Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Mel.E
Wohnort: 
L.
Über mich: 
Mein Blog: http://melbuecherwurm.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2021
Miss Bensons Reise (eBook, ePUB)
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise (eBook, ePUB)


sehr gut

Miss Bensons Reise zum Mittelpunkt ihrer Welt

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und auch die anderen Werke der Autorin sprachen mich sehr an, sodass ich mich sehr auf die Neuerscheinung des Romans "Miss Bensons Reise" freute. Das Wort Reise steckt in beiden Romanen, aber die Protagonisten der Bücher könnten unterschiedlicher nicht sein. Margery Benson ist so schrullig, das sie mitunter sehr amüsant erscheint. Nichtsahnend über ihre Vergangenheit stolperte ich quasi in ihr Leben und erlebe letztendlich eine gebrochene Frau. Dieses ist lediglich zwischen den Zeilen zu lesen und wird nicht direkt ausgesprochen. Was Margery erlebt hat wirkt sich komplett auf ihr Leben aus und die Verwandlung die innerhalb der Story mit ihr geschieht, ist bezeichnend für die Ausarbeitung der Figuren, denen sich die Autorin bemächtigt. Auch Enid Pretty ist absolut großartig und zeigt an ihr, das Schmerz und Leid verbindet, denn beide Frauen brechen gemeinsam auf, um den goldenen Käfer zu entdecken. Für Margery scheint es eine Lebensaufgabe zu sein, während Enid einen ganz anderen Grund hat, diese Reise anzutreten. Die beiden Frauen werden wichtig füreinander und die charakterlichen Veränderungen sind greifbar. Mich hat es sehr bewegt, wie die eine ihre Einsamkeit verliert und die andere ihre Ängste.
Für mich erneut ein ganz wunderbarer Roman, der zwar nicht in allen punkten konnte, aber doch genügend Tiefgang besaß, um zu überzeugen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da Margery letztendlich findet, wonach sie sucht und dadurch unter ihrem Erleben einen Schlussstrich ziehen kann. Manche traumatischen Erinnerungen müssen bekämpft werden, auch wenn es heißt ganz, ganz tief im Dschungel nach einem Käfer zu suchen. "Miss Bensons Reise" ist inhaltlich so bunt wie das auserwählte Cover. Lebensgeschichten. Freundschaft und Abenteuer lassen sich gut miteinander vereinen und ergeben eine aufregende Reise, die nicht nur den Mittelpunkt der Welt von Margery Benson beleuchtet, sondern das Leben insgesamt bejahen möchte.

