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KimVi
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Niedersachsen
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Insgesamt 1588 Bewertungen
Bewertung vom 28.09.2022
Schuster, Stephanie

Wünsche werden wahr / Wunderfrauen-Trilogie Bd.4


ausgezeichnet

Noch einmal kann man Luise, Helga, Annabel und Marie, den vier Hauptprotagonistinnen aus der Wunderfrauen-Trilogie, über die Schulter schauen und beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. Die aktuelle Handlung trägt sich im Jahr 1991, zur Weihnachtszeit, in Leutstetten zu. Die vier Frauen sind im Lauf der Jahre zu Müttern und sogar Großmüttern geworden und ihre Freundschaft hat alles überdauert.

Auch wenn man diesem Band sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Teil der Trilogie gelesen hat, ist das nicht empfehlenswert. Denn man kann die aktuellen Ereignisse und die Rückblicke, die in die Vergangenheit gewährt werden, einfach besser genießen, wenn man das Leben der vier Frauen und die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass ihre Freundschaft sich entwickelt und über all die Jahre gehalten hat, in der richtigen Reihenfolge liest.

Der erneute Einstieg in die Welt der Wunderfrauen wird durch ein Personenregister, in dem die Frauen und ihre Familien aufgelistet sind, erleichtert. Außerdem ist man dann gleich im Bilde, welche Wunderfrau mittlerweile Großmutter geworden ist. Auch dieses Mal wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Dadurch kann man sich ganz auf die aktuellen Ereignisse einlassen. Es gibt allerdings auch Rückblicke in die Vergangenheit. Diese fügen sich harmonisch in die Haupthandlung ein. Auch in diesem Band spürt man, wie tief die Freundschaft der Frauen ist und dass sie sich in allen Lebenslagen aufeinander verlassen können. Sie teilen Freud und Leid miteinander.

Ein winterliches Wiedersehen mit den Wunderfrauen! Für Fans absolut empfehlenswert!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2022
Niebler, Marie

We Are Like the Sea / Like Us Bd.1


ausgezeichnet

Die wunderbarsten Sommer ihrer Kindheit, hat Lavender bei ihrem Onkel auf Malcolm Island verbracht. Doch nach einem Unfall, bei dem ihr Cousin Brad starb, hat Lavender die Insel nie wieder betreten. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels ist sie nicht zurückgekehrt. Dennoch hat er ihr sein Haus vermacht. Momentan ist Lavenders Leben alles andere als einfach, denn ihr Studium ist gescheitert und sie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Deshalb kehrt sie auf die Insel zurück und versucht, im Haus ihres Onkels ihre Gedanken zu ordnen und eine neue Perspektive zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Lavenders Schuldgefühle lassen sich in der vertrauten Umgebung nicht verdrängen und kehren mit aller Macht zurück. Ihre Begegnung mit dem attraktiven Jonne ist ihr einziger Lichtblick. Doch als er erfährt, wer Lavender ist, wendet er sich wütend von ihr ab...

"We are like the Sea" ist der erste Band der Like-Us-Reihe, die sich auf der kanadischen Insel Malcolm Island zuträgt. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Handlungsorte auf der Insel so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich das Inselleben und die unterschiedlichen Bewohner vorstellen kann. Alles wirkt so lebendig, dass man gerne selbst Teil der Gemeinschaft sein würde. 

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Lavender und Jonne geschildert. Dadurch kann man nicht nur ganz in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen, sondern außerdem miterleben, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Man spürt sofort, dass etwas zwischen ihnen steht, denn Jonne reagiert äußerst wütend, als er erfährt, wer Lavender ist. Sie deutet selbst an, dass sie sich schuldig fühlt und Jonnes Verhalten verstehen kann. Doch was genau zu Lavenders Schuldgefühlen geführt hat, erfährt man zunächst nicht. Dadurch wird das Interesse an der Geschichte von Jonne und Lavender sofort geweckt. 

