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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 847 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2025
Shusterman, Neal

All Better Now


sehr gut

Glorreiche Zukunftsvision oder erschreckendes Szenario?

„All Better Now“ war für mich tatsächlich das erste Buch von Neal Shusterman welches mich nicht voll und ganz mitgerissen hat. An der Thematik lag dies allerdings nicht, die Prämisse ist auf jeden Fall hoch interessant und vielschichtiger als anfangs vermutet. Die Auswirkungen des Glücks-Virus sind nämlich nicht nur positiv und so weiß man bis zuletzt nicht, welche Seite die richtige ist. Am Ende bleibt auch einiges offen, es ist wohl ein zweiter Band geplant. Mein eigentliches "Problem" mit dem Buch war allerdings der Erzählstil. Durch die gewählte Perspektive eines unbeteiligten Erzählers, erfahren wir zwar alles was passiert, emotional konnten mich die Figuren aber nicht erreichen. Außerdem empfand ich die Protagonist: innen als nicht richtig authentisch und so entstand auch deshalb Abstand. Auch der Schreibstil las sich nicht so mühelos wie gewohnt. Alles in allem konnte mich „All Better Now“ deshalb nicht gänzlich überzeugen. Dennoch gebe ich dem nächsten Band noch eine Chance. Denn inhaltlich hat das Buch durchaus seine Stärken, zum Beispiel gefiel es mir gut wie nebenbei Erfahrungen mit Corona vorkommen und auch die Wirkweise von Verschwörungserzählungen ist gelungen getroffen. Wer also Lust auf eine etwas andere Dystopie oder doch Utopie hat (entscheidet am Ende selbst was davon zutrifft), sollte einen Blick riskieren.

Bewertung vom 28.07.2025
Mackay, Asia

A Serial Killer's Guide to Marriage


ausgezeichnet

Herrlich abgedreht und super zu lesen

„A Serial Killer’s Guide to Marriage“ von Asia Mackay war so ein Buch, wo ab der ersten Seite einfach alles stimmte. Ich kann mir zwar vorstellen dass es nicht allen gefällt, ich persönlich fand die Geschichte aber absolut grandios. Ein großer Pluspunkt ist auf jeden Fall der bitterböse, aber sehr witzige Humor. Der Schreibstil liest sich zudem überaus flüssig und so war es kein Problem das Buch in nur zwei Tagen zu verschlingen. An sich ist das Setting natürlich total abgedreht. Ein Ehepaar welches es sich zur Aufgabe gemacht hat böse, frauenverachtende Männer zu töten und dem Patriarchat so auf ungewöhnliche Weise begegnet. Gute Serienkiller sozusagen, zumindest bezeichnen sich Haze und Fox selbst so. Der eigentliche Clou, welcher die Geschichte aber erst wirklich gut werden lässt ist der schonungslose Blick aufs Eltern werden und sein. Gut, die meisten von uns müssen dafür nicht das Morden aufgeben, trotzdem verändert sich durch Kinder im Leben einfach alles. Und genau dies nimmt Autorin Asia Mackay messerscharf unter die Lupe und holt so, junge Eltern denke ich ab. Mit so vielen Wahrheiten hätte ich im Crime Genre auf jeden Fall nicht gerechnet. Aber dennoch ist die Handlung absolut spannend, abwechslungsreich und überraschend. Für mich war „A Serial Killer’s Guide to Marriage“ ganz großes Kino mit einem hohen Unterhaltungswert. Wer also bissigen Humor, feministische Werte und leicht übertriebene Geschichten mag, ist hier genau richtig. Für dieses überraschende Highlight vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.07.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Trauer, Einsamkeit und Bedauern - Eine bedrückende, aber doch kraftvolle Geschichte

