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Rebecca1120
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Oranienburg
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bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 974 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2025
Pistor, Elke

Treuetat (eBook, ePUB)


gut

Der Journalist, Kai Ziegler, hat einen tödlichen Autounfall. Schnell stellt die Spurensicherung fest, dass an seinem Auto die Radmuttern gelockert wurden. Also Mord und dem werden noch weitere folgen….
Verena Irlenbusch und ihr Partner Christoph Todt müssen schon sehr tief graben, bis sie eine Verbindung zwischen den Opfern entdecken. Aber seit Neuesten ist Leonie Ritte nach ihrem schweren Motorradunfall wieder im Team. Immer noch mit körperlichen Einschränkungen, aber ebenso engagiert wie brillant bei den Recherchen. Sie war vor dem Unfall Verenas Partnerin und nun nach ihrer Rückkehr erweist sich die Integration ins Zweierteam als sehr ruppig. Verena versucht zwischen Leo und Todt zu vermitteln, als hätte sie nicht selbst genug zu tun.
Denn Verena und Todt haben neben dem anstrengenden und zeitintensiven Job auch noch große private Probleme zu lösen. Die sind in diesem Krimi recht ausführlich geschildert. In meinen Augen zu umfangreich, was zu Lasten der Spannung und der eigentlichen Ermittlung geht. Der Fall selbst mit seinen Verweisen in die lange zurückliegende deutsche Geschichte, hätte es verdient mehr im Vordergrund zu stehen. Insgesamt gebe ich daher leider nur 3 Lese-Sterne.

Bewertung vom 07.07.2025
Calden, Saskia

Das geheime Zeichen


ausgezeichnet

Evelyn Holm von der Freiburger Kripo ermittelt im Fall, bei dem der Mord an einer Frau aufgeklärt werden muss. Ihre Leiche war Jahrzehnte in einer Mauer im Keller einer Villa eingemauert und was Evelyn entsetzt ist, dass die Tote eine Kette mit Anhänger trägt, deren Gravur ihr nur allzu bekannt vorkommt…
So gibt es in diesem Thriller zwei Zeitebenen, einmal die aktuelle Ermittlung und dann die Rückblenden auf das, was vor 30 Jahren geschah. Überlagert wird das Ganze von Evelyns Erinnerungen an die Zeit vor 30 Jahren und ihre ungeklärten Fragen, was ihr Vater damit zu tun hat. Denn in der Nacht als ihre Eltern starben, hatte der Täter genau solch ein Symbol eintätowiert wie an der Kette der Toten. Was Evelyn bei ihrer Recherche erfährt ist so unglaublich spannend von der Autorin geschildert, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte.
Ein Netzwerk des Grauens, des Machtmissbrauchs und der Manipulation hat die Autorin hier im Buch beschrieben, das einfach unglaublich ist. Trotzdem hatte ich beim Lesen niemals das Gefühl, dass es so etwas nicht wirklich geben könnte. Einfach wunderbar gemacht.
Darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.07.2025
Metzenthin, Melanie

