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Kiki2705

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Insgesamt 196 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2025
Langer, Andreas

They Are Everywhere: Ein Near-Future-Thriller mit Sogfaktor!


ausgezeichnet

Was passiert eigentlich, wenn Maschinen und Roboter in jeglichen Lebensbereichen der Menschen zum Einsatz kommen, die Steuerung nur noch über Apps einer Smartwatch läuft und dann die Software verrückt spielt?
Mit dieser Thematik beschäftigt sich der neue Near-Future-Thriller von Andreas Langer.
In „They are everywhere“ befinden wir uns in Ohio im Jahre 2055, Maschinen und Roboter übernehmen fast jede alltägliche Aufgabe der Menschen, selbstfahrende SUV transportieren die Menschen von A nach B und die Technik ist allgegenwärtig. Doch plötzlich funktioniert nichts mehr wie es soll und die Maschinen wenden sich gegen den Menschen.
Die 16-jährige Hannah ist genau zu diesem Zeitpunkt von ihren Eltern aus Deutschland auf „Entziehungskur“ auf eine Farm in Ohio geschickt worden. Sie ist eine sehr schüchterne, wenig selbstbewusste junge Frau, die ihre Zeit lieber im Metaverse verbringt, als sich dem realen Leben zu stellen.
Auf der Farm trifft sie auf Jarrett, einem Jungen aus Ohio, der als Ferienarbeiter auf der Farm tätig sein will.
Doch kaum angekommen, bricht das totale Chaos aus. Den beiden Jugendlichen bleibt nichts anderes als die Flucht von der Farm und vor den tödlichen Maschinen. Ihr Weg führt sie durch Ohio, wo sie immer und überall auf die auf Angriff gepolten Maschinen stoßen und um ihr Leben kämpfen müssen.
Doch was oder wer steckt hinter dem plötzlichen Software-Fehler?
Der Titel des Thrillers ist hier wirklich Programm. Von Seite 1 an wird man in eine spannungsgeladene Story gezogen, die bis zum Schluss nicht abbricht.
Den Weg der beiden Protagonisten habe ich dabei sehr gern verfolgt. Dabei ging es vordergründig gar nicht so sehr um die Technik, die hier natürlich eine große Rolle spielt, sondern eher um die persönliche Entwicklung der Charaktere, die vom Autor sehr gut eingefangen wurde.
Mir hat vor allem gefallen, dass beide sehr authentisch in ihren Gefühlen und Handlungen wirkten.
Die Vorstellung einer Welt, in der die Technik jegliche Lebensbereiche infiltriert hat, ist nach heutigem Stand gar nicht so abwegig. Daher war dieser Thriller nicht nur spannend, sondern auch beängstigend realistisch. Mich selber hat er zum Nachdenken über den eigenen Konsum angeregt.
Die Altersempfehlung ab 14 Jahren ist aufgrund der noch jungen Protagonisten und deren sehr guter Charakterdarstellung, aber auch der Handlung, die zwar in manchen Szenen brutal, aber nicht blutrünstig ist, angemessen.
Von meiner Seite gibt es für diesen Thriller volle 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.01.2025
Schier, Petra

Die Wächterin von Köln


ausgezeichnet

Seit einigen Jahren gehört Petra Schier zu meinen Lieblingsautorinnen und so waren die Erwartungen an ihren neuen Roman „Die Wächterin von Köln“ natürlich hoch.

Die in sich geschlossene Geschichte spielt im späten Mittelalter und vereint historische Fakten mit einer spannenden Kriminalgeschichte.

