Benutzer
Benutzername: 
Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2025
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


sehr gut

Das Cover besticht in seinem Rotton und zeigt die Tänzerin Anita Berger. Steffen Schroeder befasst sich in seinem Roman mit dieser außergewöhnlichen Frau und der Zeit, in der Berger lebte.
Anita wächst bei ihrer Großmutter Lu in Dresden auf. Die Mutter arbeitet in Berlin im Kabarett Chat Noir als Tänzerin und Sängerin. Ihren Vater, den Professor und Violinisten Felix Berger, tritt in ihrem Leben kaum in Erscheinung. Die Großmutter nett Anita liebevoll „mein Toni“ und macht sie so auch zum Mann im Haus. Männer sind aus Sicht der Großmutter nicht nötig.
Für mich kam Anitas Entscheidung Tänzerin zu werden etwas unerwartet. Sie lernte in Berlin und war so ihrer Mutter wieder näher. Zwischen Mutter und Tochter kommt aber keine rechte Beziehung zustande.
Schroeder lässt seine Protagonisten, die schwer an Tuberkulose erkrankt ist, im Krankenhaus über ihr Leben in der Rückblende erzählen. Dabei wird deutlich, dass die Tänzerin das Leben ausgekostet hat. So gehörten Alkohol und Drogen zu ihrem Leben dazu. Auch in der Liebe ließ sie sich auf viele Abenteuer ein.
Sie war mehrfach verheiratet, hatte aber auch amouröse Beziehungen zu Frauen.
Ihre Karriere als Tänzerin hatte Höhen und Tiefen. Neben den Einblicken in das Leben dieser Künstlerin werden viele andere Künstler der Goldenen Zwanziger im Roman vorgestellt.
Deshalb kann ich das Buch allen, die mehr über das Künstlerleben und die Zeitepoche wissen wollen, empfehlen.

Bewertung vom 11.03.2025
Leathley, Philippa

Metty Jones und das Schicksalstattoo / Inkbound Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover hat mir von Anfang an sehr gut gefallen. Nachdem ich das Buch gelesen habe und erneut das Cover betrachtet habe, war ich sehr erstaunt. Das Cover schafft es tatsächlich die Geschichte mit ihren Wichtigsten Details wiederzugeben. Super für die jungen Leser natürlich auch die Tattoosticker, die Auswahl sollte aber erst nach dem Lesen erfolgen oder die Bedeutung ist unwichtig, dann kann es früher gewählt werden.
Die Geschichte um die 10jährige Metty ist spannend geschrieben und entführt in eine magische Welt. Die ist aber manchmal gar nicht so weit von der Realität entfernt. Zum Geburtstag erhält Metty ihr Schicksalstattoo. Trotz eines Buches mit einer Übersicht bekannter Tattoos und deren Bedeutung, kann Metty die Bedeutung ihres Zeichens zunächst nicht richtig erfassen. Die Bedeutung wird fälschlich erfasst, das führt zu vielen Missverständnissen.
Plötzlich verschwindet ihr Vater und Tante Mag holt sie zu sich. Metty versucht alles, um ihren Vater zu finden. Gegen Anweisungen ihrer Tante widersetzt sie sich und bringt sich mehrmals in Gefahr.
Ich kann es allen Lesern, die sich gern magisch verzaubern lassen, empfehlen.

Bewertung vom 02.03.2025
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


ausgezeichnet

Das Cover und der Romananfang stehen für mich in einem krassen Gegensatz. Das Cover vermittelt Ruhe, Meeresrauschen und Urlaubsfeeling. Der Roman beginnt mit der Ankunft der Protagonistin Anna Maria auf der Erde. Dieses kleine Wesen hat es nicht leicht, nur knapp entkommt sie dem gemeinsamen Tod mit ihrer Mutter vor dem Ertrinken. Da die Mutter sicher ist, ihr Kind nicht versorgen zu können, entscheidet sie sich schweren Herzens die Kleine in ein Mauerloch der Pieta zu legen. Sie gibt dem Kind eine halbe Spielkarte und ein Papier mit der Aufschrift „Du sollst wissen, dass du geliebt wurdest.“ mit.
So wächst Anna Maria hinter Klostermauern im Waisenhaus auf. Dort haben die Kinder die Möglichkeit ein Musikinstrument zu lernen. Anna Maria merkt recht bald, das Musik für sie Farben sind. Sie steigert sich immer weiter hinein immer besser zu werden. Mit ihren Freundinnen Paulina und Agatha spielt sie, wie es sein könnte, wenn sie als beste Musikerin gefeiert wird.
Über ihrem Ehrgeiz, der auch von ihrem Lehrer Antonio Vivaldi gefördert wird, vergisst sie, was Freundschaft eigentlich bedeutet. So muss sie mehrmals Verluste verkraften. Anna Maria ist auch gar nicht bewusst, dass sie in einer Zeit lebt, in der es Mädchen nicht möglich ist in männliche Berufe einzutauchen und genau wie ein Mann geachtet wird. Erst als der Schmerz am größten ist, wird ihr klar, das ihr Lehrer ihre Begabung ausgenutzt hat.
Der Roman lässt Vivaldi in einem anderen Licht erscheinen. Welche Möglichkeiten hätte Anna Maria mit ihrem Talent in der Gegenwart?
Ein toller Roman, der sich jetzt schon an die Spitze meiner Bücherliste 2025 katapultiert.

