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leseratte1310
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Niederrhein
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Bewertungen

Insgesamt 3622 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2025
Blutige Puppen (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Blutige Puppen (Thriller)


ausgezeichnet

Kriminalkommissarin Jana Bein wurde aus dem Urlaub geholt, weil im Keller eines Mietshauses die Leiche einer Frau gefunden wurde. Doch der Tag beschert Jana eine weitere unangenehme Nachricht. Sie hat einen neuen Kollegen mit dem sie zum Fundort fährt. Dort bietet sich ein ungewöhnliches Bild. Die tote junge Frau war hübsch, aber sie wurde ausgehungert, wie eine Puppe aufgemacht und vor einem Spiegel drapiert. Die beiliegende Nachricht erklärt, warum die Frau sterben musste: Sie war zu schön. Leider bewahrheitet sich Janas Vermutung, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben, denn wenig später gibt es eine zweite Leiche. Dann taucht auch noch ein Livestream im Darknet auf, bei dem eine ausgehungerte junge Frau angekettet ist. Der Täter will so lange weitermachen, bis seine Botschaft verstanden wird. Ihnen bleibt also nicht viel Zeit.
Dieser Thriller ist sehr spannend. Wir dürfen nicht nur Jana und Oliver bei ihren Ermittlungen begleiten, sondern können auch zwischendurch die perfiden Gedankengänge des Täters verfolgen.
Jana ist nicht begeistert, dass ihr Chef sie nicht über den neuen Kollegen informiert hat. Das bekommt Polizeirat Grimm dann auch deutlich zu hören. Aber auch Oliver muss sich einiges anhören. Doch er kontert gut und zeigt, dass er auch ziemlich fähig ist. Oliver hat sich zum LKA Kiel versetzen lassen und hält sich bei seiner Vorgeschichte bedeckt. Ich mochte die beiden genauso wie Janas Schwester Amelie, und auch die Art von Olivers Sohn Joris hat mir gefallen. Schon bald bilden Jana und Oliver ein gutes Team. Als Jana verschwindet muss Oliver alles geben.
Was der Täter mit seinen Opfern anstellt, geht unter die Haut. Doch die erfrischende humorvolle Art, in der Jana und Oliver kommunizieren, sorgen dafür, dass es nicht zu schrecklich wird. Der Fall ist schwierig und immer wieder gibt es Wendungen, welche die Spannung hochhalten.
Mir hat dieser packende und spannende Thriller gut gefallen.

Bewertung vom 03.04.2025
Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1
Smith, Sally

Der Tote in der Crown Row / Sir Gabriel Ward ermittelt Bd.1


sehr gut

Der Temple-Bezirk liegt im Herzen von London und ist das Zentrum all derer, die mit Recht und Gesetz zu tun haben. Als der Anwalt Gabriel Ward die Kanzlei am Morgen des 21. Mai 1901 betreten wollte, lag da etwas auf der Türschwelle. Der Polizei konnte er später berichten, dass es sich bei der Leiche um den obersten Richter von England, Lord Norman Dunning, handelt. Die Polizei kann nur mit Genehmigung der Rechtsgemeinschaft den Bezirk betreten und so wird Ward vom obersten Schatzmeister Sir William beauftragt, diesen Mordfall aufzuklären. Allerdings soll ihn dabei ein Constable begleiten und die Erkenntnisse der Polizei mitteilen.
Der Schreibstil ist an jene Zeit angepasst, lässt sich aber sehr schön flüssig lesen. Die Atmosphäre der damaligen Zeit ist gut dargestellt und man erfährt so einiges über das englische Rechtssystem.
Der etwas eigenbrötlerische Gabriel Ward hat zwar seine Macken, ist aber ein kluger Kopf, der bei seinen Fällen die Fakten betrachtet und seine Schlüsse zieht. Doch so einen Mordfall zu klären, ist doch eine ganze andere Sache. Außerdem hat er keine rechte Lust auf diesen Job. Constable Maurice Wright ist ehrgeizig und kennt sich mit den neuesten Methoden der Polizeiarbeit aus, was bei seinem Vorgesetzten Sergeant Rayner nicht gut ankommt. Gabriel will gewohnt logisch an die Sache herangehen, doch dann muss er feststellen, dass es im Temple-Bezirk eine Menge Geheimnisse gibt. Verblüffender Weise kommen die ziemlich unterschiedlichen Charaktere Ward und Wright ziemlich gut miteinander aus.
Aber die Klärung des Mordfalls dauert seine Zeit, denn der ehrenwerte Richter hatte nicht nur Freunde und so gibt es doch einige Verdächtige und eine ganze Menge von Geheimnissen. Außerdem muss Ward auch noch seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen und in einer Urheberrechtssache eine Autorin vor Gericht vertreten.
Mich hat dieser ruhig verlaufende historische Krimi gut unterhalten.

