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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2017
Schweig still, mein Kind (eBook, ePUB)
Busch, Petra

Schweig still, mein Kind (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr spannendes Debüt

Hanna Brock ist Reporterin und gerade auf Recherche für ihren Wanderführer und wandert durch die Freiburger Umgebung. In der Rabenschlucht angekommen stößt sie auf eine Leiche. Kriminalhauptkommissar Moritz Ehrlinspiel wird zum Tatort gerufen. Bei der Leiche handelt es sich um eine Frau. Die Frau war zum Todeszeitpunkt hochschwanger, nun fehlt von dem Kind jeder Spur. Was hat es damit auf sich und wo ist der Säugling? Bei seinen Ermittlungen stößt Ehrlinspiel auf einige Ereignisse, die zehn Jahr zurückliegen und nun relevant erscheinen. Und dann muss sich Ehrlinspiel auch noch mit der Reporterin rumschlagen, denn die hat nicht vor abzureisen.

Mich hat dieser Debüt-Krimi von Petra Busch gefesselt. Von Anfang an war Spannung vorhanden – diese hat auch bis zur letzten Seite gehalten. Der Schreibstil ist angenehm, gut zu lesen und sehr fesselnd. Alls wird gut beschrieben, so dass es stellenweise zu Kino-im-Kopf kommt. Die Charaktere sind ausgereift und wirken realistisch. Vor allem Kriminalhauptkommissar Ehrlinspiel war mir sympathisch. Die Handlung war sehr schlüssig und der Leser konnte sie aus unterschiedlichen Perspektiven verfolgen. Gefallen hat mir auch die Szenerie. Das Ganze spielt sich in einem 500-Seelen-Dorf ab und einer der Protagonisten ist ein autistischer junger Mann. Es zeigt sich schnell, wie es in so einem kleinen Dorf zugeht. Scheu gegenüber Anderen und Fremden und Aberglaube spielt auch eine große Rolle.
Mir hat dieser Kriminalroman wirklich sehr gut gefallen und ich habe an ihm nichts auszusetzten, deshalb erhält er von mir volle fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.08.2017
Altenstein
Kessel, Julie von

Altenstein


gut

Kampf um Gutshaus

Erzählt wird die Geschichte von Konrad Graf von Kolberg. Er wurde als zehntes Kind von Agnes und Kuno in Ostpreußen während des zweiten Weltkrieges geboren. Konrad ist der langersehnte Sohn der Familie und deshalb der Liebling. Ihm wird später auch nahegelegt das alte Familienanwesen „Altenstein“ wieder zurückzuholen.

Mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ich habe eine spannende Familiengeschichte erwartet. Bekommen habe ich leider eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die anfangs sehr verwirrend waren. Es gibt viele handelnde Personen, die der Leser erst nach und nach kennenlernt. Auf den ersten 100 Seiten hatte ich deshalb noch Probleme sie richtig zuzuordnen und die Zusammenhänge zu finden (falls es welche gab). Hilfreich ist hier die Auflistung der Personen zu Beginn des Buches. Die Handlungen finden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Die einen noch während des zweiten Weltkrieges, andere in der Gegenwart zur Zeit der Wende und zwischen den Jahren 2000 und 2005. Durch diesen Wechsel in der Zeit erlebt der Leser die Vergangenheit selbst mit. Die Zeitsprünge waren gut eingebaut und haben thematisch sehr gut zueinander gepasst. Beispielweise erinnert sich eine Person im Jetzt an die Vergangenheit und schon beginnt ein neues Kapitel, das 1945 spielt. Oder wenn der Leser Hintergrundwissen braucht wird ein Vergangenheitskapitel dazwischen geschoben.
Enttäuscht hat mich in diesem Buch, dass es für mich keinen Leseanreiz gab. Es war nicht spannend. Es wurde lediglich die Geschichte der Familie erzählt. Von Anfang an war klar, dass die Familie ihr Haus wiederbekommt, da hier die Geschichte beginnt. Somit konnte man lediglich die Charaktere kennenlernen und erfahren, wie das Leben damals war. Ich hätte mir mehr Spannung und Handlung gewünscht. Die Charaktere sind relativ gut ausgearbeitet. Jeder hat seine Eigenarten und man kann sie charakterlich unterscheiden. Konrad scheint die Hauptrolle in diesem Buch einzunehmen. Er ist das jüngste von zehn Geschwistern, wird aber als erstes sterben. Auch wenn er als Kind schon einiges durchgestanden hat. Wirklich sympathisch war er mir nicht – er wirkte ein wenig verrückt. Die meisten seiner Geschwister leider auch.
Der Schreibstil ist allerdings sehr angenehm und lässt sich gut lesen!
Zusammenfassend hat mir das Buch leider nicht so gut gefallen und es hat mich nicht sonderlich unterhalten, da es aber gut geschrieben ist vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 29.07.2017
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