Beide Charaktere wirken sehr sympathisch und die Gefühle, die sich zwischen den beiden entwickeln, knistern förmlich zwischen den Zeilen. Die Beschreibungen wirken so authentisch, dass man von Anfang an mit den beiden mitfiebert und dringend mehr erfahren möchte. Diese Lovestory hat mehr zu bieten als ein normaler Liebesroman, denn es werden ernste Themen angeschnitten, die zu Herzen gehen. Dennoch kommt auch der Humor nicht zu kurz, wodurch man bereits früh von der Geschichte gefesselt ist und das Buch deshalb nur ungern aus der Hand legen mag. 

Ein emotionaler Liebesroman, mit sympathischen Charakteren und einem Handlungsort, den man am liebsten nicht mehr verlassen würde. Gut, dass bald ein weiterer Band der Reihe erscheint. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
Lodge, Gytha

Neben wem du erwachst


ausgezeichnet

Louise wacht völlig verkatert auf. Sie fröstelt etwas und will sich deshalb an ihren Mann schmiegen, der neben ihr liegt. Doch irgendwas stört Louise. Die Matratze fühlt sich nass an und Niall gibt keine Schlafgeräusche von sich. Plötzlich ist Louise hellwach, denn es ist gar nicht ihr Mann Niall der neben ihr liegt. Ein völlig Fremder liegt im Bett, mitten in einer riesigen Blutlache und offenbar ist er tot! Louise ist entsetzt. Denn sie kann sich an nichts erinnern. Hat sie diesen Mann ermordet? Panisch versucht sie den Mann loszuwerden und alle Spuren zu beseitigen. DCI Jonah Sheens nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf...

"Neben wem du erwachst" ist bereits der dritte Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man folgt den aktuellen Ereignissen, die aber immer wieder durch einen Brief, den Louise an Niall schreibt, unterbrochen werden. Sie schreibt sich ihre Eindrücke von der Seele und blickt dabei in die Vergangenheit zurück. Dadurch bekommt man einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Dabei stellt sich heraus, dass Louise offenbar ein Alkoholproblem hat. Denn es gibt die betrunkene Louise, die es liebt, sich zu amüsieren und verantwortungslos wirkt und die nüchterne Louise, die ihre betrunkene Version hasst. Doch ist die betrunkene Louise wirklich dazu fähig, einen Mann zu ermorden?

Der Fall ist äußerst rätselhaft. Auf den ersten Blick scheint es für die Ermittler klar zu sein, dass Louise den Fremden in ihrem Bett ermordet hat. Doch ist das wirklich so? Denn Louise scheint sich wirklich nicht daran erinnern zu können, wie dieser Mann in ihrem Bett gelandet ist. Jonah Sheens ermittelt mit seinen Kollegen in alle Richtungen. Dabei gelingt es der Autorin hervorragend, Zweifel zu wecken und Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Doch immer wenn man meint, dass man die Auflösung kennt, sorgen überraschende Wendung dafür, dass man die zusammengetragenen Puzzleteile neu sortieren muss. Die offenen Worte, die Louise in dem Brief an ihren Mann richtet, sorgen für eine düstere und angespannte Atmosphäre. Dadurch weiß man nicht, wem man glauben oder vertrauen soll. Denn die Charaktere sind nicht so, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Dadurch baut sich eine unterschwellige Spannung auf, die dafür sorgt, dass man in den Sog der Ermittlungen gerät und gebannt der Auflösung entgegenfiebert. Damit werden die Voraussetzungen für einen gelungenen Krimi definitiv erfüllt.

Ein Krimi, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Schwer durchschaubare Charaktere und überraschende Wendungen sorgen für spannende Lesestunden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


ausgezeichnet

"Zwischen heute und morgen" ist nach "Und die Welt war jung" der zweite Band der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn. Auch in diesem Roman beobachtet man die drei Familien, die miteinander befreundet oder verwandt sind, in den Städten Köln, Hamburg und San Remo. Dieses Mal trägt sich die Handlung in den 1960er Jahren zu. 

Der erneute Einstieg in die Saga gelingt mühelos, da sich am Anfang eine Übersicht befindet, in der die handelnden Personen, ihre Verbindungen untereinander und die jeweiligen Wohnorte, aufgeführt sind. Auch in diesem Band vermittelt die Autorin den damaligen Zeitgeist wieder so authentisch, dass man ganz in die vergangene Zeit eintauchen kann. 

