Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
ech
Wohnort: 
Bochum

Bewertungen

Insgesamt 611 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2024
Bloody Qindie präsentiert: Gefährliche Bücher (eBook, ePUB)
Gerlach, Katharina; Pawn, David; Strunk, Patricia; Spieweg, Selma J.; Mengel, Regina; Ruppersberg, Rainer; Bauer, Martina; Oltersdorff, Jana; Tietgen, Florian; Michaelis, Divina; Wöss, Lotte R.

Bloody Qindie präsentiert: Gefährliche Bücher (eBook, ePUB)


sehr gut

Abwechslungsreiche Anthologie mit spannenden und gruseligen Geschichten rund um das Thema Bücher

Im inzwischen bereits 8. Halloween-Special der Reihe „Bloody Qindie präsentiert:“ bieten 12 Autorinnen und Autoren insgesamt 13 spannende und abgründige Geschichten, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Bücher und all seinen Risiken und Nebenwirkungen auseinandersetzen.

Die einzelnen Beiträge sind sehr abwechslungsreich und nähern sich dem Grundthema mit unterschiedlichen Stilmitteln. So finden sich hier Geschichten, die entweder dem Horror-, Mystery- oder Fantasy-Genre zuzuordnen sind, oftmals handelt es sich aber auch um einen Mix aus diesen Genres. Dabei geht es zuweilen schon recht heftig zur Sache, auch an Blut wird nicht unbedingt gespart.

Wie immer kann in einer solchen Sammlung nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 Prozent treffen. Mein persönlicher Favorit war die ganz besondere Rechtschreibprüfung von David Pawn, die der Anthologie einen krönenden Abschluss beschert. Die Beiträge von Divina Michaelis und Lotte R. Wöss gehören ebenfalls zu meinen persönlichen Highlights. Aber auch die übrigen Geschichten haben ihren ganz eigenen Reiz und bieten durchgehend einen sehr hohen Unterhaltungswert.

Wer auf spannende und unheimliche Geschichten steht, sollte in dieser Anthologie auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

Bewertung vom 19.02.2024
Wir werden wachsen
van Hooven, Andreas

Wir werden wachsen


sehr gut

Packender Roman um ein ungleiches Paar zwischen Liebe und Ideologie

Mit diesem Buch legt der Autor Andreas van Hooven einen spannenden Roman vor, in dessen Mittelpunkt ein ungleiches Paar steht, das im Widerstreit zwischen Liebe und Ideologie steht und darin einen eigenen Weg finden muss. Auch wenn die Liebesgeschichte im Mittelpunkt des Geschehens steht, weist das Buch darüber hinaus auch noch einige gesellschaftspolitische Aspekte auf.

Jasper Bredendiek, Spross einer angesehenen Oldenburger Unternehmerfamilie, die auch als Zulieferer für die Rüstungsindustrie fungiert, trifft im Rahmen einer Feier zu Ehren seiner Mutter auf die linke Aktivistin Maja Claasen, die mit ihrer Gruppe die Veranstaltung stört. Trotz aller Gegensätze verlieben sich die beiden ineinander und müssen nun einen gemeinsamen Weg finden, diese zu überwinden. Dabei stellen sich ihnen aber zahlreiche Hindernisse in den Weg, die zur echten Bedrohung werden.

Mit einem packenden Schreibstil erzählt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte aus den wechselnden Erzählperspektiven von Maja und Jasper, zwei Kapitel sind zudem aus der Sicht von Jaspers Mutter Hanne geschrieben. Die entsprechenden Übergänge sind dabei aber völlig unproblematisch und auch deutlich erkennbar. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei lässt der Autor auch immer wieder aktuelle politische Ereignisse in die Geschichte einfließen und bindet zudem einige reale Personen in das Geschehen ein. Im Mittelpunkt stehen aber Maja und Jasper, deren völlig unterschiedliche Lebensentwürfe gut herausgearbeitet werden, so dass jeder Leser im Laufe der Geschichte seine eigene Position finden muss, auch wenn man zugleich mit dem Paar mitfiebert und hofft, dass sie am Ende einen gemeinsamen Weg finden.

