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Tanjas Buchgarten

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2021
Zeitenchaos
Wider, Tini

Zeitenchaos


ausgezeichnet

konnte mich begeistern und nachdenklich stimmen. Es handelt sich um den 2. Teil einer Dilogie – kann aber unabhängig vom ersten Teil gelesen werden. (Dem kann ich nur zustimmen, ich kenne den ersten Teil nicht – allerdings entgeht einem so die ein oder andere Bezug zum ersten Teil.)

Der Schreibstil locker und leicht - voller Humor und versteckten Anspielungen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Geschichte wird überwiegend aus Noahs Sichtweise erzählt, sodass ich die Geschichte durch seine Augen erlebte. Seine Gedanken und Gefühle hautnah miterlebte, seine Handlungsweisen gut nachvollziehen konnte. Ich mich mit ihm emotional verbunden fühlte. Hin und wieder wechselt plötzlich die Sichtweise zu Pepper und gab mir die Möglichkeit die Situation aus Peppers Sichtweise zu betrachten und konnte Ihre Gefühle und Gedanken miterleben. Bekam einen kleinen Einblick in ihre Erlebnisse und Eindrücke.
Sehr gelungen – und für den Leser sehr schnell zu erkennen, denn bei Peppers Sichtweise wechselt die Schrift – sodass ich als Leser sofort wusste, wessen Eindrücke und Erlebnisse gerade geschildert werden.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Die beiden Protagonisten Noah und Pepper waren mir gleich sympathisch. Ihre Gefühle füreinander spürbar. Kurze Zeit später wurde die Geschichte für mich einen Augenblick lang sperrig. Wobei ich nicht herausgefunden habe – ob sich hier die Stimmung der Szene auf mich übertrug oder ich an diesem Tag einfach ein Brett vor dem Kopf hatte. Danach konnte begleitete ich Noah auf seinen Reisen durch die unterschiedlichsten Zeiten – immer auf der Suche, nach einem Weg zurück zu Pepper.

Die Charaktere waren fein ausgearbeitet. Sympathisch, authentisch – zutiefst menschlich mit all ihren Fehlern und Unzulänglichkeiten.
Als Leser konnte ich mich in ihnen widerfinden, insbesondere mit Noah mitleiden und mitfiebern, den Kopf schütteln, Finn, seine Eltern und die Taschenuhr verfluchen.
Die Charakterentwicklung stand für mich eindeutig im Focus, die Erkenntnisse und Einsichten, die insbesondere Noah und Finn in dieser Geschichte gewinnen. Vom Leser kaum zu bemerken, wurden die Protagonisten in dieser Geschichte zu neuen Einsichten und Weisheiten geführt. Die sie schließlich dazu brachten sich weiterzuentwickeln.
Dabei scheint die Geschichte selbst auf den ersten Blick voller Leichtigkeit und Humor, die dem Leser einfach nur Freude bereitet, ihn verzweifeln lässt – mit all dem Chaos, die durch die Zeitreisen ausgelöst werden.

Fazit:
Von mir eine klare Leseempfehlung.
Eine locker leichte Geschichte voller Humor und Choas und doch voller Tiefe und Weisheiten. Deren Tiefe und Weisheiten dem Leser nach und nach bewusst werden.

