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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Avathea
Wohnort: 
Helsa

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2009
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


sehr gut

Kalix ist eine junge Werwölfin, die sich in den Straßen von London versteckt, da sie ihren Vater, den Fürsten der Werwölfe angegriffen hat. Nun ist ein Großteil des Clans hinter ihr her, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Sie selbst ist in einer schlimmen Verfassung, die durch Depressionen und Laudanum herrührt und die ihren Lebenswillen stark beeinträchtigt. Bis sie sich mit zwei Menschen anfreundet, die ihr Unterschlupf gewähren und zu ihr stehen. Die meisten Mitglieder ihrer Familie wollen entweder nichts mit ihr zu tun haben oder gieren nach Rache. Schließlich stirbt der Fürst und nun muss ein Nachfolger bestimmt werden, was zu einem Krieg der Werwölfe führt, weil jeder der beiden älteren Brüder von Kalix die Führung des Clans übernehmen will. Nebenher lernen wir noch die egozentrische Feuerkönigin Malveria kennen, die einen ausgeprägten Faible für Mode hat und alle anderen aus ihrem Reich bei wichtigen Opferzeremonien modisch ausstechen will. Ihre Kleidung lässt sie sich bei Kalix Schwester Thrix schneidern, die ein eigenes Modegeschäft besitzt und sich von ihrer Familie ebenfalls abgewandt hat. Außerdem treffen wir noch auf eine unterkühlte und schlaue weiße Werwölfin namens Dominil und auf die vom Clan verstoßenden Schwestern Butix und Delix, die Musik machen und sich mehr der modernen Welt zugehörig fühlen. Alles ist zum Teil sehr verworren, aber gleichzeitig führen die einzelnen Lebenswege auch wieder zusammen.
Das Buch ist in viele kleine Kapitel unterteilt und es laufen viele Handlungsstränge nebeneinander ab, wobei man dennoch nicht so leicht den Überblick verliert. Die Charaktere werden allesamt sehr ausführlich beschrieben, so dass man sich die unterschiedlichen Werwölfe mit ihren Eigenschaften sehr gut vorstellen kann. Besonders die Feuerkönigin Malveria bringt den Leser sehr häufig zum Schmunzeln, wenn sie droht jemanden umzubringen, weil ihr ein Kleid nicht gefällt oder wenn sie vor Begeisterung ohnmächtig wird. Wenn es aber drauf ankommt, dann kann sie auch zu einer Kämpferin werden, die sich als wichtige Verbündete entpuppt.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist einfach und flüssig und trotz der vielen Handlungsstränge kann man der Geschichte folgen. Hier geht es um Werwölfe, die im 21. Jahrhundert leben und sehr menschlich dargestellt werden, was Sympathie aufkommen lässt. Zwischenwerwölfische Beziehungen sind ein großes Thema und weniger brutale und blutige Szenen. Ich freu mich jedenfalls auf den Folgeband!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.06.2009
Alles wegen Werner
Haskamp, Bettina

Alles wegen Werner


gut

Alles wegen Werner ist sicherlich ein typischer Frauenroman, der tragisch beginnt und voller Hoffnung, um nicht zu sagen mit Happy-End, seinen Abschluss findet. Auch, wenn Altbekanntes auftritt, wird dieses doch witzig und neu von Bettina Haskamp verpackt, so dass die Leserin ihren Spaß und gute Unterhaltung hat. Allein das Buchcover betrachtend, könnte der potentielle Käufer abgeschreckt werden, da die Vermutung naheliegt, dass sich der Inhalt um ein älteres, bayerisches Ehepaar dreht, was aber überhaupt nicht der Fall ist und wodurch bei mir, nach dem Lesen der Buchbeschreibung, eine leichte Verwirrung auftrat.

Clara und Werner sind seit langem verheiratet und bestreiten ihr Leben in Portugal, wobei die Liebe schon lange kein Thema mehr zu sein scheint. Schließlich will Werner nun auch die Scheidung, da er eine Brasilianerin kennengelernt hat und nun der perfekte Zeitpunkt für die Trennung, aus seiner Sicht, gekommen ist. Da Werner finanziell gut dasteht, muss auch Clara nach der Trennung nicht darben, sondern kann sich mit ihrem Anteil ein Haus in Portugal kaufen, indem sie sich zuerst ihren Depressionen und dem Alkohol hingibt. Dieser Zustand soll aber ein Ende finden, als sie eine nette portugiesische Familie und eine Freundin kennenlernt, die sie in das Leben langsam wieder zurückbringen. Von nun an erlebt sie zwar nicht nur positive Dinge, sondern muss auch jetzt mit Rückschlägen leben, diese werfen sie aber nicht mehr so schnell um, da sie, nun unabhängig von Werner, zu neuem Selbstbewußtsein gelangt ist. Und am Ende gibt es für sie einen neuen Anfang, der ohne Werner doch viel schöner ist.

