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Nele33

Bewertungen

Insgesamt 783 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2022
Ditlevsen, Tove

Gesichter


ausgezeichnet

Schon die Kopenhagen Trilogie der Autorin hat mich restlos begeistert. Als ich nun die Möglichkeit hatte die Übersetzung des BUches "Gesichter" der Autorin zu lesen, war ich sehr gespannt.

Es wird ein wichtiges, häufig verschwiegenes Thema in Familien behandelt. Die gewählte Protagonistin Lise Mundus, eine seit 2 Jahren erfolglose Schriftstellerin verliert nach und nach den Bezug zur Realität und landet nach einem vorgetäuschten Suizidversuch 1968 in der Psychiatrie. Sie verweigert sich den Behandlungen und der Nahrung, so dass sie letztendlich fixiert dahin vegitiert.

Beeindruckend ist wieder der Schreibstil und die Sprachauswahl, die mich als Leserin mitgenommen hat in eine Psyche, die sich selber etwas vorgaukelt und aus diesem Wahn nicht allein herausfinden kann. Eine Seele die zum letzten greift um einer, für sie unerträglichen Situation zu entfliehen.

Ein kurzes, aber um so intensiveres Buch, welches autofiktional ist und dadurch noch mehr Gewalt und Bedrückung auslöst.
Sehr empfehlenswerte Lektüre.

Bewertung vom 09.06.2022
Thiele, Markus

Die sieben Schalen des Zorns


ausgezeichnet

Mit "Die sieben Schalen des Zorns" hat der Autor Markus Thiele ein wichtiges Thema für die Gesellschaft spannend und aufrüttelnd erzählt.

Max und Jonas sind von Kindheit an befreundet, bis sie sich nach dem Studium voneinander entfernen. Sie verbindet ein Geheimnis, welches sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Max ist Arzt und Jonas steht kurz vor der Ernennung zum Generalstaatsanwalt, als Max ihn um Hilfe bittet. Er hat Marie ihren letzten Wunsch erfüllt und ihren Wunsch nach einem Sterben in Würde ermöglicht. Marie befand sich zu dem Zeitpunkt in einem Zustand von Alzheimer Demenz im Endstadium.

Erzählt wird die Geschichte mit Rückblicken auf die Kindheit von Max und Jonas, welche tiefe Einblicke in die Entwicklung der beiden Protagonisten gibt. Markus Thiele, selber Rechtsanwalt versteht es gekonnt mir als Leserin den Ablauf unseres Justizsystems vor Augen zu führen.

Das Thema Sterbehilfe ist aktueller denn je, hat doch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe schon 2020 beschieden, dass jeder Mensch ein Anrecht auf selbstbestimmtes Sterben hat. Die Regierung und der Berufsverband der Ärzte jedoch machen keinerlei Anstalten etwas rechtsicheres für die Bürger auf den Weg zu bringen.

Auch mit seinem dritten Buch konnte mich der Autor, sowohl von der Thematik, als auch mit seinem Schreibtsil völlig überzeugen.
Klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 07.06.2022
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Mit dem Thriller "Das Letzte, was Du hörst" hat Andreas Winkelmann wieder einmal bewiesen, dass er Spannung von der ersten bis zur letzte Seite aufbauen kann.

Ein ansich harmlos erscheinender Podcast wird zum Mittelpunkt der Ermittlungen der Kommissarin Carola Barreis. Der Podcast verspricht den Hörern, und davon gibt es erstaunlich viele, ein besseres Verständnis von sich selber. Roya Meyer, Journalistin ist an dem Podcaster Marc Maria Hagen dran, da sie eine große Story wittert. Warum ermorden die Hörer von Hörgefühlt ihre Partner und bringen sich selber danach um?
Ein verworrener Fall, der in verschiedenen Zeitebenen erzählt wird und mich als Leserin das ein oder andere Mal auf die falsche Fährte geschickt hat.

Die Kommissarin mit ihrer leicht genervten schrulligen Art, aber einem messerscharfen Verstand gefällt mir ausgesprochen gut, gerne würde ich mehr von ihr Lesen und fänd eine Reihe mit Carola toll.

Der Schreibstil war wie gewohnt super zu lesen, die Wortwahl absolut passen und die Spannung war durchweg auf einem hohen Niveau. Hinzu kam noch die psychische, sehr gut ausgearbeitete Komponente.

So müssen Thriller für mich geschrieben werden. HIer vergebe ich gerne 5 Sterne.