Bewertung vom 09.01.2021
Erinnerungen aus Glas
Dobson, Melanie

Erinnerungen aus Glas


ausgezeichnet

Bedeutsame Erinnerungen

"Erinnerungen aus Glas" ist ein Roman, der mit den Geschehnissen in den Niederlanden inmitten des 2. Weltkrieges. Ich empfinde den Zwiespalt der Menschen als sehr deutlich dargestellt, habe ich doch immer Anne Frank vor Augen. Der Autorin gelingt es die Unbarmherzigkeit der damaligen Zeit in Szene zu setzen, ohne dabei zu überfordern. Vieles wird nur angedeutet, ist aber zwischen den Zeilen zu lesen, zumindest für diejenigen, die sich damit schon zuvor auseinandergesetzt haben. Mir gefällt, das hier zwei Frauen in den Fokus gerückt werden, deren Ziel es ist, möglichst viele Kinder zu retten, die verschleppt werden sollen und schon in der Sammelstelle des Amsterdamer Theaters wie Vieh behandelt werden. Die Trennung von den Eltern ist unabdingbar für das Überleben und auch ich als Mutter würde lieber von meinem Kind getrennt, mit der Hoffnung, das Leben so zu sichern. Die Darstellung der Soldaten innerhalb dieses Geschehens ist authentisch, denn es wirkt schon immer auf mich gefühlskalt und lieblos, sobald ich mich mit der Geschichte auseinandersetze. Hier ist absolute Gehirnwäsche geschehen, die für mich nicht nachvollziehbar ist. Es ist absolutes Gehorsam, was mich immer wieder erschreckt.
Eliese und Josie sind durch ihre Familien unterschiedlich aufgewachsen und geprägt, dennoch agieren sie innerhalb dieser Krise gemeinsam und sind sich der Gefahr bewusst, derer sie sich aussetzen. Das Ziel möglichst viele Kinder zu retten schweißt erneut zusammen und gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer inmitten dieses Entsetzens.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt und wirkt dadurch sehr lebendig. Ava Drake befindet sich urplötzlich in einer anderen Rolle, als die der Botschafterin. Sie entdeckt das, was wirklich geschehen ist und kann somit inneren Frieden für einige Beteiligte bringen, wobei sie sich nun anderen Gefahren aussetzt, was bedeutet, sich mit ihrer Familie zu entzweien. Die Wahrheit schmerzt und zeigt dennoch, dass der Deckmantel des Schweigens irgendwann zerreißt. Mir hat sehr gefallen, dass nicht nur der Schrecken des Krieges Raum findet, sondern auch Liebe und Freundschaft durch alle Zeiten hindurch. Hier werden viele Menschen präsentiert, die letztendlich zur Rettung vieler beitragen konnten. Erschreckend ist hierbei, das Geld und Reichtum einzelner, zumindest die Gier danach, Menschen zu Verrat herausfordert. Es ist ein klein wenig Judas in harten Zeiten. Um das eigene Überleben zu sichern, liefert man ein oder mehrere Menschenleben aus, ohne mit der Wimper zu zucken. Mich stimmt dieses oftmals nachdenklich, zumal ich mich niemals in solchen Zeiten befunden habe, hoffe ich, das mein Glaube mich stärkt und ich mich nicht für das Böse entscheiden muss, denn nichts anderes ist dieser Verrat in meinen Augen. Habgier und Betrug verschafft zwar Reichtum, zerstört dabei aber Familien und zeigt oftmals auch, das Geld allein nicht glücklich machen kann.
"Erinnerungen aus Glas" ist als Titel äußerst passend gewählt. Auch das Cover ist sehr gelungen dargestellt. Ich habe meine eigenen Assoziationen zu dem Kind an der Hand der jungen Frau, werde diesbezüglich aber nicht näher darauf eingehen, da ich sonst eine der wichtigsten Begebenheiten innerhalb der Story preisgeben würde. Das Ende der Story wird sehr eindrücklich und bewegend, sodass ich mich gedanklich wieder auf das Cover beziehen konnte.
Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich emotional sehr herausgefordert wurde und mich die Story komplett überzeugt hat. Geschichtliche Tatsachen, gepaart mit fiktiven Personen und Begebenheiten sind gut widergegeben und geben Einblicke in eine Zeit, die so hoffentlich nicht wieder erlebt werden muss.

Bewertung vom 02.01.2021
Girl on Ice (eBook, ePUB)
Timea, Teodora

Girl on Ice (eBook, ePUB)