Bewertung vom 03.04.2025
Die Yacht
Goodwin, Sarah

Die Yacht


gut

Wie jedes Jahr veranstaltet Libby eine Silvesterparty und lädt auch ihre langjährigen Freunde ein. Dieses Mal findet die Party auf einer Luxusyacht im Hafen von Ventimiglia statt. Hannah macht sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Sie freut sich zwar auf ein Wiedersehen mit Libby und Maggie, doch zu deren Männern hat sie keine Beziehung aufbauen können. Sie spürt, dass ihre wohlhabenden Freunde auf sie herabsehen. Das kann sie ertragen, solange Harry auch dabei ist. Die Party läuft ein wenig aus dem Ruder und am Neujahrsmorgen müssen sie feststellen, dass sie abgetrieben sind. Der Tank ist leer, die Vorräte begrenzt und ein Notruf nicht möglich. Und dann sind es nur noch fünf Passagiere…
Ich bin ziemlich zwiegespalten was diesen Thriller angeht. Es dauert etwas bis wirklich Spannung aufkommt. Aber auch dann wird dieser Spannungsverlauf immer wieder durch die langen Beschreibungen der Verhältnisse an Bord gestört, obwohl die natürlich wichtig sind.
Die Charaktere sind reichlich eindimensional dargestellt. Nur Hannah war mir sympathisch. Ihren Freund Harry konnte ich die ganze Zeit über nicht richtig einordnen, obschon er ausgleichend wirkt. Hannah fühlt sich ein wenig minderwertig, wenn sie sich mit ihren Freunden vergleicht. Die vielen kleinen Spitzen überhört sie und entschuldigt sie immer wieder damit, dass sie mit Libby und Maggie ja schon so lange befreundet ist. Die beiden Männer, Leon und Olly, lassen ihre Abneigung gegenüber Hannah deutlicher raus.
Auf dem Boot herrscht eine unheilvolle Atmosphäre. Von Anfang an ist die Lage angespannt und Alkohol und Drogen machen es nicht besser. Es kommt ununterbrochen zu Streitereien und Handgreiflichkeiten. Dabei zeigt sich dann auch, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Lage eskaliert, als die Yacht auf dem offenen Meer treibt und eine Person verschwunden ist. Nur Hannah reagiert einigermaßen vernünftig, während sich die reichen Freunde als lebensuntüchtig, aber umso egoistischer erweisen. Jeder misstraut jedem.
Während mich die ständigen Wiederholungen der Streitereien immer mehr nervten, wollte ich aber auch wissen, wer das Boot gelöst hatte und wie die Rettung aussehen könnte. Das Ende ist dann ziemlich dramatisch.
Der Thriller liest sich flüssig und bietet auch Spannung, aber dennoch konnte mich diese Geschichte nicht ganz überzeugen.