Da es sich bei den drei Familien um Personen handelt, mit denen man sich mühelos identifizieren kann, verfolgt man ihre Probleme und Sorgen, aber auch die freudigen Ereignisse, aufmerksam und ist vom ersten Moment an, gefesselt von der Handlung. Diese trägt sich abwechselnd in den jeweiligen Heimatstädten der Charaktere zu. Da die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt es leicht, die Übersicht zu behalten. Auch in diesem Jahrzehnt kommt auf die befreundeten Familien einiges zu. Die Probleme und Sorgen wirken allerdings durchgehend glaubhaft und nicht zu übertrieben. Deshalb beobachtet man gespannt, was das Schicksal für die einzelnen Mitglieder bereithält. Historische Ereignisse fließen dabei mühelos ins Geschehen ein und tragen somit dazu bei, dass die Saga noch authentischer wirkt. 

Der Schreibstil ist angenehm und äußerst flüssig lesbar. Handlungsorte und Charaktere werden so lebendig beschrieben, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten und mag sich am Ende dieser Saga nur ungern von den liebgewonnenen Akteuren trennen. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch lebendige Charaktere, die einem beim Lesen ans Herz wachsen, überzeugt. 

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2022
Lodge, Gytha

Was ich euch verschweige


ausgezeichnet

Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner Tochter gerade den sonnigen Tag, als er auf eine blutüberströmte Jugendliche aufmerksam wird. Er bietet ihr besorgt seine Hilfe an. Doch das Mädchen gibt an, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Doch ihre verschwundene Schwester Nina würde Hilfe brauchen. Sheens erfährt, dass Keely und Nina Lennox vermisst gemeldet wurden. Nun ist Keely zurück. Sie weigert sich allerdings, den Aufenthaltsort von Nina sofort zu verraten. Sie besteht darauf, Sheens ihre Geschichte zu erzählen und stellt ihm in Aussicht, dass er, wenn er gut zuhört, alle Hinweise erhält, die ihn zu Nina führen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Sheens hat das ungute Gefühl, dass Nina in ernsthafter Gefahr schwebt. 

"Was ich euch verschweige" ist bereits der vierte Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind und nicht zu viel aus den vorherigen Teilen verraten wird, kann man diesem Fall auch dann problemlos folgen, wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat. Um die private und berufliche Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten zu verfolgen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die verzweifelten Ermittlungen des Teams, das unbedingt herausfinden will, was mit Nina geschehen ist und wo sie sich aufhält. Die Anspannung, dass die Ermittlungen schnell voranschreiten müssen, da man nicht einschätzen kann, in welcher Gefahr Nina gerade schwebt, ist dabei durchgehend spürbar. In einem weiteren Handlungsstrang erzählt Keely ihre Geschichte. Sie wirkt dabei zuweilen so kalt und abgebrüht, dass man nicht weiß, ob man ihr glauben und vertrauen kann. Denn das was sie erzählt, geht weit in die Vergangenheit zurück. Zu Anschuldigungen, die bereits entkräftet wurden. Kann man Keely glauben? Diese Frage treibt auch das Team an, das akribische Nachforschungen anstellt. 

Keely fordert das Team dazu auf, genau hinzuhören, denn nur so lassen sich ihre eingestreuten Hinweise entdecken. Deshalb treten die Ermittlungen zunächst etwas auf der Stelle. Dennoch wird die Spannung früh aufgebaut, kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar noch steigern. Man rätselt mit dem Team mit und versucht, hinter Keelys Fassade zu schauen. Sie scheint eine Meisterin der Manipulation zu sein und lässt sich deshalb nur schwer in die Karten schauen. Diese Ungewissheit und die winzigen Puzzleteilchen, die nach und nach zur Wahrheit führen, machen einen großen Reiz der Handlung aus. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und wenn man schließlich meint, dass man das Ganze nun durchschaut, kommt es zu einer Wendung, mit der kaum zu rechnen ist. 