sehr gut

"Girl on Ice" erzählt von Schicksalen junger Erwachsenen, die inmitten der Story lernen loszulassen, was Hoffnungen und Zukunftsängste betrifft. Sehnsuchtsvoll und liebenswert wird dieses in die Geschichte eingesponnen und hinterlässt zum Ende hin, wenn auch ein klein wenig wehmütig, ein gutes Gefühl bei mir als Leserin. Abby wächst über sich hinaus und ist auch von Anfang an eine sehr sympathische Protagonistin, deren Wunsch nach Wahrheit für mich sehr gut nachvollziehbar ist, auch ihr Rückzug aus alten Gewohnheiten und Menschen, die sie dadurch verletzt, ist für mich absolut begreifbar. Schön ist hierbei zu erleben, wie Neuanfänge möglich sein können und Heilung großer Wunden, die tiefe Narben in der Seele hinterlassen haben. Es ist nicht nur Abby, die ein traumatisches Erlebnis verarbeiten muss, sondern auch noch andere Personen in das Verschwinden der Mutter involviert, die dieses ebenso begreifen müssen. Easton hingegen lebt eine Lüge, die irgendwann aufgedeckt wird, Auch er hat ein traumatisches Erlebnis und daher regelrecht Panik, wenn er auf dem Eis stehen soll. Mitunter kann er nicht einmal nah genug herangehen. Abby und Easton haben vor dem Verschwinden von Abbys Mutter eine tiefe Freundschaft entwickelt, die zerbricht, da Abby alle Kontakte abbricht. Dort anzufangen, wo es aufgehört hat, ist schwer und dennoch ist das große Vertrauen ineinander wie damals vorhanden, nur, das Easton jetzt eine Freundin hat. Vieles hat sich verändert und doch sind Abby und Easton gleichgeblieben. Zwei verletzte Seelen, die innerhalb dieser doch mitunter klischeebehafteten Story Heilung finden werden.
Mir hat "Girl on Ice" sehr gefallen, da ich mich gut auf dieses Wintermärchen einlassen konnte. Nicht alle Handlungen sind für mich nachvollziehbar, da ich sie als völlig kopflos und unbedacht empfinde, aber dennoch ist die Story voll von romantischen Zügen, das es einfach danach schreit, diese lesen zu wollen. Auch das Cover überzeugte, sodass es genauso wie erwartet, eine wunderschöne Winterromanze wurde, die ihre Höhen und Tiefen hat, aber eben auch durch die vielen Sehnsüchte und Wünsche der Protagonisten ganz wunderbar zu lesen war. Nicht alle Wünsche werden sich erfüllen, aber endlich werden Wahrheiten ausgesprochen und gerade im Bezug auf Easton war dieses auch bitter nötig.

Bewertung vom 24.12.2020
Das Mädchen Jannie
Hammesfahr, Petra

Das Mädchen Jannie


sehr gut

"Das Mädchen Jannie" ist ein Roman, der einem Thriller oder Krimi gleicht, da genügend Potential diesbezüglich vorhanden ist. Anzumerken ist jedoch, dass die Story sehr konfus ist und ich die Richtung, die die Autorin einschlägt nicht immer nachvollziehen konnte. Letztendlich gelingt es ihr dennoch eine solide Story zu erzählen, die aber mitunter sehr dick aufgetragen und unglaubwürdig erscheint, zumal ein Mord erzählt wird, der sich im Thriller des Autors Dieter, welcher unter Pseudonym schreibt, widerspiegelt und mir unerklärlich ist, das dieses lange im Verborgenen bleibt. Jannies Lebensgeschichte hingegen kann absolut glänzen und das Mädchen ist es auch, welchem dem Roman Authentizität gibt. Ihr Erleben lässt mich verzweifeln, denn kein Kind muss dieses Grauen erleben müssen, was Jannie widerfährt. Auch wenn sie nur Beobachterin zum Teil ist, ist es etwas, was ihr Leben prägen wird. Dieter hat somit leichtes Spiel ihr Vertrauen zu wecken, einfach durch kleine Aufmerksamkeiten und einen Hunger, den er stillen kann. Lediglich seine Mutter erkennt, wie grausam ihr Sohn ist und kann dieses nicht äußern. Jannie selbst schwebt in größter Gefahr und niemand kann sie warnen oder ihr zur Hilfe eilen. Ganz klar definiert ist die Organisation des Menschenhandels, der Prostitution und Kinderbettlerei, die auf mich einen echten Sog ausüben. Es liest sich wie ein Schauermärchen, welches leider nicht fiktiv geschrieben ist, sondern genauso stattfindet. Jannie kann fliehen, aber ab sie sich nun in Sicherheit befindet, lasse ich nun dahin gestellt.
Insgesamt hat mir der Roman sehr zugesagt, wenn ich auch nicht mit allem warm geworden bin. Insbesondere betrifft dies die Bloggerin Gina und ihren Ehemann, der durch Vitamin B ein Bestsellerautor werden konnte. Gina ist so oberflächlich, das es mir wirklich wehtut. Black Devil, wie Dieter sich nennt, möchte ein großer Schriftsteller werden und seine Werke werden von Gina komplett zerrissen. Ob seine Thriller es jemals auf die Bestsellerlisten schaffen würden, lasse ich nun dahin gestellt. Manche Erfahrungen lassen sich besser zu Papier bringen, wenn man sie selbst durchlebt hat, wobei nicht jeder, der einen Thriller schreibt, auch gleich ein Mörder ist.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, an einen nicht ganz perfekten Roman, der mir aber dennoch einige gelungene Lesezeit beschert hat. Manches las ich mit großer Spannung, anderes dagegen eher widerwillig und mitunter auch leicht gelangweilt. Es hätte dem Roman definitiv nicht geschadet, hier und da etwas gekürzt zu werden

