Mathematik für Techniker

gut

Ich beschreibe meine Erfahrung beim Nachhilfeunterricht.

Das Buch ist für Schüler mit Unverständnis für Logik und mathematischen Symbolen zum selbständigen Nachlesen ungeeignet. Als Beispiel nenne ich den binomischen Lehrsatz:
Es wird (a+b)² = a²+2ab+b² beschrieben, nicht aber der Fall (a-b)² =a²-2ab+b²
Den Schritt (a-b)²=(a+(-b))² bringt ein schwacher Schüler nicht eigenständig fertig.

Das Buch ist sehr gut geeignet für die Maturavorbereitung und Studienberechtigungsprüfung. Allerdings fehlt das Kapitel Vektorrechnung.
Diese gute Eignung folgt aus der hochschulnahen Darstellung in Form von Lehrsätzen und vielen gelösten Beispielen.

Das Werk ging aus dem DDR Lehrbuch "Mathematik für Ingenieur- und Fachschulen" hervor.
Nach der Wende gab es keine Ingenieurschulen mehr und das Werk wurde durch Weglassen der Funktionen mehrer Veränderlicher, und der Differentialgleichungen für Techniker abgestuft. Eingefügt wurde ein Abschnitt zur Planimetrie.
In der DDR wurde in den Ausbildungen auf Mathematik deutlich mehr Wert gelegt als im Westen.

Kinematik, Kinetik (Grundlagen der Technischen Mechanik)

ausgezeichnet

Diese Broschüre (ca.112 Seiten) von Naubereit führt auf wenigen Seiten sehr praxisrelevante Beispiele zur Dynamik ebener Bewegungen vor.
Einige Beispiele: Ventiltrieb, Zahnradgetriebe, Aufzüge erzwungene Schwingung durch Motorunwucht, Fliehkraftregler, Kupplung,Fallramme, Gleitstein, Turbinenlaufrad, Kurbeltrieb

Der Kinematikteil setzt Kenntnis der erweiterten Kettenregel voraus, es werden Vektoren in Polarkoordinatendarstellung differenziert.

Im Kinetikteil werden keine Kurvenintegrale oder sonstige Vektoranalysis angewendet. Die Reduktion von Trägheitsmomenten und Massen wird in Form von Beispielen gezeigt.
Die Übungsaufgaben verfügen über Lösungen.

Die 3. Auflage von 1986 ist didaktisch verbessert.

Das Buch wendete sich an Ingenieurschulen der DDR und ist in Österreich für die HTL geeignet. Nicht für die UNI - aber sehr gut für die Praxis.
Die Bände zur Statik und Festigkeitslehre wurden von Winkler verfasst und erreichten Hochschulniveau.

Mathematik 1

weniger gut

Das Buch ist sozial sehr selektiv - für Leute ohne Mathetrauma aus bürgerlichem Milieu.

Vorausgesetzt wird gute Erfahrung im Umgang mit mathematischen Symbolen (Mengen, Implikation, Abbildung, Betrag...) und philosophischer Logik, sonst kann man das Buch sprachlich nicht erfassen. Rechentechnisch muss man den Maturastoff gut drauf haben.

Die erläuternden Worte des Autors betreffen nicht die Formalismen sondern sind "soft skills" ohne didaktischen Wert.

Beispiele:
"Das ist alles Mathematik aus dem Gewächshaus. Im Freiland weht der Wind." (S.7) oder
" Verstehe überhaupt nicht , wie man darüber tiefsinnig werden kann, "Induktionsprinzip", dass ich nicht lache" (S.29)

Mit diesem Buch erlernt man die nötige Mathematik nicht rechtzeitig, denn es gibt fast keine gelösten Übungsbeispiele zur Selbstkontrolle. Der Autor lehnt sowas im Vorwort deutlich ab und verweist auf den Übungsbetrieb.

Wer die Voraussetzungen erfüllt, erhält einige erhellende Schmankerln und kan die Abbildungen verstehen. Deswegen habe ich das Buch gekauft - nachdem ich schon alle Prüfungen geschafft habe. Lernen hätte ich damit sicher nicht können.

Rechtzeitig ist man z.B. mit den Büchern von Weltner "Mathematik für Physiker", Rießinger, Papula oder "Mathematik für ingenieure 1,2" vom Fachbuchverlag Leipzig. Oder alles fürs Studium in: "Die Mathematik des Naturforschers und Ingenieurs" von Baule. Leider nur mehr antiquarisch erhältlich.

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Grundkurs Theoretische Physik

ausgezeichnet

Ich habe mir das nüchterne Buch soeben gekauft und kann folgende Gründe aufzählen:

Schon beim Durchblättern fielen mir nützliche Hinweise und praktische Anleitungen auf, die auch dem Fachkundigen vielleicht gar nicht bewusst wurden.

So wird zum Beispiel als Vorteil der Dirac-Notation erklärt, dass die so wichtigen Indizes gross erscheinen.

Auch geht das Buch über ein Repetitorium hinaus, da Herleitungen gezeigt werden. Für ein Selbststudium ist die Menge gelöste Beispiele zu gering.

Aber gemeinsam mit den Büchern der Dummies oder Demystified Reihe - welche es nun auch auf Hochschulniveau gibt - ist ein gutes Vorankommen gesichert.

Chemie für Ingenieure

sehr gut

Das Werk ist für Nichtchemiker geschrieben, welche aber auch Rechenaufgaben lösen müssen.

Im wesentlichen werden Grundlagen ohne Beweis dargestellt, dann aber gezeigt wie man damit argumentiert und Schlüsse zieht. Die Beispiele sind relevant und teilweise anspruchsvoll. Die Lösungen auf der Compagnion Website gut erklärt. Für die Praxis im Labor wird nichts geboten, D

Die Bewertung bezieht sich auf das Buch und seine Compagnion Website. Auf der Website findet man die Lösungen zu den Aufgaben und die Fehlerkorrekturliste. Leider gibt es im Buch bei den erklärenden Gleichungen zu Redoxreaktionen Druckfehler (S.179 erste Auflage)

Das Buch orientiert sich sehr eng am viel umfassenderen "Chemie" von Mortimer, enthält aber weniger und einfachere Bilder.