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Dani
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Wiesbaden

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Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 17.11.2023
Hacke, Axel

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte


gut

Ein harmloses Büchlein welches man liest, teilweise schmunzelt, teilweise etwas dazu lernt und am Ende beiseite legt ohne einen nennenswerten Erkenntnisgewinn. Aufgrund seiner hübschen und handlichen Aufmachung wird es sicherlich gerne verschenkt werden aber ich bezweifle, dass es sehr viele begeisterte Leser finden wird. Wie so oft bei als Bücher getarnten Essays dieser Art, vermisse ich beim Lesen einen klar erkennbaren roten Faden. Ich lese so vor mich hin und kann mir ohne eine deutlichen Aufbau recht wenig von all den, zweifellos klugen, Gedanken merken. Kein Buch welches mir in Erinnerung bleiben wird aber (zum Glück) auch kein weiteres Selbsthilfebuch mit abgedroschenen Phrasen und Weisheiten.


Schön anzusehen und gut zu Lesen aber zu mehr Heiterkeit jedenfalls hat die Lektüre bei mir nicht geführt, schade.

Bewertung vom 08.11.2023
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


gut

Ohne jegliche Erwartung habe ich mich an die Lektüre gemacht und auch nun fällt mir ein eindeutiges Urteil schwer. Die Sprache mit der Vigdis Hjorth das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihr beschreibt ist poetisch, kraftvoll und genau - die kurzen Kapitel die oft nur aus einem Satz bestehen verstärken den Eindruck es hier mit einem literarischen Text und keinem klassischen Unterhaltungsroman zu tun zu haben.
Anfangs war mir Johanna, die Tochter, die nach 30 Jahren in ihre Heimat zurückkehrt und vergeblich versucht wieder Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen, eher unsympathisch. Mir selbst liegt (glücklicherweise) die Thematik sehr fern und ich konnte mich nur schwer in ihre Gefühlswelt hineinfinden. Im Verlauf des Buches erfahren wir mehr und mehr Szenen aus der Vergangenheit und beginnen zu verstehen welche Grausamkeiten, Verletzungen und Traumata zu der heutigen Schachmatt Situation geführt haben.
Mir persönlich war das Grundthema zu fremd um mich richtig damit auseinandersetzen zu können und wollen und insgesamt fand ich das Buch zu lang und die eigene Aussage damit selbst verwässernd.

Bewertung vom 31.10.2023
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


weniger gut

Achja, "Prophet" - nicht nur für die beiden äußerst ungleichen Geheimagenten und Ermittler ein Adam Rubenstein und Sunil Rao ein diffiziler Fall sondern für mich als Leserin obendrein.
Das Cover sorgt im ersten Moment für Verwirrung da es aus der Entfernung an Flammen erinnert aber aus der Nähe betrachtet eine Art Teddyfell darstellt. Der Klappentext mit dem spontan auftauchenden American Diner in der englischen Provinz verspricht einen Roman über die "beängstigende Macht nostalgischer Verklärung". Mag so sein aber leider habe ich es nicht über Seite 100 heraugeschafft - fand alles irgendwie zu fremd, zu wirr, den Umgangston zu hart und abstumpfend und weit entfernt von jeglicher Spannung und hatte einfach keinerlei Motivation mehr weiter zu lesen. Insofern kann ich das Buch nicht wirklich beurteilen aber so viel sagen: spannende Idee aber ganz sicher kein Kassenschlager für jedermann.