Wer auf komplexe Beziehungsgeschichten mit gesellschaftspolitischen Bezügen steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Zudem regt das Buch zum Nachdenken an und wirkt so noch weit über sein Ende hinaus nach.

Bewertung vom 13.02.2024
Prospektor (eBook, ePUB)
Huber, Patrick

Prospektor (eBook, ePUB)


sehr gut

Dystopische Kurzgeschichte aus einer trostlosen Welt

Mit diesem Buch legt der Autor Patrick Huber eine dystopische Kurzgeschichte vor, die uns in eine düstere und ziemlich trostlose Welt entführt. Auf ca. 25 Seiten bietet er dabei kurzweilige und spannende Unterhaltung.

Die Prospektorin Bern und ihr Geschäftspartner Neves sind auf der Suche nach wertvollem Schrott und allem anderen, was diese trostlose Welt so übriggelassen hat. Als Schutz und Lebensraum dient ihnen dabei Berns Lastwagen, denn sie sind bei ihrer Arbeit allen möglichen Gefahren ausgesetzt und müssen höllisch aufpassen, dass der aktuelle Tag nicht ihr letzter auf Erden wird.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und entwirft dabei eine ziemlich trostlose Zukunftsvision, die wenig Raum für Hoffnung lässt. Hintergrundinformationen sind dabei spärlich gesät, die Geschichte konzentriert sich im Wesentlichen auf das Hier und Jetzt. Getragen wird das Ganze von den beiden Hauptprotagonisten Bern und Navas, die beide gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind. Alle weiteren Figuren sind hier eher Stichwortgeber, die keine echte Tiefe aufweisen. Diese Konzentration tut der Geschichte aber ausgesprochen gut und verschafft ihr ein atmosphärisch dichtes Ambiente mit reichlich Spannung und Raum für Überraschungen.

Wer eine spannende Dystopie für Zwischendurch sucht, wird hier gut bedient und unterhalten. Das gelungene Setting weißt auch durchaus Potential für weitere Geschichten aus diesem Kosmos auf.

Bewertung vom 13.02.2024
Mord auf Föhr
Härtl, Cornelia

Mord auf Föhr


sehr gut

Spannender und atmosphärisch dichter Nordseekrimi mit viel Lokalkolorit

In diesem Nordseekrimi schickt die Autorin Cornelia Härtl ihre Ermittlerin Kari Lürsen in ihren dritten Fall und bietet dabei neben reichlich Spannung auch wieder eine ordentliche Portion Lokalkolorit aus dem hohen Norden.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Obwohl die Suspendierung von Kari Lürsen beim BKA inzwischen aufgehoben ist, muss sie auf Anweisung ihres Vorgesetzten Jo Weinheimer zunächst einmal Innendienst schieben. Doch dann bietet er ihr einen Spezialauftrag an, verbunden mit der Aussicht, anschließend in den regulären Dienst zurückzukehren. Vor knapp eineinhalb Jahren wurde auf Föhr die 85-jährige Bertha Franzen ermordet und der mutmaßliche Täter noch am Tatort verhaftet. Er hat ein Geständnis abgelegt, stand dabei allerdings unter erheblichem Drogeneinfluss, wurde anschließend aber dennoch verurteilt. Da es sich bei dem jungen Mann, der sein Geständnis inzwischen zurückgezogen hat, um den Neffen der aktuellen Ministerpräsidentin handelt, bittet diese das BKA um Überprüfung des Falles, ohne dabei öffentliches Aufsehen zu erregen. Und so begibt sich Kari auf die Insel und stößt bei ihren Ermittlungen schnell auf die etwas zweifelhafte Vergangenheit des Opfers.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt und durchaus eine ordentliche Portion Tragik beinhaltet. Große Actioneinlagen oder Schockmomente sucht man hier vergebens, die Spannung entsteht in erster Linie aus der atmosphärisch dichten Geschichte und dem Zusammenspiel der gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Natürlich spielt auch Karis Privatleben wieder eine große Rolle, ohne die Krimihandlung dabei zu sehr in den Hintergrund zu drängen.

