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misspider

Bewertungen

Insgesamt 688 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2023
Alexander, Claire

Und morgen ein neuer Tag


gut

Nach einem traumatischen Erlebnis hat sich Meredith zurückgezogen und ihr Haus seit über drei Jahren nicht mehr verlassen. Dank Heimarbeit und Lieferdiensten hat sie sich komfortabel eingerichtet, und für Gesellschaft sorgen ihr Kater Fred und ihre beste Freundin Sadie. Doch nachdem Meredith eine weitere Person in ihr Leben lässt, beginnt die Mauer zu bröckeln. Meredith muss sich nicht nur der Welt da draußen stellen, sondern auch ihrer Vergangenheit. In wechselnden Kapiteln erzählt das Buch von der Gegenwart und was dazu geführt hat. Und während Meredith sich mit einem Schritt nach dem anderen ihr altes Leben zurück erkämpft, brechen auch die Erinnerungen wieder aus ihr heraus.
Obwohl ich die Geschichte von Meredith durchaus berührend und bewundernswert fand, gab es doch auch Punkte die mich gestört haben und deren Glaubwürdigkeit ich in Frage gestellt habe. Zudem hatte das Buch einige Längen, gerade nachdem man bereits wusste wie alles zusammenhängt und wie es höchstwahrscheinlich ausgehen wird. Nichtsdestotrotz eine interessante Lektüre, die irgendwo zwischen Anspruch und Unterhaltungsroman schwankt.

Bewertung vom 10.05.2023
Bardugo, Leigh

Das Lied der Krähen / Glory or Grave Bd.1


ausgezeichnet

Zugegeben, das Buch lag eine ganze Weile ungelesen in meinem Regal. Dann habe ich einige Folgen der Grisha-Serie geschaut und war begeistert - von den Krähen! Die Grishas fand ich mäßig interessant und das verbissene Händegefuchtel etwas albern, aber der waghalsige Kaz Brekker und seine illustre Bande von Dieben und Gaunern haben mich von Anfang an fasziniert. Die oft aussichtslos erscheinenden Abenteuer, in die sie sich stürzen und aus denen sie mit knapper Not und viel Erfindungsgeist entkommen, sind super spannend und originell. Dazu haben die Charaktere alle einen einzigartigen Hintergrund, der nach und nach enthüllt wird und sie zu etwas ganz besonderem macht. So habe ich das Buch mit wachsender Begeisterung gelesen und brauche jetzt unbedingt die Fortsetzung.

Bewertung vom 09.05.2023
Landry, Jess; Ajram, Sofia; Bulkin, Nadia

Little Mutilations


gut

The seventh installment in the Dark Tide series is an anthology of very unique novellas, which provide a wide variety of the title theme.
The first story reminds of ancient stories, but put in a very modern garment - quite literally, you might say. At first I was puzzled where the story would go, but once I got the gist it was quite intense.
The second story - well, let's just say it was not my cup of tea.
The third story was my favorite of the trio, it was bizarre, comical, satirical, sad, horrific - every page removed a new repulsive layer from a superficial core, while at the same time it twisted the meaning of beauty right around and developed into something unexpectedly awesome.
I am impressed how the Dark Tide series still manages to present something fresh with each book, and while I struggled to wrap my mostly practical mind around the sheer bizarreness of this volume, I was fascinated - again - by the originality of the stories.

Bewertung vom 09.05.2023
Lindqvist, John Ajvide

Unwesen


gut

Ein beklemmender Roman, der sehr lange braucht um in die Gänge zu kommen. Das Ende kommt dann irgendwie unvermittelt und geht fast schon unspektakulär über die Bühne. Die Charaktere, die die Geschichte bevölkern, sind allesamt Außenseiter, die aber untereinander Gemeinsamkeiten finden die sie letztendlich zusammenbringen, auch wenn sie damit nie gerechnet hätten.
Die Handlung verläuft in äußerst gemächlichen Bahnen, und selbst die Schockmomente habe ich entsprechend ruhig aufgenommen - was nicht heißen soll dass sie mich nicht betroffen gemacht und schockiert haben. Dieses Buch geht unter die Haut, aber letztendlich bin ich mir nicht sicher, ob ich den übernatürlichen fantastischen Teil besser fand oder das stetige Aufeinandertreffen und die Interaktion dieser so unterschiedlichen Menschen. Hier und da hätte das Buch vielleicht ein wenig gestrafft werden können, andererseits waren oft gerade die Nebenschauplätze besonders interessant. Tja, ein wenig ratlos lässt mich das Buch zurück - vieles war toll, aber vieles ist bereits wieder in Vergessenheit geraten.

