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Habbo
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Hamburg

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Insgesamt 479 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2022
Weiß, Sabine

Düsteres Watt / Liv Lammers Bd.6


sehr gut

Ein Überwachungs- und Kontrollfreak, der offenbar ein Tötungsdelikt plant, der nur am Anfang und ganz zum Schluss auftaucht. Ein Toter in den Dünen, ertrunken, eine Tote im Watt, verdurstet. Makabre Zutaten in diesem Krimi, in dem die Ermittler zunächst gar nicht vorankommen und dann fast zu viele Verdächtige haben. Noch dazu muss sich die Kommissarin Liv Lammers in ihrem Urlaub nicht nur mit diesem Fall beschäftigen, sondern wird auch mit der Frage konfrontiert, ob ihr verhasster Vater mit diesen Ereignissen zu tun hat. In der Tat sind diese Vorkommnisse rätselhaft und düster. Dabei schwungvoll erzählt, die Hauptdarsteller ausführlich vorgestellt. Man entwickelt sogleich Empathien und Antipathien. Es bleibt bis zum Schluss, der leider ein bisschen zu offen bleibt, spannend. Auch die Beschreibungen der Insel sind sehr gelungen. Lassen Urlaubsfeeling aufkommen. Und schwupps hat man gleich das ganze Buch auf einen Rutsch durchgelesen.

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Bewertung vom 28.03.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

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Habbo
Veröffentlicht am 28.03.2022
Treibt die Spannung bis zum Schluss
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Im Verlauf dieses Buches sagt ein Mitglied des Filmteams, das in St. Peter Ording die nächsten Folgen einer Krimiserie dreht, dass ein Küstenkrimi auch immer vom Lokalkolorit lebt. Recht hat er und umgesetzt wurde dies in diesem Krimi auch trefflich. In diesem unübersichtlichen Fall um einen Ertrunkenen, der angekettet an den Stelzen eines Pfahlbaus gefunden wird, wird die eigentlich wegweisende Spur fatalerweise übersehen. Übrigens sollte man beim Benutzen von Kabelbindern nicht von angekettet schreiben. Das nur nebenbei. Dass auch eine Schauspielerin, die angeblich von einem Stalker verfolgt wird, verschwindet, wird zunächst nicht wirklich ernst genommen. Erschwert werden die Ermittlungen durch den Tunnelblick des verliebten Polizeiobermeisters und das arrogante Auftreten des zuständigen Mordermittlers vom MK Flensburg. Man sortiert akribisch Verdächtige aus, bekommt aber auch beständig neue herein, den der Fall entwickelt sich ganz anders, als erwartet. Das Buch treibt die Spannung bis zum Schluss voran, vergisst dabei nicht auf die Charaktere und Hintergründe der Ermittler einzugehen und eben auch nicht auf das Umfeld, in dem diese Geschichte sich abspielt. Man bedauert, dass man die Vorbände (noch nicht) gelesen hat und freut sich auf die nächsten.

Bewertung vom 25.03.2022
Hauer, Sonja

Einstand


sehr gut

Er mag ja häufig sehr aufbrausend und seinen Mitarbeitern gegenüber oft unwirsch sein. Die Figur des Felix Brunner gefällt dennoch. Akribisch geht er an die Auflösung des Mordes an einem Immobilienmakler, dem wohl so Einige nicht viel Freundliches gewünscht haben. Die Täterlage bleibt aber lange unklar und dann scheint alles ganz plötzlich aufgelöst zu sein. Wenn da nicht das Bauchgefühl wäre, dem Brunner aber zunächst nicht wirklich nachgeht. Was sich als Fehler erweist. Nicht nur die undurchsichtige Gemengelage machen es Brunner und seinen Kollegen schwer, auch die Krise, in der seine Ehe steckt, machen ihm schwer zu schaffen. Am Ende gibt es zahlreiche Verdächtige und es kommt zu einer lebensbedrohlichen Lage, bis der Fall gelöst ist. Eine ruhige Erzählweise, die dennoch eine gute Lesegeschwindigkeit ermöglicht, sympathische Figuren, ein gut konstruierter Fall. Diese Lektüre kann man getrost weiter empfehlen.