Wer auf eher ruhige Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier erneut gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 12.02.2024
Himmelfahrt. Höllenfahrt.
Wagner, Michael

Himmelfahrt. Höllenfahrt.


sehr gut

Spannender Kriminalroman aus dem Sauerland der 70er-Jahre

In diesem historischen Kriminalroman schickt der Autor Michael Wagner seine beiden Hobby-Ermittler Lieselotte Larisch und Theo Kettling in ihren vierten Fall, bei dem sie diesmal auch wieder von der jungen Sängerin Sabine tatkräftig unterstützt werden. Die Geschichte ist im Lüdenscheid des Jahres 1976 angesiedelt und bietet neben spannender Unterhaltung auch jede Menge Lokalkolorit aus dem Sauerland.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit den eher ungewöhnlichen Ermittlern und auch wenn ich nicht alle Anspielungen auf vergangene Ereignisse komplett verstanden habe, hatte ich nicht das Gefühl, dass mir hier wichtige Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Gerade erst kommt Theo Kettling von der Beerdigung eines alten Bekannten zurück, da trifft er vor seiner Haustür auf die aufgelöste Sabine. Die kleine Schwester ihrer besten Freundin ist bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen. Als Lieselotte Larisch von der Sache erfährt, spürt sie sofort, dass mehr hinter der Angelegenheit steckt und nimmt mit ihren beiden Mitstreitern die Ermittlungen auf. Die Spuren führen zu einem mysteriösen Vorfall, der 10 Jahre zurückliegt, und in den offenbar auch Theo verstrickt war.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und fängt dabei den Zeitgeist der 70er.-Jahre sehr gut ein. So bietet die Geschichte für Leser eines etwas älteren Jahrganges neben der Spannung auch eine ordentliche Portion Nostalgie. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende des atmosphärisch dichten Geschehens bietet der Autor eine gelungene Auflösung, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben und die eine ordentliche Portion Tragik beinhaltet. Für meinen Geschmack geht es dabei allerdings über weite Strecken doch ein wenig zu betulich zu, ein wenig mehr Tempo hätte die Geschichte durchaus vertragen können, auch wenn das sicherlich eher Geschmackssache ist. Ein hoher Unterhaltungsfaktor ist aber durchgehend vorhanden.

Wer auf historische Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier insgesamt gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 07.02.2024
Bezahl mit deinem Herzblut
Favell, Mika

Bezahl mit deinem Herzblut


sehr gut

Packender und abgründiger Psycho-Thriller mit einer verblüffenden Auflösung

Mit diesem Buch legt die Autorin Mika Favell einen packenden Psycho-Thriller vor, der die Spannung kontinuierlich steigert, bis sie sich am Ende in einem fulminanten Showdown entlädt.

Maryan hat eine sehr gute Beobachtungsgabe, lässt sich aber leicht zu voreiligen Schlüssen hinreißen und schießt dadurch oft weit übers Ziel hinaus. Die Beziehung ihrer besten Freundin hat sie so schon nachhaltig beschädigt, so dass sich diese von ihr abwendet, und auch ihr Freund Alex ist mehr als genervt. Sie gelobt zwar Besserung, kann aber nicht wirklich aus ihrer Haut. Als sie Meldungen über vermisste Frauen hört und einige mysteriöse Beobachtungen macht, die ihrer Meinung nach damit in Verbindung stehen, schenkt ihr daher zunächst auch niemand Glauben und sie beschließt schließlich, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Doch sie hat nicht die geringste Ahnung, worauf sie sich dabei einlässt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine verblüffende, aber durchaus schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen zudem für ein hohes Tempo, das einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende und abgründige Psycho-Thriller steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Meine erste Begegnung mit der Autorin wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

