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Benutzername: 
Netha
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Hamburg
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Bücher sind mein Lebenselixier

Bewertungen

Insgesamt 135 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2015
Deckfarbe
Gruwe, Renegald

Deckfarbe


ausgezeichnet

Dieses literarische Romandebüt von Renegald Gruwe hat mich schlichtweg begeistert. Ich hoffe sehr auf weitere Romane des Autors.

Gustave Garoche, seines Zeichens Maler, sitzt in Venedig und bekommt nichts Rechtes mehr auf die Leinwand gebannt. Als ihm das Geld ausgeht, schreibt er seinem Freund in Berlin einen Brief und kündigt sein Erscheinen in Berlin an. Garoche hofft, bei seinem Freund Eduard seine Schaffenskrise zu überwinden. Doch auch in Deutschland ist es sehr schwer für Garoche, seine Bilder in einer Galerie unterzubringen. Die Nationalsozialisten sind sehr auf dem Vormarsch und die Menschen in Deutschland werden immer mehr in ihrem Leben eingeengt.
Garoche bekommt ein Angebot von einem Galeristen, welches nicht gerade legal ist. Doch bevor er seinen Freund um Geld bitten muss, nimmt er dieses Angebot an.
Als Belgier hat er noch etwas mehr Freiheiten als die Menschen in Deutschland, doch als er offene Anfeindungen gegenüber Juden mitbekommt und es sich bei seiner illegalen Arbeit immer mehr zuspitzt, fällt Garoche in ein Loch, aus dem es fast kein Entrinnen mehr gibt.

Doch wie die Geschichte ausgeht, das solltet ihr wirklich selber lesen.

Für mich hat dieser eher ruhige Roman so einen Tiefgang, dass ich die Empfindungen von Garoche am eigenen Leib gespürt habe. Einfach fantastisch geschrieben. In diesem Werk regiert nicht die Gewalt der Nationalsozialisten, sondern die Gedanken und Empfindungen des Protagonisten.

Bewertung vom 20.07.2014
Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten / Inspector Swanson Bd.1
Marley, Robert C.

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten / Inspector Swanson Bd.1


gut

Mein Interesse an diesem Buch wurde geweckt durch sein sehr sehenswertes
Cover, welches in Blautönen gehalten ist. Auch die Schnittkanten sind tiefblau eingefärbt. Als ich den Klappentext gelesen habe, war die Entscheidung gefallen.
Ich erwartete einen englischen Krimi à la Sherlock Holmes, aber ich bekam einen ganz eigenständigen Krimi zu lesen.

Inspector Swanson, der sich mit etwas über vierzig Jahren schon zum alten Eisen zählt, bekommt es hier gleich mit einer Serie an Morden zu tun. Drei Herren der Goldschmiedezunft müssen auf sehr grausame Weise ihr Leben lassen. Aber wo ist die Verbindung zwischen diesen doch sehr unterschiedlichen Opfern?
Lange tappt Inspector Swanson im Nebel, bis ihn die Spur zu dem sagenumwobenen Hope-Diamanten führt. Sein Besitzer fällt aus alles Wolken, als sich bei einer Expertise herausstellt, dass es sich bei seinem Exemplar um eine Imitation handelt.

Danach ging alles Schlag auf Schlag und die Aufklärung des Falls war dann eine Überraschung.

Mir persönlich ging die etwas zu schleppend, als es dann aber zur Wende kam, ging es mir wieder alles zu schnell.
Schmunzeln musste ich, als Arthur Conan Doyle als Protagonist auf der Bildfläche erschien. Etwas befremdlich fand ich die Darstellung von Oscar Wilde, der hier wirklich sehr speziell dargestellt wurde.
Spannung war eigentlich nur im Hintergrund vorhanden, sie kam nicht so recht an die Oberfläche.

