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Benutzername: 
Giselas Lesehimmel
Wohnort: 
Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 760 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2025
Dem Sturm entgegen (eBook, ePUB)
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen (eBook, ePUB)


weniger gut

Meine Meinung

Konnte mich leider nicht überzeugen.

Ich liebe die Bücher von Cecelia Ahern. Leider konnte mich diese Geschichte nicht überzeugen. Warum das so ist, werde ich noch begründen.

Anfangs konnte mich das Geschehen in seinen Bann ziehen, da es etwas Geheimnisvolles hat, nachts auf einer verregneten Bergstraße mit dem Auto unterwegs zu sein.

Nach einem nächtlichen Hausbesuch fährt Enya unter schwierigsten Bedingungen nach Hause. Starker Regen erschwert ihr die Sicht, und ein Taxifahrer hält sie auf. Vor dem Taxi liegt ein 15-järiger Junge und muss von Enya reanimiert werden. Der Taxifahrer beteuert immer wieder, dass nicht er den Jungen angefahren hat.

Enya fühlt sich sofort mit dem Unfallopfer verbunden, da er im gleichen Alter wie ihr eigener Sohn Finn ist und einen ähnlichen Kleidungsstil hat. Der Junge überlebt und Enya stellt ihre gesamte Lebenssituation in Frage. Sie verlässt ihren Mann und die gemeinsame Hausarztpraxis, um ganz von vorne anzufangen und die Arztpraxis eines pensionierten Hausarztes auf dem Land zu übernehmen.

Ich wusste nicht, was ich von Enya halten sollte. Dass sie mit ihrem Ehemann nicht mehr glücklich war, konnte ich gut nachvollziehen. Er gab ihr keinerlei Herzenswärme und hielt auch den gemeinsamen Sohn Finn von ihr fern - besonders nachdem sie ihn verlassen hatte.

Als sie zwölf Jahre alt war, ertrank ihre Mutter im Meer - mit47 Jahren. Seither lebt Enya in der Überzeugung, im selben Alter wie ihre Mutter sterben zu müssen - und das bereits in einem Jahr.

Stellenweise konnte ich kaum glauben, dass dieses Buch von Cecelia Ahern geschrieben wurde. Mir fehlte die Emotionalität, die ihre Bücher normalerweise zu einem schönen Leseerlebnis macht. Vieles erschien mir unlogisch und völlig an den Haaren herbeigezogen. Ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, warum eine Ärztin eine so starke Verbundenheit zu einem Unfallopfer verspüren sollte – selbst dann nicht, wenn es sie an ihren eigenen Sohn erinnert. Überhaupt fehlte es ihr auch im weiteren Verlauf an der Professionalität, die man von einer Ärztin erwarten würde. Der Klappentext verspricht Wärme und Klugheit, die ich jedoch beide vermisst habe.

Ein Wunschbaum sollte etwas Mystik in die Geschichte bringen, was jedoch nur bedingt gelungen ist – zumal sie den Baum fällen lassen wollte, nachdem sie in das Haus ihres Vorgängers eingezogen war. Sie betrachtete ihn als gärtnerischen Unfall.

Die Dialoge fand ich oftmals ziemlich platt und unlogisch.

Es ist schön, dass sie sich Zeit für ein Treffen genommen haben, sagt er. Nach einem Kompliment klingt das nicht. - Ca. Seite 162 auf dem Reader .

Ich weiß nicht, ob es sich um Übersetzungsfehler handelt, aber mit diesem Satz konnte ich absolut nichts anfangen. Unglückliche Formulierungen tauchen immer wieder auf.

Im letzten Drittel haben ungeahnte Wendungen für mehr Spannung gesorgt. Das Ende hatte ich so nicht erwartet.

Fazit

Unglückliche Formulierungen und eine nervige Hauptfigur haben meinen Lesefuss gestört. Allen Charakteren fehlt die Authentizität - keiner wirkt wirklich glaubwürdig.

Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen. Wer Cecelia Aherns Bücher kennt, könnte bei "Dem Sturm entgegen" enttäuscht sein. Das ist natürlich Geschmackssache.

