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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2022
Bilinszki, Nina

An Ocean Between Us / Between Us Bd.1


sehr gut

Avery Coles Traum ist es, eine Ausbildung zur Ballett-Tänzerin zu absolvieren. Dafür trainiert sie seit Jahren hart. Doch dann zerstört ein Autounfall diesen Traum. Deshalb beginnt sie ein Studium am LaGuardia Community College, ohne zu wissen, wohin sie dieser Weg führen wird. Klar ist für Avery nur, dass sie auf jeden Fall den Schwimmkurs besuchen muss, da diese Sportart einige der wenigen ist, die sie mit ihrem verletzten Rücken überhaupt noch ausüben darf. Gleich in ihrer ersten Vorlesung gerät sie mit Theo Jemison aneinander, der ihr durch arrogante Kommentare auffällt. Avery ahnt nicht, dass er der Vorzeige-Schwimmer des Colleges ist. Als sie den Schwimmkurs besucht, stellt sich heraus, dass ausgerechnet Theo der Trainer ist...

Dieser Band ist der Auftakt der "Between-Us-Reihe". Da in dieser Reihe unterschiedliche Pärchen im Zentrum der Ereignisse stehen, handelt es sich um einen abgeschlossenen Roman. 

Die Handlung wird in der Ich-Form, abwechselnd aus der Sicht von Avery und Theo, geschildert. Dadurch bekommt man nicht nur einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptprotagonisten, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander halten. Beide wirken sympathisch, wodurch man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden anschaulich beschrieben, wodurch man die entsprechenden Szenen vor Augen hat. Theo scheint ein Geheimnis zu hüten, das ihn sehr belastet. Leider hat man schnell eine Ahnung, worum es sich handeln könnte. Dennoch macht es Spaß, zu beobachten, wie sich die Beziehung zwischen Avery und Theo entwickelt. Man hat das Gefühl, dass die beiden ein tolles Paar abgeben, wartet aber immer darauf, dass es zum großen Knall kommt. Als es schließlich so weit ist, gelingt es der Autorin hervorragend, die Gefühle der Charaktere zu beschreiben. Man fiebert mit ihnen mit und ist gespannt, wie alles enden wird. 

Ein Reihenauftakt, der zwar etwas vorhersehbar ist, aber durch lebendige Haupt- und Nebencharaktere dennoch überzeugen kann. 

Bewertung vom 17.07.2022
Fox, Virginia

Rocky Mountain Rush


sehr gut

Um ihre Mutter aus dem tiefen Loch zu holen, in das diese durch den Tod ihres Partners gefallen ist, zieht Melody mit ihren Schwestern zu ihrem Bruder Mouse nach Independence. Extremsportler Morris scheint sich über das Wiedersehen mit Melody nicht zu freuen. Obwohl er den One-Night-Stand mit Melody in äußerst guter Erinnerung hat, hält er an seiner Regel, nie mehr als eine Nacht mit einer Frau zu verbringen, fest und lässt Melody das auf uncharmante Art wissen. Melody hat nicht vor, sich wieder mit Morris einzulassen. Stattdessen gibt sie in ihrem neuen Job alles und testet die Outdoor-Aktivitäten, die ihr neuer Arbeitgeber potenziellen Kunden anbieten will, auf Herz und Nieren. Als es dabei zu seltsamen Unglücksfällen kommt, zwingt Melodys Bruder Mouse ausgerechnet Morris dazu, sie auf den Unternehmungen zu begleiten....

"Rocky Mountain Rush" ist bereits der 30. Band einer Reihe, die sich in der Kleinstadt Independence zuträgt. Man kann den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Band der Reihe gelesen hat, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut. Es empfiehlt sich allerdings, die Reihenfolge einzuhalten, da man auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden trifft und so beobachten kann, wie es ihnen mittlerweile geht. Dadurch kann man den Klatsch und Tratsch, der in der Kleinstadt hervorragend blüht, einfach noch besser genießen. 

