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Rebecca1120
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Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 967 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Das längst verfallene Sankt-Lars-Krankenhaus in Lund, ehemals psychiatrische Einrichtung, will Emilia unbedingt erkunden. Cold Cases ziehen sie magisch an Der im Ort wohnende Jakob Rudberg erklärt sich bereit ihr das Gebäude zu zeigen. Insbesondere die Station C, in der vor 30 Jahren zwei Jugendliche spurlos verschwunden sind, wollen sie erkunden. Doch alles ist dort bereits im Verfall gegriffen und gerade als sie sich umsehen wollen, stürzt eine Rigips-Wand, die scheinbar damals als Raumteiler diente, ein und bringt eine in Folie fest verpackte Leiche zum Vorschein….
Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment von der Kripo in Lund beginnen mit den Ermittlungen. Handelt es sich bei dem Fund um eine der beiden vermissten Insassen? Leider kann man auf den ersten Blick nicht erkennen, wer da in der Wand versteckt war.
Ich fand es sehr spannend mitzuerleben, wie die beiden Ermittler die alten Vermisstenfälle wieder aufrollen. Denn sie sind sich sicher, dass es eine der beiden vermissten Personen ist. Gleichzeitig stellen sie auch fest, dass es so einige Ungereimtheiten bei den damaligen Ermittlungen gab. Wie die beiden schlussendlich auch nach 30 Jahren noch Mitarbeiter der Psychiatrie finden, wie unterschiedlich die auf die Nachfragen reagieren ist sehr anschaulich beschrieben und spannend erzählt. Sicher auch, weil die Charaktere so glaubhaft beschrieben sind und die Ermittlungen sich in eine völlig ungeahnte Richtung entwickeln. Ja, es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass die Autorin uns weis machen will, dass ein Sarg, der 30 Jahre der Erde lag, noch als solcher erkennbar ist. Selbst ein Eichensarg ist nach 20 Jahren bereits restlos verfallen.
Insgesamt gebe ich 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.06.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


ausgezeichnet

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben. 1938. Da gibt es die 17jährige Siv, die nach dem Arbeitsunfall ihres Vaters bei Baumfällarbeiten, um die Familie unterstützen in den tief verschneiten Wäldern Nordschwedens als Köchin für die Waldarbeiter geschickt wird. Siv ist zwar in Hauswirtschaft versiert, da sie bereits in jungen Jahren ihrer Mutter helfen musste, doch nun allein mit 10 ihr völlig fremden Männern unter einem Dach zu leben, das macht ihr schon Angst. Schüchtern und voller Selbstzweifel stellt sie sich dieser Aufgabe. Wie sie ihre Aufgabe erfüllt, sich wehren lernt und schlussendlich auch reifer wird, hat mir Spaß gemacht zu Lesen. Der Autorin ist es gelungen die Stimmung in der beengten, primitiven Waldhütte sehr eindrucksvoll zu beschreiben. Die 10 Männer sind nicht nur altersmäßig sehr unterschiedlich, auch ihre Art, manche aufbrausend, andere in-sich-gekehrt und schweigsam. Doch durch ihren Fleiß und auch ihre Bemühungen es ihnen in dieser unwirtlichen Gegend ein wenig heimelig zu machen, verschafft Siv sich den Respekt von allen. Und dann ist da noch John. Sehr zurückhaltend, sie immer im Blick behaltend und doch merkt sie, dass da von seiner Seite noch mehr ist.
Im Jahr 2022 kehrt Eva Wallmann beruflich in diese Gegend. Als PR-Beraterin eines Forstunternehmens und studierte Forstwirtin soll sie die Unruhen wegen der geplanten Waldrodungen eindämmen und weitere Aktionen der Umweltschützer verhindern.
Eva hat viele Erinnerungen an Djupsele. Der Ort ist umgeben von riesigen Waldgebieten, Mooren und kleinen Seen. Sie besitzt hier sogar selbst ein Waldstück. Von ihrem Opa John geerbt. Enge Verwandte hat Eva hier nicht mehr, aber wider Erwarten trifft sie ihre Jugendliebe Mattias bereits bei der Anreise. Alte Gefühle kommen wieder in ihr hoch. Dabei sind doch so viele Jahre vergangen. Sie war verheiratet, hat einen Sohn im Teenageralter, wie auch Mattias eine Tochter hat. Auch wenn Eva geschult ist, solche Kontroversen zu glätten, geben ihr die Argumente der jugendlichen Umweltaktivisten, allen voran Mattias Tochter, Fanny, zu denken. Dann gibt es auch noch die Droh-SMS und heimlich aufgenommene sehr private Fotos, die per Mail verbreitet werden.
Eva geht in den Wald, sieht sich die zur Rodung vorgesehenen Wälder an und entdeckt dort nicht nur schützenswerte Pflanzen, sondern erkennt auch die Notwendigkeit der Erhaltung dieser alten Wälder. Die Autorin zeigt im Roman nicht nur die Umweltaspekte von Nutwäldern auf, sie weist auch auf die Ungerechtigkeit der schwedischen Regierung gegenüber den Ureinwohnern auf. Die Waldlappen haben seit Jahrhunderten ihre Rentiere durch diese Wälder Schwedens zum Äsen von Flechten und Farnen geschickt. Dann kam die Regierung und hat den Wald privatisiert, zum Nutzwald erklärt ohne an die Viehwirtschaft der Sáme und deren althergebrachten Rechte zu denken. Durch die Rodungen werden sie immer weiter verdrängt. Insofern hat mich dieses Buch auch ein wenig traurig gestimmt.
Auf jeden Fall ist es ein sehr lesenswertes Buch, dem ich 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 18.06.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


