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warmerSommerregen
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Essen

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Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2016
Morgen kommt der Weihnachtsmann

Morgen kommt der Weihnachtsmann


sehr gut

Klein aber fein!

In diesem kleinen Sammelband sind 15 Texte zum Thema Weihnachtsmann zusammengetragen worden. Sowohl Klassiker wie Theodor Storms „Knecht Ruprecht“ oder Richard Dehmels „Furchtbar schlimm“ als auch moderne Werke wie Jan Weilers „Der Nikolaus war da“ oder Horst Evers „Der Nikolaus kommt früh nach Haus“ sind hier vertreten.
Die einzelnen Erzählungen lassen sich sehr schön zwischendurch lesen, wenn man einen weihnachtlichen Moment braucht. Die Auswahl ist sehr abwechslungsreich, sodass man der festlichen Thematik auch nicht müde wird.
Selbstverständlich konnten mich einige Geschichten mehr begeistern als andere, allerdings hat mich dieses Büchlein, auch wenn ich mich beim Lesen gut unterhalten fühlte, keinen starken bleibenden Eindruck hinterlassen. Dies ist, zugegebener Maßen, auch gar nicht die Intention des Werkes.
Diese hat es nämlich erfüllt: 144 Seiten lang konnte ich immer wieder in Weihnachtsgeschichten abtauchen und vom Weihnachtsmann, von Väterchen Frost, Santa Claus oder Father Christmas lesen und mich so etwas auf die Adventszeit einstimmen.
Sehr schön ist die Bandbreite, welche auch Erich Kästner, Hans Fallada, Siegfried Lenz oder Paul Maar umfasst; so sind die Geschichten mal humorvoll, mal einfach besinnlich, atmosphärisch oder etwas kritisch.
Für kleine Erholungs- oder Abtauchmomente ist dieses Werk sehr zu empfehlen – vor allem für Kindgebliebene.

Ich vergebe 4 über einem mit Schneestaub bepuderten Wald leuchtende Weihnachtssterne!

Bewertung vom 28.11.2016
Das Geheimnis des Weihnachtspuddings
Christie, Agatha

Das Geheimnis des Weihnachtspuddings


ausgezeichnet

Weihnachten – Fest der Liebe und des Verbrechens

Weihnachten, das Fest der Liebe, steht vor der Tür und während sich Kinder beim Schneemannbauen die Hände ganz eisig frieren oder in der Stube der traditionelle Tannenbaum festlich geschmückt wird, plant so mancher Mensch ein heimtückisches Verbrechen. Bei so viel Hinterlistigkeit könnte man sich doch glatt am Plumpudding verschlucken, würde doch nicht alles wieder in Ordnung gebracht.

Denn selbstverständlich schleichen sich nicht nur Kriminelle durch die Weihnachtszeit, schließlich hören berühmte Detektive wie Hercule Poirot oder Miss Jane Marple nicht einfach auf zu ermitteln, nur weil das Weihnachtsfest naht.
Auch wenn Poirot zunächst etwas ablehnend reagiert auf das Angebot ein ganz typisch britisches Fest in einem alten englischen Landhaus zu verbringen, um dort einem delikaten Geheimnis internationaler Bedeutung auf die Spur zu gehen, und auch wenn Miss Marple zunächst keinen Beweis für ihren Verdacht hatte: So erfahrene und gewiefte Ermittler täuscht man nicht so leicht.