Bewertung vom 05.02.2024
Der andere Ausweg
Martensen, Manuel

Der andere Ausweg


ausgezeichnet

Packender und atmosphärisch dichter Kriminalroman aus dem hohen Norden

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Manuel Martensen seinen Ermittler Walter Bork aus der fiktiven Kleinstadt Nordsum in seinen zweiten Fall, der ihn diesmal auf die vorgelagerte Nordseeinsel Prielsand führt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Nachdem auf Prielsand die Leiche einer Standesbeamtin gefunden wird, übernehmen Walter Bork und sein Team die Ermittlungen, die durch ein aufziehendes Orkantief erheblich erschwert werden, da die Insel dadurch von der Außenwelt abgeschnitten ist. Zeitgleich erreicht Jonas mit der letzten Fähre die Insel und freut sich auf ein paar entspannte Tage mit seiner schwangeren Freundin Lara, die eigentlich bereits im Hotel auf ihn warten sollte. Doch dann erhält er einen verstörenden Anruf und wird in ein perfides Spiel um Laras Leben getrieben. Als ein Fischer, der Jonas aus einer misslichen Lage befreit, ermordet wird, gerät er zudem ins Visier der Ermittler. Doch das ablaufende Ultimatum zwingt ihn zu einer riskanten Flucht.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer verblüffenden, aber absolut schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Auch bei seinem zweiten Auftritt macht es einem der eigenwillige Ermittler Walter Bork ziemlich schwer, ihn zu mögen. Die Rolle der Sympathieträger übernehmen hier eher andere Protagonisten, mit denen man aber gerne mitfiebert und auf ein gutes Ende hofft.

Wer auf atmosphärisch dichte Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 01.02.2024
Zero Days
Ware, Ruth

Zero Days


sehr gut

Packender und atmosphärisch dichter Thriller um ein mörderisches Katz- und Mausspiel

In diesem Thriller schickt die Autorin Ruth Ware ihre Heldin in eine mörderische Intrige, die zum gefährlichen Katz- und Mausspiel wird, bei dem die Rollen zwischen Jäger und Gejagtem immer mehr verwischen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jacintha „Jack“ Cross, die mit ihrem Mann Gabriel „Gabe“ Medway eine Firma betreibt, die von Firmen beauftragt wird, um ihre Sicherheitssysteme auf Schwachstellen zu überprüfen. Während Jack vor Ort versucht, in die Firmen einzudringen, übernimmt Gabe die Überwachung am Computer. Bei ihrem aktuellen Auftrag fliegt Jack aber auf und landet kurzzeitig in den Fängen der Polizei. Dies ist aber nur der Beginn eines Alptraumes, denn nach ihrer Freilassung findet sie die Leiche von Gabe und gerät in Visier der Polizei, als eine verdächtige Lebensversicherung zu ihren Gunsten auftaucht, von der sie bislang nichts wusste. Hat ihr jemand eine Falle gestellt ? Jack taucht unter und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder. Doch wem kann sie überhaupt noch trauen ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran. Dabei erleben wir das Geschehen komplett aus der Perspektive von Jack, die hier auch als Ich-Erzählerin fungiert und uns hautnah an ihren Ängsten und Zweifeln teilhaben lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch wenn ich schon vorzeitig geahnt habe, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln könnte, bietet die Geschichte und vor allem der fulminante Showdown am Ende ausreichend Spannung und eine schlüssige und erschreckende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.

Auch wenn ich am Ende irgendwie das Gefühl hatte, dass man aus der Grundidee noch etwas mehr hätte herausholen können, bietet dieser Thriller doch atemberaubende Spannung vom Feinsten, die mich mit leichten Abstrichen überzeugen und begeistern konnte.