Dennoch hat mir diese Geschichte gut gefallen. Leider wird es keine weiteren Fälle mit Inspector Swanson geben.
Im Epilog erfuhr ich, wie sich die Protagonisten nach diesem Fall weiterentwickelt haben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2013
Das Bild der Erinnerung
Jary, Micaela

Das Bild der Erinnerung


sehr gut

Meine Meinung:

Dieses Buch war für mich das zweite von Micaela Jary, und es war für mich das beste bis heute.

Alles dreht sich um ein kleines Gemälde, dieses Bild zieht die Betrachter regelrecht in seinen Bann. Für eine Hand voll Menschen ist es aber mehr als nur ein Gemälde. Es ist die Erinnerung an einen Teil in ihrem Leben, der nicht immer schön war. Aber es lässt die Emotionen hochsteigen bei diesen Menschen. Wie es halt immer mit Erinnerungen ist, so sind es für die einen schöne und für die anderen traurige.

Erzählt wird die Geschichte in der Gegenwart und in der Vergangenheit. In der Gegenwart wird dieses Bild zur Versteigerung angeboten, Anna soll eine Expertise erstellen, die Kundin die es verkaufen will hat es aber sehr eilig und setzt Anna unter Druck. Anna hat aber immer mehr den Eindruck das es sich bei diesem Gemälde um eine Fälschung handelt. So ermittelt sie unbeirrt weiter.

In der Vergangenheit erfährt der Leser was es damals auf dich hatte mit diesem kleinen Bild. Die Geschichte in der Vergangenheit hat mich mehr in seinen Bann gezogen als die aus der Gegenwart. Diese war auch meine Emotionen mehr angesprochen.
Denn noch war es total spannend die Geschichte zu verfolgen, wie sich die Stränge immer weiter annäherten und zu erfahren was aus bestimmten Figuren geworden ist.

Am Ende war mir leider zu offen was aus der Geschichte um Anna und ihrer Tochter geworden ist. Das fand ich doch noch sehr wissenswert um für mich diese Story vollständig anzuschließen.

Fazit: eine rasante total spannende Geschichte die am Ende einen kleinen Schönheitsfehler hat.

Ich vergebe 4,5 Sterne von 5.

Bewertung vom 19.09.2013
Brandbücher
Ebbert, Birgit

Brandbücher


ausgezeichnet

Birgit Ebbert greift in ihrem Debüt-Roman das Thema der Bücherverbrennung in den 30er Jahren auf. Drum herum hat sie eine fesselnde Geschichte gesponnen, die mir wirklich unter die Haut ging.

Karina muss in der Gegenwart das Haus ihrer verstorbenen Großtante ausräumen. Dabei findet sie alte Postkarten, die ihre Tante sich selber geschickt zu haben scheint. Wenig später findet Karina ein System, nach dem sie diese Postkarten lesen muss. Heraus kommt dabei eine Geschichte, die mich nur den Kopf schütteln ließ.

Erzählt wird diese Story in zwei Strängen. Einer gibt Karinas Suche in der Gegenwart wieder. Sie will unbedingt wissen, was damals geschehen ist und warum ihre Tante nach Frankreich auswanderte. Dabei scheint sie einigen bestimmten Leuten gewaltig auf die Füße zu treten.

Im zweiten Strang bekommt der Leser die erschütternde Geschichte zweier ehemaliger Freunde zu lesen. Einer ist Jude, der andere ist Arier. Als Adolf Hitler die Macht ergreift, wird die Freundschaft immer schwieriger, wenn man das, was überbleibt, überhaupt noch als Freundschaft bezeichnen kann. Beinahe plastisch beschreibt die Autorin, wie schnell und radikal sich ein Mensch verändern kann.

Und wie so oft sind Macht und Gier die Zugpferde so einer rapiden Veränderung.

Mir hat dieser flüssig und spannend geschriebene Erstling von Birgit Ebbert sehr gut gefallen. Für mich wieder ein Dokument dafür, dass diese schlimme Zeit in der Geschichte Deutschlands niemals vergessen werden darf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2013
Maggie Yellow Cloud- Mord auf Pine Ridge
Rose-Billert, Brita

Maggie Yellow Cloud- Mord auf Pine Ridge


sehr gut

Auf dieses Buch bin ich durch Verlagswerbung aufmerksam geworden. Es war für mich das erste Buch zum Thema Indianer überhaupt.

