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Fibelleser

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Isabel Allende hat erneut einen emotional erschütternden Roman geschrieben. Das Cover vermittelt zunächst aber nichts von den Gräueln und Ungerechtigkeiten gegenüber Kinder Kindern in verschiedenen Zeiten. Für den Leser entsteht der Eindruck, dass sich die Geschichte ständig wiederholt. Mich hat die Geschichte von Samuel Adler und seiner Familie sehr betroffen gestimmt. I.Allende berichtet unverblümt von der Pogromnacht in Wien 1938. Für die Familie Adler ändert sich alles. Rudolf Adler, jüdischer Arzt, praktiziert in Wien. Er ist ein anerkannter Arzt. Der Apotheker Peter Steiner hat ihn unterstützt. Ohne Vorankündigung verändert sich für die Adlers alles. Rudolf verschwindet plötzlich, das Wohnhaus der Adlers wird überfallen. Dabei erweist sich Oberst Theobald Volker als eine riesengroße Hilfe für Rachel und Samuel( Frau und Sohn von Rudolf). Der Oberst mag die Musik des erst 6 jährigen Samuels. Samuel muss nach England verschickt werden, in der Hoffnung, dass die Familie sich wiedersehen kann. Der Oberst überreicht Samuel einen Orden, der ihm dafür Kraft geben soll. Samuel wird seine Familie nie wieder sehen. 80 Jahre später begibt sich eine Mutter mit ihrer Tochter auf die Flucht. Dem Mädchen Anita ergeht es ähnlich wie Samuel. Isabell Allende spannt die Fäden geschickt, dass Anita und Samuel sich begegnen. So findet auch der Orden des Oberst einen neuen Besitzer. Tragisch, dass sich Schicksale wiederholen. Aber der Roman vermittelt auch Hoffnung. Hoffnung, dass das Leben dennoch weiter geht und lebenswert bleiben muss. Das gelingt nur durch Liebe, Verständnis und Einsatzbereitschaft. Von mir erhält der Roman eindeutig Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2024
Der geheime Elfenzauber / Hummelbi Bd.1
Stewner, Tanya

Der geheime Elfenzauber / Hummelbi Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover zeigt eine ungewöhnliche Elfe, gar nicht zart und feenhaft. Aber die kleine Elfe ist dennoch unterwegs zu den Menschen. Dort entdeckt sie Zwillinge, die sehr ungleich scheinen. Während Pauline von den Gästen des Festes beachtet wird, gelingt es Florentine nicht Aufmerksamkeit zu bekommen. Florentine ist eifersüchtig auf ihre Schwester und flüchtet sich in die Buchhandlung der Mutter zurück. Vielleicht können Florentine und die kleine Elfe daran etwas ändern?
Florentine hat ein geheimes, sehr altes handgeschriebenes Elfenbuch gefunden. Dieses Buch wird für Mutter und Tochter zu einem wichtigen alltäglichen Gegenstand. Sie erfährt auch einiges über ihre Großmutter Elfriede. Der Autorin gelingt es spielerisch die Streitereien unter den Schwestern zu schlichten. Aber einen großen Anteil daran haben die Elfen.
Das Buch macht Mut Dinge zu hinterfragen, Ungewöhnliches zu tun und der Fantasie freien Lauf lassen. Die Bilder illustrieren die Geschichte so gut, dass die Geschichte selbst jüngeren Kindern nicht zu lang erscheint und sie aufmerksame Zuhörer und Zuschauer bleiben. Es ist schön zu erleben, wie währenddes Lesens ein neues Elfenbuch entsteht. Neugier auf den neuen Band wird auch geweckt, wir freuen uns schon darauf.
Leseempfehlung für alle Familien mit Geschwisterkindern!