Bewertung vom 26.01.2024
Angst auf Föhr (eBook, ePUB)
Härtl, Cornelia

Angst auf Föhr (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender und atmosphärisch dichter Nordseekrimi

In diesem Nordseekrimi schickt die Autorin Cornelia Härtl ihre Ermittlerin Kari Lürsen in ihren zweiten Fall und bietet dabei neben reichlich Spannung auch eine ordentliche, wenn auch gegenüber dem Auftakt etwas geringere Portion Lokalkolorit aus dem hohen Norden.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Obwohl Kari Lürsen, die Zielfahnderin beim BKA, immer noch vom Dienst suspendiert ist, bittet sie ihr Vorgesetzter um Hilfe. Eine wichtige Zeugin gegen eine Hamburger Unterweltgröße soll zusammen mit ihrer Tochter bis zum Prozessbeginn in einem Safehouse auf Föhr untergebracht werden. Einer der Bewacher ist kurzfristig ausgefallen und im BKA gibt es offenbar eine undichte Stelle, so dass Kari dessen Position einnehmen soll. Kari hofft, dass sie dieser heikle Auftrag zurück in ihre alte Position bringt. Doch weiß sie wirklich, worauf sie sich eingelassen hat, denn hier spielt nicht jeder mit offenen Karten ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen packenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Gegenüber dem eher gemächlichen Auftaktband sorgt die permanente Bedrohungslage diesmal für deutlich mehr und vor allem (fast) durchgehende Spannung, die in erster Linie aus der atmosphärisch dichten Geschichte und dem Zusammenspiel der gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen entsteht. Für meinen Geschmack zieht sich allerdings die Auflösung der privaten Verwicklungen nach dem Ende des eigentlichen Kriminalfalles etwas zu sehr in die Länge und sorgt für einen deutlichen Spannungsabfall. Obwohl es gegenüber dem Auftaktband insgesamt eine deutliche Steigerung gibt, bleibt für die nachfolgenden Bände also durchaus noch ein wenig Steigerungspotential.

Wer auf atmosphärisch dichte Krimis aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 24.01.2024
Der Stich
Winter, Thilo

Der Stich


ausgezeichnet

Hier wird aus einer Mücke kein Elefant, sondern ein packender Thriller gemacht

Auch mit seinem zweiten Buch gelingt dem Autor und Wissenschaftsjournalisten Thilo Winter ein rasanter und packender Thriller, der mich trotz kleinerer Kritikpunkte sehr gut und spannend unterhalten konnte. Nachdem das Debüt noch in der Antarktis angesiedelt war, führt uns die Geschichte diesmal in die deutlich angenehmeren Gefilde von Florida.

Quito Mantezza verliert sein Stipendium am College von Key West, weil er sich mit dem mächtigen Konzern DNArtists angelegt und gegen dessen Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Moskitos protestiert hat. Während der Gerichtsverhandlung, auf der über seine diesbezügliche Klage entschieden werden soll, stirbt sein Anwalt nach einem Mückenstich. Zeitgleich kommt es zu weiteren ähnlich mysteriösen Vorfällen. Während die Behörden verzweifelt versuchen, die aufkommende Panik in den Griff zu bekommen, will Quito den Hintergründen auf die Spur kommen. Unterstützung erhält er dabei von der jungen Kubanerin Inez Barrera, die gerade erst über das Meer nach Florida geflüchtet ist und eigentlich ganz andere Probleme hat.

Mit einem packenden Schreibstil, reichlich Action und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei mit einem hohen Erzähltempo auf einen fulmunanten Showdown zu, der einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt und mit einer gelungenen Auflösung aufwartet, die am Ende keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Nachdem der Autor bei seinem Debüt an einigen Stellen doch etwas zu dick aufgetragen hat, fährt er dies hier zwar deutlich herunter, zeigt aber gerade im letzten Drittel, dass er doch noch nicht ganz davon lassen kann. Hier sollte er vielleicht doch etwas mehr Vertrauen in seine Geschichte haben, denn die hat solche Effekte eigentlich überhaupt nicht nötig. Ein Nachwort, das aufklärt, was hier Dichtung und was Wahrheit ist, rundet das Ganze am Ende noch hervorragend ab.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller zu wissenschaftlichen Themen steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und spannend unterhalten.