sehr gut

Ironisch, witzig, spritzig

In ihrem zweiten Buch geht es genau so witzig und ironisch weiter wie in Bauerfeinds ersten Werk „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“. Auf locker leichte Art und Weise erzählt sie vom Leben als Frau. Dieses Buch ermöglicht einen humorvollen und auch kritischen Blick auf unsere heutige Gesellschaft und die Stellung der Frau. Allerdings keinesfalls als Emanzipationsbefehl. Nebenbei gibt es auch noch einige alltägliche Geschichten. Wie beispielsweise die heutigen Elektrogeräte, die alle ihr Mitteilungsbedürfnis haben und vor sich hin piepen und blinken.
Dieses Buch enthält viele kurze Kapitel, die meist für sich stehen. Somit eignet sich dieses Buch super, um es in kurzen Pausen zu lesen. Allerdings fällt es schwer es wieder aus der Hand zu legen, so dass es schnell am Stück durchgelesen ist.
Auch dieses Buch ist wieder geprägt von Humor und Ironie. Sehr gut gefällt mir, dass Katrin Bauerfeind auch nicht davor zurückschreckt sich selbst auf den Arm zu nehmen! Bei der Lektüre dieses Buchs habe ich häufig herzhaft lachen müssen und mich in der ein oder anderen Geschichte wiedererkannt.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Allerdings ist mit Sicherheit der Humor von Katrin Bauerfeind nicht jedermanns Sache – meinen Humor trifft sie voll und ganz! Man muss es einfach ausprobieren. Da mich ihr erstes Buch mehr überzeugen konnte erhält dieses Buch von mir „nur“ vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.07.2017
Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8
Löhnig, Inge

Sieh nichts Böses / Kommissar Dühnfort Bd.8


ausgezeichnet

Sehr spannend und empfehlenswert

Doro arbeitet als Hundeführerin bei der Münchener Polizeihundestaffel. Sie soll mit ihrer Hündin Ronja eine Übung absolvieren, als Ronja sich plötzlich losreißt und in den anliegenden Wald verschwindet. Dort schlägt Ronja dann an. Sie hat eine Frauenleiche gefunden. Vermutlich liegt die junge Frau dort schon seit über einem Jahr. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort, gerade aus den Flitterwochen mit seiner Frau Gina zurückgekehrt, wird zum Tatort gerufen. Die Leiche ist stark verwest und liegt nach ersten Ergebnissen seit zwei Jahren in diesem Waldstück. Bei sich hat sie eine Affenfigur, welche sich mit der Pfote den Unterleib bedeckt. Wer ist die tote Frau und hat es etwas mit dieser Affenfigur auf sich? Dühnforts Team beginnt zu ermitteln und findet gleich mehrere Verdächtige.

