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Benutzername: 
Avathea
Wohnort: 
Helsa

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2009
Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1
Griffiths, Elly

Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1


sehr gut

Ruth Galloway, forensische Archäologin an der University of North Norfolk, erlebt in Totenpfad ihr Debüt an der Seite von Detective Chief Inspector Harry Nelson. Im Salzmoor werden Knochen eines Kindes gefunden und die Norfolk Police hat den Verdacht, dass es sich um die Überreste von der fünfjährigen Lucy Downey handeln könnte, die vor zehn Jahren spurlos verschwand. Ruth wird schließlich hinzugezogen und findet schnell heraus, dass die aufgetauchten Knochen über 2000 Jahre alt sind und vermutlich als Opfer für die Götter gedacht waren. Wo aber ist dann Lucy? Ist sie noch am Leben? DCI Nelson erhält seit der Zeit ihres Verschwindens rätselhafte Briefe mit Andeutungen über ihren Aufenthaltsort. Stammen diese von Lucys Entführer? Kurze Zeit nach dem Knochenfund verschwindet ein weiteres Mädchen und neue Briefe erreichen Nelson. Unter Hochdruck wird nun die Suche aufgenommen und zwar im Salzmoor, dort wo die Erde auf den Himmel trifft und Ruth befürchtet, dass sie dem Täter bereits sehr nahe ist.
Totenpfad ist ein gut und flüssig geschriebener Roman, der durch seinen klaren Schreibstil den Leser in den Bann zieht. Das Salzmoor mit seinen Eigenarten, in dessen unmittelbarer Nähe Ruth wohnt, wird so beschrieben, dass man sich die unheimliche und mystische Gegend genau vorstellen kann, so dass es einem zu frösteln beginnt. Ruth als Protagonistin ist sehr sympathisch und im Duo mit Harry ein vielversprechendes und neuartiges Ermittlerteam, das sich gegenseitig gut ergänzt. Ahnungen, wer der Täter sein könnte, kommen zwar ungefähr ab der Mitte des Buches auf, diese tun dem Lesevergnügen aber keinerlei Abbruch, da Elly Griffiths es versteht Verwirrung zu stiften. Allerdings handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen Krimi, der vor Hochspannung explodiert, sondern vielmehr um einen einfach gut geschriebenen Roman, der neben des Kriminalfalls besonders durch Ruth und Harry punktet und Sympathie erweckt. Letztendlich hat die Autorin in mir einen neuen Fan gefunden, der sich bereits auf die Nachfolgebände freut!

Bewertung vom 24.11.2009
Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1
Carter, Chris

Der Kruzifix-Killer / Detective Robert Hunter Bd.1


sehr gut

Robert Hunter ist in Los Angeles als Detective im Morddezernat tätig und wird an einen Tatort gerufen, wo er eine grausam entstellte Frauenleiche findet. Der Täter hat, eine für Robert bekannte Spur, hinterlassen und zwar ein eingeritztes Doppelkreuz im Nacken des Opfers. Dies ist das Markenzeichen des Kruzifix-Killers, der in der Vergangenheit sieben Menschen brutal ermordet hat und der bereits festgenommen und hingerichtet wurde. An einen Nachahmer glauben weder Hunter, noch sein neuer Kollege Carlos Garcia. Haben sie damals den falschen Verdächtigen geschnappt? Nachdem weitere Morde geschehen und Hunter wie früher Anrufe des Killers erhält steht fest, dass der wahre Kruzifix-Killer noch auf freiem Fuß ist und so schnell wie möglich gestoppt werden muss. Eine Jagd mit wenigen Beweisspuren beginnt und die beiden Ermittler haben keine Zeit zu verlieren, bevor noch mehr Menschen sterben.
Der Debütroman von Chris Carter hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig geschrieben und schafft es mit seinen Irrungen und Wirrungen das Geheimnis des Killers bis zuletzt im Dunkeln zu lassen. Viele Personen lassen sich zwar recht schnell ausschließen, aber bei denen, die übrig bleiben, lässt sich niemand mit Sicherheit benennen, so dass man immer wieder am rätseln ist, wer diese grausamen Qualen und Morde wohl angerichtet hat. Ein spannender mit Nervenkitzel versetzter Thriller, der Genrefans in seinen Bann ziehen dürfte und auf Nachfolgebände hoffen lässt.