Bewertung vom 23.12.2020
In den Schuhen einer anderen
Austin, Lynn

In den Schuhen einer anderen


sehr gut

"In den Schuhen einer anderen" ist ein Roman, der mich mitnahm in die Schrecken des Krieges, welcher ungeschönt und gut recherchiert sehr viel Raum einnimmt. Viele Begebenheiten sind geschichtlich untermalt und daher absolut glaubwürdig. Die beiden Protagonistinnen Eve und Audrey lernen sich schon als Kinder kennen, wobei die eine in Armut lebt, während die andere zwar genügend Geld zur Verfügung hätte, aber in einem sehr lieblosen Haushalt aufwächst. Beide beneiden die jeweils andere, um das, was sie nicht besitzen und es zeigt sich mehrfach, das auch Geld nicht glücklich macht. Für Audrey, die auf Rosen gebettet wird, ist es die fehlende Liebe und Anerkennung der Eltern, während Eve lange nicht zu schätzen weiß, wie wunderbar Mutterliebe sein kann. Hinzu kommt der Glaube an den Guten Hirten, der sie seit ihrer Kindheit begleitet. Der Glaube ist es, den Lynn Austin hier vermittelt, wobei die eine ihn verliert und die andere ihn gewinnt. Beide Frauen führen ihre eigenen Kämpfe und nicht immer sind die Wege einfach, was zählt ist eine tiefe Freundschaft, die irgendwann oberflächlich durchwirkt wird, da nicht immer alles in Wahrheit begründet wurde. Es zeigt sich, das Lügen irgendwann aufgedeckt werden und auch, wenn es auf mich konstruiert und aufgesetzt wirkte, zeigt es doch, das Vergebung und Heilung möglich sein kann.
Gelungen ist definitiv die Einblicke in die Gepflogenheiten der 30er und 40er Jahre in England, dessen Wirtschaft, das Leben innerhalb der Aristokratie und Arbeiterklasse. Während des Krieges gab es keine Unterschiede mehr zwischen Arm und Reich, da jeder um sein Überleben kämpfen musste. Audrey und Eve lassen sich ausbilden, um Mitgliederinnen des Frauenkorps zu werden. Die Luftangriffe auf London werden dadurch noch um einiges deutlicher unterstrichen.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz und gerade für Eve stehen viele wichtige Entscheidungen an. Für Audrey hingegen erscheint es eher einfach, da ihr Herz für einen jungen Amerikaner schlägt, dessen Frau sie letztendlich wird. Sie scheint ihr Glück gefunden zu haben und wieder einmal ist es Eve, deren Neid ihr im Wege steht. In ihren Augen hat Audrey all das, was sie niemals besitzen wird. Eve trifft einige Entscheidungen, die im Prolog angerissen wurden, aber bis zum letzten Drittel des Romans keinerlei Bewandtnis hat und schnell in Vergessenheit gerät, da so viele Seiten dazwischenliegen. Ein Überraschungseffekt bleibt somit aus, wobei Vermutungen schon alleine durch den Titel des Romans entstanden waren.
Insgesamt ist "In den Schuhen einer anderen" ein Roman, der mich nachdenklich stimmt, da ich mich frage, inwieweit wäre ich bereit zu verzichten, zu vergeben und somit echte Liebe ausdrücken können? Lynn Austin überzeugt nicht komplett mit ihren Aussagen, die zwischen den Zeilen zu finden waren, gibt mir aber Einblicke in einen tiefen Glauben, der sehr herausfordert.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da mir vieles im Roman sehr gefallen hat. Das Ende ist mir wie ein schönes Märchen erschienen, da ich vermute, das die Reaktionen letztendlich komplett anders aussehen würden. als hier dargestellt.