Ein durchgehend spannender Fall, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2022
Jensen, Jens Henrik

SØG. Land ohne Licht / Nina Portland Bd.3


sehr gut

Nur widerwillig übernimmt Nina Portland die Untersuchung, die nach dem Absturz einer kleinen Propellermaschine durchgeführt werden muss. Nina fühlt sich aufs Abstellgleis geschoben, da momentan ein Bandenkrieg, der bereits Tote gefordert hat, tobt. Sie ahnt nicht, dass die CIA einen Gefangenen in der abgestürzten Maschine transportiert hat und dass dieser nun auf der Flucht ist....

"Søg - Land ohne Licht" ist der Finalband der Nina-Portland-Trilogie. Da die eigentlichen Fälle, die Nina Portland in dieser Trilogie untersucht, in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die ersten beiden Teile zu kennen. Denn der aktuellen Handlung kann man auch dann problemlos folgen, wenn man erst mit dem dritten Band startet. Allerdings verpasst man dadurch die private und berufliche Weiterentwicklung der Hauptprotagonistin. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Zunächst scheint es zwischen den Erzählsträngen keine Verbindung zu geben. Doch dem Autor gelingt es im Verlauf der Ereignisse, alles miteinander zu verknüpfen. Doch bis dahin ist es ein langer Weg. Denn auf die Polizei kommt in diesem Band einiges zu. Der Bandenkrieg scheint völlig außer Kontrolle zu geraten und die Presse fordert schnelle Erfolge. Das abgestürzte Flugzeug ist zunächst nur ein unwichtiger Nebenschauplatz für die Ermittler, doch das wird sich schnell ändern. 

Durch die unterschiedlichen Perspektiven weiß man mehr als die Ermittler. Dennoch gelingt es Jens Henrik Jensen, nicht zu viel zu verraten. Die Spannung baut sich  dadurch nicht nur früh auf, sondern kann außerdem durchgehend gehalten werden. Es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Dieses Mal muss sich Nina Portland außerdem mit einem privaten Problem befassen, das dringend gelöst werden muss. Auch dieser Handlungsstrang fügt sich harmonisch ins Gesamtgeschehen ein und vermittelt den Zwiespalt, in dem sich die alleinerziehende Mutter befindet, glaubhaft. Dieser Finalband bietet einige actionreiche Szenen, obwohl das die Spannung steigert, hat man manchmal das Gefühl, dass das schon fast zu viel des Guten ist, da die Handlung dadurch arg konstruiert wirkt. 

Nichtsdestotrotz überzeugt auch dieser Band durch eine spannende Handlung und überraschende Wendungen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2022
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Luise Dahlmanns kleiner Laden läuft immer schlechter. Denn die Supermärkte locken immer mehr Kunden an. Um Luises Ehe ist es außerdem sehr schlecht bestellt. Doch auch im Leben ihrer drei Freundinnen ereignet sich einiges. Helga träumt davon, ihrer Karriere als Ärztin eine entscheidende Wendung zu geben und Marie hat einen Reiterhof eröffnet. Annabel setzt ihre detektivische Spürnase ein, um in alten Familiengeheimnissen zu graben. Es läuft nicht immer glatt für die Freundinnen, doch sie können sich aufeinander verlassen...

"Freiheit im Angebot" ist der Finalband der Wunderfrauen-Trilogie. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, allerdings empfiehlt es sich, die Reihenfolge einzuhalten, da die Handlungen aufeinander aufbauen. Außerdem kann man die ganz besondere Freundschaft, die die vier Frauen verbindet, besser nachvollziehen, wenn man die Entwicklung von Anfang an beobachtet. Denn die vier Frauen haben schon einiges zusammen durchgestanden.

Auch dieses Mal wird die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Frauen abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen schweben zu lassen. Man kann den damaligen Zeitgeist nachempfinden und sich ganz auf die Handlung einlassen. Dabei freut man sich über das Wiedersehen mit den bereits liebgewonnenen Charakteren und beobachtet gespannt, was sich in der Zwischenzeit getan hat und wie es nun mit den vier Frauen weitergeht. Auch wenn ihre Freundschaft tief ist, herrscht doch nicht immer eitel Sonnenschein zwischen ihnen. Doch auch die Differenzen, die sich dadurch ergeben, kann man mühelos nachvollziehen, ohne dabei Partei für eine der Frauen zu ergreifen.