Wer ins Licht treten will


ausgezeichnet

Auch dieser 2. Band um die so engagierte wie empathische junge Dr. Renate Schwarz hat mich wieder wunderbar unterhalten.
Die Autorin zeigt in diesem Buch, wie die Frauen im Jahr 1959 noch immer unter der Männerherrschaft in ihrem beruflichen als auch im häuslichen Bereich eingeschränkt und ungerecht behandelt werden. Das gelingt ihr in meinen Augen ganz wunderbar.
Zum Glück ist Renate nun in der psychiatrischen Frauenstation unter der Leitung von Oberarzt Dr. Walter ist sie für die Aufnahme neuer Patientinnen und deren Behandlung zuständig. Zum Glück vertritt Dr. Walter die Ansichten der modernen Psychiatrie und erkennt, ungeachtet des Geschlechts, Renates Leistungen an.
Aber auch privat gibt es einige Unwägbarkeiten zu bewältigen. Renates Verlobter, Matthias Studt, gefeierter Fußball-Star des HSV mit großen Plänen für die Fußball-WM, fällt in ein tiefes seelisches Loch, als nach einer Knieverletzung feststeht, dass er den Fußballsport nicht mehr ausüben kann. Denn außer Fußball hatte er keine weiteren Zukunftspläne. Wie es Renate gelingt, sicher auch aufgrund ihrer beruflichen Kompetenz und ein bisschen auch dem Glück geschuldet. Denn eine neu eingewiesene Patientin hat auf das Thema Umweltverschmutzung mit recht drastischen Mitteln aufmerksam macht. Ein Thema, das bisher niemand für wichtig erachtet hat und für das sich Matthias nun begeistert.
Der Besuch aus Amerika, insbesondere Tante Goldie, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Diese Frau, fast möchte man Zicke sagen, scheint mir ihren Beruf als Schauspielerin, auch in der Familie einzubringen. Genau wie mir stellte sich Renate die Frage, was sie mit ihrer Kratzbürstigkeit und ihrer ewig niederschmetternden Kritik an den Familienmitgliedern erreichen will. Bei Renates Bemühungen dahinter zu kommen, merkte man beim Lesen das berufliche Fachwissen der Autorin sehr gut, ohne den Leser mit Fachbegriffen zu erschlagen.
In meinen Augen ist das eine gelungene Fortsetzung, die im Buch auch neue Themen wie Umweltschutz, Homosexualität, Gewalt in der Ehe und Chancengleichheit für Frauen aufzeigt. Das Ganze mit den liebevoll beschriebenen Figuren der Familien Schwarz und Studt verbunden, macht diesen Roman zum Lesevergnügen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 07.07.2025
Hebesberger, Roland

Der Fädenzieher


sehr gut

Ich muss zugeben, dass ich die Bände mit Jan und Lisa nicht der Reihe nach gelesen habe. Sie ließen sich auch problemlos ohne die vorherigen Teile lesen. Der Zuschauer und der unbekannte Künstler haben mir ausgesprochen gut gefallen.
Doch in diesem Thriller waren mir die Ermordung der ehemaligen Mitglieder der BKA-MEK-Einheit zu sehr ausgeweitet bis es dann zur Erkenntnis kam, dass jemand alle aus dem Team auslöschen will. Nur warum, ist die zentrale Frage.
Erst ab der Mitte des Thrillers habe ich so richtige Spannung gespürt. Da kam dann das Können des Autors, nämlich mit unerwarteten Wendungen den Leser zu überraschen und zu verblüffen, so richtig zum Tragen.
Als auch noch auf den Direktor der Berliner Polizei, Boris Wolff, ein Anschlag verübt wird, ist es nur noch Jan Theurer aus der ehemaligen Einheit, der unverletzt ist. Somit Jan gerät in den Fokus der internen polizeilichen Ermittlungen. Lisa, seine engste Mitarbeiterin, ist verunsichert und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Ihre noch so frische Partnerschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Ja es wird noch spannend, jedoch hat sich mein Gesamturteil für diesen 3. Teil nur unwesentlich verbessert. Insgesamt gebe ich 3, 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.07.2025
Fender, Danilo

Das Galgenrätsel


ausgezeichnet

In dem kleinen Dorf Kwetka in der Niederlausitz werden in der Scheune eines heruntergekommenen Bauernhof 3 Erhängte gefunden, Mutter und ihre beiden erwachsenen Söhne. Handelt es sich um gemeinschaftlichen Selbstmord oder Mord? Das herauszufinden ist die Aufgabe des OFA-Teams um Frieder Aronowsky.
Erstmals im Team dabei ist Eric Parker, der nach seinem Psychologiestudium einige Zeit bei er Kripo gearbeitet hat und von Frieder zum Fallanalytiker ausgebildet werden soll. Bei näherer Untersuchung der Scheue wie auch der Toten werden schnell Ungereimtheiten festgestellt. Ungereimtheiten, auf die die Dorfbewohner bei Nachfragen mit massivem Schweigen reagieren. Eines ist klar, mit der vor einem Jahr zurückgekehrte Familie Maiwald wollte niemand etwas zu tun haben.
Der Autor versteht es sehr gut dem Leser die düstere Atmosphäre, die hier im Dorf herrscht, zu vermitteln. Eine eingeschworene Gemeinschaft, in der Fremde ausgegrenzt werden. Denen fehlt der „Stallgeruch“. Dabei ist Michaela Maiwald hier aufgewachsen, hat hier ihre Kindheit und Jugend verbracht und ihr inzwischen verstorbener Mann stammte ebenfalls aus dem Dorf. Alles hängt damit zusammen, was vor mehr als 30 Jahren in einer Sturmnacht im Dorf passiert ist.
Auch wenn, nachdem feststeht, dass es sich bei den drei Toten um mindestens zwei Morde handelt, die Cottbuser Mordkommission den Fall übernimmt, lässt der Fall Eric Parker keine Ruhe. Ohne Ab- und Rücksprache mit seinem Chef kehrt er nach Kwetka zurück und bringt sich damit in größte Gefahr. Mich haben seine Alleingänge und seine nächtlichen Sexabenteuer sehr spannend unterhalten und darum gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.07.2025
Stolzenburg, Silvia