In diesem Band stehen Melody und Morris im Zentrum der Ereignisse. Da Handlungsorte und Charaktere so lebhaft beschrieben werden, kann man sich sofort auf das Kleinstadtleben und die beginnende Liebesgeschichte der beiden einlassen. Natürlich werden in Independence auch dieses Mal wieder diverse Wetten darauf abgeschlossen, wie sich die Dinge zwischen Melody und Morris entwickeln. Dadurch kommt es zu einigen Szenen, in denen Melody einfach nur die Augen verdreht. Doch auch die Entwicklung der Liebesgeschichte kommt nicht zu kurz. Man kann mühelos mit den beiden mitfiebern. Da Melodys neuer Job einen gefährlichen Neider auf den Plan ruft, kommt es außerdem zu spannenden Szenen. Dadurch liest sich dieser Roman, einmal angefangen, quasi von selbst. 

Wieder ein unterhaltsamer Teil der Reihe, der durch die zusätzliche Spannung überzeugt. Einziger Kritikpunkt: Das Ende hätte gerne etwas ausführlicher sein dürfen, denn so wirkte es etwas überhastet und leider nicht ganz rund.

Bewertung vom 06.07.2022
Fox, Virginia

Rocky Mountain Dream


sehr gut

Maggie Ringo wollte schon immer dem Kleinstadtleben entkommen. Deshalb verließ sie vor 10 Jahren ihren Heimatort Independence und arbeitete bei einer Hilfsorganisation, die rund um den Globus tätig ist. Bei einem Einsatz in der Türkei kommt es zu einem Anschlag, wodurch die Hilfsorganisation ihre Mitarbeiter abzieht. Maggie kehrt zurück nach Independence und trifft dort ihre Jugendliebe Nick wieder. Obwohl die Anziehungskraft zwischen den beiden nach wie vor gegeben ist, kann Maggie sich zunächst nicht vorstellen, in dem kleinen Ort in den Rocky Mountains sesshaft zu werden. Außerdem ist da noch Michelle, die es eindeutig auf Nick abgesehen hat und in Maggie eine unliebsame Konkurrentin sieht...

"Rocky Mountain Dream" ist bereits der 29. Band einer Reihe, sie sich in der Kleinstadt Independence zuträgt. Da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Da man sich, wenn man die Reihe verfolgt, aber über ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren freuen darf und beobachten kann, wie es ihnen mittlerweile geht, ist es empfehlenswert die Reihenfolge einzuhalten. Allerdings ist das kein absolutes Muss, doch mit Vorkenntnissen kann man das Kleinstadtleben in dem Ort in den Rocky Mountains noch besser genießen. 

Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man alles sofort vor Augen hat und mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Die Liebe zwischen Nick und Maggie steht zwar im Zentrum der Ereignisse, dennoch hat die Erzählung viel mehr zu bieten, als eine normale, vorhersehbare Liebesgeschichte. Denn man kann nicht nur das Kleinstadtleben genießen und dabei die urigen Bewohner beobachten, sondern darf sich außerdem über eine spannende Handlung freuen. Denn Michelle schreckt vor nichts zurück, um Nick zu erobern und deshalb kommt es zu spannenden Szenen. 

Ein abwechslungsreicher und spannender Roman, der mehr zu bieten hat, als eine normale Liebesgeschichte. 

Bewertung vom 06.07.2022
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


ausgezeichnet

Lotte und Jens Wiig  präsentieren ihren Followern auf Instagram eine heile Familienwelt. Im Mittelpunkt steht dabei Poppy, die zweijährige Tochter der beiden. An Lottes Geburtstag soll Poppy bei ihren Großeltern übernachten. Auch das wird den Followern auf Instagram mitgeteilt. Doch dann verschwindet Poppy. Von ihr fehlt jede Spur. Obwohl Kommissarin Emer Murphy eigentlich krankheitsbedingt nicht im Dienst ist, setzt sie alles daran, sich an den Ermittlungen zu beteiligen und Poppy zu finden....

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die oft an entscheidenden Stellen wechseln, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Man beobachtet Poppys Familie und hat schnell das Gefühl, dass es einige Konflikte gibt, die unter der Oberfläche lauern. So harmonisch, wie das Familienleben auf Instagram dargestellt wurde, ist es jedenfalls nicht. Doch ist das der Grund für Poppys Verschwinden? Oder hat der Stalker, der sich kurz vorher gemeldet hat, seine Hände im Spiel? Man ist hin- und hergerissen und weiß nicht was man glauben soll, zumal Poppys Mutter eine dunkle Vergangenheit hat, die nach und nach ans Tageslicht kommt. 