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Bewertung vom 31.05.2022
McGuinness, Patrick

Den Wölfen zum Fraß


sehr gut

"Den Wölfen zum Fraß" des Autors Patrick McGuinness würde ich nicht als Krimi, sondern eher als Roman mit kriminalistischem Einschlag bezeichnen.

Die Geschichte beruht auf einem wahren Kriminalfall, der sich an einem Elite College ereignet hat.

Eine junge Frau wird am Flussufer in Kent, nahe bei London aufgefunden. Gary und Ander werden mit den Ermittlungen betraut. Besonders bizzar dabei, Ander hat das Nobel Internat selber besucht und wurde vom Hauptverdächtigen unterrichtet. Die Medien veranstalten eine Hetzjagd auf den mittlerweile pesionierten Lehrer Michael Wolphram.

Patrick Mc Guinnes lässt den Protagonisten als Ich-Erzähler sowohl in die Vergangenheit als auch in die Gegenwart eintauchen und vermittelte mir dadurch ein äußerst stimmiges Bild. Während Ander sich auf die Suche nach der Wahrheit begibt, zeigt sich bei Gary die beeinflussbarkeit der Menschen durch die Medien.

Das Buch war vom Schreibstil herausragend, hatte allerdings auch seine Längen in den einzelnen Beschreibungen.

Dieses Buch war keine leichte Kost, jedoch ein wahrer Lesegenuss.

Bewertung vom 31.05.2022
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


sehr gut

"Der Zoom-Killer" ist der zweite Band der Autorin Chris Meyer rund um den Profiler Tom Bachmann.

Den ersten Band "Der Blutkünstler" habe ich schon shr gemocht, hatte er doch für mich genau die richtige Dosis an Spannung und ein wenig Ekelfaktor. Umso gespannter war ich auf den zweiten Teil.

Dieser Band lässt mich allerdings etwas gespalten zurück, war er doch sehr blutrünstig und grausam in seinen Beschreibungen. Es ging mir wie bei einem Autounfall, ich will nicht hinschauen und mache es doch. Die wechselnden Perspektiven von den Ermittlungen zum Täter haben mir sehr gut gefallen und mich am Lesen gehalten. Dies wurde durch die kurzen Kapitel unterstützt.

Die Ähnlichkeit zu der "Ackemann-Reihe" von Cross lässt sich leider nicht verleugnen. Ein irrer Vater und zwei Erwachsene die unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, nachdem sie als Kind durch seine Schule gegangen sind.

Trotzdem mag ich die Charaktere sehr, da sie sehr gut ausgearbeitet sind und was sympathisches an sich haben.

Fazit: Nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 31.05.2022
Vallejo, Irene

Papyrus


sehr gut

"Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menscheit", schon alleine dieser Satz hat mich begeistert und so war ich auch sehr gespannt auf das Buch. Das Cover des Buches ist wunderschön und ansprechend gestaltet und die gesamte Aufmachung des Buches hat mich angesprochen.Ein völlig untypisches Cover für ein Buch aus dem Diogenes Verlag, aber auch wieder besonders.

Als es dann jedoch ans Lesen ging, war ich mit dem Schreibstil, den Zeitensprüngen und den wechselnden Perspektiven erst einmal überfordert.Gleichzeitig war ich über die Fülle der Informationen begeistert. Da hat die Autorin Irene Vallejo eine fantastische Recherche Arbeit geleistet um mich als Leserin mit in die Antike,´zu den Römern, Griechen und immer wieder in die unglaubliche Bibliothek von Alexander dem Großen mitzunehmen. Das ganze gespickt mit unterhaltsamen Einblicken in die Gier nach dem geschriebenen Wort.

Die Autorin selbst lässt ihre eigene Liebe zu Büchern immer wieder mit einfließen, was das Buch zu etwas persönlichen macht.

Ein schönes Geschenk für Bücherliebhaber, die sich von den 750 Seiten nicht abschrecken lassen und Interesse an den Verknüpfungen der Vergangenheit und der Gegenwart der Bücher haben.

Bewertung vom 29.05.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


ausgezeichnet

Bei " Nordwestnacht handelt es sich um den dritten Fall für Polizeiobermeister Nils Scheffler. Auf Sankt Peter Ording sollen Dreharbeiten für eine Krimiserie stattfinden. Wer eignet sich da besser als Berater für diese als Nils Scheffler? Er geht ganz in dieser Aufgabe auf.