Die Handlung in „Das Geschenk des Meeres“ spielt in zwei Strängen, um 1900 und gut 20 Jahre später, weshalb man das Buch als historischen Roman bezeichnen könnte. Obwohl der damalige Zeitgeist stets präsent ist, gelingt es Autorin Julia R. Kelly dennoch thematisch aktuell zu bleiben. Themen wie Verlust, Trauer, Einsamkeit und Mutterschaft sind in vielen Belangen universell. Die Atmosphäre der Geschichte ist durchgehend eher gedrückt und geht bei allen Charakteren in die Tiefe. Gerade deshalb entsteht aber auch eine besondere, fesselnde Wirkung und obwohl eigentlich gar nicht so viel passiert, bleibt es doch spannend. Die Autorin hat aber auch einen tollen Erzählstil und schafft es gut vorstellbar und trotzdem poetisch zu schreiben. Zunächst musste ich mich etwas an ihren Stil gewöhnen, zuletzt flogen die Seiten aber nur so dahin. Insgesamt war „Das Geschenk des Meeres“ für mich ein außergewöhnliches und intensives Leseerlebnis. Diese Geschichte ist absolut Emotionsgeladen und doch voller leiser Töne. Nicht immer ist die Ungerechtigkeit, die verpassten Chancen und ungesagten Worte, leicht auszuhalten. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, vielleicht auch deshalb weil es so unter die Haut geht. Letztlich bekommt Julia R. Kelly für ihr Werk verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 24.07.2025
Rivera Garza, Cristina

Lilianas unvergänglicher Sommer


ausgezeichnet

Berührende Erinnerung an eine verlorene Schwester

Obwohl die inhaltliche Gewichtung ganz anders war als ich vermutet habe, so hat mir „Lilianas unvergänglicher Sommer“ doch gut gefallen. Die Autorin Cristina Rivera Garza lässt darin ihre vor fast 30 Jahren ermordete Schwester lebendig werden und feiert deren Leben. Es geht zwar durchaus auch um den Femizid bzw. die Aufklärung dessen und die allgemeinen gesellschaftlichen Umstände welche es Frauen schwer machen in Mexiko sicher zu leben. Aber im Mittelpunkt steht ganz klar das Leben von Liliana. Dafür greift Cristina Rivera Garza nicht nur auf eigene Erinnerungen zurück, sondern arbeitet akribisch die schriftlichen Hinterlassenschaften ihrer Schwester in Form von Notizen, Briefen, Gedichten und Texten auf. Auch Studienfreund:innen, Verwandte und die Eltern kommen zu Wort. Nach und nach entsteht so das Bild einer klugen und lebenslustigen Frau, für die Freiheit einfach alles bedeutete. Aber auch die Wirkmacht eines gewalttätigen (Ex-)Partners zieht sich durchs gesamte Buch. Eingeordnet wird dessen Verhalten auch durch einen Fragebogen zur Gefahreneinschätzung bei häuslicher Gewalt. In der Gesamtheit ist „Lilianas unvergänglicher Sommer“ wohl einzigartig und ein verdienter Gewinner des Pulitzerpreises 2024. In diesem Buch stecken spürbar viel Arbeit und Herzblut der Autorin. Empfehlen würde ich es allen die Biografisches mit einem feministischen Einschlag mögen. Es ist eine berührende und sehr aktuelle Lektüre für welche ich gerne 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 21.07.2025
Stieler, Jana

Brackwasser - Stille Wasser sind tief. Und manche sogar tödlich ...