Doch auch die Szenen, in denen Emer Murphy ermittelt, sind durchgehend interessant. Denn Emer kämpft ebenfalls gegen ihre inneren Dämonen, von denen man nur häppchenweise erfährt. Dadurch ist die Handlung nicht nur durchgehend interessant und schwer zu durchschauen, sondern nimmt immer mehr Fahrt auf. Schon bald kann man sich kaum noch vom Gelesenen lösen, da man unbedingt erfahren möchte, was mit Poppy passiert ist und ob sie lebend gefunden werden kann. 

Ein Thriller, der durch den aktuellen Plot und durchgehende Spannung überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.06.2022
Kliesch, Vincent

Der Klang des Bösen / Jula Ansorge Bd.4


ausgezeichnet

Silvan Berg, 15 Jahre alt und gerade frisch aus der Jugendpsychiatrie entlassen, sieht seine Mutter aus dem 3. Stock seines Elternhauses stürzen. Er meint, hinter ihr einen Schatten gesehen zu haben und befürchtet, dass das sein Vater war. Die Polizei betrachtet Silvans Aussage skeptisch. Doch Matthias Hegel, der als forensische Phonetiker um seine Meinung gebeten wird, kann hören, dass der Junge die Wahrheit sagt. Obwohl Hegel sich dringend um seinen Gesundheitszustand kümmern sollte, beschließt er, genauer nachzuforschen, denn Hegel hat ein persönliches Interesse an diesem Fall...

"Der Klang des Bösen" ist bereits der vierte Band der Auris-Reihe, in der die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge und der forensische Phonetiker Matthias Hegel gemeinsam ermitteln. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Allerdings verbindet die beiden Hauptcharaktere eine ganz besondere Beziehung. Um die Hintergründe nachvollziehen zu können, ist es deshalb ratsam, die Reihenfolge einzuhalten. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Abschnitte unterteilt. Dadurch baut sich bereits früh ein hohes Tempo auf, dem man sich kaum entziehen kann. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen, doch so leicht ist dieser Fall nicht zu durchschauen. Immer, wenn man meint, dass man der Wahrheit auf der Spur ist, sorgen unverhoffte Wendungen für Überraschungen. 

Hegels besorgniserregender Gesundheitszustand verleiht diesem Fall zusätzliche Brisanz. Deshalb entwickelt sich dieser Thriller bereits nach kurzer Zeit zu einem echten Pageturner, den man kaum aus der Hand legen mag. 

​​​​​​​Ein durchweg spannender Thriller, den man, einmal angefangen, nur schwer aus der Hand legen kann. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2022
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Der erfolgreiche Moderator Tom Monderath tritt nach seinem Zusammenbruch beruflich kürzer. In dieser Zeit genießt er seine Liebe zu Jenny und das Familienglück mit Jennys Sohn Carl. Tom hat das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Doch dann meldet sich sein Halbbruder Henk, der auf ihn durch eine Übereinstimmung der DNA aufmerksam wurde. Henk drängt auf ein Treffen. Tom lässt sich widerstrebend darauf ein. Schon bald findet Henk heraus, dass es noch weitere Halbgeschwister gibt. Tom ist wenig begeistert und will nichts von einer umfangreichen Suche wissen. Es scheint so, als hätte Tom seinen Vater Konrad nicht gekannt, denn wie kann es sein, dass es so viele Halbgeschwister gibt? Da Konrad tot ist, kann er sich nicht mehr dazu äußern. Doch Henk und Jenny wollen mehr erfahren und beginnen nachzuforschen....

"Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" ist die Fortsetzung von "Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe". Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut. Dennoch ist es empfehlenswert, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um mehr über Toms Mutter Greta zu erfahren. Denn wenn man ihr Schicksal kennt, kann man ihr Verhalten einfach besser einschätzen und nachvollziehen. 

Genau wie im ersten Teil, trägt sich die Handlung auch in dieser Fortsetzung auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man Tom, der in Jenny verliebt ist und das Familienglück mit dem kleinen Carl genießt. Außerdem erfährt man, wie Tom auf seinen Halbbruder Henk reagiert und wie die Annäherung der Brüder verläuft, bis Henk schließlich die sprichwörtliche Büchse der Pandora öffnet und weitere Halbgeschwister zutage fördert. 