Bewertung vom 26.02.2025
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


sehr gut

Georgina Moore hat mit „Die Garnett Girls“ ihren ersten Roman veröffentlicht. Das Cover passt gut zum Titel, drei Girls im Wasser in Strandnähe. Der Roman liest sich nicht einfach mal so zwischendurch. Es ist für mich auch nicht ein Buch für laue Sommertage.
Der Roman beginnt mit einem Prolog und führt den Leser zu den ersten Jahren der Familie zurück. Ein Sommer für Margo und Richard mit den drei Kindern auf Sandcove. Bereits da zeigt sich, dass es die junge Familie nicht so leicht hat. Es klingt an, dass Richard öfter trinkt. Trotzdem genießt Margo die Zeit mit ihren Girls am Strand, es entsteht ein Foto der Mädchen vor ihrem Sanddorf. Dieses Foto taucht im Roman ein weiteres Mal auf.
Anschließend befindet sich der Leser in Venedig in der Gegenwart. Imogen, das mittlere Garnett Girl, ist hier mit ihrem Freund William und erwartet einen Verlobungsantrag. Rachel, die Älteste, wohnt mittlerweile mit ihrem Mann und ihren Kindern auf Sandcove. Sasha, die Jüngste, ebenfalls verheiratet, wohnt in London. Ihre Mutter, die sie selber nur Margo nennen, wohnt in der Nähe von Rachel. Den Grund dafür erfährt der Leser im Buch. Der Roman erzählt die Geschichten aller 4 Frauen. Nicht immer waren alle einer Meinung. Und anscheinend hat der Weggang von Richard bei allen einen tiefen Graben hinterlassen. Der Roman hat seine Längen, aber besticht mit einem sehr emotionalen Ende.

Bewertung vom 20.02.2025
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


gut

Klappentext und Cover zum Roman Campion - Tödliches Erbe hatten meine Neugier geweckt. Von Margery Allingham hatte ich noch nichts gelesen. Auch die Gleichsetzung mit Agatha Christie lies mich einen spannenden Kriminalroman erwarten. Der Roman begann auch sehr spannend, ich denke nur an das Manöver von Val, als er im Taxi entführt wurde. Leider konnte diese Spannung nicht gehalten werden.
Fraglich ist auch, warum der Detektiv Albert Campion seine Dienste der Familie Gyrth anbietet. Eigentlich beauftragt ja jemand einen Detektiv. Albert hatte gehört, dass der langjährige Familienschatz der Gyrths in Gefahr ist. Im Buch dreht sich nun alles um die Rettung dieses Schatzes, ein Kelch.
Neben Albert gibt es zahlreiche weitere Figuren, aber keine hat mich in ihren Bann gezogen.
Der Schreibstil ist überwiegend verständlich, an manchen Textstellen musste ich aber nochmal nachlesen, um den Inhalt wirklich zu verstehen.