ausgezeichnet

Julia will in zwei Wochen heiraten. Ihre ehemals beste Freundin Nicki lädt sie anstatt den Junggesellinnenabschied in einer Bar zu feiern, zu einer gemeinsamen Wanderung entlang des Kungslen, dem Königswanderweg, in Schweden. Früher haben sie solche Wanderungen oft gemacht und auch genossen. Aber so kurz vor der Hochzeit noch sechs Tage wandern? Julia gibt Nickis Drängen nach und so fliegen beide nach Schweden. Bereits nach der ersten Nacht ist dann Nicki, die Erfahrene was das Überleben in der Wildnis und das Lesen von Karten betrifft, plötzlich verschwunden …..
Sehr anschaulich beschreibt die Autorin die Unwirtlichkeit der Bergregion. Abseits der Wanderwege und weil sich der Herbst, der hier viel früher kommt, ist es eine schier unlösbare Aufgabe für Julia ihre Freundin zu finden. Tagelang irrt sie durch die Wildnis. Sie kommt an ihre körperlichen Grenzen. Wegen Nahrungs- und Wassermangel, verwebt ihr Körper Fantasie und Wirklichkeit miteinander. Glaubhaft und eindringlich beschrieben, habe ich mit Julia gelitten.
Zwischendurch gibt Rebecca Russ immer wieder in kursiv eingefügten Kapiteln dem Leser Einsicht in das, was vor der Reise geschehen ist. Wie das Kennenlernen mit Lars, dem künftigen Bräutigam war, wie sich die Beziehung entwickelt hat.
Worin die Irreführung, die die Autorin sehr geschickt aufgebaut und entwickelt hat, wirklich besteht, sollte jeder selbst nachlesen. Spannende Lesestunden sind dabei garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.06.2025
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer


ausgezeichnet

In Kragero, einem Dorf in Norwegen treffen sich Birgit, Tekla und Anneliese jeden Sommer am Meer. Sie sind eingeschworene Freundinnen, die das Leben lieben und voller Hoffnung für die Zukunft sind. Während Birgit ins Krankenhaus nach Bodo als Krankenschwester geht, hat Anneliese sich entschlossen als Krankenschwester für die Besatzer zu arbeiten. Aber noch immer halten sie an ihrer Freundschaft fest.
Birgit, die Hauptfigur in diesem Roman, der so unterhaltsam wie berührend ist, habe ich bewundert. Denn ihr Mut sich dem Widerstand zusammen mit anderen Angestellten des Krankenhauses anzuschließen, ihre Beharrlichkeit, wenn es darum geht anderen zu helfen, spricht für eine starke und nach den Werten der Menschlichkeit lebende Frau.
Was musste sie alles ertragen und welche Narben hat nicht nur ihre Haut, vielmehr ihre Seele erlitten. Umso mehr hat es mich erschüttert, wie sie von geliebten Menschen hintergangen wurde und wie ihre Liebe ausgenutzt wurde und sie zwischen die Fronten der Geheimdienste gerät. Da wechselten während des Lesens bei mir sich Wut, Fassungslosigkeit und Entsetzen ab. Ja, es ist ein sehr emotionaler Roman. Auch wenn er auf die Jahre 1944 - 1953 weist, finde ich ihn, gerade was die Bespitzelung und Machtgier betrifft noch immer sehr aktuell. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 16.06.2025
McConaghy, Charlotte

Die Rettung


ausgezeichnet

Shearwater Island, eine Insel im Südpolarmeer. Hier lebt Dominic, Dom, mit seinen drei Kindern. Bis vor Kurzem hielten sich hier verschiedene Forschungsgruppen auf, um die Auswirkungen des Klimawandels zu erforschen, aber auch um den Saatgutbunker im Frostkeller zu überwachen und zu erweitern. Es ist ein karges Leben, das Dom hier mit seinen Kindern führt. Abgeschieden von jeglicher Zivilisation, die Versorgung erfolgt alle paar Monate per Schiff, was genaue Vorratsplanung und -haltung erfordert und stets sind sie den Urgewalten der Natur ausgeliefert. Kein einfaches Leben, aber nach dem Tod der Ehefrau und Mutter sind sie nun bereits seit acht Jahren auf der Insel und jeder von ihnen geht mit der Einsamkeit inmitten der schroffen Natur anders um. Dom redet mit seiner Frau, als wäre sie mit auf der Insel, Raff, der Älteste, versucht seine Wut und seine Emotionen am Sandsack rauszulassen, während Tochter Fen die Nähe der Tiere sucht, sogar die Nächte mit ihnen verbringt. Nachzügler Orly, erst neun Jahre, kam mir wie ein wandelndes Naturlexikon vor. Ganze Seiten vom Pflanzenlexikon zitiert er auswendig. Wen wunderts, dass er auch mit den Pflanzen auf der Insel spricht. Doch im Prinzip lebt jeder der Vier für sich. Denn dem Vater gelingt es nicht sich gegenüber seinen Kindern zu öffnen, Gefühle zuzulassen, geschweige denn über seine eigenen Gefühle zu reden. Ja, es hat mich traurig gestimmt, wie isoliert bei aller Nähe und Abgeschiedenheit hier jeder lebt. Doch dann wird in einer Sturmnacht eine Frau an den felsigen Strand gespült. Sie ist es, die auf die Kinder zugeht, mit ihnen spricht und ihre Sicht über das Leben auf der Insel hinterfragt, ihre Pläne für die Zukunft wissen will. All das was ihr Vater noch nie gemacht hat, weil er den Verlust seiner Frau bis heute nicht verarbeitet hat.
Sehr eindringlich schildert die Autorin im Buch, wie jeder Inselbewohner eine Entwicklung des Geistes und der Pläne für das weitere Leben durchmacht. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.06.2025
Hebesberger, Roland

Der unbekannte Künstler


ausgezeichnet

Auch der neue Fall die der OPE-Zentrale in Berlin übertragen wird, hat mich wieder spannend unterhalten und ans Buch gefesselt. Es geht wieder sehr blutig zu, was mich aber nicht abschreckt. Die 18jährige Louise wird im Jenaer Wald abseits der Wege von einem Wanderer entdeckt. Der Anblick ist grausam und der Leichnam wirkt mit seinen vielen Verletzungen wie zur Schau gestellt. Schnell wird den Ermittlern klar, dass es nicht der letzte Mord des Täters sein wird…
Mir hat es gefallen, wie der Autor hier Stück für Stück die Ermittlungsergebnisse und die Schlussfolgerungen der Ermittler um Jan Theurer und Lisa Seifert beschreibt. Dabei wirken die Personen, die mit ihren eigenen familiären Problemen und ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben so lebendig und lebensecht.
Eines ist allen klar: der unbekannte Künstler, denn hinter diesem Namen verbirgt sich der Täter, will mit den bestialischen Morden die Angst seiner Opfer mit der Kamera festhalten. Mehr noch, er will mit jedem weiteren Mord die Qual der Opfer und damit deren Angstausdruck im Gesicht, insbesondere in den Augen weiter steigern. Keiner ahnt anfangs, dass auch Jans Vergangenheit hier eine Rolle spielen wird. Insofern fand ich die Handlung unwahrscheinlich spannend und gut entwickelt. Ich kann den Thriller uneingeschränkt weiterempfehlen und gebe 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.06.2025
Maly, Beate

