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AnneMF
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SüdWest

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Insgesamt 175 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2024
Günak, Kristina

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben


sehr gut

Also, zu viel überflüssiges Zeug haben wir doch alle im Leben, wie können wir uns davon trennen? Die preisgekrönte und erfolgreiche Journalistin Ella hat einfach von allem zu viel und will sich reduzieren. Scheidung nach zwanzig Jahren Ehe, die Kinder sind schon und aus dem Haus in ihrem Leben muss sich etwas ändern. Als der Bungalow verkauft ist, zieht sie in einen kleinen Ort in Niedersachsen auf einen Biohof. Für ein Jahr wird das kleine Tiny House ihr Zuhause.

So ein Neustart ist alles andere als einfach, das kleine Häuschen mit Edgar, dem Ofen den sie nicht warm bekommt, die Einsamkeit und nur noch ganz wenig zu besitzen. Die Eingewöhnung an ein Leben, welches nur noch aus wenigen Habseligkeiten besteht. Schon bald merkt sie, dass alles nicht so schön ist wie gedacht. Die geplante Reportage über die Reduktion wird in einem Jahr beendet sein und somit auch ihr Aufenthalt dort. Da gibt es aber auch einen guten Zusammenhalt in der Nachbarschaft, das kennt Ella so nicht. Und es gibt den Nachbarn Jakob, für den sie Gefühle hat. Schon bald führen beide eine innige Beziehung zueinander. Jakob hat ein Geheimnis und als Ella es entdeckt, steigt die Spannung an. Die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf. Alles kommt zusammen, das schlimme Unwetter, das Geheimnis der Verlust wie wird Ella damit fertig? Wie kann es sein, dass ein Bart einen verhassten Menschen so anders aussehen lässt?

Ich finde Ella schon sehr mutig diesen Schritt gegangen zu sein. Mit 45 Jahren alles hinter sich zu lassen und sich auf das Nötigste zu reduzieren, also ich wäre dazu nicht bereit. Ich mochte Pia und ihr Leben im Bauwagen sehr gerne, die hat mir richtig gut gefallen. Menschen sind halt wichtiger als Dinge und Konsum. Theo und Margarethe so liebenswerte Charaktere.

Das Buch hat mich dann doch zum Nachdenken angeregt. Man kann doch so ein Dasein nur aufgeben, wenn es ein Ablaufdatum hat. Lange hatte ich den ungewöhnlichen Titel des Buches nicht so richtig verstanden, am Ende wurde ich dann gut aufgeklärt. Ein Plot, der mir noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Die Autorin beschreibt das Reduzieren in ihrem Buch so gut, da möchte man annehmen, dass sie sich auch verkleinert hat. Ist nur eine Vermutung.

Das Buch hat mir sehr gefallen, der Schreibstil flüssig und kurzweilig. Ich hatte angenehme Lesestunden und vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 25.09.2024
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Was aussieht wie Magie, ist einfach ein Teil des Lebens, den wir noch nicht verstehen. Ein Roman über lebensverändernde Kraft eines Neuanfangs

Die passionierte Mathematik-Pädagogin Grace Winters erbt von einer fast vergessenen Freundin einen irdischen Besitz auf Ibiza. Zuerst denkt sie an einen Betrug, aber Christina van der Berg war keine fremde Person. Ihre Neugier auf den Besitz siegte und sie buchte ein One way Ticket auf die Insel. Schon bald macht sich Grace auf die Suche nach Antworten über das Leben ihrer Freundin und das Rätsel ihres Ablebens. Was sie dabei alles entdeckt, ist seltsamer, als sie sich je hätte träumen lassen. Kann eine Wahrheit so unmöglich sein? Grace muss sich ihrem Gestern stellen, will sie sich darauf einlassen. Wenn man Mann und Kind verliert, ist das eigene Leben fast hoffnungslos und ein Gefühl der Leere schleicht sich ein.