Die junge Dirne Elsbeth beginnt mit 16 Jahren im Bordell „Zur schönen Frau“ zu arbeiten. Noch reichlich naiv lernt sie schnell, wie sie ihre Schönheit und Klugheit dafür einsetzen kann, um an wichtige Informationen zu gelangen. In dem Ratsherr van Kneyart findet sie einen Freier, der ihr all ihre Fragen beantwortet und ihr ein besseres Leben verspricht, doch als dieser tot in ihrem Bett aufgefunden wird, zerplatzt dieser Traum je.
Ihr Halbbruder Nicolai Golatti rettet sie vor dem sicheren Tod und zusammen spinnen sie ein Netz von Informationen und Macht in der Unterwelt von Köln.
Als der junge Henker Johannes seine Stellung im Dirnenhaus antritt, ist er von den Forderungen der nun selbstbewussten Hurenwirtin alles andere als begeistert, doch schnell entwickeln sich Gefühle, die beide nicht erwartet haben.
Nach einem grausamen Mord gehen sie zusammen auf Spurensuche…

Petra Schier gelingt es durch ihren flüssig-bildlichen Schreibstil eine Atmosphäre zu schaffen, bei der die Charaktere lebensecht und authentisch erscheinen und mir der damalige Zeitgeist vor Augen geführt wird.

Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die sogenannten „unehrlichen“ Berufen nachgingen, wie Dirnen, Henker etc. ist für das Genre der historischen Romane nicht gerade üblich und hat mir sehr gut gefallen. Ich selber kannte diese Bezeichnung noch nicht und fand in diesem Zusammenhang auch das Nachwort der Autorin sehr erhellend.

Elsbeth ist eine starke Frau des Mittelalters, die trotz ihrer niederen Stellung weiß, ihre Macht zu nutzen und für die Verbesserung der Lebensumstände von Dirnen kämpft. Trotz eines harten Lebens vergisst sie nie die Menschen um sich herum und versucht als Liebeskupplerin deren Leben in die richtigen Bahnen zu lenken. Sie ist mir im Laufe der Geschichte richtig ans Herz gewachsen.
Durch den Wechsel der Zeitebenen lernt man Elsbeth sehr intensiv als junges Mädchen und als gestandene Frau kennen und kann die Verbindung zu ihr sehr gut vertiefen.

Auch der Beruf des Henkers hat für mich nun einen ganz anderen Stellenwert erhalten dank dieses Romans.

Mir hat an dieser Geschichte besonders die Mischung aus historischer Atmosphäre und Kriminalfall gefallen. So konnte man als Leser auch ein wenig mitraten, was bzw. wer hinter dem Mordfall stecken könnte.

Auch die Romantik kam letztendlich nicht zu kurz!

Wer bereits andere historische Romane der Autorin gelesen hat, wird auch bekannte Gesichter bzw. Hinweise zu diesen erkennen können. An sich ist dieser Roman jedoch völlig unabhängig lesbar.

Fazit:

Eine super Mischung aus Historik, Spannung und Romantik und für Liebhaber des historischen Romans gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.12.2024
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


ausgezeichnet

Matt Pine verliert bei einem tragischen Unfall in Mexiko seine Familie. Nachdem er diese Schocknachricht von der FBI-Agentin Sarah Keller erhalten hat, macht er sich auf den Weg nach Tulum, um die Leichen seiner Familie zu identifizieren und nach Hause überführen zu lassen. Doch noch während er den Schock über seinen Verlust zu verdauen versucht, wird auch er gejagt und es stellt sich die Frage, ob seine Eltern, seine Schwester und sein kleiner Bruder vielleicht doch Opfer eines Mordes wurden und dieser im Zusammenhang mit der Dokumentationsserie über seinen großen Bruder Danny steht, der bereits seit sieben Jahren eine Gefängnisstrafe wegen Mordes an seiner Highschoolfreundin absitzt und die die Frage über dessen Schuld in den Raum geworfen und nach dem wahren Mörder gesucht hat…
Dem Autor des Thrillers „Allein gegen die Lüge“ – Alex Finlay - gelingt ab der ersten Seite eine hochspannende atemlose Story, die kaum Luft zum Atmen lässt.
Durch die sehr gelungenen Perspektivwechsel zwischen der Gegenwart und der Suche von Matt nach der Wahrheit und den Rückblenden zu den Tagen vor dem Auffinden der Familie Pine in Mexiko wird man als Leser in einen wahren Sog hineingezogen. Man erhält zu jedem der Protagonisten einen Bezug und kann so Stück für Stück den Geheimnissen auf den Grund gehen.
Auch die Rolle der Berichterstattung hat hier einen sehr realistischen Platz gefunden.
Mir hat das Lesen dieses Thrillers großen Spaß gemacht. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen und ich bin total begeistert. Daher von mir 5 von 5 Sternen. Ich habe mal wieder einen neuen Autor für mich entdeckt und werde diesen auf jeden Fall weiter verfolgen!!!