Bewertung vom 07.10.2023
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


sehr gut

Ich begann meine Lektüre mit denkbar wenig Erwartung denn vom Namen Loulou de la Falaise hatte ich bisher nie etwas gehört und mich auch mit dem Leben und Werk Yves Saint Laurents nicht weiter beschäftigt. Das Cover versprach eine anspruchsvollere Biographie als viele der Taschenbücher über berühmte Frauen die aktuell den Büchermarkt fluten.
Diese Erwartung zumindest wurde nicht erfüllt - auch hier haben wir es mit einer ganz traditionellen Romanbiographie zu tun die sich sehr gut und kurzweilig liest aber letztlich eine von vielen bleibt.
Die Epoche der Swinging Sixties bildet selbstverständlich ein reizvolles Setting so wie auch die Welt der scheinbar Reichen und Schönen. Quasi jede Person die damals im Rampenlicht stand, wird hier erwähnt - gerade dieses schon zwanghafte namedropping empfand ich stellenweise als zu gewollt und anstrengend.
Insgesamt aber eine interessante Biographie die sich vor allem für Leser mit einem Faible für Mode lohnt.

Bewertung vom 16.08.2023
Giordano, Paolo

Tasmanien


gut

Ein weiterer aktueller Roman der mich mit einem sehr zwiespältigen Gefühl zurücklässt.
Ich habe bisher nichts von Paolo Giordano gelesen und mich ganz auf den Klappentext verlassen der von der (autobiographischen?) Suche nach einem Sinn und einem hoffnungsvollen Leben in schwierigen Zeiten auch ohne eigenes Kind erzählt.

Das Buch an sich war dann so ganz anders als erwartet - teils eher trockener Wissenschaftsroman der über Wolkenformationen und den Klimawandel aufklärt, teils verliert er sich in wirklich grausamen Schilderungen von den Auswirkungen der Atombombe. An die Menschen um die es geht bin ich beim Lesen nie wirklich nah gekommen und ich kam mir zum Teil vor wie in einem dieser wortreichen französischen Filme voller unglücklicher Paare und generell schlechtgelaunten Menschen.

Merkwürdigerweise habe ich das Buch trotzdem verschlungen und auch gerne fertig gelesen.
Vielleicht ein Text der noch ein Weilchen in mir arbeiten muss - aktuell bin ich doch eher ratlos was ich nun für mich daraus mitnehmen kann/soll.

Bewertung vom 04.08.2023
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


weniger gut

Ein Roman welcher mich doch ziemlich ratlos zurück gelassen hat.
Nach über 250 Seiten bin ich erschöpft und als Leserin ganz und gar unbefriedigt da die Handlung mir so wenig erzählenswert vorkommt.

Etwas gerettet wird das Ganze dadurch, dass es sich um eine mehr oder weniger wahre Geschichte handelt da es sich bei der Protagonistin Renina um die Mutter der Autorin handelt.

Trotzdem weiß ich nun nicht was mir die Lektüre gebracht hat!? Unterhalten wurde ich nur mäßig, viele große Namen und Persönlichkeiten der Zeit werden zwar erwähnt oder kommen vor aber mehr über sie erfahren tut man nicht.
Renina und ihre Familie bleiben mir durchweg fremd und die Entstehung der deutschen Frauenzeitschrift "Lady" kann in mir nicht annähernd genug Interesse wecken.
Insofern bleibt bei mir das schale Gefühl hier ein sehr sehr seltsames Buch gelesen zu haben welches leider trotz eines wirklich gut lesbaren und sehr angenehmen Schreibstils schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

Bewertung vom 31.07.2023
Haddada, Nora

Nichts in den Pflanzen


weniger gut

Puhh, was schreibt man über einen Roman den man abbrechen musste?!

An sich bin ich jemand die sehr gerne "junge" Romane liest die über Menschen in den 20ern, ihre Selbstzweifel, Sinnkrisen und das Abarbeiten an der heutigen Gesellschaft liest. Kann mich da auch öfters noch mit identifizieren denn auch wenn ich mit 40+ nicht mehr zur Zielgruppe gehöre so fühle ich mich doch noch nicht "richtig" erwachsen und weiß eigentlich nicht wer ich genau bin und wohin es gehen soll.

Insofern hatte ich echt Vorfreude aufs Buch, gesteigert noch durch das wirklich schön gestaltete Cover und die hochwertige Haptik der Ausgabe.