ausgezeichnet

Vielschichtiger Thriller voller Geheimnisse und einer ganz besonderen Atmosphäre

„Brackwasser - Stille Wasser sind tief. Und manche sogar tödlich“ der Autorin Jana Stieler hat mich wirklich voll überzeugt und auch etwas umgehauen. Da ich häufig Krimis und Thriller lese, schaffen es diese immer seltener mich richtig zu überraschen. Das war bei „Brackwasser“ zum Glück anders. Auf diese Auflösung bin ich wirklich nicht gekommen, dabei ist alles auch noch absolut stimmig. Aber erst mal von Vorne. Die Geschichte startet düster und bringt von Anfang an eine ganz besondere Atmosphäre mit. Die Umgebung an der Schlei ist zwar malerisch, durch das abgeschiedene Setting kommt aber ordentlich Grusel auf. Eine weitere große Stärke des Buches ist die authentische und psychologisch sehr durchdachte Darstellung der Figuren. Die Autorin schafft es dabei den Persönlichkeiten so viele Details und Nuancen zu verleihen, dass diese absolut lebensecht wirken. Die Spannung ist durchgehend hoch und es gibt richtig viele Geheimnisse zu entdecken. Für großen Lesespaß sorgt außerdem der tolle Schreibstil, welcher sich packend liest und den Thriller in einen Page-Turner verwandelt. Insgesamt kann ich „Brackwasser“ deshalb uneingeschränkt weiterempfehlen und vergebe natürlich gerne 5 Sterne. Hoffentlich gibt es bald wieder spannendes von Jana Stieler zu lesen!

Bewertung vom 21.07.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ungewöhnliches Revival der Kult-Detektive

Wer hat sich nicht schon mal gefragt wie sich die Figuren der Lieblingsbücher aus der eigenen Jugend wohl weiterentwickeln würden? Andreas Eschbach zeigt uns genau dies in seinem neuen Werk „Die Auferstehung“. Neben nostalgischen Vibes, gefiel es mir aber gerade gut, dass Justus, Peter und Bob als erwachsene Männer Mitte 50 eben deutlich gezeichnet sind und sich auch charakterlich weiterentwickelt haben. Das Buch setzt eben nicht nahtlos an den glorreichen Zeiten der Drei Fragezeichen an, sondern zeigt zunächst drei Einzelkämpfer welche durch eine private Tragödie auseinander gebracht wurden. Erst durch den Fall, welcher doch auch persönlich ist, treffen die Drei wohl oder übel wieder aufeinander. Die Ermittlungen sind dabei zeitgemäß, spannend und doch auch getragen von der ein oder anderen Erinnerung an früher. Der Schreibstil liest sich super, so dass ich richtig schnell durch die flog. Einziger Kritikpunkt sind für mich die etwas zu vielen überraschenden und/oder glücklichen Zufälle, welcher sich der Autor bedient. Insgesamt blieb es aber gerade noch im Rahmen und das Buch gefiel mir richtig gut. Ich war mir zunächst nicht sicher ob die Idee wirklich funktioniert, aber die Lektüre hat richtig Spaß gehabt. Endlich knüpft Andreas Eschbach wieder an seine früheren Zeiten an die letzten zwei Bücher (Freiheitsgeld und Die Abschaffung des Todes) fand ich nämlich wirklich richtig schlecht. Umso schöner das er es nun mühelos schafft den drei Kult-Detektiven wieder Leben einzuhauchen und Hoffnung auf weitere Fälle weckt. Wer also Lust auf eine Rückkehr nach Rocky Beach hat, sollte unbedingt zu „Die Auferstehung“ greifen. Für Fans der Reihe lohnt es sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 19.07.2025
Silvera, Adam

Am Ende will doch einer sterben (Todesboten #3)


sehr gut

Über den Wunsch zu Sterben und psychische Gesundheit in der Welt des Todesboten

Da ich die ersten beiden Bände uneingeschränkt geliebt habe, war die Freude groß als ich nun „Am Ende will doch einer sterben“ den dritten Band der Todesboten-Reihe von Adam Silvera in den Händen halten durfte. Schnell war aber klar, diese Geschichte wird anders. Zunächst einmal hebt sich der Roman deutlich durch seine Länge von den Vorgängern ab. Auf fast 800 Seiten entwickelt sich eine intensive, teils verstörende und mitunter äußerst deprimierende Geschichte. Erstmals verlässt Autor Adam Silvera auch seinen üblichen 24-Stunden-Erzählrahmen, was thematisch aber auch äußerst wichtig ist um authentisch die psychische Entwicklung vom suizidalen Paz beschreiben zu können. Insgesamt lässt mich das Buch am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Ein locker-leichtes Leseerlebnis sucht man hier vergeblich, es ist wirklich schwere Kost. Dabei finde ich es bewundernswert wie authentisch Silvera den Todeswunsch eines suizidalen Jugendlichen herausarbeitet und außerdem auch noch aufzeigt wie sich das Leben mit einer Borderline-Persönlichkeits-Störung anfühlen kann. Allerdings ist die Intensität und Detailliertheit mit welcher alles geschildert wird, sicher nicht für alle gut aushaltbar.

