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S.
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Berlin

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Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2025
Stiefvater, Maggie

Grand Hotel Avalon


ausgezeichnet

Das Wasser des Avalon
Januar 1942. June Porter Hudson führt das abgelegene Luxushotel Avalon, bekannt für sein lebendiges und magisches Heilwasser. Eigentlich ein Platz für die Reichen. Dann beschlagnahmt die Regierung das Hotel für besondere Personen, nicht für irgendwelche: „300 hochrangige Diplomaten der Achsenmächte“. Italiener, Japaner, Deutsche, … . Man achte auf die Zeit! Das Personal muss für sie sorgen, obwohl viele von ihnen selbst persönliche Verluste durch den Krieg erlitten haben.
Die Angestellten erweisen sich als loyal und höflich dank Hossˋ (June). Unter den Nationalitäten gibt es jedoch einige Probleme.
Maggie Stiefvater beschreibt das genial, anfänglich sogar witzig, auf den Punkt. Aber sie fordert den Leser auch: viel Ungesagtes hat eine große Bedeutung.
Ein sehr gelungener Roman über Geschehnisse in den USA 1942. Teilweise fiktiv, teilweise auf ähnlichen Vorkommnissen beruhend.
Kein Buch zum schnell mal drüberlesen, es braucht Aufmerksamkeit und Nachdenken. Lesenswert.

Bewertung vom 16.09.2025
Fröhlich, Anja

3 Streuner und der sprechende Berg (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Streuner unterwegs
Aus Hundesicht erzählt und dadurch besonders interessant: Frauchen Joy darf einen Hund mit in die Schule nehmen. King Kerls Tauglichkeit wird auf Joys Geburtstagsparty getestet. Er besteht und darf/ muss mit in die Schule.
Naturgemäß gibt es für den Fellfreund dort viel Neues und Rätselhaftes. Und eine Überraschung!
Dank Anja Fröhlich sieht der Leser Gewohntes aus anderem Blickwinkel.
Schön, dass hier keine Belehrungen oder besserwisserische Ratschläge erteilt werden, sondern staunend der Schulalltag und sein Drumherum beschrieben werden. Es werden Gefühle wie Stolz, Neugier und Toleranz angesprochen, aber es geht auch um Neid, Angeberei und Missgunst.
Liest sich ganz toll, meine Kleine hat richtig mitgefiebert und gespannt auf die Vorlesezeit am Abend gelauert. Vieles wird thematisiert: Spaß, Abenteuer, Ekel, Mut und Freundschaft - alles andere als langweilig!

Bewertung vom 16.09.2025
Eden, Francis

The Deadly Side of Love (eBook, ePUB)


sehr gut

Viel Spice
Dee ist zwar eine Hexe, hübsch, aber hexen kann sie kaum bis gar nicht. Sogar ein Anfängerzauber misslingt derart, dass ein mächtiger Dämon an sie gebunden wird. Und der ist heiß … Das wird ausführlichst beschrieben. Aber das Gebundensein gefällt ihm so gar nicht. Ein neuer Zauber könnte die Lösung sein; könnte … .
Dee hat noch ein weiteres Problem: der Buchladen, der ihr künftiges Leben gewährleisten soll, ist in Gefahr.
Konflikte, Probleme, Verrat, Ärger - gut, dass es sehr, sehr viel erotische Ablenkung für Dee gibt.
Wer es spicy und manchmal ein wenig kinky mag, wird hier bestens bedient.
Fortsetzung folgt.

Bewertung vom 15.09.2025
Tsokos, Michael

Mit kalter Hand / Die Sabine Yao-Reihe Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Extreme
Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao verdeutlicht nicht nur ihrer Praktikantin, sondern auch dem Leser ziemlich genau, was medizinische Begriffe bedeuten und erklärt die Ursachen bestimmter Auffälligkeiten an Leichen. Davon gibt es im neuen Thriller des bekannten Rechtsmediziners Michael Tsokos so einige. Extrem merkwürdige Todesursachen werden beschrieben, auch Details über den Ablauf einzelner Obduktionen und anderer Untersuchungen sind zu lesen. Aber es geht auch um einen psychopathischen Pferderipper, der das Potenzial zu weiteren Tötungen hat. Und um einen onlinesüchtigen und von bizarren Gewaltfantasien besessenen Mann.
Durch das breit und gut erklärte Fachwissen bleibt Spannung auf der Strecke. Für Interessierte sicherlich aufschlussreich, für mich leider weniger. Kurze Kapitel und häufige Perspektivwechsel bringen Tempo, aber keinen Nervenkitzel ins Geschehen, das hatte ich bei der Ankündigung „Thriller“ nicht so erwartet. Auch mehr Persönliches über Dr. Yao gut bekannt aus den Vorgängerbüchern, hätte ich mir gewünscht.
Perfekt für Leute, die tiefer in Forensik und medizinische Fakten hineinschnuppern möchten. Nicht ganz so prickelnd für Fans atemberaubender Spannung.