Bewertung vom 12.11.2009
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


sehr gut

In Kopenhagen wird das Sonderdezernat Q eingerichtet was der neu ernannte Spezialermittler Carl Mørck leiten soll. Dieser ist selbst noch angeschlagen, da er bei seinem letzten Einsatz einen Kameraden verloren hat und ein anderer schwerverletzt im Krankenhaus liegt. Carl gibt sich dafür die Schuld, bekommt aber durch seinen neuen Aufgabenbereich wieder Antrieb. Als Assistent hierfür steht ihm der sympathische und intelligente Syrer Hafez el-Assad zur Seite. Der erste Fall beschäftigt sich mit dem Verschwinden von Merete Lynggard, einer aufstrebenden Politikerin, die am 2. März 2002 auf einer Fähre von Dänemark nach Puttgarden spurlos verschwand. Jetzt im Jahre 2007 soll der Fall erneut aufgerollt werden, da der einstige Verdacht, sie habe Selbstmord begangen, nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte. Neben den gegenwärtigen Ermittlungen wird immer wieder in die Vergangenheit zurückgegriffen, wo Meretes Leben vor ihrem Verschwinden und während der Gefangenschaft beschrieben wird. Merete lebte mit ihrem Bruder Uffe zusammen, der seit einem Autounfall in seiner Kindheit kein Wort mehr gesprochen hat. Neben ihrer politischen Karriere opfert sie sich privat voll und ganz für ihren Bruder auf, bis zu dem Tag, an dem sie entführt und gefangen genommen wird. Ihr Martyrium beginnt ohne, dass sie die leiseste Ahnung hat, wer ihr das angetan hat. Was hat sie Schreckliches getan, womit ihre Gefangenschaft gerechtfertigt werden könnte? Obwohl viele glauben, dass sie längst tot ist, versuchen Carl und Assad die alten Spuren aufzugreifen und das Rätsel um Meretes Verschwinden zu entschlüsseln. Können sie Merete noch lebend finden?
Der erste Fall für Carl Mørck hat mir sehr gut gefallen und lässt auf spannende Nachfolgebände hoffen. Carl und Assad geben ein vielversprechendes Ermittlerteam ab, wobei besonders Assad ein sehr sympathischer und kluger Charakter ist, ohne den Carl in manchen Momenten aufgeschmissen wäre. Das grausame Martyrium, das Merete Jahr für Jahr durchstehen muss berührt den Leser, der allein bei der Vorstellung wie ein Tier gehalten zu werden, in blanke Panik verfällt. Dieser Thriller kennt bis zum Schluss kein Erbarmen und trägt zu Recht das Merkmal Psychothriller. Für Leser, die aber nicht zu zartbesaitet sind, ist Nervenkitzel, Spannung und Verzweiflung garantiert. Ich freue mich jedenfalls bereits auf den nächsten Fall für das Sonderdezernat Q.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2009
Wo fahren wir hin, Papa?
Fournier, Jean-Louis

Wo fahren wir hin, Papa?


sehr gut

Jean-Louis Fournier schreibt in seinem Buch „Wo fahren wir hin, Papa?“ über das wahre Leben mit seinen beiden behinderten Söhnen Mathieu und Thomas. Dieses Leben ist, wie sich der Leser schon vor Beginn der Lektüre vorstellen kann, nicht immer einfach und diese Tatsache drückt der Autor auch immer wieder voller Ehrlichkeit aus, was dem Leser manchmal lieblos vorkommen kann. Es ist aber eher die tiefe Verzweiflung und Enttäuschung von Fournier, die zum Ausdruck kommt, wenn er schreibt, wie gerne er gesunde und „normale“ Kinder gehabt hätte, um stolz auf sie zu sein und um ihre Entwicklung beobachten zu können. Aber seine Kinder entwickeln sich nicht weiter. Thomas, der zweitälteste, küsst mit 18 Jahren noch seinen Teddybären und Mathieu schafft noch nicht mal etwas zu malen. Sie besuchen keine Schule, keine Universität und einer Arbeit können sie ebenso wenig nachgehen. Alles Dinge, die für die meisten Eltern mit gesunden Kindern normale Alltäglichkeiten sind, kann Fournier mit seinen beiden Söhnen nicht erleben. Er versucht nichts zu beschönigen, sondern erzählt dem Leser die Wahrheit, auch wenn diese nicht immer bequem zu sein scheint. Negative oder „böse“ Gedanken in Bezug auf seine Söhne werden ebenso angesprochen, die einerseits hart sind, aber andererseits auch nachvollziehbar. Mit Ironie und Sarkasmus versucht Fournier die Realität zu entschärfen und erträglicher zu machen und er bemüht sich ein guter Vater zu sein. Dies kommt immer wieder zum Ausdruck, auch, wenn er es nicht immer schafft, denn er ist nun mal kein Engel. Dafür ist er aber ein Vater, der nicht aufgibt.