Das Schicksal hält wieder einiges für die Frauen bereit. Diese Geschichten wirken wie aus dem Leben gegriffen und passen gut in die damalige Zeit. Deshalb verfolgt man gebannt dem Geschehen und ist am Ende traurig, weil man die sympathischen Frauen, die einem mittlerweile an Herz gewachsen sind, verlassen muss.

Der gelungene Finalband eine wunderbaren Trilogie!

Bewertung vom 14.09.2022
Poznanski, Ursula

Stille blutet / Mordgruppe Bd.1


sehr gut

Nadine Just ist Nachrichtensprecherin, sehr karriereorientiert und nicht unbedingt das, was man unter einem netten Menschen versteht. Als sie kurz vor der Sendung ins Studio hetzt, fehlt ihr die Zeit, sich mit den Nachrichten, die sie gleich vom Teleprompter ablesen soll, vertraut zu machen. Und dann passiert etwas Unglaubliches, denn Nadine liest die Ankündigung, dass sie demnächst ermordet wird, unkonzentriert vor und ist anschließend fassungslos. Sie schäumt vor Wut - doch die Ankündigung bewahrheitet sich, denn wenig später wird Nadines Leiche von ihrem Ex-Freund Tibor aufgefunden. Blogger Gunther Marzik  verkündet ebenfalls seinen baldigen Tod und auch das bestätigt sich. Die Medienwelt ist außer sich! Wie sollen die Wiener Ermittler unterscheiden, ob es weitere echte Ankündigungen gibt oder ob es sich um Trittbrettfahrer handelt? 

"Stille blutet" ist der Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe, in der die Wiener Mordgruppe ermittelt. Fina Plank ist nicht nur neu im Team, sondern auch die einzige Frau. Obwohl es Kollegen gibt, mit denen sich Fina gut versteht, macht ausgerechnet ihr neuer Partner ihr das Leben schwer. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wodurch man einen guten Überblick über die Gesamthandlung erhält. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass es Einschübe gibt, in denen man von einer geheimnisvollen Person direkt angesprochen wird. Man stellt sich die Frage, um wen es sich handelt und wodurch diese Person angetrieben wird. Das gibt dieser Serie einen besonderen Reiz. 

Die Autorin versteht es hervorragend, sofort das Interesse am aktuellen Fall zu wecken und Spannung aufzubauen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Handlungsorte und Protagonisten werden lebendig beschrieben. Es gibt Akteure für die man sofort Sympathien entwickelt, aber auch welche, die man am liebsten erwürgen würde. Deshalb kann man sich mühelos auf die Ermittlungen einlassen, eigene Überlegungen anstellen und fliegt förmlich durch das Buch. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2022
Fleck, Anna

Wiedersehen in Atlantis / Meeresglühen Bd.2


ausgezeichnet

Mittlerweile ist ein Jahr vergangen, seit Ella Aris zum letzten Mal gesehen hat und wieder an die Oberfläche zurückgekehrt ist. Ein Jahr, in dem sie versucht hat, Aris und seine Heimat, das geheimnisvolle Atlantis, zu vergessen. Doch das ist für Ella unmöglich, obwohl sie weiß, dass es für sie und Aris keine Zukunft geben kann. Um auf andere Gedanken zu kommen, fliegt sie nach Kreta. Doch dann taucht Aris auf. Die großen Gefühle zwischen den beiden sind sofort wieder spürbar. Allerdings steht Atlantis vor einem Krieg. Ella und Aris geraten zwischen die Fronten. Ein gefährliches Abenteuer beginnt...

"Wiedersehen in Atlantis" ist, nach "Geheimnis in der Tiefe", der zweite Band der Meeresglühen-Trilogie. Da die Handlung der Bände aufeinander aufbaut, sollte man die Trilogie unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen. 