Das Pestmädchen und der Medicus


ausgezeichnet

Lina lebt, nachdem ihr Mann Gernot, der Henker, bei einem Feuer vor 6 Wochen ums Leben gekommen ist und ihr Wohnhaus auf dem Bartshof ein Opfer der Flammen wurde, allein im Wundhaus. Das ist zum Glück nicht auch noch abgebrannt und so kann sie, wie Gernot es ihr beigebracht hat, hier selbst Wundsalben und Kräuterextrakte herstellen, um diese auf dem Markt zu verkaufen und ihren Lebensunterhalt verdienen.
Ich muss gestehen, dass ich die vorherigen Bände um das Pestmädchen nicht gelesen habe. Deshalb ist es mir anfangs etwas schwergefallen einen Einstieg in die Geschichte zu finden. Also mein Rat an dieser Stelle: Reihenfolge beachten.
Mir hat es unwahrscheinlich gefallen, wie die Autorin die Rechtlosigkeit der Frauen im 15. Jahrhundert beispielgebend an Linas Schicksal beschreibt. Beim Lesen habe ich einige Dinge aus der damaligen Zeit erfahren, die mir bisher noch nicht bekannt waren. Man merkt, wie intensiv die Autorin sich mit den historischen Hintergründen auseinandergesetzt hat und wie tief ihr Wissen ist. Ich fand diesem Band nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr spannend. Ich fühlte mich in eine vergangene Zeit zurückversetzt. Die Kraft des Glaubens mit dem einige versuchen der Pest zu begegnen, die eingeschränkten medizinischen Möglichkeiten der damaligen Zeit und auch die Machtgefüge durch Stadträte und Kirche, sind hier in einem sehr lesenswerten Roman verwebt. Dabei haben die Figuren auf mich sehr lebendig und authentisch gewirkt. Insbesondere Isegrim, der Bettlerkönig, auf dessen Hilfe man nur bauen kann, wenn es ihm selbst nützt, hat mir als Romanfigur gefallen. Er ist es in meinen Augen auch, der Spannung in die Handlung bringt. Denn über allem steht ja die Frage, was Linas Wurzeln sind. Warum sie ins Waisenhaus gegeben wurde. Und Isegrim behauptet mehr zu wissen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung und gebe diesem Teil 4,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 03.07.2025
Gesing, Daniela

Mord im Wattenmeer


gut

Femke Janssen betreibt ihr Studium mehr nebenbei und ohne viel Engagement. Denn viel lieber würde sie bei der Polizei arbeiten. Nur leider hat sie den Eignungstest nicht bestanden. Das hält sie aber nicht davon ab als sie bei ihrem, das Studium finanzierenden Reinigungsjob, eine Frauenleiche findet, nun eigene Ermittlungen aufzunehmen. Diese Figur erschien mir quirlig, etwas naiv, gutgläubig und immer hoffend, dass das Glück auf ihrer Seite steht. Also als Privatdetektivin, als die sie sich gerne sehen würde, nicht wirklich überzeugend und geeignet.
Eine Seelenverwandte findet Femke in ihrer Vermieterin, Greta Flottbeek, deren Mann zu Lebzeiten Leiter der Spurensicherung war und dem bis zu seinem Tod der nur teilweise geklärte Juwelenraub zu schaffen machte. Die Autorin beschreibt die ältere Dame mit Miss. Marple. Nur fand ich, dass Gretas Aktionen und Vorgehen das nicht wirklich zum Ausdruck gebracht haben.
Mir fehlte es insgesamt an Spannung, auch wenn ich den Täter nie auf dem Schirm gehabt habe und die Auflösung somit überraschend kam. Dafür agierten die Figuren mir zu spielerisch und wenig kompetent.
Nur Fiete Pannkok, der Chef der Kripo, hat mir gefallen. Nicht, weil er so aktiv und zielführend arbeitet, sondern wegen seiner Bequemlichkeit. Im Prinzip möchte er seine Ruhe haben, nur nicht zu viel Kraft in den Polizeijob stecken, aber Erfolge natürlich sich selbst zu schreiben. Solche Menschen kennt wohl jeder in seinem Arbeitsumfeld.
Insgesamt betrachtet kam bei mir aber kaum Spannung auf. Ich empfand das Buch als leichte Strandlektüre und somit kann ich diesem Krimi leider auch nur 3 Lese-Sterne geben.