Bewertung vom 23.12.2020
Hoffnungen / Prinzessin undercover Bd.4
Glynn, Connie

Hoffnungen / Prinzessin undercover Bd.4


sehr gut

"Prinzessin Undercover - Hoffnungen" ist der vierte Band einer Buchreihe, welche mir wirklich sehr zusagt. Insgeheim sind wir doch alle Prinzessinnen, auch wenn die hier beschriebenen Protagonistinnen eher weniger im Glanz und Glamour leben, sondern sich einigen Gefahren aussetzen müssen. sehr gefallen hat mir manche Aufklärungen im Bezug auf Jamie, wobei ich diesbezüglich meinen Verdacht hegte und daher wenig überrascht war, dennoch klingt es plausibel genug, um mich zu überzeugen.
Insgesamt ist diese Fortsetzung um einiges düsterer als die Bände zuvor und was wirklich gemein ist, ist, das offene Ende, welches quasi dazu zwingt, neugierig auf einen fünften Band zu werden, den ich absolut lesen möchte. Mich interessiert sehr, ob die Freundschaft von Lottie und Ellie Bestand hat und welche Ziele Leviathan wirklich verfolgt.
Die Enthüllungen innerhalb der Story geben ganz viel Raum für Spekulationen und wieder einmal ist es Lottie, die die Fäden in den Händen hält und Dinge und Begebenheiten aufdeckt, die gerade in Bezug auf Jamie sehr schmerzlich sind. Die Entscheidungen, die er trifft, mögen zunächst kopflos wirken, aber vielleicht sind sie absolut richtig?
"Prinzessin Undercover" ist eine Buchreihe, die völlig schnörkellos Begebenheiten und Emotionalität einbaut, ohne erdrückend zu wirken. Diese ist, was mich fasziniert. Starke Protagonisten, die auf der Suche nach sich Selbst sind und automatisch Unsicherheiten zu erkennen sind, die menschlich und normal wirken. Wer hier eine ganz normale Prinzessinnen Story erwartet, wird sicherlich schwer enttäuscht sein, da "Prinzessin Undercover" komplett anders sein wird, aber in meinen Augen wahnsinnig gut erzählt ist.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich erneut in der Story verlieren konnte und sie als äußerst angenehm fand, da die Charaktere nicht blass erscheinen, sondern der Zielgruppe junger Leser_innen komplett angemessen erscheint, was vielleicht auch daran liegt, das manche Begebenheiten, die in diesem Jugendbuch anzutreffen sind, auch im Alltag des Lesers / der Leserin zu finden ist. Zukunftsangst, Freundschaften, erste Liebe und vieles mehr. Hinzu kommt die angenehme Schriftgröße und die kürzeren Kapitel, die einem Jugendbuch angemessen sind.

****

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2020
Die Schwimmerin
Mayer, Gina