Bewertung vom 25.06.2021
Das Lied der Wölfe
Fischer, Rena

Das Lied der Wölfe


ausgezeichnet

konnte mich emotional berühren. Zum Schmunzeln bringen, aber auch zu Tränen rühren.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Die Beschreibungen der schottischen Landschaft, die vereinzelt detaillierte Schilderung der Geschichte Schottlands versetzen mich beim Lesen nach Schottland – und weckten die Sehnsucht dieses Land zu besuchen.
Ebenfalls sehr genau recherchiert und mir als Leser nähergebracht. Das Leben der Wölfe, und die Wiederansiedlung der Wölfe in freier Wildbahn. Die Vorteile – wie vielfältig sich die Rückkehr freilebender Wölfe auf die Tiere und auch die Flora und Fauna auswirkt. Die wechselseitigen Beziehungen der verschiedensten Tierarten untereinander, aber auch die unterschiedlichen Verhaltens- und Lebensweisen freilebender im Gegensatz zu den Rudel-Hierarchien von Wölfen in Gefangenschaft. Auch die Sorgen und Befürchtungen der Gegner wurden angesprochen die Möglichkeiten diese Sorgen zu reduzieren. Die Maßnahmen, die ergriffen werden um ein Miteinander von Wolf und Mensch zu ermöglichen – wurden mir als Leser anschaulich und detailliert vermittelt.
Da die Geschichte sowohl aus Kayas, als auch aus Nevis Sichtweise geschildert wird. Erhielt ich als Leser einen Einblick in ihre jeweiligen Gedanken und Gefühle und konnte so ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen. So fühlte ich mich den Charakteren noch mehr verbunden, konnte mich emotional auf sie einlassen. Beide Charaktere, aber insbesondere Nevis leiden an traumatischen Erfahrungen in ihrer Vergangenheit, die sie bis heute noch nicht wirklich aufgearbeitet haben. Sehr detailliert wurde herausgearbeitet, die sie diese Vergangenheit prägte. Wie die Vergangenheit die eigenen Reaktionen und Handlungsweisen bestimmt. Aber auch die Auswirkungen auf Freunde und Familie – die durch diese Ereignisse ebenfalls an der ein oder anderen Stelle unangemessen/übergriffig reagieren. Sehr fein und vielschichtig wurde herausgearbeitet wie wichtig es ist – traumatische Erfahrungen zu verarbeiten, sie zu thematisieren und anzusprechen, wie schnell jemandem im Affekt etwas herausrutscht – das unbesprochen – große Auswirkungen auf die Beziehung der Betroffenen haben kann.
Ebenfalls sehr detailliert und vielschichtig wurde das Thema PTBS in Bezug auf Kriegstraumata recherchiert und mir als Leser nähergebracht.
Fazit:
Ein vielschichtiger Roman. Eine Liebesgeschichte, ein Plädoyer für die Rückkehr freilebender Wölfe, mit kleinen Einblicken in die schottische Geschichte.
Eine Geschichte mit vielschichtigen und tiefsinnigen Charakteren in denen unausgesprochene, verheimlichte Familiengeheimnisse und ihre zerstörerische Kraft aber auch die Langzeitfolgen von im Krieg Versehrten und an PTBS leidenden Soldaten sowohl für die Betroffenen selbst, als auch die Familie thematisiert wurden. Und so den Leser zum Nachdenken anregen.