Bewertung vom 12.09.2025
Martin, Andrea

Die wundersame Weihnachtsbande


ausgezeichnet

Mondlicht kann das
Spielzeugmacher Salander verschwindet, schrecklicherweise genau einen Abend vor Weihnachten! Auf seinem Arbeitstisch liegen: ein Walross, ein Fuchs, eine Eule, eine Katze und eine Schnecke. Aber noch nicht fertig! Beim Walross fehlt Füllung, der Fuchs hat keinen Mund, die Eulenohren sind nicht fest, die Katzenaugen fehlen sogar ganz. So geht das nicht!
Die Tiere machen sich auf die Suche nach Salander. Wie und was sie dabei erleben, erzählt Andrea Martin auf ganz entzückende Weise. Andere Spielzeuge begegnen ihnen und verhalten sich nicht immer nett. Gefahren lauern auf dem Weg, Abenteuer müssen bestanden und Hindernisse bewältigt werden. Der gegenseitige Beistand ist genial. Auch mit Handicap schafft man so viel! Aufregend erzählt: spannend, lustig, manchmal gruselig.
In 24 Kapiteln, passgenau zu den Adventstagen, werden die Tiere begleitet. Hübsche Illustrationen in kräftigen Farben sind wahre Hingucker. Auf ihnen gibt es oft viel zu entdecken.
Phantasievolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit, kreativ erdacht und kindgerecht gestaltet.

Bewertung vom 11.09.2025
Huhs, Antje

Zuhause ist vorübergehend geschlossen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was wäre wenn…
Pflegeheime werden geschlossen.
Herr Jankowsky, um die 90, leichte Demenzsymptome, wird wie ein Paket unangekündigt bei Annett abgeliefert. Die Altenpflege muss ihn vorübergehend „auslagern“, Personalmangel. Gesetzlich festgelegt.
Obiger Herr ist falsch gelandet, die Gastfamilie bekommt das zunächst nicht mit. Dafür fehlt woanders ein Opa. Irrwitzige Situationen entstehen. Stichwort: Rutschenparadies und mehr. Alles locker leicht, unterhaltsam. Anfänglich.
Ernst genommen wird das Problem in der Pflege. Bekannt, aber von der Politik ignoriert, Pflegekonzerne legen nur noch Wert auf Gewinnmaximierung. Antje Huhs gibt Pfleger Lennart eine Stimme. Und zeigt Hintergründe auf. Die Frage: „Wie würde man selbst reagieren?“ stellt sich.
Ernstes Thema, eine genauso geniale wie unrealistische Lösung wird aufgezeigt.
Eine ausgewogene Mischung zwischen bitterböser Satire, Emotionen und ernsthaftem Hintergrund.
Das Lesen lohnt sich!

Bewertung vom 10.09.2025
Strohmeyer, Anette; Niemann, Eric

Hamburg Chinatown (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hamburg in den Zwanzigern
In den Zwanzigern geht es in Hamburg wild zu. Viele Chinesen verdingen sich als Heizer auf Ozeandampfern, um dann in Deutschland einem armseligen Leben in China zu entkommen. Nicht alle gehen legaler Arbeit nach, der Opiumhandel blüht.
Anette Strohmeyer lässt den Leser einen Blick in eine unübersichtliche, aber ausgesprochen vielschichtige Welt werfen. Kurz nach dem Krieg kämpfen Verwundete ums Überleben, arm dran sind die entstellten Opfer der Giftgasangriffe. Mit Masken kaschieren sie ihre zerstörten Gesichter. Chinesische Bosse kämpfen um die Vorherrschaft, zwielichtige Gestalten begehen unvorstellbare Grausamkeiten, überall gibt es Korruption. Auf der anderen Seite gibt es Zusammenhalt, Kampf gegen das Verbrechen und ja, auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Liest sich fantastisch, interessant und spannend.