Das Buch und die Gliederung, die episodenhaft Fourniers Leben mit seinen behinderten Söhnen erzählt, haben mir sehr gut gefallen. Besonders wegen den offenen und ehrlichen Worten, die sicherlich zur persönlichen Verarbeitung vom Autor benutzt wurden. Eltern, die selbst mit behinderten Kindern zusammenleben, kann dieses Buch zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern dass viele ihr Schicksal teilen. Und den Eltern mit gesunden Kindern wird dieses Buch vielleicht zu mehr Dankbarkeit verhelfen. Ein lesenswertes Buch, nicht nur für Eltern.

Bewertung vom 22.10.2009
Das Buch der Lügen
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


weniger gut

Der erste Mord in unserer Geschichte wird von Kain verübt, der seinen Bruder Abel mit einer unbekannten Tatwaffe tötet. Im Jahr 1932 wird Mitchell Siegel erschossen, wodurch Superman zum Leben erwacht. Dies geschieht durch Jerry, seinen Sohn, der einen kugelsicheren Mann erfindet, um den Verlust seines Vaters zu verarbeiten. Über siebzig Jahre später wird mit derselben Waffe Lloyd angeschossen, der, wie sich herausstellt, der Vater von Cal Harper ist. Cal ist Sozialarbeiter und findet mit seinem Kollegen und Freund Roosevelt seinen verwundeten Vater, den er jahrelang nicht mehr gesehen hat, im Park. Nach der Verarztung will Lloyd unbedingt einen wichtigen Auftrag erfüllen und weckt damit Cals Interesse, der von nun an seinen Vater beschattet, bis er schließlich mit in die Jagd nach dem Buch der Lügen verstrickt ist. Aber nicht nur sie wollen das Buch, indem die erste Tatwaffe der Welt vermerkt ist, finden. Auch Ellis, ein Ex-Polizist, ist auf der Suche, wobei er bereit ist alle aus dem Weg zu räumen, die ihm in die Quere kommen. Nun beginnt eine rasante Jagd, bei der Superhelden gegen Superschurken antreten und letztlich nur eine Seite gewinnen kann. Ganz wie in den Comics über Superman.
Obwohl sich dieser Thriller für mich sehr spannend angehört hat, bin ich nach dem Lesen leider nicht imstande eine höhere Bewertung als ein ganz okay abzugeben. Mich konnte die Geschichte beim Lesen einfach nicht fesseln und das Rätsel um das Buch der Lügen brachte teilweise größere Verwirrung, die ich bis fast zum Ende nicht lösen konnte. Die Charaktere sind allesamt präzise dargestellt und besonders Cal konnte meine Sympathie gewinnen. Dennoch hat mich die gesamte Geschichte nicht überzeugt, obwohl in der Idee viel Potential steckt.

Bewertung vom 11.10.2009
Schneemann / Harry Hole Bd.7
Nesbø, Jo

Schneemann / Harry Hole Bd.7


gut

Immer wenn der erste Schnee fällt verschwinden Frauen und nur ein Schneemann bleibt zurück, der so etwas wie die Visitenkarte des Mörders zu sein scheint. Kommissar Harry Hole übernimmt, gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Katrine Bratt, die Fälle und glaubt schon früh den Serienmörder im Visier zu haben. Nach dessen vermeintlichen Selbstmord gilt der Fall als abgeschlossen, nur Hole gefällt die Sache nicht und recherchiert weiter, was letztlich auch als klug anzusehen ist, da der wahre Täter immer noch auf freiem Fuß ist, da die Morde nicht enden. Der Fall "Schneemann" wird wieder aufgenommen und erst am Ende fügt sich die Wahrheit zusammen.
Harry Hole stellt einen lebensechten Kommissar dar, der mit menschlichen Problemen, wie z.B. dem Alkoholismus, zu kämpfen hat. Dennoch ist er einer der besten Ermittler und läuft zu Hochformen auf, wenn er die Witterung bei einem Fall aufgenommen hat. Unterstützt wird er von Katrine Bratt, die nicht leicht zu durchschauen ist, aber dennoch eine große Hilfe für Hole darstellt. Gemeinsam ein unschlagbares Team, das das Rätsel um den Schneemann lösen wird.
Dies hier war mein erstes Buch von Jo Nesbø und es hat mir gut gefallen. Eine höhere Bewertung vermag ich nicht zu geben, da dieser Krimi doch erst gegen Ende an Spannung zunimmt und seine Intelligenz offenbart. Die erste Hälfte hat sich bei mir sehr hingezogen, weil es zum Teil so viele Informationen gab, die das Lesen und auch das Verstehen der Zusammenhänge erschwert haben. Dennoch handelt es sich hierbei um einen lesenwerten Krimi, der die Fans dieses Genres und von Harry Hole sicherlich begeistern wird.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2009
Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4
Klönne, Gisa

Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4


weniger gut

Dies war mein erstes Buch von Gisa Klönne und ich muss zugeben, dass ich mir mehr versprochen hatte. Die Inhaltsbeschreibung hat sich sehr spannend angehört, die bei mir größere Erwartungen hervorgerufen hat, als letztlich erfüllt wurden.
Zum Ende der Karnevalszeit in Köln wird ein Mann, der sich als Priester verkleidet hat, mit einem Schwert ermordet. Kurze Zeit später wird mit derselben Tatwaffe ein echter Priester getötet und die Kriminalpolizei vermutet bereits, dass ein Serienmörder dahinterstecken könnte. Mögliche Zeugen bzw. Personen, die etwas über den ermordeten Priester wissen könnten, schweigen, so dass die Ermittler, einschließlich Judith Krieger, die bei ihrem letzten Fall einen Menschen getötet hat und nun fürchten muss suspendiert zu werden, bis zum Schluss keine bedeutenden Hinweise erhalten, um die Morde aufzuklären. Ein anderer Handlungsstrang beschäftigt sich mit Beatrice Sollner, ein Gothic-Mädchen, die um ihre verstorbene Freundin Jana trauert. Es hieß, dass diese Selbstmord begangen hat, womit sich Bea allerdings nicht abfinden will und so auf der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder ihrer Freundin selbst in Lebensgefahr gerät. In diesem Krimi ist jede Person auf irgendeine Art schuldig, was teilweise zu der Schwierigkeit führt den Fall aufzudecken, wodurch dieser erst wirklich am Ende gelöst werden kann.
Die Beschreibung hört sich zwar relativ spannend an, aber die Umsetzung kann diese Spannung leider nur sehr selten aufrechterhalten. Auch die Auflösung am Schluss war für mich eher enttäuschend. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, da das Buch durchgehend flüssig zu lesen war und auch keine Verwirrung, durch die Handlungsstränge, aufkam. Die Charaktere allerdings blieben für mich zum großen Teil sehr flach. Man erfährt immer nur bruchstückhaft etwas und ich konnte auch keine Beziehung zu den Personen aufbauen. Vermutlich benötigt man hierzu die Vorgängerbücher um Judith Krieger, weshalb ich die Empfehlung ausspreche, nicht mit diesem Buch aus der Krimireihe zu beginnen. Alles in allem konnte mich Farben der Schuld aber weder fesseln, noch meine Neugier auf weitere Bücher von Gisa Klönne wecken.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2009
Kalter Süden
Marklund, Liza

Kalter Süden


gut

Kalter Süden war mein erster Roman von Liza Marklund, der mich durch seinen flüssigen und klaren Schreibstil schnell in seinen Bann ziehen konnte. Die Seiten sind nur so vorbeigezogen, auch wenn der Krimi an manchen Stellen von seiner Spannung eingebüßt hat.
In Marbella wird ein tödlicher Giftgasanschlag auf den schwedischen Eishockey-Star Sebastian Söderström und seine Familie verübt. Die spanische Polizei bricht die Ermittlungen, aufgrund zu weniger Spuren, früh ab, so dass mit einer Klärung des Falls nicht zu rechnen ist. Nur die schwedische Journalistin Annika Bengtzon, die über den Vorfall Bericht erstattet, lässt nicht so schnell locker und versucht auf eigene Faust hinter die Fassaden zu gelangen, um letztendlich doch noch den Fall zu lösen. Dabei trifft sie auf eine Mauer des Schweigens und erst langsam findet sie die Wahrheit um den Mord heraus, wobei das Ende ein spannungsgeladenes Highlight darstellt.
Der normale Erzählstrang wird zwischenzeitlich von Kapiteln über die Prinzessin, das Trollmädchen und den Engel unterbrochen, was anfangs für Verwirrung beim Leser sorgt, schlussendlich aber alles zusammenführt. Besonders die charakteristische Darstellung von Annika hat mir sehr gut gefallen, da sie eine starke Frau ist, die weiß, was sie will und alles dransetzt, um ans Ziel zu kommen, aber gleichzeitig auch Schwächen offenbart, die ihr wiederum die Härte nehmen.
Für Leser, die bisher noch kein Buch aus dieser Krimireihe um Annika Bengtzon kennen, würde ich Kalter Süden nicht als Einstieg empfehlen, da zwischendurch immer wieder Bemerkungen fallen, die auf vorherige Fälle hindeuten und so Verwirrung, wie auch Vorhersage stiften, was den Vorgängern teilweise die Spannung nimmt. Ansonsten handelt es sich hierbei um einen soliden und guten Kriminalroman, der zwar nicht durchgehend Spannung verspricht, aber durch seinen guten Plot und den flüssigen Schreibstil das Lesen zum Vergnügen macht.

