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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 548 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Ein genialer Raubüberfall

Inhalt:
Genf, 2. Juli 2022. Ein minutiös geplanter Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft wird ausgeführt.

Sophie und Arpad sind reich, schön und erfolgreich. Ihre liebevolle Beziehung erregt den Neid der Nachbarn. Bei Karine und Greg läuft es dagegen nicht so gut. Greg ist wie besessen von Sophie, und als sich ihm die Gelegenheit bietet, Arpad zu schaden, ergreift er sie beim Schopf, nicht ahnend, dass er sich damit selbst ein Bein stellt.

Meine Meinung:
Bisher mochte ich alle Romane von Joël Dicker sehr, außer „Das Geheimnis von Zimmer 622“. Das war leider nicht mein Fall, da es über weite Strecken zu zäh war. Und dummerweise beginnt auch „Ein ungezähmtes Tier“ etwas zäh, wird allerdings immer wieder von flotten Szenen unterbrochen, sodass ich es doch ganz gut fand. In der 2. Buchhälfte trumpft der Autor dann wieder richtig auf. Hier jagt eine Wendung die andere, immer mehr Geheimnisse kommen ans Tageslicht, und dann und wann führt Dicker die Lesenden auch böse aufs Glatteis, weil der Schein trügt. Das ist einfach klasse konstruiert und macht beim Lesen richtig Spaß.

Die Hauptfiguren wirken authentisch und sind tiefgründig ausgearbeitet. Man kann ihre Verhaltensweisen gut nachvollziehen, auch wenn man sie manchmal nicht unbedingt gutheißen mag. Sie alle entwickeln sich im Verlauf des Romans ein gutes Stück weiter, nicht immer zum Positiven.

Die Erzählung ist alles andere als geradlinig. Es ist ein systematisches Hin und Her auf der Zeitachse. Den Hauptteil nehmen die Tage vor dem geplanten Raubüberfall ein. Daneben erfahren wir in vielen eingeschobenen Rückblenden nach und nach die Vorgeschichte. Und auch zum Tag des Überfalls auf den Juwelier wird immer wieder geblickt. Ein wenig Konzentration ist also gefordert, um den Zeit- und Ortssprüngen folgen zu können.

Fazit:
Nach einem etwas langatmigen Beginn dreht Dicker auf und offenbart eine klasse konstruierte Story mit schillernden Figuren. Mir hat es gefallen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2025
Das Muster des Bösen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.5
Strobel, Arno

Das Muster des Bösen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.5


sehr gut

Der erste Fall für die neue Detektei

Inhalt:
Ein neunjähriger Junge wurde entführt und ein Häftling befürchtet, indirekt daran Mitschuld zu tragen. Deshalb beauftragt er über einen Freund die neu gegründete Detektei WaBi Investigations, in diesem Fall zu ermitteln. Doch kurz darauf wird der Junge tot aufgefunden und bald darauf eine junge Frau entführt. Max Bischoff und Marvin Wagner müssen sich beeilen, um deren Leben zu retten.

Meine Meinung:
Ich liebe diese Reihe und habe noch immer nicht genug von Max Bischoff und seinem Freund und jetzt auch Partner Marvin Wagner. Vor allem Letzterer hat es mir mit seiner unkonventionellen, aber sehr intelligenten Art angetan. Max, der ehemalige Ausnahmepolizist, scheint mir heute aber nicht in Bestform zu sein. Seine Entscheidungen kommen zögerlich und seine Schlussfolgerungen sind nicht hundertprozentig durchdacht.

Zu Beginn nimmt die Neueröffnung der Privatdetektei von Max und Marvin und die Vorstellung der handelnden Personen viel Raum ein; der Kriminalfall tritt fast zu sehr in den Hintergrund. Doch dann wird es von Seite zu Seite spannender. Die Ermittlungen kommen langsam voran, wobei gleich drei Personen die Privatdetektive dabei umsonst unterstützen wollen. Dies kam mir doch etwas unwahrscheinlich vor, ebenso wie die vielen anderen „Zufälle“. Nun gut, Arno Strobel hat daraus eine spannende Story kreiert - der Zweck heiligt die Mittel.

