Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nikola

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2018
Aimée & Cyrus
Boyd, Evelyn

Aimée & Cyrus


ausgezeichnet

Dämonisch gut! ;)

Aimée ist in London auf der Flucht. Nach dem Tod ihres Vaters liegt das Sorgerecht bei ihrem grausamen Bruder und Aimée muss sich nun dessen Willen beugen, notfalls wird sie mit Gewalt dazu gezwungen.
In einem unbeobachteten Moment entkommt sie den Bodyguards ihres Bruders und wird über den etwas merkwürdigen Trödelladenbesitzer Artkis Ramschus auf ein freies WG-Zimmer aufmerksam. Und so nimmt alles seinen Lauf…
Aimée war mir von Beginn an sympathisch. Sie hat bisher noch nicht so viel erleben dürfen und ist deswegen auch oftmals etwas schüchtern. Andererseits weiß sie sich in der Männer WG durchaus durchzusetzen und hat so auch den ein oder anderen Spruch auf Lager.
Auch ihre WG-Mitglieder sind mir sofort ans Herz gewachsen. George ist herzallerliebst und zudem überaus komisch und loyal, während Freddy, der Schwerenöter, immer wieder versucht Aimée rumzukriegen, aber sonst auch trotzdem normale Gespräche mit ihr führen kann und Cyrus ist der Vernünftige, Sanfte der drei, zudem hat Aimée in meinen Augen absolut verständlich ein Auge auf ihn geworfen. ;)
Was mir die drei Jungs auch unglaublich sympathisch macht ist der Fakt, dass sie ernste Situationen mit ihrem Humor nicht überspielen wollen, ihnen aber trotzdem irgendwie das Dramatische nehmen und einen gleich optimistischer zurücklässt.
Kurz um, warum gibt es die drei Kerle nicht auch im echten Leben? 3
Dämonen sind in dieser Geschichte zur Abwechslung einmal nicht die „Bösen“ sondern die Engel, was mir sehr gefällt.
Die Handlung ist wirklich gut gestaltet, Dinge, die zwar noch passieren müssen, treten oftmals unerwartet und anders ein als man es vielleicht vorher gedacht hätte, sodass man viel schneller das Ende dieses Buches erreicht hat als man eigentlich möchte.
Der Schreibstil ist ebenfalls einfach nur der Wahnsinn. Ich war sofort in der Geschichte drin und hatte eigentlich die ganze Zeit das Gefühl, ein Teil der Szene zu sein. Die Umschreibungen sind also wirklich super, man hat sofort ein bestimmtes Bild im Kopf und auch die Emotionen werden nachvollziehbar vermittelt, weshalb ich unter anderem Aimées Interesse an Cyrus komplett nachvollziehen kann. ;)
Der nächste Band dreht sich zwar um Jeremy und Keira, was auch interessant zu werden scheint, nichtsdestotrotz würde ich mich jedoch auch sehr freuen, wenn man irgendwann wieder einen Band über Aimée & Cyrus lesen kann, da sie mir als Protagonisten und als Paar einfach sehr zugesagt haben und bestimmt auch noch einige Szenen der beiden gestaltbar sind, zumal dieses Buch nur 162 Seiten besitzt.
Alles in allem möchte ich volle 5 / 5 Sternen verteilten, da diese Geschichte mir ein paar wirklich unbeschwerte Lesestunden beschert hat und ich gerne wieder in der WG abtauchen möchte.
Nun heißt es also warten bis Jeremy & Keiras Geschichte endlich veröffentlicht wird!
Übrigens: Vielleicht lest ihr das Buch zusammen mit dem Cocktail, dessen Rezept ihr am Ende des Buches findet, wenn ihr noch nicht ganz überzeugt seid, ich bin mir sicher, dass es sich damit besser lesen wird. ;)

Bewertung vom 02.12.2018
Zwei wie du und ich
Robinson, Lucy

Zwei wie du und ich


sehr gut

Zwei wie du und ich könnten manchmal auch einfach zwei Facetten einer Person sein. // Tiefgründig, berührend und dabei manchmal auch witzig und erschütternd.