Bewertung vom 20.12.2024
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Die Kriminalkommissare Lona Mendt und Lars Elling befinden sich zusammen mit anderen Kriminalbeamten sowie wichtigen Zeugen in einem Schutzhaus, als dieses am Silvesterabend gezielt überfallen wird.
So beginnt „Finsteres Herz“, der 2. Band aus der Krimireihe rund um das beliebte Ermittlerduo aus Mecklenburg-Vorpommern von Holger Karsten Schmidt.
Als Leser wird man sofort in die Situation hineingeworfen. Dem Autor gelingt somit von Beginn an eine hohe Spannungskurve, die bis zum Schluss nicht abreißt. Dies ist vor allem auch dem Umstand zu verdanken, dass die Geschichte aus mehreren Perspektiven und Zeitebenen erzählt wird. So begegnet man nicht nur Lona Mendt und Lars Elling, die in einem hochsensiblen Fall ermitteln, sondern auch dem Ermittlerduo Hagen Dudek und Maja Kaminski, die den Überfall auf das Zeugenschutzhaus untersuchen sollen.
Durch den ständigen Wechsel muss man als Leser sehr genau lesen, damit man keine Details und wichtigen Informationen übersieht. Mir war bis fast zum Schluss nicht klar, wer in diesem Fall ein falsches Spiel spielt und nur seine eigenen Interessen vertritt. Das ist dem Autor wirklich hervorragend gelungen.
Etwas schwierig waren für mich die vielen Namen, die im Buch Platz gefunden haben und die im Laufe der Handlung nicht weniger wurden.
Die geschilderten Sachverhalte sind so erschreckend, da sie leider mit Sicherheit oftmals traurige Realität darstellen und auch die Machtlosigkeit staatlicher Instanzen aufgrund von gesetzlichen Vorgaben wird hier deutlich hervorgehoben. Ich habe hier beim Lesen nicht nur einmal den Kopf geschüttelt.
Die Ermittler sind mir nicht nur wegen ihrer Handlungen, sondern auch aufgrund der Schilderung ihrer privaten Hintergründe alle sehr authentisch erschienen.
Auch wenn es Band 2 der Reihe ist, konnte ich diesen problemlos lesen, ohne vorab Band 1 zu kennen.
Aufgrund der Komplexität, der Themenwahl, der durchgehenden Spannung und der absolut authentischen Charaktere hat dieser Krimi bei mir auf jeden Fall einen Platz in den Jahreshighlights verdient!
Eine absolute Empfehlung für jeden Krimifan und vollkommen verdiente 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 06.12.2024
Black, Katherine