Bewertung vom 04.05.2023
Wagner, Jonas

Diabolisch


weniger gut

Leider kommt das Buch in keinster Weise an den vorigen Roman "Böse" heran. Dabei fängt es richtig spannend an im ehemals beschaulichen Holzhausen, als plötzlich eine Leiche nach der anderen auftaucht. die brutalen Todes- oder besser Mordarten könnten unterschiedlicher nicht sein und die Polizei steht vor einem Rätsel. Ein Rätsel, dass aufmerksame Leser:innen natürlich von Anfang an durchschaut haben werden, sodass die Spannung höchstens noch darin liegt, wann die Ermittler:innen ebenfalls auf den Trichter kommen. Hinweise gibt es eigentlich genug, aber trotzdem ist einzig Larissa Flaucher in der Lage, diese richtig zu deuten. Pech nur, dass sie in den Fokus des Killers gerät und kaltgestellt wird.
Wie gesagt, der Anfang hat mich total gefesselt, aber dann plätscherte das Buch in weiten Teilen nur noch vor sich hin. Vielleicht wäre es besser gelaufen, die Geschichte im Wechsel mit der Täter:innen-Perspektive zu erzählen, da diese:r hinlänglich bekannt war. So war es zwar interessant, sämtliche Details und Hintergrundinformationen einzusammeln, aber große Spannung kam dabei leider nicht mehr auf. Dass die Handlung von Anfang an völlig unglaubwürdig und konstruiert wirkt (nun gut, das Leben kann wohl die unglaublichsten Geschichten schreiben, aber trotzdem...) und das Privatleben der Ermittlerin sämtlich aktuell gängigen Klischees erfüllt macht es nicht besser.
Mich persönlich konnte dieser Thriller leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 02.05.2023
Campbell, T. H.

Wer tot ist lügt nicht


sehr gut

Nach dem Ableben ihrer Tante Maude erbt Sara deren Cottage - unter der Bedingung dort zu leben. Da Sara sowieso nichts mehr zuhause hält, zieht sie nur zu gerne in das Haus, in dem sie viele schöne Ferien verbracht hat. Doch dann erfährt sie, dass Maudes angeblicher Unfalltod vielmehr ein Mord war und natürlich beginnt Sara zu ermitteln. Dabei erhält sie von vielen Seiten Hilfe - von Tante Maudes Freunden, der netten Nachbarin und dem ehemaligen Dorfpolizisten, von einem jungen Verehrer, der ganz eigene familiäre Gründe hat die Vergangenheit aufzuwühlen, und von Cedric, der Sara ebenfalls nicht mehr aus den Augen lässt - und nicht nur um sie zu schützen. Dann ist da noch Silly Old Joe, der auf dem Friedhof mit den Toten spricht und Sara deren Nachrichten überbringt.
Was wie ein weiterer netter Cozy Krimi klingt, ist genau das - aber auch viel weitreichender, denn die Geschichte um Sara, ihre Tante und die Vergangenheit, die aufgedeckt wird, ist weitaus komplizierte und die Story weitaus komplexer als erwartet. Die skurrilen, liebenswerten Figuren und die ausgeklügelte Geschichte, die Spannung und Witz gekonnt ausbalanciert, machen diesen neuen Serienauftakt zu einem neuen Highlight im Cozy Crime Genre - und Lust auf mehr.

Bewertung vom 27.04.2023
Buck, Vera

Wolfskinder


sehr gut

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und so konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die ungewöhnliche Geschichte ist sehr spannend, bedrohlich, manchmal richtig unheimlich und temporeich erzählt. Sie strotzt vor überraschenden Wendungen und man weiß letztendlich nie so recht wem man wirklich trauen kann und wer sich hier geschickt als Wolf im Schafspelz tarnt. Sympathien für bestimmte Charaktere werden aufgebaut, nur um später gnadenlos niedergerissen zu werden - oder auch anders herum.
Wie auf einer Achterbahn fährt die Geschichte gemächlich an, aber natürlich weiß man schon was einen erwartet - eine wilde Fahrt, die einen ordentlich durchschütteln wird. Und so überschlagen sich die Ereignisse zuletzt auch und am Ende spuckt einen das Buch reichlich zerzaust und mitgenommen, aber auch sehr zufrieden wieder aus.