Eine sehr bewegende Geschichte wo Magie und Realität kombiniert um die tiefere Wertschätzung des Lebens zu durchforschen. Denn das ist die wichtigste Gabe. Grace lernt auf dieser Reise viele ungeahnte Perspektive ihres Lebens kennen. Sie muss sich ihrer Vergangenheit stellen und es beginnt ein außergewöhnlicher psychischer Konflikt mit Fantasiegebilde. Ihr Bewusstsein verändert sich radikal, als sie nach dem Tauchen als neue Person auftritt. Alles war so schön, dass es weh tat. Können Träume erfüllt werden von einer Wahrheit, die heilt? Was hält uns lebendig? Christina konnte die Zukunft sehen und auch ihr Ableben nur den Zeitpunkt nicht

Das Buch vermittelt mir eine Mitteilung, das Leben so zu leben, wie es vollständig möglich ist. Ich muss das erst einmal alles sacken lassen, bevor ich weiter darüber nachdenke, ob mein Leben sich so verhalten könnte. Für mich war diese Geschichte eine sehr berührende und aufschlussreiche Lektüre. Vom Schreibstil bin ich begeistert. Ich habe dieses Buch sehr genossen.

Von mir gibt es alle fünf Sterne und ein Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.09.2024
Obruly, Christine

Weil mich die Natur berührt


ausgezeichnet

Mit allen Sinnen die Natur erleben.

In diesem Buch findet man einen mehrfarbigen Mix aus Ratgeber, Sachbuch und Erfahrungsbericht. Rezepte und Tipps zum naturnahen Leben bis zu persönlichen Einblicken. Diese Sehnsucht nach dem einfachen Leben im Einklang mit der Natur
inspiriert von Anfang bis Ende. Wie es sich anfühlt, mit allen Sinnen die grüne Landschaft zu erfassen. In Gedanken reicher Verbundenheit, einen Baum zu umarmen, die Verschmelzung mit der Natur noch intensiver wahrzunehmen. Wie sich pures Wasser an den nackten Füßen anfühlt. Wie man Träume einfängt mit dem Holunderstrauch.

Ich habe viele schöne Rezepte kennengelernt, besonders das Kunigundenkraut als immunstärkendes Pflänzchen weckte meine Neugier sehr. Die Zubereitung von Birkenblättertee werde ich demnächst probieren. Alle Rezepte werden mit teilweise schönen Naturfotos abgelichtet. Die Anleitungen dazu sind in einfachen Worten erklärt und schmackhaft dargestellt.

Bei meinen Waldwanderungen, die ich regelmäßig gehe, habe ich vorher nicht so genau auf Pflanzen geachtet. Das wird sich nach dem Lesen dieses Buches ändern. Ich habe schon einige Fotos aufs Handy geladen, um Pflanzen besser zu erkennen.


Wer auf der Suche nach einem achtsamen und entschleunigten Alltag ist, dem empfehle ich dieses Buch zu lesen. Besonders Naturverliebte wie ich kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Natur mit all ihren Geheimnissen zu entdecken hat die Autorin nahezu meisterhaft beschrieben. Achtsam und mit allen Sinnen die schöne Natur zu erleben ist ein wunderbares Gefühl. Danke Christine, dass du mich als Leserin an deinem Leben in der Natur hast teilnehmen lassen. Bedanke mich für dein schönes Wohlfühlbuch und die gute Unterhaltung im Einklang mit der Natur. Sehr gut gefällt mir das Cover des Buches mit dem Baum, der Wiese und dem Sonnenstrahl. Sieht so friedlich aus.

Bewertung vom 03.09.2024
Klein, Alexandra

Kombucha selbst gemacht


ausgezeichnet

Sehr erfrischend

In diesem Buch findet man viele sprudelnde, erfrischende Getränke und gesunde Rezepte mit dem Wunderpilz Kombucha. Ich muss gestehen, für mich war das neu, aber ich wollte unbedingt wissen, warum er so gesund ist und die Getränke so gut schmecken. Woraus besteht Kombucha und was passiert beim Fermentieren? Für letzteres ist der Scoby verantwortlich mit seinen Bakterien und Hefen. Für mich vor Beginn des Büchleins nur Fremdes.

Die Kräuter Madame Alexandra Klein erklärt mir als Nichtkundige in einfachen Worten die Rezepturen. Da fällt es mir nicht schwer, einiges davon auszuprobieren es wird alles gut beschrieben.
Wassermelone, Rose und Minze mit weißem Tee und hellem Zucker gehören ab jetzt zu meinem Lieblingsgetränk. So ein leckerer, leicht prickelnder Geschmack einfach köstlichEiskalt besonders im Sommer . Für meinen Vitamin B Mangel genau das Richtige da kann man auf Chemie verzichten. Ja und ganz leicht ist dieses wunderbare Zitronen-Gurken -Kaltschale Rezept zuzubereiten.