In diesem kleinen aber überaus feinen Sammelband, finden sich die Texte „Nostalgische Erinnerungen“ – anstelle eines Vorworts – sowie „Das Geheimnis des Plumpuddings“, „Eine Weihnachtstragödie“, „Der Traum vom Glück“, „Der unfolgsame Esel“ und schließlich „Ein Gruß“. Nicht nur Poirot und Miss Marple sehen sich mit Verbrechen konfrontiert, auch Nicht-Ermittler-Meister kommen Verbrechen auf die Schliche…
Die Queen of Crime stellt aber auch unter Beweis, dass ihr nicht nur Kriminalromane liegen, sondern dass sie auch weihnachtliche Geschichten zaubern kann.
Besonders für Agatha Christie-Fans eine wahre Perle in der Weihnachtszeit. Am besten hat mir Poirots Fall „Das Geheimnis des Plumpuddings“ gefallen, denn auch wenn die Lösung vielleicht nicht ganz so überraschend war, konnte mich der gepflegte und charmante Belgier von der ersten Seite an begeistern.
„Poirot zeigte sich gebührend mitfühlend. „Jetzt bleibt mir nur noch“, sagte er schließlich, „Ihnen für dieses exquisite und lukullische Mahl zu danken.““ (S.68)
Der Schreibstil ist so wunderbar angenehm, dass die Seiten nur so dahin fliegen und man sich beherrschen muss, wenn man das Buch nicht an einem Stück auslesen möchte.

Ich kann diese Lektüre wirklich wärmstens weiterempfehlen, da die feinen Fälle von Agatha Christie einem Vorfreude auf Weihnachten bereiten und die kultigen Ermittler einfach überzeugen können.

Bewertung vom 19.11.2016
Ich bin der Zorn / Francis Ackerman junior Bd.4
Cross, Ethan

Ich bin der Zorn / Francis Ackerman junior Bd.4


weniger gut

In einer hochmodernen Strafvollzugsanstalt, ausgerüstet mit den neuesten Technologien, ereignet sich ein unfassbar blutiger Amoklauf. Ein Gefängniswärter schießt auf eine Reihe von Menschen, ohne dass man ein Muster festmachen könnte. Wie der ermittelnde Marcus Williams mit seinem Team herausfindet, wurde der Amokläufer von jemandem erpresst. Unter dem Kryptonym "Judas" heckt der psychopathischer Killer einen Plan aus, der nicht nur ein paar Morde beinhalten soll. Die Liste der Opfer wird immer länger und die Gefahren größer.
Um dem Judaskiller das Handwerk legen zu können, holt sich Marcus Williams Hilfe bei seinem Bruder, dem berühmt-berüchtigten Serienmörder Francis Ackerman jr., der von seinem Vater, einem erfolgreichen Psychologen, zu einem gefühlskalten Verbrecher getrimmt wurde.

Bei "Ich bin der Zorn" handelt es sich um den vierten Band der Shepherd-Reihe von Ethan Cross; dieses war allerdings mein erstes Buch aus der Reihe.
Zunächst möchte ich auf das hochmoderne super-sichere durch künstliche Intelligenz gesteuerte Hochsicherheitsgefängnis eingehen, da dieses als Handlungsort das gesamte Buch über äußerst präsent ist. Da derart viele technologische Neuheiten in dem Buch erwähnt werden, wurde ich dieser Ausführungen bald müde. Nicht nur Gift-USB-Stick-Kapseln, sondern vor allem das System des Gefängnisses: "Die Bewohner tragen manipulationsgeschützte Arm- und Fußmanschetten, die genug Strom in einen Körper jagen können, um auch den aufmüpfigsten Bewohner kampfunfähig zu machen." (S.92). Dabei analysiert die Software Milliarden Datenpunkte und Zustände und verrät daher bereits im Voraus, ob sich ein Bewohner kurz davor befindet, eine ernsthafte Regelverletzung zu begehen. Wenn diese schwerwiegend genug wäre, ergreift das System selbstständig Maßnahmen. Ansonsten wird ein Alarm ausgelöst, der Sicherheitsexperten zum Entscheiden und Handeln zwingt. Ich bin überhaupt kein Freund solcher Beschreibungen - mich haben diese Ausführungen nach kurzer Zeit sehr genervt... Die Betreiber sind von dem System noch immer überzeugt, als ganz offensichtlich wird, dass es so manipulationsgeschützt doch nicht ist...
Auch mit den Figuren hatte ich größtenteils Schwierigkeiten... Zum Teil kann dies selbstverständlich daran liegen, dass ich die vorangegangenen Bände nicht gelesen habe. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich vielen Figuren nicht allzuviel hätte abgewinnen können, wenn ich sie schon besser gekannt hätte. Markus miemt den weltbesten Ermittler und so sind die Darstellungen der Figuren allgemein sehr stereotyp. Die hochintelligenten, kampferprobten Ermittler, die im Liegen Angreifern in den Nacken treten können - dieser Beweglichkeit gebührt mein Respekt - und die mit ihren Muskeln spielen wann immer sie können, fanden meine Sympathie nicht so ganz. Häufig hatte ich Probleme damit, Handlungen und Entscheidungen nachzuvollziehen, da sie mir gänzlich irrational erschienen.
Einziger "Lichtblick" war in meinen Augen dann Ackerman, der als Superkrimineller eine andere Herangehensweise hat als Markus. Aber selbstverständlich ist auch er - trotz sarkastischer Bemerkungen - kein wirklicher Sympathieträger. Auch bei der Gestaltung seiner Figur wurde extrem übertrieben, kein Charakter wirkt auch nur annähernd real. Dennoch habe ich Szenen, in welchen Ackerman zu Wort kommt, immer entgegengefiebert; immerhin waren sie noch am angenehmsten und hatten zumindest Unterhaltungswert.
Zum Anderen sind da aber auch noch die Nebencharaktere, die fast ausnahmslos als "hühnenhaft" beschrieben werden.
Der Schreibstil ist sehr locker gehalten, sodass man soweit ganz flüssig lesen kann. Allerdings stolperte ich hin und wieder über Formuliereungen, die diesen Lesefluss hemmten, meist sorgte aber der Inhalt für Stocken und Augenrollen meinerseits.
Eine interessante Idee ist meines Erachtens das Einbinden einiger Tagebucheinträge des Judaskillers, die nach und nach ein Gefühl dafür vermitteln, wie Judas zu dem geworden ist, was er ist.