May Morrigans mysteriöse Morde


weniger gut

„May Morrigans mysteriöse Morde – Eine Buchhändlerin greift durch“ ist ein Kriminalroman aus der Feder von Katherine Black.
May Morrigan ist eine pensionierte Buchhändlerin und lebt im ländlichen Blackheath, einem Vorort von London. Zusammen mit ihren beiden Dackeln und ihrem Studienfreund Fletcher lebt sie in einer alten Villa und liebt ihre Buchhandlung, doch so liebenswürdig die alte Dame auch erscheint, macht sie mit Menschen, die in ihren Augen die Gemeinschaft stören, kurzen Prozess.
Danny Fox, ein aufstrebender Journalist aus London, versucht unterdessen einem Vermisstenfall auf die Spur zu kommen, bei dem er einen Zusammenhang zu alten Fällen vermutet. Durch Zufall führt es die Dorfbewohner May, Fletcher und ein paar andere mit Fox zusammen und sie machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Täter.
Grundsätzlich lese ich sehr gerne Kriminalfälle und war hier schon sehr gespannt auf den britischen schwarzen Humor, der so ein Buch oft super aufpeppt.
Leider hat mich der Schreibstil viel zu oft eher irritiert als amüsiert. So waren verbal eher unangebrachte Szenen dabei (was vielleicht an einer schlechten Übersetzung lag) und wirklich humorvoll fand ich es leider auch nicht.
Die Zusammenarbeit zwischen den Dorfbewohnern und Fox war oft leider nur vom Zufall geprägt. Während der Titel des Buches suggeriert, dass May hier im Mittelpunkt der Ermittlungen steht, hatte ich beim Lesen eher das Gefühl, dass alle anderen die Ideen hatten und die Arbeit machten und die ältere Dame nur als Aufhänger herhalten musste, um im glorreichen Finale nochmal einen skurrilen Auftritt zu haben.
Alles in allem fand ich das Auftreten von May mehr als unpassend. Bereits im Klappentext und anhand des Covers wird klar, dass May mit der Moral anders umgeht als der Großteil der Bevölkerung. Der Autorin gelingt es, dass man als Leser in einigen Momenten sogar Sympathie für May aufbringt, doch diese ist mir schnell abhandengekommen. Auch wenn diese überspitzte Darstellung sicherlich so gewollt ist, kann ich das leider nicht gutheißen.
Die einzelnen Erzählstränge haben jeweils Potential für interessante Hintergründe, werden aber leider zu kurz abgehandelt, sodass mir keine der handelnden Personen wirklich authentisch erscheint.
Einige angesprochene Probleme sind auf jeden Fall wichtig, bleiben aber aufgrund der Oberflächlichkeit eher Nebensache.
Der Täter war mir leider auch schon fast zu Beginn des Buches bekannt, auch wenn ich zwischendurch andere Ideen hatte. Leider konnte man nicht wirklich viel miträtseln.
Das Ende war dann so überhastet und übertrieben, dass es auch das nicht mehr rausreißen konnte.
Fazit:
Von mir gibt es für diesen Kriminalroman leider keine Empfehlung für eingefleischte Krimifans. Die Fortsetzung werde ich nicht lesen.

Bewertung vom 06.12.2024
Tack, Stella

Die dunkle Hochzeit / Ever & After Bd.2


ausgezeichnet

Wahre Märchen enden nicht mit einem Kuss, sondern mit dem Tod!
Mit Ever & After 2 geht die Geschichte um die Nachfahren der Märchenfiguren von Stella Tack genauso atemberaubend und spannend weiter wie sie in Teil 1 begonnen hat.
Rain White hat mit ihrem Kuss den dunklen Prinzen geweckt und damit den Anfang vom Ende eingeläutet. Seit der Prinz aus seinem finsteren Grab auferstanden ist, versinkt die Welt im Chaos. Rain versucht verzweifelt, gegen die dunkle Macht des Prinzen anzukommen, doch wem kann sie vertrauen, wer spielt sein eigenes gefährliches Spiel und vor allem, kann sie als Schneewittchen-Erbin ihre eigene Hochzeit mit dem Prinzen und die Krönung verhindern und damit die Welt vor dem drohenden Untergang retten? Nur einer scheint die Lösung parat zu haben: Rumpelstilzchen. Doch kann sie einer Märchenfigur wirklich vertrauen?
Stella Tack gelingt mit diesem 700 Seiten starken Buch ein wahres Epos an geballter dunkler atemberaubender Fantasy. Die Welt, in die sie den Leser entführt, ist nicht nur magisch und voller Spannung, sondern auch voll mit Erinnerungen an Märchenfiguren aus Kindertagen. Doch die Art und Weise, wie Stella Tack diese in ihrer Geschichte verarbeitet, ist einfach einzigartig und immer wieder voller Überraschungen.
Trotz dass dieses Buch wirklich sehr dick ist, habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt – im Gegenteil, ich habe es förmlich verschlungen und war einfach nur begeistert von all den tollen Ideen, die darin schlummern. Ich habe mitgefiebert, mich gegruselt, mich köstlich amüsiert über den Wortwitz der Autorin und natürlich auch mit den Protagonisten gelitten . Einfach eine tolle Mischung.
Der Cliffhanger ist natürlich wieder mal richtig gemein, sodass ich es jetzt schon kaum erwarten kann, bis endlich Teil 3 erscheint und ich endlich die Geschichte von Rain, Cole und den anderen bis zu ihrem Ende verfolgen kann!
Fazit:
Für mich war dieses Buch ein absolutes Jahreshighlight und ich kann es nur jedem Fan von magisch-dunkler Fantasy ans Herz legen!!