Danke Cecelia Ahern

Bewertung vom 27.02.2025
Wie du mich ansiehst
Lohmann, Eva

Wie du mich ansiehst


ausgezeichnet

Meine Meinung

Manchmal wäre ich gerne weniger unsichtbar

Diese Geschichte wurde von einer Frau für überwiegend weibliche Leserinnen geschrieben. Sie behandelt ein sehr wichtiges Thema: Wie werden Frauen heutzutage alt? Sind Falten etwas Verwerfliches oder ein ganz normaler Alterungsprozess?

Johanna ist Mitte vierzig und hadert mit ihren Falten. Überhaupt hat sie das Gefühl, nicht mehr richtig wahrgenommen zu werden.

Sie führt erfolgreich einen Blumenladen. Ihre jüngere Angestellte bringt frischen Wind in das Geschäft, lässt sich regelmäßig kleinere Fältchen wegspritzen und spricht sehr offen darüber. Johanna spielt mit dem Gedanken, es ihr gleichzutun. Doch wie soll sie das ihrer Tochter erklären, der sie stets beigebracht hat, dass Aussehen nicht alles ist und die inneren Werte viel mehr zählen?

Johannas heiß geliebter Vater hat ihr einen Garten hinterlassen, in dem ein gemütlicher Schäferwagen steht. Den behält sie – ihre Falten nicht.

Neue Dinge können nur wachsen, wenn es einen Platz dafür gibt. Zitat aus dem Buch.

Ich habe bereits vor einigen Jahren "Kuckucksmädchen" und "Acht Wochen verrückt" von Eva Lohmann gelesen. Sie trifft stets den richtigen Ton, wenn es um ernste Themen geht. In "Wie du mich siehst" verwebt sie eine Familiengeschichte mit dem heutigen Jugendwahn. Altwerden scheint in unserer Gesellschaft ein großer Makel zu sein.

Johannas Familiengeschichte ist ganz anders, als sie dachte. Ihre Eltern waren geschieden, doch die Gründe dafür waren ihr nie klar. Auch ihre eigene Ehe mit einem Marinekapitän bekommt gewaltige Risse, denn er kann nicht verstehen, warum seine Frau ihr Äußeres nicht akzeptiert – schließlich hat sie ihrer gemeinsamen Tochter ganz andere Werte vermittelt.

Ich habe mich im Garten sehr wohl gefühlt. Es ist ein Ort, bei dem sich Johanna und ihre 15-jährige Tochter wieder sehr nahe gekommen sind, und ihre Seele baumeln lassen konnten. Das Wühlen in der Erde und das Gras unter den Füßen hatten eine meditative Wirkung.

Johannas Mutter ist für mich eine sehr starke Persönlichkeit, da sie nach der Scheidung ihr Leben ganz alleine gemeistert hatte. Sie muss jeden Cent drei mal umdrehen und nimmt auch keine Hilfe von ihrer Tochter an.

Der Schreibstil ist flüssig, und das Thema ist hochaktuell. Ich war von Anfang an gefesselt und habe den Humor in der Geschichte sehr genossen.

Die Figuren sind gut gezeichnet und waren mir ausnahmslos sympathisch.

Fazit
"Wie du mich ansiehst" regt zum Nachdenken an. Welche Werte zählen wirklich? Lösen Botox und Hyaluronbehandlungen alle Probleme und machen eine Frau sichtbarer und glücklicher?

Eigentlich ist Lebenserfahrung etwas, das Johanna attraktiv findet. Zitat aus dem Buch.

Von mir eine klare Empfehlung. Danke Eva Lohmann.

Bewertung vom 26.02.2025
Tage des Zweifels / Die Telefonistinnen Bd.2
Schojer, Nadine

Tage des Zweifels / Die Telefonistinnen Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung

Die 40er-Jahre gehen weiter

Köln 1948

Es ist nun schon eine Weile her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Doch ich war sofort wieder vom Folgeband gefesselt.

In der Versicherung Pering stehen große Veränderungen an. Victor Pering, der Sohn des Inhabers, hat ehrgeizige Pläne, um das Unternehmen noch ertragsreicher zu gestalten. Er möchte expandieren und scheut keine Kosten für einen dekorativen Springbrunnen vor dem Versichereringsgebäude - sehr zum Leidwesen der Telefonistinnen, die anscheinend keine Lohnerhöhung zu erwarten haben.

Es geht spannend und emotional weiter. Das Wiedersehen mit den Telefonistinnen war sehr schön und alle haben sich weiter entwickelt.