Dieser Roman ist für eine kurzweilige Unterhaltung sehr gut geeignet. Man kann sich in vielen Situationen in die Protagonistin gut hineinversetzen und ihre Selbstironie bringen den Leser häufig zum Schmunzeln. Die Charaktere, besonder das portugiesische, ältere Ehepaar, werden sehr sympathisch dargestellt und die Landschaftsbeschreibung lässt Lust auf einen Urlaub in Portugal aufkommen, wo man sich dann, wie Clara, mit einem Wein unter einen Olivenbaum setzt und die Seele baumeln lassen kann. Ein Buch, das vielleicht nicht etwas völlig Neues präsentiert, aber das genau in die Sommerzeit passt und aufzeigt, dass das Ende eines Lebensabschnittes nie auch das Ende eines(glücklichen) Lebens bedeuten muss.

Bewertung vom 26.05.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


sehr gut

Vorab möchte ich sagen, dass ich mich selbst nicht als Christ oder tiefgläubigen Menschen bezeichnen würde. Die Hütte ist aber ein Buch, das nicht bekehren will, sondern das versucht Erklärungen zu finden für all die schlimmen Dinge, die auf der Welt geschehen. Und selbst als Mensch, der mit dem Glauben und mit Gott nicht viel anfangen kann, findet man in dieser Geschichte glaubhafte und irgendwie einleuchtende Antworten auf viele Fragen, ohne davon abgeschreckt zu werden.
Das Buch handelt über Mackenzie Allen Philips, einen Familienvater und gläubigen Menschen, der nach einem Familienausflug den Glauben zu verlieren beginnt. Seine Tochter wird entführt und kurze Zeit später findet man in einer verlassenen Hütte Spuren, die auf den Mord seiner Tochter hindeuten. Von nun an befindet sich Mack in einer großen Traurigkeit, bis er nach vier Jahren Post von Gott bekommt, der ihn einlädt ein Wochenende mit ihm in der Hütte zu verbringen. Nach anfänglicher Skepsis folgt er der Einladung und trifft auf Gott, der als Afroamerikanerin erscheint, Jesus und Sarayu, die den Heiligen Geist verkörpert. Alle drei zusammen sind Gott und Mack erlebt an diesem Wochenende Dinge, die ihn für immer verändern werden. Er bekommt Antworten auf seine Fragen und lernt den Glauben und die Beziehung zu Gott richtig zu verstehen. Mit viel Liebe schafft er es seine große Traurigkeit zu überwinden und sein Leben als Geschenk von Gott wieder an zu nehmen.
Mich hat dieses Buch sehr berührt, da es doch vieles verständlich macht und man das Gefühl bekommt, dass man nicht alleine ist und alles irgendwann und irgendwie seinen Sinn ergibt. Es muntert auf und gibt Hoffnung. Denn jeder hat irgendwo seine Hütte, die ihn verzweifeln lässt und in der Trauer schlummert. Außerdem ist es sehr sympathisch und stellenweise sehr humorvoll geschrieben, so dass es nun wirklich alles andere als ein Buch ist, das den Finger erhebt und mahnen will.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und nicht nur gläubigen Menschen, sondern vielleicht gerade den Zweiflern. Dass es in den USA einen so großen Erfolg hat, ist für mich nicht verwunderlich und ich bin mir sicher, dass es auch in Deutschland von vielen gelesen werden wird.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