Bewertung vom 26.11.2024
Roth, Laura

Herz verfehlt, Arsch getroffen


ausgezeichnet

„Herz verfehlt, Arsch getroffen“ ist Band 1 einer neuen humorvoll-prickelnden Liebesromanreihe aus der Feder von Laura Roth.
In Band 1 geht es um Eva, fast 40 Jahre alt, vom Ex-Mann betrogen und nun mit den 2 Kindern in einer wunderschönen Wohnung in Wien auf sich gestellt. Sie versucht sich an einem Neuanfang, doch der gestaltet sich gar nicht so einfach - gerade in Liebesdingen ist Eva doch eher prüde und völlig aus der Übung. Gut, dass sie mit Marina und Carmen zwei tolle Freundinnen zur Seite hat, die ihr bei einer Wette kurzerhand einen Aufgabenzettel mit 12 mehr oder weniger spicy Aufgaben überreichen, die sie bis zu ihrem 40. Geburtstag abgearbeitet haben soll.
Auch der neue argentinische Nachbar scheint keine wirkliche Stütze im Alltag – ist er doch grummelig und abweisend, doch steckt hinter dieser Fassade vielleicht mehr als erwartet?
Das Cover des Romans ist mit der Abbildung eines sexy Frauenkörpers in einem hautengen roten Kleid vor pinkem Hintergrund absolut passend zum Inhalt und hat mich sofort angesprochen.
Der Autorin gelingt es durch eine witzig-humorvolle, teilweise erotisch angehauchte Schreibweise sowie durch angenehm kurze Kapitel und Abschnitte, dass man nur so durch die Seiten fliegt.
Mit der fast 40-jährigen Eva, Mutter und 15 Jahre lang Ehefrau, kann man sich als Frau und Mutter sehr gut identifizieren.
Neben all den mehr oder weniger erfolgreichen Date-Versuchen werden auch tiefgründige Themen angesprochen, die einen zum Nachdenken anregen.
Die Freundinnen Carmen und Marina sind einfach nur toll.
Trotz, dass der Verlauf der Geschichte vielleicht nicht ganz unerwartet kam, habe ich mich mit Eva amüsiert, mit ihr gelitten und mitgefiebert.
Fazit:
Dieses Buch ist ein sexy Liebesroman mit Tiefgang, der mir richtig schöne Lesestunden bereitet hat. Daher freue ich mich umso mehr, dass dies der Auftakt einer Reihe ist und ich demnächst mehr von Marina und Carmen lesen kann.