Auch in diesem Band wird die Handlung in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Ella, geschildert. Ella wirkt vom ersten Moment an sympathisch. Durch die gewählte Erzählperspektive kann man in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und die Handlung hautnah miterleben. Außerdem hat ihre innere Stimme, mit der sie sich auch dieses Mal amüsante Wortgefechte liefert, noch nichts von ihrem Biss verloren. Der erneute Einstieg in die Trilogie gelingt mühelos, da Ella einiges Revue passieren lässt. 

Die Autorin versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so anschaulich zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. In der Unterwasserwelt gibt es deshalb auch einiges zu bestaunen. Man trifft in diesem Band auf altbekannte Charaktere, lernt aber auch neue Protagonisten kennen. Besonders sticht dabei Creepy, ein kleiner Oktopus, der das neue Haustier, der jungen Bootsführerin Tis ist, heraus. Denn Creepy wächst einem beim Lesen schnell ans Herz. 

Die Handlung selbst hat einiges an Spannung zu bieten, denn Ella und Aris geraten zwischen die Fronten, müssen sich gegen Lügen und Intrigen wehren und auf eine abenteuerliche Rettungsaktion begeben. Die Liebe zwischen den beiden kommt ebenfalls nicht zu kurz. Auch wenn man das Knistern zwischen den beiden regelrecht spüren kann, schleicht sich schnell das Gefühl ein, dass diese Liebe aussichtslos ist, da Aris sein Königreich und das Leben seiner Untertanen, über sein eigenes Glück stellen muss. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Gefühle lebendig zu beschreiben, sodass man schnell mit den beiden Hauptakteuren mitfiebert. 

Eine faszinierende und mitreißend geschriebene Fortsetzung, die die Neugier auf den letzten Band weckt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2022
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Andrea Oliver hat ihre Ausbildung zum US-Marshal erfolgreich abgeschlossen. Ihr erster Auftrag führt sie nach Longbill Beach, der ehemaligen Heimat ihres Vaters. Dort soll sie Richterin Vaughn beschützen, die ernstzunehmende Drohungen erhalten hat. Neben dem aktuellen Einsatz, beginnt Andrea außerdem in der Vergangenheit zu graben. Denn vor vielen Jahren wurde Emily Vaughn, die damals schwangere Tochter der Richterin, brutal überfallen und wie Abfall im Müllcontainer entsorgt. Die Geschichte von Emily lässt Andrea nicht mehr los, da auch ihr Vater damals zu Emilys Freundeskreis zählte...

"Die Vergessene" ist nach "Ein Teil von ihr" der zweite Band um Andrea Oliver. Man kann dem aktuellen Geschehen aber trotzdem mühelos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da die Autorin wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen lässt. Um Andreas familiären Hintergrund besser zu verstehen und ihre Weiterentwicklung nachvollziehen zu können, ist es aber hilfreich, den ersten Band zu kennen. 

Die aktuelle Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Vergangenheit steht Emily Vaughn im Zentrum der Ereignisse. Man beobachtet, was ihr zugestoßen ist, bevor es zu dem brutalen Überfall kam. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Andrea Oliver dabei, wie sie ihren ersten Auftrag als US-Marshal bekommt und versucht, diesen zu erfüllen. Es liegt ihr besonders am Herzen, den damaligen Überfall aufzuklären. 

Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant, denn es gelingt der Autorin hervorragend, die jeweiligen Handlungsorte und die entsprechenden Charaktere, so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich dadurch ganz auf die Handlung einlassen kann. Andrea wirkt in diesem Teil deutlich sympathischer und erwachsener als im ersten Band. Man verfolgt gespannt ihre Ermittlungen und versucht, dem damaligen Täter selber auf die Spur zu kommen. Doch das ist gar nicht so einfach, da sich bald herauskristallisiert, dass jeder aus Emilys Freundeskreis, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Dadurch wird die Spannung nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden. Die aktuellen Ereignisse fließen gelungen in den alten Fall ein. Man fiebert in beiden Handlungssträngen mit Andrea mit und wird durch einige Wendungen überrascht, wodurch sich das Buch, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, quasi von selbst liest. 

Eine gelungene Fortsetzung, die durch einige Wendungen überrascht und deutlich spannender als der erste Teil ist. 

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.