Bewertung vom 12.11.2016
Soja-Steak an Vollmondwasser
Barth, Markus

Soja-Steak an Vollmondwasser


sehr gut

Sehr unterhaltsam!

In seinem neuen Buch „Soja-Steak an Vollmondwasser – Das Handbuch der überschätzten Lebensmittel“ zeigt Markus Barth, welche gehypten Trendfoods so alles ihren Weg in unsere Küchen finden. Dabei rechnet er mit all den überschätzten Lebensmitteln ab, welche nur konsumiert werden, weil sie gesund aussehen, einen tollen Namen haben, Urlaubsfeeling versprechen, sie trotz allerlei Unverträglichkeiten so wunderbar genießbar sind,… Jedenfalls nicht weil sie durch Geschmack punkten können.
Aber natürlich haben auch solche Lebensmittel ihre Daseinsberechtigung: Während Barth Grüntee beispielsweise an Wiese erinnert, schmeckt Matcha-Tee, natürlich mit dem feinen Holzbesenchen luftig gerührt (und nicht geschüttelt…), ganz klar nach… pürierter Wiese. Viel besser – und so anders.
So wird der in solch hohen Tönen gelobte Geschmack einiger Lebensmittel, deren Hauptbestandteil Wasser ist, unter die Lupe genommen, es wird dem Prinzip „frittiert-schmeckt-es-aber-besser“ auf den Grund gegangen, Rucola wird als Rauke und Surimi als Non-Food-Produkt enttarnt.
Dabei ist Markus Barths Qualifikation für ein solches Buch ganz einfach zu erklären: Weder ist er durch den Konsum bestimmter Lebensmittel seiner Traumfigur erstaunlich nahe gekommen, noch hat er eine Profi-Kochausbildung und arbeitet auf Luxusdampfern der ganzen Welt, er hat auch noch nie in einer Kochsendung ein Gericht auf einem Löffel angerichtet, er ist nicht mal Ernährungsberater oder Arzt, nein, er isst einfach nur gerne – und das im Prinzip schon sein ganzes Leben lang und er hat Geschmacksknospen. Qualifikation genug möchte man meinen.

