigen Wörter samt Übersetzung. Ob Hahnepampel, Tranfunzel oder Maulmacher, hier kann man seinen Wortschatz vortrefflich erweitern.
Das Lesen ist ein Vergnügen, der Fließtext wird immer wieder mit unterschiedlichen Schrifttypen und Größen unterbrochen, sehr gelungen.

Und dann ist das natürlich die Story, die zunehmend spannender und sehr aufregend wird! Und zum Schluss auch noch rührend, hach.

Ein rundum gelungenes Buch, kaum zu glauben, dass es das Kinderbuchdebut des Autors ist. Hoffentlich folgen da noch ganz, ganz viele weitere Bücher.

Bewertung vom 15.01.2022
Yanagihara, Hanya

Zum Paradies


weniger gut

900 Seiten, richtig tief eintauchen in ein Buch, darauf habe ich mich sehr gefreut.
Über die Autorin habe ich schon viel gehört, aber bislang noch kein Buch von ihr gelesen.
Vorab: das war wohl für mich das erste und zugleich auch das letzte Buch.

Anfangs war ich noch sehr angetan. Der Plot ist gut. New York 1893. Nicht das New York, das wir kennen, ein Freistaat, in dem Homosexualität frei gelebt werden kann, während sie im Rest von Amerika unter Strafe steht.
Klassengesellschaft gibt es jedoch sehr ausgeprägt, reich und arm ist unüberbrückbar getrennt und die Liebesgeschichte wird im Verlauf immer weniger interessant.
Hier fand ich das Grundkonstrukt, das andere Gesellschaftsbild, wenn auch nur liberaler bezüglich der Sexualität, spannend. Die Figuren hingegen blieben mir fremd, ich konnte sie weder verstehen noch eine Nähe aufbauen.
Leider war das rückblickend noch mein Favorit unter den drei unterschiedlichen Teilen.

Die Verknüpfung der drei Geschichten sollte wohl durch das Haus in New York und die gleiche Namensgebung erfolgen. Das fand ich sehr verwirrend, weil völlig andere Personen immer die gleichen Namen tragen und mein Hirn anfangs immer Verknüpfungen suchte, die nicht da waren.

Ansonsten fallen mir leider nur die Schlagworte: langweilig, zäh, Wiederholungen ein.
Durchhalten wird hier nicht belohnt - aber das ist natürlich höchst subjektiv.

Bewertung vom 09.01.2022
Scrivan, Maria

nICHt genug Bd.1


gut

Beworben wird das Buch als Tagebuchroman für Fans von Lotta Leben.
Tatsächlich ist es aber ein Comic, also schon ein etwas anderer Stil, streng angeordnet in den üblichen Comic-Kästchen.
Vielleicht bin ich deshalb nicht ganz warm geworden mit dem Buch. Ich mag den Comic-Roman-Stil, aber keine klassischen Comics.

Das große Thema des Buches ist Ausgrenzung, die verzweifelte Suche nach Anerkennung und das Thema Selbstwertgefühl.
Man möchte Natalie manchmal wachrütteln, so wie es ihre Freunde versuchen, weil so so wenig Vertrauen in sich hat.

Ein wichtiges Thema, mir hat bei der Bearbeitung hier ein Funken Humor gefehlt. Vielleicht ist das auch fehl am Platz, weil es Natalie wirklich nicht gut geht und vielleicht ist es nur nicht meine Art von Humor, denn Ansätze waren schon auch enthalten.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Der Funke, der aus einem "ja, ganz nett" Buch ein "immer-wieder-lesen" Buch macht.

Bewertung vom 09.01.2022
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Eine Dreierkonstellation.
Sarah und Marc, ein Pärchen in den Dreißigern und Henning, bester Freund von Marc und gleichaltrig.
Sie bewohnen zusammen ein traumhaftes Loft in Hamburg, bis eines Tages eine riesige Blutlache im Loft aufgefunden wird und von Henning jede Spur fehlt.