Erzählt wird wie immer in der 3. Person aus Max’ Perspektive. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und enden oft mit einem Cliffhanger, was die Spannung noch steigert. Wenige kursiv gedruckte Kapitel legen die Sicht des Täters dar, ohne einen direkten Hinweis auf ihn zu geben. Die Beschreibungen der bestialischen Taten sind drastisch und nichts für zart besaitete Gemüter.

Dies ist bereits der 5. Band der Reihe und der erste, in dem Max und Marvin als gleichberechtigte Partner zusammen ermitteln. Man braucht aber keine Vorkenntnisse; das Buch ist genauso für Quereinsteiger wie für langfristige Fans zu empfehlen.

Die Max-Bischoff-Reihe „Mörderfinder“:
1. Die Spur der Mädchen
2. Die Macht des Täters
3. Mit den Augen des Opfers
4. Stimme der Angst
5. Das Muster des Bösen

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Originelle Figuren mit Witz

Inhalt:
Als Tommi und seine ukrainische Putzfrau Svetlana am Waldrand ein einsames Kind auflesen, ahnen sie nicht, dass dahinter ein Verbrechen steckt und sie sich mit ihren Nachforschungen nach der Mutter des Kindes schließlich in große Gefahr begeben.

Meine Meinung:
Dieser Roman lebt von seinen originellen Figuren, die Volker Klüpfel mit viel Wärme und Herzblut beschreibt.

Tommi, angehender Thriller-Autor, hat es nicht leicht. Seine Freundin hat sich von ihm getrennt, sein Vater verschleudert sein Erbe in einer Luxus-Seniorenresidenz und mit dem Schreiben läuft es auch nicht so wirklich. Kein Wunder, muss er doch aus finanziellen Gründen in dem alten Wohnmobil seines Vaters leben und jeden Tag einen neuen Stellplatz suchen. Eine Konstante in Tommies Leben ist seine ukrainische Putzfrau Svetlana, die mehr über Tommi weiß als er über sie und ihm mit ihren ukrainischen Sprichwörtern den Weg weist oder ihn auch mal komplett verwirrt.

Svetlana ist der deutschen Sprache nicht ganz mächtig, was des Öfteren zu Missverständnissen und herrlichen Wortspielen führt, manchmal für die Lesenden aber auch etwas anstrengend ist. Man muss sie einfach lieben, diese pragmatische Frau mit einem großen Herzen und ebenso viel Verstand.

Die Handlung beginnt recht gemächlich und relativ unspektakulär, nimmt aber im weiteren Verlauf rasant an Fahrt auf. Am Ende wird es sogar richtig spannend und gefährlich für unsere Protagonist*innen.

Das Buch konnte mich fesseln und gut unterhalten. Ich mochte die Figuren unheimlich gerne, auch wenn mir der Witz manchmal zu viel war. Aber die trockene Art, mit der Volker Klüpfel erzählt, fand ich super passend und angenehm zu lesen.

Dieser Fall ist abgeschlossen, aber die Fortsetzung folgt hoffentlich bald. Da freue ich mich schon drauf.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2025
The Florist
Pattison, C.L.

The Florist


gut

Eher Kriminalroman als Thriller

Inhalt:
Amy MacKenzie ist Floristin mit Leib und Seele. Ihr Blumenladen „Darling Blossoms“ beliefert namhafte Firmen und Amy hat schon Preise für ihre Blumeninstallationen gewonnen. Allerdings gibt es in ihrer Vergangenheit einen dunklen Fleck. Als James Elliot sie mit den Blumenarrangements für die Überraschungsparty seiner Schwägerin Izzy beauftragt, ist Amy überglücklich. Sie freundet sich mit Izzy an - nicht ahnend, dass dies deren Untergang sein wird.

Meine Meinung:
Dies ist mein erster Roman von C. L. Pattison und aufgrund der Ankündigungen („Ein rasanter Thriller“ und „Psychospannung mit schockierenden Plottwists“) waren meine Erwartungen hoch - anscheinend zu hoch. In meinen Augen ist das kein Thriller, sondern eher ein Kriminalroman, der nur ganz sachte Spannung aufbaut, aber viel drumherum erzählt. Auch schockierende Plottwists konnte ich nicht erkennen. Überraschend ja, aber nicht schockierend.