gut

Tödliches Ritual ist mein erster Thriller, den ich von Marina Heib gelesen habe und auch einer der ersten deutschen, der in meinen Hände gelandet ist. Dadurch, dass die Geschichte in meiner Nähe, nämlich in Göttingen, spielt, bekommt das Ganze noch einen größeren Reiz. Das Buch lässt sich durchgehend flüssig und gut lesen, so dass ich nur so über die Seiten geflogen bin.
Inhalt:
Das Buch startet sofort mit dem ersten Mord bzw. dem ersten Ritual. Nach dem zweiten Mord, ist der, psychisch angeknackste und alkoholkranke, Göttinger Polizeichef Markus Lorenz mit dem Fall völlig überfordert, woraufhin er seinen alten Freund, den Sonderermittler, Christian Beyer um Mithilfe bittet. Aber auch dieser tappt vorerst im Dunkeln, bis der dritte Mord geschieht und nun eindeutig von einem Serienmörder die Rede sein kann, da alle Frauenleichen in ähnlich grausamer Weise zugerichtet sind. Durch Anna Maybach, Psychologin und Lebensgefährtin von Christian, finden sie heraus, dass der Mörder nach einem Schema tötet und zwar spielen hierbei alte keltische Festtage eine Rolle. Dies führt die Einheit zwar einen Schritt weiter, löst aber immernoch nicht das Rätsel, um die grausamen Morde. Bis eine studentische Bruderschaft ins Visier der Ermittler gerät, die offenbar nicht nur Unschuldslämmer unter sich hat.
Wie immer gibt es ,auch bei diesem Thriller, mehrere Verdächtige oder potentielle Täter, die aber nach und nach wieder von der Liste gestrichen werden. Das Buch baut ab der zweiten Hälfte Spannung auf, da man meint, immer näher an den Täter zu gelangen und der Countdown für die letzten tödlichen Rituale läuft. Die Hauptpersonen sind gut beschrieben, so dass man sich ein klares Bild machen kann. Der alkoholkranke Polizist ist zwar keine neue Figur in solchen Büchern, passt aber zum Ablauf.
Meinung:
Es handelt sich bei Tödliches Ritual zwar nicht um einen der größten psychologischen Thriller, aber für Fans dieses Genres ist es ein gut geschriebener und gelungener Thriller, der flüssig und schnell zu lesen ist und der auch nicht mit zuvielen Informationen oder Sprüngen das Lesen und die Verständlichkeit beeinträchtigt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


sehr gut

Tee mit Buddha von Michaela Vieser ist mein erstes Buch, dass ich, aus dem Genre Erfahrungsbericht, gelesen habe und es hat mich sehr positiv überrascht. Es hat richtig Spaß gemacht in die Erfahrungen von Frau Vieser einzutauchen und ich hätte am Ende des Buches gerne noch weiter gelesen.
Michaela Vieser erzählt in ihrem Buch über das eine Jahr, dass sie in Japan in einem buddhistischen Kloster verbracht hat. Da es allerhand zu erleben gab, hat sie klugerweise ein Inhaltsverzeichnis gewählt, dass die verschiedenen Punkte aufzeigt und dem Leser gleich zu Anfang einen guten Überblick verschafft. Sie beschreibt ihre anfänglichen Bemühungen, um überhaupt erstmal in einem Kloster aufgenommen zu werden, schließlich ihr Ankommen in Japan und dann die einzelnen Stationen, die sie im Kloster kennen lernen durfte. Da handelt es von ihrem Unterricht in Kalligrafie und Kendo, Teezeremonien und Ikebana und ihr alltäglicher Ablauf im Kloster, ebenso wie die Beziehungen zu den Bewohnern des Klosters.
Gleichzeitig spart sie auch nicht mit Wissensvermittlung. Der Leser lernt so japanische Wörter kennen und bekommt Einblicke in die Geschichte des japanischen Buddhismus, ohne, dass man das Gefühl hat ein Schulbuch in der Hand zu halten. Ihre Erfahrungen in Kombination mit der Wissensvermittlung hat sie geschickt verpackt, dass man förmlich in das Kloster eintaucht und immer mehr erfahren möchte. Dies wäre auch zugleich mein einziger Kritikpunkt an dem Buch. Am Ende kommt es einem vor, dass das noch nicht alles war, als ob noch etwas fehlt, das die Autorin bewusst weggelassen hat, weil es sonst vielleicht zuviel geworden wäre?! Ich weiß es nicht. Vielleicht hat mir das Buch auch einfach so gut gefallen, dass ich mir einfach noch mehr Informationen gewünscht hätte.
Ich fand Japan und den Buddhismus schon immer faszinierend und dieses Buch hat diese Faszination nur noch gesteigert.