Gold aus der Wiener Werkstätte


sehr gut

In einem Wiener Hotel wird die Leiche einer Prostituierten gefunden. Kein schöner Anblick für den leitenden Ermittler Max von Krause. Merkwürdig bei der Tatortbesichtigung ist, dass im Zimmer der Toten eine sehr filigran gearbeitete, wertvolle Goldkette gefunden wird. Alles deutet darauf hin, dass diese Kette in den Wiener Werkstätten gefertigt wurde…
Ich habe den vorherigen Teil nicht gelesen, was für das Lesen des zweiten Teils aber nicht abträglich war. Dieser historische Krimi führt den Leser in das Wien um 1900. Es hat mir gefallen, wie gut es der Autorin gelingt, die unterschiedlichen Charaktere lebendig zu beschreiben. Am besten hat mir die Mutter von Max von Krause gefallen. Mangels Geldes mehr Schein als Sein, aber immer noch nach alten Werten lebend. Auch wenn man sie sich eigentlich gar nicht mehr leisten kann. Wie spitzfindig und raffiniert sie versucht ihre Kontakte für sich und ihren Sohn zu nutzen, ist einfach wunderbar unterhaltsam.
Aber auch die Schattenseiten der damaligen Zeit sind in meinen Augen gut widergespiegelt. Ich mochte Lili, diese fleißige, rechtschaffende und mutige junge Frau. An einigen Stellen sind die Geschehnisse zwar vorhersehbar, was ein wenig zu Lasten der Spannung geht, aber insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.06.2025
Johannsen, Anna

Die Toten auf Föhr


ausgezeichnet

Mit der Begründung erweiterter Suizid wird nach dem Tod von Mutter und ihrer zwei kleinen Kinder von der Flensburger Polizei recht schnell geschlossen. Doch der politisch sehr einflussreiche Vater der Toten gibt sich damit nicht zufrieden. Er glaubt nicht, dass seine Tochter sich und ihre Kinder umgebracht hat. Darum soll Lena Lorenzen und ihr Team in den Fall noch einmal Ermittlungen aufnehmen.
Also gleich zu Anfang, ich bin bei der Autorin Wiederholungstäter. Soll heißen, dass ich bisher alle Fälle von Lena Lorenzen gelesen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass die Bücher dieser Reihe immer spannender werden. Im aktuellen Fall hat Lena ihre altbewährten Teammitglieder an ihrer Seite. Naya hat ihr Sabbatical Jahr abgebrochen und auch Johann wechselt vom Innendient wieder in den aktiven Ermittlerdienst. Man merkt, dass sie wunderbar zusammenarbeiten und doch ist diesmal etwas anders.
Ich bewundere jedes Mal, wie selbstbeherrscht Lena bei hartnäckigen Zeugen oder Verdächtigen reagiert und ihr Ziel verfolgt. Durch die Einschaltung des LKA ist sie diesmal besonders gefordert. Die Flensburger Kollegen sehen sich mit der Einschaltung des LKA auf den Schlips getreten, insbesondere dessen Einsatzleiter Enno Moormann. Aber auch andere Abteilungen des LKA versuchen Informationen zurückzuhalten. Ich fand es sehr gut, wie Lena den leitenden Ermittler der OK-Abteilung in Hamburg in die Zange genommen hat, um schlussendlich doch noch an Informationen zu kommen. Sie versteht einfach ihren Job.
Jedoch steht Lena auch privat immer mehr unter Druck. Der Spagat zwischen Mann, Kind und Job ist nicht einfach. Ich finde, dass gerade wenn auch private Probleme in die Handlung mit einfließen, wirken die Akteure nicht nur menschlicher, die Geschichte wird dadurch erst richtig rund. Ich fand diesen Band absolut gelungen und gebe daher 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.06.2025
Herzberg, Thomas