Bewertung vom 10.09.2025
Durst, Sarah Beth

The Enchanted Greenhouse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Insel voller Wunder
Der Beginn hat es in sich: für ein Mini- Vergehen ( wenn es denn überhaupt eines ist) wird Bibliothekarin Terlu in eine Statue verwandelt. Inmitten von Schnee und Eis wird sie auf einer fernen Insel wiederbelebt. Ein einziger, aber sehr ansehnlicher Gärtner kümmert sich dort um wundersame Gewächshäuser mit den fantastischsten Pflanzen. Probleme gibt es aber leider auch zuhauf.
Sara Beth Durst hat eine wundersame Welt mit fantastischen Gewächsen ( singende Blumen, wandernde Philodendren, streitbare Rosen, teamfähiges Efeu … ) und unglaublichen Geschöpfen geschaffen und verzaubert die Leser mit einer märchenhaften Welt. Man kann sich wunderbare Bilder von lebenden Wunderpflanzen und exotischen Tieren vorstellen.
Wenn die Heldin doch bloß nicht immer moralisieren oder endlos labern würde. Das ist schrecklich langweilig in dieser entzückenden Geschichte. Es geht phantasievoll weiter, Spannung kommt auf, Unvorhergesehenes tritt ein. All das ist zu einer herzerwärmenden Geschichte verwoben.
Macht Spaß zu lesen, ist Erholung für die gestresste Seele.
Gern gegebene 4,5 Sterne von 5.

Bewertung vom 04.09.2025
Engels, Lars

Halloweenkind (eBook, ePUB)


sehr gut

Aufgedeckt
Die Handlung ist gruselig: während der Süßigkeitensammeltour anlässlich Halloweens verschwindet ein Kind. Genauso wie vor zwei Jahren. Damals war es Vincent, jetzt ist es Joshua. Beide sehen sich ähnlich.
Sehr viele Leute begeben sich auf die Suche, verfolgen alle möglichen Spuren, auch die Polizei ist eingeschaltet. Noch Jemand sucht: Lea, ehemalige Reporterin und jetzt Cafébesitzerin. Sie tritt in jedes Fettnäpfchen, benimmt sich taktlos und aufdringlich. Ehemann Olli, Polizist, lässt sie bei den Ermittlungen mitmischen. Das geht gar nicht! Überhaupt hat Lars Engels die meisten Personen der Ehepaare unsympathisch angelegt. Jede hat eine Maske auf, hinter der Ungeahntes lauert. Die Story endet unerwartet, dafür ein halber Pluspunkt, der die Wertung auf vier hochpusht.
Hat einige Längen und Ungereimtheiten, ist nicht so ganz glaubhaft, liest sich aber schnell weg.

Bewertung vom 02.09.2025
Henry, James Alistair

Pagans - Ein Killer. Zwei Cops. Hunderte Götter (eBook, ePUB)


sehr gut

Zukunftsvision
Modernes England geht so: die industrielle Revolution hat nie stattgefunden. Stämme aus der Zeit der Völkerwanderung leben gesetzbefolgend zusammen. Bis zum Ritualmord eines Priesters. Die sächsische Ermittlerin Aedith und der keltische Inspektor Drustan gehen auf Spurensuche. Abwechselnd wird über beide erzählt. Es gibt die gleichen Probleme wie hier und heute: Diskriminierung, sinnfreie Quoten, Bürokratie. Trotz umfangreicher Datenbanken erkennen die Ermittler den religiösen Hintergrund des Mordes zunächst nicht. Dem Leser bekannte historische Kenntnisse setzt man in diesem Land offenbar nicht voraus.
J. A. Henrys Sprache mag ich, kluge Sätze und kreative Wortschöpfungen gibt es einige. Leider auch einige vulgäre.
Entstanden ist mehr oder weniger ein Genremix, überwiegend ein Krimi mit zwei Ermittlern, die in einer Zukunftswelt mit Problemen, die auch aus der Jetztzeit stammen könnten, kämpfen.
Hatte ich so nicht erwartet, fand das Setting mitunter recht kompliziert, aber ganz interessant.