Bewertung vom 06.06.2021
Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz (eBook, ePUB)
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
von Andrew David McDonald.
Konnte mich begeistern und berühren. Es triggerte mich, machte mich wütend, weil die Handlungen vieler verantwortlicher Erwachsener zwar realistisch gezeichnet. In meinen Augen aber verantwortungslos und Scheinheilig.
Der Schreibstil ist leicht und verständlich zu lesen. Ja sogar recht einfach und kindlich – wird die Geschichte doch aus der Sichtweise der 18-jährigen Zelda geschrieben. (Für den ein oder anderen Leser sicherlich verstörend) Einer jungen Frau mit besonderen Bedürfnissen die sich ihre Welt durch Übertragung auf das Leben der Wikinger begreift. So fühlte ich mich bei ihren Schilderungen, ihren Gedanken, ihrer Sprache und ihren Handlungen immer an ein Kind erinnert. Während sie sich im nächsten Moment mit den Herausforderungen und Problemen einer erwachsenen Frau auseinandersetzen musste. Volljährigkeit, inwieweit ist für mich Selbständigkeit möglich, erste Liebe, die Herausforderung einen Job zu finden und insbesondere die Thematik der ersten sexuellen Erfahrung.
Um dann im nächsten Augenblick wieder von ihren Erlebnissen im Stadtteilzentrum zu berichten. Indem sie u.a. lernen wie man Schecks einlöst. Und sich diesen Vorgang wieder mit dem Leben der Wikinger für sie verständlich zu machen.
Die Charakterisierung, die Charakterentwicklung von Zelda sehr fein und tiefsinnig ausgearbeitet. Auch wenn ich nicht beurteilen kann – inwieweit die geschilderten Beeinträchtigungen den Tatsachen entsprechen – kenne ich ihre Gedankengänge, die Herausforderungen die das tägliche Leben für Menschen mit einer geistigen Behinderung durch eigene Erfahrungen im Bekanntenkreis bestätigen.
Was mir nicht gefallen hat/ Situationen die mich getriggert haben, einfach weil sie leider viel zu häufig vorkommen. 
Die Reaktionen und stellenweise in meinen Augen unverantwortlichen Handlungen der Erwachsenen. Die Behandlung und Beschreibung von Gert, ihrem Bruder, der Seitens der Erwachsenen ständig für sein Verhalten gegenüber Zelda zurechtgewiesen wird – andererseits handeln ebendiese Erwachsenen in meinen Augen stellenweise wesentlich verantwortungsloser. ...
Auch im Hinblick auf die finanzielle Situation von Zelda und ihrem Bruder.
(siehe Kommentar: Spoiler)
Abschließend kann ich nur sagen.
Im Hinblick auf Zelda und den Herausforderungen denen sie sich als junge beeinträchtigte Frau stellen muss – feinfühlig, emotional und intensiv herausgearbeitet. In meinen Augen gibt die Geschichte einen guten Einblick in die Herausforderungen die das Erwachsenenalter für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung mit sich bringt.
Ein Plädoyer dafür, ihnen ein möglichst selbständiges Leben zu ermöglichen. Das je nach Beeinträchtigung unterschiedlich ausfällt. Hier wurden die Unterschiede schön herausgearbeitet.
Ein Plädoyer dafür – für sich einzusehen, das Beste aus sich herauszuholen und zu kämpfen.
Und ein Plädiyer dafür, wie wichtig es ist – Unterstützung zu haben.
Etwas, das Gert in seinem Leben nicht erfahren hat. Obwohl er z.B. auch beim gleichen Psychologen in Behandlung war. Gert ist für mich in dieser Geschichte eine tragische Figur. Die stets alles alleine hinbekommen musste. Keinerlei Unterstützung erfuhr. Dessen Charakter es ihm besonders schwer macht und der in der Vergangenheit aus Verzweiflung eine falsche Entscheidung traf – doch was wäre die Alternative gewesen. Ein junger Mann, der wenig bis kein Verständnis, keine Hilfe seitens der Erwachsenen erhält – die Zelda unterstützen.
Verantwortliche Erwachsene – die in meinen Augen teilweise unverantwortlicher und widersprüchlicher handeln als Gert.
Fazit:
Von mir eine klare Leseempfehlung. Emotional und berührend.

Bewertung vom 23.05.2021
Alles, was du für mich bist (eBook, ePUB)
Welling, Nora

Alles, was du für mich bist (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

konnte mich begeistern und emotional berühren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Dass es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt war mir weder vor noch beim Lesen bewusst. Eine Geschichte die sich sehr gut eigenständig lesen lässt. Inwieweit Nuri und Luis eine Rolle spielen, ob die Charaktere und ihre Geschichte eine Rolle spielen kann ich somit nicht beurteilen. Die Geschichte wird aus Nuris und Luis Sichtweise erzählt, sodass ich als Leser einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt erhielt. Ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen konnte mich besser in sie hineinversetzen konnte.

Die Charaktere wurden fein ausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in beide hineinversetzten. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen nachvollziehen.
Mit Nuri selbst tat ich mich etwas schwer. Ich konnte ihre Sorgen und Gefühle in Bezug auf sich und einen Partner fürs Leben nur schwer nachvollziehen. Konnte nicht nachvollziehen, warum sie sich als Sonderling empfindet. Sicherlich lag/liegt dies größtenteils an meinem Alter, sowie an der Tatsache, dass ich ähnlich wie Nuri gestrickt bin. Und mir im Großen und Ganzen nicht bewusst war, dass meine Empfindungen/Einstellungen nicht „alltäglich“ sind.
Nuris und Luis tiefe seit Kindertagen andauernde Freundschaft, Luis Leid, seine Leidenschaft fürs Kiten, seinen schwierigen Weg zurück, ihr Umgang miteinander – konnte mich emotional berühren und mitreißen. Die Verbindung der beiden zueinander –spürbar.
Die Entwicklung der beiden stand für mich im Focus der Geschichte, ihr Weg zu sich selbst.
Die eigenen Zweifel und Unsicherheiten, die Familie – die es gut meint, und doch so sehr schaden kann. Es einem nicht ermöglicht zu wachsen und zu sich selbst zu finden. Die Schwierigkeiten die es mit sich bringt – nicht Mainstream zu sein. Wie man es schafft, sich von seinen Träumen, seinem Sinn des Lebens zu verabschieden – und doch wieder aufzustehen, zu kämpfen und einen neuen Sinn im Leben zu finden.

