BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 127 BewertungenBewertung vom 02.09.2021 | ||
Die größte Poesie und das, was jeden von uns zum Poeten macht, sind die Geschichten, die wir über uns selbst erzählen. Wir erzählen diese Geschichten, bis wir sie selbst und bis wir an uns selbst glauben, und das ist das Mächtigste, was es gibt.“ |
||
Bewertung vom 24.08.2021 | ||
Der Roman „Der Panzer des Hummers“ erzählt von einer Familie, die mit dem Tod der Eltern ihren gemeinsamen Kern verloren und sich auseinandergelebt hat. Während fünf Tagen im April lernen wir die drei Geschwister Ea, Sidsel und Niels Gabel kennen. Ea, die Älteste, lebt mit ihrem Freund Hector und dessen Tochter Coco in San Francisco zusammen. Sie versucht mithilfe einer Seherin Kontakt zur verstorbenen Mutter aufzunehmen. Die Seherin Beatrice sowie ihre Tochter Seraphina, kurz Fifi genannt, sowie Charlotte, die Mutter der drei Geschwister Gabel kommen im Roman ebenfalls zu Wort. Während die Passagen, die Beatrice gewidmet sind, oftmals lustig und etwas skurril sind, sind die Textstellen, in denen wir in Charlottes Welt eintauchen melancholisch, verträumt und rätselhaft. Sidsel, die Zweitälteste, ist alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter und arbeitet als Kuratorin in einem Kopenhagener Museum. Sie ist eine bodenständige Frau, die fest im Leben steht und sich nur selten Träumereien hingibt. Niels, der Jüngste, schlägt sich als Plakatierer durch. Er ist ein richtiger Freigeist, der sich nicht binden lassen möchte – weder an eine Person noch an einen Ort. |
||
Bewertung vom 15.07.2021 | ||
„Es kommt mir vor, als würden sich im Leben der allermeisten Menschen die Dinge einfach irgendwie fügen. Nicht zwangsläufig zum Guten, aber sie fügen sich eben, das heißt, sie haben eine gewisse innere Logik, einen Zusammenhang. Nur mein Leben erscheint mir komplett zufällig, wie eine kaum zu bewältigende Leere, eine Fläche, in die ich dringend einen Pfosten einschlagen muss, bevor es zu spät ist.“ |
||
Bewertung vom 12.07.2021 | ||
Lisbeth ist auf dem Bethches-Hof großgeworden. Als ihre beiden Brüder im Krieg fallen, übernimmt sie den Hof der Eltern. Damit ist sie eine der wenigen Frauen, bei der von Anfang an klar war, dass man sie nicht zu sich holen, sondern nur auf deren Hof einheiraten konnte. Eines Tages findet sich dieser Mann: Karl. Zusammen mit ihm kümmert sie sich um den Hof, die Tiere und Felder. Mit der Zeit kommen Veränderungen: Moderne Maschinen, moderne Geräte, Spezialisierung. Doch die Trachtenkleidung behält Lisbeth bei und ihren Fleiß. Und nicht zuletzt auch ihre Genügsamkeit: „Nie hatte Lisbeth Sehnsucht verspürt, irgendwo anders zu sein.“ |
||
Bewertung vom 21.06.2021 | ||
„Wie viele andere hatte ich das familiäre Kreisen um eine Vergangenheit satt, die nie greifbar wurde. Eine Vergangenheit, die wie ein Geisterschiff aus einem opaken Nebel auftauchte, kaum dass die Familie versammelt war.“ |
||
Bewertung vom 26.05.2021 | ||