Dies war der erste Teil den ich aus der Reihe rund um Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort gelesen habe. Ich hatte schon den Thriller „Mörderkind“ von Inge Löhnig gelesen und war total begeistert. Auch dieser Kriminalroman hat meine Erwartungen vollkommen erfüllt. Es war spannend von Anfang bis Ende und es gab überraschende Wendungen. Mit dem Täter lag ich recht lang im Dunkeln. Am Ende wurde es richtig rasant und spannend! Die Charaktere, vorneweg Kriminalhauptkommissar Dühnfort waren sehr gut ausgearbeitet und – zumindest die Guten – waren sympathisch. Die Ermittlungen von KHK Dühnfort wirken realistisch und authentisch. Die Handlung war wie gesagt durchweg spannend und auch nachvollziehbar. Sie beginnt mit unterschiedlichen Handlungssträngen, in denen man zunächst keinen Zusammenhang sieht. Doch dieser zeigt sich schnell. Als Leser wechselte man immer wieder zwischen verschiedenen Perspektiven und wurde auch gerne mal auf eine falsche Fährte gelockt. Das hat mir sehr gefallen.
KHK Dühnfort ist mir sehr sympathisch. Seine Frau Gina ist ebenfalls Polizistin. Sie beschäftigt sich mit sogenannten Cold Cases. Über sie gibt es auch eine eigene Reihe. In welcher einige dieser Cold Cases beschrieben werden. Gut gefallen hat mir, dass das Privatleben der beiden auch eine Rolle spielt. Es nimmt allerdings nicht überhand, sodass es eine gut harmonisierende Mischung aus Fall und Privatleben ist. Der Fall steht definitiv im Vordergrund!
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Es ist leicht und verständlich und man kommt sehr gut voran.
Ich hatte an diesem Kriminalroman nichts auszusetzten und deshalb erhält er von mir volle fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.07.2017
Journeyman
Körner, Fabian S.

Journeyman


weniger gut

Entsprach nicht meinen Erwartungen

Fabian Sixtus Körner ist Ende zwanzig, Innenarchitekt, Designer und Fotograf. Er möchte nicht sein Leben lang in ein und demselben Beruf arbeiten, er möchte etwas erleben. Nach einem Trip nach Laos in den Dschungel hat ihn das Reisefieber gepackt. Deshalb geht er auf eine ganz eigene Weltreise. Er bezeichnet es als seine persönliche „Walz“, die ähnlichen Regeln folgt, wie die eines Handwerkers. Er möchte während seiner Walz alle Kontinente der Welt bereisen und dort arbeiten. Für seine Arbeit möchte er keinen Lohn erhalten, sondern nur Kost und Logis. Am Ende ist Fabian zwei Jahre und drei Monate unterwegs und hat jeden Kontinent bereist.
Meine Erwartungen an diesem Buch wurden leider nicht erfüllt. Ich hatte ein unterhaltsames Buch erwartet, in dem ein junger Mann von seinem Abenteuer in der Welt erzählt. Stattdessen habe ich ein eine Aneinanderreihung von Geschichten bekommen, die mit Bildern gespickt wurden, die leider nicht geordnet waren und so meist kein Zusammenhang zwischen Bild und Text entstand. Es gab auch Bilder von Orten, die im Text gar nicht erwähnt wurden. Fabian selbst war mir recht unsympathisch. Irgendwie war mir zu viel Distanz zwischen ihm und dem Leser und somit kam mir alles sehr unpersönlich vor. Das Ganze wirkte nicht richtig realistisch, es wirkte nicht echt. Schade fand ich auch, dass er sich nicht einfach nach seinen eigenen „Landwünschen“ hat treiben lassen. Sondern immer dort hingezogen ist, wo er durch persönliche Kontakte seinerseits oder von anderen unterkam und auch eine Job auftreiben konnte. Irgendwie fehlte so der Abenteuer-Effekt.
Leider fehlten mir die Unterhaltung und auch die Spannung, vor allem aber der Lesereiz an diesem Buch, deshalb erhält „Journeyman“ nur zwei von fünf Sternen von mir.