Bewertung vom 03.04.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


weniger gut

Ich hatte mich so sehr auf dieses Buch gefreut und war gespannt. Es war mein erstes Buch von Friedrich Ani. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine weiteres Lesen möchte. Die Geschichte an sich ist ja schnell erzählt. Leo Ahorn, Schreibwarenhändler und Ehemann, ist urplötzlich verschwunden. Da die Ehe, leider auch die Schreibwarenhandlung, nicht mehr ihre glücklichsten Tage hatte, hat Ehefrau Viola zunächst gar nichts unternommen, um Leo zu finden. Eine kurze Nachfrage über seinen Verbleib in der Stammkneipe am Eck - mehr nicht. Jedoch erfährt sie hier nichts. Das lässt sie aber immer noch ruhig bleiben und wirft sie nicht aus der Bahn. Sie überlegt, wie es wäre, wenn Leo nie wieder zurück käme. Schließlich entscheidet sie sich einen Detektiv - Tabor Süden - einzuschalten, da sie der Polizei nicht traut. Mir ist alles zu langatmig erzählt, der Personenwechsel vom Ich-Erzähler zum Er/Sie- Erzähler und die unangekündigten Rückblenden erschweren das Lesen. Den Titel des Buches kann ich noch am besten verstehen, wenn ich an die Halbbrüder Georg und Sandro denke.
Gänzlich unpassend finde ich das Schlusskapitel, wieder vom Ich - Erzähler berichtet. Warum muss der Tod von Fariza Nasri hier erwähnt werden? Weiß der Leser früherer Süden- Bände vielleicht Bescheid? Oder ist das schon der Aufhänger für den neuen Band?
Ich kann das Buch deshalb nur teilweise weiterempfehlen.

Bewertung vom 14.03.2024
Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1
Mara, Maddy

Azmina, der Golddrache / Dragon Girls Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover zum Buch Dragon Girls gestaltet von Thais Damiäo gefällt mir sehr gut, genauso die beiliegende Glitzersammelkarte. Die Geschichte ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben, aber dennoch fesselnd. Teilweise erinnert die Geschichte an Märchen, auch da muss der Held drei Aufgaben lösen.
Hier ist es Azmina - ein ganz normales Mädchen eigentlich - die gemeinsam mit Willa und Naomi den Zauberwald retten muss. Alle drei werden im nahen Wald zu Drachen, das kann ja nur ein Zauberwald sein. Die zauberhaften schwarz - weiß Illustrationen lockern die Geschichte auf und fesseln auch jüngere Kinder an den Text.
Wie im richtigen Leben zeigt auch diese Geschichte, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann. Dabei ist aber niemand gezwungen, der Meinung anderer blind zu vertrauen. Auch unsere drei Heldinnen erkennen dies.
Das Buch ist toll zum Lesen für geübte Leser, aber auch super zum Vorlesen.

Bewertung vom 11.03.2024
Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2
Stern, Anne

Das Opernhaus: Rot das Feuer / Die Dresden Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Anne Stern hat einen historischen und emotional bewegenden Roman über das Dresden der Zeit 1848/49 geschrieben. Ich bin direkt mit Band zwei in das Dresden - Epos eingestiegen. Obwohl mir Kenntnisse über Elise und ihre Familie fehlen, habe ich mich sofort in dem Roman wohlgefühlt und hatte nicht den Eindruck, dass mir Wichtiges fehlt.
Das Cover hatte für mich drei wichtige Punkte: die Frau, die Semperoper und das Feuer. Das Cover hat nicht zu viel versprochen. Alle drei Dinge haben einen großen Stellenwert im Roman eingenommen.
Anne Stern schreibt in einem spannenden unterhaltsamen Stil. Die Stadt Dresden und ihr Prunkstück - die Semperoper - nehmen neben der Familiengeschichte um Elise einen breiten Raum ein. Auch wenn knapp 180 Jahre vergangen sind, macht es Spaß den Beschreibungen der Stadt zu folgen. So manche Ecke erkennt man wieder. Die Oper ein wichtiger Punkt für die gehobene Schicht in Dresden. Aber viele Menschen, die dort arbeiten wollen Anerkennung und ein Dresden mit einer Verfassung für alle Bürger.
Der historische Kern zeigt, dass Dresden auch zur Zeit der Revolution 1848 viele gesellschaftliche Veränderungen hinnehmen muss. Die Rolle der Frauen in dieser Zeit hat sich bis zur Gegenwart sehr zum Positiven verändert. Elise war in ihrer Ehe ziemlich eingeschränkt und stand regelrecht unter der Führung ihres Ehemannes. Eigenes Handeln und Denken wurde nicht von ihr erwartet. Im Gegenteil das war sehr unerwünscht. Trotzdem konnte Elise sich nicht so recht in diese Rolle zurückziehen und hat mit ihren eigenmächtigen Entscheidungen mehrfach ihren Ehemann zum Despoten werden lassen.
Ein lesenswerter Roman.