Die verwöhnte Charlie hat sich gut in das Unternehmen integriert. Klar, alle Marotten hat sich nicht abgelegt, was sie mir umso sympathischer macht. Ihr Einfallsreichtum kennt keine Grenzen - besonders wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit vom Betriebsarzt zu bekommen. Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie wirklich in ihn verliebt ist, oder nur ihren Kopf durchsetzen möchte. Ihre Freundinnen aus der Telefonzentrale fordert sie auf, für eine Lohnerhöhung zu kämpfen.

Hanni hat lange auf ihre große Liebe gewartet. Umso glücklicher ist sie, als er endlich wieder vor dem Büdchen steht. Hanni erstellt weiterhin mit großem Erfolg gehäkelte Handschuhe und träumt von einem eigenen Handschuh-Atelier. Weiterhin ist ihr Arbeitstag sehr straff - ohne Wertschätzung von ihrem Vater zu erhalten. Ich war sehr gespannt, ob ihre Liebe zu dem britischen Soldaten Dean Bestand hat.

Gisela ist sich immer noch unsicher, ob sie ihren verschollenen Mann für tot erklären lassen soll. Immer wieder sieht sie einen Mann, der ihm ähnlich sieht - doch sobald sie ihm zuruft, läuft er davon. Ihr Sohn steckt in einem emotionalen Tief. Er kann sich einfach nicht mit seiner Armprothese abfinden und wartet weiterhin auf die Rückkehr seines Vaters. Gisela hat noch viele Hürden zu überwinden, bevor sie ihr neues Liebesglück genießen kann.

Julia blüht mittlerweile richtig auf. Ihre traurige Vergangenheit hat sie geprägt, aber nicht gebrochen. Das große Mädchen verfügt zwar über wenig Geld und ist immer hungrig, aber sie hat gute Freundinnen und einen heimlichen Verehrer.

Die Rezeptionistin Erna wartet weiterhin auf ihren verschollenen Sohn und ist die gute Seele der Telefonistinnen.

Ich weiß natürlich mittlerweile etwas mehr. Die emotionalen Achterbahnfahrten haben mich gut unterhalten. Die herzlichen Freundschaften unter den Frauen hat wieder mal gezeigt: Zusammen sind wir stark. Es gab Wendungen mit denen ich gerechnet habe - andere wiederum haben mich kalt erwischt.

Fazit
Der bildhafte Schreibstil konnte mich durchgehend fesseln. Die Figuren wirken authentisch und haben sich weiter entwickelt. Die 40er-Jahre sind wieder lebendig geworden. Ich habe mich selber sagen hören: Die gute alte Zeit. Bestimmt war nicht alles besser - aber einiges.

Für alle, die mehr erfahren wollen, spreche ich eine klare Empfehlung aus. Ich freue mich nun auf den 3. Band der Trilogie.

Danke Nadine Schojer.

Bewertung vom 22.02.2025
Zwischen Ende und Anfang (eBook, ePUB)
Moyes, Jojo

Zwischen Ende und Anfang (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung

Chaotisch und unheimlich herzlich

Jojo Moyes gehört zu meinen Lieblings-Autorinnen, da Ihre Geschichten stets berührend sind und mitten aus dem Leben zu kommen scheinen. Die Figuren wirken authentisch und sind in ihrer Art einzigartig.

Lila ist eine erfolgreiche Autorin, der ihr letztes Werk nun mächtig auf die Füße fällt. Oder wie würdet Ihr das nennen, wenn eine Autorin einen Ratgeber für eine glückliche Ehe schreibt, und nach der Veröffentlichung von ihrem Mann verlassen wird? Lilas Ehemann Dan verlässt sie für eine wesentlich jüngere Blondine, die auch noch schwanger von ihm ist. Ihr sanierungsbedürftiges Haus verschlingt ihr ganzes Geld, daher müsste sie dringend ihre Schreibblockade überwinden.

Lilas Stiefvater Bill zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihr ins Haus. Er hält das Haus in Ordnung und kocht gesundes Essen, was besonders Lilas Töchter Celie und Violet in den Wahnsinn treibt.

Richtiges Chaos bricht jedoch aus, als ihr leiblicher Vater Gene total abgebrannt vor der Tür steht. Bill und Gene verhalten sich wie Hund und Katz aufeinander und liefern sich ständig Reibereien.