Bewertung vom 19.11.2024
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

„Alles, was ich geben kann“ von Rebecca Yarros ist ein Roman, der nicht nur eine Liebesgeschichte ist, sondern viel mehr als das.
Ella verliert ihren Bruder Ryan bei einem geheimen Militäreinsatz. Doch nicht nur zu ihm verliert sie dadurch jede Verbindung, sondern auch zu „Chaos“, dem Soldaten, zu dem sie in den letzten Monaten einen regen Briefkontakt und eine tiefe emotionale Bindung aufgebaut hat.
Neben all dem Schmerz um den Verlust des geliebten Bruders muss Ella auch zu Hause stark sein. Sie ist alleinerziehende Mutter von Zwillingen und leitet ein Ferienresort. Ihre Tochter Maisie kämpft gegen einen hartnäckigen Krebstumor und ihr Sohn Colt zieht ständig den Kürzeren. In dieser harten Zeit steht plötzlich Beckett vor ihrer Tür – Waffenbruder und bester Freund ihres Bruders, der sich um sie kümmern soll und ihr in den nächsten Monaten zu einer unverzichtbaren Stütze wird. Nichtsahnend, welches Geheimnis er verbirgt.
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, wusste ich bereits, dass es sehr emotional werden könnte – ich wurde sozusagen vorgewarnt, aber dass ich durch so viele Gefühle und Tränen gehen würde, hätte ich dann doch nicht erwartet.
Es ist so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte zwischen Ella und Beckett.
Die vier Protagonisten Ella, Beckett, Maisie und Colt erleben eine Achterbahn der Gefühle, Herausforderungen, vor denen ein Mensch nicht stehen sollte und die jeder auf seine Art und Weise zu lösen versucht.
Der Autorin gelingt es durch ihre Schreibweise, die Situationen sehr authentisch und lebensnah zu erzählen. Sehr gefühlvoll schildert sie den Weg, den die einzelnen Charaktere beschreiten.
Der Briefwechsel zwischen Ella und „Chaos“, der die Kapitel größtenteils einleitet, verschafft ein Verständnis für die innere Gefühlswelt der beiden und auch für die Situation von Angehörigen beim Militär, wenn ein geliebter Mensch für Monate von zu Hause weg ist.
Der Kampf von Maisie um ihr Leben und gleichzeitig der Zusammenhalt der Zwillinge war herzerwärmend. Die innere Zerrissenheit von Ella war so greifbar, dass es mir das Herz zerrissen hat.
Die Wendungen im Buch haben mir letztlich das Herz gebrochen und ich habe etliche Tränen vergossen. Gleichzeitig hat mich das Ende auch ein wenig versöhnt. Trotzdem bin ich auf die Autorin auch ein bisschen sauer, dass sie der Geschichte diese Wendung gegeben hat. Auch wenn es sicher zeigt, dass das Leben unerwartet und oft nicht fair ist.
Fazit:
Dieses Buch ist hochemotional und neben einer romantischen Liebesgeschichte behandelt es Themen wie Familie, Verlust, Freundschaft und Zusammenhalt.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für jeden, der emotionale Geschichten liebt mit dem Hinweis, dass man sich Taschentücher parat legen sollte!

Bewertung vom 12.11.2024
Dorweiler, Ralf H.

Der Herzschlag der Toten / Rieker und Ahrens Bd.1


ausgezeichnet

Wenn man sowohl historische Romane als auch Krimis gern liest, ist ein historischer Kriminalroman genau das Richtige! „Der Herzschlag der Toten“ von Ralf H. Dorweiler ist der Auftakt einer neuen Reihe.
In Hamburg wird im Jahre 1887 eine mit zahlreichen Messerstichen ermordete Frauenleiche in einem alten Kontor gefunden.
Diesen Fall übernimmt der frisch gebackene Kriminalkommissar Hermann Rieker und wird damit nicht nur von seinem Vorgesetzten und Kollegen auf eine harte Probe gestellt.
Johanna Ahrens, die Tochter eines bekannten Hamburger Richters, gibt ihm den entscheidenden Hinweis, wer die Tote ist. Doch nicht nur das – sie ermittelt auch auf eigene Faust und begibt sich damit in große Gefahr.
Als dann noch eine zweite Frauenleiche gefunden wird, werden die Ermittlungen immer dringlicher, um weitere Morde zu verhindern.
Ich hatte an diesen Roman hohe Ansprüche, da ich schon einige der historischen Romane von Ralf H. Dorweiler gelesen habe und war gespannt auf die Mischung aus historischem Hintergrund und Kriminalfall.
Der Autor schafft es, durch seine Beschreibungen und Personenkonstellationen ein gutes Gefühl für die damalige Zeit und ihre Konventionen zu schaffen.
Die Protagonisten sind authentisch und lebensnah und haben so einige eigene Geheimnisse und Hintergründe, die es während des Lesens spannend machen, ihre Erlebnisse zu verfolgen.
Die damaligen Ermittlungsmethoden, die strategische Herangehensweise des Kriminalkommissars, aber auch der Konkurrenzdruck im Kollegium waren interessant zu verfolgen.
Die Stellung der Frau zur damaligen Zeit wurde ebenfalls deutlich gemacht, sodass ich wie so oft beim Lesen vergangener Zeiten sehr froh bin, im Hier und Jetzt als unabhängige Frau meinen Weg gehen zu können.
Durch die Wahl älterer Wortgebilde gelingt es dem Autor zusätzlich, dass man sich sofort in der Zeit zurückversetzt fühlt.
Der Fall an sich ist spannend von Anfang an. Kurze Zeit habe ich gedacht, schon ab der Hälfte des Buches genau zu wissen, wer der Täter und was passiert ist, doch wie erhofft wurde ich durch unerwartete Wendungen überrascht.
Interessant war für mich auch die Beschreibung der Tätigkeit eines Totenfotografen und das entsprechende Nachwort des Autors. Mir war dieser früher existierende Beruf völlig unbekannt.
Fazit:
Für Freunde des Krimis und historischen Romans präsentiert der Autor hier eine spannende, düstere und atmosphärische Geschichte.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Fälle für Hermann Rieker und Johanna Ahrens!