Maggie ist Ärztin in einem Reservat der Lakota Indianer. Sie ist eine der wenigen Studierten ihres Stammes. In der Notaufnahme von Pine Ridge hat sie alle Hände voll zu tun. Ihr Schwager wird erschossen aufgefunden, dieses Ereignis wirft die gesamte Familie in ein tiefes Loch. Später stellt sich heraus, dass nicht ihr Schwager das Opfer sein sollte, sondern Maggie. Nur weiß sie beim bestem Willen nicht warum. Sie hat niemandem etwas getan und ist bei allen sehr beliebt. Die Stammespolizei tappt im Dunkeln. Als sie nach einem erneuten Anschlag einen Mann festnehmen, ist für die Polizei alles klar. Das sehen Maggies Mann und andere aber anders, und sie sollen recht behalten. Die Anschläge auf Maggies Leben gehen weiter.

Auf eigene Faust ermitteln die Lakota weiter, aber was dabei heraus kommt, das verrate ich nicht. Lest es selber, denn es lohnt sich.

Der leicht zu lesende und flüssige Schreibstil von Brita Rose Billert macht dieses Werk zu einem kurzweiligen Lesevergnügen. Sie beschreibt Land und Leute sehr anschaulich. Aber auch die widrigen Lebensumstände der Indianer finden Erwähnung. Lebensmittellieferungen sind so mangelhaft, dass es kein Wunder ist, dass die Menschen übergewichtig oder gar krank werden. Frisches Obst ist ein Festmahl für die Lakota. Und das in einem Land, in dem Milch und Honig fließen sollen.
Ebenso wird den Indianern gekürzt, was nur geht. Medikamente und Verbandmaterial müssen regelrecht erkämpft werden.
Aber allem Schlechten zum Trotz gehen die Indianer ihren Weg, holen sich aus der Natur, was immer für sie essbar ist, und besinnen sich auf ihre alten Fähigkeiten. Natürlich gibt es auch viele, die sich einfach gehen lassen und dem Alkohol und Drogen verfallen. Aber solange es nicht der Hauptanteil in einem Reservat ist, haben die Lakota Hoffnung, dass es einmal besser werden könnte.

Mir hat dieser spannende Thriller sehr gut gefallen, gerade auch weil ich neben der Story noch einiges lernen konnte: Wie es in einem Reservat so zugeht und wie die Indianer leben, denken und ihre Traditionen aufrechterhalten.

Bewertung vom 26.04.2013
Flamme von Jamaika
André, Martina

Flamme von Jamaika


ausgezeichnet

Flamme von Jamaika war für mich das siebte Werk der Autorin. Und ich wusste vorher das es wieder etwas ganz besonderes sein wird.

Helena Huvstedt lernt auf ihren Debütantinnenball den Sohn eines Plantagenbesitzer aus Jamaika kennen. Das dieses Kennenlernen von den Eltern der beiden arrangiert war, war für Lena wie sie allseits nur genannt wird nicht ersichtlich. Edward sieht umwerfend aus und zeigte Manieren. Nach der Verlobungszeit reist Lena nach Jamaika und muss sehr schnell erkennen aus welchen Holz Edward wirklich geschnitzt ist. Er ist ein Zügelloser, kaltherziger und auch rabiater Mensch. Der geht fast wörtlich über Leichen um seinen Willen durchzusetzen.

Am Tag ihrer Hochzeit gab es einen folgenschweren Zwischenfall, so schwerwiegend, dass Lena mit ihrer Gesellschafterin Meggie auf eigene Faust das Land verlassen wollte, um nach Hause zu reisen und ihren Vater zu bitten diese Ehe annullieren zu lassen. Doch beide schaffen es nicht einmal bis zum Hafen zu gelangen. Aber was sich dann abspielte, dass solltet ihr wirklich selber lesen. Es lohnt sich wirklich.