Bewertung vom 28.03.2025
Liebes Gemüse (eBook, ePUB)
Amez, Pascale; Knüsel, Melissa

Liebes Gemüse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auch wenn ich weder Veganer noch Vegetarier bin, hat mich dieses Buch gleich angesprochen, denn ich liebe Gemüse.
Die beiden Bloggerinnen von "Urkraut" führen und in die Welt der heimischen Gemüsevielfalt ein.
Nachdem dieses Gemüse-Kochbuch mit einer ganzen Menge Informationen und Grundlagen gestartet ist, gibt es jeweils ein Kapitel zu den verschiedenen Gemüsesorten: Spinat, Radieschen und Rettich, Erbsen, Tomaten, Gurken, Zucchini und Kürbisse, Grün-und Palmkohl, Möhren, Rote Bete, Zwiebeln und Kopfkohl. Zum Schluss gibt es dann Adressen für Saatgut (falls mein sein Gemüse selber ziehen will).
Jedes Kapitel beginnt mit einem Informationsteil zum jeweiligen Gemüse bevor es dann die Rezepte gibt, die manchmal auch mit Tipps noch ergänzt werden. Diese Einteilung finde ich sehr übersichtlich. Außerdem erfährt man, womit das Gemüse besonders gut kombiniert werden kann. Gut gefallen haben mir auch die Informationen zu den „alten“ Sorten, die nicht mehr so bekannt sind.
Wie immer bei Büchern des Gräfe und Unzer Verlages überzeugen auch die tollen Fotos.
Auch wenn mich nicht alle Rezepte angesprochen habe, so haben mir die, welche ich ausprobiert habe, sehr zugesagt.
Ein tolles Kochbuch, das hochwertig ausgestattet ist, aber leider preislich auch nicht ganz günstig.

Bewertung vom 28.03.2025
Der Junge (eBook, ePUB)
Aramburu, Fernando

Der Junge (eBook, ePUB)


sehr gut

Der sechsjährige Nuco hat keine Lust zur Schule zu gehen. Doch seine Mutter Mariaje besteht darauf und sein Großvater Nicasio begleitet ihn. Dann passiert etwas Schreckliches. In der Schule gibt es eine enorme Gasexplosion, die fünfzig Kindern und drei Lehrern das Leben nimmt. Darunter ist auch der kleine Nuco. Die Eltern und der Großvater versuchen auf unterschiedliche Weise mit dem Verlust fertig zu werden.
Dieser Roman des baskischen Autors Fernando Aramburu beruht auf einer wahren Tragödie, die am 23 Oktober 1980 in Ortuella geschah. Obwohl bei diesem Unglück viele Menschen betroffen waren und mit dem Verlust fertig werden mussten, beschränkt sich der Autor im Wesentlich darauf, zu zeigen wie es die Familie des kleinen Nuco verarbeitet.
Der Roman besteht aus sehr kurzen Kapiteln, in denen ein allwissender Erzähler von der Katastrophe berichtet. Zwischendurch kommt auch Mariaje zu Wort und es gibt Einschübe, in denen der Text selbst berichtet.
Die Eltern Mariaje und José Miguel Versuchen ihr Leben weiterzuleben und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Sie wollen aus ihrer Wohnung alles was an Nuco erinnert weghaben. Am liebsten würden sie gleich wieder ein Kind zeugen. Doch dann entfremden sie sich immer mehr.
Der Großvater Nicasio hatte ein sehr inniges Verhältnis zu seinem Enkelsohn und will das Geschehene nicht wahrhaben. Einerseits lässt er seinen Enkel in seiner Welt weiterleben, andererseits besucht er jeden Donnerstag das Grab von Nuco und redet mit ihm. Er lässt sogar die Einrichtung des Kinderzimmers zu sich kommen.
Ich konnte mit der Familie fühlen, aber am meistens hat mich Nicasios Trauer berührt, dem es den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Auch Mariaje trauert sicherlich, aber sie legt sich eine Härte zu, die ambivalente Gefühle in mir auslösen.
Vielleicht möchte man den Verlust eines geliebten Menschen gerne bald hinter sich lassen, um unbelastet in die Zukunft blicken zu können, so wird die Trauer doch nicht so schnell vergehen, auch wenn sie sich im Laufe der Zeit verändert. Mit dieser Trauer geht jeder auf seine eigene Weise um. In dieser Geschichte bringt die Trauer um Nuco, die bei allen vorhanden ist, die Familie nicht zusammen, sondern lässt sie auseinanderdriften.
Ein Roman um Verlust und Trauer, der einen nicht unberührt lässt.