Celie hat mit ihren 16 Jahren schon sehr viele Probleme, da sie in der Schule Mobbing gemobbt wird. Die achtjährige Violet ist ein richtiger Sonnenschein, mit sehr viel Fantasie, die ihren Großvater Gene sehr gerne mag.

Ich musste Lila richtig bewundern für ihre Herzenswärme, die sie sogar ihrem leiblichen Vater zukommen lassen hat. Gene verließ sie und ihre Mutter, um in Amerika eine Schauspielerkarriere zu machen. Mit der Treue nahm er es nie genau.

Ich fand fast alle Figuren ansprechend, mit all ihren Ecken und Kanten. Besonders Lilas beste Freundin kommt sehr speziell und herzlich rüber. Selbstverständlich wird das Leben für Lila wieder lebenswert. Das konnte ich von Anfang an erahnen und hat sich am Ende bewahrheitet. Aber der Weg dorthin ist hart - herzlich und manchmal unheimlich komisch. Wartet da vor dem Schultor etwa eine neue Liebe auf Lila?

Die Geschichte wirkt stellenweise total überdreht - ist sie aber eigentlich nicht. Würde man einmal seine eigenen chaotischen Erlebnisse
aufschreiben, und dies mit viel Humor versehen, käme wohl etwas ganz Ähnliches dabei heraus.

Fazit

Von mir eine klare Empfehlung für alle, die chaotische Großväter, untreue Ehemänner und eine Ratgeber - Autorin richtig kennenlernen möchten.

Der Schreibstil liest sich wie Butter. Die Thematik dürfte für viele Menschen interessant sein. Und wenn Ihr wissen wollt, was sich im Gartenschuppen befindet, fragt einfach den Gärtner. Es müssen nicht immer Ratten sein.

Herzlichen Dank, Jojo Moyes.

Ich habe die Geschichte abwechselnd gehört und gelesen. Luise Helm hat eine angenehme Erzählstimme. Sie trifft stets den richtigen Ton.

Bewertung vom 18.02.2025
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Meine Meinung

Hanna und Daniels 3. Fall.

Auch mit dem dritten Fall der Polarkreis-Reihe konnte mich die Autorin wieder begeistern. Der flüssige Schreibstil und das atmosphärische Setting laden eigentlich zu einem traumhaften Winterurlaub ein. Da wirkt ein Mord in einem angesagten Hotel umso unpassender.

Charlotte Wretlind plant den Abriss eines verlassenen Hochgebirgshotels, um an dessen Stelle ein neues Luxushotel zu errichten. Doch ihr Vorhaben stößt bei den Anwohnern auf wenig Zustimmung. Dazu soll es jedoch nicht mehr kommen – denn Charlotte Wretlind wird in einem Hotelzimmer ermordet. Hannah und Daniel ermitteln in dem Mordfall.

Charlotte Wretlind war mir sehr unsympathisch, da mir ihre Art, mit Menschen umzugehen, nicht gefallen hat. Ihre Beziehung zu ihrem Sohn war schwierig, da er andere Vorstellungen vom Leben hatte als seine Mutter. Besonders ihr unfreundliches Verhalten an der Hotelrezeption gegenüber dem Angestellten Paul fand ich wirklich gemein – und Paul offenbar auch.

Dennoch hat mich ihr Mord tief erschüttert. So sollte kein Mensch enden müssen. Doch dabei bleibt es nicht ...

Für Hanna und Daniel ist dieser Mordfall nicht einfach aufzuklären. Bei Hanna kommt noch hinschwerend dazu, dass sie sich in ihren verheirateten Kollegen Daniel verliebt hat.

Geschickt hat die Autorin falsche Fährten gelegt, und es auch mir damit sehr schwer gemacht. Meine Vermutungen liefen ins Leere und die Überraschung am Ende war groß.

Fazit

Ich liebe die Schwedenkrimis von Viveca Sten sehr. Die stets winterliche Atmosphäre und große Spannung fesseln mich immer wieder.

Danke Viveca Sten. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen. Von mir eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 15.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


ausgezeichnet

Meine Meinung

Ein dystopischer Thriller, der Seinesgleichen sucht

Das romantische Cover verspricht eine Geschichte, die den Leser in Urlaubslaune versetzt. Ich sage es gleich mal vorweg: Das Cover lügt - sowie sämtliche Protagonisten auch.