Die Schwimmerin


sehr gut

"Die Schwimmerin" ist ein weiterer Roman, der Autorin Gina Mayer, der mir sehr zugesagt hat. Erzählt wird in unterschiedlichen Zeitebenen, die letztendlich ein rundes Bild ergeben, welches Elisabeth / Betty in einem anderen Licht erstrahlen lässt. Die junge Elisabeth. wächst in einer grausamen Welt auf, die sie prägt und definitiv auch stärkt. Der zweite Weltkrieg ist absolut präsent und die zu lesenden Seiten durch Hunger und Angst durchwirkt. Der Autorin ist es gelungen, die Begebenheiten einprägsam und authentisch zu erzählen, auch das Durchbrechen des eigenen Willen kommt hierbei gelungen zum Tragen. Elisabeth lernt es zu verdrängen und begibt sich in eine Beziehung, Ehe mit Martin, wobei die Geheimnisse ihrer Jugend / Kindheit irgendwann so stark überwiegen, dass nur noch das Schwimmen Entlastung bringen. Der Automatismus traumatische Erlebnisse verdrängen zu wollen, wird sehr deutlich hervorgehoben. Was in diesem Roman wirklich fasziniert, sind, die deutlichen Unterschiede der heutigen Welt, in dem ein unehelich gezeugtes Kind, kaum noch ein Augenzucken bewirkt. In der damaligen Zeit aber eine ganz andere Interaktion hervorruft. Für mich immer wieder unverständlich, wie grausam mit jungen Frauen umgegangen wird, die als "gefallen" und "sündig" gelten. Mir fehlt oftmals einfach die Vergebung auch durch die kirchlichen Institutionen, die mir oftmals als sehr barbarisch und grausam erscheinen. Für Betty definitiv ein Trauma, dessen sie sich lösen muss, um eine gesunde Zukunft vor sich zu haben. Es ist ihre Nachbarin, die dafür sorgt, das sich Betty ihrer Vergangenheit stellt.
Ein absoluter Lesegenuss, dem ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Mir war der Roman fast schon zu schnell gelesen, da mir gerade die unterschiedlichen Zeitebenen einen guten Einblick in das Leben der Protagonistin gaben. Es lässt sich schnell erkennen, das eine junge Frau gebrochen wurde und daher als Erwachsene diverse Schwierigkeiten hat, sich der Wahrheit über die Vergangenheit zu stellen, wobei die Angst überwiegt, wieder alles zu verlieren. Sicherlich verständlich, aber oftmals ist es wichtig, Dinge auszusprechen, um innerlich heilen zu können. Diese Verknüpfung miteinander sind absolut gelungen dargestellt worden, sodass ich letztendlich sehr zufrieden gestellt worden bin.

Bewertung vom 18.12.2020
Kissing Chloe Brown / Brown Sisters Bd.1
Hibbert, Talia

Kissing Chloe Brown / Brown Sisters Bd.1


sehr gut

"Kissing Chloe Brown" ist aufgrund der Erkrankung der Protagonistin anders, da sie sich nicht unterkriegen lässt und eine Liste erstellt mit Dingen, die sie unbedingt erleben möchte. Chloes Leben besteht aus Schmerz und diesen möchte sie bekämpfen. Es gab Zeiten, da hat sie sich verkrochen und gelitten, aber nun ist sie bereit, sich dem Leben zu stellen. Sich zu verlieben stand dabei nicht auf dem Plan, ist aber ein sehr niedlicher Nebeneffekt, der mir gut gefallen hat, denn auch Red trägt sein Päckchen und ist fast schon traumatisiert zu nennen, was die Beziehung zu Beginn erschwert, wobei beide sich erst einmal eingestehen müssen, das sie sich ineinander verliebt haben.
Fibromyalgie ist eine Erkrankung, die ich durch meine Großmutter kenne. Sie wurde nicht ernst genommen, da es etwas ist, was Ärzte auch heute noch vor große Rätsel stellt. Im Beispiel von Chloe kann ich nur ansatzweise erkennen, wie schwer Menschen es haben die daran erkranken. Chloes Beziehung zerbricht und hinterlässt eine große und tiefe Verletzung, sodass es für sie sehr schwer ist Vertrauen zu einem Mann aufzubauen. "Kissing Chloe Brown" enthält neben der entstehenden Liebesgeschichte, auch einiges an Tiefe, was mir sehr zugesagt hat. Ich las also nicht nur eine schnöde, sinnliche Liebesgeschichte, die vom Verlag als romantische Komödie betitelt wurde, sondern einen Roman, der auch zwischen den Zeilen herzzerreißend ist und mich deshalb begeistern konnte.

Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da mir "Kissing Chloe Brown" eine etwas andere Protagonistin präsentiert hat, die aufgrund ihrer Krankheit interessant erschien. Eine Frau, die sich aus ihrem eigenen Schmerz erhebt und sich dem Leben stellt. Absolut gelungen und eine definitiv andere Story, die ich als sehr ansprechend empfand.