Bewertung vom 11.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


sehr gut

Bei Kap der Finsternis handelt es sich um ein schonungsloses Erstlingswerk von Roger Smith. Obwohl oder gerade, weil der Autor selbst in Kapstadt lebt, kann man von einem aktuellen authentischen Bild von Südafrika ausgehen, dass er in aller Brutalität und Grausamkeit darstellt, ohne die Dinge zu beschönigen.
Bereits im ersten Kapitel findet ein bewaffneter Überfall von zwei jungen Männern, die auf Drogen sind, auf die amerikanische Familie Burn statt. Dieser allerdings endet anders als gedacht, da der Familienvater Jack Burn zurückschlägt und die beiden ins Jenseits befördert. Und dies ist auch der Anfang der brutalen Abfolge der Geschichte, die mit der Zeit immer mehr düstere Realität aufzeigt. Neben einem korrupten Polizisten, der Jesus Christus und das Töten liebt, einem Ex-Inhaftierten, der schon nicht mehr zählen kann, wievielen er bereits gute Nacht gesagt hat, ist auch Jack Burn kein unbeschriebenes Blatt, da er sich mit seiner Familie nicht ganz freiwillig in Kapstadt aufhält. Auch er hat dunkle Geheimnisse, die im Laufe des Buches aufgedeckt werden und dadurch dem Thriller noch mehr Stoff verleihen.
Dieser Debütroman ist sicherlich nichts für schwache Nerven. Wenn man ihn liest, muss man sich den schonungslosen und brutalen Grausamkeiten stellen und vielleicht auch dankbar sein, dass man selbst in einem behüteteren Teil der Welt leben darf, wo solche dargestellten Wahrheiten wirklich nur in Büchern oder Filmen zu finden sind. Zum einen deswegen und zum anderen, dass das Buch sehr flüssig und spannungsaufbauend geschrieben ist, halte ich es für einen sehr gelungenen, auf der Realität basierenden, Thriller, der noch weitere gute Bücher vom Autor Roger Smith versprechen lässt, dem es offenbar ein Anliegen ist seine Leserschaft mit der Wahrheit und Wirklichkeit seiner Heimat zu konfrontieren.

Bewertung vom 08.02.2009
Sorry, 6 Audio-CDs
Drvenkar, Zoran

Sorry, 6 Audio-CDs


gut

Sorry ist mein erstes Buch, dass ich nicht gelesen, sondern mir angehört habe und somit war dies mal eine ganz neue Erfahrung für mich. Mittlerweile könnte ich mir vorstellen, zwischendurch mal ein Hörbuch zu "lesen", wobei ich aber dennoch das gedruckte Buch nach wie vor bevorzuge. Bis auf Matthias Brandt, der für mich eine unangenehme Stimme hat, fand ich alle Sprecher sehr gut und passend. Besonders Christian Berkel und Sophie von Kessel waren für mich ein Hörgenuss.
Zum Inhalt: Vier Freunde gründen eine Agentur, die sich bei anderen entschuldigt. Der Chef, der einen Mitarbeiter entlassen musste, der Mann, der seine Frau betrog usw. zählen nach kurzer Zeit zu den Klienten der Agentur. Das Geschäft boomt und die Kunden sind alle restlos zufrieden. Bis eines Tages der Auftrag kommt, der alles verändern soll. Die Person, bei der sich die Vier entschuldigen sollen, ist eine Leiche. Vor vollendete Tatsachen gestellt führen sie den grausamen Auftrag durch und plötzlich befinden sie sich in einem perfiden Spiel, bei dem es so schnell kein Entrinnen gibt. Warum der Klient so einen Auftrag überhaupt erteilt wird im Laufe des Geschehens immer klarer. Das grauenvolle Thema "Kindesmissbrauch" spielt mehr und mehr eine Rolle, was dem Zuhörer doch sehr durch Mark und Bein geht. Und am Ende weiß man nicht mehr, was eigentlich Gut und was Böse ist und was man nachvollziehen kann oder einfach nur abscheulich findet.
Das (Hör)buch ist ein Thriller, der nichts für schwache Nerven ist. Man fühlt sich oftmals sehr direkt angesprochen und in das Geschehen involviert. Als stiller Beobachter, der machtlos ist, da er nicht eingreifen kann. Und auch erst weit am Ende laufen die Fäden so zusammen, dass man "alles" versteht. Anfangs ist doch vieles noch sehr verwirrend, so dass man manchmal resigniert, weil irgendwie der Durchblick fehlt.
Letztendlich aber ein recht gelungener Thriller, der allerdings für zartbesaitete Wesen weniger gut geeignet ist, da alles sehr genau und plastisch beschrieben bzw. von den hervorragend ausgewählten Sprechern erzählt wird. Gänsehaut, Verzweiflung und Angst sind garantiert!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2009
Mehr als du denkst
Prinz, Alois

Mehr als du denkst


weniger gut

Mehr als du denkst beschäftigt sich mit zehn Menschen, die an Wendepunkte in ihren Leben kamen und dadurch ihre Bestimmung fanden. Geschichten, chronologisch aufgebaut, über Jesus von Nazareth, Augustinus, Franz von Aissisi, Elisabeth von Thüringen, Teresa von Avila, Martin Luther, Blaise Pascal, Edith Stein, Simone Weil und Dorothee Sölle.