Das Worldbuilding schafft eine geheimnisvolle Atmosphäre, bei der man stets die Gefahren spürt, die im Hintergrund lauern. Der letzte bewohnbare Ort - eine griechische Insel im Mittelmeer - bietet 122 Überlebenden Schutz vor einem schwarzen Nebel, der für jedes Lebewesen den Tod bedeutet. Die Dorfbewohner scheinen auf den ersten Blick ein glückliches Leben zu führen. Jeder leistet seinen Beitrag zum Wohle der Gemeinschaft. Doch warum schlafen alle zur gleichen Zeit? Wer zum Appell nicht sein Bett erreicht hat, schläft genau da ein, wo er sich gerade befindet.

Niema Mandripilas ist Wissenschaftlererin und die gute Seele auf der Insel. Als sie tot aufgefunden wird, ist das Leben der Insulaner in Gefahr. Wenn der Mord nicht aufgeklärt wird, holt sich der schwarze Nebel die letzten Menschen.

Emory ist die Einzige, die seit jeher das Leben und die Menschen auf der Insel hinterfragt. Nach dem Tod von Niema wird sie beauftragt, den Mordfall aufzuklären. Die Zeit läuft, und der schwarze Nebel rückt immer näher …

Es ist unmöglich, dieses Buch aus der Hand zu legen, bevor man das Ende erreicht. Dieser dystopische Thriller hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und ein Entrinnen unmöglich gemacht. Die Figuren sind unverwechselbar und haben alle einen hohen Wiedererkennungswert. Niemand weiß, ob er im Schlaf aktiv ist – außer den Wissenschaftlern. Eine KI kennt die Gedanken der Dorfbewohner und gibt ihnen Ratschläge. Doch sind es wirklich gute Ratschläge?

Fazit

Der flüssige Schreibstil und die überraschenden Wendungen machen diesen Thriller zu einem Pageturner, wie ich ihn so noch nicht geles

Ein Glossar am Anfang erleichtert die Zuordnung der Personen.

Eine klare Empfehlung von mir. Danke, Stuart Turton! Die drei Jahre zur Fertigstellung des Buches haben sich wirklich gelohnt!

Bewertung vom 10.02.2025
Unsere Seelen bei Nacht
Haruf, Kent

Unsere Seelen bei Nacht


ausgezeichnet

Meine Meinung

In der Nacht ist der Mensch nicht gern allein.

Diese berührende Geschichte erzählt von zwei älteren Menschen, die sich nach Zärtlichkeit und guten Gesprächen sehnen.

Die 70-jährige Witwe Addie ist mir sehr sympathisch, da ich ihren Mut bewundere. Sie bietet ihrem freundlichen Nachbarn Louis an, die Nächte in ihrem Bett zu verbringen. Der Witwer ist anfangs sehr verwundert, doch schon bald genießt er die guten Gespräche mit Addie. Denn genau das hat beiden gefehlt: körperliche Nähe und Gespräche, die die Einsamkeit der Nacht vertreiben.

Nicht alle Bewohner des kleinen Ortes Holt County in Colorado zeigten Verständnis. Dennoch erfuhren sie auch Bewunderung von einigen älteren Menschen.

Obwohl sie sich seit vielen Jahren kennen, wussten sie nichts voneinander. Die Geschichte zeigt, wie es im Leben wirklich ist. Wir machen uns ein Bild von anderen Menschen, welches unsere Wahrheit ist. Doch sehr oft liegen wir damit total falsch. Ich habe die Gespräche der beiden mit sehr viel Interesse verfolgt. Addie und Louis haben mein Herz berührt. Als dann noch Addies 6jähriger Enkel zu Besuch kam, nachdem sich dessen Eltern zerstritten haben, hätte ich Louis am liebsten in den Arm genommen und ganz fest gedrückt. Die Wärme, die er dem kleinen Jungen entgegenbrachte, tat ihm unheimlich gut.

Mir haben auch die Ausflüge gut gefallen, die sie zu dritt unternommen haben. Ich konnte mir die Kleinstadt Holt bildlich vorstellen. Die Umgebungen rund um den Ort laden zu Wanderungen und Campingurlauben ein.

Fazit

Zwei ältere Menschen sind auf einem guten Weg, noch einmal glücklich zu werden. Umso fassungsloser hat mich das Ende zurück gelassen.