Bewertung vom 20.02.2024
Kantika
Graver, Elizabeth

Kantika


ausgezeichnet

Das Cover ist auf den ersten Eindruck außergewöhnlich. Nach dem Lesen des Romans sehe ich einen außergewöhnlichen Stoff der Familie Cohen. Vielleicht ist es einer der Stoffe, die Rebecca zum Schneidern genutzt hat.
Der Titel - Katinka - genau so außergewöhnlich. Für mich ist der Text aber wie ein Lied. Elisabeth Graver führt in eine andere Kulturwelt und viele Jahre in der Vergangenheit zurück. Sie erzählt die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Rebecca. Rebecca lebt in dieser Zeit und wohnt mit ihrer angesehenen Familie ganz oben auf dem Berg umgeben von wohlhabenden Nachbarn. Leider kann sie mit ihrer Familie da nicht bleiben. Der Leser erlebt mit, wie Rebecca den "Berg" hinab fällt. Es gelingt ihr nie wieder solchen Reichtum zu erlangen. Sie erleidet viele Schicksalsschläge, gibt aber dennoch nie auf. Warum wird sie und ihre Familie dafür bestraft, dass sie Juden sind? Kein Mensch kann sich die Familie, in die er geboren wird aussuchen.

Bewertung vom 19.02.2024
Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2
Shireen, Nadia

Grimmwald: Lasst die Felle fliegen! - Band 2


sehr gut

Grimmwald Lasst die Felle fliegen ist bereits Teil zwei der Reihe Grimmwald von Nadia Shireen. Sie ist sowohl Autorin und Illustratorin. Conny Lösch hat den Text aus dem Englischen Übersetzt. Das Cover zeigt wichtige Figuren und macht deutlich, dass es weniger grimmig wird. Obwohl mir Teil 1 unbekannt ist, habe ich mich gut in Grimmwald zurecht gefunden. Dazu haben die Vorstellung der Hauptrollen, die tolle Landkarte und Erik Dynamit gesorgt. Die Geschichte ist schnell erzählt. Der fiese Bürgermeister Silver will sich den Grimmwald auch noch aneignen. Aber da kennt er die Bewohner von Grimmwald noch nicht. Sie stehen füreinander ein und versuchen mit gemeinsamen Kräften alles, um Grimmwald zu retten. Dabei hat jeder eine andere wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Die Supersportart - Baumboinken - spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Nadia Shireen beweist mit ihrem Buch auch, dass man mit unlauteren Mitteln nicht zum Ziel kommt. So gelingt es Nancy und ihren Freunden auch aufzudecken, dass Silver ein ganz mieser Betrüger ist. Viele neue Freundschaften entstehen dadurch sogar. Der geübte Leser wird schnell mit den Kapiteln durch sein. Viele schwarz - weiß Illustrationen lassen das Lesen so auch sehr abwechslungsreich erscheinen. Ein Buch nicht nur für kleine Tierfreunde.