In der Vergangenheit beobachtet man Konrad, dessen Kindheit und Jugend vom Krieg geprägt wurden. Nach und nach erfährt man, wie Konrads Leben verlief und wie aus Greta und Konrad schließlich ein Paar wurde. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man früh in die jeweiligen Handlungen eintauchen kann und bereits nach kurzer Zeit in den Sog der Ereignisse gerät. Die Charaktere wirken so lebendig, dass man mit ihnen mitfiebert und die Geschichte bis zum Schluss gespannt verfolgt. 

Eine fesselnde Fortsetzung, die Fans des ersten Teils auf keinen Fall verpassen dürfen! 

10 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.06.2022
Howard, Elizabeth Jane

Die Jahre der Leichtigkeit / Familie Cazalet Bd.1


sehr gut

"Die Jahre der Leichtigkeit" ist der Auftakt der Cazalet-Familiensaga. Deshalb lernt man in diesem Band die einzelnen Familienmitglieder und das Personal, das die nicht ganz unvermögende Familie beschäftigt, näher kennen. Gerade am Anfang sollte man aufmerksam lesen, da einige Charaktere eingeführt werden. Das Personenverzeichnis, das sich im Buch befindet, erleichtert dabei den Einstieg. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei man sowohl Familienmitglieder als auch Personal beobachtet. Die Perspektiven wechseln recht häufig und dadurch hat man gerade beim Einstieg das Gefühl, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Die Saga startet 1937. Die Protagonisten haben den Schrecken des Ersten Weltkriegs noch nicht überwunden. Dennoch scheint die Welt erneut von einem Krieg bedroht zu werden. Die Cazalets treffen sich, wie jedes Jahr im Sommer, um die Ferien in Sussex zu verbringen. 

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Es gelingt der Autorin hervorragend, den damaligen Zeitgeist einzufangen und zu vermitteln. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein und die Familie direkt zu beobachten. Sobald man die Protagonisten näher kennengelernt hat, beginnt man sich in der Handlung wohlzufühlen und das Familienleben zu genießen. Dabei läuft natürlich nicht immer alles harmonisch ab, denn die einzelnen Charaktere haben nicht immer sympathische Züge. Es kommt zu Konflikten und der drohende Krieg löst Besorgnis aus. Das alles wird so anschaulich beschrieben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. 

Ein äußerst gelungener Auftakt, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt. 

Bewertung vom 12.06.2022
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Als die Journalistin Roya Mayer eine Nachricht von Martina erhält, in der sie Roya um Hilfe bittet, ahnt die Journalistin, dass jede Sekunde zählt, um Martina zu retten. Doch die Hilfe kommt zu spät, denn Martina wird schließlich tot von Kommissarin Carola Barreis aufgefunden. Die Kommissarin geht zunächst von Selbstmord aus, doch Roya glaubt nicht daran. Sie ist beunruhigt, da Martina regelrecht besessen vom Podcast "Hörgefühlt" und seinem Sprecher Marc Maria Hagen war. Dieser Podcast hat es auch Altenpflegerin Sarah angetan. Sie verpasst nie eine Folge und findet in Marc Maria Hagens Worten Halt....

Auch bei diesem Thriller von Andreas Winkelmann ist man wieder vom ersten Moment an mitten im spannenden Geschehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Szenen wechseln, wodurch bereits früh ein hohes Tempo angeschlagen wird. Außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, bei der man eine Person beobachtet, die offenbar eine andere gefangen hält. Da man zunächst nicht erfährt, um wen es sich handelt, ist man gespannt, wie sich dieser Erzählstrang in die Handlung einfügen wird. 

Die Story ist nicht nur spannend, sondern kaum vorhersehbar. Andreas Winkelmann versteht es wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt, um dann festzustellen, dass man offenbar in die Irre geleitet wurde und die eigenen Überlegungen überdenken muss. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse, fiebert mit den Charakteren mit und versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen. Wenn man meint, dass einem das gelungen ist, stellt man fest, dass der Autor noch eine Schippe drauflegt. 