Die Geschichte wärmt die Seele. Nur das Ende hätte ich mir anders vorgestellt und gewünscht.

Mal ganz ehrlich: Wer ist schon gerne in der Nacht allein? Egal in welchem Alter, wir alle brauchen menschliche Wärme und Berührungen.

Danke für diese schöne Geschichte.

Bewertung vom 08.02.2025
Wackelkontakt (eBook, ePUB)
Haas, Wolf

Wackelkontakt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung
Ein Buch, das dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt.
Diese Geschichte ist einfach nur phänomenal. Ich kannte den Autor vorher noch nicht, aber gleich das erste Buch, das ich von Wolf Haas gelesen habe, hat bei mir einen sehr starken und positiven Eindruck hinterlassen.

Die Idee zu der Geschichte ist ausgesprochen interessant und so habe ich sie noch nie zuvor gelesen. Ein Buch im Buch gab es schon oft, aber die Umsetzung ist neu.

Franz Escher wirkt ziemlich unscheinbar. Der Trauerredner liebt es, Puzzles zusammenzusetzen, und pflegt darüber hinaus kaum soziale Kontakte. Nachdem er jahrelang mit einem Wackelkontakt in der Küche zu kämpfen hatte, bestellt er endlich einen Elektriker. Während der junge Mann den Wackelkontakt behebt und zuvor den Sicherungskasten ausschaltet, liest Escher im Wohnzimmer einen Roman über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo.

Im Gefängnis wartet Elio Russo auf seine Entlassung. Sein drogensüchtiger Zellengenosse schenkt ihm ein deutschsprachiges Buch – es handelt von dem Trauerredner Franz Escher, der einen Elektriker bestellt hat …

Ich will Euch nicht zu viel über dieses schmale Büchlein verraten, denn Ihr sollt den gleichen Lesegenuss erfahren wie ich.

Brilliant führt uns der Autor durch das Geschehen, und macht es dem Leser unmöglich, das Buch zur Seite zu legen. Zwei Bücher erzählen von zwei Leben, die irgendwie miteinander verbunden zu sein scheinen. Mit jeder Seite steigt die Spannung, und man bekommt eine leise Ahnung davon, welcher Sinn hinter dem Ganzen steckt. Die Puzzleteile fügen sich ineinander, und es entsteht ein geniales Gesamtbild.

Fazit
Dieses Buch ist ein Muss für alle, die ein Buch lesen möchten, das dem Einheitsbrei ein Schnippchen schlägt. Die Figuren sind gut gezeichnet und wissen zu überzeugen. Die Handlung konnte mich von Anfang an fesseln, und das Ende ist ein Geniestreich. Von mir eine klare Empfehlung.

Danke Wolf Haas. Ich bin begeistert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2025
Iron Flame / Flammengeküsst Bd.2
Yarros, Rebecca

Iron Flame / Flammengeküsst Bd.2


sehr gut

Meine Meinung

Ein gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen

Nachdem mir Fourth Wing ausnehmend gut gefallen hat, war ich nun sehr auf Iron Flame gespannt. Kann der 2. Band mithalten? Vorweg gleich mal: Nicht ganz! Er enthält noch mehr Spannung, aber auch einige nervige Szenen, die ich noch genauer beschreiben werde. Der Humor ist etwas weniger vertreten. Während ich bei Fourth Wing mehrmals richtig lachen konnte, brachte mich Iron Flame nur noch hin und wieder zum schmunzeln.

Total niedlich fand ich Ardana wieder. Der kleine Drache ist nun um einiges größer und nicht mehr golden. Ihre Kräfte sind etwas eingeschränkt ... Dennoch zeigt sie sich mutiger denn je. Ein paar Dialoge zwischen Ardana und Tairn haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Der mächtige Drache Tairn ist von dem störischen Teenager so manches Mal sichtlich genervt.

Violet Sorrengail weiß nicht ob sie Xaden Riorson noch trauen kann. Zuviel hat er ihr verschwiegen. Die gebrechliche junge Frau hat sich bisher erfolgreich durchgesetzt. Dennoch erwarten sie weitaus größere Hürden, die es zu meistern gilt. Sei es körperlicher oder emotionaler Natur - sie wird über alle Maßen gefordert.