Der Schreibstil ist ganz gefällig; das Buch lässt sich flüssig und ohne große Anstrengung lesen. Es sind interessante Details über Blumen eingeflochten, die ich sehr mochte. Auch der Aufbau des Romans ist gut gelungen: Es gibt Kapitel im „Jetzt“ und welche „Vier Monate davor“, „Zwei Monate davor“, „Vier Tage davor“ usw. Dazwischen immer wieder Protokolle von polizeilichen Vernehmungen. Alle zusammen greifen wie Zahnräder ineinander und enthüllen schließlich die ganze Story mitsamt den Hintergründen.

Erzählt wird hauptsächlich in der 1. Person aus Amys Perspektive. Trotzdem blieb mir diese Figur seltsam fremd, ich konnte mich nur schwer mit ihr identifizieren, ihre Gedanken und Handlungsweisen manchmal nicht verstehen.

Positiv ist, dass es etliche Ereignisse zum Miträtseln gibt, negativ, dass den Lesenden ein für die Lösung wichtiges Puzzlestück erst kurz vor Ende bekannt wird. Das ist ein bisschen schade.

Fazit:
„The Florist“ (warum eigentlich nicht „Die Floristin“?) ist ein locker lesbarer und recht unblutiger Kriminalroman, der gut aufgebaut ist, aber erst spät spannend wird. Schlaflose Nächte wird wohl kaum jemand davon bekommen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.02.2025
Death in Brachstedt
Wagner, Tobias

Death in Brachstedt


sehr gut

Tragische Coming-of-Age-Story

Inhalt:
Der 15-jährige Leo lebt mit seinem dementen Vater zusammen, der eines Tages plötzlich verschwindet. Kurzerhand lädt Leo seinen Freund Henri zu sich ein, der davon träumt, Filme zu machen. Seine Idee ist es auch, im heruntergekommenen Hotel seines „Onkels“ Falco einen Kurzfilm zu drehen und diesen den Klassenkameraden auf einer Party zu präsentieren - inklusive Leos Schwarm Maja …

Meine Meinung:
„Death in Brachstedt“ lässt sich trotz der schwierigen angesprochenen Themen sehr leicht lesen, da es durch viele Prisen Humor aufgelockert wird. Anfangs scheint auch alles noch ganz in Ordnung zu sein, doch mit jeder weiteren Seite nimmt das Unheil seinen Lauf. Dies wird zwar nicht unbedingt ausgesprochen, ist aber trotzdem zu spüren.

Die Hauptfiguren sind einigermaßen tiefgründig ausgearbeitet und alles andere als konventionell. Das gefiel mir sehr gut. Man kann sie auch leicht mögen, denn sie sind recht sympathisch, haben allerdings auch ihre Ecken und Kanten. Dadurch wirken sie absolut lebensecht.

Der Schreibstil ist dem jugendlichen Alter der Protagonisten angepasst und mit einigen Jugendslang-Ausdrücken angereichert, aber nicht so viel, dass es stören würde. Auch ein paar Fachausdrücke aus der Filmbranche sind eingestreut, aber keine Angst, man muss sich in diesem Thema nicht auskennen. Ebenso ist von Musikbands und Songs die Rede. Wenn man diese kennt, ist es gut, wenn nicht, macht das auch nichts.

Ein bisschen gestört hat mich am Ende, dass begonnene Handlungsfäden nicht abgeschlossen wurden und noch Fragen offen bleiben. Aber alles in Allem fand ich dieses Jugendbuch sehr gut und lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2025
Lichterloh - Stadt unter Ruß
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Stadt unter Ruß


sehr gut

Ein einfach gestricktes und doch spannendes Jugendbuch

Inhalt:
In Rußstadt wird alles mit Kohle betrieben, Öfen, Maschinen, Küchengeräte. Als Folge hängt viel zu viel Ruß in der Luft. Dies macht jedoch nur dem niederen Volk zu schaffen. Die Familien der Schornsteinfegergilde wohnen weiter oben, wo die Luft besser ist, und noch weiter oben die Industriellen, die über die Kohle ihre Macht ausüben und deshalb gar nicht an einer Veränderung interessiert sind.

Nach dem Tod ihrer Eltern lebt Cleo mit ihrer Schwester Gwinnie Im Signalturm. Cleos Traum war es schon immer, Schornsteinfegerin zu werden, um die Stadt vor Bränden zu schützen. Eigentlich wird dieser Beruf aber nur innerhalb der Familie vererbt, doch eines Tages erhält Cleo die Chance …

Meine Meinung:
Auch wenn ich „Lichterloh. Stadt unter Ruß“ als recht einfach gestrickt empfand, ist es doch sehr lesenswert. Es gibt viel Gesellschaftskritik, es geht um Freundschaft, Umweltschutz im weitesten Sinn und Zivilcourage.