Bewertung vom 09.11.2024
Schier, Petra

Ein Weihnachtshund auf Glücksmission


ausgezeichnet

Alle Jahre wieder freue ich mich auf den Weihnachtsroman mit tierischer Fellnase von Petra Schier.
In „Ein Weihnachtshund auf Glücksmission“ muss Annalena feststellen, dass ausgerechnet Christian Bonner, von dem sie gehofft hat, ihn niemals wieder zu sehen, neben ihr eingezogen ist. Doch auch wenn Christian eine ziemlich wilde Vergangenheit hat und Annalena den peinlichsten Moment ihres Lebens mit ihm verbindet, dauert es nicht lange, bis sich alte Gefühle melden und die Anziehungskraft zwischen den beiden neu entfacht.
Einen nicht ganz so kleinen Beitrag hierzu leistet wohl der Border Collie Asco, dessen Vergangenheit Annalena bei seiner Adoption völlig unbekannt ist und der sein Bestes gibt, um zum Weihnachtsfest all seine Lieben unter einem Dach zu vereinen. Nicht zuletzt mit großer Unterstützung vom Weihnachtsmann und seinen Elfen.
Petra Schier schafft es wie jedes Jahr mir mit ihrer bildlichen, atmosphärischen Schreibweise sofort ein Weihnachtsgefühl zu vermitteln.
Ihre Charaktere sind sympathisch und authentisch. Die im Roman zu bewältigenden Probleme sind lebensnah, berührend und gleichzeitig immer mit einem angenehmen Fünkchen Humor versehen, sodass man während des Lesens immer mal wieder ein Lächeln im Gesicht hat.
Annalena als Protagonistin ist diesmal eine freiberufliche Autorin. Beim Lesen hatte ich immer das Gefühl, dass Petra Schier hier einiges an Erfahrungen aus ihrer eigenen Tätigkeit und dem Umgang mit diesem kreativen Beruf eingebracht hat.
Christian Bonner hat einen Bad-Boy-Charme und kümmert sich rührend um seine kleine Schwester. Seine familiären Probleme sind nicht ohne und bringen Tiefgang in die Geschichte.
Mir gefällt es, wie Petra Schier ihre Figuren innerhalb der Romane und über mehrere Bände hinweg weiterentwickelt.
So stehen zwar alle Bände dieser Weihnachtsromane für sich und man kann sie auch alle einzeln lesen. Jedoch begegnet man immer wieder liebgewonnenen Charakteren aus den Vorgängerbänden, deren Leben man dadurch auch weiter verfolgen kann.
Der sehr lebensfrohe und turbulente Asco mit seinen vielseitigen Talenten hat sich mir sofort ins Herz geschlichen. Seine Mission mit Unterstützung der Elfen ist einfach herrlich zu verfolgen.
Sehr positiv habe ich auch die am Ende des Romans aufgeführten Rezepte für die in der Geschichte aufgeführten Weihnachtsleckereien empfunden. Die lohnt es sich bestimmt auszuprobieren.
Fazit:
Wieder ist Petra Schier ein weihnachtlich-romantischer Roman mit viel Sinn für Humor und emotionalem Tiefgang gelungen, der mir die Vorfreude auf die Weihnachtszeit versüßt hat!