Eine Schwäche des Buches ist für mich darüber hinaus auf jeden Fall die Seitenanzahl. Die Handlung weist immer wieder Längen, Wiederholungen und Stillstand auf und meiner Meinung nach hätte man auch gut auf 300 Seiten verzichten können ohne etwas zu verpassen. Zudem war die Liebesgeschichte für mich diesmal absolut nicht „fühlbar“, im Gegensatz zu den vorherigen Bänden stellten sich keine Gänsehaut und Tränen ein. Allgemein blieben mir die beiden Protagonisten Alano und Paz aber auch eher fremd, so dass ich sie nicht immer als authentisch erlebte. Gerade aufgrund des so wichtigen Themas hätte ich mir mehr Emotionen erhofft. Was mich aber schlussendlich richtig ärgerte war das doch sehr offene Ende. Nur ein Bruchteil der im Roman aufgetauchten Fragen wird beantwortet und so bleibt der Lesende unbefriedigt zurück und wird mit einer wagen Hoffnung auf einen folgenden Band vertröstet. Auch deshalb gibt es von mir diesmal Sternabzug. Letztlich vergebe ich 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 09.07.2025
Tall, Chris

Sugar Crush


ausgezeichnet

Unterhaltsamer Young-Adult-Roman mit wertvoller Botschaft

Nicht immer geht es gut wenn Promis zum Autor werden, in seinem ersten Buch „Sugar Crush“ beweist Chris Tall aber zum Glück, dass er auch schriftlich mit Worten umgehen kann. Hinter dem bunten Cover verbirgt sich nämlich eine überraschend tiefgründige Geschichte, welche nicht nur Teenager abholt. Authentisch und sehr sympathisch geht es um unterschiedliche Körpertypen, Eigen- und Fremdwahrnehmung, Identität und sexuelle Orientierung. Auch Mobbing und Ausgrenzung wird thematisiert, wobei der Autor mit der sympathischen Botschaft "Sei kein Arschloch!" schließt. Neben den jugendlichen Figuren, taucht auch der Autor selbst im Buch auf und versucht sich als Mentor für Mateo. Diese Passagen können mit einem Augenzwinkern gelesen werden, wobei ich es durchaus mochte auf diesem Weg etwas Persönliches von Chris Tall zu erfahren. Neben der Geschichte, überzeugte mich zudem der Schreibstil. Dieser ist relativ schnörkellos, passt zum Genre und liest sich leichtgängig. Insgesamt ist „Sugar Crush“ eine humorvolle und eingängige Geschichte, welche ich auch für ältere Leser:innen noch empfehlen kann.