Nebenbei verwöhnt uns Kombucha auch auf Haut und Haare. Das aber oft nur an kalten Wintertagen, also werde ich dann später auch mal testen. Eine Fußmaske mit Kokosöl und Honig werde ich demnächst auch probieren.

Ein interessantes, hilfreiches Büchlein mit 24 guten aromatischen Rezepten, das ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 02.09.2024
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


sehr gut

Eine Liebeserklärung an die Glaskunst

Eine Reise durch die Jahrhunderte auf den Spuren einer unerschrockenen jungen Frau. Die Kapitel beginnen immer mit Zeitsprüngen, es ist bewundernswert, wie die Autorin mit dem Zeitgeschehen spielt. Dabei wird auch der erste Weltkrieg nicht ausgelassen. Mir kam es vor, als vergreisen die Einwohner Muranos anders als auf dem Festland.

Venedig, im Jahr 1468 trauert die Stadt um den tragischen Tod des Glas Virtuosen Lorenzo Rosso. Venedigs funkelnde Schätze sind seit Jahrhunderten das Glas der Nachbarinsel Murano. Das Buch ist eine einfallsreiche Geschichte über die Glaskunst über Jahrhunderte hinweg. Wir begleiten Orsola Rosso seit ihrer Kindheit bis ins hohe Alter. Sie hat zwar ihr Herz an die Glaskunst verloren, aber Mädchen war es damals verboten, mit Glas zu arbeiten. Es galt, Hingabe an die Familie und die anfallenden Arbeiten im Haus zu erledigen. Die Glasperlen fertigte Orsola zu Beginn nachts an, weil sie sonst die Arbeit in der Familie nicht schaffte. Kaufmann Klingenberg bestellte immer mehr dieser Perlen. Orsola genoss die einsamen Ausflüge nach Venedig, die ihr ein paar Stunden Freiheit schenkten. Sie verdiente ihr erstes eigenes Geld. Familie Rosso wird über Jahrhunderte hinweg von historischen Begebenheiten gesteuert. Die Pest brachte Tod und Not. Eine sündhafte verbotene Liebe, einen außergewöhnlich starken Mut und die Treue zur Familie. Orsola ist eine starke weibliche Persönlichkeit, die ihre Belastbarkeit trotz großer Verluste bravourös erträgt. Ihren Mut bewundere ich sehr. Auch Marco war ein bemerkenswerter Charakter.

Die Autorin hat ein wunderbares Buch geschrieben mit Liebe zur Glaskunst. Sie nahm mich als Leserin mit auf einen denkwürdigen Ausflug durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Sehr interessant, was man über Kultur und Handel alles erfährt. Dazu die malerische Szenerie der Schönheit Venedigs. Ich habe selbst Venedig schon zweimal besucht und auch Murano, wo ich den Glasmachern bei ihrer Arbeit zusehen konnte. Für mich ist dieses Buch ein Liebesbeweis an die künstlerischen Glaskunstwerke, die zwar sehr teuer sind, aber auch ewig halten. Ich war in der glücklichen Lage, ein handgefertigtes Glas aus Murano mitnehmen zu dürfen.

Wer gerne historische Roma liest, dem empfehle ich das Buch sehr gerne weiter. Die Einstreuung der vielen italienischen Ausdrücke hätte man auch übersetzen können. Das Cover gefällt mir sehr gut mit der Gondel Romantik. Der Farbschnitt wertet das Buch auf.

Bewertung vom 14.08.2024
Rogasch, Julia

Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Wohlfühlroman

Zuerst muss ich gestehen, ich bin Sylt Liebhaberin. Ich habe die Insel oft besucht und Geschichten, die dort spielen, lese ich besonders gerne. Es ist das erste Buch der Autorin, das ich lese, aber sicher nicht das Letzte. Warum? Das steht in meiner Rezension. Schon das schöne Cover mit dem kleinen Friesenhäuschen oder Kate, wie man da drüben sagt, machte mich richtig neugierig auf das Buch.