Bewertung vom 26.03.2025
Peggy
Godfrey, Rebecca;Jamison, Leslie

Peggy


sehr gut

Obwohl ich selber mit Kunst nicht viel am Hut habe, lese ich sehr gerne Bücher aus diesem Umfeld. Daher hat mich diese Romanbiografie gleich angesprochen.
Peggy Guggenheim hat sich in der Kunstwelt, die eigentlich von Männern beherrscht wurde, einen Namen gemacht. Sie stammt aus einer sehr reichen Familie und rebelliert schon früh gegen die Etikette und sucht ihren eigenen Weg. Nach dem Tod ihres Vaters beim Untergang der Titanic macht sie sich auf nach Paris, um dort das aufregende Leben in der Kunstszene zu genießen. Sie lernt viele bekannte Persönlichkeiten kennen. Aber sie hat auch andere Ambitionen als dieses Boheme-Leben. Sie sammelt Kunst und fördert junge Talente. Auch wenn sie dank eines Erbes finanziell unabhängig war, hat sie es aber nicht immer leicht gehabt und musste einige Schicksalsschläge hinnehmen. Auch wenn sie das mitnimmt, so geht sie doch weiterhin ihren Weg.
Peggy Guggenheim ist eine Frau, die sich nach Liebe und Zuwendung sehnt, aber immer wieder an die falschen Männer gerät. Aber als Kunstmäzenin setzt sie sich durch und wird auch als Frau in diesem Bereich akzeptiert.
Diese Romanbiografie liest sich angenehm und ist interessant. Manches Mal hätte ich gerne noch mehr erfahren und dann wieder gab es etwas ausschweifende Beschreibungen. Auch mit der Protagonistin wurde ich nicht so recht warm.
Trotzdem finde ich, dass es ein interessanter und lesenswerter Roman über eine ganz besondere Persönlichkeit ist.

Bewertung vom 24.03.2025
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


sehr gut

Vida lebt auf einer kleinen Insel. Wie ihr Leben verlaufen wird, scheint klar und sie stellt das auch nicht in Frage. Während ihr Bruder Zander schon früh aufs Festland zog, fühlte sie sich ihren Eltern, die ein Lebensmittelgeschäft auf der Insel haben, verpflichtet. Dass sie Jannis heiraten wird, stand schon lange fest. Doch als eine junge Frau auf die Insel zieht, ändert sich alles. Vida bewundert die selbstbewusste und unabhängige Marie. Sie ist so ganz anders als Vida. Die beiden freunden sich an, Vida verliebt sich in Marie und stellt ihre Lebensplanung in Frage. Doch dann kommt Zander zurück und beginnt mit Marie ein Verhältnis. Die Situation eskaliert.
Erzählt wird diese Geschichte in sehr kurzen Kapiteln aus der Perspektive von Vida, so dass wir ihre kreisenden Gedanken gut nachvollziehen können. Der Erzählstil liest sich sehr angenehm. Das Meer ist allgegenwärtig und das Leben auf der Insel ist mit seiner Eintönigkeit gut dargestellt.
Die Charaktere sind facettenreich und authentisch dargestellt. Vida hat sich in das vorbestimmte Leben eingefügt und es nie hinterfragt. Dennoch scheint sie nicht wirklich zufrieden gewesen zu sein, denn durch das Auftauchen von Marie bricht etwas auf, das sie zweifeln lässt, ihr aber auch Hoffnung macht auf ein neues, anderes Leben. Marie wird von den Inselbewohnern argwöhnisch beäugt, weil sie macht wozu sie Lust hat und sich nicht um die anderen schert. Zander ist zurückgekehrt und weiß nun, dass er sein Leben auf der Insel verbringen will.
Doch Zanders Rückkehr verändert alles und es kommt zu einer dramatischen Wendung.
Ein interessanter und tiefgründiger Roman über Lebenswege, Selbstfindung, Liebe und Eifersucht.