Eine emotionale tiefsinnige Liebesgeschichte.

Bewertung vom 14.05.2021
Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen
Schaps, Miriam

Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen


ausgezeichnet

Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen. Lilly und Niklas auf der Suche nach dem schwarzen Gold

von Miriam Schaps

brachte uns die Nordeifel und Aachen näher.
Mit Lilly und Niklas entdeckten wir als Leser Kapitel für Kapitel interessante Orte und Flecken in der Nordeifel. Bis die Geschichte sich plötzlich dreht und die beiden eine verrostete Dose finden und sie der geheimnisvollen Nachricht auf die Spur kommen möchten.
Eine spannende Suche beginnt – und führ´te die Kinder zu immer neuen Orten in der Umgebung.
Für uns war es eine gelungene Verbindung zwischen Abenteuergeschichte und Reiseführer/ Wissensvermittlung rund um die Besonderheiten der Nordeifel.

Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich sodass wir uns alles gut vorstellen konnten. Die vielen Zeichnungen unterstrichen die Geschichte und machen sie insbesondere für Vorlesekinder interessant. Da sie der Geschichte zusätzlich anhand der Bilder folgen können.
Die Kapitellänge, Schriftgröße und Sprache war dem Alter der Zielgruppe angemessen. Die Informationen rund um die Eifel wurden kindgerecht vermittelt. Die Verbindung zur Geschichte gelungen.

Fazit:
Einerseits eine spannende Abenteuergeschichte andererseits ein klasse Reiseführer, der Kindern aber auch Erwachsenen vielfältige Einblicke rund um die Nordeifel bietet.
Den Leser neugierig macht, diese ebenfalls zu entdecken und kennenzulernen.
Sodass sich die Geschichte mit den besuchten Orten verbinden lässt.
Einen Gesprächsanreiz bietet: Weißt du noch … welche Abenteuer Niklas und Lilly hier erlebten.

Bewertung vom 06.05.2021
Mein Leben als lexikalische Lücke
Groh, Kyra

Mein Leben als lexikalische Lücke


ausgezeichnet

konnte mich fesseln und begeistern.



Die Geschichte wird abwechselnd aus Bennis und Jules Sichtweise erzählt, sodass ich als Leser ihre Gedanken, Gefühle und Erlebnisse miterlebte und ihre Handlungsweisen besser nachvollziehen konnte. Überaus gelungen – die Kapitelüberschriften mit lexikalischen Begriffen zu Gefühlszuständen, für die es in anderen Sprachen keinen Begriff gibt.



Die Charaktere wurden fein ausgearbeitet, sodass ich mich als Leser sehr gut mit ihnen identifizieren konnte. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen sehr gut nachvollziehen konnte. Die Eltern und ihre Einstellung wirkten vielleicht etwas zu klischeehaft. Sodass ich mich als älterer Leser immer wieder fragte, wie repräsentativ dieses Elternbild noch ist. Oder ob es nur überspitzt dargestellt werden sollte.

Jule und Benni, zwei Nerds und insbesondere Jule entspricht dem aktuellen Weltbild fortschrittlicher Jugendlicher: vegan, feministisch, gegen Rassismus, sich für den Klimawandel einsetzend.

Sehr einfühlsam und anschaulich umgesetzt, die Gefühle von Benni und Jule. Ihre Unsicherheiten, ihr mangelndes Selbstwertgefühl, ihre Zerrissenheit gegenüber ihren Eltern und deren Weltbild aber auch ihre eigene Außenseiterrolle bei Gleichaltrigen.

Wie sie es langsam schaffen, sich immer weiter abzunabeln. Zu neuen Erkenntnissen über sich selbst, ihre Eltern und den Umgang mit ihnen zu gelangen.



Die Handlung selbst greift die unterschiedlichsten aktuellen Themen auf. Zu denen Jugendliche sich eine Meinung bilden, die häufig auch konträr zu denen der Eltern stehen.

Veganer Ernährungsstil, Feminismus, die althergebrachten Rollenverteilungen in der Familie, wieviel Einfluss von Religion im Alltag, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Klimawandel.