Bewertung vom 21.03.2022
Strick, Sabine

Trügerisches Paradies (eBook, ePUB)


weniger gut

Ein Episodenband, wie der Vorgänger "Mörderisches Paradies", der die Geschichte forterzählt, wie es letztlich zu der Situation, mit der der Vorgänger startete, kommen konnte. Daher wirkt dieser Band auch eher wie eine Geschichte, die eine gewisse sinnvolle Abfolge hat und auch nicht nur Einzel-, sondern auch eine Gesamtgeschichte erzählt. Es ist wieder flüssig geschrieben. Man liest und liest und liest und ist dann trotz der Seitenzahl von über 600 Seiten plötzlich fertig. Was allerdings stört - und das zeichnete auch den ersten Band schon aus - ist die Oberflächlichkeit der Charaktere, die sich permanent hinters Licht führen lassen, Leuten vertrauen, denen sie nicht vertrauen sollten und stets mit der unteren Körperhälfte "denken". Zahllose wirklich schlimme Fehleinschätzungen führen zum Schaden Etlicher. Das macht den "Meisterdetektiv" und seine obsessive Tochter eher zu sehr verantwortungslosen Menschen, die lediglich ihre Interessen im Auge haben. Dass die Protagonisten so negativ rüberkommen kann eigentlich nicht im Interesse der Autorin liegen.

Bewertung vom 21.03.2022
Ollikainen, A.M.

Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1


sehr gut

Zügig und abwechslungsreich geschrieben, so dass dem Leser ein zügiger Lesefluss ermöglicht wird. Eine Geschichte um sogenannte "Gutmenschen", die aber alles andere als das sind. Ein Mensch, der orientierungslos (betrunken?) und mangelhaft bekleidet durch eine Stadt irrt. Schnitt. Ein paar Monate später. Ein Prozess um einen Mord im Drogenmilieu. Im Gerichtssaal eine geheimnisvolle Frau, verkleidet, um nicht erkannt zu werden. Schnitt. Noch etwas später. Eine Frau in einem Container, der mit Wasser gefüllt wird. Sie weiß, nicht, wie sie dahin kam, sie weiß aber, dass sie sterben wird. Schnitt. Mittsommer, eigentlich will keiner arbeiten, da feiert man. Aber die ertrunkene Frau im Container wird gefunden und nun sieht sich das Ermittlerteam einer steinreichen, einflussreichen Unternehmer- und Stiftungsfamilie gegenüber, die heftig mauert und die Ermittlungen sowhl von sich fern, als auch zu beeinflussen trachtet. Die Spur führt recht schnell nach Namibia und damit zunächst in die Irre. Denn es steckt ganz anderes dahinter, als das Team zunächst vermutet. Das dröselt sich dann nach und nach auf, wobei die Ermittler selbst in große Gefahr geraten. Eine gelungen konstruierte Geschichte um Missbrauch von Macht und Menschen, Unterdrückung und missverstandene Liebe. Darin versteckt die ganz eigene schmerzliche Vergangenheit von Paula. Ruhig, aber doch flüssig erzählt. Da freut man sich auf Folgebände.

Bewertung vom 21.03.2022
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

"Luca Ventura schreibt elegante, lebensnahe Krimis ...", steht als Kommentar auf der Rückseite des Krimis. Das kann man nur unterschreiben. Wobei man auch sagen kann, er hat einen sehr stimmigen Reisebericht verfasst, in den ein Kriminalfall eingebettet ist. Denn innerhalb der Ermittlungen um den Fund einer Toten in einem Koffer wird sehr detailliert auf Capri, die Nachbarinseln, die gesamte Umgebung, die Landschaft, die Menschen, deren Eigenarten eingegangen. Da wird ein sehr umfängliches Bild gezeichnet, so dass bei den Lesern durchaus der Wunsch entstehen könnte, gleich einmal selbst dorthin zu fahren. Es wird ein sympathisches Bild der Ermittler auf Capri vermittelt, die ruhig und besonnen an der Lösung des Falles arbeiten, obwohl sie mehrfach von den zuständigen Kriminalisten aus Neapel ausgebremst werden. Überhaupt eine ruhige, besonnene, aber fließende Erzählweise, die dennoch oder sogar deshalb ein zügiges Lesetempo erlaubt. Und schwupps hat man das Buch durchgelesen. Elegant trifft es wirklich. Man bedauert, die ersten Bände (noch) nicht gelesen zu haben und freut sich auf den nächsten Band.