Bewertung vom 24.03.2025
Das Echo der Moore
Wellemin, Nicole

Das Echo der Moore


ausgezeichnet

Theresa kommt nach vielen Jahren aus der Stadt zurück in ihr Heimatdorf in Niederbayern. Es ist die letzte Chance, ihre Doktorarbeit über die Moore in ihrer Heimat erfolgreich zu abzuschließen. Sie kommt aber auch beladen mit einer Menge von schmerzhaften Erinnerungen. Mit ihrer Zwillingsschwester Chrissie ist sie im Streit auseinander gegangen. Doch als ihr Neffe Korbi dann vor ihrer Tür auftaucht, ist ein Zusammentreffen mit der Familie ist unausweichlich.
Die Autorin Nicole Wellemin erzählt in diesem Roman eine Familiengeschichte, die tragisch ist und Verletzungen bei den Beteiligten hinterlassen hat. Die Perspektiven wechseln immer wieder und führen auch zurück in die Vergangenheit. So sind wir nahe an den Protagonistinnen und können so ihre Gedanken und ihr Handeln nachvollziehen.
Auch die Ruhe, die das Moor in diese Geschichte bringt, hat mir gut gefallen.
Die Zwillingsschwestern Chrissi und Theresa haben es in ihrer Kindheit nicht leicht gehabt. Ihr jüngerer Bruder Anselm war an Mukoviszidose erkrankt und beanspruchte die ganze Aufmerksamkeit der Mutter. Helen fühlte sich ständig überfordert, zumal sie nicht auf die Unterstützung ihres Mannes Basti bauen konnte, der immer wieder auf Montage ist. Die Zwillinge sind vier, als ihr Bruder geboren wird. Sie müssen schauen, wie sie zurechtkommen. Theresa ist die Vernünftigere der beiden und sorgt dafür, dass alles läuft. Aber ihnen fehlt auch die Zuwendung.
Mit zunehmendem Alter interessiert sich Theresa immer mehr für die Natur um sie herum. In der Schule wird sie von ihrer Lehrerin gefördert. Chrissi dagegen fehlt der halt. Sie fühlt sich nicht gesehen. Ihre Suche nach Liebe wird ausgenutzt. Die Mädchen, die immer zusammengehalten haben, driften auseinander. Mir war Theresa näher, da mir die rebellische Art von Chrissi als Jugendliche nicht gefiel. Doch wie sie sich entwickelt hat, hat mir gut gefallen.
Es ist aber nicht leicht, die Wunden der Vergangenheit zu heilen, die Urteile über das Verhalten der anderen zu überdenken und sich einander anzunähern. Korbi trägt dazu mit seiner jugendlich unbeschwerten Art seinen Teil bei. Aber auch er muss eine Enttäuschung wegstecken.
Mich hat dieser emotionale und nachdenklich stimmende Roman über eine Familie mit ihren Problemen gut unterhalten und ich kann ihn nur empfehlen.

Bewertung vom 24.03.2025
Sandmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Brunjes, Julia