Auf 128 Seiten wird von geschmacksneutralen aber ganz kultivierten Lebensmitteln berichtet. Mal ein Gedicht, eine Fotografie mit Beschreibung oder einfach eine kurze Einschätzung zeigen, wie absurd ist, was so alles auf Tellern landet. Dabei geht es dann schon immer wieder in die Richtung „knallharte Lebensmittelbeschimpfung“, wie im übrigen auch auf dem Cover angekündigt, dennoch hat man bald ständig Grund zum Auflachen und Nicken. Auch wenn ich einige der vorgestellten Lebensmittel durchaus schätze – Bärlauch und Ingwer beispielsweise – ist es schon sehr befremdlich, was diesen Wundermittelchen alles nachgesagt wird.
Zu Pfannkuchenteig aus der Flasche: „Wer zu doof ist, Milch, Eier und Mehl zu mischen – sollte der wirklich einen Herd bedienen dürfen?“ (S.53)
Besonders haben es mir die Schwingungen des Himalayasalzes oder das Vollmondwasser aus Bad Leonhardspfunzen (S.25) angetan – ich bin noch immer überrascht, dass es dazu wirklich Interneteinträge gibt…

Dieses Büchlein ist sehr locker geschrieben, sodass es sich ganz schnell durchlesen lässt. Unterhaltsam ist es auf jeden Fall, wenn es einen auch etwas traurig stimmt, wie schnell Menschen auf einen Hype anspringen und wie viel schon simples Marketing ausmacht.
Von mir gibt es für dieses Handbuch der überschätzten Lebensmittel 4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 11.10.2016
Bienenprodukte erfolgreich verkaufen
Kohfink, Marc-Wilhelm

Bienenprodukte erfolgreich verkaufen


ausgezeichnet

Sehr hilfreich und verständlich!

Dieses Buch widmet sich in umfassender und verständlicher Weise der Vermarktung von Bienenprodukten. Dabei wird sowohl auf Zielgruppen, Trends im Lebensmittelmarkt, Qualität, Verpackung, Preise, Hofläden, Webshops, Wochenmärkte, Einwände, Verkaufsfehler und deren Vermeidung als auch auf Vertriebspartner, Werbung, Kundenbindung und Präsentation der Produkte eingegangen.
Dabei werden verschiedene Modelle und Prinzipien zu Rate gezogen und auch Begriffe werden erklärt, sodass man sehr bald schon keine Schwierigkeiten mit „Lohas“, „Semiometrie“, „Point of Sale“, „9-Felder-Matrix“ oder „Unique Selling Position“ mehr hat. Allerdings besteht das Buch glücklicherweise nicht ausschließlich aus Aneinanderreihungen von Marketing-Begriffen, sondern geht umfassend auf alle möglicherweise aufkommenden Fragen von Imkern und potenziellen Kunden ein.
Beispielsweise werden Hilfestellungen dazu gegeben, wie viele Informationen ein Kunde wirklich geliefert bekommen möchte, wenn er eine Frage stellt, sodass man weder Wichtiges weglässt noch vom Thema abschweift und letztlich statt beim Geschmack bei verschiedenen Beute-Systemen und deren Vorzügen landet.
Sehr interessant war für mich zudem, wie man die Produkte ansprechend präsentiert, oder wie man an einen Marktstand gelangen kann.
Darüber hinaus ist das Buch von 128 Seiten sehr ansprechend gestaltet: 32 Farbfotos, 3 Zeichnungen und 14 Tabellen unterstützen den Leser beim Umsetzen der in den Textabschnitten gegeben Tipps. Außerdem geben „Tipp“- und „Gut zu wissen“-Boxen wertvolle Denkanstöße oder Ideen.
Des Weiteren lassen sich in diesem Werk beispielsweise auch Honigverordnungs- und D.I.B.-Qualitätsanforderungen an Honig finden, was durchaus hilfreich ist.