Der Thriller wird immer abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Sarah und Marc erzählt, dazwischen gibt es immer noch Einschübe aus der Perspektive des Polizeipräsidiums.
Das ist unglaublich spannend, weil man immer die jeweilige Perspektive einnimmt und da natürlich überzeugt ist, dass diese jeweils der Wahrheit entspricht.
Je mehr man zum Ende hin kommt, desto auffälliger werden aber auch Abweichungen in der Wahrnehmung. Gleiche Situation, aber die Schilderung von Sarah ist anders als die von Marc.
Tja- was stimmt nun? Und vor allem: was geschah wirklich?

Dieser Thriller war voll nach meinem Geschmack. Temporeich und keine Sekunde langweilig.
Leicht zu lesen und sehr spannend.
Nicht vorhersehbar und mit dumpfen Ahnungen, was geschehen sein könnte (dem dann nicht so war! Super!).

Rundum gelungen!

Bewertung vom 06.01.2022
Fox, Candice

606


gut

Candice Fox habe ich über die Crimson Lake Reihe kennengelernt und die Bücher hatten für mich Suchtpotenial. Ich konnte sie nicht weglegen und musste die Nacht durchlesen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an das neue Stand-Alone-Buch.

Ja, es war auch lesenswert, kann aber mit den Vorgängern nicht mithalten.
Ungefähr 70 Prozent des Buches geht es eher gemächlich für einen Thriller zu. Ich hatte kein Problem, das Buch für eine Pause aus der Hand zu legen, der Spannungsbogen war nicht sehr hoch.
Gegen Ende hin hat sich das geändert, da war ich dann doch sehr auf die Auflösung gespannt.

Allerdings ist das Buch auch nicht so raffiniert, es gibt keine sensationellen Wendungen, keine extrem undurchsichtigen Schachzüge.
Auch die Charaktere fand ich jetzt - mit Ausnahme von John Kradle - keine Sympathieträger. So richtig Bezug konnte ich hier zu den Figuren auch nicht aufbauen.

Mein Fazit: war o.k., ich habe es gern gelesen, aber kein Thriller-Highlight, leider.

Bewertung vom 03.01.2022
Messenger, Shannon

Das Feuer / Keeper of the Lost Cities Bd.3


ausgezeichnet

Welch Glück, dass die Bände der bislang achtbändigen Reihe so nah nacheinander erscheinen. Die Erinnerungen sind noch frisch und man kann annähernd nahtlos weiterlesen. Danke, arsEdition, das ist super.

In Band drei überschlagen sich die Ereignisse. Sophie ist endlich angekommen in der Elfenwelt, hat Freunde und liebevolle Adoptiveltern, doch das war es dann auch schon mit der Harmonie.
Die Elfenwelt steht unserer Menschenwelt in nichts nach, wenn es um Intrigen, Macht und Krieg geht, ganz im Gegenteil.
Sophie und ihre Freunde werden hier ganz tief mit hineingezogen und stellenweise war es wirklich hart, das alles zu lesen.
Ich fand den Band so düster und grausam wie bislang noch keinen. Gleichzeitig unfassbar spannend und auch wenn ich Teilstränge als Lesende schon erahnen konnte, war ich doch tief in die Geschichte versunken und bin kaum zum Luft holen gekommen.

Die Altersempfehlung schwankt - je nachdem, wo man nachsieht, liegt sie bei zehn oder zwölf Jahren. Ich würde Band drei noch keinem Zehnjährigen bzw. keiner Zehnjährigen zu lesen geben, ab zwölf Jahre finde ich die bessere Empfehlung.
Aber auch für Erwachsene ist das Buch faszinierend - jedenfalls für mich.

In Band drei war die Freundschaft der Kinder (hm, hier färbte wohl auch schon die Ausdrucksweise im Buch auf mich ab) besonders schön zu begleiten, er schließt (natürlich) nicht wirklich ab, so dass ich jetzt auf Band Vier hinhibbel.