Bewertung vom 26.04.2023
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Hatte ich anfangs einen Lokalkrimi in neuer Kulisse erwartet, bot sich mir mit dem Buch doch eher ein sehr origineller Kulturkrimi (auch wenn das etwas hochgestochen klingt). Kultur für mich deshalb, weil mir die Historie und Kultur der Siebenbürger Sachsen und des Landstrichs, in dem die Geschichte spielt, bis dato relativ unbekannt waren.
Die Charaktere waren gut und ungewöhnlich gezeichnet, und gerade die Hauptperson, Paul Schwartzmüller, war aufgrund seiner Schwächen nicht übermässig sympathisch, aber sehr überzeugend in seiner Rolle. Besonders gefesselt haben mich aber die geheimnisvolle Maia und natürlich das unsichtbare Mädchen - bei ihr hätte ich mir allerdings mehr Details gewünscht, da sie ein wenig aus dem Nichts aufgetaucht ist.
Die Handlung, die anfangs nach einem Mord mit überschaubarem Motiv aussah, nahm im Verlauf immer merkwürdigere und überraschendere Züge an, so dass ich über weite Strecken genauso wie Paul mit meinen Vemutungen im Dunkeln tappte. Mit der Auflösung und weiteren Enthüllungen über Pauls Vergangenheit hatte ich so nicht gerechnet. Angereichert wurde das Ganze mit der Erwähnung vieler leckerer Speisen, die mich auf die Küche dieser Region neugierig gemacht haben. Fazit: ein erfrischend anderer Krimi, der viel Neues bot.

Bewertung vom 26.04.2023
Spreckelsen, Tilman

Das Nordseekind (MP3-Download)


sehr gut

Es hat mich gefreut zu sehen dass Theodor Storm wieder ermittelt. Diesmal geht es um eine alte Legende und eine Verschwörung, die bis in die damalige Gegenwart reicht. Mit dabei natürlich wieder der Schreiber Peter Söt, der in seiner vortrefflich wunderlich-verwunderten Art die Begebenheiten beschreibt. Besonders positiv ist mir diesmal Storms Verlobte Constanze aufgefallen, die mit ihrer direkten Art und ihren treffsicheren Fragen eine echte Bereicherung für das 'Team' darstellt.
Die gemächliche, aber dennoch packende Erzählweise, die Verknüpfung der alten mit der 'jetzigen' Geschichte und die vielen Zitate aus Theodor Storms Werken (die mich einmal mehr auf diese neugierig machen) machen das Buch, angenehm vorgetragen von Markus Bachmann, zu einem vergnüglichen Leseabenteuer, dem man sich natürlich am besten bei einer guten Tasse Tee widmet.

Bewertung vom 26.04.2023
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Eines muss man diesem Buch zugute halten: es ist spannend ohne Ende und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Was die Handlung betrifft: vieles davon ist durchaus vorstellbar oder sogar schon Realität, und gerade das macht das Experiment Going Zero und die Geschehnisse noch viel erschreckender. Bücher über den totalen Überwachungsstaat gibt es immer wieder, aber 'Going Zero' bringt dieses Thema auf ein ganz neues, brandaktuelles Level. Wer da nicht gleich seine Social Media Accounts einschränken oder gleich ganz löschen will...
Einen Punkt Abzug gibt es für die Zeichnung der Charaktere, die stereotyp und ohne Tiefe war und mir die Personen nicht wirklich nahe bringen konnte. Schlimm gestört hat mich das nicht, da ich mich voll auf die Handlung konzentriert habe, aber ein recht primitives Klischee fand ich dann doch übertrieben, auch wenn es eine wichtige Rolle als Auslöser für bestimmte Ereignisse gespielt hat.
Fazit: das Buch greift ein brisantes Thema in bester Action-Manier auf.

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