Als Jungimkerin ist es schon abenteuerlich, die ersten eigenen Honiggläser in Händen zu halten – dass man das süße Lebensmittel nicht alleine zu verspeisen vermag, wird dann jedoch recht schnell klar. Die Unsicherheit bezüglich des Preises oder Ähnlichem ist da schon vorprogrammiert. Mit Marc-Wilhelm Kohfinks Buch überkommt man diese aber sehr leicht und versteht, wie man seine Bienenprodukte erfolgreich verkaufen kann. Gerade weil man als Imker seinen Schwerpunkt eher bei den Bienen als bei Wirtschaftswissenschaften setzt, ist es sehr schön, von Grund auf etwas zu Marketing zu lesen. So ist dieses Werk auch – oder besonders – für blutige Anfänger geeignet.

Bewertung vom 10.10.2016
High Carb Vegan
Lechner, Julia;Teichmann, Anton

High Carb Vegan


sehr gut

Mit ihrem neuen Buch „High Carb Vegan“ möchten die Autoren Julia Lechner und Anton Teichmann dem Leser die fettarme und kohlenhydratreiche vegane Küche näher bringen. Darüber hinaus soll auch der Verzicht auf Indurstriezucker und Gluten zu einer gesünderen und ausgewogenen Ernährung beitragen.
Zuerst erhält der Leser daher Informationen zur „Energiedichte und Nährstoffdichte von Lebensmitteln“, die auch in einer Tabelle gezeigt wird. Hierbei lässt sich festhalten, dass die Energiedichte gleich den kcal/g zu setzen ist. Auch zu Proteinen findet sich ein Text, in dem unter anderem erklärt wird, wie viel Eiweiß ein Mensch benötigt. Auch hier zeigt eine sehr übersichtliche Tabelle den Proteingehalt von einigen Lebensmitteln in den Kategorien der Hülsenfrüchte, Früchte, des Pseudo-/Getreides, des Gemüses und der Wildkräuter/Algen.
Im Anschluss daran wird auf das Thema Fett eingegangen, auf dessen Verzehr man, folgt man den Autoren des Buches, zwar nicht vollkommen verzichten, ihn aber dennoch reduzieren sollte. Auch die Gründe hierfür werden genannt und pflanzliche Fettquellen – als Nüsse, Samen und Fettfrüchte geordnet – mit ihrem Fettanteil in einer Tabelle aufgelistet.
Als nächstes wird auf den Energiebedarf eingegangen und die „Basics des veganen High-Carb-Lifestyles“ erläutert. Sie lauten: Qualität, Rohkost, Vegan, Bewegung, Energie, Fett und Makronährstoffverteilung.
Nachdem dann die Grundausstattung vorgestellt wird, beginnt der Rezeptteil des Buches. Gegliedert in die Kapitel „Salate – knackfrisch vegan“, „Hauptgericht – fettfrei anders“, „Fruit Love – fruchtige Rohkost“, „Desserts – süß ohne Fett“, „Torten & Kuchen – keine leeren Kalorien“ und „Smoothies & Shakes – schnelle Energie“ finden sich in ihrem bereits zweiten Buch 70 vegane und glutenfreie Rezepte für den Alltag. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es ein paar zusätzliche Informationen zum Lifestyle High-Carb. Aber auch innerhalb eines Abschnittes befasst sich immer wieder eine Doppelseite mit Fragen rund um diese Ernährungsform. So wird beispielsweise erklärt, wie man seinem Gericht möglichst viel Geschmack verleiht, ohne dabei auf zu viel Fett, Salz oder Geschmacksverstärker zurückgreifen zu müssen.

Die einzelnen Rezepte sind sehr übersichtlich gestaltet: Auf einer Seite befindet sich ein ansprechendes Farbfoto des Gerichtes, welches einem schon direkt Lust aufs Nachmachen bereitet, meist mit einem Feld „Unser Tipp“. Was mir sehr gefällt ist, dass sich auf jeder dieser Seiten eine Nährwerttabelle befindet. Auch die Zutaten sind sehr schön geordnet, die einzelnen zu befolgenden Schritte gut strukturiert und bündig verfasst. Eine Box mit dem ungefähren insgesamt einzuplanenden (Zeit-) Aufwand fehlt allerdings.
Mein bisheriger Favorit, da das Gericht äußerst schnell und leicht von der Hand geht und darüber hinaus auch sehr gut schmeckt, ist die „Kubanische Reispfanne“ (S.80). Sehr schön ist auch, dass man die meisten Zutaten für das Rezept immer Zuhause hat.