Martina André ist ihrem tollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil treu geblieben. Ich glaube sie kann gar nicht anders schreiben als fesselnd. Auch hier war wieder zu erkennen wie viel Mühe sich die Autorin gemacht hat exakt zu Rechergieren. Die Werke haben wirklich alle Hand und Fuß und mit einem Vielleicht gibt sich Martina André nicht zufrieden.
Die Spannung wurde immer weiter ausgebaut und gehalten. Am Ende gab es noch eine Überraschung für den Leser die sich gewaschen hatte.
Ich musste immer weiter lesen und konnte dieses Werk nicht aus der Hand legen. Die letzten 500 Seiten habe ich in einem Rutsch regelrecht inhaliert.

Der Name Martina André bürgt in meinem Augen für kurzweilige, spannende Unterhaltung. Und ich warte ungeduldig auf 2014, wenn wieder ein neues Werk auf den Markt kommt.

Ich vergebe kristallklare fünf Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2012
Rassenwahn / Kommissar Pohlmann Bd.1
Gustmann, Jörg S.

Rassenwahn / Kommissar Pohlmann Bd.1


ausgezeichnet

Meine Entscheidung, dieses Buch zu lesen, fiel nach der Lektüre des Klappentextes.
Das Thema „Lebensbornkinder“ wird sehr selten aufgegriffen. Deshalb wollte ich unbedingt erfahren, wie der Autor um dieses komplexe Thema herum einen Kriminalroman erschaffen hat.
Außerdem bin ich der Meinung, dass es immer wieder sein muss, an diese menschenunwürdigen Dinge, die im Dritten Reich geschehen sind, zu erinnern. Es ist leider in der Geschichte der Deutschen passiert, nur so kann man sich immer wieder damit auseinandersetzten und hoffen, dass so was niemals wieder geschehen wird.

Martin Pohlmann, Kommissar in Hamburg, nimmt sich nach einem Burn-out-Syndrom eine zweijährige Auszeit und geht nach Ecuador. Doch dort lief es nicht so, wie er es sich erhofft hatte.
Er kehrt zurück nach Hamburg. Gleich nach der Landung bekommt er von seinem alten Chef Lorenz einen sehr brisanten Fall, den er umgehend lösen soll. Er hat nicht mal Zeit, sich zu akklimatisieren.
In Hamburg geht ein Serienmörder um, der alle Kläger einer Sammelklage umbringt. Diese Kläger sind alle ehemalige „Lebensbornkinder“, die ihre wahre Herkunft suchen. Doch das scheint jemandem ganz und gar nicht zu passen. Doch wie sich diese Geschichte entwickelt und vor allem wie sie ausgeht, das solltet ihr wirklich selber lesen.

Die Story wird in zwei Strängen wiedergegeben, zum einen durch Schilderung der Ermittlungen der Polizei und zum anderen durch Interneteinträge des Mörders. Dass der Mörder alles andere als geistig gesund ist, wird dadurch recht früh klar. Die Ermittlungen von Kommissar Pohlmann gleichen eher einem Puzzle mit sehr vielen und vor allem kleinen Teilen. Doch nach und nach wird der ganze Wahnsinn, der dahinter steckt, klarer.
Die Spannung baut sich ganz klammheimlich auf und wird immer weiter gesteigert. Bis es dann zu einem Showdown kommt, der nichts für zarte Gemüter ist.

Das Einzige, was mich ein wenig gestört hat, sind die in meinen Augen etwas zu langen und zu häufigen Gedankengänge des Kommissars. Aber deshalb wird es von mir keinen Punktabzug geben.
Da es sich hier um den Auftakt einer Serie handelt, freue ich mich sehr auf den nächsten Band. Ich werde ihn ganz bestimmt lesen.


Ich vergebe fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.