Die Schwierigkeiten und Unsicherheiten der Jugendlichen werden hier anschaulich aufgezeigt. Wie schwer es ist, seine eigene Meinung zu bilden und diese dann insbesondere gegenüber der eigenen Familie und Freunden zu vertreten. Welchen Balanceakt es bedeutet, sich selbst zu verleugnen, wie es nach und nach doch gelingen kann.



Fazit:

Für mich eine klare Leseempfehlung. Eine emotionale Geschichte, bei der die schwerwiegenden Themen nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt werden.

Sondern den Focus auf Bennis und Jules Entwicklung zu belassen.

Bewertung vom 06.05.2021
Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit
Nguyen-Kim, Mai Thi

Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit


sehr gut

anschaulich, kurzweilig, informativ – ein Versuch wissenschaftliches Arbeiten näherzubringen, Komplikationen mit der Anforderungen der Gesellschaft aufzuzeigen.
Stellenweise trotz des Versuchs möglichst für die breite Masse zu erklären. Wird ein gewisses Maß an wissenschaftlichem Verständnis erwartet. Bleibt stellenweise zu theoretisch für Leser ohne ein gewisses Maß an wissenschaftlichem Grundverständnis.
Dabei wird sich Abschnittweise den verschiedensten Themen angenähert. Die jeweiligen herangezogenen Studien und Statistiken erklärt. Wie und was kann man daraus folgern. Welche Schlüsse kann man draus ziehen – oder auch nicht.

Insgesamt lesenswert, eine Aufforderung – kritisch zu denken, sich differenziert mit Aussagen/Behauptungen anderer und der eigenen Meinung auseinanderzusetzten. Und diese zu hinterfragen.

Ich kann nicht einfach behaupten, dass Gegenstände manchmal gar nicht zu Boden fallen, sondern in den Himmel, nur dass es niemand mitbekommt oder die Lügenpresse nie darüber berichtet – und einen Paradigmenwechsel fordern, solange mir niemand das Gegenteil beweist.“ (S. 332 f.).

Bewertung vom 12.04.2021
With(out) You (eBook, ePUB)
Voß, Maike

With(out) You (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen. Die Sprache bildreich, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Die Geschichte wird aus der Sichtweise von Luna erzählt, sodass ich als Leser einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühlswelt erhielt, ihre Handlungsweisen nachvollziehbar waren.
Als Leser bin ich gleich zu Beginn mitten in die Geschichte – und erfahre von Lunas Rückkehr nach Hamburg. Die Gründe, warum sie Hamburg, ihre Freunde und insbesondere ihren Freund Eli – vollkommen ohne eine Nachricht verlassen hat. Warum sie sich nie auf ihre Nachrichten meldete – werden erst im Laufe der Geschichte immer klarer. Dem Leser bleibt so zu Beginn nur eine Ahnung, die sich bei mir im Laufe der Geschichte immer mehr verfestigte und letztendlich bewahrheitete.
Eine wirkliche Einschätzung ihres Charakters, ein einfühlen in ihre Handlungsweisen wurde so erschwert, da man als Leser nur aus Andeutungen ahnen kann – warum Luna so handelte und fühlte.

Die Handlungen der Charaktere – nachvollziehbar, wenn sich dies auch, für den ein oder anderen Leser, stellenweise erst zum Ende hin ergab.
Die Handlung spannend, an der ein oder anderen Stelle hätte ich mir weniger Alltagsbeschreibungen – und dafür ein stärkerer Focus auf die Beziehung, die Charaktere von Luna und Eli – gewünscht.

Fazit:

Alles in allem ein kurzweiliger Young Adult Liebesroman. Der durchaus ernste Trigger auslösende Themen behandelt.

Bewertung vom 06.04.2021
What if we Stay / University of British Columbia Bd.2
Sprinz, Sarah

What if we Stay / University of British Columbia Bd.2


ausgezeichnet

konnte mich fesseln und emotional berühren.