Alles in allem finde ich die Gestaltung des Buches mehr als gelungen, die Rezepte sind sehr schön und lassen sich prima in den Alltag einbinden. Ob herzhaft oder süß, schnell oder doch aufwendiger – in diesem Buch wird man fündig. Auch fällt auf, dass zwei Lesebändchen, 80 schöne Farbfotos und ganze 60 Tabellen helfen, den Überblick zu behalten und das richtige Rezept auszuwählen. So gesehen ein rundum gelungenes Buch. Allerdings konnte mich „High Carb als Lifestyle“ nicht so ganz überzeugen. Ich sehe den Vorteil gegenüber zum Beispiel Low Carb nicht. Zwar wird darauf in dem Buch kurz eingegangen, jedoch hat mich diese Erklärung nicht weitergebracht. Dort wird nämlich beschrieben, dass Low Carb eine Diät, High Carb aber ein Lebensstil, der zu einer dauerhaft guten Figur führe, sei. Eigentlich hört man doch beinahe überall, man solle lieber die Kohlenhydrate etwas reduzieren…

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2016
Schwäbisch vegetarisch
Karon, Joanna

Schwäbisch vegetarisch


ausgezeichnet

Zu Beginn des Buches wird die schwäbische Küche vorgestellt und die Autorin beschreibt, wie viel Herzblut in dem Buch steckt, dabei erscheint sie sehr sympathisch. Und tatsächlich bemerkt man die Mühe, welche in das Buch geflossen ist, von Anfang an: So finden sich bespielsweise bereits im Buchdeckel hilfreiche Informationen zu Werkzeug und Technik für selbstgemachte Spätzle.
Die Kapitel, „Vesper und pikant Gebackenes für den großen und kleinen Hunger zwischendurch“, „Salate und Leckeres aus der Suppenschüssel“, „Alles zum Sattessen“, „Für Süßmäuler und Kuchenliebhaber“ und „Süßes Happy End – das Dessert“, lassen schon erahnen, dass sich in diesem Werk für jede Mahlzeit und jeden Geschmack das Richtige finden lässt.
Dann folgt noch ein Info-Böxchen mit Tipps und Anmerkungen zu den Rezepten, sodass eigentlich nichts mehr schiefgehen kann.
Jedes Kapitel wird durch eine sehr schön gestaltete Doppelseite eingeleitet, auf der beschrieben wird, was einen nun erwartet. Dann folgen schon die super leckeren und abwechslungsreichen Rezepte.
Diese sind auch jeweils sehr ansprechend aufgebaut, denn verschiedene Symbole am Seitenanfang zeigen bereits auf einen Blick bestimmte Eigenschaften des Gerichts, also: „gelingt leicht“, „braucht etwas Zeit“, „mögen Kinder gerne“, „vegan“, „aus eins mach zwei“ (verbunden mit einer Seitenzahl, damit man das Rezept, welches man auf dem Gericht aufbauen könnte, finden kann), „super für to go“ und „prima Fingerfood“. Daneben ist immer die Zubereitungsdauer zu finden, wobei hier auffällt, dass viele Rezepte mehr Zeit in Aspruch nehmen, einige gehen aber auch überraschend schnell von der Hand.
Außerdem werden die Rezepte durch eine genauere Vorstellung des Gerichtes von der Autorin eingeleitet, was den persönlichen Charme des Buches unterstützt. Darüber hinaus erhält man immer wieder wertvolle Hilfestellungen durch „Mein Tipp“-Boxen.