Kate möchte als Stallmädchen beim berühmten Springreiter Mark Waverly anheuern, auch wenn ihre Erfahrungen mit Pferden bisher relativ begrenzt sind. Durch Zufall kann sie am Hof anfangen, bemerkt zunehmend, dass ihr Chef vielleicht doch nicht so eingebildet zu sein scheint, wie sie es erst vermutete und ihr mehr bedeuten könnte, als es gut für sie ist.
Schließlich hat es einen Grund, warum sie Hals über Kopf ihren Job kündigte, das Weite suchte und irgendwann wird die Realität erneut ihre Aufmerksamkeit verlangen…
Annie liebt ihren Job, doch leider läuft es zurzeit nicht so wie es sollte, sie ist regelrecht unglücklich. Da kommt ihr ihr neuer Kunde Stephen Flint ganz recht, der ihr nicht nur aus der beruflichen sondern auch privaten Misere zu helfen scheint. Ihre Vergangenheit macht es ihr äußerst schwierig, eine ernste Beziehung einzugehen, doch mit Stephen scheint ihr Glück perfekt, sie fühlt sich wie in einer Blase, alles scheint perfekt…

Abwechselnd erfährt der Leser etwas von Kates und Annies Ereignissen.
Annie ist dabei oft vorsichtiger, in Bezug auf Stephen agiert sie jedoch oft naiv, was ihren Freunden ebenfalls missfällt. Sie distanziert sich zunehmend von ihnen, schwebt dafür aber zusammen mit Stephen auf Wolke sieben, bis sich irgendwann vieles nur noch um seine Gedanken und Beweggründe dreht.
Kate ist hingegen witziger und versucht die Dinge leichter zu nehmen als Annie. Ihre Kapitel haben mir bis zum Schluss besser gefallen als Annies. Sie waren witzig, was zu großen Teilen auch an den sympathischen Nebenfiguren Joe und Becca, aber auch Mark und seiner Tochter liegt. ;)

Der Schreibstil von Rosie Walsh, die dieses Buch unter dem Namen Lucy Robinson veröffentlichte, gefällt mir unfassbar gut, man ist schneller am Ende eines Kapitels angelangt als einem lieb ist und auch wenn ich von Annies Kapiteln oftmals leicht genervt war, hatte man doch auch diese schneller beendet als gedacht.

Natürlich kommt in diesem Buch der Kitsch auch nicht zu kurz, was sich glücklicherweise oft in Maßen hält und damit auch verzeihbar ist. Lediglich mit dem Schluss bin ich etwas unzufrieden. Eigentlich gibt es bereits ein paar Kapitel vor dem Ende einen vermeintlichen Schluss, der den Leser vollends zu Frieden zurückgelassen hätte, doch danach folgt dann noch etwas, was zwar schön ist zu erfahren, aber teilweise doch für die Handlung recht überflüssig ist. Das fand ich etwas schade, da man dies gerne als kleine Bonusgeschichte für die, die unbedingt noch etwas mehr von den Figuren erfahren möchte, hätte herausbringen können und damit dieses in meinen Augen „doppelte“ Ende vermieden hätte.

Bereits im Klappentext wird deutlich, dass die beiden Frauen irgendwie miteinander zusammenhängen und der Leser ist auch lange der Meinung durchschaut zu haben, wie, aber kurz vor dem letzten Showdown kommt es zu einem regelrechten Handlungswechsel, der unfassbar glaubwürdig zur bisherigen Handlung passt, dabei den Leser jedoch trotzdem vollkommen unvorbereitet trifft.
Das ist in meinen Augen eigentlich schon eine richtige Meisterleistung gewesen und wertet die Geschichte und vor allem Annies Kapitel richtig auf, sodass ich dem Buch schlussendlich 4 bis 4,5 / 5 Sternen geben möchte.

Bewertung vom 10.11.2018
College Princess
Fox, Miranda J.

College Princess


ausgezeichnet

Da bist du einmal Prinzessin, doch warum eigentlich?