Cleo ist eine tolle Protagonistin, eine richtige Heldin, die das Herz am rechten Fleck trägt und sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Sie steht für ihre Überzeugungen ein, ist hilfsbereit und mutig. Es macht Spaß, mit ihr durch Rußstadt zu ziehen und die Menschen dort kennenzulernen.

Der Schreibstil ist ganz angenehm und simpel; das Buch lässt sich locker lesen und ist recht spannend. Die Zahl der Personen ist überschaubar. Durch die Beschreibungen fand ich mich gut in den verschiedenen Vierteln von Rußstadt zurecht. Die verrußte Atmosphäre ist schier greifbar. Die Funktionsweise der Geräte sollte man vielleicht nicht unbedingt weiter hinterfragen. Unten kommt Kohle rein, dann funktioniert es. ;-)

Die Trilogie:
1. Stadt unter Ruß
2. Ein Funke in der Luft (erscheint voraussichtlich im Juli 2025)
3. Der Himmel in Flammen (erscheint voraussichtlich im September 2025)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


sehr gut

Tiefgründiger als erwartet

Inhalt:
Als Mickey acht Jahre alt war, hat ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen und eine neue Familie gegründet. Seit fünfundzwanzig Jahren hat sie nichts mehr von ihm gehört. Nun ist er gestorben und hinterlässt Mickey sein ganzes Geld, allerdings unter der Bedingung, dass sie eine Therapie macht - sieben Stunden. Nicht ganz zufällig landet Mickey so bei ihrer Halbschwester Arlo als Therapeutin, doch beide wissen zunächst nichts von ihrer Verbindung. Nach und nach wird das Verhältnis zum Vater aufgearbeitet, und es kommt immer mehr zum Vorschein, was er beiden Töchtern angetan hat.

Meine Meinung:
„Mickey und Arlo“ ist der Debütroman der Kanadierin Morgan Dick, die wie ihre Protagonist*innen eigene Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung hat. Ich finde, das merkt man dem Buch durchaus an. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Mickey lässt von Anfang an kein gutes Haar an ihrem Vater, obwohl immer wieder auch schöne Erinnerungen aufblitzen. Doch er hat so viel in ihr kaputt gemacht, dass sie ihn nicht lieben kann und will. Sein Tod lässt sie recht kalt.

Arlo hingegen liebt denselben Vater abgöttisch. Sie hat ihn bis zu seinem Tod aufopferungsvoll gepflegt und muss nun damit klarkommen, dass er sie kurzerhand enterbt hat.

Besonders gelungen fand ich, wie die beiden Halbschwestern sich in den Therapiestunden durch die Gespräche über Mickeys Vater ganz langsam näherkommen und sich auch der Bedeutung des Vaters für ihr Leben immer klarer werden, ohne das direkt anzusprechen, denn sie wissen ja gar nicht, dass sie denselben Vater haben.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und mich wirklich positiv überrascht, auch wenn mir manches ein bisschen zu kitschig war und auch das Ende nicht wirklich eine Überraschung.

Trotzdem gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


sehr gut

Spannende Einblicke ins Tier- und Pflanzenreich

Dass der Kuckuck seine Eier in fremde Nester legt, hat wohl jede*r schon mal gehört. Dass dadurch aber die Nachkommenschaft des Nestbesitzers gefährdet ist, war zumindest mir nicht klar. Warum dies so ist, berichtet Farina Graßmann in „True Crime in Nature“. Doch das ist nur ein Beispiel von vielen. Die Autorin hat sich kreuz und quer im Tier- und Pflanzenreich umgesehen und skurrile „Verbrechen“ zusammengetragen.

Von Mord (sogar Serienkillern), Vergiftung, Täuschung und Betrug, Raub und Erschleichung von Dienstleistungen ist hier alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Und die Tiere und Pflanzen beweisen einen ungeahnten Einfallsreichtum, wenn es um ihr Überleben bzw. das ihrer Art geht.