Amber, auf den ersten Blick eine junge Frau, die ihren Spaß im Leben haben möchte, sich kaum für ihr Studium interessiert, immer erst im dritten Anlauf ihre Prüfungen erreicht. Wer allerdings auf die leisen Töne achtet, merkt ziemlich schnell – dass sie mit diesem Verhalten etwas überdecken möchte. Nur auf diese Art gelernt hat – weiterzuleben. Ihren Schmerz und Kummer auszublenden.
Emmet verfolgt zielstrebig sein Ziel. Arbeitet hart dafür. Für seine Mitmenschen ein Streber, aber jederzeit nett und hilfsbereit.
Als Leser bereitete es mir viel Freude den Weg der beiden mit zu verfolgen. Ihre Annäherung aneinander. Ihr Misstrauen, ihre Abwehrhaltung langsam abflachen zu sehen. Zu erleben wie insbesondere Amber immer mehr ihre Leidenschaft für das ihr so verhasste Studienfach entdeckt. Wie sie es schafft nach und nach ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Insgesamt waren die Charaktere gut ausgearbeitet. Ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachvollziehbar. Als Leser konnte ich sie nach- und mitempfinden. Mich emotional in sie hineinfühlen.
Die in der Geschichte angesprochenen Themen, wie der Respekt vor den Grenzen des anderen. Die in unserer Gesellschaft tolerierte Übergriffigkeit (die Signale des Gegenübers bewusst zu ignorieren, seine z.B. alkoholisierte Lage auszunutzen, seine Unerfahrenheit) Werden einfühlsam und anschaulich, mit viel Fingerspitzengefühl thematisiert. Und auch die Handlungsmöglichkeiten, die Gefühle und Gedankengänge einer beobachteten Person beschrieben – die diese Übergriffigkeit bemerkt. Gleichzeitig wird mir als Leser verdeutlicht, dass auch die übergriffige Person meist einen nachvollziehbaren Grund für ihr Verhalten hat. Wie schwierig, gar unmöglich es ist – einzelne Handlungen nur für sich allein zu betrachten. Wie vielschichtig alles miteinander verwoben ist. Wie wichtig und bedeutend es ist – Verletzungen aufzuarbeiten. Damit diese im späteren Leben keine negativen Auswirkungen haben.
Wie bereits beim ersten Band- hätte ich mir auch hier wieder ein etwas ausführlicheres Ende gewünscht.

Fazit:
Für mich eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.04.2021
Chronos Academy 2: Feuerpakt (eBook, ePUB)
Bachmann, Verena

Chronos Academy 2: Feuerpakt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

knüpft nahtlos an den ersten Band an.

Die Geschichte selbst wird spannender und actionreicher. Cestian und Inori befinden sich nun hinter dem Tor der Academy auf der ersten Zeitebene. Und suchen nach einem Weg, die Vergangenheit zu ändern und die Academy zu retten.
Hierfür müssen sie durch die verschiedensten Zeitebenen um das sagenumwobene Tor der Zeit zu finden. Sich den jeweiligen Herausforderungen der einzelnen Ebenen stellen.
Den Weltenaufbau mit den einzelnen Ebenen und verschiedensten Zeitsträngen, den Kampf der Wächter und dessen Auswirkungen – die Wesen, das Setting der einzelnen Ebenen – faszinierend und interessant. Anspielungen an Märchen, Sagen und Mythen bildeten das Grundgerüst – und wurden zu etwas Neuem zusammengefügt. Als Leser erwartete ich gespannt – welche Aufgaben und welches Setting sie in der neuen Ebene vorfinden. Ihre Chance die Academy zu retten – interessant gelöst. Ließ die Charaktere des ersten Bandes nochmals aufleben, verdeutlichte die Weiterentwicklung der Charaktere. Ermöglichte ihnen andere Handlungsweisen.
Cestian und Inoris Entwicklung gefiel mir sehr gut. Ihr Zusammenwachsen, der Umgang mit ihrer Gabe – der sich intuitiv entwickelte. Inori, die versuchte die beste Lösung für alle zu finden, anstatt mit Gewalt eine Lösung zu finden.
Insgesamt gefielen mir beide Bänder sehr gut. Der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen. Während der erste Teil eher den Schulalltag mit den alltäglichen Problemen junger Schüler in den Focus rückte – dominierte hier Fantasy.

Fazit:
Ein gelungener Abschluss der Dilogie.
Von mir eine klare Leseempfehlung für alle die eine Mischung aus Fantasy und Internatsalltag mögen. Die keine bis ins Detail ausgefeilte Fantasywelt bevorzugen.