Zoe Davis ist ein normales Mädchen, wie du und ich, dass nun das Alter erreicht hat, um studieren zu können.
Doch sie besucht nicht irgendeine Universität, sondern DIE Privatuni Englands, das Dawson-Elite-College. Normalerweise braucht es schon etwas mehr als nur gute Noten, um ein Stipendium zu erhalten, wenn man sich die enorm hohen Studiengebühren nicht leisten kann. Zoe erhält auf unerklärliche Weise vom Bruder des Unibesitzers ein Stipendium und wird sogar Mitglied des prestigeträchtigen D-Clubs, dessen Präsident niemand geringeres als der Neffe des Schulrektors ist und dieser zeigt ihr deutlich, dass sie hier nicht hergehört.
Sie versucht das Beste daraus zu machen, doch irgendwie hat sie immer wieder das Talent dazu, in Schwierigkeiten zu geraten.
So gilt es den Kulturschock zu verkraften, ist hier im Vergleich zu einer staatlichen Universität längst nicht alles so anders wie man vielleicht vermuten könnte, abgesehen vom Gestank des Geldes an jeder Ecke...
Zoe ist eine taffe Protagonistin, die definitiv nicht auf den Mund gefallen ist, sich aber manchmal auch schnell einschüchtern lässt, etwas naiv an Dinge herangeht. Vor allem zwischen ihr und Dorian sprühen die Funken aber so richtig.
Dorian ist der typische arrogante Mistkerl, der jedoch leider das Glück hat mir sehr guten Genen gesegnet zu sein und sich dieser Sache auch bewusst zu sein. Nach und nach lernt man Dorian aber immer näher kennen und lieben.
Auch sein Cousin und seine Cousine sind sehr liebenswert. Jamie drängt sich doch Zoe immer wieder auf amüsante Art, sodass man ihn irgendwann einfach nicht mehr missen möchte. Amy ist eine engagierte, klug und empathische Person, die versucht, Zoe immer wieder den Rücke zu stärken. Wer wünscht sich nicht solche Freunde?
Natürlich ist absehbar, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickeln wird, doch hat sie auch ihren ganz eigenen Charme, was das Gefühl des Déjà-vus eigentlich nie aufkommen lässt.
Es wird gekonnt mit Klischees gespielt. Die Figuren nehmen sich oft selbst nicht so ernst, was der Geschichte auch einen skurrilen Charakter gibt.
Doch auch das Drama kommt nicht zu kurz und ist in meinen Augen auch nicht an den Haaren herbeigezogen.
Hinzu kommen immer wieder ein paar, oftmals unerwartete Wendungen, die der Geschichte vor allem zum Ende hin eine gewisse Spannung verleihen.

Auch der Schreibstil kann sich sehen lassen. Man fliegt förmlich durch die Seiten und erlebt es alles wie im Rausch. Teilweise habe ich das Lesen auch kurzzeitig unterbrochen, um noch etwas länger in der von Miranda J. Fox geschaffenen Atmosphäre zu verharren. 3
Solch etwas ist selten der Fall und so bin ich nun wirklich etwas traurig, diese Welt wieder verlassen zu müssen. :´(

Dieses Buch beende ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge und möchte sehr gute 4,5 / 5 Sternen vergeben. Auch wenn ich vorhin meinte, dass die Geschichte gekonnt mit Klischees umzugehen weiß, sind mir Zoes Naivität einer Person gegenüber und die eigentlichen Beweggründe, das Auftreten von Dorians Vater Zoe gegenüber doch etwas zu viel, fällt aber nicht so sehr ins Gewicht, gibt der Geschichte eben ihren typischen Charakter, mit dem ja immer wieder gespielt wird.
Ich hoffe doch sehr, dass dies nur der Auftakt der Dawson-College-Reihe war und nicht ein Einzelband. Man könnte definitiv noch so einiges über Zoe und Dorians Beziehung, aber auch Amy und Jamie erzählen. Auch über Calvins und Rose‘ Geschichte würde ich gerne noch mehr erfahren. Machbar wäre es also, fehlt nur noch die Autorin, die es verfasst. ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2018
Verdammt nah am Himmel
Schipp, Linda

Verdammt nah am Himmel


ausgezeichnet

Egal wie hoch deine Erwartungen sind, sie werden nicht einmal annähernd an das Buch heranreichen! ;)