Bewertung vom 09.07.2025
Rebanks, Helen

Die Frau des Farmers


sehr gut

Biografische Einblicke ins (Farm-)Leben von Helen Rebanks

„Die Frau des Farmers“ ist auf jeden Fall ein sehr persönliches Buch der Autorin. Denn Helen Rebanks nimmt uns damit nicht nur an einem Hoftag mit, sondern taucht gedanklich auch tief in ihre eigene Vergangenheit ein. Eigentlich dachte ich der Fokus würde stärker auf dem Farmleben liegen, dieses nimmt aber nur einen kleinen Teil des Buches ein. Wir lernen die heutige Bäuerin auch als ambitionierten Teenager der nur weg vom elterlichen Hof möchte, als kreative Kunststudentin und als junge Mama am Rande ihrer Kräfte, kennen. Darüber hinaus reflektiert sie auch die Lebensgeschichten anderer Frauen ihrer Familie was mir richtig gut gefiel. Es sorgt nämlich für eine interessante Metaebene und zeigt auch geschichtliche Entwicklungen in der Landwirtschaft auf. Helen Rebanks schreibt unaufgeregt, gut lesbar und versteht es ohne unnötige Dramatik ihre Leser:innen zu fesseln. Eine große Passion ist seit ihrer Kindheit an, das Kochen und Backen für sie. Auch deshalb fügen sich die zahlreichen Rezepte nahtlos in die Erzählung ein und sorgen für eine noch größere Authentizität. Alles in allem war mir die Autorin sehr sympathisch, in einem Punkt (welcher sich leider durchs gesamte Buch zieht) war sie für mich aber unangenehm massiv. Und zwar spielt das Fleischessen für sie eine wichtige Rolle und wird deshalb auch nahezu jeden Tag für die ganze Familie gekocht. So gut wie alle herzhaften Rezepte sind wirklich sehr fleischlastig und kommen für uns deshalb nicht in Frage. Auch wenn sie verständlich argumentiert, dass in ihrer Gegend nur Weidehaltung und kein Ackerbau möglich ist, finde ich es nicht okay die erwiesen klimaschädliche Wirkungen des Fleischkonsums abzustreiten. Darüber hinaus macht sie sich aber auch noch über vegetarische Ernährung lustig und schimpft etwa über glibbrige Sojawürstchen. Einer solch ambitionierten Hobbyköchin hätte ich eigentlich das Wissen über schmackhafte gemüsebasierte Gerichte zugetraut. Abgesehen davon ist ihre Botschaft bewusst einzukaufen und für hochwertige Lebensmittel angemessen zu bezahlen aber sehr lobenswert. Auch den Beschreibungen des Hofs spürt man den Fokus auf naturnahe Landwirtschaft und Naturschutz an. Insgesamt kann ich das Buch durchaus empfehlen, wer mit dem genannten Kritikpunkt keine Probleme hat, kann sicher unbeschwert abtauchen in die authentische Erzählung und malerische Landschaftsbeschreibungen.

Bewertung vom 07.07.2025
Finch, Karen

Was früher blüht, ist länger tot


gut

Durchwachsene Spannung, beschauliche Atmosphäre

Bei „Was früher blüht, ist länger tot“ der Autorin Karen Finch fällt mir die Bewertung wirklich schwer. Wie ein spannender Kriminalroman las sich das Buch für mich nämlich wirklich nicht. Und das trotz mehrerer Morde und polizeilichen Ermittlungen. Wobei der Erfolg von letzteren hauptsächlich auf glücklichen Zufällen beruht und weniger auf echtem Können, was mich immens in Krimis stört. Und auch um die letztendliche Auflösung zu erraten braucht es ab einem gewissen Punkt nicht viel. Auch deshalb war „Was früher blüht, ist länger tot“ für mich was die Krimiaspekte angeht ein echter Reinfall. Abgesehen davon liest sich der Roman aber locker weg. Die beschauliche Atmosphäre im Dorf und auch die tierischen Charaktere gefielen mir super. Die menschlichen Figuren waren mir hingegen fast durchgehend unsympathisch, allen voran Helens Mutter Lydia. Allgemein kam aber auch kein Gefühl von authentischen Personen bei mir auf. Vieles in der Handlung wirkt doch etwas aufgesetzt und überzogen. Prinzipiell ist dies für mich nicht unbedingt ein Nachteil. Cosy Crime darf gerne skurril und etwas abgedreht sein, nur die Spannung darf dabei eben nicht völlig verloren gehen. Alles in allem war „Was früher blüht, ist länger tot“ wohl einfach nicht mein Buch. Für den Schreibstil und die Atmosphäre vergebe ich dennoch 3 Sterne.