Sandmord auf Langeoog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bei einer routinemäßigen Rundfahrt über die Insel entdeckt der Langeooger Kommissar Jonte Visser eine Hand in der Düne. Beim Näherkommen stellen er und seine Kollegin Fenja Bruns fest, dass dort im Sand tatsächlich eine Leiche vergraben liegt. Der Tote hat keine Schuhe an und weder Papiere noch Handy bei sich. Sie müssen also erst einmal herausfinden, wer der Tote ist. Bei ihren Nachforschungen stellt sich heraus, dass der Tote mit verschiedenen Frauen auf der Insel unterwegs war. Könnte Eifersucht ein Tatmotiv sein?
Dies ist der 25. Band aus der Reihe „Die Insel-Polizei“ von Julia Brunjes, in der die Langeooger Kommissare Fenja Bruns und Jonte Visser ihrem Job nachgehen. Der Schreibstil liest sich angenehm und die Atmosphäre auf der Insel Langeoog ist schön beschrieben.
Da eine Erkältungswelle die Außenstelle des Landeskriminalamtes Niedersachsen beträchtlich lahmgelegt hat, sind Fenja und Jonte ziemlich auf sich gestellt. Der Inselarzt Dr. Loos kann ihnen wenigstens mitteilen, dass der Tote mit einer Plastiktüte erstickt wurde. Aber sie müssen erst einmal feststellen, wer der Tote ist. Dabei ist Jontes Vater Ubbo eine Hilfe, denn Dietmar hatte ihm ein paar Tage zuvor bei einem Kreuzworträtsel geholfen. Den Nachnamen hatte er allerdings nicht genannt. Doch Fenja und Jonte finden bald mehr heraus und befragen die Frauen, mit denen Dietmar gesehen wurde. Allerdings sind die nicht besonders gesprächig.
Es ist kein leichter Fall für die Inselkommissare, doch am Ende können sie den Täter überführen.
Ein spannender Ostfriesland-Krimi.

Bewertung vom 21.03.2025
Insellüge auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Menzel, Marlene

Insellüge auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Obwohl es nicht mehr lange hin ist bis zum Frühling hat eine Kaltfront Spiekeroog nochmal fest im Griff. Der alte Krabbenfischer Tjark und sein Sohn Justus entdecken etwas Rotes im Hafenbecken. Dabei handelt es sich um einen Toten und nicht – wie erwartet – um Müll. Da alle Verbindungen zum Festland unterbrochen sind, müssen Anke Petersen und Reik Büttner den Fall alleine lösen. Dabei ist der Inselarzt Dr. Klaas Pannkok eine große Hilfe, denn er stellt nicht nur fest, dass der Mann schon tot war bevor er im Wasser landete, sondern auch, dass er zuvor misshandelt wurde. Die Kommissare machen eine Gruppe von Wissenschaftlern ausfindig, zu denen der Tote Verbindung hatte. Doch warum wurde er ermordet? Erst eine Haarsträhne an der Kleidung des Toten bringt die Inselkommissare weiter und schreckliche Abgründe ans Licht.
Dieser neunte Band aus der Reihe „Anke Petersen und Reik Büttner ermitteln“ ist für mich nicht das erste Buch, in denen ich die beiden Kommissare bei ihren Ermittlungen begleite. Auch dieses Mal haben sie es mit einem kniffligen Fall zu tun. Die Atmosphäre auf der Insel Spiekeroog ist gut eingefangen und auch der Schreibstil der Autorin Marlene Menzel lässt sich gut und flüssig lesen.
Reik und Anke sind sehr unterschiedlich. Reik ist älter und abgeklärter und für Anke eher eine Vaterfigur. Sie ist impulsiver als ihr Kollege und übernimmt auch gerne mal die Rolle des Bad Cop. So ergänzen sie sich gut. Anke hat in Hamburg kein Glück mit Beziehungen gehabt, nun aber ist sie in den Inselarzt Dr. Klaas Pannkok verliebt. Doch sie möchte es langsam angehen, aber Reik hat die Sache längst durchschaut und neckt sie mit entsprechenden Bemerkungen.
Aber auch Justus und sein Vater Tjark sind unterschiedlich. Während Justus recht ruhig reagiert, ist Tjark ein grantiger und dickköpfiger Typ. Ganz besonders sauer reagiert er, als er mit Benno Bjørnson, dem Vater des toten Weert, zusammentrifft. Die beiden verbindet eine jahrelange Feindschaft. Benno ist auch der Chef der Wissenschaftler, die nur Gutes über Weert zu berichten haben, aber sonst ziemlich schweigsam sind.
Es gibt einige überraschende Wendungen, bis die Kommissare herausfinden, worum es geht. Doch sie müssen Täter auch rechtskräftig überführen, was sich in diesem Fall als äußerst schwierig erweist. Aber am Ende gelingt es ihnen.
Ein spannender Ostfriesland-Krimi, der mir wieder gut gefallen hat.