Wenn man wie Marla nach einer herben Enttäuschung auf seine Lieblingsinsel flieht um den ex Freund Johann der sich heimlich ohne Erklärung aus dem Staub machte zu vergessen kann das gut gehen? Marla verlässt Hamburg und begibt sich auf den Weg nach Sylt. Die Insel und das Meer genau richtig für einen Neuanfang. Und alleine ist sie nicht, weil ihre weltallerbeste Freundin Insa dort lebt. So hat sie schon mal ein Zimmer auf der Insel.

Auf der Autoüberfahrt lernt sie den IT Berater Peer Petersen und dessen Tochter Levke kennen die beide auf dem Weg zu ihrer Oma sind.

Der kleine Bonbonladen Zuckerhüs in Keitum. Vor diesem kleinen Laden zu stehen, war für Marla wie Liebe auf den ersten Blick. Zu groß ist ihr Wunsch, etwas eigenes aufzubauen. Sie geht gerne der älteren Besitzerin Alva zur Hand, deren Enkel kein geringerer als Peer der IT-Berater ist. Dass es bei Marla und Peer bald knistert, ist vorhersehbar.

Eine sehr wichtige Entscheidung steht plötzlich an. Die Zukunft des Zuckerhüs ist gefährdet, weil Alva mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Es steht viel auf dem Spiel, was wird aus dem Bonbonladen? Peer kann nicht bleiben, er ist an seine Arbeit in Hamburg gebunden. Wie wird Marla sich entscheiden? Peer oder der Laden?

Ein wunderbarer Wohlfühl Roman wo sich Liebe Herz und Schmerz abwechseln. Es ist alles drin für eine Liebesgeschichte, die es so auch im realen Leben gibt.

Die Charaktere sind sympathisch und Marla ist eine starke, mutige Frau, die sich durch nichts entmutigen lässt. Auch nicht als Ex-Freund Johann auftaucht und Unfrieden stiftet. Peer und Levke habe ich ins Herz geschlossen und Oma Alva habe ich in Gedanken umarmt. Bei Insa hatte ich ein Tränchen im Auge, als sie von dem Unglück auf dem Meer berichtete. So ein traumatisches Erlebnis schon als Kind zu durchleben, ist schlimm.

Ich mag den angenehmen Schreibstil der Autorin sehr, man fliegt durch die Seiten und will überhaupt nicht mit dem Lesen aufhören. Die Kapitel sind nicht so in die Länge gezogen. Die bildhafte Beschreibung der Insel zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich fühlte mich wie am Strand zu laufen und den weichen Sand unter meinen Füßen zu spüren. Spüre das Rauschen der Wellen und atme gesunde Luft ein. Bei den Süßigkeiten im Bonbonladen würde ich einiges kaufen, wenn ich dort im Urlaub wäre. Ich habe mir früher immer diese Sylt Bonbons in der blau weißen Dose gekauft, als ich auf Sylt war.

Liebe Julia, ich komme ein wenig ins Schwärmen, deine Art zu schreiben ist so ehrlich und frisch, du drückst so viel in deinen Worten aus, mir wurde nicht eine Minute langweilig. Ich bedanke mich für die schönen Lesestunden, ich will unbedingt auch weitere Bücher von dir lesen. Diese spannungsreiche und herzergreifende Geschichte empfehle ich gerne weiter.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 12.08.2024

Das kleine Buch der Dankbarkeit


ausgezeichnet

Dankbarkeit tut so gut

Ein wunderschönes Buch, welches uns den Wert der Dankbarkeit aufzeigt und wie der Dank umzusetzen ist. Da hilft schon eine kleine Umarmung oder mit liebevollen Worten einen Dialog zu führen. Dankbarkeit macht das Leben erst reich, wie Dietrich Bonhoeffer einst sagte. Dem stimme ich voll zu. Aber auch zu wissen, wer uns dabei hilft, denn Dankbarkeit ist auch eine Übungssache. Negativen Dingen mit etwas Positivem entgegnen. Der Bitterkeit nicht nachgeben und besser der Dankbarkeit Raum geben. Ein freundlicher Blick lässt unser Leben gleich herzlicher erscheinen.

Auf 93 Seiten schenken uns Persönlichkeiten wie Henri Nouwen, Dietrich Bonhoeffer oder auch der im Rollstuhl sitzende Samuel Koch die richtigen Worte. Diese regen sehr zum Nachdenken an.