Bewertung vom 20.02.2025
Fröhlich, Anja

3 Streuner wittern das Abenteuer


ausgezeichnet

Das farbenfrohe Cover weckt sofort die Neugier für Zuhörer, kleine oder große Leser. Viele Kinder hätten sehr gern einen Hund als Haustier, aber nicht immer kann dieser Wunsch erfüllt werden. Das Buch von Anja Fröhlich bietet aber tollen Ersatz für einen echten Hund.
Die liebenswerte Geschichte lässt jeden Leser zum Hundeliebenden werden. Ich war bereits vom ersten Satz an „Wenn Hunde eins drauf haben, dann ist es Freundschaft!“ an das Buch gefesselt. Die drei Streuner Big Ben, King Kerl und Flirty leben in Spanien auf der Straße und genießen ihre Freiheit. Anja fröhlich erzählt, wie die drei Hunde nach Deutschland kommen und sich ihr Leben verändert. Unterstützt wird die Geschichte durch die zahlreichen Illustrationen von Pe Grigo. Dadurch wird es auch für Zuhörer nie langweilig und recht anschaulich. Neben Tierliebe werden im Buch auch Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Rücksichtnahme vermittelt.
Jeder Hund hat eine andere Besonderheit. So kann jeder Leser einen anderen Hund als seinen Lieblingshund finden. Neben den drei Streunern gibt es noch ein Hundedamentrio, das oft ungeahnte Wendungen in die Geschichte bringen.
Aber auch Schildegard, der sprechende Berg - eine Schildkröte-, ist eine überaus wichtige Figur. Sie tritt zwar nicht oft auf, aber wenn Schildegard ins Geschehen eingreift, gibt es immer einen coolen Spruch, eine kleine Lebensweisheit. So erfahren die Streuner von ihr, dass Fehler eigentlich Helfer sind, nur anders geschrieben.
Ein tolles Kinderbuch nicht nur für Hundeliebhaber.

Bewertung vom 20.02.2025

Transformers Earthspark: Der offizielle Guide


gut

Ein Buch zur Serie, das gab es schon öfter. Nun ist zu der Serie Transformers - Earthpark ein offizieller Guide bei Nelson erschienen. Dieser Guide erzählt die Geschichte der Transformers. Er stellt die Transformers mit ihren Eigenschaften und Verwandlungskünsten vor. Er erzählt die Geschichte der Familie Malto, die viele Transformers zu ihrer Familie zählen. Er erklärt zahlreiche Begriffe aus dem Earthspark- Universum und enthält ein tolles Poster.
Wer kein eingefleischter Fan von Transformers ist- so wie ich- hat dennoch manchmal Probleme mit dem Textverständnis.
Das Buch beginnt mit einem Handwriting Guide. Den habe ich öfter genutzt und nachgeschaut, wer die jeweilige Textpassage geschrieben hat. Mir hat besonders der Teil von Morgan gefallen. Er beschreibt, wie die Familie nach Witwicky gezogen ist. Dort hat sich die Familie vergrößert. Mo und sein Bruder Robby entdeckten eine geheimnisvolle Höhle. Damit geht das ganze Abenteuer um die Transformers los. Die Geschichte wird immer wieder durch informative Fakten unterbrochen.
Ein Fan der Transformers bin ich am Ende nicht geworden, aber ich weiß eindeutig mehr.