Bewertung vom 16.08.2009
Die Fehde der Königinnen
Maaser, Eva

Die Fehde der Königinnen


weniger gut

Da ich ein Freund von historischen Romanen bin, habe ich mich auf die Fehde der Königinnen gefreut und bin mit großen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Am Ende angekommen, war ich dann doch relativ enttäuscht, da der Buchtitel und die Buchbeschreibung rein gar nichts mit der eigentlich erzählten Geschichte zu tun haben.
Die Tatsache, dass Brunichild und Fredegunde, die auch erst gegen Ende des Buches Brunichilds Schwägerin wird, nicht die besten Freundinnen sind, findet zwar Erwähnung, aber von einer Fehde, die sich durch den gesamten Roman zieht, kann nun wirklich keine Rede sein. Auch die groß angekündigte Liebschaft zwischen der Königin Brunichild und dem Landadligen Wittiges wird übertrieben beschrieben. Sie haben zwar anfangs eine kleine Affäre und Wittiges fühlt sich zu ihr auch durchgehend hingezogen, aber von einer geheimen Liebschaft kann nicht gesprochen werden. Zumal Brunichild auch keine Anstalten macht, um Wittiges, später im Buch, näher zu kommen. Selbst die Titel der vier Kapitel korrespondieren nicht grundlegend mit ihrem Inhalt und stiften teilweise doch Verwirrung beim Leser.
Der Schreibstil des Romans hat mir ganz gut gefallen und hier und da kam auch eine gewisse Spannung auf, wo man weiterlesen wollte. An sich aber war dieses Buch eine Enttäuschung für mich, da es falsche Erwartungen geweckt und aus einer vielversprechenden Geschichte eher eine langweilige Erzählung gemacht hat, die nur wenige Höhepunkte aufzeigen konnte.

Bewertung vom 20.07.2009
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Stark, Richard

Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3


gut

Das Geld war schmutzig ist mein erster Parker Roman, den ich gelesen habe und nun am Ende bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Kriminalroman für kurzweilig oder genial halten soll. Das Buch ist in einer simplen Sprache geschrieben und die Sätze sind kurz und bündig gehalten und somit leicht zu verstehen.
Der Plot handelt um Parker (einen Vornamen gibt es nicht), der bei seinem letzten Überfall eine Menge Geld zurücklassen musste, weil die Polizei von der Sache Wind bekommen hat und der Boden für ihn zu heiß wurde. Mit seiner Freundin Claire tarnt er sich als Touristenpaar in Neuengland, um nah an der Kirche, wo das (leider nummerierte) Geld gelagert ist, zu sein. Leichtes Herankommen ist dennoch nicht garantiert, da sein Kumpel Dalesia von der Polizei festgenommen und nun wieder entwischt ist, wodurch die gesamte Polizei Kontrollen durchführt und sich auf der Jagd nach den Dieben befindet. Daneben gibt es noch Sandra, eine Kopfgeldjägerin, die ebenfalls ein Stück von der Beute abhaben will und Parkers anderer Kumpel McWhitney, der auch nicht leer ausgehen möchte. Am Ende hat Parker, neben der Polizei, auch noch eine ganze Gangsterbande, die hinter ihm und damit hinter den Millionen her ist. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wer denn nun am Ende das schmutzige Geld bekommt...
Mit den Charakteren konnte ich mich wenig anfreunden. Emotionen oder Persönlichkeitsbeschreibungen tauchen nicht auf. Besonders Parker kommt emotionslos und beherrscht rüber, der nie Fehler begeht und noch nicht mal auf der Jagd nach dem Geld Leidenschaft zeigt, sondern nur eiskaltes Kalkül. Aber auch über die anderen Personen erfährt man fast gar nichts. Es wird lediglich gehandelt und das temporeich. Das Buch ist in seiner einfachen Art einerseits kurzlebig, aber andererseits auch gut und raffiniert geschrieben. Vielleicht benötigt der Leser die anderen Parker Romane, um einen größeren Zusammenhang zu erhalten.