Habe das Buch mit Freude gelesen. Es regt direkt zum Handeln an, weil die Dankbarkeit Leichtigkeit schenkt. Gott überrascht uns immer wieder mit so viel Gutem und da sollten wir ihm auch unser Dankeswort aussprechen.

Gebe gerne eine Empfehlung ab. Es lohnt sich, das Buch immer mal wieder zur Hand zu nehmen. Von mir gibt es die volle Punktezahl.

Bewertung vom 28.07.2024
Bilkei, David

Blut


sehr gut

Das Buch erzählt die Geschichte von Ian und Marko eines ungleichen Brüder Paares. Der Ältere von Ihnen Marko macht eines Tages eine merkwürdige Entdeckung und befindet sich plötzlich in einer Situation, der er sich nicht entziehen konnte. Bahnhofsschließfach Nr. 17 und zwei Koffer, wobei aus einem Blut tropft. Der Gedanke, einmal viel Geld zu haben und sorgenfrei leben zu können, lässt ihn die Koffer stehlen. Was wirklich drin ist in den Koffern ahnt er noch nicht.

Währenddessen sitzt Bruder Ian im Zug und freut sich endlich, Marko nach all den Jahren wiederzusehen. Schreibt voller Vorfreude in sein Tagebuch. Dann tritt ein Geschäftsmann im eleganten Anzug mit Aktenkoffer das Abteil. Schon bald erzählt dieser Ian seine Lebensgeschichte. Später wird Ian von unterschiedlich fremden Menschen auf dem Bahnhof vor einem bestimmten Haus gewarnt. 

Die folgenschwere Entscheidung Markos, die mittlerweile auch seinen Bruder in höchste Gefahr bringt, merkt dieser leider viel zu spät. Markos Auftraggeber Karl Frank ist ein niederträchtiger kaltblütiger Kerl, der seine Gewalttaten durch die gesamte Stadt ziehen lässt.

Es öffnet sich ein Abgrund und die Brüder werden in eine Spirale der Gewalt hineingezogen. Sie geraten in einen Gewissenskonflikt und innerem Zwiespalt. Sich selbst zu verurteilen ist keine Lösung. 

Ich lernte unterschiedliche Charaktere kennen auf der einen Seite die behütete Elena Tanner und Karls Handlanger Stefan, der sich zwischen zwei Welten befand wo sich brutal und behutsam abwechselten. Wird er sich wirklich Karl unterwerfen? Wie Marko und Ian sich durch gegenseitige Wertschätzung helfen. Welcher Protagonist schafft es am Ende, sich der Gewalt zu entziehen? Psychologisch sehr interessante Figuren.Der Autor hat diese sehr gut dargestellt.  Ein spannender Krimi mit nicht zu langen Kapiteln hat mir sehr gefallen. Das Ende hat mich doch etwas  überrascht. Empfehle das Buch gerne weiter, ich hatte gute Unterhaltung.

Bewertung vom 22.07.2024
von Henn, Hildi

Oma Hildegard und der Spielplatz des Schreckens


sehr gut

Eigentlich wollte sich Hildi von Henn es sich mit ihrer Freundin Tati mit einem Yoga-Retreat beim Lieblings Ashram in Indien gutgehen lassen. Auf dem Flughafen kurz vor dem Gate erhält sie den verzweifelten Anruf ihrer Tochter sie möge ihr bitte bei der Kinderbetreuung helfen, weil sich der lang ersehnte Kita -Platz in Luft auflöste. Also macht Hildegard kehrt und tauscht den klimatisierten Privatjet mit einem Taxi und fährt zum Haus ihrer Tochter um sich um Fritz Ferdinand genannt Ferdchen und Sophia zu kümmern. Anstatt Yogis  am Strand trifft sie jetzt Omis auf der Parkbank. Es gibt viel zu erleben auf den Spielplätzen stellt Hildi fest und merkt schon bald die heutige Elternwelt ist ein total neuer Mikrokosmos für sie. Doch sie merkt auch dass das schöne am Oma sein ist das ihr nichts mehr peinlich sein muss. 

Bei Oma Hildegard die schon Level 74 erreicht hat werden die Enkel nicht einfach vor‘s iPad gesetzt damit man Ruhe hat. Die Feministin der ersten Stunde hat andere Pläne mit ihren Enkeln. Die sind so aufgeweckt die sollen raus auf den Spielplatz und in die Natur. Hildi  merkt auch schnell wie sensibler sie wird für all die Mütter die durch den Tag hetzen und offenbar nie fertig werden. 