Bewertung vom 17.02.2025
Henríquez, Cristina

Der große Riss


ausgezeichnet

Das Cover passt sehr gut zum Roman „Der große Riss“ von Cristina Henríquez. Den Titel kann man auch doppeldeutig sehen. Einmal die Bezeichnung für den Panamakanal und auf der anderen für die Spaltung der Gesellschaft, die dieser Bau mit sich bringt. Die Karte zu Beginn des Romans ist sehr hilfreich, die handelnden Figuren den Schauplätzen zuzuordnen. Heute ist die künstliche ca 82 km lange Wasserstraße in Mittelamerika nicht mehr wegzudenken. Aber auch politisch ist er seit dem Machtantritt Trumps wieder in den Vordergrund gerückt.
Henriquez erzählt sensibel und einfühlsam vom Bau des Kanals vor über 120 Jahren . Sie beleuchtet dabei die unterschiedlichen Standpunkte von Befürwortern und Gegnern. Der Roman geht aber auch über den Bau hinaus, wenn die Autorin z.b. Francisco über das Leben mit seiner verstorbenen Frau Esme erzählen lässt. So werden neben dem gigantischen Bauwerk viele Einzelschicksale beleuchtet, die dann im laufe der Handlung doch zusammen gehören. Für mich ist Ada, ein 16jähriges Mädchen, eine besondere Figur. Sie begibt sich nach Panama, um Geld für eine notwendige Operation ihre älteren Schwester zu verdienen, dabei trifft sie auf Omar und die Familie Oswald, die auch ihre eigene Geschichte haben und erzählen.
Im Roman spielen aber auch die Rolle der Frau, der Gegensatz zwischen Armen und Reichen sowie zwischen Schwarzen und Weißen, im Text als Silber und Gold benannt, eine wichtige Rolle.
Obwohl der Roman in der Vergangenheit spielt, finde ich ihn top aktuell und kann ihn weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.01.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover finde ich gelungen. Wichtige Details der Handlung werden deutlich. Der geputzte Wohnwagen und die Figur am Waldrand fallen auf und wecken Neugier.
Volker Klüpfel begibt sich auf Solopfade. Er bleibt aber dem Genre humorvoller Krimi treu. Ohne großes Vorgeplänkel wird der Leser gleich mit den beiden Hauptfiguren bekannt. Da sind Svetlana, Putzfrau aus der Ukraine, und Tommes Mann, angehender Autor und Wohnmobilbewohner. Beide trennen etwas 20 Jahre. Svetlana putzt für Tommy, dieser Name gefällt ihm viel besser, also den Wohnwagen. Anschließend fährt Tommy seine Putzfrau immer nach Hause, na wenigstens bis in ihre Straße.
Ich mag diese Putzfrau mit ihrem ukrainischen Akzent, ihren vielen Sprichwörtern für jede Lebenslage und ihre Lektürevorschläge für Tommy. Sie verfügt über einen gewissen Scharfsinn und ist sehr hilfsbereit. Diese Hilfsbereitschaft führt Tommy und Svetlana in eine verzwickte Situation. Tommy muss mitten auf der Straße wenden, da Svetlana ein Mädchen einsam am Straßenrand gesehen hat. Sie überzeugt Tommy, dass das Kind vielleicht Hilfe und Unterstützung braucht. Damit nimmt die Geschichte ihren Lauf. Die beiden haben nun nicht früher Ruhe, bis sie das Kind endlich in Sicherheit wissen. Dabei greifen sie schon zu ungewöhnlichen Mitteln.
Auch wenn Klüpfel ziemlich lustig schreibt, verbirgt sich doch auch Ernstes in seinem Roman, der Tod der ukrainischen Journalistin. Sie wollte Ungereimtheiten der ukrainischen Wirtschaft aufdecken.
Tommys Vater, die Bewohner des Seniorenheims und die Freunde Max und Laura werden zu Unterstützern des ungewöhnlichen Ermittlerpaares.
Hoffentlich wird Svetlanas Sprichwort „Besser mit kluge Feind kämpfen als mit dumme“ auch im neuen Band dieses Duos umgesetzt.
Ich kann das Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.01.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Das Buch von Takis Würger „Für Polina“ hat mich tief bewegt und hat alle Chancen mein Buch des Jahres 2025 zu werden. Das Cover zeigt eine junge Frau und passt zum Roman. Takis Würger schreibt die Lebensgeschichte von Hannes Prager. Seine Mutter Fritzi verbrachte die Sommerferien nach dem Abitur in der Toskana. Hier lernt sie zufällig einen älteren Herrn aus Hamburg kennen. Eigentlich wollte Fritzi, die zu den Jahrgangsbesten gehört, Jura studieren. Doch leider kam Hannes dazwischen. Im Krankenhaus kommt sie auf ein Zimmer mit Günes. Sie hat eine kleine Tochter, Polina, bekommen. Da beginnt die Geschichte von Hannes und Polina. Die sich durch den ganzen Roman erstreckt. Die beiden wachsen anfänglich wie Geschwister auf. Hannes bleibt in seiner Entwicklung etwas zurück. Aber er hat ein besondere Gabe für Musik und Klavierspielen. Heinrich Hildebrand, ein alter, dennoch liebenswerter Kauz, beim dem Fritzi mit ihrem Sohn wohnt, erkennt die besondere Gabe von Hannes bald. Als Hannes und Polina älter werden, trennen sich ihre Wege. Würger schreibt sehr berührend und fesselt den Leser. Dies gelingt durch tolle Figuren. Dazu gehören für mich u.a. Hannes Vater. Heinrich, Bosch und Blau. Alle sind wichtig für Hannes Entwicklung, obwohl er sich von niemandem etwas sagen lässt und seine Entscheidungen selber trifft. Auch wenn die Musik im Buch nur beschrieben wird, habe ich doch beim Lesen eine Melodie im Ohr. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, nicht nur für Liebhaber von Klaviermusik.