Bei allen behandelten Personen beginnt Alois Prinz mit der Kindheit. Wie und in welcher Familie sind sie aufgewachsen, in welchem geschichtlichen Rahmen und ob Religion und Glaube überhaupt gleich von Anfang an Themen waren. Viele haben nämlich zuerst überhaupt nichts mit Gott anfangen können oder nahmen die Religion innerhalb ihrer Familien als gegeben hin, ohne zu hinterfragen oder sich selbst über den eigenen Glauben Gedanken zu machen. Der Bogen wird gespannt, bis sie schließlich durch eine bestimmte Erfahrung, ein Erlebnis oder einen Gedanken an einen Wendepunkt kamen und ihre zweite Geburt erlebten - Die Geburt als Christ in den Glauben hinein.

Das Buch ist sehr verständlich und flüssig geschrieben. Man kann es, auch als nicht gläubiger Mensch, gut lesen, da es nicht versucht zu bekehren oder zu belehren. Man gewinnt Einblicke in die unterschiedlichen Leben, die meiner Meinung nach, aber leider doch etwas kurz abgehandelt wurden - In der Regel 15-20 Seiten pro Person. Gleichzeitig habe ich Menschen kennen gelernt, von denen ich noch nie etwas gehört habe und somit mein Wissen erweitern können.

Trotzallem konnte mich das Thema nicht komplett mitreißen. Es wurde mehr über die Zeit geschrieben, wo der Glaube noch keine tiefere Rolle im Leben der Einzelnen gespielt hat und weniger über die Zeit nach der zweiten Geburt, das mich doch etwas mehr interessiert hätte. Für Leser, die Sachbücher gerne lesen, selber Christ sind oder sich auf dem Weg dorthin befinden, ist Mehr als du denkst sicherlich ein zu empfehlendes Buch, da es Personen aufzeigt, die ihre Bestimmungen fanden und vielleicht zum weiteren Nachdenken anregen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2009
Die Stunde, in der ich zu glauben begann
Lamb, Wally

Die Stunde, in der ich zu glauben begann


sehr gut

Die Stunde, in der ich zu glauben begann ist ein großer Roman, der eine Familiengeschichte erzählt, die sich über Jahrhunderte spannt. Was man, alleine durch die Buchbeschreibung, nicht angenommen hätte.

Ausgangspunkt des Buches ist der Amoklauf an der Columbine Highschool am 22. April 1999, wo das Ehepaar Maureen und Caelum Quirk arbeitete. Als Krankenschwester befindet sich Maureen während des grausamen Geschehens in der Schule und ihr Mann erfährt erst durch die Nachrichten, was sich in Columbine zugetragen hat. Die Quirks hatten erst eine Ehekrise überwunden und nun befinden sie sich in einer neuen, noch schlimmeren, da Maureen durch den Vorfall nicht mehr dieselbe ist und sich immer mehr in sich zurückzieht, keinen mehr an sich ran lässt und schließlich noch medikamentenabhängig wird, was wiederum eines Tages dazu führt, dass sie unter Drogeneinfluss einen jungen Mann überfährt und dieser stirbt. Maureen muss ins Gefängnis, in das, dass Caelums Urgroßmutter ins Leben gerufen hat.

Und nun weitet sich langsam, aber sicher die Familiengeschichte aus. Die Mieterin von Caelum findet alte Schriftstücke, Tagebücher und Briefe, die von seiner Ururgroßmutter stammen und viele Ungereimtheiten aus seinem Leben klären, aber auch viele neue, zum Teil schreckliche Dinge ans Licht bringen.

Caelum muss viele schlimme Tragödien und Schicksalsschläge überstehen und ertragen, um aber am Ende erlöst zu werden und dies in der Stunde, in der er zu glauben beginnt.

Das Buch ist in einem sehr gut zu lesenden, flüssigen Stil geschrieben. Manchmal wird es etwas langatmig, wenn an manchen Stellen der Autor zu weit ausholt und man ab und an den Überblick verliert, der sich aber danach meistens wieder einstellt. Obwohl es in diesem Roman nur so von Leid, Trauer und Schicksalsschlägen wimmelt, ist das Buch nicht schwermütig. Im Gegenteil, es macht einem selber Mut, wie Caelum, die Dinge anzupacken und nicht zu vergessen, dass es auch in schweren Zeiten immer Grund zur Hoffnung gibt. Man muss nur glauben.