Morden auf Friesisch


ausgezeichnet

Michi Greve ist noch nicht lange bei der Husumer Kripo und doch hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass sie dort in ihrer Dienststelle angekommen ist. Es passt einfach im Team. Das ist auch zwingend notwendig, denn die Aufklärung des Mordes an Fischer Hinnerk Beehnk ist recht verzwickt. Zum einen hat Hinnerk nie mit seiner Meinung hinterm Berg gehalten. Er ist keinem Streit aus dem Weg gegangen und hat gern auch schlagende Argumente sprechen lassen. Liegt hier die Ursache für seine brutale Ermordung? Oder hat es jemand auf seinem Millionen-Lottogewinn abgesehen?
Ich habe die Geschichte, die so voller Spannung ist, regelrecht verschlungen. Ich finde es gut, wie der Autor ohne viel blutige Beschreibungen den Krimi mit spannenden Wendungen erzählt. Besonders hervorheben möchte ich auch das Gespann der drei Ermittler. Der Chef, Werner Kruse, ist so schräg und doch so brillant dabei. Schroff gegenüber seinen beiden Mitarbeitern, zeigt er doch immer wieder, dass er hinter ihnen steht und vollstes Vertrauen in ihre Ermittlerfähigkeiten hat. Und eines muss man ihm lassen: seine Beziehungen sind Gold wert. An manchen Stellen haben mich die Dialoge der drei heftig zum Schmunzeln gebracht. Ich hoffe, es gibt noch mehr Fälle in denen die drei zusammen ermitteln. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 04.06.2025
Jäger, Fritzi

Die Blumentochter (eBook, ePUB)


sehr gut

Johanna Eckstein kann sich noch gut erinnern. Damals, im Jahr 1984, war sie dabei als Bauer Ludger Schulze auf seinem Acker ein frisches und liebevoll dekoriertes Grab entdeckt hat. Ein junges Mädchen, nicht viel älter als sie selbst, wurde dort mit eingeschlagenem Schädel vergraben. Johanna rief die Polizei und seit damals kam der Wunsch in ihr auf selbst Polizistin zu werden. Den hat sie sich mit einer erfolgreichen Bewerbung bei der Berliner Polizei erfüllt. Denn in ihrem dörflichen Heimatort in der Nähe von Münster wollte sie keines Falls bleiben.
Allerdings ist ihre Sicht auf das turbulente, aggressive Berlin nach mehreren Jahrzehnten im Dienst etwas verrückt. Als nun auch noch ihre Beziehung auf der Kippe steht, nutzt sie die Chance, geht in ihre alte Heimat zurück und fängt bei der Kripo in Münster an.
Hier wird, genau wie vor 31 Jahren auf dem Acker ein frisches Grab entdeckt. Zwar ist die Dekoration des Grabes nicht so liebevoll, jedoch liegt wieder die Leiche eines jungen Mädchens mit eingeschlagenem Schädel darin. Was liegt näher als den damals geständigen und verurteilten Adam auch jetzt zu verdächtigen?
Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin nicht nur den Fall des ermordeten Mädchens in den Vordergrund rückt, sondern auch die Charaktere möglicher Verdächtiger herausarbeitet hat. Und das nicht nur beim aktuellen Fall, sondern auch bei dem von 1984. Denn dadurch fand ich, haben sich mir die Verwicklungen, die Manipulationen innerhalb der Dorfgemeinschaft sehr gut erschlossen. Manch Bewohner von Emsfeld trägt noch immer schwer an seiner Lebenslüge und an den Schuldgefühlen. Ich fand es spannend zu lesen, wie verzwickt der Zusammenhang zwischen den beiden Frauenmorden aufzudecken ist. Es waren für mich kurzweilige Lesestunden. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.