Eines Morgens bietet sich jedoch ein grausames Bild: Der Aufnahmeleiter der Serie ist ertrunken, nachdem er an die Pfähle ines typischen Pfahlrestaurant gefesselt wurde. Hendrik Norberg ,Nils Scheffler und ihre Kollegin Anna Wagner werden mangels Kapazität der Flensburger Beamten mit den Ermittlungen betraut Dann verschwindet auch noch die Hauptdarstellerin der Serie Julia, nachdem sie Drohungen erhielt. Besonders schlimm ist dies für Nils, hat er sich doch während seiner Beratertätigkeit in Julia verliebt. Hängen die beiden Fälle zusammen? Wer mordet so grausam? Hat sich der junge Aufnahmeleiter etwas zuschulden kommen lassen, dass jemand so voller Hass war?

Die Autorin versteht es gekonnt das wunderbare Nordseefeeling aufkommen zu lassen, welches ich sehr liebe.
Die Protagonisten sind mir schon in den ersten Bänden ans Herz gewachsen mit ihren ureigenen Charakterzügen und den Geschichten die ihr Leben bisher schrieb. Besonders gefallen hat mir, dass diesmal der Fokus etwas mehr auf Nils und seine Entwicklung gelegt wurde. Es ist sinnvoll die beidern ersten Bände zu kennen, auch wenn es sich um abgeschlossene Geschichten handelt, finde ich es für das Verstädnis vom Team sehr gut.

Mit Nordwestnacht hatte ich einige schöne Lesestunden und empfehle diesen Nordseekrimi gerne weiter.

Bewertung vom 29.05.2022
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

" Der Rästelmann" von Elias Haller ist der vierte Band der Reihe um den Kryptologen Arne Stiller.

Arne Stiller und sein Team, insbesondere Inge bekommen es diesmal wieder mit grausamen Morden zu tun, Bei den Leichen, die an verschiedenen Orten in Dresden gefunden werden befinden sich Postkarten mit chiffrierten Texten. Nach kurzer Recherche ist klar, es wird wie beim Rätselmann der in den 50-igern sein Unwesen trieb gemordet. Als Stiller dann noch einen chiffrierten Hinweis zu einem alten Fall bekommt, findet er heraus, dass es sich um Enigma Codes handelt, die sehr schwer zu entschlüsseln sind (wer Enigma gelesen hat, weiß worum es da geht).
Bald geht es nicht nur ums Lösen des Falles, sondern auch um Arne Stillers Leben. Ein Wettlauf beginnt.

Durch die Rückblenden bekam ich wieder Einblick in die Denkweise des Täters. Die Kapitel sind kurz und super spannend. Besonders hat mir gefallen, dass diesmal auch privat ein wenig mehr bei Stiller geschieht. DIe einzelnen Figuren sind mir mittlerweile sehr sympathisch, gerade die doch etwas verschrobene Art von Stiller und die doch manchmal eigenwillige Inge machen mir als Team einfach Spass.

Eine klare Leseempfehlung für Thiller Fans. Jeder Band ist in sich abgeschlossen.

Bewertung vom 29.05.2022
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


weniger gut

"Das Haus der Stummen Toten“ der Autorin Camilla Steen könnte fast schon als eine Art Kammerspiel bezeichnet werden.

Eleanor, die Protagonistin der Geschichte macht eines Sonntag abends einen grausigen Fund. Als sie wie jede Woche bei ihrer Großmutter zu Abend essen möchte, kommt eine fremde Person aus der Tür ihrer Großmutter und verschwindet. Was Eleanor dann vorfindet, traumatisiert sie. Sie muss den Todeskampf ihrer Großmutter beobachten, sie wurde ermordet. Nach ihrem Tod erfährt Eleanor von einem Gutshof, den ihre Großmutter ihr zeitlebens verschwiegen hat. Als sie dort mit ihrem Freund, ihrer Tante und dem Notar ankommt, geschehen einige mysteriöse Dinge. Wo ist der Gutsverwalter, wer ist noch auf dem Hof und gibt sich nicht zu erkennen?

Ich hatte mir von der Story einiges mehr versprochen. Den Schreibstil empfand ich als äußerst langatmig und die Dialoge waren sehr hölzern und stellenweise vorhersehbar. Die Charakterisierung der Nebenfiguren war mir zu platt und oberflächlich, da fehlte mir besonders beim Freund der Protagonistin die Tiefe.
Insgesamt kam für mich auch keine richtige Spannung auf, es plätscherte dahin. Die Atmosphäre eines verlassenen Gutshofes wurde dennoch gut getroffen.

Für mich leider eine Enttäuschung, oder es war nicht meine Zeit für dieses Buch.