Bewertung vom 23.06.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


sehr gut

Das längst verfallene Sankt-Lars-Krankenhaus in Lund, ehemals psychiatrische Einrichtung, will Emilia unbedingt erkunden. Cold Cases ziehen sie magisch an Der im Ort wohnende Jakob Rudberg erklärt sich bereit ihr das Gebäude zu zeigen. Insbesondere die Station C, in der vor 30 Jahren zwei Jugendliche spurlos verschwunden sind, wollen sie erkunden. Doch alles ist dort bereits im Verfall gegriffen und gerade als sie sich umsehen wollen, stürzt eine Rigips-Wand, die scheinbar damals als Raumteiler diente, ein und bringt eine in Folie fest verpackte Leiche zum Vorschein….
Fredrika Storm und ihr Kollege Henry Calment von der Kripo in Lund beginnen mit den Ermittlungen. Handelt es sich bei dem Fund um eine der beiden vermissten Insassen? Leider kann man auf den ersten Blick nicht erkennen, wer da in der Wand versteckt war.
Ich fand es sehr spannend mitzuerleben, wie die beiden Ermittler die alten Vermisstenfälle wieder aufrollen. Denn sie sind sich sicher, dass es eine der beiden vermissten Personen ist. Gleichzeitig stellen sie auch fest, dass es so einige Ungereimtheiten bei den damaligen Ermittlungen gab. Wie die beiden schlussendlich auch nach 30 Jahren noch Mitarbeiter der Psychiatrie finden, wie unterschiedlich die auf die Nachfragen reagieren ist sehr anschaulich beschrieben und spannend erzählt. Sicher auch, weil die Charaktere so glaubhaft beschrieben sind und die Ermittlungen sich in eine völlig ungeahnte Richtung entwickeln. Ja, es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen. Einziger Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass die Autorin uns weis machen will, dass ein Sarg, der 30 Jahre der Erde lag, noch als solcher erkennbar ist. Selbst ein Eichensarg ist nach 20 Jahren bereits restlos verfallen.
Insgesamt gebe ich 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.06.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