Dann bringt die Protagonistin im ersten Kapitel die geliebte Katze ihres Partners um - und ich war raus.

Wer auch immer dies liest, denkt nun wahrscheinlich (und mit recht) "Was für ein Weichei!" aber so ist das.
Habe mich noch einige Kapitel weiter durch den zwar gut geschriebenen aber durch und durch unsympathischen Text gekämpft aber da war die Luft bereits raus.
Für andere vielleicht eine Entdeckung, für mich war es nix.

Bewertung vom 15.07.2023
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


gut

Hach, wie gerne würde ich nun eine durch und durch begeisterte Rezension verfassen - ganz im Bann von prickelnder Liebesgeschichten, dem betörenden Duft frischer Viennoiserie und einer der charmantesten Ecken der französischen Hauptstadt.

Leider bin ich mittlerweile jedoch ein zu großer Zyniker um mich von leichtfüßigem Eskapismus einnehmen zu lassen egal wie sehr ich mich auch danach sehne.

Die Handlung ist nett erdacht, alles ist gut geschrieben und recherchiert aber ich kann keine wirkliche Freude beim Lesen empfinden wenn die erschaffene rosarote Welt so gar keine Brüche enthält.
Ich liebe genau diese Ecke von Paris sehr und habe mich wirklich gefreut auf einen leichten Roman aus meiner wohlvertrauten Rue Monge und Umgebung. Trotzdem ist mir ist es alles "beaucoup trop" aber denke andere Leser werden durchaus Gefallen finden an diesem sommerlichen Ausflug nach Paris.

Das Cover ist meinem Empfinden nach auch etwas lieblos gestaltet und tut dem durchaus vorhandenen Zauber der Geschichte absolut keinen Gefallen.

Bewertung vom 16.06.2023
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


sehr gut

Ein Buch ganz nach meinem Geschmack - eine spannende Epoche in der Geschichte Deutschlands, groß aufgezogen mit mehreren Bänden und dann auch noch die berühmte Semperoper im Fokus!
Für einen Opernfan und generell theaterbegeistertem Mensch wie mich ein Volltreffer.
Sprachlich wie immer bei Anne Stern eine runde und schön bis blumig beschriebene Sache.
Inhaltlich bisher einen Hauch zuviel Schema F, sehr vorhersehbar und ohne Überraschungen aber passend zu einem Roman dieser Gattung. Manchmal habe ich etwas zu stark gemerkt, dass hier gut recherchiert wurde und alles Wissen überall einfließen muss - wirkt dann leicht verkrampft.
Insgesamt aber doch eine runde Sache die mir große Lust auf die nachfolgenden Bände gemacht hat und mir den Anstoß gegeben hat doch mal wieder nach Dresden zu reisen und auf Entdeckungstour zu gehen.

Bewertung vom 21.05.2023
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


sehr gut

Mir war während der Lektüre nicht bewusst, dass es sich bei "Der treue Spion" um Teil 3 einer Reihe handelt und ich bin auch ohne Vorkenntnisse sehr gut reingekommen in Handlung und Personengefüge.
Die Handlung spielt auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen die miteinander verknüpft sind was gut funktioniert.
Was mir als absolutes Highlight in Erinnerung bleiben wird, ist die wirklich wunderschöne Sprache. Keine Floskeln, keine nervigen Wiederholungen und alles von feinem Humor und Liebe zum Detail geprägt. Die Beschreibungen von München, Paris und St.Petersburg Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert sind so plastisch, dass ich beim Lesen auf eine wirkliche Zeitreise gehen konnte.
In der eigentlichen Krimihandlung erschien mir manches dann doch zu konstruiert und auch die Lösung am Ende erschien mir etwas gehetzt und wenig glaubwürdig - trotzdem ein wunderbar zu lesender historischer Krimi der mir nun Lust auf die vorherigen Bände gemacht hat.