Der Himmel ist hier weiter als anderswo Seit ihr Ehemann eines plötzlichen Todes starb, ist die vierzigjährige Felicitas mit ihren vier Kindern Rasmus (15 Jahre), Rieke (14 Jahre), Martha (10 Jahre) und Golo (5 Jahre) auf sich allein gestellt. Da Jan während eines Konzerts, bei dem Fee mitwirkte, an einem Herzinfarkt starb, ist sie seitdem nicht mehr im Stande auf ihrer Geige zu spielen. Stattdessen versucht sie ihre Familie und sich mit Musikunterricht über Wasser zu halten. Doch als ihr die kleine Wohnung in Hannover gekündigt wird, sieht Fee sich gezwungen eine neue Bleibe zu suchen. Auf dem Alten Land wird sie fündig: Einen alten Gutshof kann sie dank der Lebensversicherung ihres Mannes kaufen. So ein alter Gutshof ist doch das reinste Paradies für die Kinder. Mit der Zeit stellt sich jedoch heraus, dass er ebenso renovierungsbedürftig wie schön ist. Doch der gutaussehende Jesko von Gegenüber kann als gelernter Tischler Fee etwas unter die Arme greifen. Aber auch Fee stellt mit Hilfe ihrer ältesten Tochter Rieke ein Café auf die Beine, das sowohl die Dorfbewohner als auch die Ausflügler aus Hamburg anzieht. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 04.05.2021 | ||
Karla arbeitet als Lokaljournalistin in ihrem Heimatdorf in Bayern, ihre jüngere Schwester Marie ist eine bekannte Fotografin, die in New York lebt. Als Marie bei einem tragischen Autounfall ums Leben kommt, droht Karla daran zu zerbrechen. Keinem anderen Menschen stand sie so nah wie ihrer Schwester. Als Kinder und Jugendliche waren sie unzertrennlich und auch nachdem Marie weggezogen ist, haben die beiden täglich miteinander telefoniert. Als Karla zur Wohnungsauflösung nach New York fliegt, stößt sie auf dem Laptop ihrer Schwester auf einen Ordner mit schockierenden Fotos. Bedeuten diese Fotos, dass Marie ein Geheimnis mit sich trug, dass sie nie mit ihrer älteren Schwester geteilt hat? „Ich hatte Marie verloren, war nur noch die Hälfte einer Einheit, und weil das nicht reichte, um ein Durchschnittsleben zu erschüttern, hinterließ sie einen Ordner voll mit Bildern, die mir eine Verantwortung zuschoben und Fragen aufwarfen.“ |
||
Bewertung vom 30.04.2021 | ||
„Das Einzige, was Amanda wirklich konnte, war laufen. So weit und so schnell wie möglich. Das tat sie schon seit Jahren. Es war ihre Art, sich selbst Halt zu geben, auch in Zeiten, in denen sie sich völlig verloren fühlte. Vermutlich lief sie deshalb sogar in ihren Träumen.“ |
||
Bewertung vom 23.04.2021 | ||
Kaum hat man Birgit Howards Buch „Dancing with Bees. Meine Reise zurück zur Natur“ auf der letzten Seite zugeklappt, möchte man direkt losrennen, sich auf einer Wiese auf den Bauch legen und stundenlang die Blumen und Tiere, die dort leben, betrachten. Oder auch für ganze Stunden unter einem blühenden Baum verharren und dort das Kommen und Gehen der bestäubenden Insekten beobachten. Früher hätte ich „das Kommen und Gehen der Bienen“ geschrieben, jetzt weiß ich aber, dass auf der Erde mindestens zwanzigtausend verschiedene Bienenarten beheimatet sind und dass nicht nur Bienen und Hummeln für die Bestäubung verantwortlich sind. Dank Brigit Howard habe ich viele faszinierende bestäubende Insekten kennengelernt, wie die Kleine Wiesenhummel, die Frühlingspelzbiene, die Deichhummel, die Töpferwespe, die Gartenwollbiene und die absolute Lieblingsbiene der Autorin: die Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene. Auch Kuckucksbienen und Schwebfliegen, die sich als Bienen tarnen, lernte ich in „Dancing with Bees“ kennen. |
||
Bewertung vom 10.04.2021 | ||
Von Flucht und Sehnsucht, Isolation und Verbundenheit |
||