Xaden setzt alles daran, Violets Vertrauen wieder zu gewinnen. Fordert sie zur Selbstreflexion auf. Violet muss sich eingestehen, dass auch sie Geheimnisse vor Xaden hat. Beide müssen erkennen: Nur zusammen sind sie stark. Nur zusammen können sie einen Krieg gewinnen, der das Leben aller Drachen und Reiter rettet. Es finden Koalitionen statt, die Violet noch vor kurzer Zeit nicht für möglich gehalten hätte. Sie erlernt die Runen Magie. Versucht ein Tagebuch zu übersetzen, welches lebensrettende Maßnahmen offenbart.
Violet bekommt Unterricht, um ihre Magie kontrollierter einzusetzen. Ein Konduit bietet ihr dabei große Hilfe.

Die Figuren sind wieder wunderbar gezeichnet. Auch dieses Mal hat Violet Feinde, die sie in Schach halten muss. Das Setting spiegelt die bergigen Landschaften wider. Viele spannende Szenen machen die Geschichte zu einem Pageturner. Das Wort "Himmel" (im ersten Band) wurde in den Liebesszenen überwiegend durch "Götter" ersetzt. Nicht immer fand ich diese Szenen passend. Sie wurden - nach meinem Geschmack - unpassend eingesetzt. Das Geplänkel zwischen Violet und Xaden kam zu gewollt rüber. Während bei Fourth Wing diese Szenen passend und durchaus glaubwürdig daher kamen, haben sie mich dieses Mal einfach nur genervt. Das ist jedoch mein einziger Kritikpunkt, und wie immer Geschmackssache.

Fazit

Das episches Abenteuer, mit vielen überraschenden Momenten, hat mich bestens unterhalten. Es gab eine Szene, die mich sehr traurig gemacht hat. Das Ende hat mich fassungslos zurück gelassen.

Trotz meines Kritikpunktes kann ich eine klare Empfehlung aussprechen, an alle, die gute 900 Seiten Action mögen.

Danke Rebecca Yarros

Bewertung vom 31.01.2025
Die Besucherin
Fielding, Joy

Die Besucherin


ausgezeichnet

Meine Meinung
Wer fürchtet sich vor Jenny?
Wer den Namen Joy Fielding auf einem Buchcover liest, erwartet einen Psychothriller. Für mich sind ihre Bücher das auch – selbst wenn sie als Romane deklariert sind.

Fieldings Bücher erzählen Geschichten aus dem täglichen Leben – auf eine Weise, die spannender nicht sein könnte. In Die Besucherin nimmt uns die Autorin mit nach Florida in ein Pflegeheim. Aus der Sicht von Linda Davidson erleben wir dort mysteriöse Geschehnisse. Sie besucht fast täglich ihre beste Freundin Carol und kann nur schwer ertragen, dass Carol an Demenz leidet und sie nicht mehr erkennt.

Eine willkommene Abwechslung bietet die etwas schrullig wirkende Heimbewohnerin Jenny. Linda weiß nicht, ob sie sich vor der dementen Dame fürchten soll. Eigentlich möchte sie keinen Kontakt zu der alten Frau, die immer wieder beteuert, Menschen getötet zu haben. Dennoch fühlt sich Linda auf seltsame Weise von Jenny angezogen. Als dann noch ein Mitbewohner plötzlich verstirbt, wird Linda Jenny gegenüber misstrauischer denn je ...

Von Anfang an konnte mich die Geschichte fesseln. Besonders die 76 jährige Dame Linda weiß zu überzeugen. Man spürt ihren Schmerz um die beste Freundin, die sie an die Krankheit Alzheimer verloren hat. Zwei Jahre zuvor verlor sie ihren Ehemann, der an Krebs litt. Zudem macht sie sich um ihre Tochter Sorgen, die mit ihrem Mann bei ihr eingezogen ist. Die Ehe der beiden scheint in einer großen Krise zu stecken.

Mit jeder Seite nimmt die ruhige Geschichte an Fahrt auf. Sie kommt emotional und unberechenbar daher. Das Ende hat mich überrascht. Aber irgendwie auch wieder nicht ...

Fazit

Alltägliche Geschichten zu einem Psychothriller zu verweben, ist eine Spezialität von Joy Fielding. Eine klare Empfehlung von mir.

Danke Joy Fielding