Ich fand das Buch sehr spannend zu lesen. Es ist leicht verständlich und mit einer Prise Humor geschrieben, wobei ich auf einige Wiederholungen gerne hätte verzichten können. Illustrationen von Cornelis Jettke im Stil des Covers runden diese fesselnde und unterhaltsame Lektüre ab.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Geniale Story mit leichten Längen

Inhalt:
Irgendwo im griechischen Mittelmeer befindet sich die letzte bewohnte Insel der Welt. Alles andere Leben wurde durch einen ominösen Nebel ausgelöscht. Hier auf der Insel haben es drei Wissenschaftler*innen geschafft, eine Barriere gegen den Nebel hochzuziehen. Doch dann geschieht ein Mord, und die Barriere fällt. In 107 Stunden wird auch diese Insel verschlungen werden und die Menschheit endgültig aussterben - es sei denn, der Mörder wird gefunden. Dann wird Abi, eine künstliche Intelligenz, die das Leben der Dorfbewohner*innen steuert, die Barriere wieder hochziehen.

Meine Meinung:
Die Bücher von Stuart Turton sind immer etwas ganz Besonderes und lassen sich nicht einfach in eine Schublade stecken. Auch mit „Der letzte Mord am Ende der Welt“ berührt er diverse Genres. Am ehesten würde ich den Roman als dystopischen Krimi mit viel Gesellschaftskritik bezeichnen.

Die Handlung beginnt langsam, und zunächst waren mir viele Hintergründe absolut unklar. Ich kam mir beim Lesen vor, als würde ich im Nebel stochern. Das ist aber nicht negativ gemeint, sondern macht das Lesen umso spannender. Mit jedem neuen Kapitel steigt man mehr durch - oder auch nicht. Denn die Geschichte entwickelt sich nicht geradlinig. Unvorhersehbare Wendungen werfen einen (bzw. die Ermittlerin Emory) bei der Ermittlung des Täters immer wieder zurück. Dass Emory mit Sherlock Holmes verglichen wird, fand ich dabei etwas übertrieben, denn ganz so haarscharf sind ihre Schlussfolgerungen nicht. Trotzdem habe ich mich gerne darauf eingelassen, mich an ihrer Seite durch diesen Wirrwarr an Ereignissen zu wühlen und schließlich die Symbiose zwischen Wissenschaftler*innen und Dorfbewohner*innen zu verstehen.

Emory war mir gleich sehr sympathisch, unterscheidet sie sich doch von den übrigen durch ihre leicht rebellische Art. Während die anderen brav alles tun, was ihnen gesagt wird, hinterfragt Emory die Dinge und gibt keine Ruhe, bis sie Antworten hat. So lag es nahe, ihr die Ermittlungen zu dem Mord zu übertragen. Und Emory gibt ihr Bestes, gegen alle Lügen und Widerstände.

Von ein paar Längen im Mittelteil abgesehen, fand ich dieses Buch richtig gut. Die Hintergründe sind interessant und der Schreibstil fesselnd. Empfehlenswert für alle, die das Besondere suchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2025
Der Sternenstaubdieb
Abdullah, Chelsea

Der Sternenstaubdieb


gut

Hat mich leider nicht gepackt

Das Cover hat mir so gut gefallen, dass ich mir das Buch näher angesehen habe. Auch die Leseprobe konnte mich noch fesseln. Aber das ganze Buch zog sich dann wie Kaugummi, um am Ende mitten in der Geschichte abzubrechen. Das war ziemlich frustrierend, zumal ich mir momentan nicht vorstellen kann, die weiteren Bände dieser Trilogie zu lesen.

Aber von vorne: Die Idee hat mir super gefallen; das World building ist toll. Aber die Erzählung fand ich ziemlich verwirrend. Immer wieder gibt es Träume, Visionen und Illusionen, die ich nicht gleich als solche erkannte. Das machte das Lesen mühsam. Und oft sind die Beschreibungen so detailliert, dass die Handlung nur sehr langsam vom Fleck kommt. Auch die Anzahl der verschiedenen Perspektiven zerfaserte die Geschichte nur, anstatt sie auf den Punkt zu bringen.

Die Magie der Dschinns fand ich sehr interessant, auch einige überraschende Wendungen sind gut gelungen. Die Sprache ist dem arabischen Setting entsprechend sehr blumig, was ich positiv finde. Es gibt Parallelen zu den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.

Ich wollte das Buch so gerne mögen, und sicherlich wird es auch seine Fans finden - ich gehöre leider nicht dazu.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.