ausgezeichnet

Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben. 1938. Da gibt es die 17jährige Siv, die nach dem Arbeitsunfall ihres Vaters bei Baumfällarbeiten, um die Familie unterstützen in den tief verschneiten Wäldern Nordschwedens als Köchin für die Waldarbeiter geschickt wird. Siv ist zwar in Hauswirtschaft versiert, da sie bereits in jungen Jahren ihrer Mutter helfen musste, doch nun allein mit 10 ihr völlig fremden Männern unter einem Dach zu leben, das macht ihr schon Angst. Schüchtern und voller Selbstzweifel stellt sie sich dieser Aufgabe. Wie sie ihre Aufgabe erfüllt, sich wehren lernt und schlussendlich auch reifer wird, hat mir Spaß gemacht zu Lesen. Der Autorin ist es gelungen die Stimmung in der beengten, primitiven Waldhütte sehr eindrucksvoll zu beschreiben. Die 10 Männer sind nicht nur altersmäßig sehr unterschiedlich, auch ihre Art, manche aufbrausend, andere in-sich-gekehrt und schweigsam. Doch durch ihren Fleiß und auch ihre Bemühungen es ihnen in dieser unwirtlichen Gegend ein wenig heimelig zu machen, verschafft Siv sich den Respekt von allen. Und dann ist da noch John. Sehr zurückhaltend, sie immer im Blick behaltend und doch merkt sie, dass da von seiner Seite noch mehr ist.
Im Jahr 2022 kehrt Eva Wallmann beruflich in diese Gegend. Als PR-Beraterin eines Forstunternehmens und studierte Forstwirtin soll sie die Unruhen wegen der geplanten Waldrodungen eindämmen und weitere Aktionen der Umweltschützer verhindern.
Eva hat viele Erinnerungen an Djupsele. Der Ort ist umgeben von riesigen Waldgebieten, Mooren und kleinen Seen. Sie besitzt hier sogar selbst ein Waldstück. Von ihrem Opa John geerbt. Enge Verwandte hat Eva hier nicht mehr, aber wider Erwarten trifft sie ihre Jugendliebe Mattias bereits bei der Anreise. Alte Gefühle kommen wieder in ihr hoch. Dabei sind doch so viele Jahre vergangen. Sie war verheiratet, hat einen Sohn im Teenageralter, wie auch Mattias eine Tochter hat. Auch wenn Eva geschult ist, solche Kontroversen zu glätten, geben ihr die Argumente der jugendlichen Umweltaktivisten, allen voran Mattias Tochter, Fanny, zu denken. Dann gibt es auch noch die Droh-SMS und heimlich aufgenommene sehr private Fotos, die per Mail verbreitet werden.
Eva geht in den Wald, sieht sich die zur Rodung vorgesehenen Wälder an und entdeckt dort nicht nur schützenswerte Pflanzen, sondern erkennt auch die Notwendigkeit der Erhaltung dieser alten Wälder. Die Autorin zeigt im Roman nicht nur die Umweltaspekte von Nutwäldern auf, sie weist auch auf die Ungerechtigkeit der schwedischen Regierung gegenüber den Ureinwohnern auf. Die Waldlappen haben seit Jahrhunderten ihre Rentiere durch diese Wälder Schwedens zum Äsen von Flechten und Farnen geschickt. Dann kam die Regierung und hat den Wald privatisiert, zum Nutzwald erklärt ohne an die Viehwirtschaft der Sáme und deren althergebrachten Rechte zu denken. Durch die Rodungen werden sie immer weiter verdrängt. Insofern hat mich dieses Buch auch ein wenig traurig gestimmt.
Auf jeden Fall ist es ein sehr lesenswertes Buch, dem ich 5 Lese-Sterne gebe.

Bewertung vom 18.06.2025
Russ, Rebecca

Der Weg - Jeder Schritt könnte dein letzter sein


ausgezeichnet

Julia will in zwei Wochen heiraten. Ihre ehemals beste Freundin Nicki lädt sie anstatt den Junggesellinnenabschied in einer Bar zu feiern, zu einer gemeinsamen Wanderung entlang des Kungslen, dem Königswanderweg, in Schweden. Früher haben sie solche Wanderungen oft gemacht und auch genossen. Aber so kurz vor der Hochzeit noch sechs Tage wandern? Julia gibt Nickis Drängen nach und so fliegen beide nach Schweden. Bereits nach der ersten Nacht ist dann Nicki, die Erfahrene was das Überleben in der Wildnis und das Lesen von Karten betrifft, plötzlich verschwunden …..
Sehr anschaulich beschreibt die Autorin die Unwirtlichkeit der Bergregion. Abseits der Wanderwege und weil sich der Herbst, der hier viel früher kommt, ist es eine schier unlösbare Aufgabe für Julia ihre Freundin zu finden. Tagelang irrt sie durch die Wildnis. Sie kommt an ihre körperlichen Grenzen. Wegen Nahrungs- und Wassermangel, verwebt ihr Körper Fantasie und Wirklichkeit miteinander. Glaubhaft und eindringlich beschrieben, habe ich mit Julia gelitten.
Zwischendurch gibt Rebecca Russ immer wieder in kursiv eingefügten Kapiteln dem Leser Einsicht in das, was vor der Reise geschehen ist. Wie das Kennenlernen mit Lars, dem künftigen Bräutigam war, wie sich die Beziehung entwickelt hat.
Worin die Irreführung, die die Autorin sehr geschickt aufgebaut und entwickelt hat, wirklich besteht, sollte jeder selbst nachlesen. Spannende Lesestunden sind dabei garantiert. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.