Bewertung vom 14.12.2020
Die Rabentochter
Dionne, Karen

Die Rabentochter


sehr gut

Manchmal leben Wahrheit und Lüge ganz nah beieinander und sobald es ans Tageslicht kommt, erschlägt es die Betroffenen komplett. "Die Rabentocher" ist ein Thriller, der in die Irre zu führen weiß, aber dennoch ganz deutlich die Sprache einer Psychopathin spricht. Ich bin sehr interessiert an diesem Krankheitsbild, da ich als Hochsensible absoluter Gefühlsmensch bin und es mich fasziniert, wie skrupellos Menschen agieren können, denen alle Gefühle fehlen. Die Schwestern Rachel und Diana sind völlig unterschiedlich. Während die eine mit Tieren spricht und diese auch versteht, ist die andere komplett gefühlskalt. Der Titel ist sehr gelungen gewählt, da er sich auf beide Töchter beziehen könnte, wenn man die Bezeichnung Rabenmutter umdenken würde und es auf die Schwestern beziehen würde.
Der Thriller ist sehr gelungen konstruiert und durch die Rückblenden in die Vergangenheit der Schwestern wird rasch offensichtlich, wer die Eltern der Mädchen getötet hat. Der Überraschungseffekt bleibt somit aus, was mich aber dennoch begeistert hat, da ich dem Ausgang und dem Finden der Wahrheit mit Spannung entgegen fiebern konnte. Eine Schwester, die sich vor den Erinnerungen an das Geschehen komplett verschließt und sich in der Psychiatrie befindet, während die andere ihr Leben weiterlebt. Manche Dinge sind ungerecht und zeigt sich auch beim großen Showdown, als die Welt für Rachel aus den Fugen gerät. Manchmal ist es für Eltern das einzige was sie für ihre Kinder tun können, weit, weit weg aus der Zivilisation, um ihre Kinder zu schützen, wobei sie damit selbst in eine große Gefahr bringen, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Manche Entscheidungen können sogar das Leben kosten.
Wahnsinn gepaart mit Gedächtnislücken geben diesem Thriller genügend Raum sich komplett zu entfalten. Mir hat es sehr gefallen in das Grauen einer Psychopatin einzutauchen, deren Krankheitsbild mich wirklich faszinieren konnte. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da der Wahnsinn sich nach und nach entwickelt und somit ein Spannungsbogen gestrickt werden konnte.

Bewertung vom 14.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1 (eBook, ePUB)
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder" ist der Auftakt einer historischen Buchreihe, die mir sehr zusagte. Historisch, da der Roman Anfang des 19. Jahrhunderts spielt und das Frauenbild komplett anders gezeichnet ist als im Heute und zudem die Kinderheilkunde quasi noch in ihren Kinderschuhen steckt, dennoch gibt es schon ganz viel Wissen diesbezüglich. Es ist absolut faszinierend, wie der Umgang mit Kranken gehandhabt wird, wobei manche Situationen mich auch erschauern lassen, bezüglich der Eltern, die in ihrer eigenen Hilflosigkeit und Ohnmacht nicht adäquat agieren und ihrem Kind mehr schaden als nutzen. Eine insgesamt sehr großartige Einführung, welches letztendlich ein Happy End für den Schützling hervorbringt und daher sehr ans Herz geht. Happy Ends sind in diesem Buch für mehrere Personen enthalten, da auch die Schwestern Marlene und Emma ihren Weg gehen müssen, der mitunter sehr steinig ist. Da sie in einem Kinderheim aufgewachsen sind, unterscheiden sie sich sehr von den anderen Auszubildenden, die zum großen Teil mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und den Beruf als Kinderkrankenschwester sicherlich nicht ausüben werden, da sie eher heiraten und Kinder kriegen, wobei es auch dort Ausnahmen geben wird. Die Entwicklung die Emma und Marlene machen, ist bezeichnend. Die eine wissbegierig und sehr klug und die andere, eher schüchtern und kleinlaut. lernt es ihre Stimme zum Wohle des Kindes zu erheben. Nicht nur die Kinderheilkunde ist ein großes Thema, sondern auch die Liebe, die fast zur Entzweiung der Schwestern führt.
Insgesamt ein ganz wunderbarer Roman, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte. Ich bin sehr gespannt, wie das Leben der beiden unterschiedlichen Schwestern weitergehen wird und freue mich sehr auf die Fortsetzung.