Bewertung vom 23.07.2017
Schafkopf / Kreuthner und Wallner Bd.2
Föhr, Andreas

Schafkopf / Kreuthner und Wallner Bd.2


ausgezeichnet

Sehr unterhaltsam und spannend

Polizeiobermeister Leonhard Kreuthner, auch Leichen-Leo genannt, hat eine Wette am Laufen. Er soll das Europäische Polizeileistungsabzeichen in Bronze machen! Dafür trainiert er jetzt und geht am frühen Morgen joggen. Oben am Riederstein angekommen trifft Kreuthner auf einen Bekannten, Stanislaus Kummeder. Doch noch bevor die beiden sich unterhalten können, muss sich Kreuthner erst einmal erbrechen – war wohl zu viel Anstrengung am Morgen! Während Kreuthner würgend über dem Geländer hängt hört er einen Schuss. Als er sich zu seinem Bekannten umdreht fehlt diesem der Kopf… Kommissar Wallner wird gerufen. Bevor der aktuelle Fall geklärt werden kann, müssen erst noch ein paar alte Fälle neuaufgerollt werden, denn die Ermittlungen kommen immer wieder auf ein Ereignis, das zwei Jahre zurückliegt, zurück. Vor zwei Jahren verschwand Kummeders Freundin spurlos.

Auch dieser Fall von Leonhard Kreuthner und Clemens Wallner ist sehr spannend und unterhaltsam. Die Spannung ist von Anfang an da und ich selbst wusste erst mit den letzten Seiten wer der Täter ist! Die Handlung ist sehr verzweigt, allerdings ist es nicht weiter schwer ihr zu folgen. Mir gefällt diese Verbindung von Spannung und Witz sehr gut. Der bayrische Dialekt macht das Ganze noch witziger. Teilweise habe ich manche Worte/Sätze nicht verstanden. Aber das war nicht weiter schlimm. Ansonsten gefällt mir der Schreibstil sehr gut. Er ist leicht zu lesen und man fliegt nur so über die Seiten.
Der Leichen-Leo ist eine wirklich sehr sympathische Person! Er weiß es sehr wohl zwischen Privaten und Dienstlichen zu trennen. Er kennt jeden in Miesbach. Er trinkt auch gern mit ihnen oder spielt die ein oder andere Runde Schafkopf mit ihnen – gegen Geld versteht sich! Dennoch ist er taff im Ermitteln, auch wenn meist eine ordentliche Prise Glück mit dabei ist. Oder eben auch nicht, wenn ihm gerade sein Streifenwagen vor der Nase weggeklaut wird. Auch Wallner ist mir sehr sympathisch. Er ist zwar eine eher ruhigere und etwas kühlere Person, aber dennoch liebenswert. Vor allem versteht er sein Handwerk.
Wie auch schon die anderen Teile rund um Leichen-Leo hat mir auch dieser sehr gut gefallen und da ich bis zum Schluss im Dunkel getappt bin erhält er von mir fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.07.2017
Mit Horst im Glück / Gabi und Horst Trilogie Bd.3
Seltmann, Ingeborg

Mit Horst im Glück / Gabi und Horst Trilogie Bd.3


gut

Nette Fortsetzung

Nachdem Horst schon etwas länger in Pension ist, ist nun auch Gabi König ihrem Ehemann in den wohlverdienten Ruhestand gefolgt. Die Kinder sind mittlerweile auch alle aus dem Haus. Der Kater ist in der Tierpension und somit haben die beiden endlich Zeit für einander und können Reisen. Dies tun sie auch und machen eine Kreuzfahrt. Doch schon gleich nach ihrer Rückkehr hat sie der stressige Alltag wieder erreicht. Es gibt viel zu tun. Horst renoviert bei Maxi, Gabi geht auf Lesereise mit Pater Engelmar und dann füllt sich nach und nach das leere Nest wieder und wird sogar noch voller als früher. Von RUHEstand keine Spur.