Wenn du einfach nicht verstehen kannst, warum die Verkaufszahlen dieses Buches nicht explodieren…
Ende September 2018 veröffentlicht Linda Schipp mit „Verdammt nah am Himmel“ ihr zweites Buch über den Drachenmond-Verlag.
Rose ist eigentlich nur mit dem Auto auf dem Weg nach Hause, doch auf der Pearly Gates Bridge findet ihre Fahrt ein jähes Ende und sie erlebt etwas, womit sie nicht gerechnet hätte.
Jack wiederum vervollständigt auf der falschen Brückenseite gerade seine „Top-Ten-Liste der Orte zum Sterben“ als beide sich begegnen.
Sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie, die vor Leben nur so sprüht, sich von ihrem Glauben, ihrem Bauchgefühl leiten lässt, begegnet ihm, der dem allen einfach nur noch ein Ende setzen möchte, Dinge stets rational betrachtet.
Obwohl sich beide auf Anhieb nicht ausstehen können, treten sie aus der Situation heraus zusammen eine Reise an, die das Potential besitzt, alles über den Haufen zu werfen, was sie zu wissen gedachten…
Auch wenn ich erst dachte, dass mir Jack als Kopfmensch deutlich besser gefällt, haben sie doch beide einen unglaublichen Charme, dem man sich als Leser nicht entziehen kann.
Immer wieder stellen sie sich selbst seltene und tiefgründige Fragen, die den Leser neue Erkenntnisse gewinnen lassen. Gleichzeitig sind sie so authentisch, dass man absolut nachempfinden kann, warum sie fühlen wie sie fühlen und akzeptiert damit nicht nur Jacks Wunsch nach dem Tod, sondern kann ihn nachvollziehen.
Dabei sind dem Leser aber noch lange nicht viele Hintergründe der Figuren gegeben! Ich möchte dazu nur sagen, dass sich vieles völlig anders entwickelt als gedacht.
Beide mussten schon so unglaublich viel Leid erfahren und gerade, wenn man denkt, es geht doch eigentlich nicht weiter, kommen neue Erkenntnisse.
Auch ein besonderer Humor lässt sich hier wiederfinden. Mal ist es Sarkasmus und mal ist Jack auch unfassbar selbstironisch, verdeutlicht damit irgendwie auch, wie unfassbar er doch gebrochen ist.
Beide Figuren machen mit Hilfe des anderen unfassbare Entwicklungen durch, die der Leser ebenso mitmacht, was ich so selten erlebe. Man lernt über und mit den Figuren einfach so viel fundiert und wird dadurch zum Nachdenken angeregt.
Gerade der Schreibstil der Autorin ermöglicht es, nahezu sofort, Empathie für völlig fremde Figuren zu empfinden. Er ist so besonders, dass man ihn so schnell nicht vergisst. Hier erlebt man, dass auch Autoren Künstler sind, weiß Linda Schipp es doch gekonnt und klischeefrei, poetisches, wie Metaphern, mit bitterernsten Themen zu kombinieren und den Leser damit enorm zu berühren. Man wechselt zwischen Philosophie und Pragmatismus und ist dadurch so unfassbar an die Geschichte gefesselt, dass man sie definitiv nicht missen möchte.
Wie nicht anders zu erwarten, vergebe ich 5 / 5 Sternen, auch wenn ich liebend gerne mehr vergeben würde. Dieses Buch gibt einem einfach so viel und wird mich so schnell nicht wieder loslassen. Es wird unfassbar genial zwischen dem nötigen Ernst, Hoffnung und jeder Menge Emotionen jongliert, sodass man unabhängig davon, ob man es wollte oder nicht, einfach in den Sog dieses Buch gezogen wird. 3

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.10.2018
Dämonenfeuer / Dämonenwelt-Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)
Hallström, Vera