Ein Thriller, der durch Spannung, unverhoffte Wendungen und ein hohes Tempo überzeugt!

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2022
Grund, Maria

Fuchsmädchen / Berling und Pedersen Bd.1


sehr gut

In einem verlassenen Kalksteinbruch wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, das offenbar Selbstmord begangen hat. Warum sie eine Fuchsmaske dabei hatte, erschließt sich den Ermittlern allerdings nicht. Wenig später wird in einem Haus die Leiche einer älteren Frau gefunden, die brutal ermordet wurde. Auch hier gibt es Hinweise auf eine Tiermaske. Schon bald wird klar, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt, der äußerst brutal vorgeht und unbedingt gestoppt werden muss. 

"Fuchsmädchen" ist der Auftakt einer skandinavischen Thriller-Reihe, in der Sanna Berling und ihre neue Partnerin Eir Pedersen ermitteln. Die Atmosphäre ist düster und wirkt ein wenig hoffnungslos. Die beiden Hauptcharaktere erleichtern einem den Einstieg in die Handlung nicht gerade, denn beide haben mit Problemen zu kämpfen

Sannas Familie ist bei einem Brand umgekommen. Diesen Schicksalsschlag hat sie noch lange nicht verarbeitet und erträgt deshalb jeden einzelnen Tag nur mit Alkohol und Tabletten. Ihre neue Partnerin Eir muss sich damit arrangieren, doch es fällt ihr schwer, sich auf Sanna einzulassen, zumal sie eigene Probleme hat und strafversetzt wurde.  

Wenn man die Startschwierigkeiten überwunden hat und damit beginnt, sich auf die beiden eigenwilligen Ermittlerinnen einzulassen, wird man mit spannenden Ermittlungen belohnt. Denn der Fall ist rätselhaft, doch Eir und Sanna geben nicht auf. Nach und nach tragen sie einige Puzzleteilchen zusammen, die aber kein stimmiges Bild ergeben. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen überdenken muss. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das, was Sanna und Eir durch ihre Ermittlungen ans Tageslicht bringen, ist erschütternd. Da die Spurensuche sehr authentisch wirkt, gerät man in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen. 

Ein skandinavischer Thriller, mit düsterer Atmosphäre, der nach leichten Startschwierigkeiten überzeugen kann. 

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.06.2022
Matheson, Nadine

Der tote Priester / Jigsaw Man Bd.2


ausgezeichnet

In einer Londoner Kirchengemeinde wird der Pastor ermordet aufgefunden. Er wurde äußerst brutal getötet. DI Anjelica Henley wird mit den Ermittlungen betraut. Als sie sich in den Räumlichkeiten der Kirche umsieht, entdeckt sie einen versteckten Nebenraum. Dort findet sie einen Mann, der mehr tot als lebendig wirkt. Er wurde offenbar brutal gefoltert. Die Ermittlungen gestalten sich äußerst rätselhaft, denn Henley und ihr Team kommen zunächst keinen Schritt voran. Im Gegenteil, es werden weitere Leichen gefunden, die ähnliche Verletzungen aufweisen, wie der gefolterte Mann aus dem Nebenraum. 

"Der tote Priester" ist nach "Jigsaw - Im Zeichen des Killers" bereits der zweite Band, in dem DI Anjelica Henley ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da Hintergrundinformationen in die Handlung eingeflochten werden. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, da man sich sofort mitten im spannenden Geschehen befindet. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Täter mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht und die Autorin es hervorragend versteht, die entsprechenden Szenen anschaulich zu beschreiben. 

Die Ermittlungen sind durchgehend spannend. Man ahnt, dass hier nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint und dass die Akteure einige Informationen zurückhalten. Deshalb weiß man nicht, wem man glauben oder vertrauen kann. Dadurch kommt es oft zu überraschenden Wendungen, die dafür sorgen, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Immer, wenn man meint, dass man die zusammengetragenen Puzzleteile richtig angeordnet hat, sorgen neue Hinweise dafür, dass sich kein stimmiges Bild ergibt. Dadurch bleibt die früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend erhalten, sondern kann sich im Verlauf sogar noch steigern. 

​​​​​​​Eine spannende Fortsetzung, die man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen kann.