Dies ist nun der dritte Teil der Geschichte rund um Horst und Gabi König. Wie auch die beiden anderen Bücher war auch dieser Roman unterhaltsam und witzig. Allerdings war er meiner Meinung nach nicht nötig. Einen vierten Teil sollte es dann wirklich nicht gegeben, denn ich finde die Geschichte von Horst und Gabi ist auserzählt. Für Neulinge in diese Reihe ist dieser Band wohl nichts, da sind die beiden anderen deutlich lustiger. Dennoch habe mich auch durch diesen Roman unterhalten gefühlt. Stellenweise wurde es aber auch etwas langweilig und die Handlung schweifte ab. Der Schreibstil von Ingeborg Seltmann ist sehr angenehm. Dieser Roman lässt sich locker und flüssig lesen (bis auf wenige Stellen, an denen es langweilig war). Der Charaktere sind ausgereift und kommen sympathisch rüber. Allerdings haben sie schon durch die vorherigen Romane eine Figur angenommen. Letztendlich fand ich diesen Roman nett, um zu erfahren, wie es mit Gabi und ihrer Familie weitergeht, allerdings hat es mich nicht vom Hocker gerissen. Deshalb gibt es von mir leider nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.07.2017
Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1
Maurer, Jörg

Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gelungener Start in die Reihe

Es sollte ein ruhiger Konzertabend im beschaulichen Kurort werden. Doch dann fällt ein Mann, Eugen Liebscher, der Foyer-Aufseher, aus der Decke des Konzerthauses. Und zwar direkt auf einen Besucher, Ingo Stoffregen, der eigentlich eine nette Verabredungen haben wollte. Beide sind tot. Polizeihauptkommissar Hubertus Jennerwein wird zum Tatort gerufen. Schnell gibt es Gerüchte eines Anschlags.

Dieser Alpenkrimi war wirklich klasse. Eine super Unterhaltung! Es gab Witz und Spannung zur Genüge. Selbst mitermitteln konnte man auch. Bei „Föhnlage“ handelt es sich um den Auftakt einer Reihe zu Krimis im beschaulichen Garmisch-Partenkirchen. Im Mittelpunkt steht Polizeihauptkommissar Hubertus Jennerwein. Jennerwein ist ein unscheinbarer Typ. Was für ihn immer wieder auch von Vorteil ist. Er erinnert etwas an Columbo, da er gern nochmal zurückkommt und eine Frage stellt. Leider leidet er in Stresssituationen unter Aussetzern, genauer unter Bewegungsblindheit. Er sieht dann nur noch aufeinanderfolgende Bilder und keine fließenden Bewegungen mehr. Mir ist Jennerwein sehr sympathisch und ich freue mich auf weitere Fälle von ihm. Neben Jennerwein und seinen Ermittlungen gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang. Ignaz und Ursel Grasegger sind die örtlichen Bestatter. Um sich ein besseres Leben leisten zu können haben sie einen Nebenverdienst. Sie lassen Leichen verschwinden. Diese stammen meist aus Italien und sind Überbleibsel von mafiösen Tätigkeiten. Die beiden sind wirklich sehr gut und klasse beschrieben. Sie sind mir sehr sympathisch und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht – nun sind sie ja erst mal auf der Flucht.
Der Schreibstil Jörg Maurers ist sehr angenehm und locker leicht zu lesen. Der bayrische Dialekt wird in Maßen benutzt, so dass es auch einem Nicht-Bayern möglich ist der Handlung zu folgen!
Ich habe an diesem Alpenkrimi nichts auszusetzten und vergebe deshalb volle fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.07.2017
Bea macht blau
Hennig, Tessa