Bewertung vom 15.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


sehr gut

Stefanie Gerhold hat einen sehr einfühlsamen Roman geschrieben. Das Cover vermittelt gut den Eindruck vom Handlungsort - Berlin, von der Zeit - Kaiserzeit und vom Handlungsgegenstand - Nofretete. Klappentext und Leseprobe hatten mich neugierig auf den Roman gemacht. Ich würde nicht enttäuscht. Ein wundervolles Buch, farbenprächtig aber auch einfach erzählt. James Simon eine Figur, der man sofort zugetan ist. Man muss kein Ägyptologe sein, um das Buch zu verstehen. Hinreisend beschreibt die Autorin die Wartezeit auf die Königin. James war - obwohl er nur brieflich von ihr erfuhr - sofort unsterblich in sie verliebt. Bis er sie endlich in den eigenen Händen halten kann vergeht sehr viel Zeit. St. Gerhold nutzt diese Zeit, um den Leser mit James seiner unkonventionellen Art, immer für Kunst interessiert und diese zu fördern, näher zu bringen. Schade, dass der Antisemitismus, den James Simon und alle anderen Juden in den Zwanzigerjahren erleben mussten, gerade wieder sehr aktuell ist. Hoffentlich erreicht der Roman eine breite Leserschaft, die dadurch über die Bedeutung der Juden für die Kunstschätze Deutschlands aufgeklärt werden können.

Bewertung vom 03.02.2024
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
Tsokos, Anja;Tsokos, Michael

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge


gut

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut. Der Klappentext und die Leseprobe versprachen einen spannenden und unterhaltsamen Trip nach Warnemünde. Was wird aus der unglaublichen Bekanntschaft des alten Herrn und den jungen Männer der Jungesellenabschiedsrunde? Das spielt keine entscheidende Rolle im Roman.
Leider finde ich das Buch sehr unauthentisch. Dem Heinzi passiert hier als DDR - Bürger doch sehr viel. Er rettet Kinder aus einem Kinderheim, lernt Bader - Meinhof kennen, sucht das Bernsteinzimmer, überlebt dabei eine ungewollte Sprengung.... Das erscheint mir sehr unglaubwürdig. Für mich wird hier phrasenhaft ein geschichtliches Ereignis an das nächste gereiht.
Dennoch ist Heinz Labensky, auch Heinzi oder Einstein genannt, eine liebenswerte Figur. Vielleicht hat er während der Busfahrt von Erfurt nach Warnemünde auch die eine oder andere Anekdote extra für seine Zuhörer im Bus erfunden. Heinz ist schon 80 und lässt sein Leben Revue passieren. Für ihn war Rita immer wichtig. Er wollte sie beschützen. Das ist ihm nicht gelungen. Sie wurde tot aufgefunden. Ihr Tod konnte nicht aufgeklärt werden.

Bewertung vom 20.01.2024
Lily Halbmond - Magie ist nur der Anfang
Bonet, Xavier

Lily Halbmond - Magie ist nur der Anfang


sehr gut

Dieses Buch bereitet viel Spaß beim Lesen. Das Cover stellt die wichtigsten Figuren vor und ist kindgerecht, gleichzeitig vermittelt es etwas Mystisches. Die Hauptfigur Lily hat morgen Geburtstag und kommt bald zur Schule. Darauf freut sie sich überhaupt nicht. Etwas das viele Schulanfänger bestimmt nachvollziehen können. Bleibt zunächst die Frage, ob es gelingt, dass Schule Spaß macht? Die lustigen Zeichnungen unterstützen den Leseanfänger auf jeden Fall. Die Comicform ermöglicht auch schwächeren Lesern sich mit dem Buch zu befassen. Die Geschichte ist spannend und teilweise auch lustig. Lilly geht mit großen Ängsten in die neue Schüler, findet schnell Freunde und begreift langsam - auch wenn sie es eigentlich nicht verstehen kann - was es heißt, eine Hexe zu sein. Neben der Geschichte um Lilly gibt es noch einige umfangreiche Seiten im Buch, in denen über Magie berichtet wird. Gelungener Auftakt für eine neue Reihe.