Bewertung vom 16.03.2022
Corbet, Ellis

Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Eine spannungsgeladene Geschichte, die stark an den Fall der verschwundenen Maddie Mc Cann erinnert. Da verschwindet ein Ehepaar spurlos, dessen Adoptivtochter vor zwei Jahren ebenfalls spurlos verschwand. Sie selbst standen unter starkem Verdacht, seinerzeit den Tod der kleinen Tochter verschuldet zu haben, was man aber nicht beweisen konnte. Hängt das jetzige Verschwinden mit dem damaligen der Tochter zusammen? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, u.a., weil das Ehepaar sich quasi aus dem sozialen Leben fast vollständig zurückgezogen hatte. Aber auch, weil gleich eine ganze Reihe von Anschuldigungen und Verdächtigen im Raum stehen. Und auch, weil neuer Kollege aus London, ein überkorrekter „Pignoli“ zunächst die Teamarbeit stört. Eine gut konstruierte Geschichte mit vielen Irrwegen im Ermittlungsablauf. Zügig und spannungsgeladen erzählt mit sehr schönen Beschreibungen der Kanalinseln. So gut dargestellt, dass man spontan überlegt, auch mal dorthin zu wollen. Ein starkes Finale. Eine sehr gute Lektüre, die Lesefreude bereitete.

Bewertung vom 20.02.2022
Stangl, Johannes Maria

Eiskaltes Blut (eBook, ePUB)


gut

Der vermeintliche Unfalltod eines Fußballspielers löst eine ganze Reihe von Gewaltexzessen aus. Den Ermittlern soll eigentlich untersagt werden, weiter zu ermitteln. Es scheint zu wenig Beweise zu geben, dass es eben kein Unfalltod war und in Zeiten von Wahlkampf und Politikerwillkür passt die Mordtheorie nicht. Da aber die Freundin des Fußballers Drohbriefe vorlegt und glaubhaft versichert, der Freund habe den Verein wechseln wollen, geht man der möglichen Mordtheorie denn doch nach. Zwischendrin erfährt der Leser immer ein bisschen mehr über die Hintergründe. Von den Rachegedanken eines ehemaligen Fußballspielers des Vereins, der nurmehr ein kümmerliches Dasein mit einem verkrüppelten Knie führt und den der Tod des Spielers dazu veranlasst, nun hinter sich aufzuräumen. Dabei geht er wahrlich nicht zimperlich vor. Dass ihm seine Rachepläne gegenüber viel stärkeren Gegner so problemlos gelingen, erscheint allerdings nicht ganz glaubwürdig. Und dass er es praktisch bis zum Schluss durchziehen kann, wirft ein eher ungutes Licht auf die Ermittler. Spannend geschrieben, das ist keine Frage, aber eben auch sehr brutal und gewissermaßen unlogisch.

Bewertung vom 20.02.2022
Strick, Sabine

Gefährliche Idylle (eBook, ePUB)


gut

Ein Episodenbuch über Detektive in Indien und einen Vater-Tochter-Konflikt, das in Retrospektiven geschrieben ist. Der Titel "Mörderisches Paradies - Ein Fall für ..." wird dem nicht gerecht, da es ja nicht um einen Fall geht, sondern um mehrere Fälle im Verlaufe von mehreren Jahren. Die Episoden plätschern ein wenig "lustlos" dahin. Ab und an wird es auch gefährlich für die Protagonisten, aber die Auflösungen der jeweiligen Fälle sind nicht recht schlüssig und zu sehr darauf bedacht, dass alles immer positiv enden muss. Daran ändert auch der Prolog nichts. Ein wenig nervig, dass ständig alle mit irgendwem im Bett landen, ob Prostituierte, Kollegin, Freundin des Freundes, Frau des Bruders, die Tochter mit dem Freund etc.
Wer eine eher leichte, nicht anspruchslose Lektüre mag, die nicht immer logisch oder schlüssig ist, ist hier vielleicht ganz richtig. Thriller würde ich das Buch aber nicht nennen.