Bea macht blau


sehr gut

Unterhaltsamer Roman

Bea ist verheiratet und hat eine nun erwachsene Tochter. Alles scheint in Ordnung zu sein. Tochter Caroline macht gerade ihr Abitur und soll danach studieren. Mit Ehemann Matthias läuft es nicht mehr so gut wie früher, alles ist etwas eingeschlafen, aber sie verstehen sich noch. Doch dann verkündet Caroline, dass sie schwanger ist und nicht studieren wird. Dem nicht genug gesteht Matthias Bea, dass er seit mehreren Monaten eine Affäre hat. Daraufhin packt Bea ihre Koffer und fährt ins Baskenland nach San Sebastian. In die Pension von Maria, in der sie schon ihre Kindheit verbracht hat. Auf Bea wartet ein neuer Lebensabschnitt.

Wieder einmal hat Tessa Hennig einen sehr unterhaltenden Roman geschrieben! Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt und der Leser begleitet sie dabei, wie sie es wieder auf die Beine stellt – allerdings auf andere, als davor! Bea ist ein sehr sympathischer Charakter und man leidet zunächst mit ihr mit und ist danach zusammen mit ihr glücklich, wie sich alles wendet. Die Geschichte mit ihrer Schwester war sehr spannend. Werden die beiden ihr Kriegsbeil niederlegen und wieder zueinander finden? Auch die anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und waren mir sympathisch. Außer Javier – mit ihm wurde ich nicht warm. Mir haben die Passagen über die Liebesgeschichte von Bea und Javier nicht gefallen. Ich war froh, dass sich diese in Grenzen hielten. Ansonsten war die Geschichte sehr schön und unterhaltsam zu lesen! Stellenweise hatte man selbst das Gefühl im Baskenland zu sein. Die Handlung war zwar recht vorsehbar, allerdings hat mich dies weniger gestört. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen.
Von mir erhält dieser Roman vier von fünf Sternen. Wären die Passagen mit Javier länger gewesen, wären es nur noch drei Sterne gewesen.

Bewertung vom 12.07.2017
Mordsacker / Klara Himmel Bd.1
Moeller, Cathrin

Mordsacker / Klara Himmel Bd.1


sehr gut

Unterhaltsamer, witziger und spannender Provinzkrimi

Familie Bach hatte ein schönes Leben in Berlin. Franziska war eine mehr oder weniger berühmte Schauspielerin. Paul war bei der Kripo und Sophie war Ärztin an der Charité. Doch nun wohnen sie in Mordsacker in Mecklenburg, und Franziska heißt nun Klara, denn Familie Bach befindet sich im Zeugenschutzprogramm. Sie heißen nun auch nicht mehr Bach, sondern Himmel. Paul ist jetzt statt bei der Kripo in Berlin Dorfpolizist in Mordsacker. Tochter Sophie kümmert sich nun um die Wehwehchen der Landbevölkerung, statt schwierige Herzoperationen an der Charité auszuführen. Vor allem Klara langweilt sich. Doch dann stirbt der Schweinebauer Siggi Schlönkamp. Erstickt in der Güllegrube. Es sieht nach einem Unfall aus, doch Klara vermutet Mord dahinter. Und langsam treten immer mehr Gerüchte auf. Klara beginnt zu ermitteln!

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er war spannend bis zum Ende und vor allem sehr unterhaltsam und witzig. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Er lässt sich locker und leicht lesen und man muss immer wieder herzhaft lachen. Stellenweise wird bei der Handlung sehr übertrieben oder es wird unrealistisch, aber aufgrund des hohen Unterhaltungswerts wurde dies wieder wettgemacht. Mich hat das Übertriebene und Unrealistische nicht gestört. Die Charaktere wurden genügend beschrieben und wirkten in sich stimmig. Sie waren mir sehr sympathisch.
Alles in allem handelt es sich hierbei um einen sehr unterhaltenden und witzigen Provinzkrimi, der von mir vier von fünf Sternen erhält!