Dämonenfeuer / Dämonenwelt-Trilogie Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Allein deine Taten lassen dich zum wirklichen Monster werden…
Bereits bei ihrem ersten Einsatz muss Eve am eigenen Leib erfahren, wie schmerzhaft und äußerst tödlich solche Einsätze verlaufen können.
Als sie wiedererwacht, ist sie allein, verspürt einen enormen Hunger, bis sie sich irgendwann in einem ihr völlig fremden Haus befindet. Grace begrüßt sie fröhlich, nennt Eve einen Teil der Gruppe, dabei will diese doch einfach nur nach Hause zurück.
Doch unbekannte Geheimnisse kommen ans Licht, die ihr diesen Wunsch verwehren…
Audrey führt uns in die Geschichte ein und wird dann bald von der eigentlichen Protagonistin Eve abgelöst.
Eve begegnet uns noch sehr naiv, bis sie bei Grace und Konsorten langsam aber sicher das ganze Ausmaß der Realität entschlüsselt, vor der sie bisher immer noch beschützt wurde. Mit den anderen muss sie sich erst noch lernen zu arrangieren, vermisst ihre Familie unglaublich.
Auch wenn sie eigentlich durch ihren Vorfall nicht mehr für die Aufsicht arbeiten sollte, erfährt sie, dass Nys Truppe eine Sondereinheit Deus‘ bildet. Der Kampf geht also weiter, scheint wichtiger denn je zu sein. Mit der Zeit bemerkt sie, dass ihre neuen Vorteile auch von Nutzen sein können und ihr erstes richtiges Training beginnt.
Eve strauchelt, findet sich aber nach und nach mit ihrer Situation ab und das gefällt mir so unglaublich gut. Sie ist nicht perfekt, sondern menschlich, ist nicht unbedingt die extrovertierteste Persönlichkeit, doch wenn du sie einmal für dich gewinnen konntest, wirst du dich auf sie verlassen können. Auch die anderen Charaktere, wie zum Beispiel Grace, sind wirklich liebenswert. Grace ist eine so offenherzige Person, die man irgendwie einfach liebhaben muss. :)
Nys ist der Leiter der Truppe und muss Vater und Bruder in einem sein. Er ist sehr fürsorglich und liebenswert, auch wenn er manchmal vielleicht etwas zu sehr verzweifelt. Vor allem Grace begleitet ihn schon eine Weile, sodass er sich gerne auch einmal zu sehr über sie, sie sich über ihn sorgt.
Dann gibt es da auch noch Florence und Don. Beide lassen sich schwer einschätzen, wirken sogar fast ein Stück unterkühlt, doch sind sie es wirklich?
Was mir ebenfalls Freude bereitet hat, ist diese oberflächliche Kenntnis über die Figuren. Genau wie Eve lernt man erst über das Buch hinweg die Figuren besser kennen, weiß aber noch längst nicht alles.
Dies führte oft zu unerwarteten Wendungen, was durch Perspektivwechsel noch gestützt wird. Ich bin immer ein großer Fan davon, mehrere Perspektiven näher betrachten zu dürfen, besonders, wenn auch der Feind zu Wort kommt. Schließlich ist nicht jeder Antagonist grundsätzlich böse, manchmal kann man ihn sogar teilweise verstehen. Hier gibt es aber definitiv mindestens einen grausamen Antagonisten, für den ich so schnell auch keine Sympathie aufbringen werde, während sich eine andere Figur anders als gedacht entpuppte.
Generell passiert in diesem Buch nie etwas, das nicht auch für die Handlung relevant sein könnte.
Manchmal ist man bei den Angaben der Perspektive durch das Betrachten anderer zur selben Zeit vielleicht etwas verwirrt, was der Spannung aber keinen Abbruch tut, da ich wie gesagt gerne einen vielschichtigen Eindruck gewinne.
Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls gut. An manchen Stellen könnte die Autorin teilweise noch etwas mehr ins Detail gehen, um Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen, aber man möchte als Leser doch auch weiterhin gebannt auf den nächsten Teil warten, in dem dann die aufgekommenen Fragen endlich gelöst werden können, sodass auch dies nicht enorm ins Gewicht fällt.
Das Ende kam für mich wie vieles in diesem Buch unerwartet und lässt den Leser sprachlos zurück.
Ich möchte „Dämonenfeuer“ gerne mit 4 / 5 Sternen beenden und Fantasybegeisterten empfehlen. Wenn ihr erfahren wollt, wie sich Eve nach einem Schicksalsschlag in einer neuen Umgebung ihrer Heimatstadt zurechtfinden muss, solltet ihr dieses Buch lesen. :)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2018
Die Vereinten / Rain Bd.2
Brinkmann, Caroline

Die Vereinten / Rain Bd.2


sehr gut

Wofür wirst du dich in Zeiten des Umbruchs entscheiden, wenn er das Ende und du der Neuanfang bist?