Das Buch hat mir sehr gefallen, ich habe selten so viel gelacht in einem humorvollen Buch wie in diesem. Die witzigen Dialoge sind so einfallsreich, ich musste immer wieder schmunzeln. Wie die glücklich geschiedene Hildegard Tinis Mann als Taugenichts tituliert, weil er nichts in die Reihe bekommt. Wie sie  über Botox bei ihrer Tochter frotzelt. Das Gendern auf die Schippe nimmt und vieles mehr. Wir erleben tolle Abenteuer  und besondere Verbindungen Hildegards zu ihren Enkeln, denen sie schon bald die beste Oma der Welt ist. Diese Großmutter ist ein wahres Juwel so eine hätte ich auch gerne gehabt.  Ach ja, und Männer kommen auch im Buch vor, was man nicht alles auf einer Parkbank trifft. Liebe ist ja meistens das Gesprächigste aller Gefühle. 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung. 

Bewertung vom 19.07.2024
White, Roseanna M.

Unser Leben in den Gezeiten


ausgezeichnet

Sehr berührend und spannend

Historischer Roman auf zwei Zeitebenen. Weltkriege, Spione und eine Kontinente überspannende Liebe.

Es beginnt mit der Epoche 1942 …Evie Farrows spaziert am Strand von Ocracoke entlang, um Glas und Muscheln zu sammeln. Sie bemerkte plötzlich, dass etwas nicht stimmte. Etwas, was grausamer als der grausame Krieg war. Sie blickt zum Himmel und fragt Jesus, was er ihr sagen will. Evie findet einen schwer verletzten Fremden, der behauptet, ein britischer Marinesoldat von Bedfordshire zu sein. Aber er hatte keine Uniform an. Sie bringt ihn zur Pension und pflegt ihn gesund. Ohne zu ahnen, welche Verbindung er zu ihrer Familie hat. Hat er etwas mit der Torpedo Jungtion zu tun, gehörte er etwa zu Hitlers SS-Elitetruppe? War er ein deutscher Spion? Wer war Tommie? Was aber bricht über Evie in Teil zwei mit Remington ein?

Epoche 1914.. Louisa Adair, die aus einfachsten Verhältnissen stammte und auf der Insel Ocracoke aufwuchs, wollte gerne studieren und Lehrerin werden. Die Pension ihrer Mutter warf nicht genug ab, nur dass es zum Leben reichte. Aus der Traum von Paris, sie blieb auf der Insel und brachte sich selbst technische Fähigkeiten bei. Konnte die meisten Reparaturen selbst erledigen. Als der Sohn aus einer sehr reichen englischen Familie mit seinem Cousin dort auf der Insel auftaucht und Quartier in der Pension bezieht, dachte Lou im Leben nicht daran, dass sie sich verlieben könnten. Dann bricht der 1. Weltkrieg aus und das Drama beginnt. Remingtons wohlhabende Eltern sind gegen eine Beziehung, ihr Zweitgeborener soll schließlich standesgemäß heiraten. Sie bezichtigen Lou aller niederträchtigen Motive, um sie von Remington fernzuhalten.

Die Erzählungen der zweifachen Geschichte reihen sich nahtlos durch das Buch. Vergebung und Besserung trieben mir die Tränen in die Augen, wobei es mich mehr zum ersten Kapitel des Jahres 1914 hinzog. Vielleicht, weil ich ja auch schon ein älteres Semester bin. Die Spannung blieb bis zum Schluss und die Emotionen, die ich beim Lesen empfand, waren schon tiefgreifend.

Ich bin tief in das Leben der Protagonisten eingetaucht. Kann eine große Liebe wirklich alles überstehen? Gibt es Vergebung und Besserung? Wenn der Glaube an oben da ist, dann können auch die vielen Missverständnisse und Angelegenheiten sekundär werden. Ich habe mitgelitten und gespürt, wie die Verbundenheit zu Gott in jedem Zeitabschnitt nie an Wert verloren hat. Romantik und Glaube ziehen sich durch die Seiten, da schmilzt das Herz dahin.

Die Autorin hat die Generationen Geschichte außergewöhnlich gut erzählt.
Gebe sehr gerne eine Leseempfehlung ab.