Ich bin von diesem Buch sehr angetan! Mir fiel es – auch der appetitanregenden Farbfotos wegen – zunächst schwer, ein Rezept auszusuchen – schließlich ist dieses Buch sehr abwechslungsreich und vielseitig, sodass von herzhaft bis süß jeder Geschmack vertreten ist, wobei glücklicherweise auf Schicki-Micki-Kram verzichtet wird. Dennoch – oder gerade deswegen – werden die mehr als 50 schwäbisch-vegetarischen Rezepte nicht langweilig; außerdem sind viele beispielsweise vegane Variantionsmöglichkeiten erklärt, sodass man ein Gericht immer noch abwandeln und anpassen kann. Besonders gut gefallen mir auch die Tipps, wie man aus einem Rezept zwei Gerichte zaubern kann, da dies besonders praktisch für die Planung der Mahlzeiten der nächsten Tage ist.
Außerdem sind die Rezepte so verständlich geschrieben, dass eigentlich nichts schief gehen kann – selbst bei anspruchsvolleren Rezepten. Was mich sehr beeindruckt ist, dass mich tatsächlich jedes Rezept anspricht, denn sonst findet man meist eine Reihe von Rezepten, welche man gar nicht erst ausprobieren möchte – hier habe ich mir jedoch vorgenommen, alles nachzukochen und -zubacken.
Meine beiden besonderen Highlights sind die „Laubfrösche mit Kartoffel-Chamignion-Füllung“ (S. 76) sowie der „Nuss-Hefekranz“ (S. 108)!
Bemerkenswert ist auch die wunderbar ansprechende Gestaltung: Der Hintergrund der Seiten ist ganz süß gepunktet und wobei die Farbe der Punkte bei jedem Kapitel sehr stimmig wechselt, sodass man auch schnell erkennt, wo welches Kapitel beginnt und endet.

Es macht sehr viel Spaß in diesem Buch zu stöbern und Rezepte nachzumachen, da man von der ersten Seite an merkt, wie viel Liebe in das Buch geflossen ist. Darüber hinaus gelingen die Gerichte dank der verständlichen Anleitungen problemlos, manchmal dauert die Zubereitung zwar länger, diesen Aufwand ist es aber stets wert. So zufrieden, kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

Bewertung vom 05.10.2016
Mission Rosetta
Feuerbacher, Berndt

Mission Rosetta


ausgezeichnet

Sehr interessant für alle Weltrauminteressierten!

Am 2. März 2004 startete die Rosetta-Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), bei welcher die Raumsonde auf den Kometen 67P, dem Tschurjumow-Gerassimenko (kurz: „Tschuri“), landete und damit das Projekt der Weltraumforschung am 30. September 2016 beendete. Dieser Bildband bringt einem die zehn Jahre andauernde Mission zum Greifen nah, da sie auf 192 Seiten mit zahlreichen Abbildungen dokumentiert und vom Physiker Berndt Feuerbacher erläutert wird. Besonders ist dabei, dass viele der 170 Bilder durch die passende beiliegende Brille auf eindrucksvolle Weise dreidimensional scheinen.
Dank der verständlichen Erklärungen ist dieses Werk für jeden interessierten Leser geeignet. In den Kapiteln „Kometen“, „Vision Rosetta“, „Philae“, „Der lange Weg durch das All“, „Die Ankunft“, „Kometen-Landschaft“, „Ein Komet wird aktiv“, „Die Landung“, „Philaes 64 Stunden“, „Forschung mit Rosetta“ und „Mission erfüllt“ wird das Weltraumprojekt aus unterschiedlichen Perspektiven von der Planung über die Ausführung bis zum Erfolg genau und einleuchtend beschrieben. So erfährt man beispielsweise auch etwas über die verwendeten Instrumente oder – ein kleines persönliches Highlight – den Namen „Quietscheentchen“.

Mir hat das Buch zum Kometen-Rendezvous sehr gefallen, da man mit zahlreichen anschaulichen Informationen versorgt und die Neugierde noch weiter geweckt wird. Da die Erklärungen stets in einem solchen Maße gehalten werden, dass einem nicht der Kopf schwirrt. So wird immer genug Wissen mit tollen Abbildungen gespickt, dass man den Bilderband kaum aus der Hand zu legen vermag. Darüber hinaus ist das Buch auch keineswegs trocken, aber dennoch sachlich geschrieben. Natürlich sind die 3-D-Bilder zudem sehr ansprechend.

Von mir gibt es daher an alle Weltrauminteressierte eine Lese- beziehungsweise Schmökerermpfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.