Allein das Cover gefällt mir erneut sehr, ist es doch eigentlich auch das gleiche. Beim ersten Band war ihr Gesicht dadurch, dass sie als Ghost in Grey lebte von einer Kapuze verdeckt, wohingegen ihre Haare hier regelrecht leuchten und ihre Augen richtig zur Geltung bringen, geht es doch bei den Auftritten der Gesegneten stets darum, sie fast schon als übernatürlich, eben auch äußerlich perfekt darzustellen.
Nun aber zu den Figuren:
Rain begegnet uns am Anfang voller Trauer und braucht einige Zeit, um wieder zu ihrer alten Stärke zurückzufinden. Da sie als Gesegnete auch wenig Kontakt gesellschaftlich abgestuften Rose und Lark hat, kommt sie sich ziemlich allein und verlassen vor, in der doch sehr oberflächlichen „Welt“ der Gesegneten. Ich konnte sie verstehen, war dann aber zum Ende hin doch froh als sie langsam wieder zu sich selbst zurückfand. Die Geschichte drehte sich dann doch etwas im Kreis und ließ natürlich erst einmal der fantastischen Spannung des ersten Bandes keinen Platz. Danach entdeckt man in ihr aber wieder die taffe Rain, die ich doch so in Band eins geliebt habe.
Am Anfang erlebt man dann zuerst nur in den Kapiteln aus Larks Perspektive neue Geheimnisse, sodass sich die Spannung langsam aufbaut. Trotz seiner veränderten Lebensumstände, die ihn so sehr einschränken und er sich oftmals nur als Last empfindet, bedeutet ihm Rose weiterhin alles und tut dementsprechend alles, um sie zu beschützen. Auch Rain dringt immer weiter in sein Herz vor. Die Autorin schafft es in dieser sehr düsteren Welt mit einzelnen Szenen weiterhin eine sehr glaubhafte Liebe zwischen Rain und Lark zu vermitteln, was mir unglaublich gefällt. Es braucht nicht immer einen Wechsel zwischen den eigenen Gefühlen und den Entwicklungen in der fiktiven Welt, wenn doch auch einzelne Kapitel diesen Fakt authentisch übermitteln können und das ist für mich eine Kunst der Autorin! 3
Egal, wem man begegnet, erlebt man doch immer wieder authentische Charaktere, die dadurch, dass fast alle manchmal etwas überspitzt wirken, nicht übertrieben dargestellt sind. Des Weiteren begegnen uns zu Beginn der Abschnitte die Wächter Mur und Cem, die mir sympathisch geworden sind. Mit Cassian und Rains Umgang ihm gegenüber konnte ich mich nicht immer anfreunden. Er hatte es aber auch schwer, da Storm, etc. in Band eins einfach legendär waren und wenig Platz für vergleichbare Charaktere boten.
Dafür gefiel mir aber Morpheus umso mehr, der des Öfteren, die Stimmung zu entspannen wusste.
Ja und natürlich last but not least Rose. Sie ist und bleibt einfach eine meiner Lieblingscharaktere, da sie oft so gefasst, sogar teilweise stärker als Rain und Lark ist, aber mit ihrer immer noch kindlichen Art oft so optimistisch und mutig ist, die anderen damit aufzuheitern weiß.

Wie bereits erwähnt, kommen auch hier wieder immer neue Informationen dazu, die sich dann irgendwie zu neuen Wendung in der Geschichte verbinden und den Fortgang schwer erahnen lassen.
Was mir auch wieder super gefällt, ist der dystopische Aspekt mit der Gesellschaft. Viele haben nur sich im Blick, ohne zu versuchen, die Situation anderer nachzuvollziehen und zu erkennen, was denn wirklich ein Problem und nicht nur Luxus ist. Auch die Angst vor Veränderung wird hier vor allem zum Schluss sehr deutlich, da viele etwas, das nicht unbedingt von Nachteil sein muss, bekämpfen.

Generell gefällt mir der Schreibstil und die ganzen Ideen dieses Buches wieder sehr und möchte es nicht missen. Gerade das Ende ist irgendwie anders als erwartet und vielleicht auch gehofft, deswegen aber nicht schlecht, sondern einfach nur ein sehr schöner Abschluss, der einen dazu auffordert, sich selbst ein Bild zur Zukunft der Figuren zu machen.

Demnach möchte ich diesem gelungenen Abschluss der Dilogie von Herzen 4 / 5 Sternen geben und neue Bücher der Autorin voller Freude erwarten. ;)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.